[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein induktives Bauelement und ein Verfahren zur
Einstellung einer Induktivität eines induktiven Bauelements. Es kann sich hierbei
um eine Spule mit magnetischem Kern oder um eine Luftspule handeln, also um eine Spule,
bei der kein magnetischer Kern vorhanden ist. Beispielsweise wird das induktive Bauelement
in einer Stereoanlage eingesetzt.
[0002] Für viele Anwendungen ist eine präzise Einstellung des Induktivitätswertes des Bauelements,
zumindest im statistischen Mittel für eine Gruppe von Induktivitäten (Los), wünschenswert.
Insbesondere für Resonanzanwendungen ist eine hochpräzise Einstellung der Induktivität
erforderlich.
[0003] Die genauen geometrischen Abmessungen, die Materialeigenschaften und die Betriebstemperatur
beeinflussen die Induktivität elektrischer Bauteile. Hochpräzise Induktivitätswerte
sind nur in bestimmten physikalischen Grenzen herstellbar und erfordern zum Einen
ein Material mit minimaler Temperaturabhängigkeit und zum Anderen eine präzise Kontrolle
der Geometrie und der Materialeigenschaften. Die Korrektur von Abweichungen des Induktivitätswertes
eines fertigen Bauteils von einem gewünschten Sollwert bezeichnet man als "Abgleich"
oder "Tuning".
[0004] Die Druckschriften
DE 36 18 122 A1,
DE 39 26 231 A1,
DE 199 52 192 A1 und
DE 10 2008 063 312 A1 beschreiben abgleichbare induktive Bauelemente. Ein Abgleich wird dabei zumeist durch
Hinein- oder Herausschieben eines Kerns aus weichmagnetischem Material in das Innere
der Wicklung oder durch ein Auseinanderziehen oder Zusammendrücken der Wicklung bewerkstelligt.
[0005] EP 0 201 846 A1 offenbart eine magnetische Drossel mit einer zylindrischen Spule und einem Eisenmantel,
der die Drosselspule zumindest teilweise umgibt. Der Eisenmantel ist verschiebbar
auf der Drosselspule angeordnet, um dessen Position entlang der Spulenachse zu verändern
und somit die Induktivität der Spule abzustimmen.
[0006] US 2 555 511 A offenbart ein Verfahren zur Verringerung bzw. Erhöhung der Induktivität einer Spule
durch Anordnen einer metallischen Abschirmung um die Spule. Die Abschirmung kann mehrere
koaxial um die Spule angeordnete metallische Ringe unterschiedlicher Breite aufweisen,
die auf einem isolierenden Formteil/Isolierträgerhülse verschiebbar gelagert sind.
[0007] JP 2011 109553 A offenbart eine Sendeantenne mit einer zylindrischen Spule, die einen Magnetkern umgibt.
Die Induktivität der Spule kann durch geeignete Wahl der Anzahl, der axialen Länge
und der Position von ringförmigen Elementen eingestellt werden, die aus einem magnetischen
Material bestehen und entlang der Spulenlängsachse verschiebbar angeordnet sind.
[0008] EP 1 808 871 A1 beschreibt ein Spulenbauteil mit einer um einen Trommelkern gewickelten Spule. Der
Trommelkern und die Spule sind von einem becherförmigen Ferrit-Topfkern umgeben, der
mittels einer Gewindebuchse relativ zum Trommelkern entlang seiner Längsachse bewegt
werden kann, um den magnetischen Fluss durch den Topfkern und damit die Induktivität
der Spule einzustellen.
[0009] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes induktives Bauelement
und ein Verfahren zur Einstellung einer Induktivität eines induktiven Bauelements
anzugeben.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein induktives Bauelement nach Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein induktives Bauelement
eine Wicklung und mehrere Abgleichkörper zur Einstellung der Induktivität des induktiven
Bauelements auf. Die Abgleichkörper weisen ein ferromagnetisches Material auf und
umgeben die Wicklung zumindest bereichsweise.
[0012] Insbesondere sind die Abgleichkörper zumindest bereichsweise in einem Bereich angeordnet,
der weiter von einer Wicklungsachse der Wicklung beabstandet ist als die Außenseite
der Wicklung. Insbesondere ist die Wicklung zumindest teilweise innerhalb der Abgleichkörper
angeordnet. Die Abgleichkörper sind somit zumindest bereichsweise in einem Außenraum
der Wicklung angeordnet. Die Abgleichkörper reichen insbesondere nicht in das Innere
der Wicklung hinein und sind somit nicht als Magnetkern oder Teil eines Magnetkerns
ausgebildet. Die Wicklung kann auch vollständig innerhalb der Abgleichkörper angeordnet
sein oder es kann nur ein Randbereich der Wicklung aus den Abgleichkörpern herausragen.
[0013] Beispielsweise - wenn etwa nur ein Abgleichkörper vorhanden ist (vorliegend nicht
beansprucht) - weist der Abgleichkörper eine ähnliche Länge auf wie die Wicklung.
Der Abgleichkörper ist beispielsweise maximal um die Hälfte der Länge der Wicklung
kürzer oder länger als die Wicklung. Auf diese Weise kann bei einer Verschiebung des
Abgleichkörpers aus einer mittigen Position heraus eine besonders gute Induktivitätseinstellung
durch einen großen Einfluss der längsseitigen Enden des Abgleichkörpers an den Enden
der Wicklung erreicht werden.
[0014] Durch das ferromagnetische Material der Abgleichkörper wird das Magnetfeld der Wicklung
geführt und dadurch die Induktivität des Bauelements justiert. Das Material der Abgleichkörper
ist vorzugsweise nicht oder nur gering elektrisch leitfähig. Somit wird in den Abgleichkörpern
kein Stromfluss induziert, der dem von der Wicklung erzeugten Feld entgegenwirkt.
Beispielsweise kann die Induktivität bei einer Zentrierung der Abgleichkörper zur
Spule maximiert und durch eine Verschiebung verringert werden.
[0015] Beispielsweise weisen die Abgleichkörper ein Ferrit oder eine Eisenlegierung auf.
Das Material der Abgleichkörper kann derart gewählt sein, dass es weitgehend temperaturunabhängig
ist. Somit ist ein Abgleich unabhängig von der Temperatur möglich.
[0016] Es kann entweder nur ein Abgleichkörper (vorliegend nicht beansprucht) oder es können
- wie vorliegend beansprucht - mehrere derartige Abgleichkörper vorhanden sein. Bei
mehreren Abgleichkörpern wird im Folgenden auch von einer Abgleichanordnung gesprochen.
