TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Wundauflage zur Überwachung einer Wunde. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Wundauflage zur Überwachung und Behandlung einer Wunde.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Wundauflagen für Wunden sind bekannt. Dabei wird eine Wundauflage auf eine Wunde
zur Wundbehandlung aufgebracht, um diese unter anderem vor äußeren Einflüssen wie
Verunreinigungen zu schützen und ein wundheilungsförderndes Milieu hinzuzufügen.
[0003] Eine Überprüfung des Heilungsprozesses der Wunde wird in der Regel durch eine Inspektion
der Wunde von einem Wundspezialisten durchgeführt. Dazu muss die Wundauflage in regelmäßigen
Intervallen von der Wunde entfernt werden und von dem Wundspezialisten bewertet werden.
Dadurch kann die Wundruhe gestört werden und somit der Wundheilungsprozess negativ
beeinflusst werden.
[0004] Es kann notwendig sein, dass ein Patient mit der Wunde den Wundspezialisten mehrfach
aufsuchen muss, was für den Patienten belastend ist. Auch werden durch die regelmäßigen
Bewertungen durch den Wundspezialisten Ressourcen des Wundspezialisten gebunden.
[0005] Eine Quantifizierung und eine objektive Bewertung des Wundheilungsprozesses ist auch
durch den Wundspezialisten kaum möglich. Auch eine Bewertung der Effektivität des
Therapieansatzes ist nur sehr eingeschränkt möglich.
[0006] In der Wunde kann sich ein Biofilm bilden. Biofilme können eine große Herausforderung
im Bereich von Wunden darstellen und die Wundheilung beeinträchtigen.
[0007] Der Biofilm kann mechanisch entfernt werden. Dazu muss die Wundauflage von der Wunde
entfernt werden und von einem Wundspezialisten behandelt werden.
[0008] Auch kann es zur Förderung des Heilungsprozesses gewünscht sein, therapeutisch wirksame
Substanzen in die Wunde abzugeben, beispielsweise antimikrobielle Substanzen und Medikamente.
ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Wundauflage bereitzustellen, die einen
verbesserten Wundheilungsprozess ermöglicht. Eine weitere Aufgabe liegt darin, eine
Wundauflage bereitzustellen, durch die für die Patienten weniger belastende Überwachung
eines Wundheilungsprozesses ermöglicht wird. Eine weitere Aufgabe liegt darin, eine
Wundauflage bereitzustellen, durch die eine objektive Bewertung eines Wundheilungsprozesses
ermöglicht wird. Eine weitere Aufgabe liegt darin, eine Wundauflage bereitzustellen,
die eine verbesserte Behandlung einer Wunde ermöglicht. Eine weitere Aufgabe liegt
darin, eine Wundauflage bereitzustellen, durch die eine für die Patienten weniger
belastende Behandlung einer Wunde ermöglicht wird. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
liegt darin, eine Wundauflage bereitzustellen, durch die eine präzise Behandlung eines
Biofilms in der Wunde ermöglicht wird.
[0010] Gelöst wird zumindest eine der Aufgaben durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Eine Wundauflage zur Überwachung einer Wunde ist angegeben. Die Wundauflage ist auf
einen Hautabschnitt eines Menschen oder eines Tieres aufbringbar. Der Hautabschnitt
umfasst die Wunde. Die Wundauflage umfasst eine erste Anordnung von piezoelektrischen
Elementen. Zumindest einige der piezoelektrischen Elemente, bevorzugt alle der piezoelektrischen
Elemente, sind eingerichtet, Ultraschall für eine Ultraschallmessung des Hautabschnitts
zu erzeugen. Auf Grundlage der Ultraschallmessung des Hautabschnitts ist eine oder
mehrere Eigenschaften der Wunde ermittelbar.
[0012] Durch die Fähigkeit der Wundauflage eine Ultraschallmessung einer Wunde in einem
Hautabschnitt durchzuführen, kann durch die Wundauflag eine Wunde bzw. ein Wundheilungsprozess
überwacht werden. Dabei muss die Wundauflage nicht von der Wunde entfernt werden.
Auch muss die Wunde nicht von einem Wundspezialisten untersucht und bewertet werden.
Die Ultraschallmessung bietet eine Grundlage für eine objektive Bewertung der Wunde.
[0013] Allgemein kann eine Wundauflage eine Auflage sein, durch die Eindringen von Fremdkörpern
in die Wunde reduziert oder vermieden wird. Die Fremdkörper können Staub, Schmutz
oder sonstige Verunreinigungen sein. Die Wundauflage kann ausgebildet sein Blut, Wundexsudat,
Mikroorganismen und/oder Biofilm-Fragmente aufzunehmen. Die Wundauflage kann eine
Wundauflage zur trockenen oder feuchten Wundbehandlung sein.
[0014] Bevorzugt ist die Wundauflage eine selbsthaftende Wundauflage. Eine selbsthaftende
Wundauflage kann auf einen Hautabschnitt aufgeklebt werden, um an dem Hautabschnitt
lösbar zu haften. Alternativ kann die Wundauflage nicht selbsthaftend sein, wobei
dann zusätzliche Fixierungsmittel, wie z.B. Klebestreifen, erforderlich sind.
[0015] Die Wundauflage kann insgesamt flexibel oder nachgiebig ausgestaltet sein. Dadurch
kann die Wundauflage auf einen unebenen Hautabschnitt aufbringbar sein. Auch kann
die Wundauflage eine Bewegung des Hautabschnitts ermöglichen, wenn die Wundauflage
auf den Hautabschnitt aufgebracht ist. Beispielsweise kann die Wunde an einem Knie
vorliegen. Dazu muss die Wundauflage an der unebenen Haut anliegen können. Auch ist
es vorteilhaft, wenn das Körperteil (z.B. das Knie) beweglich bleibt, ohne dass die
Wundauflage ihre Haftung zu dem Hautabschnitt des Körperteils verliert. Alternativ
kann die Wundauflage unflexibel oder unnachgiebig, beispielsweise starr, sein. Eine
starre Wundauflage kann einen zusätzlichen Schutz der Wunde vor einem Eindringen eines
Fremdkörpers bereitstellen.
[0016] Eine Wunde kann ein Defekt von Deckgewebe der menschlichen oder tierischen Haut sein.
Der Defekt kann einen Gewebeverlust umfassen oder keinen Gewebeverlust umfassen.
[0017] Der Hautabschnitt, auf den die Wundauflage aufbringbar ist, umfasst die Wunde. Es
ist bevorzugt, dass die Wundauflage auf einen Teil des Hautabschnitts außerhalb der
Wunde (auch als intakte Haut bezeichnet) und auf die Wunde aufbringbar ist. Die Wundauflage
kann eine größere Fläche als die Wunde aufweisen. Die Wunde kann vollständig von der
Wundauflage bedeckbar sein.
[0018] Die Wundauflage umfasst eine Anordnung von piezoelektrischen Elementen. Ein piezoelektrisches
Element kann sich bei einem Anlegen einer elektrischen Spannung verformen. Ebenso
kann bei einem piezoelektrischen Element eine elektrische Spannung auftreten, wenn
das piezoelektrische Element (elastisch) verformt wird.
[0019] Ein piezoelektrisches Element kann einen piezoelektrischen Kristall, eine piezoelektrische
Keramik, eine piezoelektrische Dünnschicht und/oder einen piezoelektrischen Kunststoff
umfassen oder daraus bestehen. Es ist bevorzugt, dass ein piezoelektrisches Element
Polyvinylidenfluorid umfasst oder daraus besteht. Ein piezoelektrisches Element kann
ein piezoelektrisches 1-3 Komposit sein. Ein piezoelektrisches Element kann in einer
Richtung kontinuierlich ausgebildet sein.
[0020] Die Anordnung von piezoelektrischen Elementen kann zumindest ein piezoelektrisches
Element umfassen. Bevorzugt umfasst die Anordnung von piezoelektrischen Elementen
zumindest zwei, bevorzugter zumindest vier, bevorzugter zumindest sechs, bevorzugter
zumindest neun, bevorzugter zumindest 16, bevorzugter zumindest 25, bevorzugter zumindest
36, bevorzugter zumindest 49, piezoelektrische Elemente.
[0021] Die Anordnung der piezoelektrischen Elemente kann regelmäßig oder unregelmäßig sein.
Beispielsweise können die piezoelektrischen Elemente in Reihen und Spalten angeordnet
sein. Piezoelektrische Element in einer Reihe können fluchtend angeordnet sein. Piezoelektrische
Element in einer Spalte können fluchtend angeordnet sein. Die Anzahl von Reihen und
Spalten kann gleich oder unterschiedlich sein. Die Anzahl von piezoelektrischen Elementen
in einer Reihe kann gleich oder unterschiedlich zu der Anzahl von piezoelektrischen
Elementen in einer weiteren Reihe der Anordnung sein. Die Anzahl von piezoelektrischen
Elementen in einer Spalte kann gleich oder unterschiedlich zu der Anzahl von piezoelektrischen
Elementen in einer weiteren Spalte der Anordnung sein.
[0022] Zumindest einige der piezoelektrischen Elemente, bevorzugt alle der piezoelektrischen
Elemente, sind eingerichtet, Ultraschall zu erzeugen. Ultraschall ist Schall mit einer
Frequenz von 20,0 kHz bis 10,0 GHz. Bevorzugt sind die piezoelektrischen Elemente
eingerichtet, beispielsweise für eine Ultraschallmessung, Ultraschall in einem Bereich
von 0,1 MHz bis 100,0 MHz zu erzeugen, bevorzugter in einem Bereich von 0,5 MHz bis
75,0 MHz, bevorzugter in einem Bereich von 1,0 MHz bis 50,0 MHz, bevorzugter in einem
Bereich von 1,0 MHz bis 15 MHz. Die piezoelektrischen Elemente können eingerichtet
sein, beispielsweise für eine Ultraschallbehandlung, Schall (Ultraschall), in einem
Bereich von 10 kHz bis 1 MHz, bevorzugt von 10 kHz bis 500 kHz, bevorzugter von 10
kHz bis 200 kHz, bevorzugter von 10 kHz bis 100 kHz, bevorzugter von 20 kHz bis 60
kHz, zu erzeugen. Die piezoelektrischen Elemente können eingerichtet sein, beispielsweise
für eine Ultraschallbehandlung, Ultraschall in einem Bereich von 20 kHz bis 1 MHz,
bevorzugt von 20 kHz bis 500 kHz, bevorzugter von 20 kHz bis 200 kHz, bevorzugter
von 20 kHz bis 100 kHz, bevorzugter von 20 kHz bis 60 kHz, zu erzeugen.
[0023] Die piezoelektrischen Elemente können eingerichtet sein, Ultraschall mit einer Schallintensität
von 0,05 W/cm
2 bis 10,0 W/cm
2, bevorzugt von 0,10 W/cm
2 bis 5,0 W/cm
2, bevorzugter von 0,10 W/cm
2 bis 3,0 W/cm
2, zu erzeugen.
[0024] Die piezoelektrischen Elemente können eingerichtet sein, Ultraschall mit einem Schalldruckpegel
von 0,05 MPa bis 10,0 MPa, bevorzugt von 0,10 MPa bis 5,0 MPa, bevorzugter von 0,12
MPa bis 2,4 MPa, zu erzeugen.
[0025] Die zumindest einigen der piezoelektrischen Elemente können eingerichtet sein, Ultraschall
für eine erste Ultraschallmessung des Hautabschnitts innerhalb eines ersten Zeitraums
zu erzeugen und Ultraschall für eine zweite Ultraschallmessung des (gleichen) Hautabschnitts
innerhalb eines zweiten Zeitraums zu erzeugen. Auf Grundlage der ersten Ultraschallmessung
und der zweiten Ultraschallmessung kann die eine oder mehreren Eigenschaften der Wunde
ermittelbar sein.
[0026] Die zumindest einigen der piezoelektrischen Elemente können eingerichtet sein, Ultraschall
für eine Vielzahl von Ultraschallmessungen des Hautabschnitts innerhalb einer Vielzahl
von Zeiträumen zu erzeugen. Auf Grundlage der Vielzahl von Ultraschallmessungen kann
die eine oder mehreren Eigenschaften der Wunde ermittelbar sein. Die Vielzahl kann
zumindest drei, bevorzugt zumindest fünf, bevorzugter zumindest 10, bevorzugter zumindest
20, sein.
[0027] Zwischen zwei Zeiträumen kann ein zeitlicher Abstand von zumindest 5 min, bevorzugt
zumindest 15 min, bevorzugter zumindest 1 h, bevorzugter zumindest 1 d (ein Tag),
liegen. Das kann für alle hierin offenbarten Zeiträume gelten. Durch mehrere Ultraschallmessungen
über einen langen Zeitraum kann eine Entwicklung der einen oder mehreren Eigenschaften
der Wunde besonders gut überwacht werden.
[0028] Die eine oder mehreren Eigenschaften der Wunde können eine Fläche der Wunde, eine
Tiefe der Wunde, ein Heilungsfortschritt der Wunde, eine Heilungskomplikation der
Wunde, eine Zustandsänderung der Wunde, eine Dichte der Wunde (beispielsweise ein
Dichte von Elementen der Wunde), ein Wassergehalt der Wunde, eine Zusammensetzung
der Wunde, Gewebeschichten der Wunde und/oder ein mikrobieller Zustand der Wunde sein.
Bevorzugt ist die Eigenschaft der Wunde ein mikrobieller Zustand der Wunde oder eine
Zustandsänderung der Wunde.
