[0001] Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung für einen Faltschachtel-Speicher einer
Verpackungsmaschine mit einer Lagervorrichtung mit zumindest einer Lagereinheit, wobei
in jeder Lagereinheit zumindest ein Faltschachtel-Stapel angeordnet ist, und einer
Umsetzvorrichtung, mittels der der Faltschachtel-Stapel aus der Lagereinheit entnehmbar
und in den Faltschachtel-Speicher einsetzbar ist, wobei die Lagervorrichtung eine
Tragkonstruktion aufweist, an der die Lagereinheit abgestützt ist.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Füllen eines Faltschachtel-Speichers
einer Verpackungsmaschine, mit einer Lagervorrichtung mit zumindest einer Lagereinheit,
in der zumindest ein Faltschachtel-Stapel angeordnet ist, wobei der Faltschachtel-Stapel
mittels einer Umsetzvorrichtung aus der Lagereinheit entnommen und in den Faltschachtel-Speicher
eingesetzt wird.
[0003] In einer Verpackungsmaschine insbesondere in Form einer Kartoniermaschine wird in
einem Faltschachtel-Speicher insbesondere in Form eines vertikalen Schachtes eine
Vielzahl von flach zusammengelegten Faltschachteln vorgehalten. Die Verpackungsmaschine
entnimmt eine Faltschachtel insbesondere am unteren Ende des Faltschachtelstapels,
richtet die Faltschachtel auf und füllt das gewünschte Produkt in die Faltschachtel
ein, woraufhin die Faltschachtel verschlossen wird.
[0004] Um den kontinuierlichen, ordnungsgemäßen Betrieb der Verpackungsmaschine sicherzustellen,
ist es notwendig, dass der Faltschachtel-Speicher ständig mit Faltschachteln nachgefüllt
wird. Während dies früher manuell erfolgte, ist es mittlerweile möglich, das Nachfüllen
des Faltschachtel-Speichers maschinell durchzuführen. Gemäß der
CH 703288 A2 ist zu diesem Zweck eine Umsetzvorrichtung in Form eines Industrie-Roboters vorgesehen,
der als Gelenkarm-Roboter ausgebildet ist. Auf einer Tragkonstruktion in Form einer
Palette sind eine Vielzahl von Kartons übereinander und nebeneinander aufgestapelt,
die jeweils eine Lagereinheit bilden. In jeder Lagereinheit sind zwei Faltschachtel-Stapel
nebeneinander angeordnet.
[0005] Die Umsetzvorrichtung ergreift einen Karton, der allseitig geschlossen ist, und führt
ihn einer Öffnungsvorrichtung zu, in der der Karton so aufgeschnitten wird, dass ein
Deckel abgehoben werden kann. In dem Karton sind zwei Faltschachtel-Stapel nebeneinander
angeordnet. Die Umsetzvorrichtung ergreift einen der Faltschachtelstapel und legt
ihn auf einem Zwischenlagerplatz ab, von wo aus er dann zu der Verpackungsmaschine
befördert wird. Anschließend wird der zweite Faltschachtel-Stapel aus dem Karton entnommen
und ebenfalls auf dem Zwischenlagerplatz abgelegt. Der leere Karton wird auf einer
Fördervorrichtung abgelegt und abgeführt. Daraufhin ergreift die Umsetzvorrichtung
den nächsten Karton, öffnet diesen und entnimmt die darin befindlichen Faltschachtelstapel
nacheinander in genannter Weise.
[0006] Die bekannte Nachfüllvorrichtung für den Faltschachtel-Stapel einer Verpackungsmaschine
ist nicht nur konstruktiv aufwändig, sondern es dauert auch relativ lange, bis der
Karton geöffnet, die einzelnen Faltschachtel-Stapel nacheinander auf dem Zwischenlagerplatz
abgelegt und von diesem dann der Verpackungsmaschine zugeführt werden.
