Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Reckwalzvorrichtung sowie ein Reckwalzverfahren zum Druckumformen
von Werkstücken durch Walzen. Die Reckwalzvorrichtung weist zu diesem Zweck ein Arbeitswalzenpaar
mit zwei Walzen auf, die in Axialrichtung mehrere Stufen realisieren, die zur schrittweisen
Umformung der Werkstücke eingerichtet sind, indem die Werkstücke die Stufen sukzessive
durchlaufen.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Zu den Längswalzverfahren, in denen das Walzgut senkrecht zu den Walzachsen durch
den Walzenspalt transportiert und dabei umgeformt wird, zählt das Reckwalzverfahren.
Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass ein zu walzender Rohling, beispielsweise ein
Rund- oder Vierkantmaterial, durch einen Manipulator den Walzen zugeführt und in einzelnen
Stufen, die in Axialrichtung der Walzen angeordnet sind und auch als "Stiche", "Kaliber"
oder "Sektoren" bezeichnet werden, umgeformt wird. Die Stufen der Walzen weisen demzufolge
zumeist unterschiedliche Walzprofile auf und werden vom zu walzenden Rohling nacheinander
durchlaufen, wodurch der Profilquerschnitt des Rohlings schrittweise geändert wird.
[0003] Das Reckwalzen ist besonders zur Herstellung von Zwischenformen, wie etwa Halbzeugen
oder Vorformlingen, in selteneren Fällen auch von Fertigformteilen geeignet. Im Fall
der Herstellung von Zwischenformen können durch das Reckwalzen nachgelagerte Verarbeitungsschritte,
wie etwa ein Gesenkschmieden, vereinfacht werden. So lassen sich beispielsweise der
Materialeinsatz und die Prozesskräfte beim Gesenkschmieden reduzieren sowie die Oberflächenqualität
der Bauteile erhöhen. Konkret wird das Reckwalzen beispielsweise zur Herstellung von
Zwischenformen für Bauteile wie Kurbelwellen, Achsen und Lenkerbauteile angewendet.
[0004] Die
DE 10 2014 101 150 A1 beschreibt eine Reckwalzvorrichtung, die ein Walzenpaar mit zwei im Drehsinn umkehrbaren
Walzen und zwei Greifeinrichtungen zur Handhabung der zu walzenden Werkstücke aufweist.
Die beiden Greifeinrichtungen sind auf gegenüberliegenden Seiten des Walzenpaars angeordnet.
Ferner weisen die Walzen in Axialrichtung zumindest zwei Walzwerkzeuge, d.h. Stufen,
auf, wobei die Stufen zur schrittweisen Umformung des Werkstücks eingerichtet sind.
[0005] Die Ausbringung der Werkstücke ist gemäß der in der
DE 10 2014 101 150 A1 beschriebenen Technik dadurch begrenzt, dass die Handhabung der Werkstücke durch
die beiden Greifeinrichtungen stets nur einen Teil des Walzenpaars beansprucht, d.h.
nicht alle Stufen werden gleichzeitig genutzt.
[0006] Eine Erhöhung der Ausbringung wird mit einer Reckwalzvorrichtung gemäß der
DE 10 2016 112 946 A1, welche die Basis für den Oberbegriff des Anspruchs 1 bildet, erzielt. Zu diesem
Zweck sind auf der gegenüberliegenden Seiten des Walzenpaars jeweils mehrere Greifeinrichtungen
installiert, wobei jeweils zwei gegenüberliegende Greifeinrichtungen, die ein Greifeinrichtungspaar
bilden, einer Stufe zugeordnet sind und das entsprechende Werkstück greifen. Zudem
weist die Reckwalzvorrichtung eine Transfervorrichtung auf, um die Werkstücke im Arbeitstakt
der Vorrichtung von Greifeinrichtungspaar zu Greifeinrichtungspaar zu befördern.
[0007] Die Ausbringungserhöhung gemäß der
DE 10 2016 112 946 A1 wird durch einen erheblichen konstruktiven Aufwand erkauft, denn zur parallelen Belegung
der Stufen werden pro Stufe zwei Greifeinrichtungen verwendet, um das Werkstück an
beiden Enden zu greifen. Das parallele Walzen mehrerer Werkstücke ist zudem mit einem
technischen Problem verbunden, das daher resultiert, dass die Werkstücke durch die
Verformung in unterschiedlichen Stadien entlang der Axialrichtung der Walzen unterschiedliche
Längen aufweisen. Hierfür muss ein Längenausgleich zwischen den einzelnen Greifeinrichtungen
sichergestellt werden, um einen zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Walzprozess
sicherzustellen.
Darstellung der Erfindung
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Reckwalzvorrichtung sowie
ein verbessertes Reckwalzverfahren anzugeben, insbesondere eine hohe Ausbringung von
Werkstücken mit einer reduzierten baulichen Komplexität zu realisieren.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe mit einer Reckwalzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie einem Reckwalzverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Vorteilhafte Weiterbildungen
folgen aus den Unteransprüchen, der folgenden Darstellung der Erfindung sowie der
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen.
[0011] Die Reckwalzvorrichtung gemäß der Erfindung dient zum Druckumformen von Werkstücken,
vorzugsweise metallischen Werkstücken, durch Walzen.
[0012] Die Reckwalzvorrichtung weist ein Arbeitswalzenpaar mit zwei Walzen auf, die jeweils
um deren Walzenachsen rotierbar sind und zwischen sich einen Walzenspalt ausbilden.
Die Walzen sind so eingerichtet, dass sie in Axialrichtung mehrere Stufen realisieren,
die zur schrittweisen Umformung der Werkstücke vorgesehen sind, indem die Werkstücke
die Stufen sukzessive durchlaufen. Bei der Umformung der Werkstücke drehen sich die
Arbeitswalzen entgegengesetzt. Die Arbeitswalzen können im Drehsinn umkehrbar sein.
Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Normalerweise unterscheiden sich die
Walzprofile an den unterschiedlichen Stufen, um so eine schrittweise Umformung der
Werkstücke durchzuführen. Vorzugsweise durchläuft jedes Werkstück alle Stufen, von
der niedrigsten Stufe bis zur höchsten Stufe. Allerdings kann es in besonderen Fällen
auch möglich sein, dass nicht alle Stufen auf die Werkstücke wirken, d.h. Stufen weggelassen
oder übersprungen werden. Die Bezeichnungen "sukzessive", "schrittweise" usw. beschränken
die Bearbeitung somit nicht notwendigerweise auf einen vollständigen Durchlauf aller
zur Verfügung stehender Stufen.
[0013] Die Reckwalzvorrichtung weist ferner einen, vorzugsweise genau einen, Manipulator
mit mehreren Greifeinrichtungen auf. Vorzugsweise ist die Anzahl der Greifeinrichtungen
gleich der Anzahl der Stufen. Die Greifeinrichtungen, vorzugsweise der gesamte oder
im Wesentlichen gesamte Manipulator, sind auf einer Arbeitsseite des Arbeitswalzenpaars
angeordnet und eingerichtet, die Werkstücke zu greifen und an einer zugeordneten Stufe
in einer Vorschub-/Rückzugsrichtung durch den Walzenspalt zu führen. Die Arbeitsseite
ist durch die Lage des Arbeitswalzenpaars und der Greifeinrichtungen definiert. Die
der Arbeitsseite gegenüberliegende Seite (relativ zum Arbeitswalzenpaar) kann als
Werkzeugwechselseite konzipiert sein, über die Wartungsarbeiten, etwa ein Walzenwechsel,
realisierbar ist.
