[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System mit einer Spritze und einem Haftetikett,
das auf einfache und kostengünstige Weise zu einer zuverlässigen Kopplung von Spritzenkomponenten
sowie zu einem sicheren Manipulationsschutz für die Spritze beitragen kann.
[0002] Ein Etikett kann insbesondere zur Kennzeichnung oder zum Herkunftsnachweis in Bezug
auf einen zu kennzeichnenden Gegenstand dienen. Zum Beispiel werden Etiketten eingesetzt,
wenn es erforderlich ist, Inhaltsstoffe eines Behälters anzugeben. Dies betrifft insbesondere
Behälter im pharmazeutischen und medizinischen Bereich, deren Inhalte gegen Manipulationen
geschützt werden sollen.
[0003] Es ist eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, auf einfache und kostengünstige
Weise zu einem zuverlässigen Halt von Komponenten eines mehrteiligen Gefäßes beizutragen.
[0004] Die Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Systems sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
[0005] Gemäß einem Aspekt weist ein Haftetikett für ein mehrteiliges Gefäß mit einem Gewindeelement
und einem Gefäßkörper einen ersten, flächigen Etikettenabschnitt auf, der dazu ausgebildet
ist, an dem Gewindeelement des Gefäßes befestigt zu werden. Das Haftetikett weist
weiter einen zweiten Etikettenabschnitt auf, der an den ersten Etikettenabschnitt
angrenzt und der eine kammartige Struktur mit einer Mehrzahl von streifenförmigen
Fixierungselementen aufweist. Der zweite Etikettenabschnitt mit den Fixierungselementen
ist dazu ausgebildet, an dem Gefäßkörper des Gefäßes befestigt zu werden, sodass das
Haftetikett das Gewindeelement mit dem Gefäßkörper koppelt und einer Bewegung des
Gewindeelements relativ zu dem Gefäßkörper entgegenwirkt.
[0006] Mittels des beschriebenen Haftetiketts ist eine zuverlässige und kostengünstige Fixierung
eines Gewindeelements an dem zugehörigen Körper realisierbar und es kann zudem zu
einem sicheren Manipulationsschutz beigetragen werden. Das Haftetikett eignet sich
insbesondere für Verpackungen oder Gefäße im pharmazeutischen Bereich, wie Spritzen,
Injektionsfläschchen oder Vials, die üblicherweise ein Gewindelement umfassen, das
auf den zugehörigen Gefäßkörper aufgesetzt oder aufgesteckt ist.
[0007] Das Gewindeelement umfasst dabei zum Beispiel einen Abschnitt mit einem innenliegenden
Gewinde, welcher eine Art Gewindekopf ausbildet, der an einem Abschnitt angrenzt,
welcher ein Aufsetzen oder Aufstecken auf den Gefäßkörper ermöglicht. Alternativ ist
das Gewindeelement an seiner gesamten Außenfläche mit einem Gewinde versehen. Insbesondere
ist der Gewindeabschnitt mit einem Verschluss gekoppelt, welcher eine Kappe des Gefäßes
ausbildet und dieses sicher verschließt.
[0008] Es ist eine Erkenntnis im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, dass zum Beispiel
bei Glasspritzen mit einem Luer-Lock-System das Gewindeelement, welches üblicherweise
aus einem Kunststoffteil gebildet und mit einem Gewindeabschnitt versehen ist, vorne
auf die Glasspritze aufgesteckt wird. Die Befestigung eines solchen Kunststoffgewindeelements
erfolgt durch mechanische Verzahnung oder Verklebung mit der Glasspritze. Allerdings
ist eine solche Befestigung des Gewindeelements an Spritzen oft nicht ausreichend.
Es kann passieren, dass beim Eindrehen einer Spritzennadel die mechanische oder klebende
Kopplung nicht standhält und sich das Gewindeelement mit dreht, insbesondere wenn
der Anwender das Gewindeelement beim Eindrehen der Spritzennadel nicht festhält. Auch
kann es passieren, dass bei einer Verwendung hochviskoser Formulierungen, die Spritzennadel
zusammen mit dem Gewindeelement abplatzt.
[0009] Das beschriebene Haftetikett ermöglicht eine Fixierung des Gewindeelements, insbesondere
in Form eines Luer-Lock-Gewindes bei Spritzen, sodass im Anwendungsfall das Luer-
Lock-Gewinde ausreichend fest an der Spritze befestigt ist. Zusätzlich kann das Haftetikett,
insbesondere in Abstimmung mit dem Gewindeelement, so ausgeführt sein, dass eine Erstöffnungsanzeige
bereitgestellt wird. Mittels des Haftetiketts kann das Gefäß wie durch eine zweite
Haut umschlossen werden, sodass das Haftetikett zusätzlich eine Schutzfunktion, wie
zum Beispiel Schutz vor UV-Strahlung, für ein in dem Gefäß befindliches Medikament
bieten kann.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Haftetiketts weisen die streifenförmigen
Fixierungselemente jeweils eine vorgegebene Ausrichtung quer zu dem ersten Etikettenabschnitt
auf und schließen mit einem angrenzenden Rand des ersten Etikettenabschnitts jeweils
einen vorgegebenen Winkel ein. Auf diese Weise kann eine nutzbringende Überlappung
von Fixierungselementen an dem Gefäß eingerichtet werden, die zu einem stabilen und
zuverlässigen Halt des Gewindeelements gegen ein unerwünschtes Verdrehen beiträgt.
[0011] Insbesondere können ein oder mehrere der Fixierungselemente mit dem angrenzenden
Rand des ersten Etikettenabschnitts jeweils einen Winkel kleiner 90° oder größer 90°
einschließen. Bezogen auf einen an dem Gefäß applizierten Zustand umschließen die
Fixierungselemente gemäß einer solchen Ausgestaltung den Umfang des Gefäßkörpers spiralförmig
und wirken einem unerwünschten Mitdrehen des Gewindeelements bei einem Öffnen des
Gefäßes zuverlässig entgegen.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des Haftetiketts schließen einige
streifenförmige Fixierungselemente mit dem angrenzenden Rand des ersten Etikettenabschnitts
einen Winkel kleiner 90° und weitere streifenförmige Fixierungselemente einen Winkel
größer 90° ein. Gemäß einer solchen Ausgestaltung weist das Haftetikett eine kammartige
Struktur mit Abschnitten auf, die aufeinander zugerichtet sind. Bezogen auf einen
an dem Gefäß applizierten Zustand umschließen die jeweiligen Fixierungselemente den
Umfang des Gefäßkörpers spiralförmig und kommen abschnittsweise aufeinander zu liegen.
Bevorzugt sind die unterschiedlich ausgerichteten Abschnitte der kammartigen Struktur
jeweils außen an gegenüberliegenden Enden des Haftetiketts ausgebildet.
[0013] Vorzugsweise sind das Haftetikett und die Fixierungselemente so breit oder lang ausgestaltet,
dass hinsichtlich des Gefäßes, das mit dem Haftetikett versehen werden soll, ein Überrundumetikett
realisiert ist. Bei einem Applizieren des Haftetiketts werden der erste Etikettenabschnitt
um das Gewindeelement und der zweite Etikettenabschnitt um den Gefäßkörper gewickelt,
sodass die außen befindlichen Fixierungselemente sich überkreuzen und abschnittsweise
bedecken. Auf diese Weise ist ein besonders stabiler Halt des Haftetiketts an dem
Gefäß einrichtbar und es wird einer Relativbewegung des Gewindeelements relativ zu
dem Gefäßkörper zuverlässig entgegengewirkt.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Haftetiketts ist der erste Etikettenabschnitt
ferner dazu ausgebildet, sich bis in den Bereich eines Verschlusses des Gefäßes zu
erstrecken und insbesondere an diesem befestigt zu werden, sodass das Haftetikett
ferner den Verschluss mit dem Gefäßkörper koppelt. Das Haftetikett kann dabei den
Verschluss mehr oder weniger berührungslos umgeben und eine Art Hülse um diesen ausbilden
oder alternativ mit diesem verbunden, zum Beispiel verklebt, werden. Der erste Etikettenabschnitt
des Haftetiketts ist insbesondere klebend mit dem Gewindeelement verbunden und kann
zudem den Verschluss des Gefäßes hülsenartig umschließen, ohne an diesen oder mit
diesem klebend gekoppelt zu sein. Der erste Etikettenabschnitt kann somit den Verschluss
bezogen dessen Längsachse kontaktfrei oder klebefrei rundum umschließen. Ein oberer
Teil des ersten Etikettenabschnitts bildet dann eine in Bezug auf die Längsachse nach
oben offene Etikettenhülse aus. Bei einem Öffnen des Gefäßes wird dann der erste Etikettenabschnitt
an eine äußere Oberfläche des Verschlusses angedrückt und mittels Ziehen und/oder
Drehen von einem unteren Teil des ersten Etikettenabschnitts sowie von dem zweiten
Etikettenabschnitt abgetrennt und zusammen mit dem Verschluss des Gefäßes von dem
Gefäßkörper entfernt.
[0015] Im Rahmen dieser Beschreibung beziehen sich Begriffe wie "oben" und "unten" auf eine
betriebsgemäße Anordnung beziehungsweise Anwendung des Haftetiketts und des Gefäßes.
Dies betrifft auch Bezeichnungen wie "Kopf" und "Körper", wobei der Kopf in der Regel
oben und der Körper üblicherweise unten anzuordnen ist. Der Verschluss des Gefäßes
bildet zum Beispiel als ein oberer Teil einen Kopf eines Injektionsfläschchens oder
einer Spritze aus, und umfasst beispielsweise eine Kappe, einen Deckel oder einen
Primärverschluss bzw. eine Primärkappe, welche zum Öffnen des Gefäßes entfernt wird.