[0007] Darüber hinaus fällt bei der bekannten Nachfüllvorrichtung relativ viel Verpackungsmüll
an und die leeren Kartons müssen in aufwändiger Weise abgeführt werden, wofür eine
eigene Fördervorrichtung notwendig ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Füllvorrichtung für einen Faltschachtel-Speicher
einer Verpackungsmaschine auszubilden, mit der ein schnelles und einfaches Befüllen
des Faltschachtel-Speichers möglich ist und bei der möglichst wenig Verpackungsmüll
anfällt.
[0009] Darüber hinaus soll ein Verfahren zum Füllen eines Faltschachtel-Speichers einer
Verpackungsmaschine geschaffen werden, mit dem der Faltschachtel-Speicher schnell
und in einfacher Weise nachgefüllt werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Füllvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Lagereinheit zumindest eine Schublade
aufweist, die verschieblich an der Tragkonstruktion gelagert ist.
[0011] Erfindungsgemäß wird von der Grundüberlegung ausgegangen, den Faltschachtel-Stapel
in einer Schublade anzuordnen, aus der die Umsetzvorrichtung den Faltschachtel-Stapel
entnimmt. Vorzugsweise ist der Faltschachtel-Stapel direkt und ohne Umverpackung beispielsweise
in Form eines Kartons in der Schublade aufgenommen.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Faltschachtel-Stapel
frei zugänglich in der Schublade angeordnet ist, d.h. die Umsetzvorrichtung kann den
Faltschachtel-Stapel vorzugsweise nach oben aus der Schublade herausheben, ohne zuvor
eine Umverpackung öffnen oder ein sonstiges Hindernis oder eine Abdeckung abnehmen
zu müssen.
[0013] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in der Schublade
mehrere Faltschachtel-Stapel nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sind,
so dass die Schublade eine relativ große Kapazität an Faltschachteln bzw. Faltschachtel-Stapeln
aufweist.
[0014] Vorzugsweise sind mehrere Schubladen übereinander und/oder nebeneinander an der Tragkonstruktion
gelagert, so dass die Tragkonstruktion eine große Kapazität an Faltschachtel-Stapeln
besitzt. Die mehreren Schubladen sind dabei vorzugsweise alle in parallele Richtungen
verschiebbar und auf der gleichen Seite der Tragkonstruktion an dieser herausziehbar.
[0015] Bei der Tragkonstruktion kann es sich um ein Gestell oder vorzugsweise um ein schrankartiges
Gehäuse handeln, an dem die Schublade bzw. die Schubladen verschieblich gelagert sind.
Dabei können die Schubladen unabhängig voneinander relativ zur Tragkonstruktion verschieblich
sein.
[0016] Die Schubladen können an einem von der Verpackungsmaschine entfernten Ort und ggf.
auch in einer anderen Fabrik mit den Faltschachtel-Stapeln bestückt werden und werden
dann in den Arbeitsbereich der Füllvorrichtung bzw. der Umsetzvorrichtung gebracht.
Zu diesem Zweck kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Tragkonstruktion
auf einem Fahrwerk angeordnet ist, so dass die Tragkonstruktion mit den Schubladen
und den darin befindlichen Faltschachtel-Stapeln verfahren werden kann. In Weiterbildung
der Erfindung kann dabei vorgesehen sein, dass dem Fahrwerk eine Antriebvorrichtung,
beispielsweise ein Elektro-Motor zugeordnet ist, mit dem die Tragvorrichtung in den
Wirkungsbereich der Umsetzvorrichtung gebracht und aus diesem abgeführt werden kann.
Die Fahrbewegungen der Tragvorrichtung können dabei durch einen Benutzer gesteuert
oder automatisiert sein, indem ein automatisch geführtes Fahrzeug verwendet wird,
das beispielsweise mittels in den Untergrund eingelassener Induktionsschleifen oder
mittels Satelliten-Kommunikation gesteuert wird.
[0017] Als Umsetzvorrichtung findet vorzugsweise ein Industrie-Roboter, insbesondere ein
Gelenkarm-Roboter Verwendung, der einen Greiferkopf tragen kann. Mittels des Greiferkopfes
kann die Umsetzvorrichtung den Faltschachtel-Stapel ergreifen, wenn dieser sich noch
in der Schublade befindet, und ihn aus der Schublade herausheben und in den Faltschachtel-Speicher
der Verpackungsmaschine einsetzen. Bei dem Faltschachtel-Speicher handelt es sich
vorzugsweise um einen vertikalen Faltschachtel-Schacht, in den der Faltschachtel-Stapel
vertikal von oben eingesetzt wird.
