Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Befüllen
eines Behälters mit einem karbonisierten Füllprodukt.
[0002] Die Vorrichtung sowie das Verfahren kommen beispielsweise in einer Getränkeabfüllanlage
zum Abfüllen von mehrkomponentigen Getränken, wie etwa Softdrinks, Säften oder karbonisierten
Füllprodukten, zur Anwendung.
Stand der Technik
[0003] Um Füllprodukte bestehend aus mehreren Komponenten zu mischen und abzufüllen, sind
verschiedene Technologien zum Dosieren der einzelnen Komponenten bekannt, die im Folgenden
kurz vorgestellt werden:
So lassen sich die gewünschten Komponenten beispielsweise über separate Dosierstationen
einzeln dosieren und abfüllen, wie es beispielsweise aus der
US 2008/0271809 A1 hervorgeht. Die Verwendung von separaten Dosierstationen für eine Vielzahl von Komponenten
führt jedoch zu einem komplexen Anlagenaufbau und Prozessablauf, da die Abfüllung
jedes Behälters auf mehrere separate Dosier-/Abfüllstationen aufgeteilt wird, an denen
der Behälter für die jeweiligen Dosierzeiten positioniert werden muss. Es ist zwar
prinzipiell möglich, die mehreren Komponenten über separate Leitungen und Abgabeöffnungen
gleichzeitig und an einer gemeinsamen Abfüllstation in die Behälter einzudosieren,
dies ist jedoch durch die Größe der Flaschen- bzw. Behältermündung begrenzt.
[0004] Alternativ kann die Zusammenführung der Komponenten in einem gemeinsamen Füllventil
realisiert werden, vgl. beispielsweise
EP 0 775 668 A1 und
WO 2009/114121 A1. Die Dosierung einer einem Basisfluid hinzuzufügenden Komponente erfolgt hierbei
vor dem Füllventilauslauf, wobei die gewünschte Menge beispielsweise durch eine Volumenmessung
mittels eines Durchflussmessers (
EP 0 775 668 A1) oder durch eine andere volumetrische Dosiertechnologie (
WO 2009/114121 A1), etwa mittels eines Dosierkolbens und/oder einer Membranpumpe, abgemessen werden
kann.
[0005] Hohe Dosiergenauigkeiten lassen sich durch eine Abmessung mit Hilfe eines Durchflussmessers
erreichen. Dieser misst das zu dosierende Volumen oder die zu dosierende Masse und
schließt bei Erreichen eines Schwellwertes ein Absperrventil in der Dosageleitung.
Andere volumetrische Dosierverfahren, wie etwa die Verwendung von Pumpen oder das
Zeit-/Druckfüllen, weisen oft größere Unsicherheiten auf und reagieren tendenziell
empfindlicher auf Änderungen des Dosagemediums, beispielsweise auf Änderungen des
Drucks, der Temperatur oder Zusammensetzung. Eine häufige Kalibrierung, insbesondere
bei einem Wechsel des Dosagemediums, ist die Folge. Eine gravimetrische Messung der
Dosagen ist aufgrund großer Unterschiede zwischen dem Dosagegewicht bei Kleinstmengen
(µl) und dem Behältergewicht kaum realisierbar.
[0006] Die oben dargelegten Technologien zeichnen sich dadurch aus, dass die Komponenten
zu einem späten Zeitpunkt, d.h. entweder während oder kurz vor der Abfüllung, vermischt
werden. Ein Vorteil der späten Zugabe von Komponenten, im Unterschied zur ebenfalls
üblichen industriellen Ausmischung von großen Mengen weit vor der Abfüllung, besteht
darin, dass eine Verschleppung intensiver Aromastoffe, die beispielsweise in Dichtungen
migrieren und durch Reinigung nicht vollständig aus den Dichtungen entfernt werden
können, vermieden werden kann. Werden die Komponenten bis zur Behältermündung getrennt
voneinander transportiert und bleibt die Dosage tropffrei, kann eine Verschleppung
von Komponenten bzw. von deren Aromastoffen im Wesentlichen ausgeschlossen werden.
[0007] In Getränkeabfüllanlagen ist es bekannt, das jeweils abzufüllende Füllprodukt vor
der eigentlichen Abfüllung in vorgelagerten Prozessschritten herzustellen. Hierzu
wird beispielsweise eine Vorbehandlung einer Hauptkomponente, beispielsweise Wasser,
durchgeführt, wobei die Hauptkomponente beispielsweise gefiltert und entgast wird.
Nachfolgende Schritte können das Zusammenfügen dieser Hauptkomponente mit einem Dosageprodukt,
beispielsweise einem Sirup, umfassen sowie weitere Schritte des Sterilisierens des
Füllprodukts vor der eigentlichen Abfüllung in die zu befüllenden Behälter.
[0008] In Getränkeabfüllanlagen ist es bekannt, das in die jeweiligen Behälter einzufüllende
Füllprodukt aus einer Hauptkomponente und einem Dosageprodukt herzustellen. Dabei
ist es beispielsweise bekannt, als Hauptkomponente Wasser, beispielsweise karbonisiertes
Wasser, über ein Füllventil in den zu befüllenden Behälter einzubringen. Das Dosageprodukt
wird über ein Dosierventil vor dem Befüllen des Behälters mit der Hauptkomponente
in das Füllventil eindosiert, so dass beim Einfüllen der Hauptkomponente in den zu
befüllenden Behälter das Dosageprodukt mit dem Strom der Hauptkomponente in den Behälter
eingespült wird und gleichzeitig eine Durchmischung stattfindet.
[0009] Entsprechend können zwei- oder mehrkomponentige Getränke, beispielsweise Getränke,
welche sich aus einem Dosageprodukt beispielsweise in Form von Sirup und aus einer
Hauptkomponente beispielsweise in Form von Wasser zusammensetzen, flexibel hergestellt
werden. Insbesondere kann bei dieser Ausbildung auf vorgelagerte Mischvorrichtungen,
in welchen das Füllprodukt aus der Hauptkomponente und dem Dosageprodukt ausgemischt
wird, verzichtet werden.
[0010] Eine solche Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 5 sowie ein entsprechendes
Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
EP 2 272 790 A1 bekannt.
