[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungseinheit nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und ein Herstellverfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Bei der Produktion von elektronischen Bauteilen, sind häufig unterschiedliche Softwarekonfiguration
möglich, die von den jeweiligen Bedarfen des Endnutzers abhängen und zum Zeitpunkt
der Hardwareproduktion in der Regel noch nicht bekannt sind oder sich nach der Bestellung
und Produktion noch ändern können. Da mit einer Produktion zum Schutz des Elektronikbauteils
auch ein Verpackungsschritt verbunden ist, schlägt
EP 1 266 834 A1 oder die
US 2010/0218465 A1 vor, dass in der Umverpackung eines Elektronikbauteils perforierte Öffnungsbereiche
vorgesehen sind, die gegenüber den Steckern des Elektronikbauteils angeordnet sind.
Auf diesem Wege wird ermöglicht, dass die Umverpackung partiell geöffnet wird und
das innenliegende Elektronikbauteil verbunden und kundenspezifisch konfiguriert werden
kann.
[0003] Alternativ hierzu schlagen die
US 2016/0052703 A1 oder die
US 9,089,059 B1 vor, dass in der Umverpackung ein Stecker vorgesehen ist, der über ein innenliegendes
Kabel zu der Steckverbindung des verpackten Gerätes führt und worüber diese strom-
und datenleitend verbunden werden kann.
[0004] Schließlich schlägt die
US 8,762,704 B2 vor, dass die Umverpackung einen, mit einer Folie überklebten Öffnungsbereich aufweist,
über den der zum einliegenden Gerät zugehörige Originalstecker hindurchgeführt und
das Gerät angeschlossen werden kann, ohne dass die Umverpackung geöffnet wird.
[0005] Diese Ausführungsformen führen alle dazu, dass entweder bereits manipulierte, große
Öffnungsbereiche für den Endverbraucher erkennbar sind, was dieser in der Regel nicht
akzeptiert oder es sind sehr leichte Manipulationen am neuen Elektronikbauteil möglich,
die für den Endverbraucher nicht erkennbar sind. Die Umverpackung verliert bei den
vorgenannten Lösungen im Stand der Technik somit eine wesentliche Funktion, nämlich
die Gewährleistung und Erkennbarkeit einer Erstnutzung durch den empfangenden Endverbraucher
oder Anwender.
[0006] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Verpackungseinheit
und Verpackungsverfahren vorzuschlagen, das eine werksseitige Konfiguration ermöglicht
und zeitgleich eine hohe Manipulationssicherheit gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verpackungseinheit nach den
Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Herstellverfahren nach den Merkmalen des Anspruches
11. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweiligen, zugehörigen Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Danach wird die Aufgabe gelöst durch eine Verpackungseinheit für ein elektronisches
Gerät, wobei der Begriff "elektronisches Gerät" nicht einschränkend gemeint ist und
hiermit jegliche Geräte gemeint sind, die eine konfigurierbare Software umfassen.
[0009] Die Verpackungseinheit umfasst ein oder mehrteiliges Umhüllungselement, das insbesondere
aus einem Karton, Papier oder einem Kunststoffmaterial bestehen kann. Das elektronische
Gerät ist im Inneren der Verpackungseinheit definiert eingelegt, wobei am Umhüllungselement
ein definierter Zugangsbereich vorgesehen ist, über welchen von außen ohne, beziehungsweise
im Wesentlichen ohne, die Verpackungseinheit zu öffnen, ein Zugang zu einem inneren
Kontaktbereich und eine datenleitende Verbindung zu mindestens einer Buchse oder Steckkontakt
des elektronischen Gerät herstellbar ist und Daten an das Gerät übermittelt werden
können, insbesondere Daten zur finalen und/oder geänderten Konfiguration des Gerätes
dienen. Der Begriff "definiert" meint vorliegend, dass die innere Lage und Ausrichtung
des elektronischen Gerätes relativ zum Umhüllungselement festgelegt ist, vorrangig
zu den Zugangsbereichen im Umhüllungselement. Hierbei ist auf mindestens einer Teilstrecke
zwischen dem Zugangsbereich und dem Kontaktbereich mindestens ein Führungselement
vorgesehen ist.
