[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Heiztextil zur Übertragung von Wärme an eine
Umgebung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik bekannte Heiztextilien weisen neben Heizleitern auch stets
Kontaktle iter auf, welche den elektrischen Stromfluss ermöglichen, um die Heizleiter
zu erwärmen. So offenbart beispielsweise
DE 101 12 405 A1 ein Flächenheizelement mit einem textilen Grundmaterial. Die Kontaktleiter werden
vorab mit einem fertig hergestellten, textilen Grundmaterial verklebt. Erst in einem
weiteren, hiervon vollständig entkoppelten Verfahrensschritt, werden die Heizleiter
separat zugeführt. Folglich ergibt sich ein zeit- und kostenaufwändig herzustellendes
Flächenheizelement. Weiterhin nachteilig sind die zahlreichen Arbeitsschritte, welche
während der Produktion notwendig sind. Ergänzend stellen auch die Klebestellen ungewollte
Sollbruchstellen dar, an welchen der Kontaktschluss aufbrechen und die Funktion des
gesamten Flächenheizelements deutlich reduziert werden kann.
[0003] Daneben werden die Kontaktleiter zumeist auf ein Vlies aufgebügelt bzw. aufgeklebt,
um so einen ungewollten Stromfluss im Sinne eines Kurzschlusses zu vermeiden. Insbesondere
aufgebügelte Kontaktleiter haben sich in der Praxis als nachteilig erwiesen, da im
Laufe der Zeit bzw. bei entsprechender Biegung des Heiztextils in gekrümmten Oberflächen
die aufgebügelte Verbindung aufbrechen kann und die Kontaktierung nicht mehr sichergestellt
wird. Ähnlich ist es ebenfalls bei den stromzuführenden Anschlüssen, welche auf das
fertige Heiztextil aufgeklebt werden, und somit einen hohen Angriffspunkt für Korrosion
und mögliche Ablösungen bieten.
[0004] FR 2 922 405 A1 offenbart ein Heiztextil gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0005] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Heiztextil bereitzustellen,
welches wartungsarm und langlebig ausgebildet ist. Ferner ist es ebenfalls Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine gleichmäßige, verlässliche Temperaturabgabe bereitzustellen,
eine Überhitzung zu vermeiden und selbst kostengünstig in der Herstellung zu sein.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Das hier beschriebene Heiztextil ist aus Stehfasersträngen und Schussfasersträngen
ausgebildet, welche wenigstens eine Faserstranglage ausbilden. Um nun einerseits ein
stabiles und andererseits ein funktionales Heiztextil auszubilden, sind Stehfaserstränge
und/oder Schussfaserstränge selbst funktional ausgebildet. Unter funktional ist vorteilhaft
zu verstehen, dass die jeweiligen Faserstränge eine bestimmte Eigenschaft aufweisen.
[0008] So kann das Heiztextil beispielsweise Schussfaserstränge aufweisen, welche elektrisch
leitfähig ausgebildet sind. Weiterhin kann das Heiztextil Stehfaserstränge aufweisen,
welche sich durch elektrische Energiezufuhr erwärmen und diese Wärme an die Umgebung
abgeben können. Schließlich kann das hier beschriebene Heiztextil weiterhin Kontaktierungsmittel
aufweisen, welche jeweils den Pluspol und den Minuspol bilden. Alle diese genannten
Faserstränge weisen somit eine bestimmte Funktion auf, so dass sich in der gemeinsamen
Verarbeitung als Gewirk und/oder Gelege und/oder Gestrick ein funktionales Heiztextil
ergibt, welches gezielt Wärme an seine Umgebung abgeben kann.
[0009] Der Kerngedanke der vorliegenden Erfindungen besteht darin, dass neben Kontaktierungsmitteln,
energieabgebenden Fasersträngen und elektrisch leitfähigen Fasersträngen weiterhin,
also zusätzlich, wenigstens ein Kopplungsfaserstrang wenigstens zum Kontaktschluss
der energieabgebenden Faserstränge mit den elektrisch leitfähigen Fasersträngen und/oder
der Kontaktierungsmittel mit den elektrisch leitfähigen Fasersträngen vorgesehen ist,
wobei die elektrisch leitfähigen Faserstränge und/oder die Kontaktierungsmittel und/oder
die energieabgebenden Faserstränge als Stehfaserstränge und/oder Schussfaserstränge
ausgebildet sind und der weinigstens eine Kopplungsfaserstrang maschenartig direkt
oder indirekt um die Stehfaserstränge und Schussfaserstränge gewirkt und/oder gestrickt
und/oder gelegt sind, um diese miteinander zu verbinden.
[0010] Alle hier beschriebenen Kombinationsvarianten der Faserstränge miteinander können
sowohl direkt und/oder indirekt ausgebildet sein. Unter direkt ist vorteilhaft die
unmittelbare Kopplung zu verstehen, bei welcher die zu koppelnden Faserstränge wenigstens
eine gemeinsame Kontaktfläche miteinander ausbilden. Unter indirekter Kopplung ist
vorteilhaft die Verbindung zu verstehen, bei welcher zwischen den zu koppelnden Fasersträngen
keine unmittelbare gemeinsame Kontaktfläche ausgebildet ist. Bei der indirekten Kopplung
kann beispielsweise ein zusätzliches Material zwischen den zu koppelnden Fasersträngen
eingebracht sein, so dass diese mit dem dazwischenliegenden Material jeweils eine
gemeinsame Kontaktfläche ausbilden. Im einfachsten Fall ist die Kopplung an Kreuzungspunkten
der Stehfaserstränge mit den Schussfasersträngen ausgebildet.
[0011] Unter elektrisch leitfähigen Elementen sind vorteilhaft Faserstränge, Vliesausbildungen,
flächige Textilien oder auch Folienstrukturen zu verstehen, wobei besonders vorteilhaft
die elektrisch leitfähigen Elemente als elektrisch leitfähige Faserstränge oder Faserbündel
ausgebildet sind. Hierbei kann unter Faserbündeln eine Vielzahl an Fasersträngen verstanden
werden, welche parallel zu einander, gewunden oder in sonstiger Weise angeordnet sein
können.
[0012] Neben den elektrisch leitfähigen Elementen, energieabgebenden Fasersträngen und Kontaktierungsmitteln
weist das hier beschriebene flexible Heiztextil zusätzlich wenigstens einen Kopplungsfaserstrang,
vorteilhaft mehrere Kopplungsfaserstränge auf. Die Kopplungsfaserstränge dienen der
direkten und/oder indirekten Verbindung, also Kopplung, von zu verbindenden , weiteren
Fasersträngen. Hierzu wird der wenigstens eine, vorteilhaft mehrere Kopplungsfaserstränge,
direkt bei der Herstellung des Heiztextils eingebracht. Je nach Ausführungsbeispiel
können die Kopplungsfaserstränge eingewirkt, eingelegt oder verstrickt sein. Unabhängig
von den drei hier beschriebenen Verarbeitungsarten bedeutet die Einbringung bzw. die
Verarbeitung der Kopplungsfaserstränge eine Fixierung der miteinander zu verbindenden
Faserstränge. Als besonders vorteilhaft hat sich das Wirken der Kopplungsfaserstränge
gezeigt, da hierdurch besonders stabile und feste Maschen um die zu koppelnden faserstränge
ausgebildet werden. Zudem bilden die Kopplungsfaserstränge mit den zu koppelnden Fasersträngen,
in der Regel an deren Kreuzungspunkten großflächige Kontaktflächen aus. Im einfachsten
Fall ummaschen die Kopplungsfaserstrangmaschen die Kreuzungspunkte der zu verbindenden
Faserstränge und bilden nur geringe Freiräume aus, wo keine gemeinsamen Kontaktflächen
vorliegen.
[0013] Es hat sich überraschenderweise erstmals gezeigt, dass eine Vielzahl an Kopplungsfasersträngen
einen besonders stabilen und verlässlichen Kontaktschluss zwischen den energieabgebenden
Fasersträngen und den elektrisch leitfähigen Elementen und/oder zwischen den Kontaktierungsmitteln
und den elektrisch leitfähigen Elementen ausbildet. Hierzu sind die vorteilhaft mehreren
Kopplungsfaserstränge maschenartig gewirkt, so dass diese die Stehfaserstränge und
Schussfaserstränge an ihren Kreuzungspunkten direkt und/oder indirekt miteinander
fest verbinden.
[0014] Unter fest Verbinden ist hierbei vorteilhaft zu verstehen, dass die vorteilhaft mehreren
Kopplungsfaserstränge die Kreuzungspunkte von Stehfaserstränge mit Schussfasersträngen
maschenartig umschließen und somit mit den Stehfasersträngen und/oder Schussfaserstränge,
welche miteinander zu verbinden sind, eine größtmögliche, gemeinsame Kontaktfläche
ausbilden, so dass der Kontaktschluss dauerhaft sichergestellt ist. Unter größtmöglicher,
gemeinsamer Kontaktfläche zwischen Kopplungsfasersträngen und Stehfasersträngen und/oder
Schussfasersträngen sind vorteilhaft 25 % bis 80 % des Umfangs eines einzelnen Stehfaserstrangs
und/oder Schussfaserstrangs zu verstehen.
[0015] Die hier eingesetzten Stehfaserstränge und/oder Schussfaserstränge bilden vorteilhaft
einen nahezu runden bzw. vollständig runden Querschnitt aus. Wird nun ein Kopplungsfaserstrang
um einen Kreuzungspunkt von Stehfaserstrang und Schussfaserstrang gewirkt, so ummascht
der entsprechende Kopplungsfaserstrang beide Stränge und koppelt diese.