[0011] Zur Herstellung von mehrkomponentigen Füllprodukten, also beispielsweise zur Herstellung
von Füllprodukten, welche eine Hauptkomponente und zwei unterschiedliche Dosageprodukte
aufweisen, ist es weiterhin bekannt, neben einem ersten Dosageventil auch ein zweites
Dosageventil vorzusehen, welches auf die bereits beschriebene Weise ein zweites Dosageprodukt
in das Füllventil eindosiert.
[0012] Für einen Wechsel des Füllprodukts kann es notwendig sein, das Dosageprodukt zu wechseln.
Dies ist beispielsweise notwendig, wenn auf der jeweiligen Füllvorrichtung nach einem
ersten Füllprozess mit einem ersten Füllprodukt bei einem Produktwechsel entsprechend
ein anderes Füllprodukt mit einer anderen Zusammensetzung abgefüllt werden soll. Hierzu
ist es in den bekannten Vorrichtungen notwendig, den Füllprozess zu stoppen, das aktuelle
Dosageprodukt aus dem Dosageproduktreservoir zu entfernen und die entsprechenden Produktleitungen
durchzuspülen, dann das neue Dosageprodukt in das Dosageproduktreservoir einzufüllen
und sicherzustellen, dass das neue Dosageprodukt in den jeweiligen Leitungen vorliegt
und am Dosageventil anliegt. Erst dann kann der Füllbetrieb wieder aufgenommen werden.
[0013] In Getränkeabfüllanlagen ist es bekannt, das in die jeweiligen Getränkebehälter abzufüllende
Füllprodukt vor der Abfüllung beziehungsweise während der Abfüllung aus einer Hauptkomponente
und einer Dosagekomponenten herzustellen. Die Hauptkomponente ist dabei üblicherweise
Wasser und die Dosagekomponente beispielsweise ein Sirup, welcher die entsprechenden
Geschmackskomponenten und einen Zuckergehalt mitbringt. Bei dem Sirup handelt es sich
üblicherweise um eine hochkonzentrierte Flüssigkeit mit einem relativ hohen Zuckergehalt,
welche in einem vorgegebenen Mischungsverhältnis mit der Hauptkomponente, also dem
Wasser, so ausgemischt wird, dass in dem Getränkebehälter die gewünschte Mischung
vorliegt.
[0014] Zur Herstellung von karbonisierten Füllprodukten, beispielsweise Softdrinks, ist
es weiterhin bekannt, die Hauptkomponente vor der Befüllung derart mit Kohlensäure
zu versehen, dass nach dem Ausmischen des Füllprodukts in den Getränkebehältern der
gewünschte Karbonisierungsgrad vorliegt. Bei der Festlegung des Karbonisierungsgrads
in der Hauptkomponente kann auch ein etwaiger Verlust an Kohlensäure bei der Abfüllung
berücksichtigt werden.
[0015] Das Ausmischen des Füllprodukts durch das Bereitstellen der Hauptkomponente und das
Eindosieren der Dosagekomponente kann auf unterschiedliche Weise vorgenommen werden.
Zum einen ist es bekannt, das Ausmischen des Füllprodukts in einem von der eigentlichen
Füllvorrichtung, beispielsweise einem Rundläuferfüller, angeordneten separaten Mischtank
durchzuführen, bevor die Abfüllung des Füllprodukts aus diesem Mischtank, in dem dann
das fertig ausgemischte Füllprodukt vorliegt, beginnt. Auf diese Weise kann ein batchweises
Bereitstellen des fertig ausgemischten Füllprodukts erreicht werden.
[0016] Weiterhin ist es bekannt, eine Ausmischung des Füllprodukts Inline so vorzunehmen,
dass die Dosagekomponente in den Strom der Hauptkomponente eindosiert wird. Dies kann
beispielsweise im Bereich des Füllventils oder in einem vorgelagerten Dosagebereich
stattfinden, an den sich auch ein Mischbereich anschließen kann.
[0017] Weiterhin ist es bekannt, die Dosagekomponente zuerst in eine Füllerleitung beziehungsweise
in den zu befüllenden Behälter einzudosieren, und dann nachfolgend die in der Füllerleitung
vorliegende Dosagekomponente mit der Hauptkomponenten auszumischen beziehungsweise
in den zu befüllenden Behälter einzuspülen.
[0018] Das fertig ausgemischte Füllprodukt kann unter anderem durch zwei Parameter charakterisiert
werden - zum einen durch das Verhältnis der Dosagekomponente zu der Hauptkomponente
und zum anderen durch den Kohlesäuregehalt des Füllprodukts. Das Verhältnis der Dosagekomponente
zu der Hauptkomponente kann beispielsweise über den Brixgrad (Brixgehalt, Brixwert)
angegeben werden, der im Prinzip den Zuckergehalt der Dosagekomponente und dann nachfolgend
den Zuckergehalt des fertig ausgemischten Füllprodukts angibt. Der Karbonisierungsgrad
der Hauptkomponente sowie des Füllprodukts kann beispielsweise in einem Kohlensäuregewicht
pro Liter angegeben werden.
[0019] Beim Herstellen eines Füllprodukts aus einer Hauptkomponente und einer Dosagekomponente
ergibt sich entsprechend, dass die Dosagekomponente, welche einen bestimmten Brixgehalt
aufweist, entsprechend dem gewünschten Brixgehalt im Fertiggetränk mit der Hauptkomponente
ausgemischt werden muss. Dieses Verhältnis ist im Wesentlichen über die zugeführte
Dosagekomponente und den gewünschten Brixgehalt im fertig ausgemischten Füllprodukt
vorgegeben.
[0020] Der gewünschte Karbonisierungsgrad in dem ausgemischten Füllprodukt kann dann über
eine entsprechende Einstellung der Karbonisierung der Hauptkomponente unter Berücksichtigung
des über den Brixgehalt vorgegebenen Mischungsverhältnisses mit der Dosagekomponente
eingestellt werden.
[0021] Da unterschiedliche Dosagekomponenten, also beispielsweise unterschiedliche Sirupe,
verwendet werden können, welche in einer Vorrichtung zum Abfüllen eines Füllprodukts
in einen Behälter jedoch unterschiedliche Brixgehalte aufweisen können und da in dem
fertig ausgemischten Füllprodukt unterschiedliche Karbonisierungsgrade gewünscht sein
können, muss entsprechend immer der Karbonisierungsgrad der Hauptkomponenten angepasst
werden, um schließlich das gewünschte Füllprodukt zu erhalten.