[0010] Die Verpackungseinheit meint und umfasst dabei auch Ausführungsformen, bei denen
das elektronische Gerät in einem inneren Dämpf- und Positioniereinheit aufgenommen
ist, wie beispielsweise ein oder mehrere Styropor-, Kunststoff- oder Pappkörper, die
eine definierte Lage und Ausrichtung des Gerätes im Umhüllungselement gewährleisten.
[0011] Der "innere Kontaktbereich" meint vorliegend einen inneren Raum, der mindestens einem
einzelnen Stecker, Steckerpin oder Buchse des elektronischen Gerätes gegenüberliegt
und über den der Stecker, Steckerpin oder Buchse erreicht werden kann. Der Kontaktbereich
kann auch ein innenliegendes Verpackungs- oder Trägerelement sein, das eine Aussparung,
Schacht oder dergleichen, um mindestens einen Stecker, Steckerpin oder Buchse ermöglicht.
[0012] Der Vorteil eines Führungselementes besteht darin, dass es nicht genormt sein muss
und den Zugang von herstellerspezifischen Werkzeugen oder baulichen Gegebenheiten
festgelegt werden kann.
[0013] Bei einer verbesserten Ausführungsform entspricht die Anzahl der Führungselemente
der Anzahl der Datenleitungen des definiert einlegbaren Gerätes, insbesondere die
Anzahl der Führungselemente der Anzahl der Datenleitungen und der elektrischen Versorgungsleitungen.
Dies sind beispielsweise bei einer Verbindung über ein Ethernet, IO-Link oder Single
Pair Ethernet (PoDL) 2 bis 6 Leitungsadern bzw. Steckerpins/-kontakte.
[0014] Somit kann für jeden Steckerkontakt, ja nach Gerät, ein spezifischer Zugang ermöglicht
werden, der beispielsweise über eine metallische, daten- und/oder strom leitende Kontaktnadel
oder dergleichen erfolgen kann.
[0015] Eine weitere Verbesserung besteht darin, dass im oder am mindestens einem Führungselement
im Inneren des Umhüllungselementes ein Verschlusselement vorgesehen ist, so dass nach
der gewollten Konfiguration des Gerätes, dieses nicht ein zweites Mal von außen, ohne
erkennbare Öffnung der Umverpackung manipuliert werden kann.
[0016] Idealerweise ist das inneren Verschlusselement ein selbstverschließendes Verschlusselement.
Dies kann beispielsweise als eine durchstechbare, elastische Membran ausgebildet sein
oder diese umfassen. Alternativ kann das selbstverschließende Verschlusselement als
eine Klappe, eine oder mehrere Verschlusslippen oder dergleichen ausgebildet sein
oder ein oder mehrerer solcher Elemente umfassen.
[0017] Eine weitere Verbesserung besteht darin, dass das inneren Verschlusselement beim
bestimmungsgemäßen Gebrauch mindestens teilweise zerstört wird, wie eine Folie, insbesondere
aus Kunststoff, einem Metall, wie Aluminium, Papier- oder Pappe. Hierdurch kann in
der Art eines Siegels oder einer Manipulationssicherung eine nachfolgende, ungewünschte
Manipulation für den Endverbraucher erkennbar gemacht werden. Idealerweise umfassen
die Verschlusselemente mindestens ein Gestaltungs- oder ein Funktionselement, wie
ein Hologramm, ein QR-Code, eine schwer kopierbares Firmenlogo etc., die nicht oder
nur unter hohem technischem Aufwand kopierbar sind.
