[0001] Die Erfindung betrifft eine Fräsvorrichtung zum Fräsen von Boden mit einem mobilen
Trägergerät und einer Fräse, welche einen Fräsenrahmen aufweist, an dessen unteren
Ende zwei Paare von Fräsrädern gelagert sind, zwischen denen eine Absaugöffnung zum
Absaugen von gefrästem Bodenmaterial vorgesehen ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Fräsen von Boden mit einer solchen
Fräsvorrichtung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0003] Fräsvorrichtungen zum Fräsen von Boden mit einer Fräse, welche zwei Fräsradpaare
am unteren Ende eines Fräsenrahmens aufweist, sind seit langem als sogenannte Schlitzwandfräsen
bekannt. Bei diesen Fräsvorrichtungen wird die Fräse im Wesentlichen vertikal zum
Erstellen von Schlitzen in den Boden eingebracht. Die Schlitze können zur Erstellung
von Stütz- oder Dichtwänden mit abbindbaren Massen verfüllt werden, wie sie etwa für
Baugrubenumschließungen benötigt werden.
[0004] Eine derartige Fräsvorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 3401444 B1 oder der
EP 1452645 A1 bekannt. Hiermit können Schlitze auch mit großen Schlitztiefen zuverlässig erzeugt
werden.
[0005] Weiterhin ist es bekannt, Boden mittels sogenannten Frässchwertern abzufräsen. Derartige
Frässchwerter weisen eine Fräskette auf, welche entlang von einem länglichen Führungskörper
umlaufend geführt ist. Weiterhin sind aus dem Tagebau große Fräsvorrichtungen bekannt,
welche üblicherweise ein oder zwei Fräsräder mit einem Durchmesser von 5 Metern und
größer aufweisen, um etwa Kohle im Tagebau abzubauen. Die Fräsräder mit horizontal
gerichteten Drehachsen werden zum Fräsen seitlich verschwenkt.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Fräsvorrichtung und ein Verfahren zum Fräsen von Boden anzugeben,
mit welchen in effizienter Weise eine obere Bodenschicht abgetragen werden kann.
[0007] Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Fräsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Fräsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass in einem Mittenbereich
des mobilen Trägergerätes der Fräsenrahmen an einer Fräsenaufnahme linear verschiebbar
gelagert ist, welche mittels einer Schwenkeinrichtung um eine horizontale Schwenkachse
verschwenkbar ist.
[0009] Eine Grundidee der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Fräse mit zwei Fräsradpaaren
an einem mobilen Trägergerät schwenkbar um eine horizontale Schwenkachse zu lagern,
so dass die Fräsräder nicht vertikal nach unten, sondern geneigt zur Horizontalen
oder horizontal gerichtet sind. Durch ein Verfahren des mobilen Trägergerätes bei
rotierend angetriebenen Fräsrädern kann so eine obere Bodenschicht zuverlässig abgetragen
werden. Zur Einstellung der Fräse ist diese dabei auch linear verschiebbar an der
Fräsenaufnahme gelagert, welche gleichzeitig schwenkbar um eine horizontale Schwenkachse
gelagert ist. Die Fräsenaufnahme kann dabei eine einfache seitliche Lagerung mit Fixiereinrichtung
oder eine klammerartige Aufnahme sein. Vorzugsweise sind die Drehachsen der Fräsräder
in Längsrichtung des Trägergeräts gerichtet.
[0010] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass das Trägergerät
eine erste Verfahreinheit und eine zweite Verfahreinheit aufweist, welche in einer
Querrichtung voneinander beabstandet sind, und dass zwischen den beiden Verfahreinheiten
die Fräse gelagert ist. Die Fräse kann so in einem Mittenbereich zwischen den beiden
Verfahreinheiten an dem Trägergerät gelagert werden. Insbesondere kann die Fräse dabei
innerhalb der Umfangsabmessungen in Längsrichtung und in Querrichtung des Trägergerätes
angeordnet sein, so dass bei einem Verfahren des Trägergerätes eine besonders gute
Stabilität der Fräsvorrichtung erzielbar ist.