Darstellung der Erfindung
[0022] Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit einem
Füllprodukt anzugeben, welches eine erhöhte Flexibilität bezüglich des Karbonisierungsgrads
des Füllprodukts aufweist. Entsprechend wird ein Verfahren zum Befüllen eines zu befüllenden
Behälters mit einem karbonisierten Füllprodukt gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen, umfassend
das Bereitstellen einer karbonisierten Hauptkomponente und einer ersten Dosagekomponente,
das Mischen des Füllprodukts aus der karbonisierten Hauptkomponente und der ersten
Dosagekomponente in einem Füllventil und das Befüllen des zu befüllenden Behälters
mit dem im Füllventil gemischten Füllprodukt.
[0023] Dadurch, dass eine karbonisierte Hauptkomponente mit einer ersten Dosagekomponente
im Füllventil ausgemischt wird, ist es möglich, den Karbonisierungsgrad des Füllprodukts
der Hauptkomponente über die Zuführung der ersten Dosagekomponente an den gewünschten
Karbonisierungsgrad anzupassen und flexibel auf die jeweiligen Anforderungen an das
Füllprodukt zu reagieren.
[0024] Durch die Ausmischung direkt im Füllventil wird es darüber hinaus möglich, eine Verschleppung
von Aromen in nachfolgende Abfüllvorgänge zu verhindern, so dass ein besonders flexibler
Wechsel zwischen unterschiedlichen Füllprodukten vorgenommen werden kann.
[0025] Ferner wird die erste Dosagekomponente als karbonisierte Dosagekomponente bereitgestellt.
[0026] Auf diese Weise ist es möglich, den durch die Hauptkomponente vorgegebenen Karbonisierungsgrad
durch die Zudosage einer ersten Dosagekomponente nicht nur abzusenken, sondern ihn
durch Zugabe der karbonisierten ersten Dosagekomponente gleich zu halten oder auch
anzuheben.
[0027] Mit anderen Worten kann der Karbonisierungsgrad des aus der Hauptkomponente und der
ersten Dosagekomponente ausgemischten Füllprodukts gleich oder höher sein, als der
Karbonisierungsgrad nur der karbonisierten Hauptkomponente.
[0028] Entsprechend wird es auf diese Weise möglich, eine karbonisierte Hauptkomponente
bereit zu stellen, die für einen großen Bereich an unterschiedlichen herzustellenden
Füllprodukten immer mit den gleichen Spezifikationen vorgehalten werden kann - beispielsweise
mit einem Karbonisierungsgrad, der einen mittleren Karbonisierungsgrad des Füllprodukts
ermöglicht. Die eigentliche Erhöhung oder Verringerung des Karbonisierungsgrads auf
den in dem Füllprodukt gewünschten Karbonisierungsgrad wird dann über die Zuführung
der karbonisierten ersten Dosagekomponente erreicht.
[0029] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Hauptkomponente daher einen Karbonisierungsgrad
auf, welcher beispielsweise an dem mit dem niedrigsten Karbonisierungsgrad vorgesehenen
Füllprodukt ausgerichtet ist. Die Hauptkomponente wird zur Herstellung eines solchen
Füllprodukts mit dem niedrigsten Karbonisierungsgrad mit einer ersten Dosagekomponente
gemischt, welche selbst keinerlei Karbonisierung mitbringt.
[0030] Zum Herstellen eines Füllprodukts mit einem höheren Karbonisierungsgrad wird entsprechend
eine erste Dosagekomponente zugeführt, welche eine eigene Karbonisierung mitbringt.
Damit kann der Karbonisierungsgrad des fertig ausgemischten Füllprodukts über die
mittels der karbonisierten ersten Dosagekomponente zugeführten Karbonisierung angehoben
werden. Der hier verfügbare Karbonisierungsgrad des Füllprodukts geht entsprechend
über den Karbonisierungsgrad hinaus, welcher durch eine einfache Mischung der karbonisierten
Hauptkomponente mit einer nichtkarbonisierten ersten Dosagekomponente hergestellt
werden könnte.
[0031] Gemäß der Erfindung wird die karbonisierte Hauptkomponente mit einem höheren Anteil
in das Füllprodukt gemischt, als die erste Dosagekomponente, wobei bevorzugt die Hauptkomponente
mindestens einen doppelt so hohen Anteil in der Mischung des Füllprodukts aufweist,
wie die erste Dosagekomponente. Damit kann eine effiziente Herstellung des Füllprodukts
erreicht werden, bei welcher ein hoher Anteil an einfach bereitzustellender Hauptkomponente
verwendet wird, aber dennoch ein flexibles Abfüllen unterschiedlicher Füllprodukte
mit unterschiedlichen Karbonisierungsgraden durchgeführt werden kann. Ferner wird
die Hauptkomponente mit einem Karbonisierungsgrad bereitgestellt, welcher niedriger
oder gleich ist, wie der Karbonisierungsgrad der ersten Dosagekomponenten.
[0032] Die Hauptkomponente ist beispielsweise karbonisiertes Wasser. Die Bereitstellung
von entsprechend vorbereitetem und karbonisiertem Wasser ist prinzipiell bekannt.
[0033] Die erste(n) Dosagekomponente(n) kann/können beispielsweise Sirup, Fruchtfleisch
enthaltende Flüssigkeiten, Pulpe, Aromen usw. umfassen. Diese ersten Dosagekomponenten
können, wie bereits oben beschrieben, auch als karbonisierte Komponenten bereitgestellt
werden.
[0034] Besonders bevorzugt wird mindestens eine zweite Dosagekomponente bereitgestellt und
im Füllventil zu der karbonisierten Hauptkomponente hinzugemischt, wobei die zweite
Dosagekomponente karbonisiert oder nicht-karbonisiert bereitgestellt werden kann.