[0018] Eine weitere Verbesserung besteht darin, dass die Verpackungseinheit im Inneren mindestens
ein Leitungselement aufweist, welche vom elektronischen Gerät zu dem von außen über
den Zugangsbereich zugänglichen, inneren Kontaktbereich führt.
[0019] Das Leitungselement ist hierbei metallisch oder weist Leitungen oder Leitungsbahnen
zur Strom- und/oder Datenleitung auf. Hiermit kann eine größere Nähe und damit bessere
Erreichbarkeit des Kontaktbereichs vom Zugangsbereich aus ermöglicht werden und zeitgleich
das eigentliche elektronische Gerät in dem Umhüllungselement freier platziert werden.
Vor allem bei einer Vielzahl baulich etwas unterschiedlich dimensionierter elektronischer
Geräte bietet dies den Vorteil, dass für eine Mehrzahl von Geräten nur ein Umhüllungselement
mit nur einem, immer identisch angeordneten inneren Kontaktbereich bereitgestellt
werden muss.
[0020] Ein vorteilhafte Ausgestaltung sieht hierbei vor, dass zwischen dem Kontaktbereich
und dem elektronischen Gerät mindestens einseitig, insbesondere ein beidendig mit
Steckern versehenes Verbindungskabel vorgesehen ist, wobei der innere Stecker dem
Standardstecker des Gerätes entspricht und mit diesem verbindbar ist und am andern
Ende des Verbindungskabels die zweite, im Kontaktbereich angeordnete Verbindungsmöglichkeit
angeordnet und über den Zugangsbereich erreichbar ist, als
- äußerer Stecker, der insbesondere mittels eines Gegensteckers oder
- eine Interfaceplatte, die mittels mindestens eines Kontaktfingers oder einer Kontaktnadel
mit der äußeren Konfigurationseinheit verbindbar ist.
[0021] Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Umhüllungselement
im Zugangsbereich mindestens ein Öffnungselement aufweist oder als ein solches ausgebildet
ist, insbesondere als ein eine Perforation, ein Haft- oder Rastmittel oder dergleichen
aufweisendes Öffnungselement.
[0022] Von der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines elektronischen
Gerätes umfasst, dass die folgenden Schritte umfasst:
- Herstellung des elektronischen Gerätes mit den notwendigen Hardwareelementen
- Herstellung einer Verpackungseinheit aus dem elektronischen Gerät und einem ein- oder
mehrteiligen Umhüllungselement,
- Verbinden des elektronischen Gerätes innerhalb der Verpackungseinheit daten- und/oder
stromleitend mit einer äußeren Konfigurationseinheit und übertragen von Daten an das
Gerät und speichern mindestens eines Teils der übertragenen Daten auf dem Gerät, wobei
die Verpackungseinheit nach einem der vorgenannten Ausführungsformen und -varianten
ausgebildet ist.
[0023] Hierbei meint "notwendige Hardwareelemente" nur die das Gerät selbst betreffenden
Komponenten, nicht ggf. sinnvolle Verbindungskabel oder Zusatzkomponenten, die regelmäßig
am finalen Einsatzort verbunden oder zusammengefügt werden.
[0024] Bei einem vorteilhaften Herstellungsverfahren wird die Verpackungseinheit vor der
Übermittlung von Daten an das Gerät in einem Lager abgelegt und gelagert, und insbesondere
vor der Übermittlung der Daten aus dem Lager entnommen.
[0025] Eine verbesserte Verfahrensvariante besteht darin, dass nach der Übermittlung von
Daten an das Gerät, das mindestens eine Führungselement entnommen wird, insbesondere
durch den Zugangsbereich hindurch entnommen wird. Auf diese Weise kann ein zweiter,
unautorisierter Zugriff und Manipulation des Gerätes verhindert oder zumindest stark
erschwert werden.