Der Gefäßkörper bildet dann zum Beispiel als unterer Teil einen Behälter des Injektionsfläschchens
oder der Spritze zur Aufnahme und Verwahrung eines vorgegebenen Inhalts aus.
[0016] Der erste Etikettenabschnitt des Haftetiketts ist der oberen Komponente des Gefäßes
und somit dem Gewindeelement und/oder dem Verschluss zugeordnet und kann daher auch
als oberer Etikettenabschnitt bezeichnet werden. Der zweite Etikettenabschnitt des
Haftetiketts ist der unteren Komponente des Gefäßes zugeordnet, und verbleibt nach
einem Öffnen an dem Gefäßkörper oder dem Behälter des Gefäßes und kann daher auch
als unterer Etikettenabschnitt bezeichnet werden. Allerdings ist auch eine umgekehrte
Ausrichtung und Verwendung des Haftetiketts möglich, bei der die Fixierungselemente
an dem Gewindeelement angebracht werden und dieses mittels des ersten Etikettenabschnitts,
welcher dann an dem Gefäßkörper platziert wird, in Bezug auf Relativbewegungen zu
fixieren.
[0017] Die beschriebenen Ausgestaltungen des Haftetiketts, bei denen sich der obere Etikettenabschnitt
bis zu dem Verschluss des Gefäßes erstreckt, eignen sich insbesondere, um zusätzlich
zu dem fixierten Halt des Gewindeelements einen Öffnungsnachweis bereitzustellen und
einen Manipulationsschutz auszubilden. Bei einem Öffnen des Gefäßes wird der Verschluss
von dem Gewindeelement entfernt und zum Beispiel zusammen mit einem Teilelement des
ersten Etikettenabschnitts von dem verbleibenden Rest abgezogen oder abgerissen. Entsprechend
ist anhand des an dem Gefäßkörper verbleibenden Teils des Haftetiketts eine erfolgte
Öffnung des Gefäßes erkennbar.
[0018] Ferner ist der erste Etikettenabschnitt vorzugsweise so ausgebildet, dass lediglich
ein schmaler Spalt oder Zwischenraum zwischen dem Verschluss und dem umgebenden ersten
Etikettenabschnitt vorhanden ist. Eine Manipulation oder ein Öffnungsversuch durch
Eingreifen von oben in den schmalen Zwischenraum führt zu einem Einreißen oder Zerknittern
des ersten Etikettenabschnitts, sodass ein solcher Vorgang erkenntliche Spuren hinterlassen
würde.
[0019] Das Haftetikett kann insbesondere als ein aufklebbares Etikett ausgebildet sein,
sodass es das Gewindeelement und den Gefäßkörper bezogen auf einen Umfang teilweise
oder vollständig bedeckt. Alternativ kann das Haftetikett insbesondere so ausgebildet
sein, dass der erste und/oder der zweite Etikettenabschnitt in Abstimmung auf einen
Umfang des Gewindeelements und/oder des Verschlusses und/oder des Gefäßkörpers des
Gefäßes, das mit dem Haftetikett versehen werden soll, ausgebildet ist und eine vorgegebene
Länge aufweist. Das Haftetikett kann somit teilweise oder vollständig als Rundum-
oder Überrundumetikett ausgebildet sein. Zum Beispiel ist der erste Etikettenabschnitt
hinsichtlich seiner Länge als Überrundumabschnitt ausgebildet, sodass er bei einem
Applizieren einen Umfang des Gewindeelements vollständig umschließt und sich teilweise
selbst bedeckt oder überlappt, während der zweite Etikettenabschnitt lediglich einen
Teil der Außenfläche des Gefäßkörpers bedeckt und diesen nicht überrundum umschließt.
Alternativ ist der zweite Etikettenabschnitt hinsichtlich seiner Länge als Überrundumabschnitt
ausgebildet, sodass er bei einem Applizieren einen Umfang des Gefäßkörpers vollständig
umgibt.
[0020] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des Haftetiketts ist der erste Etikettenabschnitt
in Abstimmung auf eine Oberflächenstruktur des Gewindeelements und/oder des Verschlusses
des Gefäßes, auf welches das Haftetikett appliziert werden soll, ausgebildet und weist
eine vorgegebene Ausstanzung oder Aussparung auf. Eine solche Aussparung kann insbesondere
als ausgestanzte Ausnehmung komplementär zu einer Erhebung oder einem oder mehreren
vorspringenden Bereichen ausgebildet sein. Beispielsweise sind Noppen oder eine ringförmige
Erhebung an dem Gewindeelement und/oder dem Verschluss des Gefäßes vorgesehen, sodass
das Haftetikett angepasst an die jeweilige Oberflächenstruktur kreisförmige oder längliche
bzw. ringförmige Ausnehmungen aufweist, die mit der Oberflächenstruktur korrespondieren.
Falls das Gewindeelement oder der Verschluss zum Beispiel eine umlaufende Erhebung
aufweist, weist das Haftetikett in Abstimmung auf eine solche Erhebung eine längliche
Ausnehmung auf, die appliziert an dem Gefäß eine im Wesentlichen ringförmige Aussparung
ausbildet. Das Haftetikett weist dabei zumindest einen Haltesteg, vorzugsweise zwei
beabstandete Haltestege oder mehrere äquidistant angeordnete Haltestege, auf, sodass
der untere, zweite Etikettenabschnitt mit dem oberen, ersten Etikettenabschnitt verbunden
ist.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des Haftetiketts ist der erste Etikettenabschnitt
in Abstimmung auf eine Oberflächenstruktur des Gewindeelements und/oder des Verschlusses
ausgebildet und weist eine zumindest partielle Mehrlagigkeit auf. Alternativ oder
zusätzlich kann auch der zweite Etikettenabschnitt mit der kammartigen Struktur in
Abstimmung auf eine Oberflächenstruktur und/oder einen Umfang des Gefäßkörpers des
Gefäßes, auf das das Haftetikett angebracht werden soll, ausgebildet sein und eine
zumindest partielle Mehrlagigkeit aufweisen. Das Haftetikett mit mehreren Lagen kann
zum Beispiel unterschiedliche Radien oder Durchmesser eines zylindrischen Gefäßes
ausgleichen, auf das das Haftetikett angebracht werden soll. Kleine Durchmesserunterschiede
zwischen dem Gewindeelement und dem Gefäßkörper können bereits durch die Kammstruktur
des zweiten Etikettenabschnitts auch mit nur einer Lage überwunden werden. Zudem kann
eine Mehrlagigkeit zu einem Öffnungsnachweis beitragen, sodass zum Beispiel ein Abschnitt
einer oberen Schicht bei einem Öffnen des gekennzeichneten Gefäßes vorgegeben abgetrennt
und ein darunter liegender Bereich einer unteren Schicht gezielt freigelegt wird,
um eine erfolgte Öffnung deutlich sichtbar zu kennzeichnen. Der freigelegte Abschnitt
einer solchen unteren Schicht ist beispielsweise farblich markiert oder weist einen
vorgegebenen Schriftzug, wie "used", "open" oder "opened", auf.
[0022] Das Haftetikett weist bevorzugt eine Klebeschicht auf, die an einer Unterseite des
ersten und/oder des zweiten Etikettenabschnitts angeordnet ist, sodass das Haftetikett
mittels Kleben an dem Gefäß anordenbar ist. Auf diese Weise kann das Haftetikett kostengünstig,
einfach und zuverlässig an dem dafür vorgesehenen Gefäß appliziert werden. Die Klebeschicht
kann die Unterseite des Haftetiketts vollständig oder teilweise bedecken. Insbesondere
kann die Klebeschicht in Abstimmung auf ein Material oder eine Oberflächenstruktur
des Gewindeelements, des Verschlusses und/oder des Gefäßes vorgegeben ausgebildet
sein. Ein Klebstoff der Klebeschicht ist zum Beispiel unter Berücksichtigung einer
Oberflächenrauigkeit des Gewindeelements gezielt ausgewählt, um einen stabilen Halt
des Haftetiketts an dem Gefäß und eine zuverlässige Fixierung des Gewindeelements
einzurichten.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das Haftetikett, insbesondere
der erste Etikettenabschnitt einen Durchtrennungsbereich mit einem Durchtrennungselement
auf, sodass bei einem Öffnen des mit dem Haftetikett applizierten Gefäßes das Haftetikett
entlang des Durchtrennungsbereichs vorgegeben durchtrennbar ist, sodass zumindest
ein erstes Teilelement des ersten Etikettenabschnitts zusammen mit dem Verschluss
des Gefäßes von einem zweiten Teilelement des ersten Etikettenabschnitts und dem Gefäßkörper
des Gefäßes entfernbar ist. Insbesondere kann das Haftetikett in dem Durchtrennungsbereich
eine klebstofffreie Fläche aufweisen, sodass bei einem Öffnen des applizierten Gefäßes
ein einfaches und widerstandsarmes Durchtrennen des Haftetiketts entlang des Durchtrennungselements
durchführbar ist.
[0024] Das Durchtrennungselement kann insbesondere als Perforation ausgebildet sein und
ein vorgegebenes Einreißen ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann das Haftetikett
in dem Durchtrennungsbereich eine Folie oder ein Folienelement aufweisen, das eine
relativ niedrige Einreißfestigkeit besitzt, sodass ein einfaches Einreißen und Durchtrennen
des Folienelements und somit des Haftetiketts möglich ist. Ein solches Folienelement
ist zum Beispiel als Acetatfolie ausgebildet und benötigt keine gesonderte Perforation
oder sonstige Schwächungsstruktur, um ein einfaches Durchtrennen zu ermöglichen.
[0025] Das Haftetikett weist zum Beispiel auch eine Klebefläche in einem oberen Bereich
des ersten Etikettenabschnitts auf, der dem zweiten Etikettenabschnitt abgewandt ist.