[0011] Bei einer Weiterbildung nach der Erfindung ist vorteilhaft, dass die Verfahreinheiten
relativ zueinander verstellbar sind, insbesondere in einer Vertikalrichtung. Insbesondere
bei einem flächenmäßigen Abfräsen einer Oberfläche kann so die Oberfläche linienförmig
mit der Fräsvorrichtung bearbeitet werden. Dabei kann die Fräsvorrichtung entlang
einer Fräskante verfahren werden, wobei sich eine erste Verfahreinheit noch auf der
unbearbeiteten und damit einer höher liegenden Fläche befindet, während die zweite
Verfahreinheit bereits an der abgefrästen und damit tieferliegenden Fläche angeordnet
ist. Durch individuelle Höhenverstellbarkeit kann eine Verkippung der Fräse vermieden
und ein besonders gleichmäßiges Abtragen einer Bodenschicht erreicht werden. Die Verfahreinheiten
können insbesondere über Stellzylinder zueinander höhenverstellbar sein.
[0012] Grundsätzlich können die Verfahreinheiten in jeder geeigneten Weise ausgeführt werden,
etwa mit Rädern oder Schreitwerken. Besonders zweckmäßig ist es nach einer Ausführungsform
der Erfindung, dass die Verfahreinheiten als Raupenfahrschiffe ausgebildet sind. Diese
sind besonders effizient und geländegängig, außerdem verringern sie bei identischer
Gesamtbreite die Flächenpressung auf den Boden im Vergleich zu Rädern oder Schreitwerken
[0013] Für eine gute Verstellbarkeit der Fräse an dem Trägergerät ist es nach einer Ausführung
der Erfindung bevorzugt, dass die Schwenkeinrichtung in einer Vertikalrichtung verstellbar
an dem Trägergerät gelagert ist. Hierzu kann eine Einzelführung oder zwei parallele
Führungen an dem Trägergerät angeordnet sein, entlang welchem die Fräse direkt oder
über eine Halterung verfahrbar gelagert ist. Zum Verstellen können vorzugsweise mindestens
ein oder mehrere Linearantriebe vorgesehen sein.
[0014] Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass an jeder Verfahreinheit mindestens eine
vertikale Linearführung angeordnet ist, an welcher die Schwenkeinrichtung gelagert
ist. Die Schwenkeinrichtung kann dabei als ein Joch oder ein Verbindungselement zwischen
den zwei Verfahreinheiten dienen. Das Trägergerät kann jedoch insgesamt einen Aufbau
aufweisen, welcher insgesamt ein Traggestell für das Trägergerät bildet. Über die
Schwenkeinrichtung kann grundsätzlich auch die mindestens eine Linearführung verschwenkt
werden. Alternativ kann auch nur eine Verfahreinheit mit ausreichender Verstellmöglichkeit
nach oben und unten vertikal verstellbar gelagert sein, sofern der Fräsrahmen ebenfalls
linear verstellbar an der Schwenkeinrichtung gelagert ist.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fräsvorrichtung besteht
darin, dass die Fräsenaufnahme klammerartig ausgebildet und mindestens eine Antriebseinheit
zum linearen Verschieben der Fräse angeordnet ist. Die Fräse kann dabei einen herkömmlichen
eckigen Fräsenrahmen und/oder eine eckige oder runde Fräsenführung aufweisen. Die
Fräsenaufnahme kann klammerartig mit einem entsprechenden rechteckigen oder runden
Aufnahmequerschnitt ausgebildet sein. Über einen Linearantrieb, welcher mindestens
einen Stellzylinder, einen Seilantrieb oder eine Zahnstange mit Antriebsritzel aufweisen
kann, kann die Fräse entlang des Fräsenrahmens zuverlässig linear verschoben werden.
Hierdurch kann in Zusammenwirken mit der Schwenkeinrichtung, welche insbesondere den
Fräsenrahmen verschwenken kann, eine gewünschte Fräsposition der Fräse zum Boden eingestellt
werden.
[0016] Für einen besonders guten Fräsfortschritt ist es weiterhin vorteilhaft, dass am Fräsenrahmen
eine Absaugpumpe angeordnet ist, welche mit der Absaugöffnung in Verbindung steht.
Hierdurch kann abgefrästes Bodenmaterial unmittelbar an den Fräsrädern abgesaugt und
abgefördert werden. Insbesondere drehen dabei die Fräsräder gegenseitig nach innen
in Richtung zu der mindestens einen Absaugöffnung.