[0014] Die Reckwalzvorrichtung weist ferner eine Ablage auf, die eingerichtet ist, um Werkstücke
temporär zu stützen und in Zusammenwirkung mit dem Manipulator an eine andere Greifeinrichtung,
vorzugsweise die benachbarte Greifeinrichtung der nächsthöheren Stufe, zu übergeben.
In anderen Worten, die Werkstücke werden von einer Greifeinrichtung an eine andere
Greifeinrichtung, vorzugsweise eine Greifeinrichtung höherer Stufe, beispielsweise
der nächsthöheren Stufe, übergeben. Diese Übergabe der Werkstücke findet normalerweise
einmal pro Arbeitstakt der Reckwalzvorrichtung statt. Jenes Werkstück, das die Bearbeitung
vollständig durchlaufen hat, vorzugsweise das Werkstück der höchsten Stufe, wird ausgeschleust.
Ferner wird ein neues Werkstück, das hierin auch als Rohling bezeichnet wird, der
untersten Bearbeitungsstufe zugeführt. Somit werden bei der Übergabe der Werkstücke
normalerweise nur das erste Werkstück (der Rohling) bis vorletzte Werkstück durch
eine Greifeinrichtung gegriffen und aufgenommen. Es sei darauf hingewiesen, dass die
Bezeichnung "fertiges Werkstück" sich nur auf den Reckwalzvorgang bezieht, d.h. nicht
notwendigerweise ein Endprodukt oder Fertigformteil bezeichnet. Vielmehr ist das fertige
Werkstück, das alle beabsichtigten Stufen der Reckwalzvorrichtung durchlaufen hat,
vorzugsweise eine Zwischenformen, wie etwa ein Halbzeug oder Vorformling.
[0015] Die Ablage ist kein Manipulator, da die Ablage keine Greifeinrichtungen aufweist,
die eingerichtet sind, um die Werkstücke zu greifen und in einer Vorschub-/Rückzugsrichtung
durch den Walzenspalt zu führen. Insbesondere weist die Ablage keine Greifeinrichtungen
auf, die in den Walzenspalt eintreten bzw. durch diesen hindurchtreten oder hindurchtreten
können. Die Ablage kann passiv eingerichtet sein, indem die Werkstücke zur Übergabe
darauf abgelegt werden bzw. die Ablage die Werkstücke abstützt, ohne diese aktiv zu
greifen oder zu klammern. Alternativ kann die Ablage Festhaltemittel aufweisen, die
eingerichtet sind, um die Werkstücke temporär festzuhalten bzw. zu stabilisieren,
beispielsweise zu greifen oder zu klammern.
[0016] Die so konstruierte Reckwalzvorrichtung erlaubt eine Bearbeitung mehrerer Werkstücke
gleichzeitig durch eine parallele Belegung aller oder zumindest mehrerer Stufen, beispielsweise
jeder zweiten Stufe. Durch die Parallelbelegung lässt sich die Ausbringung der Werkstücke,
somit die Produktivität erhöhen. Dies wird erreicht, ohne dass zwei oder mehr Manipulatoren
auf gegenüberliegenden Seiten des Arbeitswalzenpaars installiert sind. Der Manipulator
auf der Arbeitsseite wird gegebenenfalls lediglich um weitere Greifeinrichtungen,
etwa Zangen, erweitert, wodurch die verbesserte Funktionalität ohne erhebliche Erhöhung
der baulichen und prozessualen Komplexität der Reckwalzvorrichtung erzielt wird. Die
Übergabe der Werkstücke an Greifeinrichtungen im Prozessverlauf nachfolgender Stufen
wird in Verbindung mit einer Ablage realisiert. Auf diese Weise wird eine hohe Ausbringung
mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von Baugruppen realisiert, wodurch sich
ferner die Zuverlässigkeit und Wartbarkeit der Reckwalzvorrichtung verbessert.
[0017] Vorzugsweise sind eine oder mehrere Greifeinrichtungen um ihre eigene Achse rotierbar
eingerichtet, um eine Drehung der entsprechenden Werkstücke zwischen den einzelnen
Stufen zu ermöglichen. Hierbei ist eine Drehung der Werkstücke um deren Längsachse
um einen bestimmten Winkel, beispielsweise 90°, gemeint. Die Drehung kann vor oder
nach der Umformung an der jeweiligen Stufe erfolgen.
[0018] Gemäß der Erfindung sind die Greifeinrichtungen eingerichtet, um die Werkstücke an
einem Ende zu greifen und an einer zugeordneten Stufe durch den Walzenspalt zu führen,
während die Werkstücke am anderen Ende nicht gegriffen werden. Es ist nicht erforderlich,
dass das "zweite" Ende der Werkstücke von einer zusätzlichen Greifeinrichtung eines
Manipulators gegriffen wird, womit nicht nur eine Reduktion der baulichen Komplexität
sondern auch der Prozessteuerung einhergeht.
[0019] Vorzugsweise ist die Ablage in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung
verfahrbar. Insbesondere kann die Verfahrbarkeit der Ablage genutzt werden, um die
Übergabe der Werkstücke durch einen Quertransport derselben durch die Ablage zu realisieren
oder zumindest zu unterstützen. Alternativ oder zusätzlich kann die Ablage in der
Hoch-/Runterrichtung verfahrbar eingerichtet sein, beispielsweise um während des Walzens
abzutauchen und den Walzprozess nicht zu behindern.
[0020] Vorzugsweise ist die Ablage auf der Arbeitsseite angeordnet. Somit ist die Seite
gegenüber der Arbeitsseite, die vorteilhafterweise als Werkzeugwechselseite konzipiert
ist, nicht durch die Ablage verbaut oder eingeschränkt zugänglich. Dies verbessert
die Wartbarkeit der Reckwalzvorrichtung.
[0021] Vorzugsweise ist die Anzahl der Greifeinrichtungen gleich der Anzahl der Stufen,
wobei die Zuordnung Greifeinrichtung zur Stufe eine Eins-zu-eins-Zuordnung ist. Auf
diese Weise ist das Arbeitswalzenpaar entlang der Axialrichtung optimal nutzbar, wobei
die Beschaffenheit und Steuerung der einzelnen Greifeinrichtungen bestmöglich für
die zugehörige Stufe konzipiert sein können.
[0022] Vorzugsweise sind die Greifeinrichtungen durch den Manipulator in der Axialrichtung
und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung verfahrbar, wobei zu diesem Zweck besonders bevorzugt
der Manipulator selbst relativ zum Arbeitswalzenpaar in der Axialrichtung und/oder
Vorschub-/Rückzugsrichtung verfahrbar ist. Insbesondere kann die Verfahrbarkeit der
Greifeinrichtungen bzw. des Manipulators genutzt werden, um den Quertransport, d.h.
Transport der Werkstücke für die Übergabe in Axialrichtung, entweder in Verbindung
mit einer stationären Ablage oder durch Kombination mit einer ebenfalls verfahrbaren
Ablage zu realisieren.