Der klebefähige Bereich des ersten Etikettenabschnitts wird dann mit einem Verschluss
des Gefäßes verklebt und kann bei einem Öffnen des Gefäßes mit dem Verschluss von
dem restlichen Haftetikett und dem Gewindeelement bzw. Gefäßkörper entfernt werden.
Somit verbleibt kein separates Segment als Abfall zur Entsorgung.
[0026] Sofern sich das applizierte Haftetikett bis zu einem Verschluss des Gefäßes erstreckt
und der Verschluss oder das Haftetikett selbst einen Durchtrennungsbereich umfasst,
weist das Haftetikett in dem Durchtrennungsbereich bevorzugt eine klebstofffreie Fläche
auf. Somit ist ein einfacheres Durchtrennen des Haftetiketts und Entfernen des abtrennbaren
Teils des ersten Etikettenabschnitts ermöglicht. Ein erforderlicher Kraftaufwand zum
Trennen des Haftetiketts ist im Vergleich zu einem vollständig klebenden Haftetikett
reduziert und eine Öffnungsdynamik des mit dem Haftetikett applizierten Gefäßes ist
verbessert.
[0027] Der jeweilige Durchtrennungsbereich kann insbesondere in Abstimmung auf das zu applizierende
Gefäß in einem Bereich des Haftetiketts ausgebildet sein, welcher in einem applizierten
Zustand an dem Gefäß einem Übergang zwischen dem Verschluss und dem Gewindeelement
oder dem Gewindeelement und dem Gefäßkörper zugeordnet ist. Der Durchtrennungsbereich
befindet sich zum Beispiel in einem Bereich eines unteren Endes des Verschlusses.
Ein ausreichend kräftiges Drehen und/oder Ziehen an dem Verschluss des Gefäßes führt
dann zu einer Durchtrennung des Haftetiketts. Der Durchtrennungsbereich kann aber
auch in anderen Bereichen angeordnet sein, welche ein Trennen des Haftetiketts beim
Öffnen des Gefäßes ermöglichen. Insbesondere wenn das Haftetikett mehrlagig ausgestaltet
ist, kann der Durchtrennungsbereich zum Beispiel deutlich unterhalb des Bereichs des
unteren Endes des Verschlusses eingerichtet sein, sodass eine obere oder nach außen
gerichtete Lage des Haftetiketts aufgrund einer wirkenden Zug- und/oder Drehkraft
vorgegeben einreißt.
[0028] Insbesondere kann in dem Durchtrennungsbereich ein Durchtrennungselement, zum Beispiel
in Form einer Perforation oder eines Aufreißstreifens, vorgesehen sein, welches ein
kontrolliertes Durchtrennen des Haftetiketts ermöglicht. Zudem kann das Haftetikett,
zum Beispiel in dem Bereich des ersten Etikettenabschnitts, mit vorgegebenen Oberflächeneigenschaften
ausgebildet sein, die ein leichteres Öffnen des Gefäßes und Durchtrennen des Haftetiketts
durch den Anwender ermöglichen. Solche nutzbringenden Oberflächeneigenschaften können
zum Beispiel mit Anti-Rutsch Lacken, mittels gedruckter taktiler Elemente oder einer
Oberflächenmikrostrukturierung realisiert werden, die ein sichereres Greifen des ersten
Etikettenabschnitts ermöglichen.
[0029] Gemäß einer weiteren Weiterbildung umfasst das Haftetikett ein Öffnungsnachweiselement,
das in dem ersten Etikettenabschnitt integriert oder mit diesem gekoppelt ist und
das dazu ausgebildet ist, ein Entfernen zumindest eines ersten Teilelements des ersten
Etikettenabschnitts von dem zweiten Etikettenabschnitt und dem Gefäßkörper des Gefäßes
anzuzeigen. Das Öffnungsnachweiselement kann insbesondere mit dem zuvor beschriebenen
Durchtrennungselements in Form einer Perforation zusammenwirken und ein vorgegebenes
Einreißen des Haftetiketts deutlich erkennbar anzeigen. Ferner kann das Öffnungsnachweiselement
in Ausgestaltung einer farblichen Fläche oder eines hinterlegten Schriftzugs realisiert
sein, welcher bei einem Öffnen des mit dem Haftetikett versehenen Gefäßes freigelegt
wird.
[0030] Darüber hinaus kann das Haftetikett ein elektronisches Öffnungsnachweiselement in
Ausgestaltung eines RFID-Transponders umfassen, der mit dem ersten Etikettenabschnitt
gekoppelt ist und der einen Chip und eine Antennenstruktur umfasst, welche mittels
einer Leiterbahn mit dem Chip verbunden ist. Die Leiterbahn erstreckt sich insbesondere
in den Durchtrennungsbereich und bedeckt zumindest abschnittsweise das Durchtrennungselement.
Bei einem Öffnen des Gefäßes wird dann die Leiterbahn vorgegeben durchtrennt und die
Unterbrechung der Leiterbahn mittels des RFID-Transponders erfasst. Eine erfolgte
Öffnung des mit dem Haftetikett versehenen Gefäßes kann mittels eines Lesegerätes
ausgelesen werden.
[0031] Das beschriebene Haftetikett trägt dazu bei, dass ein Mitdrehen des Gewindeelements
bei einem Öffnen des Gefäßes oder einem Anbringen einer Spritzennadel verhindert wird.
Zudem kann das Haftetikett zu einem Manipulationsschutz in Bezug auf das Gefäß beitragen,
wodurch zum Beispiel eine Intaktheit einer Medikamentenverpackung garantiert oder
eine solche angezeigt werden kann. Mittels einer deutlich erkennbaren Anzeige einer
erfolgten Erstöffnung kann das Haftetikett eine unbewusste oder unbefugte Wiederverwendung
des entsprechend etikettierten Gefäßes nach dessen Gebrauch anzeigen. Somit wird mittels
des Haftetiketts auch der Möglichkeit einer Manipulation des Gefäßes entgegengewirkt.
[0032] Ein weiterer Aspekt umfasst eine Verwendung einer Ausgestaltung des beschriebenen
Haftetiketts für ein in mehrere Teile teilbares Gefäß zur Fixierung eines Gewindeelements
an einem Gefäßkörper des Gefäßes.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein System ein mehrteiliges Gefäß mit einem Gewindeelement
und einem Gefäßkörper sowie ein Haftetikett, das so an dem Gefäß appliziert ist, dass
ein erster Etikettenabschnitt des Haftetiketts an dem Gewindeelement befestigt ist
und ein zweiter Etikettenabschnitt des Haftetiketts an dem Gefäßkörper befestigt ist,
sodass das Haftetikett das Gewindeelement mit dem Gefäßkörper koppelt und einer Bewegung
des Gewindeelements relativ zu dem Gefäßkörper entgegenwirkt. Das Haftetikett kann
als vollflächiges Etikett ausgebildet sein, welches zur Fixierung des Gewindeelements
mit diesem und mit dem Gefäßkörper verbunden ist. Darüber hinaus ist das Haftetikett
des Systems vorzugsweise gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausgestaltungen ausgebildet.
[0034] Dadurch, dass sich die Verwendung und das System insbesondere auf eine Ausgestaltung
des beschriebenen Haftetiketts beziehen oder eine solche umfassen, sind beschriebene
Eigenschaften und Merkmale des Haftetiketts auch für die Verwendung und für das System
offenbart und umgekehrt.
[0035] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Systems sind der erste, flächige Etikettenabschnitt
an dem Gewindeelement des Gefäßes und die streifenförmigen Fixierungselemente der
kammartigen Struktur des zweiten Etikettenabschnitts an dem Gefäßkörper des Gefäßes
befestigt.
[0036] Das System kann ferner einen Verschluss aufweisen, der mit dem Gefäß gekoppelt ist,
sodass das Gewindeelement zwischen dem Gefäßkörper und dem Verschluss angeordnet ist,
wobei sich der erste Etikettenabschnitt dann insbesondere bis zu dem Verschluss oder
bis auf den Verschluss erstreckt. Insbesondere sind das Haftetikett und das Gewindeelement
und/oder der Verschluss und/oder der Gefäßkörper in Abstimmung aufeinander vorgegeben
ausgebildet. Dies berücksichtigt unter anderem Geometrien, Oberflächenstrukturen und
Materialien der zusammenwirkenden Komponenten.
[0037] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das System ein Öffnungsnachweiselement
auf, das mit dem Gewindeelement und/oder dem Verschluss gekoppelt und dazu ausgebildet
ist, ein Entfernen des Verschlusses von dem Gefäßkörper anzuzeigen. Ein solches Öffnungsnachweiselement
des Gefäßes kann alternativ oder zusätzlich zu dem zuvor beschriebenen Öffnungsnachweiselement
des Haftetiketts ausgebildet sein. Zum Beispiel ist der Verschluss mittels Verbindungsstege
mit dem Gewindeelement verbunden, die bei einem Öffnen des Gefäßes aufbrechen und
dadurch einen sichtbaren Nachweis für eine erfolgte Öffnung realisieren.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein Verfahren zum Anbringen eines Haftetiketts
an einem mehrteiligen Gefäß mit einem Gewindeelement und einem Gefäßkörper ein Bereitstellen
des Gefäßes mit dem Gewindeelement und dem Gefäßkörper und ein Bereitstellen des Haftetiketts,
welches einen ersten Etikettenabschnitt und einen an den ersten Etikettenabschnitt
angrenzenden zweiten Etikettenabschnitt aufweist. Das Verfahren umfasst ferner ein
Anbringen des Haftetiketts an dem Gefäß derart, dass der erste Etikettenabschnitt
an dem Gewindeelement des Gefäßes und der zweite Etikettenabschnitt an dem Gefäßkörper
des Gefäßes befestigt wird, sodass das Haftetikett das Gewindeelement mit dem Gefäßkörper
koppelt und einer Bewegung des Gewindeelements relativ zu dem Gefäßkörper entgegenwirkt.