[0029] Die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung können eingerichtet sein, Ultraschall
für die Ultraschallmessung zu erzeugen und zu empfangen. Insbesondere sind die piezoelektrischen
Elemente der ersten Anordnung eingerichtet, innerhalb eines Zeitraums zeitlich versetzt
Ultraschall zu erzeugen und Ultraschall zu empfangen. Die piezoelektrischen Elemente
können also eingerichtet sein, als Sender und als Empfänger zu agieren. Dazu kann
ein piezoelektrisches Element Ultraschall erzeugen (Sender) und anschließend eine
Reflexion des erzeugten Ultraschalls empfangen (Empfänger). Der Zeitraum kann zumindest
1 s oder zumindest 5 s umfassen. Der Zeitraum kann höchstens 1 min oder höchstens
0,5 min umfassen. Das kann für alle hierin offenbarten Zeiträume gelten.
[0030] Die Wundauflage kann eine zweite Anordnung von piezoelektrischen Elementen umfassen.
[0031] Die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung können eingerichtet sein, Ultraschall
für die Ultraschallmessung zu erzeugen, und die piezoelektrischen Elemente der zweiten
Anordnung können eingerichtet sein, Ultraschall für die Ultraschallmessung zu empfangen.
Für ein Senden von Ultraschall und für ein Empfangen von Ultraschall können also unterschiedliche
piezoelektrische Elemente in der Wundauflage vorgesehen sein.
[0032] Bevorzugt sind die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung eingerichtet,
innerhalb eines ersten Zeitraums Ultraschall zu erzeugen, und die piezoelektrischen
Elemente der zweiten Anordnung sind eingerichtet, (innerhalb des ersten Zeitraums)
Ultraschall zu empfangen. Innerhalb eines zweiten Zeitraums können die piezoelektrischen
Elemente der ersten Anordnung eingerichtet sein, Ultraschall zu empfangen, und die
piezoelektrischen Elemente der zweiten Anordnung können (innerhalb des zweiten Zeitraums)
eingerichtet sein, Ultraschall zu senden. Zunächst können die piezoelektrischen Elemente
der ersten Anordnung als Sender und die piezoelektrischen Elemente der zweiten Anordnung
als Empfänger agieren, und nachfolgend können die piezoelektrischen Elemente der ersten
Anordnung als Empfänger und die piezoelektrischen Elemente der zweiten Anordnung als
Sender agieren.
[0033] Die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung können in einer ersten Ebene
angeordnet sein. Die piezoelektrischen Elemente der zweiten Anordnung können in einer
zweiten Ebene angeordnet sein. Die erste Ebene und die zweite Ebene können übereinander
liegend orientiert sein. Die erste Ebene und/oder die zweite Ebene können parallel
zu einer von der Wundauflage definierten Ebene orientiert sein.
[0034] Bevorzugt sind die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung eingerichtet,
Ultraschall für die Ultraschallmessung zu erzeugen, und die piezoelektrischen Elemente
der zweiten Anordnung sind eingerichtet, Ultraschall für die Ultraschallmessung zu
empfangen. Besonders bevorzugt sind die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung
eingerichtet, Ultraschall für die Ultraschallmessung zu erzeugen, und gleichzeitig
die piezoelektrischen Elemente der zweiten Anordnung eingerichtet, Ultraschall für
die Ultraschallmessung zu empfangen. Es kann also vorgesehen sein, dass die piezoelektrischen
Elemente der ersten Anordnung für eine Ultraschallmessung als Sender agieren und (gleichzeitig)
die piezoelektrischen Elemente der zweiten Anordnung für die Ultraschallmessung als
Empfänger agieren.
[0035] Die Wundauflage kann eine dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen umfassen.
[0036] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können in einer ersten Ebene
angeordnet sein und die piezoelektrischen Elemente der ersten und/oder zweiten Anordnung
können in einer zweiten Ebene angeordnet sein. Die erste Ebene und die zweite Ebene
können übereinander liegend orientiert sein. Die erste Ebene und/oder die zweite Ebene
können parallel zu einer von der Wundauflage definierten Ebene orientiert sein.
[0037] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können in einer Ebene mit den
piezoelektrischen Elementen der ersten und/oder zweiten Anordnung angeordnet sein.
Mit anderen Worten, die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können in
einer Ebene angeordnet sein. In der gleichen Ebene können die piezoelektrischen Elemente
der ersten und/oder zweiten Anordnung angeordnet sein. Die Ebene kann parallel zu
einer von der Wundauflage definierten Ebene orientiert sein.
[0038] Die Wundauflage kann eine Wundauflage zur Überwachung und Behandlung einer Wunde
sein. Die Wundauflage kann eingerichtet sein, die Wunde zu überwachen und zu behandeln.
[0039] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können eingerichtet sein, Ultraschall
für eine Ultraschallbehandlung der Wunde zu erzeugen. Alternativ oder zusätzlich können
die piezoelektrischen Elemente der ersten und/oder zweiten Anordnung eingerichtet
sein, Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen.
[0040] Jedes hierin offenbarte piezoelektrische Element kann eingerichtet sein, Ultraschall
für eine Ultraschallmessung zu erzeugen und/oder zu empfangen. Alternativ oder zusätzlich
kann jedes hierin offenbarte piezoelektrische Element eingerichtet sein, Ultraschall
für eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen.
[0041] Die Wunde des Menschen oder des Tieres kann einen Biofilm aufweisen. Biofilme können
eine große Herausforderung im Bereich von Wunden darstellen. Bakterielle Mischpopulationen
können durch gegenseitig lokale und zeitliche Wechselwirkung eine ökologische Nische
etablieren und können durch ihre Anwesenheit signifikant zur Verzögerung der Wundheilung
bzw. zu Behandlungskomplikationen beitragen. Durch die Sezernierung von extrazellulären
polymeren Substanzen (EPS) kann diese Nische etabliert werden. Ein Übergang von der
planktonischen Form zur sessilen Form kann eingeleitet und unterstützt werden. Diese
Matrix kann die Mikroorganismen gegen mechanische und chemische Einflüsse schützen,
was beispielsweise die Zufuhr von antimikrobiell wirksamen Substanzen signifikant
erschwert.
[0042] Die Ultraschallbehandlung kann ein Erzeugen von Kavitation, insbesondere Mikrokavitation,
sein. Die Kavitation kann in der Wunde erzeugt werden. Die Ultraschallbehandlung kann
ein zumindest teilweises Zerstören oder zumindest teilweises Lösen eines Biofilms
in der Wunde sein. Die Ultraschallbehandlung kann eine Aufnahme von Substanzen durch
Zellen, insbesondere durch Zellen in der Wunde, ermöglichen oder erhöhen.
[0043] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können so steuerbar sein, dass
höchstens einige der piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung Ultraschall
für die Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugen. Insbesondere können die piezoelektrischen
Elemente der dritten Anordnung so steuerbar sein, dass höchstens einige der piezoelektrischen
Elemente der dritten Anordnung gleichzeitig Ultraschall für die Ultraschallbehandlung
der Wunde erzeugen.
[0044] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können so steuerbar sein, dass
nur definierte der piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung Ultraschall für
die Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugen. Insbesondere können die piezoelektrischen
Elemente der dritten Anordnung so steuerbar sein, dass nur definierte der piezoelektrischen
Elemente der dritten Anordnung gleichzeitig Ultraschall für die Ultraschallbehandlung
der Wunde erzeugen.
[0045] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können so steuerbar sein, dass
zumindest zwei der piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung Ultraschall mit
unterschiedlicher Leistung für die Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugen. Insbesondere
sind die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung so steuerbar, dass zumindest
zwei der piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung gleichzeitig Ultraschall
mit unterschiedlicher Leistung für die Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugen.
[0046] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können so steuerbar sein, dass
zu einem Zeitpunkt nur höchstens einige der piezoelektrischen Elemente der dritten
Anordnung, bevorzugt höchstens 50 % der piezoelektrischen Elemente, bevorzugter höchstens
10 % der piezoelektrischen Elemente, bevorzugter höchstens eines der piezoelektrischen
Elemente, Ultraschall für die Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugen.
[0047] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können so steuerbar sein, dass
die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung zeitversetzt Ultraschall für
die Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugen. Beispielsweise können zu einem ersten
Zeitpunkt höchstens einige der piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung Ultraschall
für die Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugen und zu einem zweiten Zeitpunkt höchstens
einige der piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung Ultraschall für die Ultraschallbehandlung
der Wunde erzeugen. Die Erzeugungen von Ultraschall zu dem ersten und zweiten Zeitpunkt
können für eine oder die gleiche Ultraschallbehandlung der Wunde erzeugt werden.
[0048] Die Wundauflage kann eine wundheilungsfördernde Substanz umfassen, die an die Wunde
abgebbar ist.. Die Substanz kann in die Wunde einbringbar sein und durch die Ultraschallbehandlung
kann eine Aufnahme der Substanz in eine Zelle der Wunde erhöht oder ermöglicht werden.
Beispielsweise kann die Substanz aus der Wundauflage in die Wunde diffundieren.
[0049] Die Substanz kann in einen Träger eingebracht sein. Der Träger kann die Substanz
umgeben und/oder stabilisieren. Der Träger kann eine polymere Mizelle, ein kationisches
Lipid, ein kationisches Polymer, ein Liposom und/oder ein Lipidvesikel umfassen. Die
polymere Mizelle kann Pluronic P123/F127 umfassen. Das kationische Lipid kann 1,2-Dioctadecanoyl-3-Trimethylammoniumpropan
(DSTAP) oder 1,2-Distearoyl-3-Trimethylammoniumpropan oder ein Salz, insbesondere
ein Chlorid davon, umfassen. Das kationische Polymer kann Polyallylamin-Hydrochlorid
umfassen. Das Lipidvesikel kann Lipofectamin oder Lipofectamin 2000 umfassen. Andere
Träger sind möglich.
[0050] Die Leistung der Ultraschallerzeugung für die Ultraschallerzeugung kann an den Zustand
der Wunde anpassbar sein. Dadurch kann eine Belastung der Wunde, z.B. Wundschäden,
reduziert oder vermieden werden.
[0051] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können eingerichtet sein, Ultraschall
mit einer gleichen oder höheren Leistung zu erzeugen als die piezoelektrischen Elemente
der ersten und/oder zweiten Anordnung.
[0052] Die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung und/oder die piezoelektrischen
Elemente der zweiten Anordnung können eingerichtet sein, Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung
der Wunde mit einer höheren Leistung zu erzeugen als Ultraschall für eine Ultraschallmessung.
[0053] Allgemein kann für eine Ultraschallbehandlung Ultraschall mit einer höheren Leistung
erzeugbar sein als für eine Ultraschallmessung. Dazu können für die Ultraschallbehandlung
gesonderte piezoelektrische Elemente vorgesehen sein. Alternativ kann ein piezoelektrisches
Element oder die piezoelektrischen Elemente eingerichtet sein, Ultraschall mit unterschiedlicher
Leistung zu erzeugen. Insbesondere kann ein piezoelektrisches Element oder die piezoelektrischen
Elemente eingerichtet sein Ultraschall für eine Ultraschallmessung und Ultraschall
für eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen. Zusätzlich kann das piezoelektrische Element
oder die piezoelektrischen Elemente eingerichtet sein Ultraschall für eine Ultraschallmessung
zu empfangen.
[0054] Die piezoelektrischen Elemente der dritten Anordnung können eingerichtet sein, Ultraschall
für eine Ultraschallbehandlung der Wunde auf Grundlage der einen oder mehreren Eigenschaften
der Wunde zu erzeugen.
[0055] Alternativ oder zusätzlich können die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung
und/oder die piezoelektrischen Elemente der zweiten Anordnung eingerichtet sein, Ultraschall
für eine Ultraschallbehandlung der Wunde auf Grundlage der einen oder mehreren Eigenschaften
der Wunde zu erzeugen.
[0056] Bevorzugt sind höchstens einige der piezoelektrischen Elemente der ersten, zweiten
und/oder dritten Anordnung eingerichtet Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung
zu erzeugen.
[0057] Die Wundauflage kann eine Steuereinheit umfassen. Die Steuereinheit kann eingerichtet
sein, die piezoelektrischen Elemente zu steuern. Insbesondere ist die Steuereinheit
eingerichtet das Erzeugen und/oder das Empfangen von Ultraschall für die Ultraschallmessung
zu steuern. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinheit eingerichtet sein das
Erzeugen von Ultraschall für die Ultraschallbehandlung zu steuern.
[0058] Die Wundauflage kann eine Datenübertragungseinrichtung umfassen. Die Datenübertragungseinrichtung
kann eingerichtet sein, Daten der Ultraschallmessung an eine Auswerteeinrichtung zu
übertragen. Die Datenübertragungseinrichtung kann eingerichtet sein, Daten zu empfangen.
Die Datenübertragungseinrichtung kann eine Antenne umfassen. Die Datenübertragungseinrichtung
kann eingerichtet sein, Daten drahtlos zu übertragen und/oder zu empfangen. Die Datenübertragungseinrichtung
kann eingerichtet sein, Daten über NFC (Near Field Communication), Bluetooth, Bluetooth
Low Energy, ZigBee, WLAN (Wireless Local Area Network) und/oder ein Mobilfunknetz
zu übertragen.
[0059] Die Wundauflage kann eine Energieversorgungseinrichtung umfassen. Die Energieversorgungseinrichtung
kann eingerichtet sein, Energie für die Wundauflage bereitzustellen.
[0060] Die Energieversorgungseinrichtung kann einen Energiespeicher umfassen. Durch die
Energieversorgungseinrichtung kann gespeicherte Energie für die Wundauflage bereitstellbar
sein. Die Energieversorgungseinrichtung kann eine Batterie oder einen Akku (Akkumulator)
umfassen. Die Batterie kann flexibel oder nachgiebig sein. Bevorzugt ist die Batterie
eine Dünnschicht-Batterie. Der Akku kann flexibel oder nachgiebig sein. Bevorzugt
ist der Akku ein Dünnschicht-Akku.