[0016] Da das Heiztextil zahlreiche Stehfaserstränge und zahlreiche Schussfaserstränge aufweist,
welche alle voneinander und untereinander beabstandet ausgebildet sind, ist das hier
beschriebene Heiztextil auch als Heiztextilgitterelement zu bezeichnen.
[0017] Die Führung der Kopplungsfaserstränge erfolgt im einfachsten Ausführungsbeispiel
von unten nach oben um die Stehfaserstränge und/oder Schussfaserstränge herum. Somit
kann sichergestellt werden, dass eine besonders enge und feste Maschenausbildung ermöglicht
wird und somit der Freiraum zwischen Kopplungsfaserstrang und Stehfaserstrang und/oder
Schussfaserstrang so gering als möglich gehalten wird. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn das flexible Heiztextil nach dessen Fertigstellung in einem möglichen
Verfahrensschritt beschichtet wird. Durch die reduzierten Freiräume zwischen Kopplungsfasersträngen
und Stehfasersträngen und/oder Schussfasersträngen ist es nunmehr erstmals möglich,
besonders effizient zu beschichten, ohne dass es zur Ausbildung von undurchlässigen
Gebilden kommt. Durch die maschenartige Anordnung der Kopplungsfaserstränge ist es
somit erstmals möglich, flexible Heiztextilien in Form von flexiblen Gitterelementen
zur Übertragung von Wärme an eine Umgebung bereitzustellen, welche besonders effizient
beschichtet werden können und welche zudem auch nach der Beschichtung ihren Gitterelementcharakter
beibehalten.
[0018] Das hier erstmals beschriebene flexible Heiztextil ist als Gitterelement ausgebildet,
erfindungsgemäß als Gelege, Gestrick oder Gewirk, und weist wenigstens Stehfaserstränge
und Schussfaserstränge auf. Die Stehfaserstränge sind auch als 0°-Faserstränge bekannt,
welche sich in Längsrichtung des Heiztextils erstrecken. Vorteilhaft entspricht die
Längsrichtung des Heiztextils zugleich der Transportrichtung während des Herstellungsverfahrens.
Die weiterhin vorgesehenen Schussfaserstränge werden auch als 90°-Faserstränge bezeichnet
und verlaufen im einfachsten Fall quer zu den Stehfasersträngen.
[0019] Erstmals können nun alle Funktionalitäten, welche das hier beschriebene Heiztextil
aufweist, in Form von Fasersträngen und/oder Faserbündeln vorgesehen und ausgebildet
sein. Unter Fasersträngen sind vorteilhaft einzelne Fasern und/oder Filamente zu verstehen,
wobei ein Faserstrang wenigstens eine Faser und/oder ein Filament aufweist. Vorteilhaft
kann ein Faserstrang aber auch als Multifilament und/oder als Multifaser ausgebildet
sein und als Einzelfilament die Charakterisierung tdex10 f2-3 bis 96.000 tdex mit
90.000 k aufweisen. Als mögliche Fasern und/oder Filamente sind natürliche Materialien,
synthetische Materialien, anorganische Materialien oder auch organische Materialien
bzw. eine Mischung hieraus denkbar.
[0020] Ferner hat es sich überraschenderweise vorteilhaft gezeigt, die elektrisch leitfähigen
Elemente als Schussfaserstränge auszubilden. Im einfachsten Fall werden die elektrisch
leitfähigen Elemente als 90°-Fäden eingebracht. Hieraus ergeben sich im einfachsten
Fall Leiterbahnen für den elektrischen Strom.
[0021] Weiterhin können die energieabgebenden Faserstränge zur Erwärmung der Umgebung als
Stehfaserstränge, auch als 0°-Faserstränge bezeichnet, ausgebildet sein. Diese erstrecken
sich in Längsrichtung des zu fertigenden Heiztextils, während dessen Herstellungsverfahren.
Vorteilhaft sind die 0°-Faserstränge parallel zueinander und voneinander beabstandet
angeordnet. Gleiches gilt für die Schussfaserstränge, sodass sich bei deren Anordnung
eine Gitterstruktur des flexiblen Heiztextils ausbildet.
[0022] Weiterhin können beispielsweise die Kontaktierungsmittel zur Ausbildung wenigstens
eines geschlossenen Stromkreises parallel zu den energieabgebenden Fasersträngen angeordnet
sein. Hierzu sind die Kontaktierungsmittel in zwei Gruppen unterteilt. Eine erste
Gruppe bildet den Pluspol und eine Zweite Gruppe bildet den Minuspol.
[0023] Im einfachsten Fall bilden energieabgebende Faserstränge und Kontaktierungsmittel
als zueinander beabstandete 0°-Faserstränge eine Ebene aus, in welcher energieabgebende
Faserstränge und Kontaktierungsmittel nebeneinander angeordnet sind.
[0024] Weiterhin vorteilhaft sind die Kontaktierungsmittel gruppiert angeordnet, beispielsweise
in zwei Gruppen. Es ist denkbar, dass wenigstens ein Kontaktierungsmittel wenigstens
eine Faser und/oder wenigstens ein Filament aufweist. Fasern unterscheiden sich zu
Filamenten lediglich in ihrer begrenzten Länge.
[0025] Das Material der Kontaktierungsmittel ist folglich nicht auf textile Fasern, Glasfasern,
Carbonfasern oder dergleichen beschränkt, sondern es können auch Metallfasern eingesetzt
werden. Weiterhin können auch Vliese, leitfähige flächige Textilien oder aber auch
elektrisch leitfähige Kunststofffolien als Kontaktierungsmittel eingesetzt werden.
[0026] Um nun eine Energieübertragung, hier insbesondere einen Stromfluss, sicherzustellen,
weist das hier beschriebene, flexible Heiztextil weiterhin Kopplungsfaserstränge auf.
Es wurde erstaunlicherweise herausgefunden, dass über diese Kopplungsfaserstränge
zur Ausbildung eines Kontaktschlusses der damit verbundenen weiteren Faserstränge,
eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des flexiblen Heiztextils erstmals
ermöglicht wird. Das Heiztextilgitterelement kann effizient und konstant Wärme an
die Umgebung abgeben, ohne selbst zu überhitzen. Hierbei ist es flexibel und biegsam
ausgebildet.
[0027] Zudem kann eine hohe Hitzebeständigkeit und eine hohe Wärmeleitfähigkeit gewährleistet
werden, und zwar auf Dauer.
[0028] Die oben erwähnten Sollbruchstellen aus dem Stand der Technik, welche durch Verkleben
oder Verlöten bei bekannten Heiztextilien zum Einsatz kommen, werden bei der vorliegenden
Erfindung nicht benutzt. Die hier beschriebenen Kopplungsfaserstränge bilden eine
energetische Kopplung mit den damit verbundenen Fasersträngen aus, sodass beispielsweise
die Wärmeerzeugung und auch die Stromleitung durch den Kontaktschluss entsprechend
ausgebildet ist. Hierzu sind die Kopplungsfaserstränge maschenartig gewirkt, gestrickt
oder gelegt ausgebildet.
[0029] Im einfachsten Fall können die Kopplungsfaserstränge für den erfolgreichen Kontaktschluss
mit und/oder um die elektrisch leitfähigen Elemente, die energieabgebenden Faserstränge
und/oder die Kontaktierungsmittel vermascht ausgebildet werden. Insbesondere haben
sich Formen von Fransen-Maschen, Trikot-Maschen, Tuch-Maschen, Satin-Maschen, Atlas-Maschen
oder offener Körper-Maschen bzw. Samt-Maschen als vorteilhaft erwiesen. Mit all den
hier aufgezählten Maschenformen können besonders feste, dauerhaft stabile und sichere
Kontaktschlüsse ausgebildet werden, unter gleichzeitiger Zeitersparnis und Kostenersparnis
bei Herstellung und Wartung.
[0030] Darüber hinaus ist ebenfalls denkbar, dass die Kopplungsfaserstränge direkt und/oder
indirekt an den Kreuzungspunkten der zu verbindenden Fasersträngen in Form von Fransenmaschen,
Trikot-Maschen, Satin-Maschen, Atlas-Maschen, offener Körper-Maschen, Samt-Maschen
vermascht werden und/oder verschlauft oder verdrillt werden, wenn das hier beschriebene
Heiztextil beispielsweise als Gelege ausgebildet ist. Somit können die Kreuzungspunkte
zwischen den Stehfasersträngen und Schussfasersträngen miteinander fest verbunden
werden und zwar in einem Arbeitsschritt während der Herstellung.
[0031] Unter Kontaktschluss ist vorteilhaft zu verstehen, dass die Schussfaserstränge mit
den Stehfasersträngen und umgekehrt an den jeweiligen Kreuzungspunkten durch die sie
umgebenden Maschen einen Kontaktschluss ausbilden, sodass beispielsweise die Übertragung
von Energie, vorteilhaft elektrisch und/oder in Form von Wärme, dauerhaft ermöglicht
ist. Zudem bedingt die Vermaschung eine zusätzliche Stabilisierung des biegsamen Heiztextils.
[0032] Dies ist selbstverständlich nicht begrenzend zu verstehen, sodass auch andere Kombinationen
aus Stehfasersträngen und Schussfasersträngen möglich sind.
[0033] Weiterhin ist auch denkbar, dass die hier beschriebenen funktionalen Faserstränge,
wie energieabgebende Faserstränge, elektrisch leitfähige Elemente und Kontaktierungsmittel
und/oder Kopplungsfaserstränge das gesamte Heiztextil aufspannen.