[0023] Am Ende des Walzvorgangs haben die Werkstücke der verschiedenen Stufen normalerweise
unterschiedliche Längen. Um diese unterschiedliche Längung auszugleichen, ist vorzugsweise
zumindest eine Greifeinrichtung relativ zum Manipulator in der Vorschub-/Rückzugsrichtung
verstellbar. Dies kann mittels eines Längenausgleichsabschnitts realisiert werden,
der das Greifmittel, etwa die Klammern, der entsprechenden Greifeinrichtung zum Längenausgleich
in der Vorschub-/Rückzugsrichtung verstellen kann. Vorzugsweise weisen zumindest N-1
(hierbei bezeichnet N die Anzahl der Stufen) Greifeinrichtungen einen solchen Längenausgleichsabschnitt
auf. Die Längenzunahme und/oder die Geschwindigkeit der Längenzunahme können von Stufe
zu Stufe unterschiedlich sein. Somit sind die Greifeinrichtungen vorzugsweise individuell
beweglich. Die individuelle Beweglichkeit bzw. Verfahrbarkeit in Vorschub-/Rückzugsrichtung
kann zu diesem Zweck passiv, beispielsweise gefedert, oder aktiv, beispielsweise pneumatisch,
elektromotorisch usw., realisiert werden.
[0024] Vorzugsweise weist die Ablage Festhaltemittel auf, die eingerichtet sind, um die
Werkstücke temporär zur Übergabe an die jeweils benachbarte Greifeinrichtung der nächsthöheren
Stufe festzuhalten, vorzugsweise zu klammern, während die Greifeinrichtungen umgreifen.
Auf diese Weise lässt sich die Zuverlässigkeit der Übergabe verbessern. Hierbei sind
die Festhaltemittel vorzugsweise im Wesentlichen, d.h. beispielsweise bis auf eine
Klemmbewegung, relativ zur Ablage stationär.
[0025] Die Aufgabe wird ferner durch ein Reckwalzverfahren zum Druckumformen von Werkstücken
mittels einer Reckwalzvorrichtung gemäß der obigen Beschreibung gelöst. Das Verfahren
weist auf: Greifen mehrerer Werkstücke durch jeweils eine Greifeinrichtung des Manipulators;
Führen der Werkstücke durch den Walzenspalt, gebildet von dem Arbeitswalzenpaar, an
einer zugeordneten Stufe in der Vorschub-/Rückzugsrichtung; Rotieren der Walzen, vorzugsweise
gegensinnig, und Ausüben von Druck auf die Werkstücke durch die Walzen, wodurch die
Werkstücke entsprechend ihrer Stufe umgeformt werden; Transportieren der Werkstücke
an eine Übergabeposition und Abstützen der Werkstücke durch die Ablage, vorzugsweise
Ablegen der Werkstücke auf die Ablage; Freigeben der Werkstücke durch die Greifeinrichtungen;
und Greifen von Werkstücken durch eine andere Greifeinrichtung, vorzugsweise die benachbarte
Greifeinrichtung der nächsthöheren Stufe. Die Greifeinrichtungen des Manipulators
greifen die Werkstücke an einem Ende und führen sie an der zugeordneten Stufe durch
den Walzenspalt, während die Werkstücke am anderen Ende nicht gegriffen werden.
[0026] Die Merkmale, technischen Wirkungen, Vorteile sowie Ausführungsbeispiele, die in
Bezug auf die Reckwalzvorrichtung beschrieben wurden, gelten analog für das Reckwalzverfahren.
[0027] So werden vorzugsweise ein oder mehrere Werkstücke zwischen den einzelnen Stufen
um deren Längsachsen, beispielsweise um 90°, gedreht. Die Drehung kann vor oder nach
der Umformung an der jeweiligen Stufe erfolgen.
[0028] Vorzugsweise verfährt die Ablage zur Übergabe der Werkstücke an eine andere Greifeinrichtung
in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung und/oder Hoch-/Runterrichtung,
um so die Übergabe zu realisieren oder zumindest zu unterstützen. Alternativ oder
zusätzlich verfahren die Greifeinrichtungen durch den Manipulator zur Übergabe der
Werkstücke an eine andere Greifeinrichtung in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung.
Besonders bevorzugt bewegt sich zu diesem Zweck im Wesentlichen nur der Manipulator
selbst relativ zum Arbeitswalzenpaar in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung.
[0029] Um eine unterschiedliche Längung der Werkstücke an den verschiedenen Stufen auszugleichen,
wird vorzugsweise zumindest eine Greifeinrichtung gemäß der Länge des zugeordneten
Werkstücks relativ zum Manipulator in der Vorschub-/Rückzugsrichtung verstellt. Vorzugsweise
werden die Greifeinrichtungen während des Walzens individuell bewegt, da die Längenzunahme
und/oder die Geschwindigkeit der Längenzunahme von Stufe zu Stufe unterschiedlich
sein können. Dies kann passiv, beispielsweise gefedert, oder aktiv, beispielsweise
pneumatisch, elektromotorisch usw., realisiert werden.
[0030] Vorzugsweise ist die Anzahl der zu walzenden Werkstücke kleiner als die Anzahl der
zur Verfügung stehenden Stufen, beispielsweise etwa halb so groß. Eine reduzierte
Belegung der Stufen kann gegebenenfalls zur Einhaltung von Maschinengrenzen bezüglich
Kraft oder Energieentnahme günstig oder erforderlich sein.
[0031] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich. Die dort beschriebenen Merkmale können
alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben dargelegten Merkmale
realisiert werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die nachfolgende
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen erfolgt mit Bezug auf die begleitenden
Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0032]
Die Figuren 1a bis 1c sind schematische Draufsichten auf eine Reckwalzvorrichtung
in unterschiedlichen Verfahrensstadien gemäß einer Ausführungsform.
Die Figuren 2a bis 2c sind schematische Draufsichten auf eine Reckwalzvorrichtung
in unterschiedlichen Verfahrensstadien gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Die Figuren 3a bis 3c sind schematische Draufsichten auf eine Reckwalzvorrichtung
in unterschiedlichen Verfahrensstadien gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Die Figuren 4a bis 4c sind schematische Draufsichten auf eine Reckwalzvorrichtung
in unterschiedlichen Verfahrensstadien gemäß einer weiteren Ausführungsform.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0033] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen anhand der Figuren beschrieben.
Dabei sind gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den Figuren mit identischen
Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholende Beschreibung dieser Elemente wird
teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
[0034] Die Figuren 1a bis 1c sind schematische Draufsichten auf eine Reckwalzvorrichtung
1 in unterschiedlichen Verfahrensstadien gemäß einer Ausführungsform. Die Reckwalzvorrichtung
1 ist zum Druckumformen von Werkstücken W durch Walzen eingerichtet.
[0035] Zunächst werden die Komponenten der Reckwalzvorrichtung 1 und im Anschluss daran
ein damit durchführbares Reckwalzverfahren erläutert.
[0036] Die Reckwalzvorrichtung 1 weist ein Arbeitswalzenpaar mit einer oberen und einer
unteren Walze 10 auf. Die obere Walze ist in den Figuren weggelassen, um die Manipulation
sowie den Transport der Werkstücke W besser sichtbar zu machen. Die Walzen 10 sind
entgegengesetzt rotierbar. Ihr Drehsinn kann umkehrbar vorgesehen sein, dies ist jedoch
nicht unbedingt erforderlich. Die Walzen 10 umfassen in Axialrichtung mehrere Stufen
S1 bis S4, die auch als Stiche, Kaliber oder Segmente bezeichnet werden. Vorzugsweise
unterscheidet sich das Walzprofil der Arbeitswalzen an den unterschiedlichen Stufen
S1 bis S4. Die Stufen S1 bis S4 dienen der schrittweisen Umformung der Werkstücke
W, wobei ein solches Werkstück W zu diesem Zweck sukzessive die Stufen S1 bis S4 durchläuft.