Die für einen Abgleichkörper beschriebenen Eigenschaften können analog auch für die
Abgleichanordnung gelten oder für einzelne Abgleichkörper einer Abgleichanordnung.
[0017] In einer Ausführungsform ist die Wicklung zumindest teilweise innerhalb der Abgleichkörper
angeordnet. Beispielsweise sind die Abgleichkörper als Hohlkörper ausgebildet. Insbesondere
können die Abgleichkörper als Ring oder Hülse ausgebildet sein.
[0018] Die Induktivität des Bauelements wird durch die Form und/oder Position der Abgleichkörper
und/oder die Anzahl der Abgleichkörper eingestellt. Insbesondere kann eine Feinjustierung
der Induktivität durch Änderung der Form, Position und/oder Anzahl der Abgleichkörper
des Bauelements erfolgen.
[0019] Das induktive Bauelement kann eine sogenannte Luftspule aufweisen. In diesem Fall
weist das Bauelement keinen in die Wicklung eingeschobenen magnetischen Kern auf.
Bei einer derartigen Ausführungsform kann die Induktivität besonders gut durch äußere
Abgleichkörper abgeglichen werden. In einer alternativen Ausführungsform kann das
induktive Bauelement einen magnetischen Kern, beispielsweise einen Ferritkern aufweisen.
Die Abgleichkörper sind in diesem Fall vorzugsweise separat vom Ferritkern ausgebildet.
[0020] Der Wicklungsdraht ist beispielsweise als Flachdraht ausgebildet. Es kann sich um
einen Kupferdraht handeln. Die Induktivität des Bauelements liegt beispielsweise zwischen
1 und 1000 nH. Je nach Konstruktion ist durch Variation der Abgleichkörper eine Einstellung
der Induktivität in einem Bereich von bis zu 10 % möglich.
[0021] Gemäß der Erfindung weist das Bauelement mehrere derartige Abgleichkörper auf. Die
Abgleichkörper bilden beispielsweise eine hülsenförmige Abgleichanordnung, in der
die Wicklung angeordnet ist. Durch eine Kombination von Abgleichkörpern mit verschiedenen
Längen, Formen und Materialzusammensetzungen sowie Variation der Anzahl der Abgleichkörper
kann die Induktivität flexibel eingestellt werden.
[0022] Beispielsweise weisen die Abgleichkörper unterschiedliche Längen auf. Als Länge wird
eine Erstreckung entlang der Wicklungsachse der Wicklung bezeichnet. Zum Abgleich
der Induktivität können Abgleichkörper hinzugefügt oder entfernt werden. Wenn der
Induktivitätswert des Bauelements einem Sollwert entspricht, können die Abgleichkörper
in ihrer Position fixiert werden.
[0023] Alternativ oder zusätzlich dazu können die Abgleichkörper unterschiedliche Durchmesser
aufweisen. Als Durchmesser wird die Erstreckung des Abgleichkörpers senkrecht zur
Wicklungsachse bezeichnet. Zum Abgleich kann ein Abgleichkörper durch einen Abgleichkörper
mit einem anderen Durchmesser ersetzt werden. Es können auch Abgleichkörper unterschiedlicher
Geometrieformen kombiniert sein. Beispielsweise können Abgleichkörpern mit kreisförmigen,
elliptischen und rechteckigen Außenkonturen kombiniert werden.
[0024] Alternativ oder zusätzlich dazu können die Abgleichkörper unterschiedliche ferromagnetische
Materialien aufweisen. Zum Abgleich kann ein Abgleichkörper durch einen Abgleichkörper
aufweisend ein anderes Material ersetzt werden.
[0025] Zum Abgleich der Induktivität kann auch die Anzahl der Abgleichkörper variiert werden.
Dabei kann auch ein Füllkörper aufweisend ein nicht-magnetisches Material durch einen
Abgleichkörper ersetzt werden oder umgekehrt.
[0026] Gemäß der Erfindung ist zwischen wenigstens zwei der Abgleichkörper ein Füllkörper
aufweisend ein nicht-magnetisches Material angeordnet sein. Beispielsweise weist der
Füllkörper ein Kunststoffmaterial auf.
[0027] In unterschiedlichen Ausführungsformen weisen die Abgleichkörper einen Mittelpunkt
bezüglich der Wickelachse auf, wobei der Mittelpunkt einen Abstand zu einem Mittelpunkt
der Wicklung bezüglich der Wickelachse aufweist. Die Wickelachse kann auch als x-Achse
definiert sein. Somit weist der Mittelpunkt der Abgleichkörper in x-Richtung einen
Abstand zum Mittelpunkt der Wicklung auf.
[0028] Die Mittelpunkte bezeichnen beispielsweise die geometrischen Mittelpunkte der Wicklung
bzw. der Abgleichkörper bezüglich der Wickelachse. Die Mittelpunkte können auch die
Massenschwerpunkte oder die magnetischen Schwerpunkte der Wicklung bzw. der Abgleichkörper
bezeichnen.
[0029] Beispielsweise führen eine Verschiebung der Abgleichkörper weg vom Mittelpunkt der
Wicklung zu einer Verringerung der Induktivität und eine Verschiebung in Richtung
des Mittelpunktes zu einer Vergrößerung der Induktivität. Bei einer anfänglich beabstandeten
Anordnung vom Mittelpunkt, d.h. einer dezentrierten Anordnung, steht ein ausreichender
Spielraum zur Einstellung der Induktivität zur Verfügung. Die beabstandete Anordnung
kann insbesondere auch nach der Feinjustierung vorhanden sein.
[0030] Zur Verschiebung des Mittelpunkts können die Abgleichkörper oder die Wicklung direkt
verschoben werden. Auch eine Variation der Form, des Materials oder der Anzahl der
Abgleichkörper kann zu einer Verschiebung des Mittelpunktes führen.
[0031] In einer Ausführungsform ist die Induktivität durch die Position der Abgleichkörper
bezüglich der Wickelachse eingestellt. Zum Abgleich können die Abgleichkörper relativ
zur Wicklung beispielsweise in beide Richtungen verschoben werden, bis ein Sollwert
erreicht ist. Entsprechend können auch einzelne Abgleichkörper einer Abgleichanordnung
oder die gesamte Abgleichanordnung verschoben werden.