[0061] Alternativ oder zusätzlich kann die Energieversorgungseinrichtung eingerichtet sein,
Energie kontaktbehaftet oder kontaktlos zu empfangen. Die Energieversorgungseinrichtung
kann einen Flachstecker umfassen. Über den Flachstecker kann die Energieversorgungseinrichtung
mit einer externen Energiequelle, beispielsweise mit einer Steckdose, verbunden werden.
Insbesondere ist die Energieversorgungseinrichtung eingerichtet, Energie durch elektromagnetische
Strahlung zu empfangen. Die Energieversorgungseinrichtung kann eingerichtet sein,
Energie über NFC (Near Field Communication), Bluetooth, Bluetooth Low Energy, ZigBee,
WLAN (Wireless Local Area Network) und/oder ein Mobilfunknetz zu empfangen.
[0062] Die erste, zweite und/oder dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen kann
teil- oder vollelastisch, teil- oder vollbiegsam, und/oder teil- oder vollflexibel
sein.
[0063] Die Wundauflage kann so ausgebildet sein, dass bei einem Aufbringen der Wundauflage
auf den Hautabschnitt zumindest einige der piezoelektrischen Elemente der ersten,
zweiten und/oder dritten Anordnung von piezoelektrischen Elementen den Hautabschnitt
kontaktieren, insbesondere direkt kontaktieren.
[0064] Die Fläche der ersten, zweiten und/oder dritten Anordnung von piezoelektrischen Elementen
kann größer sein als die Wunde.
[0065] Die Wundauflage kann eine Kontaktschicht umfassen. Die Kontaktschicht kann den Hautabschnitt
kontaktieren, wenn die Wundauflage auf den Hautabschnitt aufgebracht ist. Die Kontaktschicht
kann ein Hydrogel umfassen oder die Kontaktschicht kann eine Hydrogel-Schicht sein.
[0066] Die Wundauflage kann eine Schicht umfassen, wobei die Schicht zumindest einige der
piezoelektrischen Elemente, bevorzugt alle piezoelektrischen Elemente der Wundauflage,
bedeckt oder aufnimmt. Die Schicht kann über der Kontaktschicht angeordnet sein. Die
Schicht kann ein Elastomer, insbesondere ein Silikon, umfassen.
[0067] Die Wundauflage kann eine Zwischenschicht umfassen. Die Zwischenschicht kann ein
absorbierendes Material aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Zwischenschicht
ein bioaktives Material umfassen. Die Zwischenschicht kann über der Schicht, die zumindest
einige der piezoelektrischen Elemente bedeckt oder aufnimmt, angeordnet sein. Die
Zwischenschicht kann als Absorptionsschicht, als Adsorptionsschicht oder als Transferschicht
ausgeführt sein. Die Zwischenschicht kann ein Fasermaterial, Fleece, ein Vlies, ein
Mikrofasermaterial und/oder einen Superabsorber umfassen.
[0068] Die Wundauflage kann eine Deckschicht umfassen. Die Deckschicht kann die Wundauflage
zumindest teilweise bedecken. Bevorzugt bedeckt die Deckschicht die Wundauflage vollständig.
Die Deckschicht kann über der Zwischenschicht angeordnet sein. Die Deckschicht kann
elastisch sein.
[0069] Die Wundauflage kann eine zumindest teilweise umlaufende Klebeschicht umfassen. Bevorzugt
ist die Klebeschicht vollständig umlaufend. Die Deckschicht kann die Klebeschicht
bedecken. Durch die Klebeschicht kann die Wundauflage mit dem Hautabschnitt (lösbar)
verbunden werden.
[0070] Die Wundauflage kann eine Substanz umfassen, die an die Wunde abgebbar ist. Die Kontaktschicht
und/oder die Zwischenschicht kann die Substanz umfassen.
[0071] Jedes der hierin offenbarten piezoelektrischen Elemente kann eine Abmessung zwischen
0,1 mm und 10,0 mm aufweisen. Jedes der hierin offenbarten piezoelektrischen Elemente
kann eine Abmessung zwischen 0,2 mm und 8,0 mm, bevorzugt zwischen 0,4 mm und 6,0
mm, bevorzugter zwischen 0,6 mm und 4,0 mm, bevorzugter zwischen 0,8 mm und 2,0 mm,
bevorzugter zwischen 0,9 mm und 1,5 mm, aufweisen. Die Abmessung kann eine Breite
und/oder Länge sein. Die Breite und/oder Länge kann sich in einer Ebene erstrecken,
die parallel zu einer von der Wundauflage definierten Ebene liegt. Allgemein kann
die von der Wundauflage definierte Ebene durch die flächige Erstreckung der Wundauflage
definiert werden. Zumindest eines der piezoelektrischen Elemente, bevorzugt zumindest
einige der piezoelektrischen Elemente, bevorzugter zumindest 50 % der piezoelektrischen
Elemente, bevorzugter alle der piezoelektrischen Elemente der Wundauflage können die
Abmessung aufweisen.
[0072] Jedes der hierin offenbarten piezoelektrischen Elemente kann eine Fläche zwischen
0,01 mm
2 und 100,0 mm
2 aufweisen. Jedes der hierin offenbarten piezoelektrischen Elemente kann eine Fläche
zwischen 0,05 mm
2 und 80,0 mm
2, bevorzugt zwischen 0,10 mm
2 und 60,0 mm
2, bevorzugter zwischen 0,30 mm
2 und 40,0 mm
2, bevorzugter zwischen 0,50 mm
2 und 20,0 mm
2, bevorzugter zwischen 0,60 mm
2 und 10,0 mm
2, bevorzugter zwischen 0,80 mm
2 und 5,0 mm
2, aufweisen. Die Fläche kann sich in einer Ebene erstrecken, die parallel zu einer
von der Wundauflage definierten Ebene liegt. Die von der Wundauflage definierte Ebene
kann durch die flächige Erstreckung der Wundauflage definiert werden. Zumindest eines
der piezoelektrischen Elemente, bevorzugt zumindest einige der piezoelektrischen Elemente,
bevorzugter zumindest 50 % der piezoelektrischen Elemente, bevorzugter alle der piezoelektrischen
Elemente der Wundauflage können die Fläche aufweisen.
[0073] Zwischen zwei benachbarten piezoelektrischen Elementen kann ein Abstand zwischen
0,25 mm und 20,0 mm vorliegen. Zwischen zwei benachbarten piezoelektrischen Elementen
kann ein Abstand zwischen 0,25 mm und 15,0 mm, bevorzugt zwischen 0,25 mm und 10,0
mm, bevorzugter zwischen 0,25 mm und 5,0 mm, bevorzugter zwischen 0,5 mm und 5,0 mm,
bevorzugter zwischen 0,5 mm und 1,0 mm, vorliegen. Der Abstand kann zwischen zwei
beliebigen benachbarten piezoelektrischen Elementen vorliegen. Zwischen zwei benachbarten
piezoelektrischen Elementen kann kein weiteres piezoelektrisches Element vorliegen.
Die benachbarten piezoelektrischen Elemente können piezoelektrische Elemente von unterschiedlichen
Anordnungen oder der gleichen Anordnung sein. Der Abstand kann sich in einer Ebene
und/oder senkrecht zu einer Ebene erstrecken, die parallel zu einer von der Wundauflage
definierten Ebene liegt. Die von der Wundauflage definierte Ebene kann durch die flächige
Erstreckung der Wundauflage definiert werden. Zumindest zwischen zwei der piezoelektrischen
Elemente, bevorzugt zwischen zumindest einigen der piezoelektrischen Elemente, bevorzugter
zwischen zumindest 50 % der piezoelektrischen Elemente, bevorzugter zwischen allen
der piezoelektrischen Elemente der Wundauflage kann der Abstand vorliegen.
[0074] Zumindest eines der piezoelektrischen Elemente kann die Wunde überlagern und zumindest
eines der piezoelektrischen Elemente kann die Wunde nicht überlagern, wenn die Wundauflage
auf dem Hautabschnitt aufgebracht ist. Dadurch kann sowohl eine Ultraschallmessung
von intakter oder gesunder Haut des Hautabschnitts als auch von der Wunde durchgeführt
werden. Die Daten der Ultraschallmessung der intakten oder gesunden Haut kann als
Referenz dienen und mit Daten der Ultraschallmessung der Wunde verglichen werden,
um die eine oder mehreren Eigenschaften der Wunde zu bestimmen. Die eine oder mehreren
Eigenschaften der Wunde können ebenso bestimmt werden, ohne dass Daten der Ultraschallmessung
der intakten oder gesunden Haut mit Daten der Ultraschallmessung der Wunde verglichen
werden. Intakte oder gesunde Haut kann ein Abschnitt des Hautabschnitts außerhalb
der Wunde sein. In dem Abschnitt des Hautabschnitts mit intakter oder gesunder Haut
kann keine Wunde vorliegen.
[0075] Angegeben ist ein System mit einer Wundauflage und einer Auswerteeinheit. Die Wundauflage
kann jede hierin offenbarte Wundauflage sein. Die Auswerteeinheit kann eingerichtet
sein, auf Grundlage der Ultraschallmessung des Hautabschnitts die eine oder mehreren
Eigenschaften der Wunde zu ermitteln.
[0076] Die Auswerteeinheit kann von der Wundauflage beabstandet sein. Beispielsweise kann
die Auswerteeinheit ein Server sein. Die Auswerteeinheit kann Daten der Ultraschallmessung
erhalten oder empfangen und auf Grundlage der Daten die eine oder mehreren Eigenschaften
der Wunde ermitteln. Die Auswerteeinheit kann einen Prozessor umfassen, der eingerichtet
ist auf Grundlage der Ultraschallmessung des Hautabschnitts die eine oder mehreren
Eigenschaften der Wunde zu ermitteln.
[0077] Die Auswerteeinheit kann eine Datenbank umfassen. Die Datenbank kann gespeicherte
Ultraschallmessungen umfassen. Zur Ermittlung der einen oder mehreren Eigenschaften
der Wunde kann die Auswerteeinheit eine Ultraschallmessung mit den gespeicherten Ultraschallmessungen
vergleichen.
[0078] Die Auswerteeinheit kann in die Wundauflage integriert sein. Die Wundauflage kann
die Auswerteeinheit umfassen.
[0079] Allgemein dienen Formulierungen wie erste, zweite und dritte der Unterscheidung von
unterschiedlichen Elementen. Sie sind nicht als Aufzählung derart zu verstehen, dass
ein erstes und/oder zweites Element vorhanden sein muss, wenn ein drittes Element
angesprochen ist. Insbesondere sind Formulierungen wie erste Anordnung von piezoelektrischen
Elementen, zweite Anordnung von piezoelektrischen Elementen und dritte Anordnung von
piezoelektrischen Elementen nicht so zu verstehen, dass eine erste und/oder zweite
Anordnung von piezoelektrischen Elementen vorhanden sein muss, wenn eine dritte Anordnung
von piezoelektrischen Elementen angesprochen ist.
[0080] Nachfolgend wird anhand von Figuren die Offenbarung bzw. weitere Ausführungsformen
und Vorteile der Offenbarung näher erläutert, wobei die Figuren lediglich Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschreiben. Gleiche Bestandteile in den Figuren werden mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt eine Darstellung einer Wundauflage 100 und einer Auswerteeinheit 500.
Fig. 2 zeigt eine Wundauflage 100 in einer Draufsicht.
Fig. 3 zeigt eine Wundauflage 100 in einer Schnittansicht.
Fig. 4a zeigt eine Wundauflage 100 zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb eines ersten
Zeitraums t1, wenn die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Fig. 4b zeigt die Wundauflage 100 zu einem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1.
Fig. 4c zeigt die Wundauflage 100 zum ersten Zeitpunkt innerhalb eines zweiten Zeitraums
t2.
Fig. 4d zeigt die Wundauflage 100 zum zweiten Zeitpunkt innerhalb des zweiten Zeitraums
t2.
Fig. 5a zeigt eine Wundauflage 100 zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb eines ersten
Zeitraums t1, wenn die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Fig. 5b zeigt die Wundauflage 100 zu einem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1.
Fig. 5c zeigt die Wundauflage 100 zum ersten Zeitpunkt innerhalb eines zweiten Zeitraums
t2.
Fig. 5d zeigt die Wundauflage 100 zum zweiten Zeitpunkt innerhalb des zweiten Zeitraums
t2.
Fig. 6a zeigt eine Wundauflage 100 innerhalb eines ersten Zeitraums t1, wenn die Wundauflage
100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Fig. 6b zeigt die Wundauflage 100 innerhalb des zweiten Zeitraums t2.
Fig. 7a zeigt eine Wundauflage 100 innerhalb eines ersten Zeitraums t1, wenn die Wundauflage
100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Fig. 7b zeigt die Wundauflage 100 innerhalb eines zweiten Zeitraums t2.
Fig. 8a zeigt eine Wundauflage 100 zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb eines ersten
Zeitraums t1, wenn die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Fig. 8b zeigt die Wundauflage 100 zu einem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1.
Fig. 8c zeigt die Wundauflage 100 zu einem Zeitpunkt innerhalb eines zweiten Zeitraums
t2.
Fig. 8d zeigt die Wundauflage 100 zu einem Zeitpunkt innerhalb eines dritten Zeitraums
t3.
Fig. 9 zeigt eine Wundauflage 100 in einer Draufsicht.
[0081] Fig. 1 zeigt eine Wundauflage 100 in einer schematischen Draufsicht. Die flächige
Erstreckung der Wundauflage 100 kann eine x-y-Ebene definieren. Abgewinkelt zu der
x-y-Ebene, insbesondere senkrecht zu der x-y-Ebene, kann eine z-Richtung orientiert
sein.