[0018] Um der Umsetzvorrichtung das Ergreifen des in der Schublade befindlichen Faltschachtel-Stapels
zu erleichtern, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Faltschachtel-Stapel
so in der Schublade angeordnet ist, dass er auf zumindest zwei entgegengesetzten Seiten
einen Abstand zu einer Wandung der Schublade aufweist. Auf diese Weise ist zwischen
der Wandung der Schublade und der zugeordneten Stirnseite des Faltschachtel-Stapels
ein Spalt gebildet, in den die Umsetzvorrichtung insbesondere mit den Greifern des
Greiferkopfes eingreifen kann.
[0019] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass jede Schublade zwischen
einer Ruheposition innerhalb der Tragvorrichtung und einer Entnahmeposition verstellt
und insbesondere verschoben werden kann, in der der in der Schublade angeordnete Faltschachtel-Stapel
für die Umsetzvorrichtung zugänglich ist. In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die Umsetzvorrichtung so ausgestaltet ist, dass die Schublade mittels der
Umsetzvorrichtung relativ zur Tragkonstruktion insbesondere zwischen der Ruheposition
und der Entnahmeposition verschieblich ist.
[0020] Wenn das Verschieben der Schublade und das Entnehmen des Faltschachtel-Stapels aus
der Schublade mittels der Umsetzvorrichtung automatisiert ist, sollte die Schublade
und somit die Tragkonstruktion eine vorbestimmte Position relativ zur Umsetzvorrichtung
einnehmen oder der Maschinensteuerung muss zumindest die Position der Tragvorrichtung
und somit der Schublade exakt bekannt sein, damit die Umsetzvorrichtung den Faltschachtel-Stapel
ergreifen und aus der Schublade herausheben kann. Zu diesem Zweck in Weiterbiodung
der Erfindung eine Positionserfassungsvorrichtung vorgesehen sein, mittels der die
Position der Lagervorrichtung und/ oder der Schublade erfassbar ist. Vorzugsweise
weist die Positionserfassungsvorrichtung eine Kamera auf, die am Greiferkopf der Umsetzvorrichtung
angebracht sein kann. Mittels der Kamera wird ermittelt, welche Position die Tragvorrichtung
und/oder die Schublade hat, indem beispielsweise eine an der Tragvorrichtung und/oder
der Schublade angebrachte Markierung gesucht und in ihrer Position erfasst wird. Daraufhin
wird entweder die Position der Tragvorrichtung und/oder der Schublade soweit korrigiert,
dass eine gewünschte SOLL-Position exakt oder mit nur geringer Abweichung erreicht
ist. Zusätzlich oder alternativ ist es möglich, dass eine Positionsabweichung der
Tragkonstruktion und/oder der Schublade dadurch ausgeglichen wird, dass die Steuerung
der Umsetzvorrichtung einen entsprechend korrigierten und an die tatsächliche Position
der Tragvorrichtung und/oder der Schublade angepassten Bewegungsablauf ausführt.
[0021] Hinsichtlich des Verfahrens wird die oben genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass die
Lagereinheit in Form zumindest einer Schublade ausgebildet ist und dass die Schublade
vor der Entnahme des Faltschachtel-Stapels aus einer Ruheposition in eine Entnahmeposition
verschoben und nach der Entnahme des oder aller Faltschachtel-Stapel aus der Entnahmeposition
in die Ruheposition verschoben wird.
[0022] Dabei können mehrere Schubladen übereinander und/oder nebeneinander an oder in der
Tragkonstruktion angeordnet sein, die vorzugsweise als schrankartiges Gehäuse ausgebildet
ist.