[0032] Das induktive Bauelement kann einen Anschlag zur Begrenzung der Verschiebung der
Abgleichkörper entlang einer Wickelachse aufweisen. Beispielsweise wird der Anschlag
von einem Teil eines Spulenträgers gebildet oder ist am Spulenträger befestigt. Es
können auch beidseitig Anschläge zur Begrenzung der Verschiebung vorgesehen sein.
[0033] Die Abgleichkörper sind beispielsweise vor und/oder nach der Verschiebung beabstandet
zum Anschlag angeordnet. Somit ist ein Spielraum zur Verschiebung der Abgleichkörper
hin zum Anschlag vorhanden, so dass Spielraum für eine Feinjustierung der Induktivität
vorhanden ist. Ein Abgleichkörper kann auch vor der Feinjustierung am Anschlag anschlagen
und bei der Feinjustierung vom Anschlag weg verschoben werden.
[0034] Beispielsweise sind Abgleichkörper vor und/oder nach der Feinjustierung derart angeordnet,
dass eine Verschiebung in eine Richtung zur Erhöhung der Induktivität und eine Verschiebung
in entgegengesetzte Richtung zur Verringerung der Induktivität führen würde. Beispielsweise
ist der Mittelpunkt der Abgleichkörper sowohl vom Mittelpunkt der Wicklung als auch
von einer Anschlagsposition entfernt. Die Anschlagsposition ist dabei die Position
des Mittelpunktes des entsprechenden Abgleichkörpers bei einem Anschlagen des Abgleichkörpers
an einem Anschlag.
[0035] Beispielsweise beträgt der Abstand des Mittelpunktes eines der Abgleichkörpers von
der Anschlagsposition wenigstens 20 % des Abstandes zwischen Anschlagsposition und
Mittelpunkt der Wicklung. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt beispielsweise der
Abstand des Mittelpunktes eines der Abgleichkörpers vom Mittelpunkt der Wicklung wenigstens
20 % des Abstandes zwischen Anschlagsposition und Mittelpunkt der Wicklung.
[0036] Die Abgleichkörper bzw. die Abgleichanordnung sind beispielsweise relativ zur Wicklung
fixiert. Insbesondere sind die Abgleichkörper nach Einstellung der Induktivität gegen
Verschiebung entlang der Wickelachse nach gesichert. Dazu wird beispielsweise vor
oder nach dem Abgleich ein Haftmittel aufgebracht. Im Fall, dass das Haftmittel vor
dem Abgleich aufgebracht wird, kann ein langsam aushärtendes Haftmittel eingesetzt
werden, so dass ein Verschieben der Abgleichkörper zum Abgleich möglich ist und anschließend
ein Aushärten des Haftmittels erfolgt.
[0037] Das Haftmittel kann ein Klebstoff sein. Das Haftmittel befestigt die Abgleichkörper
beispielsweise an der Wicklung oder einem Spulenträger. Somit ist nach Fixierung der
Abgleichkörper kein Abgleich mehr möglich. Allerdings kann das Bauelement derart ausgebildet
sein, dass vor Aufbringen des Haftmittels ein Abgleich durch Verschiebung der Abgleichkörper
entlang der Wickelachse möglich ist.
[0038] In einer Ausführungsform weist das induktive Bauelement ein Gehäuse zur Abschirmung
auf. Es kann sich dabei um ein Metallgehäuse handeln. Die Abgleichkörperkönnen zwischen
dem Gehäuse und der Wicklung angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ dazu können
die Abgleichkörper auch zur Abschirmung dienen.
[0039] Gemäß einem weiteren, vorliegend jedoch nicht beanspruchten Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Einstellung eines Induktivitätswertes eines induktiven
Bauelements angegeben. Gemäß dem Verfahren werden ein induktives Bauelement aufweisend
eine Wicklung und ein Abgleichkörper bereitgestellt. Der Abgleichkörper weist ein
ferromagnetisches Material auf und umgibt die Wicklung zumindest bereichsweise. Im
Verfahren wird die Form und/oder Position und/oder Anzahl der Abgleichkörper verändert,
um die Induktivität einzustellen.
[0040] Es wird beispielsweise das oben beschriebene induktive Bauelement bereitgestellt
und im Verfahren abgeglichen. Durch das Verfahren kann alternativ oder zusätzlich
das oben beschriebene induktive Bauelement erhalten werden.
[0041] Es können beispielsweise mehrere Abgleichkörper wie oben beschrieben vorhanden sein.
Die Induktivität kann beispielsweise durch Entfernung, Hinzufügen oder Ersetzen eines
Abgleichkörpers abgeglichen werden. Die Abgleichkörper können unterschiedliche Längen,
Durchmesser und/oder Materialien aufweisen.
[0042] Vor Einstellung der Induktivität erfolgt beispielsweise eine Messung der Induktivität.
Bei einer Abweichung von einem Sollwert erfolgt ein Abgleich mittels des Abgleichkörpers.
Nach Abgleich kann wiederum eine Messung und gegebenenfalls ein weiterer Abgleich
erfolgen.
[0043] In einer Ausführungsform wird zur Einstellung der Induktivität die Position des Abgleichkörpers
entlang der Wickelachse verschoben. Es kommt hier insbesondere auf die relative Position
von Wicklung und Abgleichkörper an, so dass ein Verschieben ein direktes Verschieben
der Wicklung bei Festhalten des Abgleichkörpers mit einschließt.
[0044] Beispielsweise ist der Abgleichkörper vor dem Abgleich derart angeordnet, dass die
Induktivität durch Verschiebung in eine Richtung erhöht werden kann und die Induktivität
durch Verschiebung in die entgegengesetzte Richtung verringert werden kann. Insbesondere
kann bei zentrierter Anordnung des Abgleichkörpers relativ zur Wicklung der Induktivitätswert
am höchsten und bei maximal dezentrierter Anordnung der Induktivitätswert am niedrigsten
sein.
[0045] Beispielsweise wird der Abgleichkörper anfänglich an der Anschlagsposition positioniert
und dann zum Abgleich in Richtung des Mittelpunktes der Wicklung verschoben. Der Abgleichkörper
kann auch über den Mittelpunkt hinaus verschoben werden. Nach dem Abgleich beträgt
beispielsweise der Abstand des Mittelpunktes des Abgleichkörpers von der Anschlagsposition
des Mittelpunktes wenigstens 20 % des Abstandes zwischen Anschlagsposition und Mittelpunkt
der Wicklung.