[0082] Allgemein umfasst die Wundauflage 100 zumindest ein piezoelektrisches Element 10,
insbesondere mehrere piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13. Die piezoelektrischen
Elemente der Wundauflage 100 können als Anordnung von piezoelektrischen Elementen
bezeichnet werden. Die Wundauflage 100 kann mehrere Anordnungen von piezoelektrischen
Elementen umfassen. Dabei kann die Aufzählung von Anordnungen von piezoelektrischen
Elementen (lediglich) der Unterscheidung dienen. Beispielsweise können piezoelektrische
Elemente einer ersten Anordnung, piezoelektrische Elemente einer zweiten Anordnung
und/oder piezoelektrische Elemente einer dritten Anordnung auch als piezoelektrische
Elemente einer (einzigen) Anordnung verstanden werden, wobei die piezoelektrischen
Elemente der (einzigen) Anordnung die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung,
der zweiten Anordnung und/oder der dritten Anordnung umfassen kann.
[0083] Die Wundauflage 100 kann piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13 umfassen. Die piezoelektrischen
Elemente können als erste Anordnung von piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13
bezeichnet werden. Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung
können über die Wundauflage 100 verteilt sein. Durch die piezoelektrischen Elemente
kann eine Array gebildet sein.
[0084] Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 sind eingerichtet Ultraschall zu erzeugen.
Der Ultraschall kann für eine Ultraschallmessung und/oder für eine Ultraschallbehandlung
erzeugbar sein. Dazu kann die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 eines menschlichen
oder tierischen Körpers 200 aufbringbar sein. Der Hautabschnitt 210 umfasst zumindest
teilweise, insbesondere vollständig, eine Wunde 300. Für eine Ultraschallbehandlung
kann Ultraschall mit einer höheren Leistung erzeugbar sein als für eine Ultraschallmessung.
Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 können alternativ oder zusätzlich eingerichtet
sein, Ultraschall zu empfangen. Der empfangene Ultraschall kann eine Reflexion des
von den piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 erzeugten Ultraschalls sein. Die
Reflexion kann in dem Körper 200 stattfinden.
[0085] Durch die Ultraschallmessung kann eine oder mehrere Eigenschaften der Wunde 300 ermittelbar
sein. Durch die Ultraschallbehandlung kann eine Behandlung der Wunde 300 durchführbar
sein.
[0086] Die Wundauflage 100 kann eine Steuereinheit 40 umfassen. Die Steuereinheit 40 kann
eingerichtet sein, die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 zu steuern. Beispielsweise
ist die Steuereinheit 40 eingerichtet, das Erzeugen und/oder Empfangen von Ultraschall
durch die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 zu steuern.
[0087] Die Steuereinheit 40 kann eingerichtet sein, einzelne, mehrere oder alle der piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 zu steuern. Insbesondere kann die Steuereinheit 40 eingerichtet
sein, einzelne, mehrere oder alle der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 so
zu steuern, dass diese gleichzeitig Ultraschall erzeugen oder empfangen. Beispielsweise
kann die Steuereinheit 40 eingerichtet sein, die piezoelektrischen Elemente 10, 11,
12, 13 so zu steuern, dass zu einem ersten Zeitpunkt einige der piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 Ultraschall erzeugen und einige der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 Ultraschall empfangen. Die Steuereinheit 40 kann eingerichtet sein,
die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 so zu steuern, dass die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13, die zu dem ersten Zeitpunkt Ultraschall erzeugt haben, zu
einem zweiten Zeitpunkt Ultraschall empfangen und die piezoelektrischen Elemente 10,
11, 12, 13, die zu dem ersten Zeitpunkt Ultraschall empfangen haben, zu dem zweiten
Zeitpunkt Ultraschall erzeugen.
[0088] Allgemein können die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 eingerichtet sein,
Ultraschall zu erzeugen und, insbesondere zeitlich beabstandet, Ultraschall zu empfangen.
Alternativ oder zusätzlich können die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 eingerichtet
sein, Ultraschall mit einer ersten Leistung zu erzeugen und, insbesondere zeitlich
beabstandet, Ultraschall mit einer zweiten Leistung zu erzeugen. Die Ultraschallerzeugung
mit der ersten Leistung kann für eine Ultraschallmessung vorgesehen sein. Die Ultraschallerzeugung
mit der zweiten Leistung kann für eine Ultraschallbehandlung vorgesehen sein. Die
erste Leistung kann geringer sein als die zweite Leistung. Durch die Ultraschallerzeugung
mit der zweiten Leistung kann Kavitation in dem Körper 200, insbesondere in der Wunde
300, erzeugbar sein. Durch die Ultraschallerzeugung mit der ersten Leistung kann keine
Kavitation in dem Körper 200, insbesondere in der Wunde 300, erzeugbar sein. Die Ultraschallerzeugung
und/oder Ultraschallbehandlung kann von der Steuereinheit 40 gesteuert werden. Dazu
kann die Steuereinheit 40 die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 steuern.
[0089] Die Steuereinheit 40 kann ein Signal zur Steuerung der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 erhalten oder empfangen. Das Signal kann von außerhalb der Wundauflage
100 erzeugt werden.
[0090] Die Wundauflage 100 kann eine Verbindungsstruktur 15 umfassen. Die Verbindungsstruktur
15 kann mehrere einzelne oder eigenständige Verbindungsstrukturen umfassen. Durch
die Verbindungsstruktur 15 können die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 mit
der Steuereinheit 40 verbunden sein. Jedes der piezoelektrischen Elemente 10, 11,
12, 13 kann einzeln oder eigenständig mit der Steuereinheit 40 durch die Verbindungsstruktur
15 verbunden sein.
[0091] Bevorzugt ist die Verbindungsstruktur 15 flexibel, biegsam und/oder elastisch ausgestaltet.
Dadurch kann die Wundauflage 100 auf einen unebenen Hautabschnitt 210 aufgebracht
werden und sogar eine Beweglichkeit des Körperteils mit dem Hautabschnitt 210 ermöglicht
werden, ohne dass die Verbindungsstruktur 15 beschädigt wird.
[0092] Die Verbindungsstruktur 15 kann eine Dünnschicht-Verbindungsstruktur sein. Die Verbindungsstruktur
15 kann zumindest abschnittsweise meanderförmig ausgebildet sein. Die Verbindungsstruktur
15 kann eine Verdrahtung sein. Die Verbindungsstruktur 15 kann elektrisch leitfähige
Fasern, insbesondere elektrisch leitfähige Textilfasern, umfassen. Die Verbindungsstruktur
15 kann zumindest teilweise hergestellt sein durch Transfer-Druck, Mikrolithographie,
Ätzen, Laserbearbeitung, Laser-Ablation (Laserverdampfen), Laser-Patterning, Electron-beam
evaporation (Elektronenstrahlverdampfung) und/oder Photolithographie.
[0093] Die Wundauflage 100 kann eine Energieversorgungseinrichtung 60 umfassen. Die Energieversorgungseinrichtung
60 kann eingerichtet sein, Energie für die Wundauflage 100 bereitzustellen. Die Energieversorgungseinrichtung
60 kann mit der Steuereinheit 40 und/oder mit den piezoelektrischen Elementen 10,
11, 12, 13 verbunden sein, um diese mit Energie zu versorgen. Die Verbindung der Energieversorgungseinrichtung
60 mit der Steuereinheit 40 und/oder mit den piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12,
13 kann durch die Verbindungsstruktur 15 bereitgestellt sein. Alternativ kann die
Verbindung der Energieversorgungseinrichtung 60 mit der Steuereinheit 40 und/oder
mit den piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 durch eine andere Struktur als
die Verbindungsstruktur 15 bereitgestellt sein.
[0094] Die Energieversorgungseinrichtung 60 kann einen Energiespeicher umfassen, wie eingangs
beschrieben. Alternativ oder zusätzlich kann die Energieversorgungseinrichtung eingerichtet
sein, Energie kontaktbehaftet oder kontaktlos zu empfangen, wie eingangs beschrieben.
[0095] Die Wundauflage 100 kann eine Datenübertragungseinrichtung 50 umfassen. Die Datenübertragungseinrichtung
50 kann eingerichtet sein, Daten und/oder Signale zu empfangen. Datenübertragungseinrichtung
50 kann eingerichtet sein, Daten und/oder Signale zu senden.
[0096] Die Datenübertragungseinrichtung 50 kann mit der Steuereinrichtung 40 verbunden sein.
Insbesondere ist die Datenübertragungseinrichtung 50 eingerichtet, Daten und/oder
Signale (ausgehend) von der Steuereinrichtung 40 zu senden. Die Datenübertragungseinrichtung
50 kann eingerichtet sein, Daten und/oder Signale an die Steuereinrichtung 40 zu übertragen.
[0097] Beispielsweise kann die Datenübertragungseinrichtung 50 Daten und/oder Signale zur
Steuerung der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 kontaktlos oder kontaktbehaftet
empfangen. Durch die Daten und/oder Signale kann die Steuereinheit 40 die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 so steuern, dass diese Ultraschall für eine Ultraschallmessung
und/oder für eine Ultraschallbehandlung erzeugen.
[0098] Die Daten und/oder Signale können von außerhalb der Wundauflage 100 empfangen werden,
beispielsweise von einem Server. Die Daten und/oder Signale können von einem entfernten
Gerät (z.B. von einem tragbaren Gerät) empfangen werden, beispielsweise von einem
Pager, einem Smartphone, einem Tablet und/oder einem Computer. Die Daten und/oder
Signale können durch eine Person, beispielsweise einem Träger der Wundauflage und/oder
durch medizinisches Personal veranlasst und/oder generiert werden. Die piezoelektrischen
Elemente können eingerichtet sein, auf Grundlage der Daten und/oder Signale Ultraschall
für eine Ultraschallmessung und/oder eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen.
[0099] Die Daten und/oder Signale können an einen Ort außerhalb der Wundauflage 100 gesendet
werden, beispielsweise an einen oder den Server. Die Daten und/oder Signale können
Informationen über die Ultraschallmessung umfassen. Beispielsweise kann eine Ultraschallmessung
umfassen, dass zumindest einige der piezoelektrischen Elemente Ultraschall empfangen.
Daten und/oder Signale hierzu können, insbesondere über die Steuereinheit 40, von
der Datenübertragungseinrichtung 50 an einen Ort außerhalb der Wundauflage 100 gesendet
werden. Der Ort kann ein entferntes Gerät (z.B. ein tragbares Gerät) sein. Insbesondere
ist das entfernte Gerät ein Pager, ein Smartphone, ein Tablet und/oder ein Computer.
[0100] Die Datenübertragungseinrichtung 50 kann mit der Energieversorgungseinrichtung 60
verbunden sein. Die Energieversorgungseinrichtung 60 kann Energie für den Betrieb
der Datenübertragungseinrichtung 50 bereitstellen.
[0101] Die Datenübertragungseinrichtung 50 kann eine Eingabe-/Ausgabevorrichtung (I/O Interface)
sein.
[0102] Eine Auswerteeinheit 500 kann in der Wundauflage 100 und/oder außerhalb der Wundauflage
100 vorgesehen sein. Die Auswerteeinheit 500 kann eingerichtet sein, auf Grundlage
der Ultraschallmessung des Hautabschnitts 210 die eine oder mehreren Eigenschaften
der Wunde 300 zu ermitteln. Die Auswerteeinheit 500 kann eingerichtet sein, Daten
und/oder Signale von der Wundauflage 100, insbesondere über die Datenübertragungseinrichtung
50 der Wundauflage 100, zu empfangen. Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinheit
500 eingerichtet sein, Daten und/oder Signale an die Wundauflage 100, insbesondere
über die Datenübertragungseinrichtung 50 der Wundauflage 100, zu senden.
[0103] Beispielsweise kann die Auswerteeinheit 500 eingerichtet sein, Daten und/oder Signale
von einer Ultraschallmessung der Wundauflage 100 zu empfangen. Die Auswerteeinheit
kann eingerichtet sein, die Daten und/oder Signale zu verarbeiten, um die eine oder
mehreren Eigenschaften der Wunde 300 zu ermitteln. Auf Grundlage der einen oder mehreren
Eigenschaften der Wunde 300 kann eine Ultraschallbehandlung der Wunde durchführbar
sein. Auf Grundlage der einen oder mehreren Eigenschaften der Wunde 300 kann ermittelt
werden, ob die Wundauflage von der Wunde 300 entfernt werden soll oder auf der Wunde
300 verbleiben soll. Die Ultraschallbehandlung und/oder die Ermittlung, ob die Wundauflage
von der Wunde 300 entfernt werden soll oder auf der Wunde 300 verbleiben soll, kann
von der Auswerteeinheit 500 ermittelbar sein. Alternativ oder zusätzlich kann ein
Nutzer, bevorzugt der Träger der Wundauflage 100 oder medizinisches Personal, entscheiden,
ob eine Ultraschallbehandlung der Wunde 300 und/oder ob die Wundauflage 100 von der
Wunde 300 entfernt werden soll oder auf der Wunde 300 verbleiben soll. Eine Ultraschallbehandlung
der Wunde 300 durch die Wundauflage 100 kann von dem Nutzer veranlasst werden, bevorzugt
durch eine Eingabe.
[0104] Die Auswerteeinheit 500 kann eine Datenbank umfassen. In der Datenbank können Daten
zu einer Vielzahl von Ultraschallmessungen hinterlegt sein. Auf Grundlage der Vielzahl
von Ultraschallmessungen kann die eine oder mehrere Eigenschaften der Wunde 300 ermittelbar
sein.
[0105] Fig. 2 zeigt schematisch eine Draufsicht der Wundauflage 100. Die Wundauflage 100
kann einen zentralen Abschnitt 85 umfassen. Die Wundauflage 100 kann eine Klebeschicht
90 umfassen. Die Klebeschicht 90 kann ein Kleberand sein. Die Klebeschicht 90 kann
die Wundauflage 100 zumindest teilweise, insbesondere vollständig, umgeben oder umlaufen.