[0034] Weitere Ausführungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0035] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist denkbar, dass das Heiztextil
neben den funktionalen Fasersträngen zusätzliche Stützfaserstränge aufweist, welche
als Stehfaserstränge und/oder als Schussfaserstränge ausgebildet sind. Dies ist besonders
dann von Vorteil, wenn zwischen den zueinander beabstandeten elektrisch leitfähigen
Elementen eine zu große freie Fläche angeordnet wäre, sodass die Stabilität des Heiztextils
reduziert wäre. In diesem Fall hat es sich als vorteilhaft erwiesen, weitere Stützfaserstränge
als Schussfaserstränge einzubringen. Diese stabilisieren das hier beschriebene Heiztextil
und können aus den oben genannten Materialien ausgebildet sein.
[0036] Weiterhin dienen die Stützfaserstränge zur Ausbildung der Flexibilität des hier beschriebenen
Heiztextils unter gleichzeitiger Formwahrung. Vorteilhaft ermöglichen die Stützfaserstränge
das Biegen und Drapieren des Heiztextils in Abhängigkeit des jeweiligen Anwendungsfalls,
beispielsweise für gekrümmt ausgebildete Bauteile. Ebenfalls ist es denkbar, derartige
Stützelemente, wie die Stützfaserstränge auch bezeichnet werden können, anstelle oder
ergänzend zu den Fasersträngen auch aus Hilfsgarn auszubilden, welches bei der Weiterverarbeitung
zur besseren Verbindung mit anderen Werkstoffen dient.
[0037] Erfindungsgemäß ist das Heiztextil als Gelege, Gewebe oder Gewirk ausgebildet. Als
besonders vorteilhaft und einfach in der Herstellung hat sich die Ausbildung als Gewirk
oder auch als Gelege gezeigt. Insbesondere bei der Ausbildung des Heiztextils als
Gewirk, wobei hier die Kopplungsfaserstränge als Maschen ausgebildet sind, welche
die weiteren Faserstränge miteinander verbinden,
[0038] kann erstmals ein Heiztextil bereitgestellt werden, welches eine Gitterstruktur aufweist.
Zugleich ist die Gitterstruktur durch die Wirkung der Kopplungsfaserstränge besonders
fest und stabil ausgebildet. Darüber hinaus schaffen die Maschen der Kopplungsfaserstränge
eine zumindest teilweise Umgreifung der damit verbundenen Faserstränge, sodass eine
relativ kompakte Bindung mit wenig Freiräumen zwischen den einzelnen Kopplungsfasersträngen
und den damit verbundenen weiteren Fasersträngen sichergestellt ist. Dies ermöglicht
erstmals auch nach dem möglichen Beschichtungsverfahren des Heiztextils, beispielsweise
mit einem Kunststoff, die weitere Sicherstellung der offenen Gitterstruktur sowie
der Reduzierung von Beschichtungsmaterial zwischen Kopplungsfasersträngen und damit
verbundenen weiteren Fasersträngen. Somit werden Sollbruchstellen und übermäßige Kunststoffbeschichtungsflächen
zwischen den einzelnen Fasersträngen vermieden. Dies bedingt eine deutliche Anhebung
der Qualität des Heiztextils, welches hier erstmals beschrieben ist.
[0039] Erfindungsgemäß ist zwischen Kontaktierungsmitteln und elektrisch leitfähigen Fasersträngen
wenigstens ein Isolierelement angeordnet, wobei die Kontaktierungsmittel über die
Kopplungsfaserstränge mit dem wenigstens einen Isolierelement direkt und/oder indirekt
verbunden sind bzw. die Kontaktierungsmittel über die Kopplungsfaserstränge über das
wenigstens eine Isolierelement direkt und/oder indirekt mit den unterhalb des Isolierelements
angeordneten elektrisch leitfähigen Fasersträngen verbunden sind.
[0040] Das Isolierelement dient vorteilhaft der Entkopplung zwischen Kontaktierungsmitteln
und elektrisch leitfähigen Elementen, um einen Kurzschluss an deren Kreuzungspunkten
zu vermeiden. Daher ist es weiterhin wichtig, die Kopplungsfaserstränge aus einem
elektrisch nicht-leitenden Material auszubilden. Im einfachsten Fall können Kopplungsfaserstränge
und Isolierelement aus dem gleichen Material ausgebildet sein.
[0041] Das wenigstens eine Isolierelement weist wenigstens ein, vorteilhaft mehrere, isolierende
Materialien auf, welche nicht elektrisch leitend ausgebildet sind. Als besonders vorteilhaft
haben sich Materialien für Kopplungsfaserstränge und/oder Isolierelement wie PES,
weitere Polymere wie beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen, Naturfasern wie
beispielsweise Hanf, Flachs, Kenaf und/oder eine Mischung hieraus erwiesen.
[0042] Bei diesen elektrisch isolierenden Materialien kann die Verarbeitung des Isolierelements
im Heiztextil besonders leicht durchgeführt werden. Durch das Einlegen und Anordnen
des wenigstens einen Isolierelements genau zwischen Kontaktierungsmitteln und elektrisch
leitenden Fasersträngen werden diese erfolgreich voneinander entkoppelt. Zur vereinfachten
Fixierung werden die Kontaktierungsmittel mit den Kopplungsfasersträngen an dem wenigstens
einem Isolierelement direkt fixiert. Ferner ist auch denkbar, dass die Ummaschung
der Kontaktierungsmittel durch das wenigstens eine Isolierelement hindurch erfolgt
und die darunter liegenden elektrisch leitfähigen Fasersträngen ebenfalls ummascht
werden. Hierdurch wird eine noch bessere Fixierung und Stabilität ausgebildet. Die
Fixierung erfolgt vorteilhaft durch Wirken, Stricken oder Legen. Hierzu ist das Isolierelement
vorteilhaft flächig ausgebildet, beispielsweise als non-woven Material oder auch als
Kunststofffolie.
[0043] Im einfachsten Fall erfolgt die Fixierung der Kontaktierungsmittel mit dem wenigstens
einen Isolierelement über eine Vermaschung im Wirkprozess, Strickprozess oder Legeprozess
während der Herstellung.
[0044] Das wenigstens eine Isolierelement kann, in einem Ausführungsbeispiel, in Längsrichtung
des Heiztextils durchgängig ausgebildet.
[0045] Dies ist aber nicht begrenzend zu verstehen, sodass es auch denkbar ist, dass das
wenigstens eine Isolierelement lediglich an und/oder bei den Kreuzungspunkten von
elektrisch leitfähigen Fasersträngen und Kontaktierungsmitteln abschnittsweise angeordnet
ist. Es gilt stets sicherzustellen, dass das Isolierelement seine Funktion erfüllt
und unerwünschte Kurzschlüsse oder Kontakte zwischen den Kontaktierungsmitteln und
den elektrisch leitfähigen Fasersträngen vermieden sind.
[0046] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass die beiden Gruppen an Kontaktierungsmitteln,
welche vorteilhaft den Pluspol und den Minuspol des hier beschriebenen Heiztextils
ausbilden, nahe beieinander angeordnet sind. Unter nahe beieinander angeordnet ist
ein Abstand zueinander im Zentimeterbereich, beispielsweise im Abstand von 0,2 - 10
cm zu verstehen. Es ist durch diese nahe Anordnung erstmals möglich, dass flexible
Heiztextil individuell in seiner Flächengröße zuzuschneiden, ohne das die Heizfunktion
zerstört wird. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass Plus- und Minuspol in
bekannten Heiztextilien jeweils weit voneinander beabstandet, an den außenliegenden
Rändern angeordnet sind. Dies schränkt die Konfektionierung des Heiztextils drastisch
ein und bedingt hohe Produktionsaufwände, um individuelle Heiztextilgrößen herzustellen.
Dies wird mit dem hier beschriebenen Heiztextil erstmals gelöst, indem Pluspol und
Minuspol erstmals nahe beieinander und zugleich entkoppelt voneinander angeordnet
sind. Die darüber hinausragenden seitlichen Flächen des Heiztextils können frei konfektioniert
werden. Es ist beispielsweise denkbar, dass Pluspol und Minuspol in einem linken Randbereich
des Heiztextils angeordnet sind. Die restliche Fläche des Heiztextils ist lediglich
durch energieabgebende Faserstränge und elektrisch leitfähige Faserstränge, optional
noch durch Stützfaserstränge ausgebildet. Somit ist die verbleibende, restliche Fläche
frei konfektionierbar, da alle drei genannten Faserstrangarten leicht durchtrennt
werden können, ohne dass die eigentliche Heizfunktion verloren geht.
[0047] Weiterhin ist auch denkbar, Pluspol und Minuspol zentral in der Mitte anzuordnen,
sodass die seitlich darüber hinaus ragenden Flächen des Heiztextils an der linken
und rechten Seite entsprechend konfektioniert werden können.
[0048] Alternativ wäre denkbar, an beiden Randbereichen des Heiztextils jeweils eine Gruppe
an Kontaktierungsmitteln vorzusehen. So kann eine einfache Teilung zwischen den Gruppen
erfolgen und beide Heiztextilteile wären voll funktionsfähig.
[0049] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Heiztextil wenigstens eine
erste Aussparung auf, welche faserstrangfrei ausgebildet ist. Diese wenigstens erste
Aussparung ist vorteilhaft zwischen Pluspol und Minuspol angeordnet, sofern kein Isolierelement
vorgesehen ist. Vorteilhaft kann die Aussparung als Alternative zu dem oben beschriebenen
Isolierelement gesehen werden. Die Aussparung verhindert eine Kurzschlussbildung.