[0046] Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt beispielsweise der Abstand des Mittelpunktes
des Abgleichkörpers vom Mittelpunkt der Wicklung wenigstens 20 % des Abstandes zwischen
Anschlagsposition und Mittelpunkt der Wicklung. Diese Mindestabstände können auch
vor dem Abgleich vorhanden sein, so dass ein ausreichender Spielraum für eine Verschiebung
in beide Richtungen und damit für eine Verringerung oder Vergrößerung der Induktivität
zur Verfügung steht.
[0047] Nach dem Abgleich kann die Position des Abgleichkörpers zur Wicklung fixiert werden.
Beispielsweise wird dazu ein Haftmittel, insbesondere ein Klebstoff aufgebracht.
[0048] In der vorliegenden Offenbarung sind mehrere Aspekte einer Erfindung beschrieben.
Alle Eigenschaften, die in Bezug auf das Bauelement oder das Verfahren offenbart sind,
sind auch entsprechend in Bezug auf den anderen Aspekt offenbart, auch wenn die jeweilige
Eigenschaft nicht explizit im Kontext der anderen Aspekte erwähnt wird.
[0049] Die Beschreibung der hier angegebenen Gegenstände ist nicht auf die einzelnen speziellen
Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr können die Merkmale der einzelnen Ausführungsformen
- soweit technisch sinnvoll - miteinander kombiniert werden.
[0050] Im Folgenden werden die hier beschriebenen Gegenstände anhand von schematischen Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0051] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ausführungsform eines induktiven Bauelements in seitlicher Ansicht,
- Figur 2
- eine weitere Ausführungsform eines induktiven Bauelements in seitlicher Ansicht,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform eines induktiven Bauelements in seitlicher Ansicht,
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform eines induktiven Bauelements in seitlicher Ansicht,
- Figuren 5A bis 5C
- ein Verfahren zur Einstellung einer Induktivität in schematischer Darstellung.
[0052] Vorzugsweise verweisen in den folgenden Figuren gleiche Bezugszeichen auf funktionell
oder strukturell entsprechende Teile der verschiedenen Ausführungsformen.
[0053] Figur 1 zeigt ein induktives Bauelement 1, welches eine Wicklung 2 aufweist. Die
Wicklung 2 ist aus einem schraubenförmig gewundenen Draht 3 gebildet.
[0054] Beispielsweise ist der Draht 3 um einen Spulenträger 11 (siehe Figur 4) gewickelt.
Das Bauelement 1 kann als sogenannte Luftspule ausgebildet sein, bei dem kein magnetischer
Kern im Inneren der Wicklung 2 angeordnet ist. Der Spulenträger 11 ist somit nicht-magnetisch
ausgebildet. Beispielsweise weist der Spulenträger 11 Kunststoff auf oder besteht
aus Kunststoff. Alternativ ist der Spulenträger 11 als Magnetkern ausgebildet oder
es ist ein Magnetkern in den Spulenträger 11 eingeschoben.
[0055] Das induktive Bauelement 1 weist eine Abgleichanordnung 40 auf, die von mehreren
Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n gebildet wird. Durch die Abgleichanordnung 40 kann die
Induktivität nach Fertigstellung der Wicklung 2 präzise eingestellt werden kann. Die
Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n umgeben die Wicklung 2 zumindest bereichsweise. Insbesondere
sind die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n zumindest teilweise in einem Bereich angeordnet,
der weiter von der Wicklungsachse beabstandet ist als die Außenseite der Wicklung
2.
[0056] Insbesondere ist die Wicklung 2 zumindest bereichsweise zwischen einem der Abgleichkörper
4_1, 4_2, 4_n und der Wicklungsachse A angeordnet. Dabei wird "zwischen angeordnet"
dadurch definiert, dass bei einer senkrechten Verbindungslinie eines Punktes des Abgleichkörpers
4_1, 4_2, 4_n zur Wickelachse A die Wicklung 2 von der Verbindungslinie getroffen
wird.
[0057] Die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n sind jeweils aus Ringen oder Hülsen aus ferromagnetischem
Material gebildet. Beispielsweise handelt es sich bei dem Material um Ferrit.
[0058] Die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n bilden vorliegend einen Hohlzylinder, in dem die
Wicklung 2 angeordnet ist. Auch der Spulenträger kann im Hohlzylinder angeordnet sein.
Aus den Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n ragen die Drahtenden 6, 7 heraus. Die Drahtenden
6, 7 sind beispielsweise zur Kontaktierung des Bauelements 1 zu einem Kontaktterminal
(nicht gezeigt) weitergeführt oder mit einer Weiterkontaktierung (nicht gezeigt) versehen.
[0059] Die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n können nach Abgleich der Induktivität relativ zur
Wicklung 2 fixiert sein. Beispielsweise sind die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n mit
einem Haftmittel, beispielsweise einem Klebstoff, an der Wicklung 2 oder einem Spulenträger
befestigt. Es kann sich je nach Abgleichprozess um einen schnell oder langsam härtenden
Klebstoff handeln. Beispielsweise handelt es sich um einen UV-Klebstoff.
[0060] Das Bauelement 1 kann zusätzlich zu den Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n ein Gehäuse
(hier nicht gezeigt) aufwenden, das die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n und die Wicklung
2 zumindest teilweise umgibt. Das Gehäuse kann den Abgleichbereich vergrößern.
[0061] Das Gehäuse kann beispielsweise ein Metallgehäuse sein. Es kann sich hier um ein
separates Bauteil, beispielsweise in Form eines Metallzylinders handeln. Es kann sich
auch um einen Wickel aus einer Metallfolie, insbesondere einer Aluminiumfolie, handeln,
die um die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n gewickelt ist. Alternativ kann es sich auch
um eine Beschichtung auf den Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n handeln. Das Gehäuse erstreckt
sich vorzugsweise über die gesamte Wicklung 2, insbesondere für den Fall, dass sich
die Abgleichanordnung 40 nicht über die gesamte Wicklung 2 erstreckt.
[0062] Vorliegend weist die Abgleichanordnung 40 eine ähnliche Länge auf wie die Wicklung
2, insbesondere ist die Abgleichanordnung 40 geringfügig länger als die Wicklung 2.
[0063] Zwischen den Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n können auch Spalte 5 vorhanden sein. Insbesondere
können die Spalte 5 derart sein, dass die Position der Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n
parallel zur Wicklungsachse zum Abgleich der Induktivität veränderbar ist.
[0064] Zum Abgleich der Induktivität können selektiv einzelne Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n,
vorliegend Ringe, hinzugefügt oder entfernt werden. Beispielsweise werden nach Herstellung
der Wicklung 2 die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n um die Wicklung 2 angeordnet und danach
die Induktivität des Bauelements 1 vermessen. Abhängig von einer Abweichung von einem
Sollwert werden ein oder mehrere der Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n entfernt oder weitere
Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n hinzugefügt. Danach kann wieder die Induktivität gemessen
und überprüft werden, ob ein Sollwert erreicht werden. Gegebenenfalls werden weitere
Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n ausgetauscht.