Bevorzugt umgibt oder umläuft die Klebeschicht 90 den zentralen Abschnitt 85 der Wundauflage
100 zumindest teilweise, insbesondere vollständig.
[0106] Durch die Klebeschicht 90 kann die Wundauflage 100 mit dem Hautabschnitt 210 lösbar
verbindbar sein. Die Klebeschicht 90 kann außerhalb der Wunde 300 angeordnet werden.
Dabei kann die Klebeschicht 90 die Wunde 300 nicht überlagern oder bedecken.
[0107] Fig. 3 zeigt die Wundauflage 100 in einer schematischen Schnittansicht.
[0108] Die Wundauflage 100 kann eine Deckschicht 83 umfassen. Die Deckschicht 83 kann die
Wundauflage 100 zumindest teilweise bedecken. Bevorzugt bedeckt die Deckschicht 83
die Wundauflage vollständig. Die Deckschicht 83 kann elastisch sein. Die Deckschicht
83 kann mit der Klebeschicht 90 verbunden sein oder die Klebeschicht 90 umfassen.
[0109] Die Wundauflage 100 kann eine Zwischenschicht 82 umfassen. Die Zwischenschicht 82
kann ein absorbierendes Material aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Zwischenschicht
ein bioaktives Material umfassen. Die Zwischenschicht 82 kann unter der Deckschicht
83 angeordnet sein. Durch die Zwischenschicht 82 kann Blut, Wundexsudat, Mikroorganismen
und/oder Biofilm-Fragmente aufnehmbar sein, insbesondere aus der Wunde 300.
[0110] Die Wundauflage 100 kann eine Schicht 81 umfassen, wobei die Schicht 81 zumindest
einige der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, bevorzugt alle piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der Wundauflage 100, bedeckt oder aufnimmt. Die Schicht 81
kann unter der Zwischenschicht 82 oder über der Zwischenschicht 82 angeordnet sein.
Die Schicht 81 kann ein Elastomer, insbesondere ein Silikon, umfassen.
[0111] Die Wundauflage 100 kann eine Kontaktschicht 80 umfassen. Die Kontaktschicht 80 kann
den Hautabschnitt 210 kontaktieren, wenn die Wundauflage 100 auf den Hautabschnitt
210 aufgebracht ist. Die Kontaktschicht 80 kann ein Hydrogel umfassen oder die Kontaktschicht
80 kann eine Hydrogel-Schicht sein.
[0112] Der zentraler Abschnitt 85 der Wundauflage 100 kann die Kontaktschicht 80, die Schicht
81, die zumindest einige der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 umfasst, die
Zwischenschicht 82 und/oder die Deckschicht 83 umfassen. Die Klebeschicht kann außerhalb
des zentralen Abschnitts 85 angeordnet sein.
[0113] Fig. 4a zeigt die Wundauflage 100 zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb eines ersten
Zeitraums t1, wenn die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Dazu ist in Fig. 4a ein Teil eines menschlichen oder tierischen Körpers 200 dargestellt.
Der Teil des menschlichen oder tierischen Körpers 200 ist beispielsweise ein Arm.
Auf einen Hautabschnitt 210 des Körpers 200 ist eine Wundauflage 100 aufgebracht.
Der Hautabschnitt 210 umfasst eine Wunde 300.
[0114] Die Wundauflage 100 kann mehrere piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13, z.B. eine
erste Anordnung von piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13, umfassen. Bevorzugt
ist die Wundauflage 100 so auf den Hautabschnitt 210 aufgebracht, dass zumindest eines
der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 einen intakten oder gesunden Abschnitt
des Hautabschnitts 210 überlagert oder bedeckt. In diesem Abschnitt kann keine Wunde
300 vorliegen. Zumindest eines der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 kann
die Wunde 300 überlagern oder bedecken.
[0115] Zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1 können die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 Ultraschall für eine Ultraschallmessung erzeugen. Dazu können
die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 von der Steuereinheit 40 gesteuert werden.
Der von den piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 erzeugte Ultraschall kann in
den Körper 200 eindringen. Dabei kann der Ultraschall in intaktes oder gesundes Gewebe
des Körpers 200 eindringen. Dies insbesondere im Bereich des zumindest einen der piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13, das den intakten oder gesunden Hautabschnitt 210 überlagert
oder bedeckt. Zusätzlich kann Ultraschall in die Wunde 300 eindringen. Dies insbesondere
im Bereich der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, die die Wunde 300 überlagern
oder bedecken.
[0116] In Fig. 4b ist die Wundauflage 100 zu einem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1 dargestellt. Zu dem zweiten Zeitpunkt können die piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 eingerichtet sein, Ultraschall zu empfangen. Die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 können von der Steuereinheit 40 gesteuert werden, Ultraschall
zu empfangen.
[0117] Der von den piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 empfangene Ultraschall ist
insbesondere eine Reflexion des von den piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13
erzeugten Ultraschalls zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1.
Die Reflexion kann durch unterschiedliche Dichten von verschiedenen Abschnitten des
Körpers 200 beeinflusst werden. Insbesondere unterscheidet sich die Reflexion des
Ultraschalls in intaktem oder gesundem Gewebe des Körpers und in beschädigtem Gewebe
des Körpers (Wunde 300). Ein Umschalten zwischen Erzeugen und Empfangen von Ultraschall
kann so durchführbar sein, dass der empfangene Ultraschall reflektierter Ultraschall
des erzeugten Ultraschalls ist.
[0118] Daten zu dem von den piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 empfangenen Ultraschall
kann an die Auswerteeinheit 500, beispielsweise über die Steuereinheit 40 und/oder
die Datenübertragungseinrichtung 50, gesendet werden. Die Energieversorgungseinrichtung
60 kann Energie für das Erzeugen und/oder das Empfangen des Ultraschalls für die Ultraschallmessung
bereitstellen.
[0119] Allgemein kann eine Ultraschallmessung ein Erzeugen von Ultraschall und ein Empfangen
von Ultraschall durch die Wundauflage 100, insbesondere durch die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 umfassen.
[0120] Die Ultraschallmessung kann örtlich aufgelöst sein. Jedes der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 kann einem Ort zugeordnet werden oder sein. Die piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 können einzeln ansteuerbar sein, z.B. von der Steuereinheit 40. Empfangene
Ultraschalldaten können einzelnen der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 zugeordnet
sein oder werden. Die Ultraschallmessung der Wundauflage 100 kann mehrere einzelne
Ultraschallmessungen umfassen. Jede der einzelnen Ultraschallmessungen kann durch
ein einzelnes piezoelektrisches Element durchführbar sein.
[0121] Durch die Ultraschallmessung kann unterscheidbar sein, ob sich an einem Ort des Hautabschnitts
210 unter einem der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 eine Wunde 300 oder
ein Abschnitt des Hautabschnitts 210 mit intakter oder gesunder Haut befindet. Dazu
können die Daten der Ultraschallmessung der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12,
13 verglichen werden. An einem Abschnitt des Hautabschnitts 210 mit intakter oder
gesunder Haut können sich bei der Ultraschallmessung erheblich andere Daten oder Werte
ergeben als an einem Abschnitt des Hautabschnitts 210 mit der Wunde. Daten können
erheblich anders sein, wenn sich diese signifikant oder auswertbar unterscheiden.
Durch einen Vergleich von Daten oder Werten der Ultraschallmessung einzelner piezoelektrischer
Elemente 10, 11, 12, 13 ist keine Kalibrierung der Wundauflage 100 notwendig, wenn
zumindest eines der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 einen intakten oder
gesunden Abschnitt des Hautabschnitts 210 überlagert oder bedeckt, und insbesondere
dadurch vermisst.
[0122] Es kann ebenso vorgesehen sein, dass keines der piezoelektrischen Elemente 10, 11,
12, 13 einen intakten oder gesunden Abschnitt des Hautabschnitts 210 überlagert oder
bedeckt. In diesem Fall kann eine Kalibrierung der Wundauflage 100, insbesondere der
piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, vorgesehen sein.
[0123] Wenn die Wundauflage 100 mehrere piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13 umfasst,
lässt sich die Erstreckung der Wunde 300 in dem Hautabschnitt 210 ermitteln. Beispielsweise
kann die Ultraschallmessung ergeben, dass 50 % der piezoelektrischen Elemente 10,
11, 12, 13 die Wunde bedecken oder überlagern. Die Fläche der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13, der Abstand zwischen benachbarten piezoelektrischen Elementen 10,
11, 12, 13 und/oder eine jeweilige Position der piezoelektrischen Elemente 10, 11,
12, 13 in der Wundauflage 100 kann bekannt sein. Dadurch lässt sich die Fläche der
Wunde 300 als beispielhafte Eigenschaft der Wunde 300 bestimmen.
[0124] Auf Grundlage der Ultraschallmessung lässt sich ebenso eine Tiefe der Wunde, ein
Heilungsfortschritt der Wunde, eine Heilungskomplikation der Wunde, eine Zustandsänderung
der Wunde, eine Dichte der Wunde (beispielsweise ein Dichte von Elementen der Wunde),
ein Wassergehalt der Wunde, eine Zusammensetzung der Wunde, Gewebeschichten der Wunde
und/oder ein mikrobieller Zustand der Wunde ermitteln. Dies insbesondere auf Grundlage
einer ersten Ultraschallmessung innerhalb eines ersten Zeitraums und einer zweiten
Ultraschallmessung innerhalb eines zweiten Zeitraums.
[0125] Die mit Blick auf Figs. 4a und 4b beschriebene Ultraschallmessung kann eine erste
Ultraschallmessung sein. Die Figs. 4c und 4d zeigen eine Ultraschallmessung innerhalb
eines zweiten Zeitraums t2. Die Ultraschallmessung innerhalb des zweiten Zeitraums
t2 kann als zweite oder weitere Ultraschallmessung bezeichnet werden. Die Wundauflage
100 kann während des ersten Zeitraums t1 und während des zweiten Zeitraums t2 unverändert
auf dem Hautabschnitt 210 aufgebracht sein. Mit anderen Worten, die Position oder
die Lage der Wundauflage 100 kann von Beginn des ersten Zeitraums t1 bis Ende des
zweiten Zeitraums t2 unverändert auf dem Hautabschnitt 210 sein.
[0126] In dem zweiten Zeitraum t2 kann eine zweite Ultraschallmessung durchgeführt werden,
die gleich oder analog zu der ersten Ultraschallmessung innerhalb des ersten Zeitraums
t1 ist.
[0127] Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 können zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb
des zweiten Zeitraums t2 eingerichtet sein, Ultraschall für die Ultraschallmessung
zu erzeugen. Zu einem zweiten Zeitpunkt innerhalb des zweiten Zeitraums können die
piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 eingerichtet sein, Ultraschall für die Ultraschallmessung
zu empfangen.
[0128] Die Wunde 300 kann innerhalb des zweiten Zeitraums t2 zumindest teilweise verheilt
sein. Beispielsweise kann die Wunde 300 innerhalb des zweiten Zeitraums t2 eine geringere
Fläche aufweisen als innerhalb des ersten Zeitraums t1. Alternativ oder zusätzlich
kann die Tiefe der Wunde 300 innerhalb des zweiten Zeitraums t2 geringer sein als
innerhalb des ersten Zeitraums t1.
[0129] Daten der Ultraschallmessung einzelner piezoelektrischer Elemente 10, 11, 12, 13
der Wundauflage 100 können innerhalb des zweiten Zeitraums t2 unterschiedlich zu Daten
der Ultraschallmessung der jeweiligen piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 innerhalb
des ersten Zeitraums t1 sein.
[0130] Beispielsweise kann innerhalb des zweiten Zeitraums t2 ein größerer Anteil von piezoelektrischen
Elementen 10, 11, 12, 13 der Wundauflage 100 einen intakten oder gesunden Abschnitt
des Hautabschnitt 210 überlagern oder bedecken als innerhalb des ersten Zeitraums
t1. Dies kann durch die erste Ultraschallmessung innerhalb des ersten Zeitraums t1
und durch die zweite Ultraschallmessung innerhalb des zweiten Zeitraums t2 bestimmbar
sein. Dadurch kann bestimmt werden, dass die Wunde einen Heilungsfortschritt zeigt.
[0131] Ebenso kann innerhalb des zweiten Zeitraums t2 ein geringerer Anteil von piezoelektrischen
Elementen 10, 11, 12, 13 der Wundauflage 100 einen intakten oder gesunden Abschnitt
des Hautabschnitt 210 überlagern oder bedecken als innerhalb des ersten Zeitraums
t1. Dadurch kann bestimmt werden, dass die Wunde eine Heilungskomplikation zeigt.
[0132] Auch kann innerhalb des zweiten Zeitraums t2 an einer Position oder Lage eines oder
mehrerer der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 eine andere Zusammensetzung
der Wunde 300 vorliegen als innerhalb des ersten Zeitraums t1. Dadurch kann bestimmt
werden, dass die Wunde eine Heilungskomplikation zeigt. Beispielsweise kann ein Biofilm
in der Wunde gebildet worden sein, wodurch sich die Zusammensetzung der Wunde 300
verändert hat. Alternativ kann dadurch bestimmt werden, dass die Wunde einen Heilungsfortschritt
zeigt. Beispielsweise kann ein Biofilm in der Wunde zurückgebildet worden sein, wodurch
sich die Zusammensetzung der Wunde 300 verändert hat.
[0133] Zur Überwachung der Wunde 300 können eine Vielzahl von Ultraschallmessungen durch
die Wundauflage 100 durchführbar sein. Die Überwachung der Wunde 300 kann über einen
langen Zeitraum, beispielsweise zumindest 1 Tag, zumindest 3 Tage oder zumindest 1
Woche, durchführbar sein.