[0035] Bevorzugt ist die zweite Dosagekomponente stilles oder karbonisiertes Wasser. Auf
diese Weise kann der Karbonisierungsgrad des Füllprodukts noch flexibler gestaltet
werden. Insbesondere kann der Karbonisierungsgrad über einen weiten Bereich hinweg
eingestellt werden, ohne das Mischungsverhältnis der sirupartigen Komponenten aus
der ersten Dosagekomponente mit den wässrigen Komponenten aus der Hauptkomponente
und der zweiten Dosagekomponente zu verändern. Mit anderen Worten kann durch das Verwenden
einer zweiten Dosagekomponente, die beispielsweise stilles Wasser sein kann, eine
Verdünnung der karbonisierten Hauptkomponente so erreicht werden, dass der Karbonisierungsgrad
der wässrigen Komponenten herabgesetzt wird entsprechend ein Füllprodukt mit einem
vorgesehenen Mischungsverhältnis aus Sirup und den wässrigen Komponenten im Füllventil
ausgemischt wird.
[0036] Durch die Verwendung einer zweiten Dosagekomponente, die beispielsweise ein Wasser
mit einem höheren Karbonisierungsgrad als der Hauptkomponente aufweist, kann hingegen
der Karbonisierungsgrad der wässrigen Komponente erhöht werden, so dass dann entsprechend
ein Füllprodukt mit einem vorgesehenen Mischungsverhältnis aus Sirup und der wässrigen
Komponente mit dem erhöhten Karbonisierungsgrad ausgemischt wird.
[0037] In den beiden genannten Fällen kann mittels der Zudosierung der zweiten Dosagekomponente
der Karbonisierungsgrad der Hauptkomponente angepasst werden und dann wird das Mischungsverhältnis
zu der ersten Dosagekomponente eingestellt. Auf diese Weise kann der Karbonisierungsgrad
über einen weiten Bereich eingestellt werden und gleichzeitig die Hauptkomponente
dennoch immer mit den gleichen Spezifikationen bereitgestellt werden.
[0038] Mit anderen Worten wird der Karbonisierungsgrad in dem Füllprodukt durch das Zuführen
der zweiten Dosagekomponente justiert, bevorzugt angehoben oder abgesenkt, wobei die
zweite Dosagekomponente bevorzugt stilles Wasser oder karbonisiertes Wasser ist.
[0039] Die oben genannte Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 5 gelöst. Entsprechend wird eine Vorrichtung zum Befüllen eines zu befüllenden
Behälters mit einem Füllprodukt vorgeschlagen, umfassend ein Hauptkomponentenreservoir,
welches dazu eingerichtet ist, eine karbonisierte Hauptkomponente bereit zu stellen,
ein erstes Dosagekomponentenreservoir, welches dazu eingerichtet ist, eine erste Dosagekomponente
bereit zu stellen, und ein Füllventil zum Einfüllen des Füllprodukts in den zu befüllenden
Behälter. Erfindungsgemäß ist das Füllventil dazu eingerichtet, die karbonisierte
Hauptkomponente aus dem Hauptkomponentenreservoir und die erste Dosagekomponente aus
dem Dosagekomponentenreservoir aufzunehmen und im Füllventil zu mischen, wobei das
erste Dosagekomponentenreservoir dazu eingerichtet ist, eine karbonisierte Dosagekomponente
bereitzustellen, das Füllventil eingerichtet ist, um die karbonisierte Hauptkomponente
mit einem höheren Anteil in das Füllprodukt einzumischen, als die erste Dosagekomponente,
und das Hauptkomponentenreservoir sowie das erste
[0040] Dosagekomponentenreservoir eingerichtet sind, die Hauptkomponente mit einem Karbonisierungsgrad
bereitzustellen, der niedriger oder gleich dem Karbonisierungsgrad der ersten Dosagekomponenten
ist.
[0041] Damit können die bereits oben zu dem Verfahren beschriebenen vorteilhaften Wirkungen
erreicht werden.
[0042] Vorteilhaft ist ein zweites Dosagekomponentenreservoir vorgesehen, das zum Bereitstellen
einer zweiten Dosagekomponente eingerichtet ist und das Füllventil ist dazu eingerichtet,
die zweite Dosagekomponente mit der Hauptkomponente im Füllventil zu mischen.
[0043] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist das zweite Dosagekomponentenreservoir
dazu eingerichtet, eine karbonisierte Dosagekomponente bereitzustellen.
[0044] Die oben zum Verfahren beschriebenen vorteilhaften Wirkungen werden mit der Vorrichtung
ebenfalls erreicht.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0045] Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende
Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit einem
karbonisierten Füllprodukt; und
- Figur 2
- eine Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit einem karbonisierten Füllprodukt
in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0046] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0047] In Figur 1 ist sehr schematisch eine Vorrichtung 1 gezeigt, welche zum Befüllen eines
Behälters 100 mit einem karbonisierten Füllprodukt ausgebildet ist. Zum eigentlichen
Einfüllen des karbonisierten Füllprodukts in den zu befüllenden Behälter 100 ist ein
Füllventil 2 vorgesehen, mittels welchem ein Füllproduktstrom in den zu befüllenden
Behälter 100 eingeleitet werden kann und mittels welchem das Befüllen des zu befüllenden
Behälters 100 mit dem Füllproduktstrom auch wieder beendet werden kann, wenn beispielsweise
die gewünschte Füllhöhe, das gewünschte Füllgewicht oder das gewünschte Füllvolumen
in dem Behälter 100 erreicht ist.
[0048] Hierzu ist in dem Füllventil 2 sehr schematisch ein Ventilkegel 20 gezeigt, welcher
relativ zu einem Ventilsitz 22 angehoben oder abgesenkt werden kann, um auf diese
Weise einen Ringspalt zu öffnen beziehungsweise zu schließen, durch welchen hindurch
das Füllprodukt in den Behälter 100 einfließen kann. Durch das Variieren der Dimensionen
des Ringspalts kann in einigen Ausbildungen eines Füllventils 2 auch der in den zu
befüllenden Behälter 100 eintretende Volumenstrom variiert werden.
[0049] Das Füllventil 2 dient dazu, das Einfließen des Füllprodukts, welches in den zu befüllenden
Behälter 100 in einem vorgegebenen Volumen, einer vorgegebenen Masse oder einer vorgegebenen
Füllhöhe einfließen soll, entsprechend zu steuern. Insbesondere soll der Zeitpunkt
des Einfließens des Füllprodukts in den zu befüllenden Behälter 100 und das Füllende
gesteuert werden, um entsprechend eine zuverlässige Abfüllung zu erreichen.