[0017] Besonders bevorzugt kann es dabei sein, dass zumindest der abzufräsende Bereich unter
Wasser liegt, so dass die Absaugöffnung stets unterhalb des Wasserspiegels liegt und
das abgefräste Bodenmaterial zusammen mit umgebender Flüssigkeit zuverlässig abgesaugt
werden kann.
[0018] In einem distalen Bereich der Fräse kann entsprechend ein Abförderschlauch zum Ableiten
des abgesaugten Bodenmaterials, etwa zu einer rückwärtigen Aufnahme, vorgesehen sein.
Diese Aufnahme für das Bodenmaterial kann über oder unter Wasser liegen. Die Aufnahme
kann einen oder mehrere Behälter aufweisen.
[0019] Für einen guten Fräsbetrieb ist es weiterhin vorteilhaft, dass im Bereich der Fräsräder
ein Auffangelement für abgefrästes Bodenmaterial angeordnet ist. Hierdurch wird verhindert,
dass abgefrästes Bodenmaterial, insbesondere Steine, unkontrolliert von der Frässtelle
weggeschleudert werden. Zudem kann durch ein Auffangelement, insbesondere wenn es
haubenartig über der Frässtelle angeordnet ist, ein Absaugen des abgetragenen Bodenmaterials
begünstigt werden. Auch einer Verschmutzung der Umgebung wird hierdurch entgegengewirkt.
[0020] Ein zielgenaues Abfräsen einer Bodenschicht kann nach einer Weiterbildung der Erfindung
noch dadurch verbessert werden, dass die Fräsräder zusammen an einer Schwenkeinheit
gelagert sind, welche schwenkbar am Fräsrahmen gelagert ist. Hierdurch kann ein Einstellwinkel
der Fräsräder gegenüber der zu bearbeitenden Bodenfläche unabhängig von der Stellung
des Fräsenrahmens eingestellt und verstellt werden.
[0021] Die vorzugsweise insgesamt vier Fräsräder, welche jeweils paarweise an einem Lagerschild
angeordnet sind, sind gemeinsam an der Schwenkeinheit gelagert, welche auch als Schwenkkopf
bezeichnet werden kann. Insbesondere um eine im Betrieb horizontale Schwenkachse kann
die Schwenkeinheit mittels einer Stelleinrichtung, insbesondere mindestens eines Stellzylinders,
gegenüber dem weiteren Fräsenrahmen verstellt werden.
[0022] Grundsätzlich kann die Fräsvorrichtung an Land eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft
ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass diese zum Einsatz unter Wasser
ausgebildet ist und dass mindestens eine Verbindungsleitung zur Energieversorgung
und/oder für Daten vorgesehen ist. Die entsprechenden Aggregate sind mit den notwendigen
Dichtungen versehen, so dass die Fräsvorrichtung an einem Gewässergrund, insbesondere
auch am Meeresgrund mit einer Tiefe von einigen hundert Metern oder einigen tausend
Metern, etwa zum Abbau von Bodenschätzen, eingesetzt werden kann.
[0023] Grundsätzlich kann die Fräsvorrichtung mit einer autarken Energieversorgung, insbesondere
einer Batterie, versehen sein. Vorzugsweise ist zur Versorgung von Energie und/oder
Daten eine Versorgungsleitung, ein sogenanntes Umbilical, vorgesehen, welches mit
einer rückwärtigen Einheit verbunden ist. Die rückwärtige Einheit kann dabei selbst
unter Wasser liegen oder vorzugsweise ein Versorgungsschiff an der Wasseroberfläche
sein.
[0024] Die Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zum Fräsen von Boden mit der erfindungsgemäßen
Fräsvorrichtung, wobei die Fräse mittels der Schwenkeinrichtung in eine geneigte Position
gegenüber der Horizontalen verschwenkt wird und zum Fräsen einer oberen Bodenschicht
die geneigte Fräse mit dem Trägergerät entlang des Bodens verfahren wird.