[0134] Allgemein kann zwischen zwei Zeiträumen ein zeitlicher Abstand von zumindest 5 min,
bevorzugt zumindest 15 min, bevorzugter zumindest 1 h, bevorzugter zumindest 1 d (ein
Tag), liegen. Es können eine Vielzahl von Zeiträumen betrachtet werden, beispielsweise
zumindest fünf, zumindest 10 oder zumindest 20 Zeiträume.
[0135] Alle piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der Wundauflage 100 können eingerichtet
sein, zu einem ersten Zeitpunkt Ultraschall für eine Ultraschallmessung zu erzeugen.
Alle piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der Wundauflage 100 können eingerichtet
sein, zu einem zweiten Zeitpunkt Ultraschall für eine Ultraschallmessung zu empfangen.
Mit anderen Worten, alle piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der Wundauflage
100 können eingerichtet sein gleichzeitig entweder Ultraschall für eine Ultraschallmessung
zu erzeugen oder zu empfangen. Zwischen dem Erzeugen und dem Empfangen von Ultraschall
kann ein Umschalten der Funktion oder Arbeitsweise der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 durchführbar sein. Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 können
von der Steuereinheit 40 steuerbar sein.
[0136] Fig. 5a zeigt eine Wundauflage 100 zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb eines ersten
Zeitraums t1, wenn die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Die Wundauflage 100 ist analog zu den bereits beschriebenen Wundauflagen 100. Im Folgenden
werden Unterschiede der Wundauflage zu bereits beschriebenen Wundauflagen 100 beschrieben.
[0137] Die Wundauflage 100 kann mehrere piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13 umfassen,
die als erste Anordnung von piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 bezeichnet
werden können. Weiterhin kann die Wundauflage 100 mehrere piezoelektrische Elemente
20, 21, 22 umfassen, die als zweite Anordnung von piezoelektrischen Elementen 20,
21, 22 bezeichnet werden können. Die Beschreibung einer ersten Anordnung von piezoelektrischen
Elementen und einer zweiten Anordnung von piezoelektrischen Elementen dient der Unterscheidung.
Alle piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, 20, 21, 22 sind in der Wundauflage
100 vorgesehen. Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, 20, 21, 22 könnten
auch als eine Anordnung von piezoelektrischen Elementen bezeichnet werden.
[0138] Die Wundauflage 100 kann so auf den Hautabschnitt 210 aufbringbar sein, dass zumindest
eines der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung oder zumindest
eines der piezoelektrischen Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung einen intakten
oder gesunden Abschnitt des Hautabschnitts 210 überlagert oder bedeckt. In diesem
Abschnitt kann keine Wunde 300 vorliegen. Zumindest eines der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung oder zumindest eines der piezoelektrischen Elemente
20, 21, 22 der zweiten Anordnung kann die Wunde 300 überlagern oder bedecken.
[0139] Zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1 können die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung eingerichtet sein, Ultraschall für eine
Ultraschallmessung zu erzeugen. Ebenfalls zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1 können die piezoelektrischen Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung
eingerichtet sein, Ultraschall für eine Ultraschallmessung zu empfangen. Allgemein
kann zu einem Zeitpunkt ein Anteil der piezoelektrischen Elemente eingerichtet sein,
Ultraschall zu erzeugen, und ein anderer Anteil der piezoelektrischen Elemente kann
eingerichtet sein, Ultraschall zu empfangen. Bevorzugt sind die piezoelektrischen
Elemente der Wundauflage 100 zu einem Zeitpunkt entweder eingerichtet, Ultraschall
zu erzeugen oder zu empfangen.
[0140] In Fig. 5b ist die Wundauflage 100 zu einem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1 dargestellt. Zu dem zweiten Zeitpunkt können die piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung eingerichtet sein, Ultraschall für eine Ultraschallmessung
zu empfangen. Ebenfalls zu dem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1
können die piezoelektrischen Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung eingerichtet
sein, Ultraschall für eine Ultraschallmessung zu erzeugen.
[0141] Bevorzugt kann zwischen dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1 und
dem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1 die Funktion oder Arbeitsweise
der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung und der piezoelektrischen
Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung von einem Erzeugen von Ultraschall zu einem
Empfangen von Ultraschall bzw. von einem Empfangen von Ultraschall zu einem Erzeugen
von Ultraschall verändert werden. Die piezoelektrischen Elemente, die zu dem ersten
Zeitpunkt eingerichtet waren, Ultraschall zu erzeugen, können zu dem zweiten Zeitpunkt
eingerichtet sein, Ultraschall zu empfangen. Die piezoelektrischen Elemente, die zu
dem ersten Zeitpunkt eingerichtet waren, Ultraschall zu empfangen, können zu dem zweiten
Zeitpunkt eingerichtet sein, Ultraschall zu erzeugen. Die piezoelektrischen Elemente
der Wundauflage 100 können von der Steuereinheit 40 gesteuert werden.
[0142] Zwischen zwei piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung kann
ein piezoelektrisches Element 20, 21, 22 der zweiten Anordnung angeordnet sein. Alternativ
oder zusätzlich kann zwischen zwei piezoelektrischen Elementen 20, 21, 22 der zweiten
Anordnung ein piezoelektrisches Element 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung angeordnet
sein. Piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung können alternierend
mit piezoelektrischen Elementen 20, 21, 22 der zweiten Anordnung angeordnet sein.
Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung und die piezoelektrischen
Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung können in einer Ebene angeordnet sein. Die
Ebene kann parallel zu einer von der Wundauflage 100 definierten Ebene orientiert
sein.
[0143] Die erste Anordnung von piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 kann die gleiche
Anzahl von piezoelektrischen Elementen umfassen wie die zweite Anordnung von piezoelektrischen
Elementen 20, 21, 22. Alternativ kann die Anzahl unterschiedlich sein.
[0144] Die Ultraschallmessung innerhalb des ersten Zeitraums kann als erste Ultraschallmessung
bezeichnet werden.
[0145] Die Figs. 5c und 5d zeigen eine Ultraschallmessung innerhalb eines zweiten Zeitraums
t2. Die Ultraschallmessung innerhalb des zweiten Zeitraums t2 kann als zweite oder
weitere Ultraschallmessung bezeichnet werden. Die Position oder die Lage der Wundauflage
100 kann von Beginn des ersten Zeitraums t1 bis Ende des zweiten Zeitraums t2 unverändert
auf dem Hautabschnitt 210 sein.
[0146] In dem zweiten Zeitraum t2 kann eine zweite Ultraschallmessung durchgeführt werden,
die gleich oder analog zu der ersten Ultraschallmessung innerhalb des ersten Zeitraums
t1 ist.
[0147] In dem zweiten Zeitraum t2, in dem die zweite Ultraschallmessung durchführbar ist,
hat sich die Wunde 300 in dem Hautabschnitt 210 analog oder gleich zu der Veränderung
der Wunde 300 wie mit Blick auf die Figs. 4a bis 4d beschrieben verändert.
[0148] Durch die erste und zweite Ultraschallmessung lässt sich eine Veränderung der Wunde
300 ermitteln. Beispielsweise ist ein Heilungsfortschritt und/oder eine Heilungskomplikation
ermittelbar.
[0149] Fig. 6a zeigt eine Wundauflage 100 zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb eines ersten
Zeitraums t1, wenn die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Die Wundauflage 100 ist analog zu den bereits beschriebenen Wundauflagen 100. Im Folgenden
werden Unterschiede der Wundauflage zu bereits beschriebenen Wundauflagen 100 beschrieben.
[0150] Ähnlich wie die in den Figs. 5a bis 5d gezeigte Wundauflage 100 kann die Wundauflage
100 mehrere piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13 umfassen, die als erste Anordnung
von piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 bezeichnet werden können. Weiterhin
kann die Wundauflage 100 mehrere piezoelektrische Elemente 20, 21, 22 umfassen, die
als zweite Anordnung von piezoelektrischen Elementen 20, 21, 22 bezeichnet werden
können. Die Beschreibung einer ersten Anordnung von piezoelektrischen Elementen und
einer zweiten Anordnung von piezoelektrischen Elementen dient wiederum der Unterscheidung.
Alle piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, 20, 21, 22 sind in der Wundauflage
100 vorgesehen. Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, 20, 21, 22 könnten
auch als eine Anordnung von piezoelektrischen Elementen bezeichnet werden.
[0151] Zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1 können die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung eingerichtet sein, Ultraschall für eine
Ultraschallmessung zu erzeugen. Ebenfalls zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1 können die piezoelektrischen Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung
eingerichtet sein, Ultraschall für eine Ultraschallmessung zu empfangen. Allgemein
kann zu einem Zeitpunkt ein Anteil der piezoelektrischen Elemente eingerichtet sein,
Ultraschall zu erzeugen, und ein anderer Anteil der piezoelektrischen Elemente kann
eingerichtet sein, Ultraschall zu empfangen. Bevorzugt sind die piezoelektrischen
Elemente der Wundauflage 100 zu einem Zeitpunkt entweder eingerichtet, Ultraschall
zu erzeugen oder zu empfangen.
[0152] Zu dem einem Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1 können die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung eingerichtet sein, Ultraschall für eine
Ultraschallmessung zu empfangen. Ebenfalls zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1 können die piezoelektrischen Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung
eingerichtet sein, Ultraschall für eine Ultraschallmessung zu erzeugen.
[0153] Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung können in einer
ersten Ebene angeordnet sein. Die piezoelektrischen Elemente 20, 21, 22 der zweiten
Anordnung können in einer zweiten Ebene angeordnet sein. Die erste Ebene und die zweite
Ebene können voneinander beabstandet sein. Die erste Ebene und die zweite Ebene können
(jeweils) parallel zu einer von der Wundauflage 100 definierten Ebene orientiert sein.
[0154] Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung können versetzt
zu den piezoelektrischen Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung angeordnet sein.
Zwischen zwei benachbarten piezoelektrischen Elementen der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung kann in der ersten Ebene ein Abstand vorliegen,
der zumindest die Größe einer Abmessung eines piezoelektrischen Elements der piezoelektrischen
Elemente 20, 21, 22 der zweiten Anordnung besitzt. Die Abmessung kann eine Breite
und/oder Länge sein. Insbesondere ist die Breite und/oder Länge in einer parallel
zu einer von der Wundauflage 100 definierten Ebene orientiert.
[0155] Die Ultraschallmessung innerhalb des ersten Zeitraums kann als erste Ultraschallmessung
bezeichnet werden.
[0156] In Fig. 6b ist die Wundauflage 100 innerhalb eines zweiten Zeitraums t2 dargestellt.
Die Ultraschallmessung innerhalb des zweiten Zeitraums t2 kann als zweite oder weitere
Ultraschallmessung bezeichnet werden. Die Position oder die Lage der Wundauflage 100
kann von Beginn des ersten Zeitraums t1 bis Ende des zweiten Zeitraums t2 unverändert
auf dem Hautabschnitt 210 sein. In dem zweiten Zeitraum t2, in dem die zweite Ultraschallmessung
durchführbar ist, hat sich die Wunde 300 in dem Hautabschnitt 210 analog oder gleich
zu der Veränderung der Wunde 300 wie mit Blick auf die Figs. 4a bis 4d beschrieben
verändert.
[0157] Durch die erste und zweite Ultraschallmessung lässt sich eine Veränderung der Wunde
300 ermitteln. Beispielsweise ist ein Heilungsfortschritt und/oder eine Heilungskomplikation
ermittelbar.
[0158] Fig. 7a zeigt eine Wundauflage 100 innerhalb eines ersten Zeitraums t1, wenn die
Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist. Dazu ist in Fig. 7a ein
Teil eines menschlichen oder tierischen Körpers 200 dargestellt. Der Teil des menschlichen
oder tierischen Körpers 200 ist beispielsweise ein Arm. Auf einen Hautabschnitt 210
des Körpers 200 ist eine Wundauflage 100 aufgebracht. Der Hautabschnitt 210 umfasst
eine Wunde 300.
[0159] Die Wundauflage 100 kann mehrere piezoelektrische Elemente 30, 31, 32, z.B. eine
dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen 30, 31, 32, umfassen. Bevorzugt ist
die Wundauflage 100 so auf den Hautabschnitt 210 aufgebracht, dass zumindest eines
der piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 einen intakten oder gesunden Abschnitt des
Hautabschnitts 210 überlagert oder bedeckt. In diesem Abschnitt kann keine Wunde 300
vorliegen. Zumindest eines der piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 kann die Wunde
300 überlagern oder bedecken.
[0160] Die Wunde 300 kann einen Biofilm 310 umfassen. Der Biofilm 310 kann sich in der Wunde
300 gebildet haben. Das (signifikante) Vorhandensein eines Biofilms 310 kann auf eine
Heilungskomplikation der Wunde 300 hindeuten oder eine Heilungskomplikation der Wunde
300 darstellen. Das Vorhandensein eines Biofilms 310 in der Wunde 300 kann durch eine
Ultraschallmessung durch die Wundauflage 100 ermittelt werden, wie nachfolgend noch
beschrieben wird. Ebenso kann das Vorhandensein eines Biofilms 310 in der Wunde 300
durch eine optische oder olfaktorische Untersuchung, beispielsweise durch einen Wundspezialisten,
ermittelt worden sein.
[0161] Innerhalb des ersten Zeitraums t1 können zumindest einige der piezoelektrischen Elemente
30, 31, 32 eingerichtet sein, Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen.
Durch den Ultraschall für die Ultraschallbehandlung kann Kavitation, insbesondere
Mikrokavitation, in der Wunde 300 erzeugt werden. Durch die Kavitation kann der Biofilm
310 zumindest teilweise zerstört oder zumindest teilweise gelöst werden. Die Wundauflage
100 kann Biofilm-Fragmente oder Mikroorganismen aufnehmen. Dadurch kann der Biofilm
310 zumindest teilweise aus der Wunde 300 entfernt werden.