[0065] Die Abgleichkörper 4 können unterschiedliche Längen l_1, l_2, l_n aufweisen. Je nach
Größe der Abweichung zwischen dem Sollwert und dem Messwert wird ein längerer oder
kürzerer Abgleichkörper l_1, l_2, l_n entfernt oder hinzugefügt.
[0066] Beispielsweise weist das induktive Bauelement 1 vor dem Abgleich die Abgleichkörper
4_1 bis 4_n auf. Zum Abgleich wird der Abgleichkörper 4_1 entfernt, so dass das induktive
Bauelement 1 nur noch die Abgleichkörper 4_2 bis 4_n aufweist. Die Abgleichanordnung
40, gebildet aus den verbleibenden Abgleichkörpern 4_2 bis 4_n ist nun verkürzt und
führt zu einer Änderung der Induktivität, insbesondere einer Verringerung der Induktivität
des Bauteils 1. Dabei führt insbesondere eine Änderung am Rand der Wicklung 2 zu einer
Änderung der Induktivität.
[0067] Zudem ist die Abgleichanordnung 40 in ihrem Schwerpunkt nun in Achsenrichtung nicht
mehr mittig relativ zur Wicklung 2 angeordnet, sondern relativ zur Wicklung 2 nach
rechts verschoben. Dies bewirkt eine Änderung der Induktivität, insbesondere eine
Verringerung der Induktivität des Bauteils 1.
[0068] Alternativ oder zusätzlich dazu können die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n auch unterschiedliche
Umfangsformen aufweisen. Beispielsweise können die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n rechteckige
oder elliptische Umfangsformen aufweisen. Eine Abstimmung kann dann beispielsweise
durch Änderung der Austausch eines Abgleichkörpers durch einen Abgleichkörper mit
einem anderen Umfang erfolgen.
[0069] Der Draht 3 der Wicklung 2 ist beispielsweise als Flachdraht ausgebildet. Es kann
sich um einen Kupferdraht handeln.
[0070] Die Induktivität des Bauelements 1 liegt beispielsweise zwischen 1 und 1000 nH. Je
nach Konstruktion ist durch Variation der Abgleichanordnung 40 beispielsweise eine
Einstellung der Induktivität in einem Bereich von bis zu 10 % in Schritten von 0,01
% der Gesamt-Induktivität möglich. Bei sehr feiner Unterteilung der Abgleichanordnung
40 kann sich eine feinere Abstimmung des Induktivitätswertes mit Schritten um 1 nH
bis weit unter 1 nH ergeben.
[0071] Durch Kombination von verschiedenen Längen, Formen, Anzahl und Materialzusammensetzungen
der Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n kann die Induktivität flexibel eingestellt werden.
Durch die hohe Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten kann eine optimale Konfiguration
in Bezug auf Wechselstromverluste, Induktivität, Größe, Abstrahlcharakteristik, Einstrahlcharakteristik,
Schirmung, Wärmeentwicklung, Robustheit etc. gefunden werden, so dass die optimale
Leistung erbracht werden kann.
[0072] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform eines induktiven Bauelements 1 gemäß der vorliegend
beanspruchten Erfindung. Im Unterschied zu Figur 1, welche lediglich zum besseren
Verständnis der Erfindung eine beispielhafte, jedoch vorliegend nicht beanspruchte
Ausführungsform eines induktiven Bauelements mit mehreren Abgleichkörpern zeigt, sind
hier zusätzlich zu den Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n noch Füllkörper 8_1, 8_2, 8_n
vorhanden. Die Füllkörper 8_1, 8_2, 8_n sind nicht-magnetisch ausgebildet. Beispielsweise
weisen die Füllkörper 8_1, 8_2, 8_n ein Kunststoffmaterial auf.
[0073] Die Füllkörper 8_1, 8_2, 8_n füllen den Raum zwischen den Abgleichkörpern 4_1, 4_2,
4_n auf und dienen zur Festlegung der Positionen der Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n
oder zur Auffüllung leerer Räume, beispielsweise nach Entfernen eines Abgleichkörpers
zur Einstellung der Induktivität. Die Füllkörper 8_1, 8_2, 8_n können jeweils die
gleiche Länge wie die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n aufweisen. Die Füllkörper 8_1,
8_2, 8_n können auch eine andere Länge aufweisen als die Abgleichkörper 4_1, 4_2,
4_n.
[0074] Zum Abgleich der Induktivität wird beispielsweise einer der Abgleichkörper 4_1, 4_2,
4_n durch einen Füllkörper 8_1, 8_2, 8_n ersetzt oder die Position der Füllkörper
8_1, 8_2, 8_n und Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n verändert.
[0075] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines induktiven Bauelements 1. Im Unterschied
zu Figur 2 weisen die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n unterschiedliche Durchmesser b
1, b
2, b
n auf. Zum Abgleich wird beispielsweise ein Abgleichkörper durch einen Abgleichkörper
mit größerem oder kleinerem Außendurchmesser ersetzt.
[0076] Auch hier können zwischen den Abgleichkörpern 4_1, 4_2, 4_n ein oder mehrere Füllkörper
8_1 angeordnet sein. Vorliegend ist nur ein Füllkörper 8_1 zwischen zwei der Abgleichkörper
4_1, 4_2 vorhanden und zwischen den weiteren Abgleichkörpern 4_2, 4_n kein Füllkörper
vorhanden. Es können auch zwischen allen oder keinem der Abgleichkörper Füllkörper
vorhanden sein.
[0077] Zudem ist hier ein Gehäuse 9 angedeutet, in dem die Abgleichanordnung 4 und die Wicklung
2 aufgenommen ist. Die Abgleichanordnung 4 ist zwischen dem Gehäuse 9 und der Wicklung
2 angeordnet. Die Abgleichanordnung 4 kann an einer Wand des Gehäuses 9 anliegen.
Die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n können auch am Gehäuse 9 befestigt sein. Das Gehäuse
9 kann auch bei den anderen gezeigten Ausführungsformen vorhanden sein. Durch ein
derartiges Gehäuse 9, insbesondere ein Metallgehäuse, kann die Abschirmung verbessert
und der Abgleichbereich vergrößert werden.