[0025] Nach der Positionierung der Fräse am Trägergerät erfolgt somit die eigentliche Vorschubbewegung
durch ein horizontales Verfahren des Trägergerätes entlang des Bodens. Dies ermöglicht
ein effizientes Abtragen einer offenliegenden Bodenschicht.
[0026] Zur Gewinnung des Bodenmaterials ist es nach einer Verfahrensvariante der Erfindung
bevorzugt, dass das abgefräste Bodenmaterial über eine Absaugpumpe am Fräsenrahmen
abgesaugt wird. Das abgesaugte Bodenmaterial kann zu einer rückwärtigen Aufnahme weiter
gefördert und von dort weiter abtransportiert werden.
[0027] Eine weitere vorteilhafte Verfahrensvariante ergibt sich gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung dadurch, dass die Fräsräder gegenüber dem geneigten Fräsenrahmen verschwenkt
werden. Das Verschwenken kann dabei um eine horizontale Schwenkachse erfolgen. Dies
ermöglicht eine weitere Feineinstellung oder Justierung der Fräsräder.
[0028] Eine besonders vorteilhafte Einsatzvariante ergibt sich weiter dadurch, dass das
Fräsen unter Wasser an einem Gewässergrund ausgeführt wird. Hierdurch können insbesondere
Bodenschätze an einem Gewässergrund, insbesondere an einem Meeresgrund, effizient
gewonnen werden.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter
beschrieben, welches schematisch in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Fräsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine teilgeschnittene Seitenansicht der Fräsvorrichtung von Figur 1;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht der Fräsvorrichtung von Figur 1 beim Abfräsen mit geneigten Fräsrädern;
- Fig. 4
- eine teilgeschnittene Seitenansicht der Fräsvorrichtung von Figur 3;
- Fig. 5
- eine teilgeschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Fräsvorrichtung mit Schwenkeinheit
und horizontal verschwenkten Fräsrädern im Fräsbetrieb;
- Fig. 6
- eine Vorderansicht der Fräsvorrichtung von Figur 5 beim Fräsen eines ersten Schlitzes;
- Fig. 7
- eine weitere Vorderansicht der Fräsvorrichtung von Figur 6 bei einer teilweise bereits
abgetragenen Bodenschicht.
[0030] Eine erste erfindungsgemäße Fräsvorrichtung 10 mit einem mobilen Trägergerät 12 und
einer daran gelagerten Fräse 30 in einer rückgezogenen Ausgangsposition ist in den
Figuren 1 und 2 dargestellt. Das mobile Trägergerät 12 weist eine erste Verfahreinheit
13 und eine dazu parallele und beabstandete zweite Verfahreinheit 14 auf, welche beide
als Raupenfahrschiffe ausgebildet sind. An der ersten Verfahreinheit 13 und der zweiten
Verfahreinheit 14 sind jeweils zwei vertikal gerichtete und voneinander beabstandete
stangenförmige Linearführungen 18 ausgebildet, entlang welchen eine Fräsenaufnahme
20 mit einer Schwenkeinrichtung 26 vertikal verfahrbar gelagert ist. Hierzu sind an
den Außenseiten der Schwenkeinrichtung 26 Führungshülsen 28 vorgesehen, welche entlang
den Linearführungen 18 geführt sind.
[0031] Die Fräse 30 weist einen gestellartigen Fräsenrahmen 32 auf, an dessen Unterseite
zwei Lagerschilde 48 angeordnet sind. An jedem plattenförmigen Lagerschild 48 sind
zu beiden Seiten je ein Fräsrad 50 drehend gelagert und angetrieben, welche ein Fräsradpaar
bilden. Somit sind am unteren Ende des Fräsenrahmens 32 insgesamt vier Fräsräder 50
in je zwei Fräsradpaaren angeordnet. Zwischen den zwei Fräsradpaaren ist an der Unterseite
des Fräsenrahmens 20 ein Absaugkasten 45 mit mindestens einer Absaugöffnung 46 angeordnet.
Der Absaugkasten 45 mit der mindestens einen Absaugöffnung 46 steht mit einer Absaugpumpe
34 am Fräsenrahmen 32 in Leitungsverbindung, so dass beim Fräsen abgetragenes Bodenmaterial
über die mindestens eine Absaugöffnung 46 abgesaugt und über eine nur teilweise dargestellte
Verbindungsleitung 38 mit Abförderschlauch nach oben zu einem rückwärtigen Bereich
abgefördert werden kann.