[0039] Das Haftetikett ist insbesondere in Form einer der zuvor beschriebenen Ausgestaltungen
ausgebildet, sodass das Anbringen des Haftetiketts ein Befestigen der Fixierungselemente
der kammartigen Struktur an dem Gefäßkörper des Gefäßes umfasst. Dabei werden die
Fixierungselemente insbesondere spiralförmig um den Gefäßkörper gewickelt und so auf
diesem befestigt, dass sie bezogen auf einen Umfang des Gefäßköpers ein Überrundumetikett
ausbilden und zumindest ein Fixierungselement ein weiteres Fixierungselement abschnittsweise
bedeckt.
[0040] Mittels des beschriebenen Applizierverfahrens ist es möglich, das Haftetikett gezielt
an dem Gefäß anzubringen, um einen sicheren und zuverlässigen Halt des Gewindeelements
einzurichten und dieses gegen ein unerwünschtes Verdrehen relativ zu dem Gefäßkörper
abzusichern oder zu fixieren. Dadurch, dass sich das Verfahren insbesondere auf ein
Applizieren bzw. Anbringen einer Ausgestaltung des beschriebenen Haftetiketts bezieht,
sind die beschriebenen Eigenschaften und Merkmale des Haftetiketts auch für das Verfahren
offenbart und umgekehrt. Das beschriebene Haftetikett ermöglicht insbesondere auch
ein nachträgliches Fixieren eines Gewindeelements relativ zu einem Gewindekörper,
zum Beispiel von vorgefüllten Spritzen.
[0041] Außerdem kann das Haftetikett einfach und kostengünstig an dem Gefäß angebracht werden
und bedarf zum Beispiel keiner Temperaturbeaufschlagung, wie es bei einer Schrumpffolie
der Fall ist, die zur Befestigung von Elementen um diese gestülpt und mittels Temperatureintrag
geschrumpft werden. Entsprechend erfolgt dann aber auch eine Temperatureinwirkung
auf den Inhalt des Gefäßes und es wird zudem ein zugehöriger Prozessabschnitt in einer
Verpackungslinie benötigt. Das beschriebene Haftetikett erfordert keine Temperatureinwirkung
und kann in Form einer Folie mit Haftkleber bereitgestellt sein, die einfach und zuverlässig
an dem Gefäß applizierbar ist. Ein Einsatz von Schrumpffolien kann daher eingespart
werden.
[0042] Nachfolgend wird das beschriebene Haftetikett nochmal größtenteils am Beispiel eines
Gefäßes einer zweiteiligen Spritze erläutert, welche insbesondere als Glasspritze
oder Kunststoffspritze mit einem adaptierenden Luer-Lock-Gewinde realisiert sein kann.
Die Eigenschaften und Merkmale können aber auch in Bezug auf andere mehrteilige Gefäße
übertragen werden, welche ein Gewindeelement aufweisen, das als separate Komponente
mit einem zugehörigen Gefäßkörper gekoppelt ist.
[0043] Das Haftetikett weist eine spezielle Etikettenstruktur auf, bei welcher insbesondere
die kammartige Struktur des zweiten Etikettenabschnitts einerseits der Überbrückung
des unterschiedlichen Umfangs des Luer- Lock-Gewindes und des Spritzenkörpers und
andererseits einer zuverlässigen Kraftaufnahme beim Auftreten von Drehkräften dient.
[0044] Das Haftetikett ermöglicht eine gleichzeitige Erfassung des Spritzenmantels und der
Außenseite des Luer- Lock-Gewindes sowie in verschiedenen Ausführungsformen auch ein
Erfassen des Gefäßverschlusses, falls mittels des Haftetiketts auch eine Erstöffnungsanzeige
erfolgen soll, und kann diesbezüglich mit einer relativ hohen Anhaftungsfestigkeit
ausgebildet werden.
[0045] Die Außenseite des Luer- Lock-Gewindes sowie optional auch die des Gefäßverschlusses
sind vorzugsweise so ausgeführt, dass sie bündig mit einer Mantelfläche des Spritzenkörpers
sind. Somit ist es möglich, auch ein vollflächiges Haftetikett zu verwenden, welches
sowohl auf den Spritzenkörper als auch auf das Luer- Lock-Gewinde und optional auch
auf den Verschluss des Gefäßes geklebt werden kann. Außerdem kann das Haftetikett
auch als ein Beschriftungsetikett ausgebildet sein bzw. verwendet werden, welches
zusätzlich zu der Fixierung des Luer- Lock-Gewindes optional auch eine Erstöffnungsanzeige
bereitstellen kann.
[0046] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die Außenseite des Luer- Lock-Gewindes
sowie optional auch die Außenseite des Verschlusses eine Oberflächenstruktur auf,
welche für eine Anhaftung eines mit Haftkleber ausgestatteten Haftetiketts besonders
geeignet sind. Das Gewindeelement und gegebenenfalls auch der Verschluss sind insbesondere
auf das anzubringende Haftetikett abgestimmt ausgebildet und umgekehrt. Das Gewindeelement
und gegebenenfalls auch der Verschluss weisen zum Beispiel Oberflächenstrukturen mit
makroskopischen und/oder mikroskopischen Merkmalen auf und/oder sind aus vorausgewählten
Materialien gefertigt, um einen besonders stabilen Halt des Haftetiketts und eine
zuverlässige Fixierung des Gewindeelements relativ zu dem Gefäßkörper einzurichten.
[0047] Hinsichtlich makroskopischer Merkmale können die Außenseiten des Luer- Lock-Gewindes
und/oder des Verschlusses mit einer relativ großen Fläche ausgestaltet sein, welche
umfangsgleich mit dem Spritzenkörper ist, um eine entsprechend große Klebefläche für
das Haftetikett bereitzustellen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die
Oberflächenstruktur der Außenseite des Luer- Lock-Gewindes und/oder des Verschlusses
makroskopische Ausbuchtungen enthält, welche mit entsprechenden Ausstanzungen in dem
Haftetikett korrespondieren. Durch solche Ausstanzungen im Haftetikett können die
Ausbuchtungen an der Außenseite des Luer- Lock-Gewindes und/oder des Verschlusses
durchgesteckt werden, wodurch eine mechanische Verzahnung erfolgt und zu einem besonders
stabilen Halt beiträgt. Die Ausbuchtungen an der Außenseite des Luer- Lock-Gewindes
und/oder des Verschlusses können beispielsweise regelmäßig oder unregelmäßig verteilte
Noppen realisieren oder alternativ als durchgängige, nach außen ragende Strukturen
ausgebildet sein, welche sich bezogen auf eine Längsachse der Spritze im Wesentlichen
senkrecht zu dieser oder schräg zu dieser erstrecken. Solche Ausbuchtungen können
zum Beispiel eine Größe von 0,5 mm bis 5 mm aufweisen. Ausbuchtungen an dem Gewindeelement
und/oder dem Verschluss eines Luer-Lock-Systems können auch eine Größe in einem Bereich
von 1 mm bis 2 mm aufweisen. Es ist daher nutzbringend, entsprechend große Aussparungen
in dem Haftetikett vorzusehen, die auf die Abmessungen der Ausbuchtungen abgestimmt
sind und vorzugsweise geringfügig größer ausgebildet sind.
[0048] Hinsichtlich mikroskopischer Merkmale kann der jeweils für ein Anbringen des Haftetiketts
vorgesehene Bereich an der Außenseite des Luer- Lock-Gewindes und/oder des Verschlusses
möglichst glatt ausgeführt sein, um eine möglichst gute Anhaftung des Haftklebers
des Haftetiketts zu erreichen. Bei besonders fließfähigen Klebern kann es von Vorteil
sein, dass der für die Verklebung mit dem Haftetikett vorgesehene Bereich an dem Luer-
Lock-Gewinde und/oder dem Verschluss eine vorgegebene Rauigkeit aufweist, wodurch
insgesamt die Oberfläche und damit die Wechselwirkung mit dem Haftklebstoff erhöht
werden.
[0049] Hinsichtlich einer Materialauswahl für das Gewindeelement und/oder den Verschluss
ist es zum Beispiel vorteilhaft, Kunststoffe zumindest für den äußeren für die Verklebung
mit dem Haftetikett vorgesehenen Bereich mit hoher Oberflächenenergie zu wählen, wodurch
eine Benetzung mit Haftkleber verbessert werden kann. Die Oberflächenenergie des Materials
repräsentiert dabei ein Maß dafür, wie stark sich ein Haftkleber auf dem Material
ausbreitet. Kunststoffe mit einer relativ hohen Oberflächenenergie sind zum Beispiel
Polycarbonat und Polyethylenterephthalat (PET). Alternativ können Kunststoffe einer
Plasma- oder Coronabehandlung unterzogen werden, um die Oberflächenenergie gezielt
zu erhöhen. Zum Beispiel stellt ein Gewindeelement, welches aus Polyethylen gefertigt
ist, eine relativ geringe Oberflächenenergie bereit. Geeignete Haftkleber für niederenergetische
Oberflächen sind zum Beispiel Kautschuk- oder Silikonkleber. Ein Haftkleber des Haftetiketts
ist daher vorzugsweise auf ein Material des Gewindeelements und/oder des Verschlusses
abgestimmt oder umgekehrt.