In den Figuren sind beispielhaft vier Stufen S1 bis S4 gezeigt.
[0037] Zwischen den Stufen S1 bis S4 werden die Werkstücke W vorzugsweise um einen Winkel,
beispielsweise 90°, gedreht, wie es durch Pfeile in der Figur 1b angedeutet ist. Die
Drehung kann vor oder nach der Umformung an der jeweiligen Stufe S1 bis S4 erfolgen.
[0038] Die Reckwalzvorrichtung 1 weist ferner einen Manipulator 20 mit mehreren Greifeinrichtungen
21 auf. Die Greifeinrichtungen 21 sind entsprechend den Stufen S1 bis S4 zugeordnet,
wobei nicht unbedingt eine Eins-zu-eins-Zuordnung erforderlich ist. Beispielsweise
kann eine Greifeinrichtung 21 zur Bedienung mehrerer Stufen eingerichtet sind. Allerdings
ist die Anzahl der Greifeinrichtungen 21 vorzugsweise gleich der Anzahl der Stufen
S1 bis S4, wie in den Figuren gezeigt, wobei in diesem Fall die Zuordnung eine Eins-zu-eins-Zuordnung
ist. Die Seite, auf der sich der Manipulator 20 mit den Greifeinrichtungen 21 relativ
zum Arbeitswalzenpaar befindet, wird hierin als Arbeitsseite AS bezeichnet. Die Greifeinrichtungen
21 weisen beispielsweise verstellbare Klemmbacken auf, um die Werkstücke W sicher
greifen und zur Übergabe loslassen zu können.
[0039] Der Manipulator 20 ist gemäß der Ausführungsform der Figuren 1a bis 1c in Axialrichtung
der Walzen 10 (hierin als "Axialrichtung" oder "Querrichtung" bezeichnet) und in der
horizontalen Radialrichtung derselben (hierin als "Radialrichtung" oder "Vorschub-/Rückzugsrichtung"
bezeichnet) verfahrbar eingerichtet, wie es in den Figuren durch Pfeile angezeigt
ist. Allerdings können ein oder mehrere der Freiheitsgrade alternativ oder zusätzlich
auch individuell durch die Greifeinrichtungen 21 realisiert werden. Eine individuelle
Beweglichkeit der Greifeinrichtungen 21 oder eines Teils der Greifeinrichtungen 21
(vorzugsweise zumindest drei von vier) in Vorschub-/Rückzugsrichtung, ebenfalls durch
Pfeile in den Figuren dargestellt, ist besonders bevorzugt vorgesehen, um eine Längenausgleichsfunktion
zur Kompensation einer Längenänderung des Werkstücks W durch die unterschiedlichen
Stufen S1 bis S4 zu realisieren. Die individuelle Verfahrbarkeit in Vorschub-/Rückzugsrichtung
kann zu diesem Zweck passiv, beispielsweise gefedert, oder aktiv, beispielsweise pneumatisch,
elektromotorisch usw., realisiert werden. Zudem können die Greifeinrichtungen 21 um
ihre eigene Achse rotierbar eingerichtet sein, um eine Drehung der Werkstücke W zwischen
den einzelnen Stufen S1 bis S4 zu ermöglichen.
[0040] Die Reckwalzvorrichtung 1 weist ferner eine Ablage 30 auf, die gemäß der Ausführungsform
der Figuren 1a bis 1c auf der der Arbeitsseite AS gegenüberliegenden Seite angeordnet
ist. Die Ablage 30 kann stationär oder entlang einer oder mehrerer Freiheitsgrade
verfahrbar eingerichtet sein. Die Ablage 30 kann passiv vorgesehen sein, so dass die
Werkstücke W in einer Vorschubstellung (Figur 1b, weiter unten im Detail beschrieben)
darauf abgelegt werden bzw. die Ablage 30 die Werkstücke W abstützt, ohne diese aktiv
zu greifen oder zu klammern. Alternativ kann die Ablage 30 Festhaltemittel 31 aufweisen,
die eingerichtet sind, um die Werkstücke W temporär festzuhalten, beispielsweise zu
greifen oder zu klammern.
[0041] Indem die Ablage 30 und/oder der Manipulator 20 bzw. dessen Greifeinrichtungen 21
in Axialrichtung verfahrbar eingerichtet sind, kann eine gesonderte Transfereinrichtung
für die Übergabe der Werkstücke W an benachbarte Greifeinrichtungen 21 entfallen.
[0042] In den Figuren 1a bis 1c ist die Reckwalzvorrichtung 1 in Stellungen unterschiedlicher
Verfahrensstadien zeigt.
[0043] Die Reckwalzvorrichtung 1 gemäß der Figur 1a befindet sich in einer zurückgezogenen
Stellung, in der alle in Bearbeitung befindlichen Werkstücke W, gehalten von den entsprechenden
Greifeinrichtungen 21, vollständig aus dem durch das Arbeitswalzenpaar gebildeten
Walzenspalt heraus- bzw. zurückgezogen sind.
[0044] Anschließend fährt der Manipulator 20 die Werkstücke W in die vollständig vorgeschobene
Stellung, dargestellt in der Figur 1b. Dabei treten die Greifeinrichtungen 21 in den
Walzenspalt ein und gegebenenfalls mit ihren Vorderenden durch diesen hindurch. Vorzugsweise
findet während dieses Transfers kein Walzen, d.h. keine plastische Verformung der
Werkstücke W durch die Walzen 10 statt. Stattdessen dient der Transfer der Ausrichtung
der Werkstücke W, unter Positionierung auf der Ablage 30, und gegebenenfalls mit Drehung
eines oder mehrerer der Werkstücke W um deren eigene Achsen, vorzugsweise 90°. Der
Transfer in die vollständig vorgeschobene Stellung weist eine axiale Komponente auf,
d.h. die Werkstücke werden quer in die jeweils höhere Stufe S2 bis S4 verschoben (in
den Figuren nach oben), wodurch sich auf der ersten Stufe S1 am Ende das Transfers
kein Werkstück W befindet.
[0045] Während oder nach dem Transfer in die vollständig vorgeschobene Stellung wird durch
eine Zufuhreinrichtung (in den Figuren nicht dargestellt) ein neues Werkstück/Rohling
Wn der ersten Stufe S1 zugeführt, indem dieses auf der entsprechenden Position der
Ablage 30 positioniert wird. Die Zufuhr eines neuen Werkstücks Wn ist in der Figur
1b durch einen Pfeil dargestellt. Die Zufuhreinrichtung kann beispielsweise durch
einen Roboter realisiert werden, der das Werkstück Wn einem Vorratsbehälter, Ofen
oder dergleichen (ebenfalls in den Figuren nicht dargestellt) entnimmt und auf der
Ablage 30 an der Stufe S1 ablegt. Die Zufuhreinrichtung kann Teil der Reckwalzvorrichtung
oder eine separate Komponente sein.