[0026] Bei einer Ausführungsform, bei der ein Leitungselement oder ein Verbindungskabel
vom Kontaktbereich zum Gerät vorgesehen ist, ist vorgesehen, dass vorteilhafterweise
das Leitungselement und/oder das Verbindungskabel nach der Übermittlung von Daten
an das Gerät vom diesem gelöst und/oder nach außen gezogen wird. Auf diese Weise wird
verhindert, dass eine weitere, unautorisierte Manipulation oder Konfiguration erfolgen
kann, ohne dass das Umhüllungselement weitgehend geöffnet oder Manipulationssiegel
gebrochen werden müssen.
[0027] Bei einer weiteren Ausführungsvariante des Herstellverfahrens, wird das mindestens
eine Führungselemente nach der Übermittlung von Daten an das Gerät und/oder dessen
Konfiguration verschlossen, insbesondere dauerhaft mit einem Verschluss oder Pfropfen.
Hierbei ist Verschluss oder Pfropfen nicht einschränkend zu verstehen und meint jede
Art eines eingefügten Verschlussmittels und auch einen das Führungselement formenden
oder verstörend verschließenden Vorgang, wie ein Verbiegen, Zerknüllen, Schrumpfen
etc., bei dem im Wesentlichen das Material des Führungselementes den Pfropfen oder
Verschluss bildet.
[0028] Die Erfindung wird nachsehend an Ausführungsbeispielen näher dargestellt und beschrieben.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine Ansicht der verschlossenen Verpackungseinheit mit innenliegendem elektronischen
Gerät und einem aufgesetzten Führungselement
- Fig. 2 a) und Fig. 2 b)
- eine detailliertere Darstellung des Leitungselementes gemäß der Figur 1 und zwei Ansichten
des elektronischen Geräte mit und ohne Führungselement,
- Fig. 3 a), b) und c)
- eine Abfolge des Verpackungsvorgangs mit anschließendem Konfigurationsschritt der
Verpackungseinheit gemäß den Figuren 1 und 2 und
- Fig. 4
- eine alternative Verpackungseinheit bei einem alternativen Konfigurationsschritt.
[0029] In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1, ist eine Verpackungseinheit 1 dargestellt,
die ein elektronisches Gerät 2 umfasst, das in einem Umhüllungselement 3, wie beispielsweise
einem Karton oder einer Box allseits umhüllend eingebracht ist. Auf dem Umhüllungselement
3 ist eine Zugangsbereich 4 ausgewiesen, der in dem gezeigten Beispiel durch 6 aufgedruckte
Felder gebildet wird. Der Zugangsbereich 4 wurde bereits in einem Konfigurationsschritt
manipuliert und anschließend von einem geeigneten Verschlussetikett 19 überklebt,
wobei das Verschlussetikett vorteilhafterweise auch einen Teil einer nicht näherdargestellten
Frontklappe verschließt, so dass diesen nicht ohne erkennbare Schäden geöffnet werden
kann.
[0030] Auf dem elektronischen Gerät 2 ist ein Führungselement 10 angeordnet, dass sich auf
dem elektronischen Gerät 2 abstützt und auf oder in welchem ein Leitungselement 6
mit einem Kontaktbereich 5 angeordnet ist, wie zu Figur 2 näher ausgeführt wird. Leitungen
6.1 führen von dem im Kontaktbereich 5 angeordneten Kontaktelement 13 zu mindestens
einer vorteilhafterweise zwei Buchsen 7.2 des elektronischen Gerätes 2. Die Buchsen
7.1, die in der Abbildung nach Figur 1 rechts unterhalb des Kontaktbereiches 5 beziehungsweise
Kontaktelement 13 dargestellt sind, stehen mit keiner Leitung in Verbindung und können
von außen nicht ohne Öffnen des Umhüllungselementes 3 mit einer Konfigurationseinheit
20 verbunden werden.