[0050] Zudem kann es vorteilhaft sein, das Haftetikett mit einem Haftkleber mit hoher Fließfähigkeit
zu versehen, damit mögliche Unebenheiten, zum Beispiel bei relativ rauen Oberflächen
des Gewindeelements und/oder des Verschlusses, vollumfänglich mit Klebstoff benetzt
werden können. Besonders fließfähige Klebstoffe sind zum Beispiel modifizierte Acrylate
und Synthesekautschuk.
[0051] Außerdem kann auch der Verschluss des Gefäßes auf ein anzubringendes Haftetikett
angepasst sein. Zum Beispiel kann in einem Bereich des Verschlusses eine Zweiteilung
der Oberfläche vorgesehen sein. Ein unterer Teil des Verschlusses, der dem Gewindeelement
zugewandt ist, ist dann zum Beispiel für eine Anhaftung des Haftetiketts gezielt ausgebildet,
während der obere Teil, welcher dem Gewindeelement abgewandt ist, beispielsweise Griffhilfen,
wie Riffelungen, aufweist, die eine bevorzugte Haptik zum Öffnen des Gefäßes bereitstellen.
[0052] Zudem ist es denkbar, dass der Verschluss von außen nach innen mindestens zweilagig
ausgeführt ist, wobei eine äußerste Lage für die Anhaftung des Haftetiketts vorgegeben
ausgebildet ist und eine innerste Lage des Verschlusses Anforderungen an eine Primärverpackungskomponente
gerecht wird.
[0053] Das Luer- Lock-Gewinde bzw. das Gewindeelement und der Verschluss des Gefäßes können
mit Haltestegen miteinander verbunden sein. Diese dienen dann zum Beispiel als ein
Merkmal zur Erstöffnungsanzeige. In einem solchen Fall genügt es, wenn das Haftetikett
lediglich bis zu einer Trennlinie zwischen Luer- Lock-Gewinde und dem Verschluss reichen
würde bzw. entsprechend an dem Gefäß appliziert wäre, sodass das Luer- Lock-Gewindeelement
an dem Spritzenkörper fixiert ist.
[0054] Sind das Luer- Lock-Gewindeelement und der Verschluss nicht miteinander verbunden,
kann das Haftetikett bis auf den Verschluss des Gefäßes reichen. Das Haftetikett weist
dann zum Beispiel in dem Bereich unterhalb des Verschlusses eine Perforation sowie
eine Klebstoffneutralisierung oberhalb der Perforation auf. Bei einer Drehbewegung
zur Öffnung der Spritze reißt das Haftetikett entlang der Perforation ein, sodass
ein oberer Teil zusammen mit dem Verschluss abgenommen werden kann.
[0055] Durch eine zumindest partielle Doppellagigkeit des Haftetiketts kann durch das Öffnen
und Abnehmen des Verschlusses und eines Etikettensegments eine Farbfläche und/oder
Schriftzug freigelegt werden, wodurch eine Erstöffnung noch deutlicher anzeigbar ist.
Dabei ist es zudem möglich, ein abnehmbares Teiletikett bzw. ein Teilelement gezielt
abnehmbar auszubilden, welches beispielsweise für Dokumentationszwecke genutzt werden
kann. Ferner ist es möglich, einen Aufreissstreifen als Öffnungsmechanismus in dem
Haftetikett zu integrieren. Hierbei wird durch eine geeignete Perforation gegebenenfalls
zusammen mit einer Ausbuchtung in dem Haftetikett als Anfasslasche ermöglicht, dass
das Haftetikett unterhalb des Verschlusses rotativ mit dem Aufreissstreifen gezielt
zerstört wird, und der Verschluss zusammen mit dem oberen Teilelement des Haftetiketts,
welches oberhalb des Aufreissstreifens angeordnet war, abgenommen werden kann. Das
Luer- Lock-Gewinde ist dabei stets zumindest partiell auch nach dem Entfernen des
Verschlusses mit dem verbleibenden Haftetikett verklebt und dadurch mit dem Spritzenkörper
verbunden, sodass das Luer- Lock-Gewinde weiterhin an der Spritze fixiert ist. Das
Haftetikett kann auch so ausgebildet und an dem Gefäß appliziert sein, dass vor dem
Öffnen der Spritze nur das Luer- Lock-Gewinde von dem Haftetikett erfasst und relativ
zu dem Spritzenkörper fixiert ist.
[0056] Falls der Verschluss und/oder das Luer- Lock-Gewinde nicht bündig mit dem Mantel
bzw. dem Außenumfang der Spritze ausgeführt sind und ein Durchmesser des Verschlusses
und/oder ein Durchmesser des Luer- Lock-Gewindes größer ist als ein Durchmesser des
Spritzenkörpers, kann durch eine partielle Mehrlagigkeit des Haftetiketts eine vorhandene
Stufe in einem Übergang des Verschluss zum Luer- Lock-Gewinde und/oder in einem Übergang
des Luer- Lock-Gewindes zum Spritzenkörper ausgeglichen werden. Durch die Kammstruktur
können aber bereits gewisse Durchmesserunterschiede überwunden werden.
[0057] Falls eine Erstöffnungsanzeige erwünscht ist, kann dies durch optische Merkmale durch
Zerstörung des Haftetiketts vorgegeben eingerichtet sein. Darüber hinaus kann eine
elektronische Anzeigemöglichkeit in dem Haftetikett integriert sein. Das Haftetikett
kann insbesondere ein RFID-Tag oder einen RFID-Transponder enthalten, welcher mit
einer gedruckten Leiterbahn verbunden ist. Führt diese Leiterbahn über eine Trennlinie
zwischen dem Verschluss und dem Gewindeelement bzw. dem Spritzenkörper, wird sie bei
einem Erstöffnen der Spritze gezielt zerstört. Eine solche Unterbrechung der Leiterbahn
kann mittels der RFID-Technologie erfasst und ausgelesen werden. Um eine Auslesereichweite
der RFID-Funktion zu erhöhen, kann bei einem Luer- Lock-Gewinde und/oder Verschluss,
die zum Beispiel umfangsgleich mit dem Spritzenkörper ausgebildet sind, der RFID-Transponder
in dem Bereich des Haftetiketts integriert sein, welcher auf das Luer- Lock-Gewinde
und/oder den Verschluss geklebt wird, sodass bei einem Auslesen keine nachteilige
Interaktion mit dem Inhalt erfolgt, welches sich in dem Spritzenkörper befindet.
[0058] Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1-4
- Ausführungsbeispiele eines Haftetiketts für ein mehrteiliges Gefäß,
- Figuren 5-6
- verschiedene Ausführungsbeispiele eines Systems mit einem Haftetikett und einem Gefäß,
- Figuren 7-8
- verschiedene Ausführungsbeispiele eines Gefäßes mit einem Gewindeelement und einem
Gefäßkörper,
- Figuren 9-12
- weitere Ausführungsbeispiele des Systems mit einem Haftetikett und einem Gefäß, und
- Figur 13
- ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Anbringen eines Haftetiketts an einem mehrteiligen
Gefäß.
[0059] Elemente gleicher Konstruktion und Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind gegebenenfalls
nicht alle dargestellten Elemente in sämtlichen Figuren mit zugehörigen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0060] Die Figuren 1-4 zeigen Ausführungsbeispiele eines Haftetiketts 10 für ein mehrteiliges
Gefäß 30, welches kostengünstig herstellbar ist und eine zuverlässige Fixierung eines
Gewindeelements 31 des Gefäßes 30 relativ zu einem Gefäßkörper 32 des Gefäßes 30 ermöglicht.
Zudem ist mittels des Haftetiketts 10 ein zuverlässiger Erstöffnungsnachweis in Bezug
auf das mit dem Haftetikett 10 versehenen Gefäß 30 realisierbar.
[0061] Das Haftetikett 10 weist einen ersten Etikettenabschnitt 11 und einen an den ersten
Etikettenabschnitt 11 angrenzenden zweiten Etikettenabschnitt 12 auf. Der erste Etikettenabschnitt
11 ist dazu ausgebildet, in einem an dem Gefäß 30 applizierten Zustand an dem Gewindeelement
31 angebracht, insbesondere angeklebt zu werden. Der zweite Etikettenabschnitt 12
ist dazu ausgebildet, an dem Gefäßkörper 32 des Gefäßes 30 befestigt zu werden (s.
z.B. Figuren 5, 6 und 9). Die beiden Etikettenabschnitte 11 und 12 des Haftetiketts
10 bilden vorzugsweise zueinander angrenzende Teile einer gemeinsamen Materialbahn
aus.
[0062] Der erste Etikettenabschnitt 11 ist flächig ausgebildet. Der zweiten Etikettenabschnitt
12 weist eine kammartige Struktur 13 mit einer Mehrzahl von streifenförmigen Fixierungselementen
131, 132 auf, die dazu ausgebildet sind, an dem Gefäßkörper 32 des Gefäßes 30 befestigt
zu werden, sodass das Haftetikett 10 das Gewindeelement 31 mit dem Gefäßkörper 32
koppelt und einer Bewegung des Gewindeelements 31 relativ zu dem Gefäßkörper 32 entgegenwirkt.
[0063] Auf diese Weise kann das Gewindeelement 31, das üblicherweise auf den Gefäßkörper
32 aufgesetzt und aufgesteckt ist, zuverlässig fixiert und gegen ein unerwünschtes
Verdrehen abgesichert werden. Es ist eine Erkenntnis im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung, dass eine einfache Befestigung des Gewindeelements 31, zum Beispiel an
dem Gefäß 30 in Form einer Spritze oft nicht ausreichend ist. Es kann passieren, dass
bei einem Eindrehen einer Spritznadel eine einfache mechanische oder klebende Kopplung
zwischen dem Gewindeelement 31 und dem Spritzenkörper 32 gegebenenfalls nicht standhält
und sich das Gewindeelement 31 unerwünscht mit dreht, insbesondere wenn der Anwender
das Gewindeelement 31 beim Eindrehen der Spritzennadel nicht festhält.