[0162] Bevorzugt werden die piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 der Wundauflage 100 so
gesteuert, dass höchstens einige der piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32, bevorzugt
höchstens 50 % der piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32, bevorzugter höchstens 10
% der piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32, Ultraschall für die Ultraschallbehandlung
erzeugen.
[0163] Insbesondere können piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32, die den Biofilm 310 bedecken
oder überlagern, so gesteuert werden, dass diese Ultraschall für die Ultraschallbehandlung
erzeugen. Piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32, die den Biofilm 310 nicht bedecken
oder überlagern, können keinen Ultraschall für die Ultraschallbehandlung erzeugen.
[0164] Es ist bevorzugt, dass zu einem ersten Zeitpunkt höchstens einige der piezoelektrischen
Elemente 30, 31, 32, bevorzugt höchstens 50 % der piezoelektrischen Elemente 30, 31,
32, bevorzugter höchstens 10 % der piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32, die den
Biofilm bedecken oder überlagern so gesteuert werden, dass diese Ultraschall für die
Ultraschallbehandlung erzeugen. Weitere piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32, die
den Biofilm 310 bedecken oder überlagern, können so gesteuert werden, dass diese zu
einem zweiten Zeitpunkt Ultraschall für die Ultraschallbehandlung erzeugen.
[0165] Ein Biofilm 310 in der Wunde 300 muss für eine Ultraschallbehandlung nicht vorhanden
sein. Die piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 können unabhängig von einem Vorhandensein
eines Biofilms 310 gesteuert werden. Beispielsweise, wenn durch die Ultraschallbehandlung
eine Aufnahme einer Substanz ermöglicht oder erhöht werden soll, kann die Ultraschallbehandlung
ohne ein Vorhandensein eines Biofilms 310 vorgesehen sein.
[0166] Fig. 7b zeigt die Wunde 300 innerhalb eines zweiten Zeitraums t2. In dem zweiten
Zeitraum t2 ist ein Teil des Biofilms 310 von der Wundauflage 100 aufgenommen worden.
Die Größe des Biofilms 310 ist reduziert. Dadurch kann die Heilung der Wunde 300 verbessert
werden.
[0167] Fig. 8a zeigt die Wundauflage 100 zu einem ersten Zeitpunkt innerhalb eines ersten
Zeitraums t1, wenn die Wundauflage 100 auf einen Hautabschnitt 210 aufgebracht ist.
Die Wundauflage 100 kann eine Wundauflage 100 zur Überwachung und Behandlung einer
Wunde 300 sein.
[0168] Die Wundauflage 100 kann piezoelektrische Elemente 30, 31, 32, beispielsweise eine
dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen 30, 31, 32, umfassen. Die Wundauflage
100 kann piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13, beispielsweise eine erste Anordnung
von piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13, umfassen. Die piezoelektrischen Elemente
30, 31, 32 der dritten Anordnung können ausgebildet sein, eine Ultraschallbehandlung
durchzuführen. Die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung
können ausgebildet sein, eine Ultraschallmessung durchzuführen. Insbesondere können
die piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 der dritten Anordnung ausgebildet sein,
Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen. Die piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung können ausgebildet sein, Ultraschall für eine
Ultraschallmessung zu erzeugen und zu empfangen.
[0169] Die piezoelektrischen Elemente der ersten Anordnung und der zweiten Anordnung werden
zur Unterscheidung funktionell unterschieden. Die piezoelektrischen Elemente der ersten
Anordnung und der zweiten Anordnung können als piezoelektrische Elemente einer Anordnung
oder allgemein als piezoelektrische Elemente der Wundauflage 100 verstanden werden.
Allgemein kann jedes der piezoelektrischen Elemente der Wundauflage 100 eingerichtet
sein Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen und/oder Ultraschall für
eine Ultraschallmessung zu erzeugen und/oder zu empfangen.
[0170] Zu dem ersten Zeitpunkt innerhalb des ersten Zeitraums t1 können die piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung Ultraschall für eine Ultraschallmessung
erzeugen. Dazu können die piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung
von der Steuereinheit 40 gesteuert werden. Der von den piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung erzeugte Ultraschall kann in den Körper 200 eindringen.
Dabei kann der Ultraschall in intaktes oder gesundes Gewebe des Körpers 200 eindringen.
Dies insbesondere im Bereich des zumindest einen der piezoelektrischen Elemente 10,
11, 12, 13 der ersten Anordnung, das den intakten oder gesunden Hautabschnitt 210
überlagert oder bedeckt. Zusätzlich kann Ultraschall in die Wunde 300 eindringen.
Dies insbesondere im Bereich der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13, die die
Wunde 300 überlagern oder bedecken.
[0171] In Fig. 8b ist die Wundauflage 100 zu einem zweiten Zeitpunkt innerhalb des ersten
Zeitraums t1 dargestellt. Zu dem zweiten Zeitpunkt können die piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung eingerichtet sein, Ultraschall zu empfangen. Die
piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 können von der Steuereinheit 40 gesteuert
werden, Ultraschall zu empfangen.
[0172] Der von den piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung empfangene
Ultraschall ist insbesondere eine Reflexion des von den piezoelektrischen Elementen
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung erzeugten Ultraschalls zu dem ersten Zeitpunkt
innerhalb des ersten Zeitraums t1. Die Reflexion kann durch unterschiedliche Dichten
von verschiedenen Abschnitten des Körpers 200 beeinflusst werden. Insbesondere unterscheidet
sich die Reflexion des Ultraschalls in intaktem oder gesundem Gewebe des Körpers und
in beschädigtem Gewebe des Körpers (Wunde 300). Ein Umschalten zwischen Erzeugen und
Empfangen von Ultraschall kann so durchführbar sein, dass der empfangene Ultraschall
reflektierter Ultraschall des erzeugten Ultraschalls ist.
[0173] Die Ultraschallmessung kann örtlich aufgelöst sein. Jedes der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung kann einem Ort zugeordnet werden oder sein. Die
piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung können einzeln ansteuerbar
sein, z.B. von der Steuereinheit 40. Empfangene Ultraschalldaten können einzelnen
der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung zugeordnet sein
oder werden. Die Ultraschallmessung der Wundauflage 100 kann mehrere einzelne Ultraschallmessungen
umfassen. Jede der einzelnen Ultraschallmessungen kann durch ein einzelnes piezoelektrisches
Element durchführbar sein.
[0174] Durch die Ultraschallmessung kann unterscheidbar sein, ob sich an einem Ort des Hautabschnitts
210 unter einem der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung
eine Wunde 300 oder ein Abschnitt des Hautabschnitts 210 mit intakter oder gesunder
Haut befindet. Dazu können die Daten der Ultraschallmessung der piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung verglichen werden. An einem Abschnitt
des Hautabschnitts 210 mit intakter oder gesunder Haut können sich bei der Ultraschallmessung
erheblich andere Daten oder Werte ergeben als an einem Abschnitt des Hautabschnitts
210 mit der Wunde. Daten können erheblich anders sein, wenn sich diese signifikant
oder auswertbar unterscheiden. Durch einen Vergleich von Daten oder Werten der Ultraschallmessung
einzelner piezoelektrischer Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung ist keine
Kalibrierung der Wundauflage 100 notwendig, wenn zumindest eines der piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung einen intakten oder gesunden Abschnitt
des Hautabschnitts 210 überlagert oder bedeckt, und insbesondere dadurch vermisst.
[0175] Auf Grundlage der Ultraschallmessung lässt sich Fläche der Wunde, eine Tiefe der
Wunde, ein Heilungsfortschritt der Wunde, eine Heilungskomplikation der Wunde, eine
Zustandsänderung der Wunde, eine Dichte der Wunde (beispielsweise ein Dichte von Elementen
der Wunde), ein Wassergehalt der Wunde, eine Zusammensetzung der Wunde, Gewebeschichten
der Wunde und/oder ein mikrobieller Zustand der Wunde ermitteln. Insbesondere kann
durch die Ultraschallmessung das Vorhandensein eines Biofilms 310 festgestellt werden
und bevorzugt die Größe des Biofilms 310 ermittelt werden.
[0176] Fig. 8c zeigt die Wundauflage 100 innerhalb eines zweiten Zeitraums t2. Innerhalb
des zweiten Zeitraums t2 kann auf Grundlage der Ultraschallmessung innerhalb des ersten
Zeitraums t1 eine Ultraschallbehandlung der Wunde 300 vorgesehen sein. Dabei kann
jede hierin offenbarte Ultraschallmessung in dem ersten Zeitraum t1 vorgesehen sein.
In dem zweiten Zeitraum t2 kann jede hierin offenbarte Ultraschallbehandlung vorgesehen
sein.
[0177] Die piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 der dritten Anordnung können eingerichtet
sein oder so gesteuert werden, Ultraschall für die Ultraschallbehandlung zu erzeugen.
Insbesondere werden die piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 der dritten Anordnung
so gesteuert, dass nur ausgewählte piezoelektrische Elemente 30, 31, 32 der dritten
Anordnung Ultraschall für die Ultraschallbehandlung erzeugen. Eine Auswahl, welche
der piezoelektrischen Elemente 30, 31, 32 der dritten Anordnung Ultraschall für die
Ultraschallbehandlung erzeugen kann dadurch getroffen sein, ob ein jeweiliges piezoelektrisches
Element 30, 31, 32 den Biofilm 310 bedeckt oder überlagert oder nicht. Insbesondere
werden nur diejenigen piezoelektrische Elemente 30, 31, 32 der dritten Anordnung so
gesteuert, dass diese Ultraschall für die Ultraschallbehandlung erzeugen, wenn diese
den Biofilm 310 überlagern oder bedecken.
[0178] Durch die Ultraschallmessung kann bestimmt werden, ob und/oder welche der piezoelektrischen
Elemente 30, 31, 32 der dritten Anordnung den Biofilm 310 bedecken oder überlagern.
Dazu kann die Position der piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung
bekannt sein. Durch die Ultraschallmessung kann ermittelt werden, welche der piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung den Biofilm 310 überlagern oder bedecken.
Eine Position von piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 der ersten Anordnung
relativ zu der Position von piezoelektrischen Elementen 30, 31, 32 der dritten Anordnung
kann bekannt sein. Dadurch lässt sich ermitteln, ob und/oder welche der piezoelektrischen
Elemente 30, 31, 32 der dritten Anordnung den Biofilm 310 bedecken oder überlagern.
Alternativ kann jedes der piezoelektrischen Elemente der Wundauflage 100 eingerichtet
sein, Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung zu erzeugen und/oder Ultraschall
für eine Ultraschallmessung zu erzeugen und/oder zu empfangen. In diesem Fall ergibt
sich aus der Ultraschallmessungen direkt, welche der piezoelektrischen Elemente den
Biofilm 310 bedecken oder überlagern.
[0179] Fig. 8d zeigt die Wundauflage 100 innerhalb eines dritten Zeitraums. In dem dritten
Zeitraum t3 hat die Größe des Biofilms 310 abgenommen. Die Abnahme der Größe des Biofilms
310 ist durch die Ultraschallbehandlung verursacht. Dadurch kann eine Heilung der
Wunde 300 verbessert werden.
[0180] Innerhalb des dritten Zeitraums t3 oder nach dem dritten Zeitraum t3 können weitere
Ultraschallmessungen und/oder Ultraschallbehandlungen vorgesehen sein. Dadurch lässt
sich die Heilung der Wunde 300 weiter verbessern.
[0181] Fig. 9 zeigt schematisch eine Wundauflage 100 in einer Draufsicht. Für eine bessere
Erkennbarkeit sind in Fig. 9 lediglich piezoelektrische Elemente 10, 11, 12, 13 in
der Wundauflage 100 gezeigt. Die Wundauflage kann jede hierin offenbarte Wundauflage
100 sein. Die piezoelektrischen Elemente können jede hierin offenbarten piezoelektrischen
Elemente sein.
[0182] Zumindest eine Abmessung eines piezoelektrischen Elements 10 kann zwischen 0,1 mm
und 10,0 mm. Die Abmessung kann eine Breite px und/oder eine Länge py sein. Die Länge
und/oder die Breite kann sich in einer von der Wundauflage 100 definierten Ebene erstrecken.
[0183] Bevorzugt ist die Breite px und/oder Länge py zumindest einiger der piezoelektrischen
Elemente 10, 11, 12, 13 der Wundauflage 100 gleich. Besonders bevorzugt ist die Breite
px und/oder Länge py aller piezoelektrischer Elemente 10, 11, 12, 13 der Wundauflage
100 gleich.
[0184] Die Breite px und/oder Länge py von zumindest zwei der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 kann unterschiedlich sein.
[0185] Die Breite von zumindest einem, bevorzugt von allen, der piezoelektrischen Elemente
10, 11, 12, 13 kann größer als die Länge von zumindest einem, bevorzugt allen, der
piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13. Die Länge von zumindest einem, bevorzugt
von allen, der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13 kann größer als die Breite
von zumindest einem, bevorzugt allen, der piezoelektrischen Elemente 10, 11, 12, 13.
[0186] Ein Abstand sx, sy zwischen zwei benachbarten piezoelektrischen Elementen 10, 11,
12, 13 kann zwischen 0,25 mm und 20,0 mm liegen. Der Abstand sx, sy kann ein Abstand
sx in eine erste Richtung (x-Richtung) in einer von der Wundauflage 100 definierten
Ebene sein und/oder der Abstand sx, sy kann ein Abstand sy in eine zweite Richtung
(y-Richtung) in einer von der Wundauflage 100 definierten Ebene sein. Die erste Richtung
und die zweite Richtung können abgewinkelt zueinander sein. Insbesondere ist die erste
Richtung senkrecht zu der zweiten Richtung.