[0046] Nach dem Transfer in die vollständig vorgeschobene Stellung wird ferner durch eine
Abgabeeinrichtung (in den Figuren nicht dargestellt) das fertige Werkstück Wf, das
den Walzprozess vollständig durchlaufen hat, gegriffen und aus dem Prozess ausgeschleust
bzw. entfernt. Dieser Verfahrensschritt ist in der Figur 1c gezeigt, wobei die Abgabe
des fertigen Werkstücks Wf durch einen Pfeil dargestellt ist. Die Abgabeeinrichtung
kann beispielsweise durch einen Roboter realisiert werden, der das Werkstück Wf greift
und an eine nachfolgende Einrichtung, beispielsweise eine Transporteinrichtung oder
einen Aufbewahrungsbehälter, übergibt. Die Abgabeeinrichtung kann Teil der Reckwalzvorrichtung
oder eine separate Komponente sein. Die Entfernung des fertigen Werkstücks Wf durch
die Abgabeeinrichtung und die Zufuhr eines neuen Werkstücks Wn durch die Zufuhreinrichtung
können gleichzeitig, im Wesentlichen gleichzeitig oder nacheinander erfolgen.
[0047] Indem die Werkstücke W in der vollständig vorgeschobenen Stellung durch die Ablage
30 gehalten werden, können die Greifeinrichtungen 21 ihre zugeordneten Werkstücke
W loslassen, und der Manipulator 20 fährt die Greifeinrichtungen 21 im Wesentlichen
in Axialrichtung in Richtung der ersten Stufe S1 (in den Figuren nach unten), wo die
erste Greifeinrichtung 21 das neu zugeführte Werkstück Wn greift und die anderen Greifeinrichtungen
21 jeweils das benachbarte Werkstück W der vorangegangenen Stufe S2 bis S4 greifen.
Die Übergabe der Werkstücke W geht aus einem Vergleich der Figuren 1b und 1c hervor.
[0048] Nachdem das fertige Werkstück Wf abgegeben ist und alle Werkstücke W, inklusive des
neuen Werkstücks/Rohlings Wn, durch die Greifeinrichtungen 21 gegriffen sind - dieses
Verfahrensstadium kann als Beginn eines Arbeitstakts angesehen werden -, werden die
Werkstücke W gewalzt. Dazu werden die Werkstücke W von den Walzprofilen der entsprechenden
Stufen S1 bis S4 der Walzen 10 erfasst, durch Drehung der Walzen 10 (im umgekehrten
Drehsinn zum Transfer in die vorgeschobene Stellung) transportiert und plastisch verformt.
Die Walzrichtung (in den Figuren nach links) ist hierin mit dem Bezugszeichen WR bezeichnet.
Anschließend kommt die Reckwalzvorrichtung erneut in die Stellung der Figur 1a. Es
sind verschiedene Betriebsmodi zur Durchführung eines Arbeitstakts möglich. So kann
der Antrieb der Walzen 10 beispielsweise kontinuierlich mit konstanter oder veränderlicher
Drehzahl erfolgen. Alternativ können die Walzen 10 in einem Start/Stopp-Modus betrieben
werden, etwa mittels eines Direktantriebs und/oder unter Verwendung einer Kupplung
und/oder Bremse.
[0049] Die Figuren 2a bis 2c sind schematische Draufsichten auf eine Reckwalzvorrichtung
1 in unterschiedlichen Verfahrensstadien gemäß einer weiteren Ausführungsform. Da
der Aufbau und die Verfahrensabläufe zu großen Teilen mit denen der Ausführungsform
der Figuren 1a bis 1c übereinstimmen, werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede
dargelegt. Dies gilt gleichermaßen für die Ausführungsform der Figuren 3a bis 3c sowie
Ausführungsform der Figuren 4a bis 4c.
[0050] Die Reckwalzvorrichtung gemäß den Figuren 2a bis 2c unterscheidet sich von der vorangegangenen
Ausführungsform im Wesentlichen dadurch, dass die Ablage 30 auf der Arbeitsseite AS
angeordnet ist. Die Ablage 30 kann ebenfalls passiv vorgesehen sein, so dass die Werkstücke
W darauf abgelegt werden bzw. die Ablage 30 die Werkstücke W abstützt, ohne diese
aktiv zu greifen oder zu klammern. Alternativ kann die Ablage 30 Festhaltemittel 31
aufweisen, die eingerichtet sind, um die Werkstücke W temporär festzuhalten, beispielsweise
zu greifen oder zu klammern. Die Zufuhr und Abgabe der Werkstücke W wird gemäß dieser
Ausführungsform auf der Arbeitsseite AS realisiert, wie es aus den Figuren 2b und
2c hervorgeht. Zur Unterstützung der Übergabe der Werkstücke W an benachbarte Greifeinrichtungen
21 kann die Ablage 30 in Axialrichtung verfahrbar eingerichtet sein. Auch eine Verfahrbarkeit
in der Vorschub-/Rückzugsrichtung und/oder Hoch-/Runterrichtung (=Richtung senkrecht
zur Axialrichtung und Vorschub-/Rückzugsrichtung) kann implementiert werden, beispielsweise
um den Transfer der Werkstücke W durch den Walzenspalt zu unterstützen oder nicht
zu behindern.
[0051] Zusätzlich zu den technischen Wirkungen, die für alle hierin dargelegten Ausführungsformen
gelten und weiter unten beschrieben sind, liegt ein Vorteil der vorliegenden Ausführungsform
der Figuren 2a bis 2c darin, dass die Seite gegenüber der Arbeitsseite AS, die vorteilhafterweise
als Werkzeugwechselseite konzipiert ist, nicht durch die Ablage 30 verbaut oder eingeschränkt
zugänglich ist. Somit kann die Reckwalzvorrichtung einfacher und schneller gewartet
werden.
[0052] Die beiden Ausführungsformen der Figuren 1a bis 1c und 2a bis 2c realisieren das
Umsetzen der Werkstücke W an die nächsthöhere Stufe S2 bis S4 im Wesentlichen dadurch,
dass der Manipulator 20 und/oder dessen Greifeinrichtungen 21 in Axialrichtung verfahren
werden. Die nachfolgenden beiden Ausführungsformen der Figuren 3a bis 3c und 4a bis
4c realisieren das Umsetzen der Werkstücke W im Wesentlichen durch ein Verfahren der
Ablage 30 in Axialrichtung.
[0053] Die Ablage 30 ist zu diesem Zweck zumindest in Axialrichtung verfahrbar eingerichtet.
Sie kann passiv vorgesehen sein, so dass die Werkstücke W darauf abgelegt werden bzw.
die Ablage 30 die Werkstücke W abstützt, ohne diese aktiv zu greifen oder zu klammern.
Alternativ kann die Ablage 30 Festhaltemittel 31 aufweisen, die eingerichtet sind,
um die Werkstücke W temporär festzuhalten, beispielsweise zu greifen oder zu klammern.
[0054] Die Ablage 30 kann auf der Arbeitsseite AS installiert sein, wie in den Figuren 3a
bis 3c gezeigt. Alternativ kann die Ablage auf der der Arbeitsseite AS gegenüberliegenden
Seite angeordnet sein, wie es aus den Figuren 4a und 4b hervorgeht.
[0055] Es sei darauf hingewiesen, dass die Ablage 30 alternativ oder zusätzlich in der Vorschub-/Rückzugsrichtung
zwischen den beiden Seiten, d.h. der Arbeitsseite AS und der der Arbeitsseite AS gegenüberliegenden
Seite, verfahrbar eingerichtet sein kann. Ferner können mehrere Ablagen 30 vorgesehen
sein, wie es beispielhaft aus der Figur 4c hervorgeht, etwa wenn dies die Handhabung
der Werkstücke W verbessert oder vereinfacht, oder um verschiedene Verfahrensabläufe
mit ein und derselben Reckwalzvorrichtung 1 ohne erhebliche Umbaumaßnahmen realisieren
zu können.