[0050] Der Begriff "Steuern" umfasst in diesem Zusammenhang auch eine Regelung des Stroms
an Füllprodukt in den Behälter. Mit anderen Worten beeinflusst das jeweilige Füllventil
2 den Strom des Füllprodukts in den jeweils zu befüllenden Behälter 100 so, dass die
gewünschte Menge an Füllprodukt im Behälter 100 aufgenommen wird.
[0051] Weiterhin ist ein Hauptkomponentenreservoir 3 vorgesehen, in welchem eine Hauptkomponente
für das in den Behälter 100 einzuführende Füllprodukt bereitgehalten wird. Das Hauptkomponentenreservoir
3 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in Form eines Tanks gezeigt, in welchem
die Hauptkomponente vorliegt. Das Hauptkomponentenreservoir 3 kann aber auch beispielsweise
in Form einer Zuleitung der Hauptkomponenten von einer anderen Quelle, beispielsweise
einem allgemeinen Wassernetz oder einer speziell gefassten Quelle eines Abfüllbetriebs,
vorgesehen sein. Das Hauptkomponentenreservoir 3 ist dazu ausgebildet, eine karbonisierte
Hauptkomponente bereitzustellen, beispielsweise karbonisiertes Wasser, also mit COz
versetztes Wasser.
[0052] Das karbonisierte Wasser, welches in dem Hauptkomponentenreservoir 3 bereitgehalten
wird beziehungsweise mittels diesem bereitgestellt wird, kann auf eine an sich bekannte
Weise mit Kohlensäure versetzt werden, beispielsweise durch das Einsprudeln der Kohlensäure
innerhalb des Hauptkomponentenreservoirs 3 oder durch eine Inline-Dosierung der Kohlensäure
in eine Hauptkomponentenleitung bei der Zuführung der Hauptkomponenten.
[0053] Das Bereitstellen einer karbonisierten Hauptkomponente in Form von karbonisiertem
Wasser zur Herstellung beispielsweise eines Getränks ist an sich bekannt.
[0054] Weiterhin umfasst die Vorrichtung 1 ein erstes Dosagekomponentenreservoir 4, in welchem
eine Dosagekomponente aufgenommen ist. Auch hier ist der in der Figur 1 gezeigte Tank
lediglich schematisch zu verstehen. Die Dosagekomponente kann beispielsweise auch
in Form einer Inline Dosagekomponentenzufuhr bereitgestellt werden.
[0055] Die erste Dosagekomponente in dem ersten Dosagekomponentenreservoir 4 kann beispielsweise
in Form eines Sirups, einer Fruchtfleisch enthaltenden Flüssigkeit, einer Pulpe, unterschiedlicher
Aromen usw. bereitgestellt sein, welcher zur Vermischung mit der Hauptkomponente aus
dem Hauptkomponentenreservoir 3 vorgesehen ist.
[0056] Durch das Mischungsverhältnis aus der Hauptkomponente und der ersten Dosagekomponente
wird in dem zu befüllenden Behälter 100 das gewünschte Füllprodukt aus den jeweiligen
Komponenten hergestellt.
[0057] Dabei ist üblicherweise das Verhältnis zwischen der Hauptkomponente und der ersten
Dosagekomponente so eingestellt, dass die Hauptkomponente den größeren Anteil des
Füllprodukts in dem zu befüllenden Behälter 100 ausmacht und die erste Dosagekomponente
einen entsprechend geringeren Anteil daran hat. Unter dem Anteil wird beispielsweise
ein Volumenanteil, ein prozentualer Anteil oder ein Gewichtsanteil verstanden.
[0058] Zur genauen Bestimmung des Durchflusses der Hauptkomponente und der ersten Dosagekomponente,
um auf diese Weise eine Einstellung des Mischungsverhältnisses korrekt vornehmen zu
können, ist in den jeweiligen Leitungen jeweils beispielsweise ein Durchflussmesser
32, 42 vorgesehen. Die Durchflussmesser 32, 42 können beispielsweise als berührungslose,
etwa induktive, Messeinrichtungen zur Bestimmung des den Durchflussmesser 32, 42 passierenden
Flüssigkeitsstroms, Volumenstroms, der transportierten Masse oder dergleichen ausgebildet
sein.
[0059] Zur Einstellung des jeweils gewünschten Mischungsverhältnisses zwischen der Hauptkomponente
und der ersten Dosagekomponente ist ausgehend von dem Hauptkomponentenreservoir 3
ein Dosierventil 30 vorgesehen, mittels welchem der Volumenstrom der Hauptkomponente
zu dem Füllventil 2 und damit auch in den zu befüllenden Behälter 100 eingestellt
werden kann.
[0060] Gleichermaßen ist ausgehend von dem ersten Dosagekomponentenreservoir 4 ein Dosierventil
40 vorgesehen, über welches der in das Füllventil 2 einströmende Volumenstrom der
Dosagekomponente ebenfalls eingestellt werden kann.
[0061] Über die jeweilige Einstellung der beiden Dosierventile 30, 40 kann entsprechend
für jede der Komponenten ein Volumenstrom eingestellt werden, welcher an dem Füllventil
2 anliegt, welcher dem gewünschten Mischungsverhältnis entspricht, welches in dem
zu befüllenden Behälter 100 vorliegen soll.
[0062] Die in dem ersten Dosagekomponentenreservoir 4 vorliegende erste Dosagekomponente
kann ebenfalls eine Karbonisierung aufweisen. Das erste Dosagekomponentenreservoir
4 ist dann dazu eingerichtet, auch eine karbonisierte erste Dosagekomponente bereit
zu stellen.
[0063] Entsprechend kann der Karbonisierungsgrad in dem Füllprodukt, welches in den zu befüllenden
Behälter 100 einläuft, größer sein, als dies der Fall wäre, wenn lediglich die karbonisierte
Hauptkomponente aus dem Hauptkomponentenreservoir 3 mit einer nicht karbonisierten
Dosagekomponente aus dem Dosagekomponentenreservoir 4 gemischt werden würde.
[0064] Durch das Mischen einer ersten Dosagekomponente aus dem ersten Dosagekomponentenreservoir
4 mit der karbonisierten Hauptkomponente aus dem Hauptkomponentenreservoir 3 kann
auch erreicht werden, dass das in den zu befüllenden Behälter 100 eingefüllte Füllprodukt,
welches einer Mischung der Hauptkomponente und der ersten Dosagekomponente entspricht,
einen Karbonisierungsgrad aufweist, welcher dem Karbonisierungsgrad der Hauptkomponenten
entspricht beziehungsweise sogar über diesem liegt.