[0187] Der Abstand sx in der ersten Richtung zwischen jeweils zwei benachbarten piezoelektrischen
Elementen 10, 11, 12, 13 aller piezoelektrischer Elemente 10, 11, 12, 13 kann gleich
oder unterschiedlich sein. Der Abstand sy in der zweiten Richtung zwischen jeweils
zwei benachbarten piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13 aller piezoelektrischer
Elemente 10, 11, 12, 13 kann gleich oder unterschiedlich sein.
[0188] Der Abstand sx in der ersten Richtung zwischen zwei benachbarten piezoelektrischen
Elementen 10, 11, 12, 13 kann größer oder kleiner sein als der Abstand sy in der zweiten
Richtung zwischen zwei benachbarten piezoelektrischen Elementen 10, 11, 12, 13.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0189]
|
BEZUGSZEICHENLISTE |
t3 |
Zeitraum |
100 |
Wundauflage |
|
|
10 |
piezoelektrisches Element |
px |
Abmessung |
11 |
piezoelektrisches Element |
py |
Abmessung |
12 |
piezoelektrisches Element |
sx |
Abstand |
13 |
piezoelektrisches Element |
sy |
Abstand |
15 |
Verbindungsstruktur |
|
|
20 |
piezoelektrisches Element |
|
|
21 |
piezoelektrisches Element |
|
|
22 |
piezoelektrisches Element |
|
|
30 |
piezoelektrisches Element |
|
|
31 |
piezoelektrisches Element |
|
|
32 |
piezoelektrisches Element |
|
|
40 |
Steuereinheit |
|
|
50 |
Datenübertragungseinrichtung |
|
|
60 |
Energieversorgungseinrichtung |
|
|
80 |
Kontaktschicht |
|
|
81 |
Schicht |
|
|
82 |
Zwischenschicht |
|
|
83 |
Deckschicht |
|
|
85 |
zentraler Abschnitt |
|
|
90 |
Klebeschicht |
|
|
200 |
Körper |
|
|
210 |
Hautabschnitt |
|
|
300 |
Wunde |
|
|
310 |
Biofilm |
|
|
500 |
Auswerteeinheit |
|
|
t1 |
Zeitraum |
|
|
t2 |
Zeitraum |
|
|
1. Wundauflage (100) zur Überwachung einer Wunde (300), wobei:
- die Wundauflage (100) auf einen Hautabschnitt (210) eines Menschen oder eines Tieres
aufbringbar ist, wobei der Hautabschnitt (210) die Wunde (300) umfasst;
- die Wundauflage (100) eine erste Anordnung von piezoelektrischen Elementen (10,
11, 12, 13) umfasst, wobei zumindest einige der piezoelektrischen Elemente (10) eingerichtet
sind, Ultraschall für eine Ultraschallmessung des Hautabschnitts (210) zu erzeugen;
und
- auf Grundlage der Ultraschallmessung des Hautabschnitts (210) eine oder mehrere
Eigenschaften der Wunde (300) ermittelbar ist.
2. Wundauflage nach Anspruch 1, wobei zumindest einige der piezoelektrischen Elemente
(10) eingerichtet sind, Ultraschall für eine erste Ultraschallmessung des Hautabschnitts
(210) innerhalb eines ersten Zeitraums (t1) zu erzeugen und Ultraschall für eine zweite
Ultraschallmessung des Hautabschnitts (210) innerhalb eines zweiten Zeitraums (t2)
zu erzeugen, wobei auf Grundlage der ersten Ultraschallmessung und der zweiten Ultraschallmessung
die eine oder mehreren Eigenschaften der Wunde (300) ermittelbar ist.
3. Wundauflage nach Anspruch 1 oder 2, wobei die eine oder mehreren Eigenschaften der
Wunde (300) eine Fläche der Wunde, eine Tiefe der Wunde, ein Heilungsfortschritt der
Wunde, eine Heilungskomplikation der Wunde, eine Zustandsänderung der Wunde, eine
Dichte, ein Wassergehalt, eine Zusammensetzung, Gewebeschichten und/oder ein mikrobieller
Zustand der Wunde ist.
4. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei:
- die piezoelektrischen Elemente (10) der ersten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall
für die Ultraschallmessung zu erzeugen und zu empfangen, insbesondere wobei die piezoelektrischen
Elemente (10) der ersten Anordnung eingerichtet sind, innerhalb eines Zeitraums (t1,
t2) zeitlich versetzt Ultraschall zu erzeugen und Ultraschall zu empfangen; und/oder
- die Wundauflage (100) eine zweite Anordnung von piezoelektrischen Elementen (20,
21, 22) umfasst, wobei die piezoelektrischen Elemente (10) der ersten Anordnung eingerichtet
sind, Ultraschall für die Ultraschallmessung zu erzeugen, und die piezoelektrischen
Elemente (20) der zweiten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall für die Ultraschallmessung
zu empfangen, insbesondere wobei innerhalb eines ersten Zeitraums die piezoelektrischen
Elemente (10) der ersten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall zu erzeugen, und
die piezoelektrischen Elemente (20) der zweiten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall
zu empfangen, und innerhalb eines zweiten Zeitraums die piezoelektrischen Elemente
(10) der ersten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall zu empfangen, und die piezoelektrischen
Elemente (20) der zweiten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall zu senden; und/oder
- die Wundauflage (100) eine zweite Anordnung von piezoelektrischen Elementen (20,
21, 22) umfasst, wobei die piezoelektrischen Elemente (10) der ersten Anordnung in
einer ersten Ebene angeordnet sind und die piezoelektrischen Elemente (20) der zweiten
Anordnung in einer zweiten Ebene angeordnet sind, wobei die erste Ebene und die zweite
Ebene übereinander liegend orientiert sind, bevorzugt wobei die piezoelektrischen
Elemente (10) der ersten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall für die Ultraschallmessung
zu erzeugen, und, insbesondere gleichzeitig, die piezoelektrischen Elemente (20) der
zweiten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall für die Ultraschallmessung zu empfangen;
und/oder
- die Wundauflage (100) eine dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen (30,
31, 32) umfasst, wobei die piezoelektrischen Elemente (30) der dritten Anordnung in
einer ersten Ebene angeordnet sind und die piezoelektrischen Elemente (10, 20) der
ersten und/oder zweiten Anordnung in einer zweiten Ebene angeordnet sind, wobei die
erste Ebene und die zweite Ebene übereinander liegend orientiert sind; und/oder
- die Wundauflage (100) eine dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen (30,
31, 32) umfasst, wobei die piezoelektrischen Elemente (30) der dritten Anordnung in
einer Ebene mit den piezoelektrischen Elementen (10, 20) der ersten und/oder zweiten
Anordnung angeordnet sind.
5. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wundauflage eine Wundauflage
zur Überwachung und Behandlung einer Wunde (300) ist,
wobei die Wundauflage (100) eine dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen
(30, 31, 32) umfasst, wobei die piezoelektrischen Elemente (30) der dritten Anordnung
eingerichtet sind, Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung der Wunde (300) zu erzeugen;
und/oder
wobei die piezoelektrischen Elemente (10) der ersten Anordnung und/oder die piezoelektrischen
Elemente (20) der zweiten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung
der Wunde (300) zu erzeugen.
6. Wundauflage nach Anspruch 5, wobei die piezoelektrischen Elemente (30) der dritten
Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall mit einer gleichen oder höheren Leistung
zu erzeugen als die piezoelektrischen Elemente (10, 20) der ersten und/oder zweiten
Anordnung; und/oder wobei die piezoelektrischen Elemente (10) der ersten Anordnung
und/oder die piezoelektrischen Elemente (20) der zweiten Anordnung eingerichtet sind,
Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung der Wunde (300) mit einer höheren Leistung
zu erzeugen als Ultraschall für eine Ultraschallmessung.
7. Wundauflage nach Anspruch 5 oder 6, wobei die piezoelektrischen Elemente (30) der
dritten Anordnung eingerichtet sind, Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung der
Wunde (300) auf Grundlage der einen oder mehreren Eigenschaften der Wunde (300) zu
erzeugen; und/oder wobei die piezoelektrischen Elemente (10) der ersten Anordnung
und/oder die piezoelektrischen Elemente (20) der zweiten Anordnung eingerichtet sind,
Ultraschall für eine Ultraschallbehandlung der Wunde (300) auf Grundlage der einen
oder mehreren Eigenschaften der Wunde (300) zu erzeugen.
8. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wundauflage (100) eine
Steuereinheit (40) umfasst, wobei die Steuereinheit (40) eingerichtet ist, die piezoelektrischen
Elemente (10, 20, 30) zu steuern, insbesondere das Erzeugen und/oder das Empfangen
von Ultraschall für die Ultraschallmessung und/oder das Erzeugen von Ultraschall für
die Ultraschallbehandlung zu steuern.
9. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wundauflage (100) eine
Datenübertragungseinrichtung (50) umfasst, wobei die Datenübertragungseinrichtung
(50) eingerichtet ist, Daten der Ultraschallmessung an eine Auswerteeinrichtung (500)
zu übertragen.
10. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wundauflage (100) eine
Energieversorgungseinrichtung (60) umfasst, wobei die Energieversorgungseinrichtung
(60) eingerichtet ist, Energie für die Wundauflage (100) bereitzustellen.
11. Wundauflage nach Anspruch 10, wobei die Energieversorgungseinrichtung (60) einen Energiespeicher
umfasst, durch den gespeicherte Energie für die Wundauflage (100) bereitstellbar ist;
und/oder wobei die Energieversorgungseinrichtung (60) eingerichtet ist, Energie kontaktbehaftet
oder kontaktlos zu empfangen, insbesondere durch elektromagnetische Strahlung zu empfangen.
12. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei:
- die erste, zweite und/oder dritte Anordnung von piezoelektrischen Elementen (10,
20, 30) teil- oder vollelastisch, teil- oder vollbiegsam, und/oder teil- oder vollflexibel
ist; und/oder
- die Wundauflage (100) so ausgebildet ist, dass bei einem Aufbringen der Wundauflage
(100) auf den Hautabschnitt (210) zumindest einige der piezoelektrischen Elemente
(10, 20, 30) den Hautabschnitt (210) kontaktieren, insbesondere direkt kontaktieren;
oder wobei die Wundauflage (100) eine Kontaktschicht (80), insbesondere eine Hydrogelschicht
umfasst, die den Hautabschnitt (210) kontaktiert, wenn die Wundauflage (100) auf den
Hautabschnitt (100) aufgebracht ist; und/oder
- die Wundauflage (100) eine Schicht (81) umfasst, wobei die Schicht (81) zumindest
einige der piezoelektrischen Elemente (10, 20, 30) bedeckt oder aufnimmt, bevorzugt
wobei die Schicht (81) ein Elastomer, insbesondere ein Silikon, umfasst; und/oder
- die Wundauflage (100) eine Zwischenschicht (82) umfasst, wobei die Zwischenschicht
(82) ein absorbierendes Material und/oder ein bioaktives Material umfasst; und/oder
- die Wundauflage (100) eine Deckschicht (83) umfasst, wobei die Deckschicht (83)
die Wundauflage (100) zumindest teilweise, insbesondere vollständig, bedeckt; und/oder
- die Wundauflage (100) eine zumindest teilweise umlaufende, insbesondere vollständig
umlaufende, Klebeschicht (90) umfasst.
13. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei:
- die piezoelektrischen Elemente (10, 20, 30) eine Abmessung (px, py), insbesondere
eine Breite und/oder eine Länge, zwischen 0,1 mm und 10,0 mm, bevorzugt zwischen 0,2
mm und 8,0 mm, bevorzugter zwischen 0,4 mm und 6,0 mm, bevorzugter zwischen 0,6 mm
und 4,0 mm, bevorzugter zwischen 0,8 mm und 2,0 mm, bevorzugter zwischen 0,9 mm und
1,5 mm, aufweisen; und/oder
- die piezoelektrischen Elemente (10, 20) eine Fläche zwischen 0,01 mm2 und 100,0 mm2, bevorzugt zwischen 0,05 mm2 und 80,0 mm2, bevorzugter zwischen 0,10 mm2 und 60,0 mm2, bevorzugter zwischen 0,30 mm2 und 40,0 mm2, bevorzugter zwischen 0,50 mm2 und 20,0 mm2, bevorzugter zwischen 0,60 mm2 und 10,0 mm2, bevorzugter zwischen 0,80 mm2 und 5,0 mm2, aufweisen; und/oder
- zwischen zwei benachbarten piezoelektrischen Elementen (10, 20) ein Abstand (sx,
sy) zwischen 0,25 mm und 20,0 mm, bevorzugt zwischen 0,25 mm und 15,0 mm, bevorzugter
zwischen 0,25 mm und 10,0 mm, bevorzugter zwischen 0,25 mm und 5,0 mm, bevorzugter
zwischen 0,5 mm und 5,0 mm, bevorzugter zwischen 0,5 mm und 1,0 mm, vorliegt.
14. Wundauflage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eines der piezoelektrischen
Elemente (10, 20, 30) die Wunde (300) überlagert und zumindest eines der piezoelektrischen
Elemente (10, 20, 30) die Wunde (300) nicht überlagert, wenn die Wundauflage (100)
auf dem Hautabschnitt (210) aufgebracht ist.
15. System mit einer Wundauflage (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einer
Auswerteeinheit (500), wobei die Auswerteeinheit (500) eingerichtet ist, auf Grundlage
der Ultraschallmessung des Hautabschnitts (210) die eine oder mehreren Eigenschaften
der Wunde (300) zu ermitteln.