Besonders vorteilhaft unterbricht die Aussparung die elektrisch leitenden Faserstränge
zwischen Pluspol und Minuspol. Dies ist notwendig, da im Herstellungsverfahren die
elektrisch leitenden Faserstränge durchgängig in das Heiztextil eingebracht sind.
Daher hätten die Faserstränge sonst zugleich zu dem Pluspol als auch zu dem Minuspol
Kontakt. Es würde ein Kurzschluss entstehen. Um dies zu verhindern, ist die wenigstens
eine erste Aussparung vorgesehen. Diese kann besonders günstig und schnell während
des Herstellungsverfahrens appliziert werden.
[0050] Im einfachsten Fall erfolgt dies durch Ausstanzung. Somit können alle im Heiztextil
verwendeten Faserstränge als Stehfaserstränge und Schussfaserstränge vorgesehen werden,
wodurch die Produktion sich beschleunigt und zugleich Kosten reduziert werden.
[0051] Weiterhin ist denkbar, dass das Heiztextil eine zusätzliche, zweite Aussparung zur
Kontaktierung der Kontaktierungsmittel mit den elektrisch leitfähigen Fasersträngen
aufweist. In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Isolierelement zwischen den elektrisch
leitenden Fasersträngen und den Kontaktierungsmitteln vorgesehen. Das Isolierelement
selbst weist diese zweite Aussparung auf, sodass an dieser kontrollierten, vorbestimmten
Position der Aussparung die Kontaktierungsmittel direkten Kontakt mit den elektrisch
leitfähigen Fasersträngen ausbilden. Eine dauerhafte Verbindung wird durch die enge
Vermaschung der elektrisch leitfähigen Faserstränge mit den Kontaktierungsmitteln
durch die Kopplungsfaserstränge sichergestellt.
[0052] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Stehfaserstränge und
Schussfaserstränge zueinander einen Winkel von 30° - 150° auf. Hierdurch ist eine
entsprechende Gitterstruktur ausgebildet, da vorteilhaft auch die Stehfaserstränge
und Schussfaserstränge zueinander eine Beabstandung aufweisen.
[0053] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Schussfaserstränge in einem Abstand
von 0,01 mm - 5 cm zueinander anzuordnen. Die Stehfaserstränge können vorteilhaft
mit einer Feinheit auf ein Soll zwischen E1 und E50 vorgelegt werden. Somit ergibt
sich die Gitterstruktur mit offenen Durchgangslöchern/-öffnungen, welche durch die
Beabstandung der Stehfaserstränge zu den Schussfasersträngen bzw. der Stehfaserstränge
untereinander und der Schussfaserstränge untereinander ausgebildet werden. Diese Gitterstruktur
ist besonders vorteilhaft, wenn das Heiztextil im Nachgang mit einem Beschichtungsmaterial,
beispielsweise einer wässrigen Kunststofflösung beschichtet werden soll, da insbesondere
durch die Gitterstruktur die Kunststofflösung entsprechend abtropfen kann und auch
die Gitterstruktur nach der ausgehärteten Beschichtung erhalten bleibt. Die Gitterstruktur
ist vorteilhaft zur Kraftabführung und zur flexiblen Einbettung in mögliche Materialien.
Die Gitterstruktur stellt sicher, dass das hier beschriebene Heiztextil besonders
gut und fest in weitere Materialien eingebettet werden kann.
[0054] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die energieabgebenden Faserstränge
und/oder die elektrisch leitfähigen Faserstränge und/oder die Stützfaserstränge und/oder
die Kontaktierungsmittel aus elektrisch leitenden, nicht isolierten Materialien wie
beispielsweise Metallen oder deren Verbindungen, Legierungen und deren Verbindungen,
aus organischen Materialien, wie Kohlenstoff enthaltende Materialien, elektrisch leitenden
Polymeren, metallisierten Fasersträngen, oder anorganischen Materialien wie Glasfasern
und/oder einer Mischung hieraus ausgebildet. Bei den energieabgebenden Fasersträngen
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass diese einen hohen ohmschen Widerstand aufweisen,
um eine effektive Wärmemenge zu erzeugen. Bei den stromzuführenden, also elektrisch
leitfähigen Fasersträngen haben sich Materialien wie insbesondere Kupfer, Edelstahl
Kupferlegierungen, Gold, Zink oder mit Silber beschichtetes Kupfer als vorteilhaft
erwiesen. Darüber hinaus sind kohlenstoffenthaltende Materialien, PTC-Garne als leitende
Polymere und/oder metallisierte textile Fäden denkbar. Auch die hier genannten Materialien
können als flächiges Heiztextil vorteilhaft gewirkt verwendet werden. es gilt stets
zu berücksichtigen, dass die Kopplungsfaserstränge nicht elektrisch leitend ausgebildet
sind.
[0055] Weiterhin zeichnet sich das hier beschrieben Heiztextil dadurch aus, das es in Kleinschutzspannung
durch hochohmige Fäden und/oder Netzspannung zu betreiben ist. Dies ist insbesondere
für den Überwärmungsschutz und auch für den Stromverbrauch deutlich von Vorteil.
[0056] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Heiztextil zweidimensional
und/oder dreidimensional ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da hierdurch eine hohe
Flexibilität im Einsatzbereich des Heiztextils ausgebildet ist.
[0057] Die flächige zweidimensionale Ausbildung ist von Vorteil, wenn das Heiztextil in
dünne Bauteile eingelegt werden soll, wo wenig Materialauftrag vorgegeben ist. Durch
die Ausbildung des Heiztextils als Gitterelement kann auch bei dünnen Materialaufträgen
eine hohe Stabilität und Einbausicherheit gewährleistet werden.
[0058] Die Ausbildung als dreidimensionales Heiztextil ist besonders vorteilhaft, da hierdurch
gekrümmte Oberflächen und Strukturen nachgebildet und beispielsweise die Verwendung
bei Sitzpolstern oder Liegeunterlagen (Matratzen und ähnliches) zusätzliche Einsatzgebiete
ausbildet. Unter dreidimensional ist vorteilhaft ein mehrlagiges Heiztextil mit wenigstens
einer Deckfläche und wenigstens einer Grundfläche zu verstehen. Beide Flächen sind
aus gleichen und/oder materialunterschiedlichen Stehfasersträngen und Schussfasersträngen
ausgebildet, beispielsweise als Gestrick, Gelege oder Gewirk.
[0059] Weiterhin sind beide Flächen über Abstandselemente miteinander fest verbunden und
zugleich beabstandet voneinander. Mögliche Abstandselemente können vorteilhaft Polfäden
sein, welche beispielsweise an den jeweiligen Kreuzungspunkten von Stehfasersträngen
und Schussfasersträngen an einer jeden Fläche angeordnet sind.
[0060] Die Polfäden verbinden beide Flächen miteinander. Daneben sind auch Verschlaufungen,
Verwebungen, Verwirkungen, Verlegungen und dergleichen denkbar.
[0061] Als besonders vorteilhaft in der dreidimensionalen Ausbildung des Heiztextils hat
es sich gezeigt, bei einem derartigen als Heiztextil ausgebildeten Gitterelement das
hier beschriebene Heiztextil in der Deckfläche und/oder der Grundfläche zu integrieren.
Folglich bildet das hier beschriebene Heiztextil dann direkt die Deckfläche und/oder
die Grundfläche der dreidimensionalen Ausbildung aus. Diese Integration erfolgt bereits
während der Herstellung und kann so besonders einfach und kostengünstig umgesetzt
werden. So kann das oben beschriebene Heiztextil die Deckfläche und/oder die Grundfläche
des mehrlagigen Heiztextils ausbilden.
[0062] Durch die vorteilhafte Ausbildung der Abstandselemente, beispielsweise auch als Endlosabstandsfaden,
ist eine Vielzahl an Abstandselementen ausgebildet. Diese können durch ihre Ausbildung
beispielsweise eine Federfunktion ausbilden und somit dem dreidimensionalen Heiztextil
eine zusätzliche Flexibilität und Dämpfungsfunktion zuordnen.
[0063] Ferner ist auch eine entsprechende Materialarmierung oder einfach auch ein Abstandshalter
zwischen Grundfläche und Deckfläche denkbar. Um eine textile Heizung in das dreidimensionale
Heiztextil einzuarbeiten, ist es wichtig, die einzelnen Faserstränge, wie oben beschrieben,
in der Deck- und/oder der Grundfläche zu verarbeiten. Als besonders vorteilhaft hat
sich hierbei neben dem Wirkverfahren auch das Legeverfahren oder das Strickverfahren
erwiesen.
[0064] Besonders vorteilhaft weist das dreidimensionale Heiztextil in seiner unveränderten
Ausgangsform, also ohne jegliche äußere Kraftbeaufschlagung, eine Materialstärke von
insgesamt 0,5 - 700 mm auf. Besonders vorteilhaft hat sich eine Materialstärke im
Bereich von 1 - 50 mm erwiesen. Besonders vorteilhaft ist die Materialstärke, also
der Abstand zwischen der Grundfläche und der Deckfläche zueinander von 8 mm. Mit dieser
besonderen Materialstärke ist erstmals ausreichend Flexibilität des Heiztextils unter
zugleicher Beibehaltung der Stabilität der Wirkverbindungen, Legeverbindungen bzw.
Strickverbindungen gegeben. Ferner ist es vorteilhaft, die Verschlaufungspunkte, also
die Verbindungen von Grundfläche und Deckfläche miteinander deckungsgleich anzuordnen.