[0065] Ein dem Karbonisierungsgrad der Hauptkomponente entsprechender Karbonisierungsgrad
der resultierenden Mischung kann erreicht werden, wenn die erste Dosagekomponente
aus dem ersten Dosagekomponentenreservoir 4 die gleiche Karbonisierung aufweist, wie
die Hauptkomponente. Dann findet bei einer beliebigen Mischung der beiden Komponenten
auch keine Änderung des Karbonisierungsgrads statt.
[0066] Eine Erhöhung des Karbonisierungsgrads gegenüber der Hauptkomponente kann dann erreicht
werden, wenn die erste Dosagekomponente einen höheren Karbonisierungsgrad aufweist,
als die Hauptkomponente.
[0067] Der in Figur 1 gezeigte Aufbau ist lediglich schematisch zu verstehen. Es kann auch
eine Dosierung zunächst der ersten Dosagekomponente beispielsweise in das Füllventil
2 oder in den zu befüllenden Behälter 100 hinein stattfinden und erst darauffolgend
das Hinzufügen der Hauptkomponente. Es kann auch zunächst eine Dosierung der Hauptkomponente
in das Füllventil 2 stattfinden und dann erst das Hinzudosieren der ersten Dosagekomponente.
[0068] In Figur 2 ist schematisch eine weitere Vorrichtung 1 zum Befüllen eines zu befüllenden
Behälters 100 mit einem karbonisierten Füllprodukt gezeigt, wobei sowohl ein Hauptkomponentenreservoir
3 als auch ein erstes Dosagekomponentenreservoir 4 analog der bereits aus der Figur
1 bekannten Ausbildung vorgesehen sind. Zusätzlich ist ein zweites Dosagekomponentenreservoir
5 vorgesehen, welches ebenfalls über ein Regelventil 50 an das Füllventil 2 angebunden
ist. Über das zweite Dosagekomponentenreservoir 5 kann eine zweite Dosagekomponente
der Hauptkomponente und der ersten Dosagekomponente zugeführt werden. Bei dieser zweiten
Dosagekomponente kann es sich beispielsweise um stilles Wasser handeln, mittels welchem
eine Reduktion des Karbonisierungsgrads in dem die Hauptkomponente und die erste Dosagekomponente
umfassenden Füllprodukt erreicht werden kann.
[0069] Damit kann beispielsweise durch eine Kombination einer Hauptkomponente, welche einen
Karbonisierungsgrad aufweist, welcher im Hinblick auf den niedrigsten Karbonisierungsgrad
des ausgemischten Füllprodukts eingestellt ist, in Kombination mit einer ersten Dosagekomponente,
welche in Form eines Sirup bereitgestellt ist, welcher eine Karbonisierung aufweist,
die im Hinblick auf eine höchstmögliche Karbonisierung des Füllprodukts eingestellt
ist, durch das Zufügen des stillen Wassers als zweiter Dosagekomponente ein zwischen
den genannten niedrigsten und höchsten Karbonisierungen liegender Karbonisierungsgrad
in dem Füllprodukt eingestellt werden. In einer Variante kann in dem zweiten Dosagekomponentenreservoir
50 auch karbonisiertes Wasser vorliegen, welches einen anderen Karbonisierungsgehalt
aufweist, als die Hauptkomponente, um auf diese Weise ebenfalls eine Justage des Karbonisierungsgrads
in dem Füllprodukt erreichen zu können.
[0070] Insgesamt ist es besonders bevorzugt, in der Hauptkomponente einen niedrigeren Karbonisierungsgrad
vorzusehen, als in einer, beider oder aller Dosagekomponenten, um auf diese Weise
ein Gleichbleiben, beziehungsweise ein Erhöhen der Karbonisierung in dem Füllprodukt
ausgehend von der Hauptkomponente zu erreichen.
[0071] Damit kann für viele Anwendungsfälle eine gleichbleibende Qualität beziehungsweise
Spezifikation der Hauptkomponente verwendet werden, beispielsweise ein fest vorgegebener
Karbonisierungsgrad.
[0072] Beispielsweise kann also ein sanft karbonisiertes Wasser als Hauptkomponente verwendet
werden und über die Dosage einer entsprechend gleich oder höher karbonisierten ersten
Dosagekomponente kann ein entsprechend gleichbleibender oder ein höherer Karbonisierungsgrad
des Füllprodukts erreicht werden.
[0073] In einer anderen Anwendung, welche aber nicht erfindungsgemäß ist, kann ein stark
karbonisiertes Wasser als Hauptkomponente verwendet werden und über die Dosage einer
schwächer oder nicht karbonisierten ersten Dosagekomponenten kann ein entsprechend
geringerer Karbonisierungsgrad des Füllprodukts erreicht werden.
[0074] Das Volumen der in das Füllventil 2 eindosierten Dosagekomponente kann beispielsweise
auch über den Durchflussmesser 32 für die Hauptkomponente bestimmt werden, da durch
das Eindosieren der ersten Dosagekomponente in das geschlossene Füllventil 2 die im
Füllventil 2 vorliegende Hauptkomponente wieder in die Hauptkomponentenleitung zurückgedrängt
wird. Entsprechend registriert der Durchflussmesser 32 beim Eindosieren der ersten
Dosagekomponente einen Rückfluss, welcher bei geschlossenem Füllventil 2 identisch
ist zu der in das Füllventil 2 eindosierten Menge an erster Dosagekomponente.
[0075] Ist die vorgegebene Menge an Dosagekomponente in das Füllventil 2 eingebracht, so
wird das Dosierventil 40 geschlossen und das Füllventil 2 kann geöffnet werden, um
die in das Füllventil 2 eindosierte Dosagekomponente gemeinsam mit der Hauptkomponente
in den zu befüllenden Behälter 100 einzuspülen. Das in den zu befüllenden Behälter
100 einzubringende Flüssigkeitsvolumen kann dabei ebenfalls über den Durchflussmesser
32 bestimmt werden, denn das gesamte, den Durchflussmesser 32 durchströmende Volumen
entspricht dem in den Behälter 100 einströmenden Volumen. Ist das vorgesehene Füllvolumen
erreicht, so wird das Füllventil 2 wieder geschlossen und eine erneute Dosage der
Dosagekomponente kann in das geschlossene Füllventil 2 herein stattfinden, um den
nächsten Füllvorgang vorzubereiten.