[0031] Das elektronische Gerät 2 hat innerhalb des Umhüllungselementes 3 eine definierte
Lage, die durch die Geometrie und inneren Maße des Umhüllungselementes 3 bestimmt
werden, wobei auch nicht dargestellte Distanz- oder Formkörper vorgesehen werden können.
In der definierten Lage stehen sich der von außen manipulierbare Zugangsbereich 4
und der innere Kontaktbereich 5 fluchtend gegenüber. Die ermöglicht es, dass in einem
Konfigurationsschritt von außen ohne, beziehungsweise im Wesentlichen ohne, die Verpackungseinheit
1 zu öffnen, ein Zugang zum inneren Kontaktbereich 5 und auf diese Weise eine datenleitende
Verbindung zum elektronischen Gerät 2 und einer äußeren Konfigurationseinheit 20 herstellbar
ist, um Daten an das elektronische Gerät 2 zu übermittelt und auf diesem Wege eine
finale, bedarfsabhängige Konfiguration des Gerätes vorzunehmen.
[0032] Wie in der Figur 2 a) dargestellt, sind auf dem Kontaktelement 13 im Kontaktbereich
5 beispielsweise sechs Kontaktpads 5.1 angeordnet, die über horizontal geführte Leitungen
6.1 oder Leitungsbahnen, über vertikal geführte Leitungen 6.2 (strichpunktierte Linie)
zu der mindestens eine Buchse 7.2 des elektronischen Gerätes 2 führen und mit den
dortigen, nicht dargestellten Kontakten strom- und/oder datenleitend verbinden sind.
Im gezeigten Beispiel ist das elektronische Geräte 2 ein IO-Link Master mit integrierten
Speichermodul. Es könnte aber auch ein sonstiges elektronisches Gerät mit integrierten
Speichermodul sein. Wie im unteren Teil des Figur 2a) dargestellt, weist das Führungselement
10 einen horizontalen Tragabschnitt 10.1 auf, in oder auf welchem auch das Leitungselement
6 angeordnet ist und mit den beiden Stützabschnitten 10.2, 10.3 steht das Führungselement
10 links und rechts auf Buchsen 7.1, 7.2 des elektronischen Gerätes 2 auf, in der
Figur 2 b) mit P1, P2 (links) und X1, X1 (rechts) benannte. Die sonstigen Buchsen
7.3 (C0 bis C7) sind unverbunden, ebenso wie die Buchsen 7.1 (X1, X2), wir vorstehend
ausgeführt.
[0033] Natürlich kann der Kontaktbereich 5 und entsprechende Kontaktelemente 13 an irgendeiner
geeigneten Stelle auf einem Führungselement 10 angeordnet sein, wobei dieser vorteilhafterweise
so angeordnet ist, dass er entfernt von den für die Konfiguration erforderlichen Buchsen
7.2 angeordnet ist und/oder diese überdeckt. Zusätzlich sollte der innere Kontaktbereich
5 durch die definierte Lage des Gerätes 2 und/oder die Geometrie des Kontaktelementes
10 von außen gut erreichbar und kontaktierbar sein.
[0034] Die der Verpack- und Konfigurationsvorgang ist in der Figur 3 a), b) und c) skizziert.
Auf dem Umhüllungselement 3 ist ein Zugangsbereich 4 aufgetragen worden. Vor dem Einschieben
des elektronischen Gerätes 2, wird das Führungselement 10 lagesicher aufgesetzt und
das Leitungselement 6 mit dem Kontaktelement 13 aufgelegt und die Verbindungen zu
den Kontakten einer oder beider Buchsen 7.2 über die Leitungen 6.2 hergestellt. Anschließend
wird das so ausgestattete elektronische Gerät 2 in das Umhüllungselement 3 eingeschoben
oder eingelegt, wobei die kopfseitige Verschlussklappe oder -lasche nicht dargestellt
wurde, wie in Figur 3 b) gezeigt wurde. Das Umhüllungselement 3 wird in bekannter
Weise verschlossen und ggf. auch über Manipulationssicherungen gesichert.