[0064] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des Haftetiketts 10 jeweils in
einer schematischen Ansicht. Der zweite Etikettenabschnitt 12 weist mehrere Fixierungselemente
131 und 132 auf, die unterschiedlich ausgerichtet sind. Bezogen auf eine Längsachse
LA, die auch einer Ausrichtung hinsichtlich einer Längsachse des Gefäßes 30 entspricht,
auf das das Haftetikett 10 appliziert werden soll, weist der zweite Etikettenabschnitt
12 vier Fixierungselemente 131 und drei Fixierungselemente 132 auf, die aufeinander
zugerichtet sind und die jeweils mit einem ihnen zugewandten Rand des ersten Etikettenabschnitts
11 einen Winkel A1 bzw. A2 einschließen. Die vier Fixierungselemente 131 sind zueinander
im Wesentlichen parallel ausgerichtet. Auch die drei Fixierungselemente 132 sind zueinander
im Wesentlichen parallel ausgerichtet. In alternativen Ausgestaltungen kann auch eine
andere Anzahl an Fixierungselementen 131 und 132 ausgebildet sein. Es können ferner
auch beidseitig gleich viele Fixierungselemente 131 und 132 ausgebildet sein oder
das Haftetikett 10 weist mehr Fixierungselemente 132 und als Fixierungselemente 131
auf.
[0065] Der Winkel A1 ist insbesondere kleiner 90° ausgebildet und der Winkel A2 ist insbesondere
größer 90° ausgebildet. Zum Beispiel weist der Winkel A2 einen von dem Winkel A1 abhängigen
Wert auf und ist durch den Zusammenhang A2 = 180° - A1 bestimmt. Auf diese Weise sind
die Fixierungselementen 131 und 132 aufeinander zu orientiert und überlappen sich
an den Gefäßkörper 32 rautenförmig. Das Haftetikett 10 weist dabei eine vorgegebene
Länge L auf, die insbesondere auf einen Umfang des Gefäßes 30 bzw. des Gefäßkörpers
32 und/oder des Gewindeelements 31 abgestimmt ausgebildet ist. Vorzugsweise realisiert
das Haftetikett 10 ein Überrundumetikett, sodass die Länge L größer ist als der Umfang
des Gewindeelements 31 und/oder des Gefäßkörpers 32.
[0066] Besonders bevorzugt weist das Haftetikett 10 in dem Abschnitt, in dem die Fixierungselemente
131 ausgebildet sind, eine Länge L1 auf, die so ausgestaltet ist, dass sie in etwa
dem Umfang des zu beklebenden Gefäßkörpers 32 entspricht. Nach dem Applizieren kommen
die Fixierungselemente 132 der kammartigen Struktur 13 gekreuzt auf den Fixierungselementen
131 zu liegen oder umgekehrt. Dadurch wird die Rotation des Gewindeelements 31 besonders
zuverlässig entgegengewirkt.
[0067] In einer alternativen Ausführungsform des Haftetiketts 10 ist die Länge L in etwa
gleich dem Umfang des Gefäßes 30 vorgegeben ausgebildet, sodass das Haftetikett 10
ein Rundumetikett ausbildet. Alternativ kann die Länge L des Haftetiketts 10 auch
kleiner als ein Umfang des Gefäßes 30 sein, sodass das Haftetikett 10 in Bezug auf
den Umfang nur einen Abschnitt einer Außenfläche des Gewindeelements 31 und/oder des
Gefäßkörpers 32 bedeckt. In einer weiteren alternativen Ausführungsform können die
Fixierungselemente 131 und 132 voneinander weg orientiert ausgebildet sein, sodass
zum Beispiel die Fixierungselemente 131 einen Winkel A2 und die Fixierungselemente
132 einen Winkel A1 mit dem ersten Etikettenabschnitt 11 einschließen.
[0068] Das Haftetikett 10 kann einlagig oder mehrlagig ausgebildet sein. In Bezug auf eine
Höhe oder Breite kann das Haftetikett 10 das Gefäß 30 teilweise oder vollständig von
unten bis oben bedecken bzw. sich von einem fußseitigen Ende des Gefäßkörpers 32 bis
zu einem kopfseitigen Ende eines Verschlusses 33 des Gefäßes 30 erstrecken (s.a. Figur
5). Alternativ kann sich das Haftetikett 10 auch über eine Höhe oder Breite des Gefäßes
30 hinaus erstrecken und zusätzlich zu einer Außenseite auch auf dem Verschluss 33
des Gefäßes 30 angebracht werden.
[0069] Die Figuren 3 und 4 zeigen weitere Ausführungsbeispiele des Haftetiketts 10 in einer
schematischen Ansicht, bei dem jeweils vier Fixierungselemente 131 vorgesehen sind,
die im Wesentlichen gleich orientiert angeordnet sind. Zudem ist illustriert, dass
das Haftetikett 10 eine Klebeschicht 15 aufweist, die eine Unterseite des Haftetiketts
10 vollständig oder teilweise bedeckt. Die Klebeschicht 15 dient insbesondere der
einfachen und zuverlässigen Anbringung des Haftetiketts 10 an dem Gewindeelement 31
und dem Gefäßkörper 32. In Figur 3 weist das Haftetikett 10 eine durchgängige Klebeschicht
15 auf und bildet eine vollständig klebefähige Unterseite aus.
[0070] Gemäß dem Ausführungsbeispiel in Figur 4 weist das Haftetikett 10 einen klebstofffreien
Bereich 113 auf, der gezielt in Abstimmung auf einen Bereich ausgebildet ist, in dem
ein Durchtrennungselement 14 vorgesehen ist. Das Durchtrennungselement 14 kann insbesondere
in Form einer Perforation ausgestaltet sein, die ein einfaches und kontrolliertes
Durchtrennen des Haftetiketts 10 ermöglicht. Ein oberes, erstes Teilelement 111 des
ersten Etikettenabschnitts 11 ist vor einem Öffnen des Gefäßes 30 mit dem Verschluss
33 des Gefäßes 30 verklebt, während ein zweites, unteres Teilelement 112 an dem Gewindeelement
31 des Gefäßes 30 befestigt ist. Der klebstofffreie Bereich 113 und das Durchtrennungselement
14 sind dann einem Übergangsbereich zwischen dem Verschluss 33 und dem Gewindeelement
31 zugeordnet. Bei einem Öffnen des mit dem Haftetikett 10 applizierten Gefäßes 30
ist dieses entlang des Durchtrennungselements 14 vorgegeben durchtrennbar, sodass
das erste Teilelement 111 zusammen mit dem Verschluss 33 von dem zweiten Teilelement
112 und dem Gefäßkörper 32 entfernbar ist. Ein solches entfernbares Teilelement 111
kann insbesondere auch zu Dokumentationszwecken genutzt und zum Beispiel in einer
Patientenakte geklebt werden.
[0071] Die Figuren 5 bis 6 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele eines Systems 1, welches
das Gefäß 30 mit dem Gewindeelement 31, dem Gefäßkörper 32 und dem Verschluss 33 sowie
eine Ausführungsform des Haftetiketts 10 umfasst. Der Verschluss 33 ist abdrehbar
oder abziehbar mit dem Gefäßkörper 32 gekoppelt, sodass das Gewindeelement zwischen
dem Verschluss 33 und dem Gefäßkörper 32 angeordnet ist. Das Gefäß 30 bzw. der Verschluss
33 und das Haftetikett 10 sind in Abstimmung aufeinander ausgebildet, sodass noppenförmige
Ausbuchtungen 34 an einer Außenseite des Verschlusses 33 mittels komplementär ausgebildeten
Aussparungen 16 in dem ersten Etikettenabschnitt 11 berücksichtigt werden. Entsprechendes
kann analog das Gewindeelement 31 betreffen, welches Ausbuchtungen 34 aufweisen kann,
die mittels des Haftetiketts 10 berücksichtigt werden, sodass zusätzlich zu einer
adhäsiven Kopplung eine mechanische Verzahnung des Haftetiketts 10 mit dem Gewindeelement
31 und/oder dem Verschluss 33 einrichtbar ist.
[0072] Die Ausnehmungen oder Aussparungen 16 des Haftetiketts 10 können mittels Ausstanzen
vorgegebener Geometrien ausgebildet sein. Der obere Abschnitt des Gefäßes 31, 33 kann
insbesondere ein Gewinde eines Luer-Lock-Systems einer COC/COP Spritze repräsentieren.
Das in Figur 5 gezeigte Ausführungsbeispiel repräsentiert eine Möglichkeit für eine
makroskopische Verzahnung des Haftetiketts 10 mit der Außenseite des Luer-Lock-Gewindes
31.
[0073] Die Figur 6 zeigt eine weiteres Ausführungsbeispiel des Systems 1, bei dem das Gefäß
30 bzw. das Luer- Lock-Gewinde 31 und das Haftetikett 10 aufeinander abgestimmt ausgebildet
sind. Der Verschluss 33 oder das Gewindeelement 31 weist eine längliche, ringförmige
Wulst oder Erhebung 35 auf, die durch eine entsprechend längliche Ausnehmung 16 in
dem ersten Etikettenabschnitt 11 des Haftetiketts 10 berücksichtigt ist. Der zweite
Etikettenabschnitt 12 ist an dem Gefäßkörper 32 befestigt und koppelt das Gewindeelement
31 mit dem Gefäßkörper 32, sodass eine Relativbewegung der beiden Komponenten verhindert
ist oder zumindest entgegengewirkt wird. Das Haftetikett 10 kann dabei vollflächig
ausgeführt sein oder vorzugsweise, wie in den Figuren 1 bis 4 illustriert, eine kammartige
Struktur 13 aufweisen, die den zweiten Etikettenabschnitt 12 ausbildet.