[0056] Am Ende des Walzvorgangs haben die Werkstücke W der Stufen S1 bis S4 normalerweise
leicht unterschiedliche Längen. Um diese unterschiedliche Längung auszugleichen, weisen
zumindest einige, vorzugsweise zumindest N-1 (hierbei bezeichnet N die Anzahl der
Stufen), Greifeinrichtungen 21 einen Längenausgleichsabschnitt 22 auf. Die Längenausgleichsabschnitte
22 können beispielsweise durch eine Federung realisiert werden, die zum Längenausgleich
der Greifeinrichtungen 21 unterschiedlich weit einfedern können.
[0057] In den hierin dargelegten Ausführungsformen werden die Werkstücke W auf dem "Rückweg",
d.h. beim Transfer von der vorgeschobenen Stellung in die Ausgangsstellung der Figuren
1a, 2a, 3a und 4a gewalzt. Allerdings kann eine plastische Umformung der Werkstücke
durch die Walzen 10 alternativ oder zusätzlich auch beim Vorwärtstransfer, d.h. beim
Transfer in die vorgeschobene Stellung, erfolgen.
[0058] Das hierin dargelegte Reckwalzkonzept erlaubt eine gleichzeitige Belegung aller oder
zumindest mehrerer Stufen S1 bis S4, beispielsweise jeder zweiten Stufe. Eine reduzierte
Belegung der Stufen S1 bis S4 kann gegebenenfalls zur Einhaltung von Maschinengrenzen
bezüglich Kraft oder Energieentnahme erforderlich sein. Nichtsdestotrotz ermöglicht
die Reckwalzvorrichtung 1 durch die Parallelbelegung eine Optimierung der Ausbringung
der Werkstücke W. Dies wird erreicht, ohne dass zwei Manipulatoren auf gegenüberliegenden
Seiten des Arbeitswalzenpaars erforderlich sind. Der Manipulator auf der Arbeitsseite
AS wird lediglich um weitere Greifeinrichtungen 21, etwa Zangen, erweitert, wodurch
die verbesserte Funktionalität ohne erhebliche Erhöhung der baulichen und prozessualen
Komplexität erzielt wird. Der Quertransport, d.h. Transport der Werkstücke W in Axialrichtung,
wird beispielsweise entweder durch eine zusätzliche Quertransportachse im Manipulator
20 in Verbindung mit einer stationären Ablage 30 oder durch Kombination eines in Axialrichtung
stationären Manipulators 20 mit einer in Axialrichtung verfahrbaren Ablage 30 realisiert.
Es ist hierbei nicht erforderlich, dass das "zweite" Ende der Werkstücke W von einem
weiteren Manipulator gegriffen wird. Auf diese Weise wird eine hohe Ausbringung mit
einer vergleichsweise geringen Anzahl von Baugruppen realisiert, wodurch sich ferner
die Zuverlässigkeit und Wartbarkeit der Reckwalzvorrichtung verbessert.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Reckwalzvorrichtung
- 10
- Walze
- 20
- Manipulator
- 21
- Greifeinrichtung
- 22
- Längenausgleichsabschnitt
- 30
- Ablage
- 31
- Festhaltemittel
- S1 - S4
- Stufe
- W
- Werkstück
- Wn
- Neues Werkstück/Rohling
- Wf
- Fertiges Werkstück
- AS
- Arbeitsseite
- WR
- Walzrichtung
1. Reckwalzvorrichtung (1) zum Druckumformen von Werkstücken (W) durch Walzen, die aufweist:
ein Arbeitswalzenpaar mit zwei Walzen (10), die jeweils um deren Walzenachsen rotierbar
sind und zwischen sich einen Walzenspalt ausbilden, wobei die Walzen (10) in Axialrichtung
mehrere Stufen (S1 bis S4) realisieren, die zur schrittweisen Umformung der Werkstücke
(W) eingerichtet sind, indem die Werkstücke (W) die Stufen (S1 bis S4) sukzessive
durchlaufen;
einen Manipulator (20) mit mehreren Greifeinrichtungen (21), die auf einer Arbeitsseite
(AS) des Arbeitswalzenpaars angeordnet und eingerichtet sind, die Werkstücke (W) zu
greifen und an einer zugeordneten Stufe (S1 bis S4) in einer Vorschub-/Rückzugsrichtung
durch den Walzenspalt zu führen; und
eine Ablage (30), die eingerichtet ist, um Werkstücke (W) temporär zu stützen und
in Zusammenwirkung mit dem Manipulator (20) an eine andere Greifeinrichtung (21),
vorzugsweise die benachbarte Greifeinrichtung (21) der nächsthöheren Stufe (S2 bis
S4), zu übergeben; dadurch gekennzeichnet, dass
die Greifeinrichtungen (21) eingerichtet sind, um die Werkstücke (W) an einem Ende
zu greifen und an einer zugeordneten Stufe (S1 bis S4) durch den Walzenspalt zu führen,
während die Werkstücke (W) am anderen Ende nicht gegriffen werden.
2. Reckwalzvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Greifeinrichtungen (21) rotierbar eingerichtet sind, um eine Drehung
des gegriffenen Werkstücks (W) um dessen Längsachse, vorzugsweise um einen Winkel
von 90°, zwischen den entsprechenden Stufen (S1 bis S4) zu realisieren.
3. Reckwalzvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (30) in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung und/oder
Hoch-/Runterrichtung verfahrbar ist, wobei der Manipulator (20) vorzugsweise stationär
ist.
4. Reckwalzvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (30) auf der Arbeitsseite (AS) oder der der Arbeitsseite (AS) in Walzrichtung
gegenüberliegenden Seite angeordnet ist.
5. Reckwalzvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Greifeinrichtungen (21) gleich der Anzahl der Stufen (S1 bis S4),
wobei die Zuordnung Greifeinrichtung (21) zur Stufe (S1 bis S4) eine Eins-zu-eins-Zuordnung
ist.
6. Reckwalzvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifeinrichtungen (21) durch den Manipulator (20) in der Axialrichtung und/oder
Vorschub-/Rückzugsrichtung verfahrbar sind, vorzugsweise ist der Manipulator (20)
relativ zum Arbeitswalzenpaar in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung
verfahrbar, und wobei die Ablage (30) vorzugsweise stationär ist.
7. Reckwalzvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Greifeinrichtung (21) relativ zum Manipulator in der Vorschub-/Rückzugsrichtung
individuell verfahrbar ist, um eine unterschiedliche Längung der Werkstücke (W) an
den verschiedenen Stufen (S1 bis S4) auszugleichen.
8. Reckwalzvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die individuelle Verfahrbarkeit der entsprechenden Greifeinrichtungen (21) passiv,
vorzugsweise gefedert, oder aktiv, vorzugsweise pneumatisch oder elektromotorisch,
realisiert ist.
9. Reckwalzvorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablage (30) Festhaltemittel (31) aufweist, die eingerichtet sind, um die Werkstücke
(W) temporär zur Übergabe an die jeweils benachbarte Greifeinrichtung (21) der nächsthöheren
Stufe (S2 bis S4) festzuhalten, vorzugsweise zu klammern.