[0035] In der Figur 3 c) ist der Konfigurationsschritt dargestellt, bei dem eine externe
Konfigurationseinheit 20 über die strom- und/oder datenleitende Versorgungsleitung
20 und einen Kontaktfinger 15 mit dem elektronischen Gerät 2 verbunden wird. Hierzu
wurden mit den Kontaktnadeln 18 des Kontaktfingers 15 die markierten Flächen auf dem
Kontaktelement durchstochen und die Kontaktnadeln 18 in Kontakt mit den Kontaktpads
5.1 des Kontaktbereiches 5 gebracht und somit die strom- und/oder datenleitende Verbindung
über die mindestens eine Buches 7.2 zum elektronischen Gerät hergestellt.
[0036] Die Anzahl der Kontaktnadeln 18 sowie der zugehörigen Anzahl von Leitungen 6.1, 6.2,
die Spannungsversorgung und/oder die Art der Datenübertragung ist abhängig von elektronischen
Gerät 2 und der Konfigurationseinheit 20 und wird bedarfsweise angepasst. Bei einer
nicht dargestellten Aufführungsform weist der Zugangsbereich 4 ein oder mehrere Öffnungsabschnitte
auf, die beispielsweise als Perforation ausgebildet sind und die händisch vor dem
Einführen der Kontaktnadeln 18 entnommen oder geöffnet werden können oder von den
Kontaktnadeln 18 nach innen geklappt werden können. Dabei sind Kontaktnadeln 18 nicht
einschränkend zu verstehen und können jede Art von strom- und/oder datenleitenden
Kontaktelementen darstellen. Insbesondere können diese als kleine Federelement ausgebildet
sein, um Verformungen beim Andrücken auf die Kontaktpads 14 zu verhindern.
[0037] Abschließend werden, wie zur Figur 1 bereits ausgeführt, mindestens die manipulierten
Abschnitte im Zugangsbereich überklebt oder ausgegossen, um diesen sensiblen und sicherheitsrelevanten
Zugangsbereich wieder zu verschließen und dem Verpackungseinheit 1 insgesamt ein neues,
unbeschädigtes Erscheinungsbild zu verschaffen.
[0038] Insbesondere wird mit einem Verschlussetikett und den dortigen Angabe, dem elektronischen
Gerät 2 eine spezifischen Kennung zugeordnet, in Abhängigkeit von den im Konfigurationsschritt
übermittelten Daten und Informationen.
[0039] In der Figur 4 ist eine zu den Figuren 1 bis 3 alternative Verpackungseinheit 1 gezeigt,
bei der der Kontaktbereich 4 als Öffnungselement 12 ausgebildet ist eine solches aufweist.
Vorliegend ist das Öffnungselement 12 als Klappe oder Lasche ausgebildet. Hierbei
wird die Wandung des Verpackungseinheit 1 nicht nur von den Kontaktnadeln 18 durchstoßen,
sondern der gesamte Kopf des Kontaktfingers 15 wird über diese kleine Öffnung für
den Konfigurationsschritt in das Innere der Verpackungseinheit 1 eingeführt.
[0040] Zur sicheren Positionierung des Kontaktfingers 15 beziehungsweise der Kontaktnadeln
18 oberhalb bzw. auf dem Kontaktbereich 5 des Leitungselements 6, ist an dem Kontaktfinger
15 ein Anschlag 16 angeordnet. Weiterhin können im Inneren nicht dargestellte Führungselemente
vorgesehen sein, um die gewünschte Endlage des Kontaktfingers 15 zu unterstützen.
[0041] In dem gezeigten Beispiel nach Figur 4 ist es weiterhin möglich, dass Führungselement
10 mit dem Leitungselement 6 über den als Öffnung ausgebildeten Zugangsbereich 4 aus
dem Inneren herauszuziehen. Auf diese Weise können diese Elemente wiederverwendet
werden und eine weitere Manipulation und Datenübertragung unterbunden werden. Alternativ
kann nur das Leitungselement 6 über die Öffnung entnommen werden.