[0078] Alternativ oder zusätzlich dazu können auch die Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n eine
Abschirmfunktion übernehmen, so dass die Induktivitäten von der Umgebung entkoppelt
sind. Eine derartige Abschirmung von elektromagnetischen Wellen / Feldern ist gerade
im Hochfrequenz-Bereich notwendig. Bei einem zusätzlichen Metallgehäuse kann die Entkopplung
noch weiter optimiert werden.
[0079] In einer alternativen Ausführungsform zur Luftspule kann der Spulenträger auch als
magnetischer Kern, beispielsweise als Ferritkern ausgebildet sein oder es kann im
Spulenträger ein magnetischer Kern vorhanden sein.
[0080] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines induktiven Bauelements 1, das nicht
unter die vorliegend beanspruchte Erfindung fällt, jedoch zum besseren Verständnis
der Erfindung dient. Auch hier ist im Außenraum der Wicklung 2 eine Abgleichanordnung
40 angeordnet, die hier nur einen einzigen Abgleichkörper 4 aufweist. Der Abgleichkörper
4 ist als Hülse ausgebildet. Die Wicklung 2 ist innerhalb des Abgleichkörpers 4 angeordnet.
Vorliegend ragen die Drahtenden 6, 7 aus demselben Ende aus dem Abgleichkörper 4 heraus.
Die Drahtenden 6, 7 können auch aus unterschiedlichen Enden herausragen.
[0081] Vorliegend weist der Abgleichkörper 4 eine größere Länge auf als die Wicklung 2.
Beispielsweise ist der Abgleichkörper 4 um maximal die Hälfte der Länge der Wicklung
2 länger als die Wicklung 2.
[0082] Ein Abgleich der Induktivität erfolgt hier durch Verschieben des Abgleichkörpers
4 entlang der Wicklungsachse A. Somit wird die (Längs-)Position des Abgleichkörpers
4 relativ zur Wicklung 2 verändert. Insbesondere wird der Abstand d des Mittelpunkts
x_4 des Abgleichkörpers 4 zum Mittelpunkt x_2 der Wicklung 2 variiert. Die Mittelpunkte
x_2, x_4 bezeichnen beispielsweise die geometrischen Mittelpunkte der Wicklung 2 bzw.
des Abgleichkörpers 4 bezüglich der Wicklungsachse A, die auch als x-Achse bezeichnet
werden kann. Die Mittelpunkte x_2, x_4 können auch die Massenschwerpunkte oder die
magnetischen Schwerpunkte der Wicklung 2 bzw. des Abgleichkörpers 4 bezeichnen.
[0083] Das induktive Bauelement 1 weist einen Anschlag 10 auf, der die Verschiebung des
Abgleichkörpers 4 entlang der Wicklungsachse A begrenzt. Der Anschlag 10 ist beispielsweise
integraler Bestandteil eines Spulenträgers 11, um den die Wicklung 2 angeordnet ist.
Der Anschlag 10 begrenzt die maximale Verschiebung des Abgleichkörpers 4 in eine Richtung.
Die Position des Mittelpunktes des Abgleichkörpers 4 beim Anschlagen des Abgleichkörpers
4 am Anschlag 10 wird mit x_10 bezeichnet.
[0084] Beispielsweise ist in einer Anfangsposition der Mittelpunkt x_4 des Abgleichkörpers
4 auf halbem Weg zwischen der Anschlagsposition x_10 und dem Mittelpunkt x_2 der Wicklung
2 angeordnet. In diesem Fall steht ausreichender Spielraum zur Feinjustierung in beide
Längsrichtungen zur Verfügung. Beispielsweise führt eine Verschiebung weg vom Mittelpunkt
x_2 der Wicklung 2 zu einer Verringerung der Induktivität und eine Verschiebung weg
von der Anschlagsposition x_10 in Richtung des Mittelpunkts x_2 der Wicklung 2 zu
einer Vergrößerung der Induktivität.
[0085] Dabei entsteht vor allem ein großer Effekt durch Änderung der Position des Abgleichkörpers
4 an den längsseitigen Rändern der Wicklung 2. Somit ist es vorteilhaft, wenn wenigstens
ein längsseitiges Ende des Abgleichkörpers 4 im Bereich eines längsseitigen Endes
der Wicklung 2 verschoben wird. Beispielsweise beträgt der Abstand eines längsseitigen
Endes der Wicklung 2 zum Abgleichkörper 4 vor oder nach der Einstellung der Induktivität
nur maximal wenige mm. Insbesondere sind die Abstände der längsseitigen Enden des
Abgleichkörpers 4 jeweils vom nächstliegenden längsseitigen Ende der Wicklung 2 unterschiedlich.
[0086] Nach Einstellung der Induktivität wird der Abgleichkörper 4 in einer Position relativ
zur Wicklung 2 fixiert, beispielsweise am Spulenträger 11 oder direkt an der Wicklung
2.In der Endposition ist der Abgleichkörper 4 beispielsweise weder mittig, d.h. nicht
mit seinem Mittelpunkt x_4 an der Position des Mittelpunkts x_2 der Wicklung 2, noch
an der Anschlagsposition x_10 positioniert, sondern zwischen diesen beiden Positionen
oder sogar von der Anschlagsposition x_10 gesehen jenseits des Mittelpunkts x_2 positioniert.
Beispielsweise weisen dann die längsseitigen Enden des Abgleichkörpers 4 unterschiedliche
Entfernungen von der nächstliegenden randseitigen Windung der Wicklung 4 auf.
[0087] Der Spulenträger 10 kann auch ein oder mehrere Abstandshalter 12 zur Positionierung,
insbesondere Zentrierung, des Abgleichkörpers 4 in einem festgelegten Abstand zur
Wickelachse A aufweisen. Die Abstandshalter 12 sind beispielsweise als radiale Vorsprünge
des Spulenträgers 10 ausgebildet, an die eine Innenwandung des Abgleichkörpers 4 anliegt.
Es können auch zusätzliche Elemente als Abstandshalter auf dem Spulenträger aufgebracht
sein.
[0088] Der Spulenträger 10 weist vorliegend eine zylindrische Form auf. Der Spulenkörper
kann auch eine andere Form aufweisen, beispielsweise eine Quaderform. Der Spulenträger
10 kann auch Teil eines größeren Körpers, beispielsweise eines ringförmigen Körpers
sein. Der Spulenträger 10 kann als Hohlkörper ausgebildet sein.