[0074] Die Figur 7 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung das Gefäß 30 mit dem
Verschluss 33, der mittels einer Mehrzahl von Verbindungsstegen 36 mit dem ausgesetzten
oder aufgesteckten Gewindeelement 31 gekoppelt ist. Das Gewindeelement 31 ist zum
Beispiel mechanisch mit dem Gefäßkörper 32 verhakt und kraft- und/oder formschlüssig
gekoppelt oder alternativ oder gegebenenfalls zusätzlich mit diesem verklebt. Darüber
hinaus wird das Gewindeelement 31 mittels des anzubringenden Haftetiketts 10 gegen
ein unerwünschtes Verdrehen relativ zu dem Gefäßkörper 32 abgesichert. Die Figur 8
zeigt eine weitere Ausführungsform des Gefäßes 30, welches einen ähnlichen Aufbau,
wie das in Figur 7 aufweist.
[0075] Die Figur 9 illustriert schematisch das System 1, bei dem das Haftetikett 10 an dem
Gefäß 30 gemäß den Figuren 7 und 8 angebracht ist. Die Figur 9 zeigt zudem einen geöffneten
Zustand des Gefäßes 30. Der Verschluss 33 wurde mittels Drehen und/oder Ziehen von
dem Gefäßkörper 32 entfernt und das Gefäß 30 somit geöffnet. Gemäß den Figuren 7 und
8 sind die Verbindungsstege 36 mittels Drehen und/oder Abziehen des Verschlusses 33
aufgebrochen und verbleiben als Teilsegmente 361 unnd 362 eines jeweiligen Verbindungsstegs
36 mit dem Verschluss 33 oder mit dem Gefäßkörper 32 gekoppelt. Die aufgebrochenen
Verbindungsstege 36 bzw. die verbleibenden Teilsegmente 361 und 362 können insbesondere
einen Erstöffnungsnachweis realisieren, der erkenntlich anzeigt, dass eine Erstöffnung
bereits erfolgt ist. Das Haftetikett 10 kann sich gemäß einer solchen Ausgestaltung
lediglich bis auf das Gewindeelement 31 und selbst keinen Durchtrennungsbereich aufweisen.
Alternativ kann sich das Haftetikett 10 bis auf den Verschluss 33 erstrecken und zusätzlich
einen Durchtrennungsbereich 141 aufweisen (s. Figuren 10 bis 12).
[0076] In Figur 10 ist ein Ausführungsbeispiel des Systems 1 mit dem Haftetikett 10 gezeigt,
welches sich bis auf den Verschluss 33 des Gefäßes 30 erstreckt und welches zwischen
dem ersten und dem zweiten Etikettenabschnitt 11 und 12 den Durchtrennungsbereich
141 mit dem Durchtrennungselement 14 in Form von einer oder mehreren Perforationen
aufweist. Die Perforation ermöglicht ein kontrolliertes und vorgegebenes Einreißen
des Haftetiketts 10 und ist als eine gezielt ausgebildete Schwächungslinie in das
Haftetikett 10 eingebracht.
[0077] Die Figuren 11 und 12 zeigen weitere Ausführungsbeipsiele des Systems 1, welche auf
einer Ausführung gemäß Figur 10 basieren können. Die Figuren 11 und 12 illustrieren
jeweils einen geöffneten Zustand des Gefäßes 30, bei dem eine erfolgte Erstöffnung
mittels eines Öffnungsnachweiselements 18 des Haftetiketts 10 angezeigt ist. Das Haftetikett
10 ist bei dem Öffnen des Gefäßes 30 vorgegeben durchtrennt worden, sodass das obere,
erste Teilelement 111 des ersten Etikettenabschnitts 11 an dem Verschluss 33 und das
untere, zweite Teilelement 112 des ersten Etikettenabschnitt 11 an dem Gewindeelement
31 des Gefäßes 30 verbleibt. Das Öffnungsnachweiselement 18 stellt in Form eines Schriftzugs
einen deutlich erkennbaren Hinweis dar, dass das Gefäß 30 geöffnet ist bzw. eine Erstöffnung
bereits erfolgt ist. Das Öffnungsnachweiselement 18 kann durch eine zumindest partielle
Doppel- oder Mehrlagigkeit des Haftetiketts 10 bereitgestellt sein. Zum Beispiel ist
der erste Etikettenabschnitt 11 doppellagig ausgestaltet und weist in dem Durchtrennungsbereich
141 auf einer unteren Etikettenschicht, die dem Gewindeelement 31 zugewandt ist, einen
Schriftzug "OPEN" auf.
[0078] Das erste Teilelement 111 des ersten Etikettenabschnitts 11 erstreckt sich dann zum
Beispiel auf das zweite Teilelement 112 oder zumindest auf einen Abschnitt des zweiten
Teilelements 112 und bedeckt den Schriftzug in einem nicht geöffneten Zustand des
Gefäßes 30 bzw. einem nicht durchtrennten Zustand des Haftetiketts 10, sodass das
Öffnungsnachweiselement 18 noch nicht von außen zu sehen ist. Alternativ kann auch
der erste Etikettenabschnitt 11 als abtrennbar von dem zweiten Etikettenabschnitt
12 ausgebildet sein, sodass der erste Etikettenabschnitt 11 einen Teil des zweiten
Etikettenabschnitts 12 bedeckt und in dem Bereich des Öffnungsnachweiselements 18
eine Doppellagigkeit gegeben ist. Bei einem Öffnen wird das erste Teilelement 111
oder der erste Etikettenabschnitt 11 zusammen mit dem Verschluss 33 entfernt. Somit
wird der Überlappbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Teilelement 111 und 112
oder zwischen dem ersten und dem zweiten Etikettenabschnitt 11 und 12 getrennt und
das Öffnungsnachweiselement 18 freigelegt.
[0079] Figur 12 zeigt eine weitere Ausführungsform des Haftetiketts 10, in welcher das Öffnungsnachweiselement
18 ein erstes Teilelement 181 und ein zweites Teilelement 182 aufweist. Das erste
Teilelement 181 kann als verlängerter Abschnitt des ersten Etikettenabschnitts 11
oder des oberen, ersten Teilelements 111 ausgebildet sein, welcher das zweite Teilelement
182 in einem nicht geöffneten Zustand des Gefäßes 30 bedeckt. Das Haftetikett 10 weist
zum Beispiel im Bereich des Öffnungselements 18 eine Perforation auf, die vorgegeben
einreißt, wenn das Gefäß 30 geöffnet und der Verschluss 33 entfernt wird. Auf diese
Weise wird das zweite Teilelement 182 freigelegt, welches beispielsweise als eine
deutlich erkennbare farbige Fläche ausgestaltet ist. Insbesondere die farbige Fläche
des zweiten Teilelements 182 dient als Erstöffnungshinweis, aber auch das von dem
ersten Teilelement 111 des ersten Etikettenabschnitt 11 abstehende erste Teilelement
181 des Öffnungsnachweiselements 18 bildet als Etikettenfahne einen erkennbaren Erstöffnungshinweis.
[0080] Figur 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum
Applizieren bzw. Anbringen des Haftetiketts 10 an dem mehrteiligen Gefäß 30. In einem
Schritt S1 wird das Gefäß 30 mit dem Gewindeelement 31 und dem Gefäßkörper 32 und
gegebenenfalls mit dem Verschluss 33 bereitgestellt. Das Gefäß 30 kann dabei in Abstimmung
auf das anzubringende Haftetikett 10 vorgegeben ausgebildet sein und zum Beispiel
eine bündige Oberflächenstruktur 37 bereitstellen, die nutzbringend für ein zuverlässiges
Ankleben des Haftetiketts 10 ausgebildet ist (s. Figur 10).
[0081] Dies kann beinhalten, dass das Material des Gewindeelements 31 und/oder des Verschlusses
33 ein Material mit einer hohen Oberflächenenergie ist, sodass sich ein Haftkleber
der Klebeschicht 15 des Haftetiketts 10 nutzbringend auf der Außenseite des Gewindeelements
31 und/oder des Verschlusses 33 verteilt und eine zuverlässige Haftkraft ausbildet.
Alternativ oder zusätzlich kann die Oberflächenstruktur 37 an der Außenseite des Gewindeelements
31 und/oder des Verschluss 33 gezielt aufgeraut werden und aufgrund der Rauigkeit
ein vorteilhaftes Ankleben ermöglichen.
[0082] Außerdem erfolgt ein Bereitstellen des Haftetiketts 10 mit dem ersten und dem zweiten
Etikettenabschnitt 11 und 21. Das Haftetikett 10 kann insbesondere mit der Klebeschicht
15 und einer kammartigen Struktur 13 bereitgestellt werden, die ein zuverlässiges
Anbringen an dem Gefäß ermöglichen und einer unerwünschten Rotation des Gewindeelements
31 relativ zu dem Gefäßkörper 32 entgegenwirken. Das Haftetikett 10 kann ferner mit
einer oder mehreren Ausnehmungen 16 bereitgestellt sein, die eine entsprechende Oberflächenstruktur
37 mit Erhebungen 34 und/oder 35 berücksichtigt.
[0083] In einem weiteren Schritt S2 erfolgt ein Anbringen des Haftetiketts 10 an dem Gefäß
30 derart, dass der erste Etikettenabschnitt 11 an dem Gewindeelement 31 und gegebenenfalls
auch an dem Verschluss 33 des Gefäßes 30 befestigt wird.
[0084] In einem weiteren Schritt S3 erfolgt ein Anbringen des Haftetiketts 10 an dem Gefäß
30 derart, dass der zweite Etikettenabschnitt 12 an dem Gefäßkörper 32 des Gefäßes
30 befestigt wird.