[0032] Wie anschaulich in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, wird zum Abfräsen einer oberen
Schicht eines Bodens 3 mittels der Schwenkeinrichtung 26 die klammerartige oder kastenartige
Fräsenaufnahme 20 in eine geneigte Position gegenüber der Horizontalen verschwenkt.
Weiter wird über eine nicht näher dargestellte Antriebseinrichtung an der Fräsenaufnahme
20 die Fräse 30 nach unten in Richtung auf den Boden 3 verfahren, wobei die Fräse
30 in der Fräsenaufnahme 20 linear geführt und in einer gewünschten Position mittels
einer Klemmeinrichtung festlegbar ist.
[0033] Bei rotierend angetriebenen Fräsrädern 50 und einem linearen Verfahren des Trägergerätes
12 nach vorne wird Bodenmaterial abgetragen, wobei ein Abtragsschlitz 5 entlang der
Oberfläche des Bodens 3 erzeugt wird. Bei diesem Verfahren der Fräsvorrichtung 10
ist die Fräse 30 so geneigt und zum Boden 3 positioniert, dass die Abtragselemente
an den Fräsrädern 50 an einer geneigten Ortsbrust 7 des Bodens 3 anstehen, wie anschaulich
Figur 4 zu entnehmen ist.
[0034] Vorzugsweise befinden sich zumindest die Fräsräder 50 bei diesem Bearbeiten unter
Wasser, wobei jedoch auch die Fräsvorrichtung 10 insgesamt unter Wasser, insbesondere
an einem Gewässergrund, vorzugsweise einem Meeresgrund, eingesetzt werden kann. Um
ein möglichst zuverlässiges Absaugen des abgetragenen Bodenmateriales sicherzustellen,
ist zwischen dem Fräsenrahmen 32 und den Fräsrädern 50 ein haubenartiges Auffangelement
60 angeordnet, welches zumindest einen oberen Bereich der Fräsräder haubenartig abdeckt.
[0035] In den Figuren 5 bis 7 ist eine weitere abgewandelte Ausführung einer erfindungsgemäßen
Fräsvorrichtung 10 dargestellt, wobei der grundsätzliche Aufbau hinsichtlich des Trägergerätes
12 sowie der Fräsenaufnahme 20 mit der Schwenkeinrichtung 26 dem Aufbau der zuvor
beschriebenen Fräsvorrichtung 10 nach Figuren 1 bis 4 entspricht.
[0036] In Abweichung zu der ersten Ausführungsform ist bei der Fräsvorrichtung 10 nach den
Figuren 5 bis 7 eine Fräse 30 mit einem Fräsenrahmen 32 vorgesehen, welcher an seiner
Unterseite eine Schwenkeinheit 40 mit Fräsrädern 50 aufweist. Die Schwenkeinheit 40
mit den Fräsrädern 50 kann um eine horizontale Schwenkachse mittels eines Schwenkantriebes
42, welche mindestens einen Stellzylinder aufweist, verschwenkt werden. Hierdurch
kann die Schwenkeinheit 40 mit den daran gelagerten Fräsrädern 50 zusätzlich gegenüber
einem hinteren Teil des Fräsenrahmens 32 verschwenkt und angestellt werden, wie anschaulich
in Figur 5 dargestellt ist.
[0037] Insbesondere ist es hierdurch ermöglicht, die Fräsräder 50 horizontal zum Boden 3
anzuordnen, wobei die Radachsen der Fräsräder 50 vertikal gerichtet sind. Hierdurch
wird im Boden 3 ein Abtragsschlitz 5 mit einer Schlitztiefe erstellt werden, welcher
der Fräsbreite eines Paares von Fräsrädern 50, also von zwei nebeneinander angeordneten
Fräsrädern 50 entspricht.
[0038] Bei dem Erstellen eines ersten Abtragsschlitzes 5 im Boden können die erste Verfahreinheit
13 und die zweite Verfahreinheit 14 niveaugleich angeordnet sein, wie anschaulich
in Figur 6 dargestellt ist.