Hierdurch wird insbesondere bei einem sichelförmigen Verlauf der Abstandselemente
eine hohe Rückstellkraft bewirkt, welche nach einer Kraftbeaufschlagung eine Rückführung
in die Soll-Form, also die kraftunbeaufschlagte Ausgangsposition, ermöglicht.
[0065] Neben dem sichelförmigen Verlauf ist auch denkbar, eine Zickzackform oder eine Sägezahnform
des Verlaufs der Abstandselemente zwischen der Grundfläche und der Deckfläche vorzusehen.
Weiterhin sind auch Unterbrechungen selbst in einer hexagonalen Form ausgebildet.
Die Kombination von hexagonaler Anordnung und hexagonaler Ausbildung der Unterbrechungen
bietet die größtmögliche Tragfähigkeit und Drucksteifigkeit, sowie Scherstabilität
über die gesamte Fläche der oberen Deckfläche.
[0066] Besonders vorteilhaft sind sechs, zueinander hexagonal angeordnete, hexagonale Unterbrechungen
in einem Flächenbereich von einem 1 - 3 cm
2 vorgesehen, wobei die Abmessungen der Unterbrechungen im Bereich von 1 - 4 mm in
der Breite und 1 - 10 mm in der Länge ausgebildet sind. Selbstverständlich ist dies
nicht begrenzend zu verstehen, sodass es auch denkbar ist, insbesondere bei Dachbegrünungen
deutlich größere Abmessungen der Unterbrechungen vorzusehen, sodass die Unterbrechungen
in einem Flächenbereich von 25 - 50 cm
2 Abmessungen im Bereich von 5 - 50 mm in der Breite und 10 - 80 mm in der Länge aufweisen
können.
[0067] Selbstverständlich können die Unterbrechungen auch gleiche Erstreckungen in ihrer
Breite wie in ihrer Länge aufweisen. Auch hierfür geltend die bereits oben genannten
Abmessungen. Die hexagonale Ausbildung ist selbstverständlich nicht begrenzend zu
verstehen, sodass es auch möglich ist, die Unterbrechungen polygonal wie beispielsweise
rund, rechteckig, oval, rautenförmig, quadratisch, dreieckig oder in einer sonstigen
polygonalen Form auszubilden.
[0068] In einer alternativen, vorteilhaften Ausgestaltung des Heiztextils werden die Kopplungsfaserstränge
zum Teil durch die Energie abgebenden Faserstränge ersetzt, wobei die ursprünglichen
Energie abgebenden Faserstränge nun durch Stützfaserstränge ersetzt werden. Gleichzeitig
bildet die Energie abgebende Faserstränge Maschen aus, sodass sodass die Schussfaserstränge
mit den Stehfasersträngen derart vermascht bzw. ummascht werden, dass Steh- und Schussfaserstränge
an ihren Kreuzungspunkten eng miteinander verbunden sind.
[0069] Durch die Maschenbildung der Energie abgebenden Faserstränge bilden sich zwischen
diesen und den elektrisch leitfähigen Fasersträngen mehr Kontaktpunkte aus, als dies
bei einem Gelege aus Schuss- und Stehfasersträngen der Fall ist.
[0070] Dadurch wird der elektrische Kontaktwiderstand zwischen Energie abgebenden Fasersträngen
und elektrisch leitfähigen Fasersträngen deutlich reduziert, was insgesamt zu einem
höheren Wirkungsgrad des Heiztextils führt.
[0071] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung neben dem Heiztextil, wie oben beschrieben,
das Verfahren zur Herstellung dieses Heiztextils. Das Verfahren weist wenigstens folgende
Schritte auf:
- Vorsehen wenigstens einer Stehfaserstrangzuführung zum Zuführen von Stehfasersträngen,
- Vorsehen wenigstens einer Schussfaserstrangzuführung zum Zuführen zahlreicher, zueinander
beabstandet angeordneter Schussfaserstränge,
- Koppeln von Stehfasersträngen und Schussfasersträngen miteinander durch zeitgleiches
Wirken oder Stricken oder Legen von wenigstens einem Kopplungsfaserstrang unter Ausbildung
von maschenartigen Verbindungen.
[0072] Das hier beschriebene Verfahren beschreibt erstmals die Herstellung eines technischen
Heiztextils in Form eines Gitterelements, wo, wie oben beschrieben, Schussfaserstränge
und Stehfaserstränge zueinander bzw. Schussfaserstränge und Stehfaserstränge zueinander
beabstandet angeordnet sind und sich so eine Gitterstruktur mit durchgängigen Öffnungen
ausbildet. Dieses technische Heiztextilgitter, wie das oben beschrieben Heiztextil
auch bezeichnet werden kann, wird dadurch ausgebildet, dass die Stehfaserstränge mit
den Schussfasersträngen oder umgekehrt gewirkt, gestrickt oder gelegt werden, indem
diese vorteilhaft an deren Kreuzungspunkten miteinander durch wenigstnes einen Kopplungsfaserstrang
ummascht oder vermascht werden. Insbesondere die stabile Wirkverbindung wird durch
das Einbringen von wenigstens einem Kopplungsfaserstrang, vorteilhaft von mehreren
Kopplungsfasersträngen, welche gebündelt eingesetzt werden/verarbeitet werden, ausgebildet.
Vorteilhaft wird das Kopplungsfaserbündel pro Stehfaserreihe jeweils über eine Lochnadel
geführt. Die Kreuzungspunkte von Stehfasersträngen und Schussfasersträngen werden
hierdurch nacheinander ummascht und somit aneinander fixiert. Besonders vorteilhaft
erfolgt die Ummaschung kontrolliert mit einem vorbestimmbaren Fadenzug, sodass auch
sichergestellt wird, dass Schussfaserstränge und Stehfaserstränge aneinander angeordnet
werden, um so das Heiztextil in seiner Fläche zunächst aufzuspannen.
[0073] Im besonderen Fall erfolgt die Herstellung des Heiztextils derart, dass die Schussfaserstränge
als Stützfaserstränge und/oder elektrisch leitfähige Faserstränge ausgebildet werden
können. Die Stehfaserstränge können hierbei als energieabgebende Faserstränge sowie
als Kontaktierungsmittel ausgebildet sein.
[0074] Erfindungsgemäß umfasst das hier beschriebene Verfahren einen weiteren Verfahrensschritt,
welcher zwischen Schritt b) und c) durchgeführt wird. Dieser weitere Verfahrensschritt,
besteht darin, dass zwischen den Stehfasersträngen wenigstens ein Isolierelement zugeführt
wird. Dies ist besonders vorteilhaft, da das Zuführen des wenigstens einen Isolierelements
während des Herstellungsprozesses, sozusagen zeitgleich mit dem hierzu nachgeschalteten
Verwirken, durchgeführt wird. Das wenigstens eine Isolierelement ist hierzu vorteilhaft
flächenartig ausgebildet und wird beispielsweise über eine Fördereinrichtung entsprechend
zugeführt. Folglich läuft das wenigstens eine Isolierelement unterhalb der Stehfaserstränge
und oberhalb der Schussfaserstränge dem Verarbeitungsprozess zu.
[0075] Mit dem Zuführen des wenigstens einen Isolierelements wird dann in einem nächsten
Schritt die Ummaschung durchgeführt. Der wenigstens eine Kopplungsfaserstrang, welcher
vorteilhaft als Kopplungsfaserbündel mit mehreren Fasersträngen ausgebildet ist, wird
von einer von unten nach oben geführten Nadel ergriffen und entsprechend gewirkt.
Somit kann sichergestellt werden, dass die Ummaschung von Stehfasersträngen und Schussfasersträngen
mit dem dazwischenliegenden wenigstens einen Isolierelement dauerhaft und sicher umgesetzt
wird.
[0076] Besonders vorteilhaft wird die Lochnadel von unten nach oben durch die Bearbeitungsebene
hindurchgeführt, um den wenigstens einen Kopplungsfaserstrang zu greifen. In diesem
Beispiel ist die Stehfaserstrangzuführung ebenfalls oberhalb und die Schussfaserstrangzuführunge
unterhalb des zugeführten wenigstens einen Isolierelements angeordnet.
[0077] In einem alternativen, vorteilhaften Verfahren werden die Kopplungsfaserstränge zum
Teil durch die Energie abgebenden Faserstränge ersetzt, wobei die ursprünglichen Energie
abgebenden Faserstränge durch Stützfaserstränge ersetzt werden. Dabei werden die Stehfaserstränge
und die Schussfaserstränge an den Kreuzungspunkten miteinander vermascht bzw. ummascht,
sodass Steh- und Schussfaserstränge an ihren Kreuzungspunkten eng miteinander verbunden
sind. Die Energie abgebenden Faserstränge werden über jeweils eine Lochnadel geführt,
sodass die Ummaschung der Steh- und Schussfaserstränge kontrolliert mit einem vorbestimmbaren
Fadenzug erfolgt.
[0078] Weiterhin zeichnet sich das vorliegende Verfahren dadurch aus, dass das gewirkte
oder gelegte oder gestrickte Heiztextil im optionalen Schritt des Herstellungsverfahrens
flach und/oder steil abgezogen wird. Der Warenabzug des Heiztextils, welches im Nachgang
auch noch weitere Behandlungsschritte erfahren kann, beispielsweise eine Beschichtung,
ist für die Maschenfestigkeit ausschlaggebend. So bedingt beispielsweise ein steiler
Warenabzug direkt nach dem Herstellungsprozess, insbesondere wenn dieser als Wirkprozess
ausgebildet ist, eine deutlich festere Maschenbildung, als es bei einem vergleichsweise
flachen Warenabzug der Fall ist.
[0079] Daneben können sich auch weitere Bearbeitungsschritte anschließen, wie beispielsweise
Beschichtung oder Konfektionierung.