[0085] Die Schritte S2 und S3 können nacheinander, gleichzeitig oder in umgekehrter Reihenfolge
durchgeführt werden. Dabei ist jeweils sichergestellt, dass Haftetikett 10 derart
an dem Gefäß 30 appliziert ist, dass es das Gewindeelement 31 mit dem Gefäßkörper
32 koppelt und einer Bewegung des Gewindeelements 31 relativ zu dem Gefäßkörper 32
entgegenwirkt.
[0086] Das beschriebene Haftetikett 10 ermöglicht auf einfache und kostengünstige Weise
eine zuverlässige Fixierung eines Luer-Lock-Gewindes einer Spritze, sodass einem Mitdrehen
des Gewindeelements 31 bei einem Öffnen des Gefäßes 30 oder einem Eindrehen einer
Spritzennadel entgegengewirkt wird. Dies betrifft insbesondere Spritzen, die aus Glas
oder Kunststoff bestehen und ein Luer-Lock-Gewinde aus Kunststoff aufweisen. Das Gewinde
ist dabei an der Spritze fixiert, gegebenenfalls jedoch nicht ausreichend mit dem
Spritzenkörper verbunden, um Drehkräften standhalten zu können. Bei einer Verbindung
des Luer-Lock-Gewindes mit einer Spritzennadel kann die Krafteinwirkung so groß sein,
dass die einfache Fixierung bricht und ein Durchdrehen des Luer-Lock-Gewindes bedingt.
Infolgedessen kann ferner ein fehlerhaftes Anbringen der Spritzennadel an dem Gefäß
30 erfolgen.
[0087] Mittels des Haftetiketts 10 kann zu einem stabilen und zuverlässigen Halt des Gewindeelements
31 an dem Gefäßkörper 32 beigetragen werden. Das Haftetikett 10 wird zum Beispiel
um den Spritzenkörper 32 der Spritze 30 sowie um Luer-Lock-Gewinde 31 und optional
auch um eine Spritzenkappe bzw. den Verschluss 33 der Spritze 30 gewickelt. Eine Wahl
eines Haftklebstoffes der Klebeschicht 15 kann insbesondere in Abstimmung auf eine
mikroskopische Oberflächenbeschaffenheit des Spritzenkörpers 32, des Luer-Lock-Gewindes
31 und/oder des Verschlusses 33 getroffen sein. Zusätzlich zu der Fixierung des Gewindeelements
31 können mittels des Haftetiketts 10 weitere Funktionen, wie zum Beispiel eine Erstöffnungsanzeige
(auch elektronisch mittels einer integrierten RFID-Funktionalität) und ein Schutz
vor UV-Strahlung, vor Eindringen oder Austreten eines Lösungsmittels, von Luftfeuchtigkeit
und/oder anderen kleinmolekularen Stoffen, bereitgestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0088]
- 1
- System
- 10
- Haftetikett
- 11
- erster Etikettenabschnitt
- 111
- erstes Teilelement des ersten Etikettenabschnitts
- 112
- zweites Teilelement des ersten Etikettenabschnitts
- 113
- klebstofffreier Teil des Etikettenabschnitts
- 12
- zweiter Etikettenabschnitt
- 13
- Kamm struktur
- 131
- Fixierungselemente
- 132
- Fixierungselemente
- 14
- Durchtrennungselement / Perforation / Folienelement
- 141
- Durchtrennungsbereich
- 15
- Klebstofffläche
- 16
- Ausnehmung
- 18
- Öffnungsnachweiselement
- 181
- erstes Teilelement des Öffnungsnachweiselements
- 182
- zweites Teilelement des Öffnungsnachweiselements
- 30
- Gefäß / Spritze
- 31
- Gewindeelement / Luer- Lock-Gewinde
- 32
- Gefäßkörper / Spritzenkörper
- 33
- Verschluss
- 34
- Erhebung
- 35
- Erhebung
- 36
- Verbindungsstege zwischen dem Verschluss und dem Gewindeelement
- 361
- Teilsegment des Verbindungsstegs
- 362
- Teilsegment des Verbindungsstegs
- 37
- Oberflächenstruktur des Gewindeelements / des Verschlusses
- A1
- erster Winkel
- A2
- zweiter Winkel
- L
- Länge des Haftetiketts
- LI
- Länge eines Abschnitts des Haftetiketts
- LA
- Längsachse
- S(i)
- Schritt eines Verfahrens zum Anbringen eines Haftetiketts
1. System (1), aufweisend:
- eine mehrteilige Spritze (30) mit einem Gewindeelement (31) und einem Spritzenkörper
(32), und
- ein Haftetikett (10), das so an der Spritze (30) appliziert ist, dass ein erster
Etikettenabschnitt (11) des Haftetiketts (10) an dem Gewindeelement (31) befestigt
ist und ein zweiter Etikettenabschnitt (12) des Haftetiketts (10), der an den ersten
Etikettenabschnitt (11) angrenzt, an dem Spritzenkörper (32) befestigt ist, sodass
das Haftetikett (10) das Gewindeelement (31) mit dem Spritzenkörper (32) koppelt,
wobei das Haftetikett (10) einen RFID-Transponder aufweist, der mit dem ersten Etikettenabschnitt
(11) gekoppelt ist und der einen Chip und eine Antennenstruktur umfasst, welche mittels
einer Leiterbahn mit dem Chip verbunden ist.
2. System (1) nach Anspruch 1, aufweisend:
einen Verschluss (33), der mit dem Spritzenkörper (32) gekoppelt ist, sodass das Gewindeelement
(31) zwischen dem Spritzenkörper (32) und dem Verschluss (33) angeordnet ist, wobei
sich der erste Etikettenabschnitt (11) bis zu dem Verschluss (33) erstreckt.
3. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Gewindeelement (31)
als Luer-Lock-Gewinde und die Spritze (30) als Luer-Lock-Spritze ausgebildet sind.
4. System (1) nach Anspruch 3, bei dem der erste Etikettenabschnitt (11) des Haftetiketts
(10) an dem Luer-Lock-Gewinde und der zweite Etikettenabschnitt (12) des Haftetiketts
(10) an dem Spritzenkörper (32) befestigt ist und das Haftetikett (10) einer Bewegung
des Gewindeelements (31) relativ zu dem Spritzenkörper (32) entgegenwirkt.
5. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Haftetikett (10) eine
Erstöffnungsanzeige umfasst, die so ausgebildet ist, dass bei einem Öffnen der mit
dem Haftetikett (10) applizierten Spritze (30) das Haftetikett (11) vorgegeben durchtrennbar
und eine Öffnung der Spritze (30) anzeigbar sind.
6. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der erste Etikettenabschnitt
(11) ein Durchtrennungselement (14) aufweist, sodass bei einem Öffnen der mit dem
Haftetikett (10) applizierten Spritze (30) das Haftetikett (11) entlang des Durchtrennungselements
(14) vorgegeben durchtrennbar ist und zumindest ein erstes Teilelement (111) des ersten
Etikettenabschnitts (11) zusammen mit dem Verschluss (33) der Spritze (30) von dem
zweiten Etikettenabschnitt (12) und dem Spritzenkörper (32) der Spritze (30) entfernbar
und eine Öffnung der Spritze (30) visuell anzeigbar sind.
7. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der erste Etikettenabschnitt
(11) ein Durchtrennungselement (14) aufweist, wobei die Leiterbahn des RFID-Transponders
das Durchtrennungselement (14) zumindest abschnittsweise bedeckt, sodass bei einem
Öffnen der mit dem Haftetikett (10) applizierten Spritze (30) das Haftetikett (10)
und die Leiterbahn entlang des Durchtrennungselements (14) vorgegeben durchtrennbar
und eine Öffnung der Spritze (30) mittels des RFID-Transponders elektronisch anzeigbar
sind.
8. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Spritzenkörper (32)
und das Gewindeelement (31) und/oder der Verschluss (33) umfangsgleich ausgebildet
sind.
9. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Haftetikett (10) eine
Schutzschicht aufweist, die eine Schutzfunktion gegen UV-Strahlung, vor Eindringen
oder Austreten eines Lösungsmittels, von Luftfeuchtigkeit und/oder eines anderen kleinmolekularen
Stoffes bereitstellt.
10. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Gewindeelement (31)
und/oder der Verschluss (33) mit einer Außenseite ausgebildet ist, die umfangsgleich
mit einer Außenseite des Spritzenkörpers (32) ist und dadurch eine vorgegebene Klebefläche
für das Haftetikett (10) bereitstellt.
11. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Gewindeelement (31)
und/oder der Verschluss (33) mit einer Außenseite ausgebildet ist, die in Abstimmung
auf einen Haftklebstoff des Haftetiketts (10) vorgegebenen glatt eingerichtet ist
und dadurch eine vorgegebene Anhaftung für den Haftklebsoff des Haftetiketts (10)
bereitstellt.
12. System (1) nach Anspruch 11, bei dem das Gewindeelement (31) und/oder der Verschluss
(33) mit einer Außenseite ausgebildet ist, die eine vorgegebene Rauigkeit aufweist.
13. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der RFID-Transponder in
einem Bereich des Haftetiketts (10) integriert ist, der an dem Gewindeelement (31)
und/oder dem Verschluss (33) der Spritze (30) angeordnet ist.
14. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Haftetikett (10) als
vollflächiges RFID-Etikett ausgebildet ist und das Gewindeelement (31) und/oder den
Spritzenkörper (32) und/oder den Verschluss (33) bedeckt.
15. System (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der zweite Etikettenabschnitt
(12) eine kammartige Struktur (13) mit einer Mehrzahl von streifenförmigen Fixierungselementen
(131, 132) aufweist, die dazu ausgebildet sind, an dem Spritzenkörper (32) der Spritze
(30) befestigt zu werden.