[0076] Der gleiche Vorgang kann auch mit einer weiteren Dosagekomponente, welche in dem
zweiten Dosageproduktreservoir 5 vorliegt, durchgeführt werden. Es können auch beide
Dosagekomponenten in das Füllventil 2 eingebracht werden, um ein Füllprodukt, das
mehrere Dosagekomponenten und die Hauptkomponente umfasst, abzufüllen.
[0077] Entsprechend kann über das Einbringen der Dosagekomponenten in die Hauptkomponente
der Karbonisierungsgrad in dem Füllprodukt angepasst werden. Dies wird durch die nachfolgenden
Beispiele verdeutlicht:
Beispiel 1 (nicht erfindungsgemäß):
[0078] Beispielsweise kann der Karbonisierungsgrad der Hauptkomponente an die abzufüllende
erste Sorte des Füllprodukts mit dem höchsten Karbonisierungsgrad angepasst werden.
Dann findet zur Herstellung einer zweiten Sorte eine Anpassung des Brixgehaltes der
ersten Dosagekomponente in Form eines Fertigsirups durch Zugabe einer zweiten Dosagekomponente
beispielsweise in Form von nicht-karbonisiertem Wasser und damit einer Anpassung des
Mischungsverhältnisses an den sortenspezifischen Karbonisierungsgrad statt, so dass
eine Reduktion des Karbonisierungsgrads gegenüber der Karbonisierung der Hauptkomponente
stattfindet:
Sorte 1:
[0079]
- Brixgehalt im Fertigsirup: 40° Brix
- Gewünschter Brixgehalt im Füllprodukt: 8 °Brix
- Daraus ergibt sich ein Mischungsverhältnis von ca. 4+1 (4 Teile Wasser, 1 Teil Sirup)
- Gewünschter Karbonisierungsgrad im Fertiggetränk: 9 g/l
[0080] Damit ergibt sich ein erforderlicher Karbonisierungsgrad in der Hauptkomponente (karbonisiertes
Wasser): 12,3 g/l (hier einschließlich der geschätzten 10 % CO2-Verlust durch den
Füllvorgang)
Sorte 2:
[0081] Soll wie Sorte 1 ausgemischt werden, jedoch nun mit einem niedrigeren gewünschten
Karbonisierungsgrad von 6 g/l.
[0082] Da das Mischungsverhältnis bei Sorte 2 das gleiche ist wie bei Sorte 1, ist in dieser
Kombination auch nur der gleiche Karbonisierungsgrad im Fertiggetränk möglich.
[0083] Es kann jedoch durch das Hinzufügen einer zweiten Dosagekomponente in Form von nicht-karbonisiertem
(also stillem) Wasser zu der ersten Dosagekomponente in Form des Fertigsirups das
Verdünnungsverhältnis verändert werden:
Wird die erste Dosagekomponente (Fertigsirup) für die Herstellung der Sorte 2 so durch
das Hinzufügen einer zweiten Dosagekomponente (stilles Wasser) verdünnt, dass das
Mischungsverhältnis nicht mehr 4+1, sondern 1,17+1 (1,17 Teile Wasser, 1 Teil Sirup)
beträgt, dann ergibt sich der gewünschte Karbonisierungsgrad von 6 g/l.
[0084] Mit anderen Worten wird durch das Hinzufügen der zweiten Dosagekomponente erreicht,
dass bei gleichbleibendem Karbonisierungsgrad der Hauptkomponente und gleichbleibender
Spezifikation der Dosagekomponente ein Füllprodukt der Sorte 2 erreicht werden kann,
das einen gleichbleibenden Brixwert aufweist, aber einen sich von Sorte 1 unterscheidenden
Karbonisierungsgrad.
Beispiel 2 (nicht erfindungsgemäß):
[0085] Beispielsweise kann der Karbonisierungsgrad der Hauptkomponente wieder an die abzufüllende
erste Sorte des Füllprodukts mit dem höchsten Karbonisierungsgrad angepasst werden.
Dann kann der Karbonisierungsgrad des Füllprodukts für eine zweite Sorte durch das
Hinzufügen einer zweiten Dosagekomponente in Form von stillem Wasser in das Füllventil
eingestellt werden, so dass eine Reduktion des Karbonisierungsgrads gegenüber der
Karbonisierung der Hauptkomponente stattfindet.
[0086] Der sortenspezifische Karbonisierungsgrad wird durch Zugabe von stillem Wasser im
Füllventil eingestellt.
Sorte 1:
[0087]
- Brixgehalt im Fertigsirup: 40° Brix
- Gewünschter Brixgehalt im Füllprodukt: 8 °Brix
- Daraus ergibt sich ein Mischungsverhältnis von ca. 4+1 (4 Teile Wasser, 1 Teil Sirup)
- Gewünschter Karbonisierungsgrad im Füllprodukt: 9 g/l
[0088] Damit ergibt sich ein erforderlicher Karbonisierungsgrad in der Hauptkomponente (karbonisiertes
Wasser): 12,3 g/l (hier einschließlich der geschätzten 10 % CO2-Verlust durch den
Füllvorgang)
Sorte 2:
[0089] Soll wie Sorte 1 ausgemischt werden, jedoch mit einem niedrigeren gewünschten Karbonisierungsgrad
von 6 g/l.
[0090] Da das Mischungsverhältnis bei Sorte 2 das gleiche sein soll, wie bei Sorte 1, wäre
in dieser Kombination auch nur der gleiche Karbonisierungsgrad im Füllprodukt möglich.
[0091] Wird nun durch das Hinzufügen der zweiten Dosagekomponente in Form von stillem Wasser
das Mischungsverhältnis wie folgt eingestellt: 2,7 Teile karbonisiertes Wasser (Hauptkomponente),
1 Teil Sirup (Dosagekomponente), 1,3 Teile stilles Wasser (weitere Dosagekomponente),
dann ergibt sich der gewünschte Karbonisierungsgrad von 6 g/l.