10. Reckwalzverfahren zum Druckumformen von Werkstücken (W) mittels einer Reckwalzvorrichtung
(1) nach einem der vorigen Ansprüche, das aufweist:
Greifen mehrerer Werkstücke (W) durch jeweils eine Greifeinrichtung (21) des Manipulators
(20);
Führen der Werkstücke (W) durch den Walzenspalt, gebildet von dem Arbeitswalzenpaar,
an einer zugeordneten Stufe (S1 bis S4) in der Vorschub-/Rückzugsrichtung;
Rotieren der Walzen (10) und Ausüben von Druck auf die Werkstücke (W) durch die Walzen
(10), wodurch die Werkstücke entsprechend ihrer Stufe (S1 bis S4) umgeformt werden;
Transportieren der Werkstücke (W) an eine Übergabeposition und Abstützen der Werkstücke
(W) durch die Ablage (30);
Freigeben der Werkstücke (W) durch die Greifeinrichtungen (21); und
Greifen von Werkstücken (W) durch eine andere Greifeinrichtung (21), vorzugsweise
die benachbarte Greifeinrichtung (21) der nächsthöheren Stufe (S2 bis S4); wobei
die Greifeinrichtungen (21) die Werkstücke (W) an einem Ende greifen und gemäß der
zugeordneten Stufe (S1 bis S4) durch den Walzenspalt führen, während die Werkstücke
(W) am anderen Ende nicht gegriffen werden.
11. Reckwalzverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Werkstücke (W) zwischen den entsprechenden Stufen (S1 bis S4) um
deren Längsachsen, vorzugsweise um einen Winkel von 90°, gedreht werden.
12. Reckwalzverfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übergabe der Werkstücke (W) an eine andere Greifeinrichtung (21) die Ablage (30)
in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung und/oder Hoch-/Runterrichtung
verfährt.
13. Reckwalzverfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Übergabe der Werkstücke (W) an eine andere Greifeinrichtung (21) die Greifeinrichtungen
(21) durch den Manipulator (20) in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung
verfahren werden, wobei vorzugsweise der Manipulator (20) relativ zum Arbeitswalzenpaar
in der Axialrichtung und/oder Vorschub-/Rückzugsrichtung verfährt.
14. Reckwalzverfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Greifeinrichtung (21) gemäß der Längung des zugeordneten Werkstücks
(W) relativ zum Manipulator in der Vorschub-/Rückzugsrichtung individuell verfahren
wird.
15. Reckwalzverfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das individuelle Verfahren der entsprechenden Greifeinrichtungen (21) passiv, vorzugsweise
gefedert, oder aktiv, vorzugsweise pneumatisch oder elektromotorisch, erfolgt.
1. Stretch-rolling device (1) for pressure-reshaping of workpieces (W) by rolling, which
comprises:
a work roll pair with two rolls (10) which are respectively rotatable about the roll
axes thereof and form a rolling gap therebetween, wherein the rolls (10) in axial
direction realise a plurality of stages (S1 to S4) which are arranged for reshaping
of the workpieces (W) in steps in that the workpieces (W) successively run through
the stages (S1 to S4);
a manipulator (20) with a plurality of gripper devices (21) which are disposed on
a work side (AS) of the work roll pair and are arranged to grip the workpieces (W)
and at an associated stage (S1 to S4) to lead them through the rolling gap in a feed/return
direction; and
a repository (30) arranged to temporarily support workpieces (W) and in co-operation
with the manipulator (20) to transfer them to another gripper device (21), preferably
the adjacent gripper device (21) of the next-higher stage (S2 to S4);
characterised in that
the gripper devices (21) are arranged to grip the workpieces (W) at one end and to
guide them to an associated stage (S1 to S4) via the rolling gap, wherein the workpieces
(W) are not gripped at the other end.
2. Stretch-rolling device (1) according to claim 1, characterised in that one or more gripper devices (21) are arranged to be rotatable so as to realise rotation
of the gripped workpiece (W) about the longitudinal axis thereof, preferably through
an angle of 90°, between the corresponding stages (S1 to S4).
3. Stretch-rolling device (1) according to one of the preceding claims, characterised in that the repository (30) is movable in the axial direction and/or feed/return direction
and/or upward/downward direction, wherein the manipulator (20) is preferably stationary.
4. Stretch-rolling device (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the repository (30) is arranged on the work side (AS) or the side opposite the work
side (AS) in rolling direction.
5. Stretch-rolling device (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the number of gripper devices (21) is equal to the number of stages (S1 to S4), wherein
the association of gripper device (21) with stage (S1 to S4) is a one-to-one association.
6. Stretch-rolling device (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the gripper devices (21) are movable by the manipulator (20) in the axial direction
and/or feed/return direction, the manipulator (20) preferably being movable relative
to the work roll pair in the axial direction and/or feed/return direction, and wherein
the repository (30) is preferably stationary.
7. Stretch-rolling device (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that at least one gripper device (21) is individually movable relative to the manipulator
in the feed/return direction so as to provide compensation for different elongation
of the workpieces (W) at the different stages (S1 to S4).
8. Stretch-rolling device (1) according to claim 7, characterised in that the individual movability of the corresponding gripper devices (21) is realised passively,
preferably by spring-loading, or actively, preferably pneumatically or electromagnetically.
9. Stretch-rolling device (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the repository (30) comprises fixing means (31) arranged to temporarily fix, preferably
clamp, the workpieces (W) for transfer to the respectively adjacent gripper device
(21) of the next-higher stage (S2 to S4).
10. Stretch-rolling method for pressure-reshaping of workpieces (W) by means a stretch-rolling
device (1) according to any one of the preceding claims, comprising:
gripping a plurality of workpieces (W) each by a respective gripper device (21) of
the manipulator (20);
guiding the workpieces (W) through the rolling gap, which is formed by the work roll
pair, to an associated stage (S1 to S4) in the feed/return direction;
rotating the rolls (10) and exerting pressure on the workpieces (W) by the rolls (10),
whereby the workpieces are reshaped in correspondence with their stage (S1 to S4);
transporting the workpieces (W) to a transfer position and supporting the workpieces
(W) by the repository (30);
releasing the workpieces (W) by the gripper devices (21); and
gripping workpieces (W) by another gripper device (21), preferably the adjacent gripper
device (21) of the next-higher stage (S2 to S4); wherein
the gripper devices (21) grip the workpieces (W) at one end and guide them through
the rolling gap in accordance with the associated stage (S1 to S4), wherein the workpieces
(W) are not gripped at the other end.
11. Stretch-rolling device (1) according to claim 10, characterised in that one or more workpieces (W) are rotated about the longitudinal axes thereof, preferably
through an angle of 90°, between the corresponding stages (S1 to S4).
12. Stretch-rolling device (1) according to claim 10 or 11, characterised in that for transfer of the workpieces (W) to another gripper device (21) the repository
(30) is moved in the axial direction and/or feed/return direction and/or upward/downward
direction.
13. Stretch-rolling device (1) according to any one of claims 10 to 12, characterised in that for transfer of the workpieces (W) to another gripper device (21) the gripper devices
(21) are moved by the manipulator (20) in the axial direction and/or feed/return direction,
wherein the manipulator (20) preferably moves relative to the work roll pair in the
axial direction and/or feed/return direction.
14. Stretch-rolling device (1) according to any one of claims 10 to 13, characterised in that at least one gripper device (21) is individually moved relative to the manipulator
in the feed/return direction according to the elongation of the associated workpiece
(W).
15. Stretch-rolling device (1) according to claim 14, characterised in that the individual movement of the corresponding gripper devices (21) is carried out
passively, preferably by spring-loading, or actively, preferably pneumatically or
electromagnetically.