[0042] Der Kontaktfinger 15 kann hierzu ein oder mehrere nicht dargestellte Greifelemente
oder -arme aufweisen und/oder ausgebildet sein, dass Leitungselement 6 magnetisch
zu erfassen und zu halten.
[0043] Der als Öffnung ausgebildete Zugangsbereich 4 wird in analoger Weise mittels eines
Verschlussetiketts 19 oder in einer sonstigen, geeigneten Weise verschlossen. Das
Leitungselement 6 kann dabei mindestens abschnittsweise federnd gelagert und/oder
ausgebildet sein, um den Auflagedruck der Kontaktnadeln 18 in vertikaler Richtung
nachzugeben.
[0044] Alternativ kann das Kontaktelement 13 auch Anschläge oder Aufnahmeelemente aufweisen,
so dass eine horizontal eingeschobene Kontaktnadel 18 an einer schrägen oder vertikalen
Kontaktfläche anliegen und strom- bzw. datenleitend verbunden werden kann.
[0045] In einer nicht dargestellten Ausführungsform ist im Inneren des Umhüllungselements
3 im oder oberhalb des Kontaktbereichs 5 ein Führungselement oder Führungstrichter
als Verschlusselement vorgesehen, mittels welchem Kontaktnadeln auf die zugehörigen
Kontaktpads 14 oder geleitet werden. Diese Verschluss- und Führungselemente werden
nach dem Konfigurationsschritt ausgegossen, verschmolzen oder auf sonstige Weise blockiert
oder deformiert, so dass eine strom- und/oder datenleitende Verbindung nicht mehr
herstellbar ist.
[0046] Für den Fachmann ergeben sich hieraus eine Vielzahl von Sicherheitsfeatures und Featurekombinationen,
um neben den bekannten Standards wir Ethernet, IO-Link, SPE uvm. durch firmeneigene
Vorgaben sogar gerätespezifische Schlüssel-Schloss-Lösungen zu schaffen, die gewährleisten,
dass eine bedarfsgerechte Konfiguration von bereits verpackten elektronischen Geräten
sicher und effizient vorgenommen werden kann.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Verpackungseinheit
- 2
- elektronisches Gerät
- 3
- Umhüllungselement
- 4
- Zugangsbereich
- 5
- Kontaktbereich
- 6
- Leitungselement
- 6.1
- Leitung
- 7
- Buchsen
- 7.1
- Buchse
- 7.2
- Buchse
- 7.3
- Buchse
- 10
- Führungselement
- 12
- Öffnungselement
- 13
- Kontaktelement
- 14
- Kontaktpad
- 15
- Kontaktfinger
- 17
- Versorgungsleitung
- 18
- Kontaktnadeln
- 19
- Verschlussetikett
- 20
- Konfigurationseinheit, äußere
1. Verpackungseinheit (1) für ein elektronisches Gerät (2), umfassend ein oder mehrteiliges
Umhüllungselement (3), wobei das elektronische Gerät (2) im Inneren der Verpackungseinheit
(1) definiert eingelegt werden kann, wobei am Umhüllungselement (3) ein definierter
Zugangsbereich (4) vorgesehen ist, über welchen von außen ohne, beziehungsweise im
Wesentlichen ohne, die Verpackungseinheit (1) zu öffnen, ein Zugang zu einem inneren
Kontaktbereich (5) und eine datenleitende Verbindung zu mindestens einer Buches (7.2)
des elektronischen Gerät (2) herstellbar ist und Daten an das Gerät (2) übermittelt
werden können, insbesondere Daten zur finalen Konfiguration des Gerätes (2), dadurch gekennzeichnet, dass mindestens auf einer Teilstrecke zwischen dem Zugangsbereich (4) und der mindestens
einen Buchse (7.2) des elektronischen Gerätes (2) und/oder dem Kontaktbereich (5)
mindestens ein Führungselement (10) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Führungselemente (10) der Anzahl der Datenleitungen des definiert
einlegbaren Gerätes (2) entspricht, insbesondere die Anzahl der Führungselemente (10)
der Anzahl der Datenleitungen und der elektrischen Versorgungsleitungen des Gerätes
(2) entspricht.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Führungselement (10) im Inneren des Umhüllungselementes (3) ein