[0089] Es ist auch eine Kombination der Eigenschaften der Ausführungsformen der Figuren
1 bis 3 mit der Ausführungsform der Figur 4 möglich. Insbesondere können bei den Ausführungsformen
der Figuren 1 bis 3 auch der Spulenträger 11 vorhanden sein und die Drahtenden 6,
7 aus demselben Ende herausragen. Auch in den Figuren 1 bis 3 kann der Mittelpunkt
der Abgleichanordnung 40 an der Wicklungsachse A als Maß für die Position der Abgleichanordnung
40 relativ zur Wicklung 2 herangezogen werden und es ist zusätzlich oder alternativ
eine Verschiebung der Abgleichanordnung 40 bzw. der Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n zur
Wicklung 2 möglich.
[0090] Die Figuren 5A bis 5C zeigen Verfahrensschritte bei der Einstellung einer Induktivität
eines induktiven Bauelements 1. Das beispielhaft gezeigte Verfahren fällt nicht unter
die vorliegend beanspruchte Erfindung, dient jedoch ebenfalls zum besseren Verständnis
der Erfindung.
[0091] Gemäß Figur 5A wird ein induktives Bauelement 1 bereitgestellt, beispielsweise ein
Bauelement gemäß Figur 4. Ein Abgleichkörper 4 ist beispielsweise mit seinem Mittelpunkt
an der Position x_4 auf halbem Weg zwischen einer Anschlagsposition x_10 und der Position
x_2 des Mittelpunkts der Wicklung 2 angeordnet.
[0092] Alternativ kann die Anfangsposition des Abgleichkörpers 4 beispielsweise auch die
Anschlagsposition x_10 sein und der Abgleichkörper 4 wird von der Anschlagsposition
x_10 in Richtung des Mittelpunkts x_2 der Wicklung 2 verschoben. Falls nötig, kann
der Abgleichkörper 4 auch über den Mittelpunkt x_2 hinaus verschoben werden. Dies
hat den Vorteil, dass die Anfangsposition des Abgleichkörpers 4 auf einfache Weise
eingestellt werden kann.
[0093] Es wird die Induktivität L des Bauelements 1 gemessen. Abhängig von einem Sollwert
der Induktivität L des Bauelements 1 wird die erforderliche Verschiebung des Abgleichkörpers
4 entlang der Wicklungsachse A (x-Achse) bestimmt.
[0094] Gemäß Figur 5B erfolgt dann eine Verschiebung des Abgleichkörpers 4 abhängig von
der Abweichung des gemessenen Wertes vom Sollwert.
[0095] Beispielsweise wird bei einem Messwert größer als der Sollwert der Induktivität L
der Abgleichkörper 4 weg von dem Mittelpunkt x_2 der Wicklung 2 in Richtung der Anschlagsposition
x_10 verschoben. Bei einem Messwert kleiner als der Sollwert der Induktivität L wird
der Abgleichkörper 4 hin zum Mittelpunkt x_2 der Wicklung 2 verschoben. Die Verschiebung
kann in festgelegten Schritten erfolgen, beispielsweise im pm-Bereich. Der maximale
Verschiebungsweg liegt beispielsweise im mm-Bereich. Beispielsweise erfolgt die Verschiebung
mit Hilfe eines Schrittmotors. Es kann auch die Länge der Verschiebung abhängig von
der Abweichung vom Sollwert festgelegt werden.
[0096] Beispielsweise kann abhängig von der Geometrie des Bauelements 1 durch Verschieben
des Abgleichkörpers 4 von der Position des Mittelpunkts x_2 bis zur Anschlagsposition
x_10 eine Verringerung der Induktivität um bis zu 5 % erreicht werden. Bei mittiger
Position des Abgleichkörpers 4 zur Wicklung 2 kann ein maximaler Induktivitätswert
erreicht werden, bei maximaler Verschiebung zur Position x_10 kann ein minimaler Induktivitätswert
erreicht werden.
[0097] Anschließend kann wieder eine Messung des Induktivitätswertes durchgeführt werden.
Falls die Induktivität hinreichend nahe beim Sollwert liegt, ist die Position x_4
des Abgleichkörpers 4 festgelegt.
[0098] Gemäß Figur 5C wird der Abgleichkörper 4 in seiner x-Position fixiert. Beispielsweise
wird der Abgleichkörper 4 durch ein Haftmittel 13 an der Wicklung 2 oder am Spulenträger
11 befestigt. Beim Haftmittel 13 kann es sich beispielsweise um einen Klebstoff, insbesondere
um einen UV-Klebstoff handeln. Das Haftmittel 13 wird aufgebracht und ausgehärtet.
[0099] Die Endposition x_4 kann nun für eine Gruppe von Bauelementen 1 verwendet werden.
Alternativ dazu kann der Abgleich auch für jedes einzelne Bauelement 1 erneut durchgeführt
werden. Das Verfahren eignet sich zum Abgleich in einer vollautomatischen Fertigung.
[0100] Entsprechende Abgleichverfahren können für die Ausführungsformen der Figuren 1 bis
3 durchgeführt werden. Bei diesen Ausführungsformen kann nach Messung der Induktivität
L in Figur 5A zum Abgleich beispielsweise einer der Abgleichkörper 4_1, 4_2, 4_n entfernt
oder hinzugefügt werden.
Bezugszeichenliste
[0101]
1 induktives Bauelement
2 Wicklung
3 Draht
40 Abgleichanordnung
4, 4_1, 4_2, 4_n Abgleichkörper
5 Spalt
6 Drahtende
7 Drahtende
8_1, 8_2, 8_n Füllkörper
9 Gehäuse
10 Anschlag
11 Spulenträger
12 Abstandshalter
13 Haftmittel
A Wickelachse
x_2 Mittelpunkt Wicklung
x_4 Mittelpunkt Abgleichkörper / Abgleichanordnung
x_10 Anschlagsposition
d Abstand Mittelpunkt Wicklung - Mittelpunkt Abgleichkörper
L Induktivität
b1, b2, bn Durchmesser
l1, l2, ln Länge
1. Induktives Bauelement,
aufweisend eine Wicklung (2) und mehrere Abgleichkörper (4, 4_1, 4_2, 4_n) zur Einstellung
einer Induktivität (L) des induktiven Bauelements (1), wobei die Abgleichkörper (4,
4_1, 4_2, 4_n) ein ferromagnetisches Material aufweisen und die Wicklung (2) zumindest
bereichsweise umgeben, wobei die Induktivität (L) durch die Form und/oder Position
und/oder Anzahl der Abgleichkörper (4, 4_1, 4_2, 4_n) eingestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen wenigstens zwei der Abgleichkörper (4_1, 4_2, 4_n) ein Füllkörper (8_1,
8_2, 8_n) aufweisend ein nicht-magnetisches Material angeordnet ist.