[0023] Vorzugsweise werden die Schubladen nacheinander zwischen der Ruheposition und der
Entnahmeposition verschoben. Somit wird zunächst eine erste Schublade in die Entnahmeposition
verschoben und anschließend werden der oder die Faltschachtel-Stapel aus der ersten
Schublade entnommen. Daraufhin wird die erste Schublade wieder in ihre Ruheposition
verschoben, woraufhin eine zweite Schublade aus ihrer Ruheposition in die Entnahmeposition
verschoben und dann der oder die darin befindlichen Faltschachtel-Stapel entnommen
werden. Dieses Vorgehen wird solange fortgeführt, bis alle Schubladen entleert sind.
Die Tragkonstruktion mit den leeren Schubladen wird dann manuell oder mittels eines
motorischen Antriebs abgeführt und eine neue Tragkonstruktion mit mehreren Lagereinheiten
in Form von mit Faltschachtel-Stapeln bestückten Schubladen wird der Umsetzvorrichtung
zugeführt.
[0024] Vorzugsweise ist die Lagervorrichtung verfahrbar, wobei sie motorisch angetrieben
sein kann. Die Lagervorrichtung wird in eine SOLL-Position verfahren oder zumindest
in die Nähe einer gewünschten SOLL-Position gebracht. Anschließend wird das Erreichen
der SOLL-Position mittels einer Positionserfassungsvorrichtung überprüft. Wenn sich
bei dieser Überprüfung herausstellen sollte, dass die Tragkonstruktion mit den Schubladen
von der SOLL-Position abweicht, wird entweder die Position der Tragkonstruktion verändert
und/oder die Bewegungsabläufe der Umsetzvorrichtung werden entsprechend korrigiert
und angepasst.
[0025] Im Folgenden werden beispielhaft der konstruktive Aufbau der Füllvorrichtung für
den Faltschachtel-Stapel einer Verpackungsmaschine und das Verfahren zum Befüllen
des Faltschachtel-Speichers erläutert.
[0026] Eine Tragkonstruktion in Form eines kasten- oder schrankartigen Gehäuses trägt mehrere
übereinander und/oder nebeneinander angeordnete Schubladen, wobei in jeder Schublade
zumindest ein Faltschachtel-Stapel angeordnet ist. Das kasten- oder schrankartige
Gehäuse ist auf einem Fahrwerk gelagert und wird in eine SOLL-Position im Arbeitsbereich
der als Gelenkarm-Roboter ausgestalteten Umsetzvorrichtung gebracht.
[0027] An der Umsetzvorrichtung ist eine Kamera angeordnet, die eine vorbestimmte Markierung
an dem schrankartigen Gehäuse erfasst und somit dessen Position feststellt. Die Steuerung
der Umsetzvorrichtung weiß somit, wo sich die einzelnen Schubladen befinden.
[0028] Der Gelenkarm-Roboter trägt einen Greiferkopf, mit dem zunächst eine erste Schublade
aus dem schrankartigen Gehäuse herausgezogen, d.h. aus einer Ruheposition in eine
Entnahmeposition gebracht wird. In der Schublade ist ein Faltschachtel-Stapel umverpackungsfrei
angeordnet und somit für die Umsetzvorrichtung frei zugänglich, ohne dass vorher der
Faltschachtel-Stapel freigelegt werden muss. Die Umsetzvorrichtung ergreift den Faltschachtel-Stapel
mit dem Greiferkopf und hebt ihn aus der Schublade heraus und setzt ihn in den Faltschachtel-Speicher
ein.
[0029] Falls in der Schublade noch ein weiterer Faltschachtel-Stapel aufgenommen ist, wird
auch dieser mittels der Umsetzvorrichtung aus der Schublade entnommen und in den Faltschachtel-Speicher
eingesetzt.
[0030] Wenn die Schublade geleert ist, wird die Schublade mittels der Umsetzvorrichtung
wieder in das kastenartige Gehäuse eingeschoben, d.h. in ihre Ruheposition gebracht,
woraufhin eine weitere Schublade mittels der Umsetzvorrichtung aus dem kastenartigen
Gehäuse herausgezogen, d.h. in ihre Entnahmeposition gebracht wird. Das Entnehmen
der darin befindlichen Faltschachtel-Stapel und deren Einsetzen in den Faltschachtel-Speicher
erfolgt in genannter Weise.