[0080] Weiterhin beansprucht die vorliegende Erfindung auch ein System zur Herstellung eines
flexiblen Heiztextils, wie oben beschrieben, und/oder ein System zur Durchführung
des Herstellungsverfahrens ebenfalls wie oben beschrieben. Hierzu weist das System
wenigstens folgende Bestandteile auf:
- a) eine Stehfaserstrangzuführung zum Zuführen der Stehfaserstränge oberhalb oder auf
einer zweiten Seite der Bearbeitungsebene,
- b) einen Schussfaserstrangvorbringer zum Anordnen der Schussfaserstränge, wenigstens
ein Schieberelement und wenigstens ein Abschlagselement, wobei Schussfaserstrangvorbringer,
Schieberelement und Abschlagselement unterhalb oder auf einer ersten Seite einer Bearbeitungsebene
angeordnet sind,
- c) wenigstens eine Nadel zum Wirken oder Legen oder Stricken von wenigstens einem
Kopplungsfaserstrang, vorteilhafter von Kopplungsfaserbündeln, in Form von Maschen
um die miteinander zu verbindenden Fasersträngen.
[0081] Das hier erstmals beschriebene System ist speziell auf die Herstellung von technischen
Textilien, insbesondere von dem hier beschriebenen funktionalen, technischen Heiztextil,
entwickelt worden. Es ist nunmehr möglich, technische Textilien über den Strickprozess
oder Wirkprozess oder Gelegeprozess schnell und hoch qualitativ unter Zeitersparnis
herzustellen. Eine Verarbeitung der technischen Faserstränge, wie hier beschrieben
beispielsweise Glasfaserstränge, elektrisch leitfähige Faserstränge und dergleichen,
konnten bisher auf bekannten Textilsystemen gerade nicht produziert werden. Diese
konnten u.a. die notwendigen Faserspannungen nicht halten, da herkömmliche Fasern,
wie beispielsweise Baumwolle, vollkommen verschiedene Eigenschaften aufweisen, wie
beispielsweise ein PTC-Garn.
[0082] Erfindungsgemäß weist das System wenigstens eine Zuführungseinrichtung zum Zuführen
wenigstens eines Isolierelements zwischen Schussfaserstränge und Stehfaserstränge
auf, wobei an wenigstens einem freien Ende der Stehfaserstrangführung wenigstens ein
Vorsprung zum Niederhalten des Isolierungselements während des Herstellungsprozesses
angeordnet ist.
[0083] Bei diesem System handelt es sich um eine spezielle Ausführung des Systems unter
Verwendung des oben beschriebenen Isolierelements. Durch den hiermit erstmals beschriebenen
Aufbau des Systems zur Herstellung des Heiztextils ist es erstmals möglich, in einem
kompakten Prozess innerhalb der Bearbeitungsebene eine verlässliche und schnelle Produktherstellung
ausbilden zu können. Insbesondere ist es hierbei von Vorteil, wenn an wenigstens einen
Ende der Stehfaserstrangführung wenigstens ein Vorsprung, vorteilhaft in Form einer
Nase, zum Niederhalten des wenigstens einen Isolierungselements, vorgesehen ist. Dieser
Vorsprung hält das wenigstens eine Isolierungselement auch im Wesentlichen flach während
des Herstellungsprozesses, während also die Kopplungsfaserstränge, Schussfaserstränge
und Stehfaserstränge durch das wenigstens eine Isolierungselement hindurch vermascht
werden.
[0084] Hierdurch bildet sich vorteilhaft eine gemeinsame Kontaktfläche zwischen Schussfasersträngen
und Isolierelement aus. Durch das Niederhalten des wenigstens einen Isolierelements
in der Bearbeitungsebene und somit auch während des Herstellungsvorgangs, insbesondere
während des Wirkprozesses, kann sichergestellt werden, dass die darüber angeordneten
Stehfaserstränge und die darunter angeordneten Schussfaserstränge besonders sicher
und ohne großen Kraftaufwand miteinander vermascht werden können. Eine ungewünschte
Wellenbildung des Isolierelements wird somit unterbunden.
[0085] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführung des Systems weist selbiges unter Punkt
c) ebenfalls wenigstens eine Nadel zum Wirken oder Legen oder Stricken von wenigstens
einem Energie abgebenden Faserstrang, vorteilhafter von Energie abgebenden Faserbündeln,
in Form von Maschen um die miteinander zu verbindenden Fasersträngen, auf.
[0086] Dies ist mit der hier beschriebenen Maschine bzw. mit dem hier beschriebenen System
erstmals möglich. Somit kann zusammengefasst ein besonders effektives System bereitgestellt
werden, welches die Bearbeitungszeit zur Herstellung eines entsprechenden Heiztextils
deutlich verringert und eine individualisierbare Konfektionierung ermöglicht. Mit
dem hier beschriebenen System ist es erstmals möglich, jegliche Größenverhältnisse
in der Fläche, sowie auch im dreidimensionalen Raum übereinander, in kompakter Herstellungsweise,
insbesondere der Wirkweise, herzustellen und umzusetzen.
[0087] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung des hier beschriebenen
Heiztextils in Kraftfahrzeuginnenräumen zur Erwärmung von Interieurleisten, Fahrzeugsitzen,
in Gewächshäusern zur direkten Temperierung von Pflanzentöpfen, im Außenbereich zur
Temperierung von darüber wachsenden Pflanzen, als Sitzkissen, Liegeunterlagen oder
Liegematten beispielsweise in Form von Matratzenbestandteilen, Sportmattenbestandteilen,
Yogamattenbestandteilen oder Entspannungsmattenbestandteilen. Ferner betrifft die
vorliegende Erfindung auch die Verwendung des oben beschriebenen Heiztextils im Baubereich
zur Erwärmung von Gebäudeteilen wie Decken und/oder Wänden und/oder als textiles Bewehrungselement.
In diesem Fall kann das flexible Heiztextil die Funktion einer Heizmatte aufweisen,
zur Enteisung dienen oder aber auch zur Temperierung von Formen oder Bauteilen herangezogen
werden. Besonders vorteilhaft kann ein dreidimensionales Gitterelement mit integriertem
Heiztextil zusätzlich als Bewehrungselement in Betonbauteilen vorgesehen werden. Dies
ist beispielsweise bei der Enteisung von Brücken deutlich von Vorteil.
[0088] Unter biegsam ist vorliegend zu verstehen, dass sich das Heiztextil aus seiner ursprünglich
flachen, horizontalen Ebene auslenken lässt, ohne das Funktionalität oder Qualität
reduziert werden. Insbesondere sind hierbei Auslenkungen von mehr als 5° aus der Horizontalen
zu verstehen.
[0089] Vorteile und Zweckmäßigkeiten sind in der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung
mit der Zeichnung zu entnehmen. Hierbei zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Heiztextil,
- FIG 2
- eine schematische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Heiztextils,
- FIG 3
- eine schematische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Heiztextil,
- FIG 4
- schematische Schnittansichten der Heiztextilien aus FIG 1 bis FIG 3,
- FIG 5
- eine schematische Ansicht eines dreidimensionalen Gitterelements mit integriertem
erfindungsgemäßen Heiztextil,
- FIG 6
- eine schematische Schnittansicht eines Systems zur Herstellung des Heiztextils,
- FIG 7
- eine weitere schematische Schnittansicht eines Systems zur Herstellung des Heiztextils,
- FIG 8
- eine weitere Darstellung eines Systems zur Herstellung eines dreidimensionalen Heiztextils,
- FIG 9
- eine weitere Schnittansicht eines weiteren Heiztextils, und
- FIG 10
- eine Schnittansicht eines Systems zur Ausbildung eines weiteren dreidimensionalen
Gitterelements mit integriertem Heiztextil.
[0090] In FIG 1 ist eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines Heiztextils
1 gezeigt, wobei L der Längsrichtung, also der Transportrichtung, und A der Arbeitsbreite
entspricht. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass alle FIG 1 bis 3 gezeigten Ansichten
lediglich die kleinste Wiederholungseinheit in Längsrichtung wiedergeben. Vorteilhaft
ist eine Vielzahl von diesen Einheiten in Längsrichtung L des Heiztextils 1 vorgesehen.
In Längsrichtung L werden die Stehfaserstränge eingebracht, während die Schussfaserstränge
in Richtung der Arbeitsbreite A eingebracht sind.
[0091] Das Heiztextil 1 ist aus 0°-Fasersträngen, welche sich in Längsrichtung L erstrecken,
und 90°-Fasersträngen, welche sich Arbeitsbreitenrichtung A erstrecken, ausgebildet.
[0092] Die Schussfaserstränge verlaufen im einfachsten Fall, wie hier gezeigt, mit Winkel
α zu den Stehfasersträngen. Sie können zur Stützung des Heiztextils 1 dienen und/oder
zur Zuführung der elektrischen Energie über entsprechende elektrisch leitfähige Faserstränge
6a, 6b. Die elektrisch leitfähigen Faserstränge 6a bilden hier in diesem Beispiel
den Minuspol aus. Dieser wird aus einem oder mehreren elektrisch leitfähigen Fasersträngen
6a oder Faserstrangbündeln gebildet. Diese sind zueinander beabstandet ausgebildet.
Die elektrisch leitfähigen Faserstränge 6b bilden den Pluspol. Dieser kann ebenfalls
aus einem oder mehreren Fasersträngen oder Faserstrangbündeln ausgebildet sein, welche
ebenfalls beabstandet zueinander sind.
[0093] Weiterhin sind zwei Gruppen von Kontaktierungsmitteln 10a, 10b vorgesehen.