1. Dispositif de laminage par étirage pour le formage par pression de pièces à former
(W) par l'intermédiaire d'un laminage, qui présente :
une paire de cylindres de travail comprenant deux cylindres (10) qui sont respectivement
rotatifs autour de leurs axes de cylindres et qui établissent une emprise entre eux;
dans lequel les cylindres (10) mettent en oeuvre plusieurs étapes (S1 à S4) dans la
direction axiale, qui sont conçues pour le formage pas à pas des pièces à former (W),
en faisant en sorte que les pièces à former (W) franchissent de manière successive
par les étapes (S1 à S4) ;
un dispositif de manipulation (20) qui comprend plusieurs mécanismes de préhension
(21) qui sont disposés sur un côté de travail (AS) de la paire de cylindres de travail
et qui sont conçus pour saisir les pièces à former (W) et pour amener ces dernières
à travers l'emprise à une étape correspondante (S1 à S4) dans une direction d'avant
en arrière et vice versa ; et
un dispositif de stockage (30) qui est conçu pour supporter de manière temporaire
des pièces à former (W) et pour les transférer, en collaboration avec le dispositif
de manipulation (20), à un autre mécanisme de préhension (21), de préférence le mécanisme
de préhension voisin (21) de l'étape supérieure qui suit directement (S2 à S4) ; caractérisé
en ce que les mécanismes de préhension (21) sont conçus pour saisir les pièces à former (W)
à une extrémité et pour les amener, à travers l'emprise, à une étape correspondante
(S1 à S4), tandis que les pièces à former (W) ne sont pas saisies à l'autre extrémité.
2. Dispositif de laminage par étirage (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un ou plusieurs mécanismes de préhension (21) sont conçus pour être rotatifs afin
de mettre en oeuvre une rotation de la pièce à former (W) qui a été saisie, autour
de son axe longitudinal, de préférence en formant un angle de 90°, entre les étapes
correspondantes (S1 à S4).
3. Dispositif de laminage par étirage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le dispositif de stockage (30) peut être soumis à un déplacement dans la direction
axiale et/ou dans une direction d'avant en arrière et vice versa et/ou dans une direction
de haut en bas et inversement ; dans lequel le dispositif de manipulation (20) est
de préférence stationnaire.
4. Dispositif de laminage par étirage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le dispositif de stockage (30) est disposé sur le côté de travail (AS) ou sur le
côté qui est opposé au côté de travail (AS) dans la direction de laminage.
5. Dispositif de laminage par étirage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le nombre des mécanismes de préhension (21) est égal au nombre des étapes (S1 à S4)
; dans lequel l'attribution du mécanisme de préhension (21) à l'étape (S à S4) représente
une attribution de un à un.
6. Dispositif de laminage par étirage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les mécanismes de préhension (21) peuvent être soumis à un déplacement dans la direction
axiale et/ou dans une direction d'avant en arrière et vice versa, par l'intermédiaire
du dispositif de manipulation (20) ; de préférence le dispositif de manipulation (20)
peut être soumis à un déplacement par rapport à la paire de cylindres de travail dans
la direction axiale et/ou dans la direction d'avant en arrière et vice versa ; et
dans lequel le dispositif de stockage (30) est de préférence stationnaire.
7. Dispositif de laminage par étirage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'au moins un mécanisme de préhension (21) peut être soumis à un déplacement d'une manière
individuelle par rapport au dispositif de manipulation dans la direction d'avant en
arrière et vice versa, dans le but de compenser un allongement différent des pièces
à former (W) aux différentes étapes (S1 àS4).
8. Dispositif de laminage par étirage (1) selon la revendication 7, caractérisé en ce que la mobilité individuelle des mécanismes de préhension correspondants (21) est mise
en oeuvre de manière passive, de préférence à l'intervention d'un ressort, ou de manière
active, de préférence par voie pneumatique ou par voie électromotrice.
9. Dispositif de laminage par étirage (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le mécanisme de stockage (30) présente des moyens de retenue (31) qui sont conçus
pour maintenir, de préférence pour agripper les pièces à former (W) d'une manière
temporaire à des fins de transfert au mécanisme de préhension respectivement voisin
(21) de l'étape supérieure qui suit directement (S2 à S4).
10. Procédé de laminage par étirage pour le formage par pression de pièces à former (W)
au moyen d'un dispositif de laminage par étirage (1) selon l'une quelconque des revendications
précédentes, qui présente le fait de :
saisir plusieurs pièces à former (W) par l'intermédiaire de respectivement un mécanisme
de préhension (21) du dispositif de manipulation (20) ;
amener les pièces à former (W), à travers l'emprise qui est établie par la paire de
cylindres de travail, à une étape correspondante (S1 à S4) dans la direction d'avant
en arrière et vice versa ;
soumettre les cylindres (10) à une rotation et exercer une pression sur les pièces
à former (W) par l'intermédiaire des cylindres (10), tant et si bien que les pièces
à former sont soumises à un formage de manière correspondante à leur étape (S1 à S4)
;
transporter les pièces à former (W) à une position de transfert et soutenir les pièces
à former (W) par l'intermédiaire du dispositif de stockage (30) ;
libérer les pièces à former (W) par l'intermédiaire des mécanismes de préhension (21)
; et
saisir des pièces à former (W) par l'intermédiaire d'un autre mécanisme de préhension
(21), de préférence le mécanisme de préhension voisin (21) de l'étape supérieure qui
suit directement (S2 à S4) ; dans lequel
les mécanismes de préhension (21) saisissent les pièces à former (W) à une extrémité
et, en fonction de l'étape correspondante (S1 à S4), les amènent à travers l'emprise,
tandis que les pièces à former (W) ne sont pas saisies à l'autre extrémité.
11. Procédé de laminage par étirage selon la revendication 10, caractérisé en ce que l'on soumet à une rotation une ou plusieurs pièces à former (W) entre les étapes
correspondantes (S1 à S4) autour de leurs axes longitudinaux, de préférence en formant
un angle de 90°.
12. Procédé de laminage par étirage selon la revendication 10 ou 11, caractérisé en ce que, à des fins de transfert des pièces à former (W) à un autre mécanisme de préhension
(21), le dispositif de stockage (30) se déplace dans la direction axiale et/ou dans
la direction d'avant en arrière et vice versa et/ou de haut en bas et vice versa.
13. Procédé de laminage par étirage selon l'une quelconque des revendications 10 à 12,
caractérisé en ce que, à des fins de transfert des pièces à former (W) à un autre mécanisme de préhension
(21), les mécanismes de préhension (21) sont soumis à un déplacement par l'intermédiaire
du dispositif de manipulation (20) dans la direction axiale et/ou dans la direction
d'avant en arrière et vice versa ; dans lequel, de préférence, le dispositif de manipulation
(20) soumis à un déplacement par rapport à la paire de cylindres de travail dans la
direction axiale et/ou dans la direction d'avant en arrière et vice versa.
14. Procédé de laminage par étirage selon l'une quelconque des revendications 10 à 13,
caractérisé en ce qu'au moins un mécanisme de préhension (21) est soumis de manière individuelle à un déplacement
en conformité avec l'allongement de la pièce à former correspondante (W) par rapport
au dispositif de manipulation dans la direction d'avant en arrière et vice versa.
15. Procédé de laminage par étirage selon la revendication 14, caractérisé en ce que le déplacement individuel des mécanismes de préhension correspondants (21) a lieu
de manière passive, de préférence à l'intervention d'un ressort, ou de manière active,
de préférence par voie pneumatique ou par voie électromotrice.