2. Induktives Bauelement nach Anspruch 1,
wobei die Wicklung (2) zumindest teilweise innerhalb der Abgleichkörper (4, 4_1, 4_2,
4_n) angeordnet ist.
3. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Abgleichkörper
(4, 4_1, 4_2, 4_n) als Ring oder Hülse ausgebildet sind.
4. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abgleichkörper
unterschiedliche Längen (l1, l2, l3) und/oder unterschiedliche Durchmesser (b1, b2,
b3) aufweisen.
5. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abgleichkörper
(4, 4_1, 4_2, 4_n) einen Mittelpunkt (x_4) bezüglich einer Wickelachse (A) aufweisen
und die Wicklung (2) einen Mittelpunkt (x_2) bezüglich der Wickelachse (A) aufweist,
wobei der Mittelpunkt (x_4) der Abgleichkörper (4) einen Abstand (d) vom Mittelpunkt
(x_2) der Wicklung (2) aufweist.
6. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend einen Anschlag
(10) zur Begrenzung der Verschiebung der Abgleichkörper entlang einer Wickelachse
(A) aufweist, wobei die Abgleichkörper (4, 4_1, 4_2, 4_n) beabstandet zum Anschlag
(10) angeordnet sind.
7. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Induktivität
(L) durch die Position der Abgleichkörper (4, 4_1, 4_2, 4_n) bezüglich der Wickelachse
(A) eingestellt ist.
8. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abgleichkörper
(4, 4_1, 4_2, 4_n) relativ zur Wicklung (2) durch ein aufgebrachtes Haftmittel (13)
fixiert sind, wobei die Abgleichkörper (4, 4_1, 4_2, 4_n) ohne das Haftmittel (13)
verschiebbar in Richtung der Wickelachse (A) ausgebildet ist.
9. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend ein Gehäuse
(9) zur Abschirmung, wobei die Abgleichkörper (4, 4_1, 4_2, 4_n) zwischen dem Gehäuse
(9) und der Wicklung (2) angeordnet sind.
10. Induktives Bauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das als Luftspule ausgebildet
ist.
1. Inductive component,
comprising a winding (2) and a plurality of adjustment bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) for
adjusting an inductance (L) of the inductive component (1), wherein the adjustment
bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) comprise a ferromagnetic material and surround at least
a portion of the winding (2), wherein the inductance (L) is adjusted via the shape
and/or position and/or number of adjustment bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n), characterized in that a filling body (8_1, 8_2, 8_n) comprising a non-magnetic material is disposed between
at least two of the adjustment bodies (4_1, 4_2, 4_n).
2. Inductive component according to claim 1,
wherein the winding (2) is disposed at least partially within the adjustment bodies
(4, 4_1, 4_2, 4_n).
3. Inductive component according to any one of the preceding claims in which the adjustment
bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) are configured as a ring or sleeve.
4. Inductive component according to any one of the preceding claims, wherein the adjustment
bodies have different lengths (l1, l2, l3) and/or different diameters (b1, b2, b3).
5. Inductive component according to any one of the preceding claims, wherein the adjustment
bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) have a center point (x_4) relative to a winding axis (A)
and the winding (2) has a center point (x_2) relative to the winding axis (A), wherein
the center point (x_4) of the adjustment bodies (4) is at a distance (d) from the
center point (x_2) of the winding (2).
6. Inductive component according to any one of the preceding claims, comprising a stop
(10) for limiting the displacement of the adjustment bodies along a winding axis (A),
wherein the adjustment bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) are disposed at a distance from the
stop (10).
7. Inductive component according to any one of the preceding claims, in which the inductance
(L) is adjusted via the position of the adjustment bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) relative
to the winding axis (A).
8. Inductive component according to any one of the preceding claims, wherein the adjustment
bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) are fixed relative to the winding (2) by means of an applied
bonding agent (13), wherein the adjustment bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) are configured
to be displaceable in the direction of the winding axis (A) without the bonding agent
(13).
9. Inductive component according to any one of the preceding claims, comprising a housing
(9) for shielding, wherein the adjustment bodies (4, 4_1, 4_2, 4_n) are disposed between
the housing (9) and the winding (2).
10. Inductive component according to any one of the preceding claims that is designed
as an air-core coil.
1. Composant inductif
présentant une bobine (2) et plusieurs corps d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) destinés
au réglage de l'inductance (L) du composant inductif (1), les corps d'ajustement (4,
4_1, 4_2, 4_n) présentant un matériau ferromagnétique et entourant au moins partiellement
la bobine (2), ladite inductance (L) étant réglée du fait de la forme et/ou de la
position et/ou du nombre des corps d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n), caractérisé en ce qu'il se trouve un corps de remplissage (8_1, 8_2, 8_n) disposé entre au moins deux des
corps d'ajustement (4_1, 4_2, 4_n) et présentant un matériau non magnétique.
2. Composant inductif selon la revendication 1,
dans lequel la bobine (2) est agencée au moins en partie à l'intérieur des corps d'ajustement
(4, 4_1, 4_2, 4_n).
3. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les corps
d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) sont conçus sous forme d'anneau ou de manchon.
4. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les corps
d'ajustement présentent des longueurs (l1, l2, l3) différentes et/ou des diamètres
(b1, b2, b3) différents.
5. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les corps
d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) présentent un centre (x_4) par rapport à un axe de
bobinage (A) et la bobine (2) présente un centre (x_2) par rapport à l'axe de bobinage
(A), le centre (x_4) desdits corps d'ajustement (4) présentant un écart (d) par rapport
au centre (x_2) de la bobine (2).
6. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, présentant une butée
(10) destinée à limiter le déplacement des corps d'ajustement le long d'un axe de
bobinage (A), les corps d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) étant agencés à l'écart de
la butée (10).
7. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel l'inductance
(L) est réglée du fait de la position des corps d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) par
rapport à l'axe de bobinage (A).
8. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, dans lequel les corps
d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) sont fixés par rapport à la bobine (2) par application
d'un adhésif (13), les corps d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) étant déplaçables, en
l'absence d'adhésif (13), selon la direction de l'axe de bobinage (A) .
9. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, présentant un boîtier
(9) assurant un blindage, les corps d'ajustement (4, 4_1, 4_2, 4_n) étant agencés
entre le boîtier (9) et la bobine (2).
10. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, conçu sous la forme
d'une bobine sans noyau.