[0094] Zur Fixierung von Stehfasersträngen und Schussfasersträngen aneinander sind Kopplungsfaserstränge
8 vorgesehen. Diese können, wie hier gezeigt, vorteilhaft als Ummaschung in Maschenform
aus der Gruppe Franze, Trikot, Tuch, Satin, Samt, Atlas und offener Köper ausgewählt
und ausgebildet sein. Dies ist aber nicht begrenzend zu verstehen, so dass die Fixierung
auch über Umwindung, Umschlaufung oder dergleichen ausgebildet sein.
[0095] Weiterhin ist wenigstens ein Isolierelement 12 angeordnet. Dieses ist zwischen den
elektrisch leitfähigen Fasersträngen 6a, 6b und den Kontaktierungsmitteln 10b angeordnet
und entkoppelt diese voneinander. Die Kontaktierungsmittel 10a,10b sind vorteilhaft
als Kontaktierungsfaserstränge ausgebildet. Die Kontaktierungsmittel 10b sind ebenfalls
über die Kopplungsfaserstränge 8 mit dem Isolierelement 12 verbunden, beispielsweise
ummascht oder auch gewirkt. Ergänzend können auch die unterhalb des Isolierelements
12 angeordneten, elektrisch leitfähigen Faserstränge 6a, 6b von der Ummaschung erfasst
sein, so dass das Isolierelement 12 fest und unverrutschbar zwischen den voneinander
zu entkoppelnden Fasersträngen 10a,10v und 6a,6b angeordnet ist. Somit wird erfolgreich
verhindert, dass ein Kurzschluss entsteht.
[0096] Um einen Kurzschluss zwischen Pluspol und Minuspol zu vermeiden, ist eine erste faserstrangfreie
Aussparung 14 auf Höhe der elektrisch leitfähigen Faserstränge 6b angeordnet. Zugleich
befindet sich diese Aussparung 14 zwischen den beiden Gruppen von Kontaktierungsfasersträngen
10a, 10b. Im einfachsten Fall ist die Aussparung 14 als Ausstanzung ausgebildet. Zusätzlich
weist die Ausführungsform des Heiztextils 1 noch eine weitere Aussparung 16 auf. Diese
ist unterhalb der Kontaktierungsfaserstranggruppe 10b, im Isolierelement 12 auf Höhe
der elektrisch leitfähigen Faserstränge 6b angeordnet. Diese zweite Aussparung 16
ist ebenfalls als ausgestanztes Loch ausgebildet. Sie dient der Kontaktierung von
Kontaktierungsmittel 10b mit den elektrischen leitfähigen Fasersträngen 6b. Dies erfolgt
allerdings nur in der Größe und Dimension der Aussparung 16. Die elektrisch leitfähigen
Faserstränge 6a verbleiben weiterhin isoliert.
[0097] Im einfachsten Fall können die Kontaktierungsmittel 10a, 10b auch als Litzen und/oder
Bänder ausgebildet sein, welche mehrere Faserstränge gruppieren. Der Anschluss an
eine Stromquelle erfolgt nach dem Freilegen von wenigen Zentimetern, die dafür ausreichen
einen handelsüblichen Stecker anzubringen. Unter anderen ist auch möglich den Kontakt
durch Spleißen, Löten oder Verkleben mit einen stromzuführenden Kabel.
[0098] Weiterhin weist das Heiztextil 1 energieabgebende Faserstränge 2 auf, welche als
Stehfaserstränge voneinander beabstandet eingebracht sind.
[0099] FIG 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Heiztextils 1. Gleiche Bezugszeichen
wie bisher entsprechen auch gleichen Bauteilen und werden hier nicht erneut erklärt.
[0100] Im Gegensatz zu FIG 1, zeigt das Heiztextil 1 in FIG 2 ein vergrößertes Isolierelement
12, welches sich flächig, durchgehend unterhalb beider Kontaktierungsmittelgruppen
10a, 10b erstreckt. In diesem Ausführungsbeispiel ist zu der Aussparung 16 aus FIG
1, noch eine weitere Aussparung 16 ausgebildet. Diese ist auf Höhe der elektrisch
leitfähigen Fasersträngen 6a unterhalb des Kontaktierungsmittel 10a im Isolierelement
12 ausgebildet. Auch diese Anordnung der beiden Aussparungen 16 verhindert einen unerwünschten
Kurzschluss.
[0101] Sowohl in FIG 1 als auch in FIG 2 sind die Kontaktierungsmittel 10a, 10b nahe benachbart
zueinander angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Kontaktierungsmittel 10a, 10b
in ihrer Position festgelegt sind. Das Heiztextil aus Stehfasersträngen und Schussfasersträngen,
welches sich in der Draufsicht rechts neben den Kontaktierungsmitteln 10b beliebig
weiter erstreckt, ist in seiner Arbeitsbreite A vollkommen individuell herzustellen
und zu konfektionieren. Folglich bietet die benachbarte Anordnung der Kontaktierungsmittel
10a, 10b ein deutlich höheres Maß an Flexibilität der Heiztextilgeometrie, als es
im Stand der Technik überhaupt möglich ist.
[0102] In FIG 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eine Heiztextils 1 gezeigt. Auch hier
entsprechen gleiche Bauteile wie bisher auch gleichen Bezugszeichen und werden nicht
erneut erklärt.
[0103] Auch dieses Heiztextil 1 weist Stehfaserstränge und Schussfaserstränge auf. Die Kontaktierungsmittel
10a, 10b sind in diesem Ausführungsbeispiel weit beabstandet voneinander, einander
gegenüberliegend angeordnet, vorteilhaft an und/oder in den jeweiligen Randbereichen
des Heiztextils 1. Diese Ausführung ist isolierelementfrei ausgebildet. Um einen Kurzschluss
zu vermeiden, weist dieses Heiztextil 1 zwei faserstrangfreie Aussparungen 14 auf.
Beide Aussparungen 14 unterbrechen jeweils für sich die elektrisch leitfähigen Faserstränge
6a, 6b.
[0104] In FIG 4 ist die Seitenansicht der FIG 1 (oben), der FIG 2 (mittig) und der FIG 3
(unten) gezeigt. Hier ist ersichtlich, dass die Isolierelemente 12 unterschiedlich
positioniert bis vollständig weggelassen sind. Zudem sind die Kontaktierungsmittel
10a, 10b in unterschiedlichem Abstand zueinander angeordnet. Ferner sind hier die
gewirkten und/oder gestrickten und/oder gelegten Maschen des wenigstens einen Kopplungsfaserstrangs
8 dargestellt. Es ist ersichtlich, dass die Maschen sowohl Stehfaserstränge als auch
Schussfaserstränge an ihren Kreuzungspunkten umgreifen und somit fixieren. Ist ein
Isolierelement 12 vorgesehen, ist ebenfalls ersichtlich, dass die Maschen durch das
Isolierelement 12 hindurchverlaufen, so dass das Isolierelement 12 zwischen den Stehfasersträngen
2 und Schussfasersträngen 4 verarbeitet ist.
[0105] Insbesondere bei der Ummaschung der Kreuzungspunkte von lediglich Stehfasersträngen
2 und Schussfasersträngen 4, also ohne Isolierlement 12, ist die enge Maschenführung
um den jeweiligen Kreuzungspunkt ersichtlich. Durch diese enganliegende Anordnung
der Maschen des wenigsntes einen Kopplungsfaserstrangs 8 wird nahezu jeglicher Freiraum
zwischen Faserstrang und Masche vermieden. Dies zeigt sich sich besonders effektiv,
wenn das so hergestellte technische textile Gitterlement im Nachhinein mit Kunststoff
als Korrosionsschutz beschichtet wird. Die Beschichtung kann durch die enge Maschenbildung
besonders effektiv erfolgen. Eine übermäßige Beschichtsmaterialansammlung in den Freiräumen
wird vermieden, wodurch die Verarbeitbarkeit und Langlebigkeit des technischen Heiztextils
deutlich erhöht wird. Ungeollte Bsachichtungsmaterialspannungen und -brüche werden
ebenfalls vermieden.
[0106] In FIG 5 ist ein dreidimensionales Textil 20 gezeigt, welches als Deckfläche 44 und/oder
als Grundfläche 46 mit Abstandsfasersträngen 40 wenigstens ein hier beschriebenes
Heiztextil 1 integriert hat. Gleiche Bezugszeichen wie beisher entsprechen auch gleichen
Bauteilen undw erden ncihte rneut erklärt. Hierdurch ist erstmals ein dreidimensionales
technisches Textil 20 mit Heizfunktion ausgebildet. Dieses kann beispielsweise für
den Straßenbau zum Enteisen von Brücken, Heizelemente mit textiler Bewährung, Sitzkissen,
Liegeunterlage oder -matte z.B.: Matratzen/Sportmatte, Yoga- bzw. Entspannungsmatte,
zur direkten Temperierung von Pflanzen in Pflanzgefäßen oder auch im Erdreich oder
auch als Bewehrungselement im Hochbau oder Tiefbau verwendet werden. Die Abstandsfaserstränge
40 sind als Abstandselemente zu verstehen und können beispielsweise, wie oben beschrieben,
als Polfäden ausgebildet sein.
[0107] In FIG 6 ist nunmehr eine schematische Seitenansicht eines Systems S gezeigt, welches
zur Herstellung des Heiztextils 1 benötigt wird. Das System S weist insbesondere eine
Schussfaserstrangzuführung (nicht gezeigt) auf, welche die Schussfaserstränge einbringt.