[0039] Mit der erfindungsgemäßen Fräsvorrichtung 10 können parallel nebeneinander liegende
und unmittelbar aneinander angrenzende Abtragsschlitze 5 im Boden 3 erstellt werden,
so dass eine Bodenoberfläche großflächig abgetragen oder abgebaut werden kann. Dies
ist insbesondere zur Gewinnung von oberflächennahen Bodenschätzen vorteilhaft. Bei
einem derartigen großflächigen Abtragen bietet die erfindungsgemäße Fräsvorrichtung
10 den Vorteil, dass mittels der Linearführungen 18 die Verfahreinheiten 13, 14 in
unterschiedlichen Höhen zueinander angeordnet werden können, wie anschaulich in Figur
7 dargestellt ist. So kann sich die erste Verfahreinheit 13 bereits an einem tiefer
liegenden Grund eines vorausgegangenen Abtragschlitzes 5 befinden, während die zweite
Verfahreinheit 14 noch an der unbearbeiteten und damit höher liegenden Oberfläche
des Bodens 5 angeordnet ist. Die Höhenverstellbarkeit der Verfahreinheiten 13, 14
erlaubt ein niveaugleiches Abarbeiten einer oberen Bodenschicht ohne die Gefahr einer
Verkippung der Fräsvorrichtung 10.
1. Fräsvorrichtung zum Fräsen von Boden (3) unter Wasser mit einem mobilen Trägergerät
(12) und einer Fräse (30), welche einen Fräsenrahmen (32) aufweist, an dessen unterem
Ende zwei Paare von Fräsrädern (50) gelagert sind, zwischen denen eine Absaugöffnung
(46) zum Absaugen von gefrästem Bodenmaterial vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Mittenbereich des mobilen Trägergerätes (12) der Fräsenrahmen (32) an einer
Fräsenaufnahme (20) linear verschiebbar gelagert ist, welche mittels einer Schwenkeinrichtung
(26) um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar ist.
2. Fräsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägergerät (12) eine erste Verfahreinheit (13) und eine zweite Verfahreinheit
(14) aufweist, welche in einer Querrichtung voneinander beabstandet sind, und
dass zwischen den beiden Verfahreinheiten (12, 14) die Fräse (30) gelagert ist.
3. Fräsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verfahreinheiten (13, 14) relativ zueinander verstellbar sind, insbesondere in
einer Vertikalrichtung.
4. Fräsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verfahreinheiten (13, 14) als Raupenfahrschiffe ausgebildet sind.
5. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkeinrichtung (26) in einer Vertikalrichtung verstellbar an dem Trägergerät
(12) gelagert ist.
6. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an jeder Verfahreinheit (13, 14) mindestens eine vertikale Linearführung (18) angeordnet
ist, an welcher die Schwenkeinrichtung (26) gelagert ist.
7. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fräsenaufnahme (20) klammerartig ausgebildet und mindestens eine Antriebseinheit
zum linearen Verschieben der Fräse (20) angeordnet ist.
8. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Fräsenrahmen (32) eine Absaugpumpe (34) angeordnet ist, welche mit der Absaugöffnung
in Verbindung steht.
9. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der Fräsräder (50) ein Auffangelement (60) für abgefrästes Bodenmaterial
angeordnet ist.
10. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fräsräder (50) zusammen an einer Schwenkeinheit (40) gelagert sind, welche schwenkbar
am Fräsenrahmen (32) gelagert ist.
11. Fräsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese zum Einsatz unter Wasser ausgebildet ist und
dass mindestens eine Verbindungsleitung (38) zur Energieversorgung und/oder für Daten
vorgesehen ist.
12. Verfahren zum Fräsen von Boden mit einer Fräsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fräse (30) mittels der Schwenkeinrichtung (26) in eine geneigte Position gegenüber
der Horizontalen verschwenkt wird und
dass zum Fräsen einer oberen Bodenschicht die geneigte Fräse (30) mit dem Trägergerät
(12) entlang des Bodens (3) verfahren wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das abgefräste Bodenmaterial über eine Absaugpumpe (34) am Fräsenrahmen (32) abgesaugt
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fräsräder (50) gegenüber dem geneigten Fräsenrahmen (32) verschwenkt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fräsen unter Wasser an einem Gewässergrund ausgeführt wird.