Beispiel 3 (erfindungsgemäß):
[0092] Ausrichtung des Karbonisierungsgrads der Hauptkomponente nach der ersten Sorte mit
dem niedrigsten Karbonisierungsgrad. Dann kann der Karbonisierungsgrad einer zweiten
Sorte des Füllprodukts durch das Hinzufügen einer karbonisierten Dosagekomponente
in Form eines karbonisierten Fertigsirups angepasst werden, so dass eine Erhöhung
des Karbonisierungsgrads gegenüber der Karbonisierung der Hauptkomponente stattfindet.
Sorte 1:
[0093]
- Brixgehalt im Fertigsirup: 40° Brix
- Gewünschter Brixgehalt im Fertiggetränk: 8 °Brix
- Damit ergibt sich ein Mischungsverhältnis von ca. 4+1 (4 Teile Wasser, 1 Teil Sirup)
- Gewünschter Karbonisierungsgrad im Fertiggetränk: 6 g/l
[0094] Damit ergibt sich ein erforderlicher Karbonisierungsgrad in der Hauptkomponente (karbonisiertes
Wasser): 8,25g/l (hier einschließlich der geschätzten 10 % CO2-Verlust durch den Füllvorgang)
Sorte 2:
[0095] Soll wie Sorte 1 ausgemischt werden, jedoch mit einem höheren gewünschten Karbonisierungsgrad
von 9 g/l.
[0096] Da das Mischungsverhältnis bei Sorte 2 das gleiche ist wie bei Sorte 1, ist in dieser
Kombination auch nur der gleiche Karbonisierungsgrad im Füllprodukt möglich.
[0097] Entsprechend wird nun die erste Dosagekomponente in Form des Fertigsirups karbonisiert,
so dass die Dosagekomponente beim Zumischen die fehlenden 3 g/l Kohlensäure mitbringt.
[0098] Für hohe Karbonisierungsgrade über der physikalischen Löslichkeit von Kohlendioxid
in dem Sirup der Dosagekomponente hinaus kann die erste Dosagekomponente mit Wasser
verdünnt werden, um entsprechend mehr Kohlendioxid zu tragen. Das Mischungsverhältnis
muss dann entsprechend angepasst werden.
Bezugszeichenliste
[0099]
- 1
- Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit einem karbonisierten Füllprodukt
- 2
- Füllventil
- 20
- Ventilkegel
- 22
- Ventilsitz
- 100
- zu befüllender Behälter
- 3
- Hauptkomponentenreservoir
- 30
- Steuerventil
- 32
- Durchflussmesser
- 4
- erstes Dosagekomponentenreservoir
- 40
- Steuerventil
- 42
- Durchflussmesser
- 5
- zweites Dosagekomponentenreservoir
- 50
- Steuerventil
- 52
- Durchflussmesser
1. Verfahren zum Befüllen eines zu befüllenden Behälters (100) mit einem karbonisierten
Füllprodukt, umfassend das Bereitstellen einer karbonisierten Hauptkomponente und
einer ersten Dosagekomponente, Mischen des Füllprodukts aus der karbonisierten Hauptkomponente
und der ersten Dosagekomponente in einem Füllventil (2) und Befüllen des zu befüllenden
Behälters (100) mit dem in dem Füllventil (2) gemischten Füllprodukt, wobei die erste
Dosagekomponente als karbonisierte Dosagekomponente bereitgestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die karbonisierte Hauptkomponente mit einem höheren Anteil in das Füllprodukt gemischt
wird, als die erste Dosagekomponente, und die Hauptkomponente mit einem Karbonisierungsgrad
bereitgestellt wird, welcher niedriger oder gleich ist, wie der Karbonisierungsgrad
der ersten Dosagekomponente.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptkomponente mindestens einen doppelt so hohen Anteil in der Mischung des
Füllprodukts aufweist, wie die erste Dosagekomponente.
3. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zweite Dosagekomponente bereitgestellt wird und im Füllventil (2)
zu der karbonisierten Hauptkomponente hinzugemischt wird, wobei die zweite Dosagekomponente
karbonisiert oder nicht-karbonisiert bereitgestellt werden kann.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Karbonisierungsgrad in dem Füllprodukt durch das Zuführen der zweiten Dosagekomponente
justiert wird, bevorzugt angehoben oder abgesenkt wird, wobei die zweite Dosagekomponente
bevorzugt stilles Wasser oder karbonisiertes Wasser ist.
5. Vorrichtung (1) zum Befüllen eines zu befüllenden Behälters (100) mit einem Füllprodukt,
umfassend ein Hauptkomponentenreservoir (3), das dazu eingerichtet ist, eine karbonisierte
Hauptkomponente bereit zu stellen, und ein erstes Dosagekomponentenreservoir (4),
das dazu eingerichtet ist, eine erste Dosagekomponente bereit zu stellen, und ein
Füllventil (2) zum Einfüllen des Füllprodukts in den zu befüllenden Behälter (100),
wobei
das Füllventil (2) dazu eingerichtet ist, die karbonisierte Hauptkomponente aus dem
Hauptkomponentenreservoir (3) und die erste Dosagekomponente aus dem ersten Dosagekomponentenreservoir
(4) aufzunehmen und im Füllventil (2) zu mischen, und
das erste Dosagekomponentenreservoir (4) dazu eingerichtet ist, eine karbonisierte
Dosagekomponente bereitzustellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Füllventil (2) eingerichtet ist, um die karbonisierte Hauptkomponente mit einem
höheren Anteil in das Füllprodukt einzumischen, als die erste Dosagekomponente, und
das Hauptkomponentenreservoir (3) sowie das erste Dosagekomponentenreservoir (4) eingerichtet
sind, die Hauptkomponente mit einem Karbonisierungsgrad bereitzustellen, der niedriger
oder gleich dem Karbonisierungsgrad der ersten Dosagekomponente ist.
6. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites Dosagekomponentenreservoir (5) vorgesehen ist, das zum Bereitstellen
einer zweiten Dosagekomponente eingerichtet ist und das Füllventil (2) dazu eingerichtet
ist, die zweite Dosagekomponente mit der Hauptkomponente im Füllventil (2) zu mischen.
7. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Dosagekomponentenreservoir (5) dazu eingerichtet ist, eine karbonisierte
Dosagekomponente bereitzustellen.