Als Schussfaserstränge können hierbei elektrisch leitfähige Faserstränge 6a, 6b oder
auch Stützfaserstränge 4 verstanden werden.
[0108] Oberhalb der Schussfaserstränge ist wenigstens eine Stehfaserstrangzuführung 22 angeordnet.
Diese führt die Stehfaserstränge der Bearbeitungsebene B zu. In diesem Ausführungsbeispiel
werden die Kontaktierungsmittel 10a, 10b sowie die energieabgebenden Faserstränge
2 über die Stehfaserzuführung der Bearbeitungsebene zugeführt. Weiterhin sind oberhalb
der Bearbeitungsebene B mehrere Lochnadeln 24 angeordnet, welche die Kopplungsfaserstränge
8 bereitstellen.
[0109] Unterhalb der Bearbeitungsebene B, wo die Ummaschung bzw. das Wirken oder Legen oder
Stricken stattfindet, sind Nadel 26, Abschlagselement 28 sowie Schieberelement 30
angeordnet. Die Nadel 26 wird zunächst von unten nach oben, durch die Bearbeitungsebene
B hindurch geführt, damit die Nadel 26 oberhalb der Bearbeitungsebene B die zugeführten
Kopplungsfaserstränge 8 greifen kann. Im Anschluss wird die Nadel 26 wieder nach unten
durch die Bearbeitungsebene B hindurch geführt, wo diese sodann über das Schieberelement
28 abgemascht wird.
[0110] Optional wird in diesem Ausführungsbeispiel zudem das wenigstens eine Isolierelement
12 eingeführt. Die Zuführung erfolgt genau unterhalb der Stehfaserstranglage und oberhalb
der Schussfaserstranglage. Das Isolierelement 12 ist folglich zwischen Schussfasersträngen
und Stehfasersträngen angeordnet. Im einfachsten Fall wird das wenigstens eine Isolierelement
12 über eine Fördereinrichtung 32 dem Verarbeitungsprozess zugeführt. Die Fördereinrichtung
kann hierzu beispielsweise mehrere Umlenkrollen aufweisen, deren Förderspannung einstellbar
ist. So wird sichergestellt, dass das Isolierelement in passender Geschwindigkeit
zu dem Verarbeitungsprozess zugeführt wird. Spannungen oder Wellenbildung des Isolierelements
12 wird somit unterbunden.
[0111] Am Ende des Verarbeitungs- oder auch Herstellungsprozesses wird das erzeugte Heiztextil
abgezogen. Dies kann nunmehr wie in FIG 6 gezeigt flach erfolgen, beispielsweise in
einem Winkel von 5 bis 30° in Bezug auf die horizontale Bearbeitungsebene B bei diesem
Ausführungsbeispiel.
[0112] In FIG 7 ist nochmals der gleiche Aufbau gezeigt wie in FIG 6. Gleiche Bezugszeichen
entsprechen auch hier wieder gleichen Bauteilen. Allerdings unterscheidet sich in
FIG 7 der Abzug des Heiztextils 1. Dieser ist wesentlich steiler ausgebildet, beispielsweise
in einem Bereich von 35 bis 75° bezogen auf die horizontale Bearbeitungsebene B. Hierdurch
wird insbesondere bei einem angewandten Wirkprozess erreicht, dass die ausgebildeten
Maschen der Kopplungsfaserstränge besonders fest um die zu verbindenden Faserstränge
gezogen werden.
[0113] In FIG 8 ist weiterhin eine schematische Seitenansicht des Systems S gezeigt. Auch
hier betreffen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteilen, wie zuvor erläutert. Der Unterschied
zu FIG 1 besteht darin, dass hier ein dreidimensionales Textil 20 hergestellt wird.
Es werden somit mehrere Lagen 34 an Schussfasersträngen eingebracht, welche dann,
wie oben ausgeführt, entsprechend ummascht und mit den Kopplungsfasersträngen 8 gewirkt
oder gestrickt oder gelegt werden. Die Stärke, also die Dicke des dreidimensionalen
Textils 20, ist beliebig wählbar.
[0114] In FIG 9 ist eine weitere schematische Ansicht eines Systems S gezeigt, mittels welchem
eine weitere Ausführungsform des hier beschriebenen Heiztextils 1 hergestellt werden
kann. Zu den bereits erläuterten Bestandteilen werden in diesem Ausführungsbeispiel
Faserschnitzel 36 unterhalb der Schussfaserstränge zugeführt. Diese werden mittels
eines Faserschnitzelhalteelements 38 positioniert. Im einfachsten Fall kann das Faserschnitzelhalteelement
38 als Niederhalter ausgebildet sein und die Faserschnitzel 36 kontrolliert, beispielsweise
flach, der Bearbeitungsebene B zuführen. Als Faserschnitzel kommen sowohl natürliche,
als auch synthetische Faserschnitzel wie faserverstärkte Kunststoffe, die z.B.:für
den Fahrzeugbeu, in der Windkraft, im Flugzeug- und Schiffsbau oder dergleichen verwendet
werden, in Betracht.
[0115] Schließlich zeigt FIG 10 eine weitere schematische Ansicht des System S, mit welchem
eine weitere alternative Ausführungsform des Heiztextils 1 umgesetzt wird. Hier ist
die Bearbeitungsebene B um 90° gekippt, so dass der eigentliche Wirkprozess oder Strickprozess
oder Legeprozess in vertikaler Richtung erfolgt. Dies unterscheidet sich von den obigen
Beispielen, wo die Bearbeitung in horizontaler Ausrichtung erfolgt.
[0116] Bei dem hier abgebildeten Querschnitt einer doppelbarrigen Wirkmaschine mit 90° Schusseintrag
wird das Heiztextil 1 mit folgenden Besonderheiten hergestellt. Die Stehfaserstrangzuführung
22 kann hier als Legeschiene sowie mit Stehfaserstrangzuführung (ähnlich der FIG.6
- 9) ausgebildet werden. Mit ihr werden die energieabgebenden Faserstränge 2 und/oder
die Kopplungsfaserstränge 8 eingebracht. Die Fadenzuführung zur Maschenbildung, die
das Textil miteinander verbindet, insbesondere die Kontaktierungsmittel 10a, 10b,
werden fest mit den elektrisch leitfähigen Fasersträngen 6a, 6b und/oder den Stützfasersträngen
4 kontaktiert.
[0117] Zur Maschenbildung werden die Kopplungsfaserstränge 8 mit der Lochnadel 24 gearbeitet.
Hervorzuheben ist, dass bis zu 75 mm
2 Kontaktierungsmittel 10a, 10b auf 15 mm Breite durch Mehrfacheinzug gleichzeitig
mit einem Einzeleinzug energieabgebender Faserstränge 2 verarbeitet werden.
[0118] Das Isolierelement 12 mit variabel eingebrachten Aussparungen 14 oder 16, welche
im einfachsten Fall ausgestanzt sind und zur Kontaktierung verwendet werden, wird
über die Fördereinrichtung 32 zugeführt. Die Zuführung erfolgt über einzelne, produktabhängige
Streifen, die auf einer Welle mit Spulen angeordnet sein können.
[0119] Die elektrisch leitfähigen Faserstränge 6a, 6b werden, ggf. im Wechsel, zu den Stützfasersträngen
4, mit 90° zur Lochnadel 24 zugeführt. Bei Wirkmaschinen und/oder Gelegemaschinen
kann der Schusseintrag +/-60° von 90° abweichen.
[0120] Die energieabgebenden Faserstränge 2 werden mit der Stehfaserstrangzuführung 22 zugeführt.
An den Stellen mit den Kontaktierungsmitteln 10a, 10b kommt es in den Fadenzuführern
zu einem Mehrfacheinzug um ein höheres Quadrat zu erreichen (E3-E44). Diese sind direkt
vor der Nadelbarre angeordnet. In der Stehfaserstrangzuführung 22 können durch eine
Legeschiene, ähnlich wie in FIG. 6-9 abgebildet, die Kontaktierungsmittel 10a,10b
parallel mit den energieabgebenden Fasersträngen 2 in einer Barre eingezogen werden.
Die energieabgebenden Faserstränge 2 können auch zusätzlich oder gleichzeitig über
die Legeschiene 24 dem Verarbeitungsprozess zugeführt werden.
[0121] Die Abstandsfaserstränge 40 werden im Wirkverfahren mit den textilen Flächen vermascht.
Die Stehfaserstränge bilden jeweils eine textile Fläche aus, in welche die Abstandsfaserstränge
eingemascht sind.
[0122] Obwohl die Erfindung im Detail durch die hier beschriebenen vorteilhaften Ausführungsbeispiele
näher illustriert und beschrieben wird, so ist die Erfindung nicht auf die offenbarten
Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0123]
- 1
- Heiztextil
- 2
- energieabgebende Faserstränge
- 4
- Stützfaserstränge
- 6a, 6b
- elektrisch leitfähige Faserstränge
- 8
- Kopplungsfaserstränge
- 10a, 10b
- Kontaktierungsmittel
- 12
- Isolierelement
- 14, 16
- Aussparung
- 20
- 3D-Textil
- 22
- Stehfaserstrangzuführung
- 24
- Lochnadeln
- 26
- Nadel
- 28
- Abschlagelement
- 30
- Schieberelement
- 32
- Fördereinrichtung
- 34
- Lagen
- 36
- Faserschnitzel
- 38
- Faserschnitzelhalteelement
- 40
- Abstandsfaserstränge
- 42
- Schussfadenvorbringer
- 44
- Deckfläche
- 46
- Grundfläche
- B
- Bearbeitungsebene
- S
- System
- L
- Längsrichtung
- A
- Arbeitsbreite