Verschlusselement vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das inneren Verschlusselement ein selbstverschließendes Verschlusselement ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das selbstverschließende Verschlusselement als durchstechbare, elastische Membran
ausgebildet ist oder diese umfasst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das selbstverschließende Verschlusselement als Klappe, eine oder mehrere Verschlusslippen
oder dergleichen ausgebildet ist oder diese umfasst.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das inneren Verschlusselement beim bestimmungsgemäßen Gebrauch mindestens teilweise
zerstört wird, wie eine Folie, insbesondere aus Kunststoff, einem Metall, wie Aluminium,
Papier- oder Pappe.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinheit (1) im Inneren mindestens eine metallische Leitung (6) aufweist,
welche vom elektronischen Gerät (2) zu dem von außen über den Zugangsbereich (4) zugänglichen,
inneren Kontaktbereich (5) führt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kontaktbereich (5) und dem elektronischen Gerät (2) mindestens einseitig,
insbesondere ein beidendig mit Steckern versehenes Verbindungskabel vorgesehen ist,
wobei der innere Stecker dem Standardstecker des Gerätes (2) entspricht und mit diesem
verbindbar ist und am andern Ende des Verbindungskabels die zweite, im Kontaktbereich
(5) angeordnete Verbindungsmöglichkeit angeordnet und über den Zugangsbereich (4)
erreichbar ist, als
- äußerer Stecker, der insbesondere mittels eines Gegensteckers oder
- eine Interfaceplatte, die mittels mindestens eines Kontaktfingers oder einer Kontaktnadel
(15)
mit der äußeren Konfigurationseinheit (20) verbindbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Umhüllungselement (3) im Zugangsbereich (4) mindestens ein Öffnungselement (12)
aufweist oder als ein solches ausgebildet ist, insbesondere als eine Perforation,
ein Haft- oder Rastmittel oder dergleichen aufweisendes Öffnungselement (12).
11. Verfahren zur Herstellung eines elektronischen Gerätes (2), umfassend die Schritte:
- Herstellung des elektronischen Gerätes (2) mit allen Hardwareelementen
- Herstellung einer Verpackungseinheit (1) aus dem elektronischen Gerät (2) und einem
ein- oder mehrteiligen Umhüllungselement (3),
- Verbinden des elektronischen Gerätes (2) innerhalb der Verpackungseinheit (1) daten-
und/oder strom leitend mit einer äußeren Konfigurationseinheit (20) und übertragen
von Daten an das Gerät (2) und speichern mindestens eines Teils der übertragenen Daten
auf dem Gerät (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinheit (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das die Verpackungseinheit (1) vor der Übermittlung von Daten an das Gerät (2) in
einem Lager (16) abgelegt und gelagert wird, und insbesondere vor der Übermittlung
der Daten aus dem Lager entnommen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Übermittlung von Daten an das Gerät (2) das mindestens eine Führungselement
(10) entnommen wird, insbesondere durch den Zugangsbereich (4) entnommen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinheit (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9 ausgebildet ist, und
dass das Leitungselement (6) und/oder das Verbindungskabel nach der Übermittlung von
Daten an das Gerät (2) vom Gerät (2) gelöst und/oder nach außen gezogen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Führungselemente (10) nach der Übermittlung von Daten an das
Gerät (2) verschlossen werden, insbesondere mit einem Pfropfen dauerhaft verschlossen
werden.