[0031] Wenn alle Schubladen geleert sind und somit alle Faltschachtel-Stapel der Lagervorrichtung
entnommen und in den Faltschachtel-Speicher eingesetzt sind, wird das kastenartige
Gehäuse weggefahren, was durch manuelles Verschieben oder mittels einer Antriebsvorrichtung
erfolgen kann. Anschließend wird ein weiteres gleichartiges schrankartiges Gehäuse,
in dem ebenfalls mehrere Schubladen angeordnet sind, die jeweils mit Faltschachtel-Stapeln
gefüllt sind, in genannter Weise in den Wirkungsbereich der Umsetzvorrichtung gebracht.
[0032] Durch die Verwendung von Schubladen, die mit freizugänglichen Faltschachtel-Stapeln
bestückt sind, ist der Vorteil gegeben, dass keinerlei Verpackungsmüll entsteht, der
entsorgt werden muss. Sobald die Lagervorrichtung bzw. das schrankartige Gehäuse in
gewünschter Weise in den Wirkungsbereich der Umsetzvorrichtung gebracht ist, kann
das Nachfüllen des Faltschachtel-Speichers mit allen in der Lagervorrichtung bzw.
deren Schubladen befindlichen Faltschachtel-Stapeln automatisiert ablaufen.
[0033] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ersichtlich. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht der wesentlichen Komponenten einer erfin-dungsgemäßen
Füllvorrichtung für einen Falt-schachtel-Speicher in einer ersten Phase eines Füllvorgangs,
- Fig. 2
- die Füllvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer zweiten Phase des Füllvorgangs,
- Fig. 3
- die Füllvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer dritten Phase des Füllvorgangs,
- Fig. 4
- die Füllvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer vierten Phase des Füllvorgangs,
- Fig. 5
- die Füllvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer fünften Phase des Füllvorgangs,
- Fig. 6
- die Füllvorrichtung gemäß Fig. 1 in einer sechsten Phase des Füllvorgangs,
- Fig. 7
- die Befüllvorrichtung gemäß Fig. 1 beim Verschieben der geleerten Schublade in die
Ruheposition und
- Fig. 8
- die Befüllvorrichtung gemäß Fig. 7 nach dem Verschieben der geleerten Schublade in
die Ruheposition.
[0034] Eine in Fig. 1 schematisch dargestellte Füllvorrichtung dient zum Befüllen eines
Faltschachtel-Speichers 13 einer Verpackungsmaschine, der in bekannter Weise als vertikaler,
von oben befüllbarer Schacht ausgebildet ist. Die Füllvorrichtung 10 umfasst eine
Lagervorrichtung 11 mit einer Tragkonstruktion 14 in Form eines schrankartigen Gehäuses
19, das auf einem Fahrwerk 17 mit mehreren Rädern 18 am Erdboden abgestützt ist. Das
schrankartige Gehäuse 19 ist an zumindest einer Seite offen und trägt im Inneren mehrere
übereinander angeordnete Lagereinheiten 15, die jeweils als ausziehbare Schublade
16 ausgebildet sind. Die Schubladen 16 können unabhängig voneinander aus einer innerhalb
des Gehäuses 19 angeordneten Ruhestellung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, in eine
aus dem Gehäuse 19 herausgezogenen Entnahmestellung (siehe Fig. 3) verstellt werden,
wie es durch den Doppelpfeil A angedeutet ist.
[0035] Wie beispielsweise Fig. 3 zeigt, sind im Inneren jeder Schublade 16 vier Faltschachtel-Stapel
FS nebeneinander in einem 2x2-Feld angeordnet. Mit Hilfe von Distanzstücken 24 sind
die Faltschachtel-Stapel FS so innerhalb der Schublade 16 angeordnet, dass sie auf
zwei entgegengesetzten Seiten einen Abstand zu einer Wandung der Schublade 16 bzw.
zum benachbarten Faltschachtel-Stapel FS aufweisen. Auf diese Weise sind Eingriffsspalte
25 gebildet.
[0036] Eine Umsetzvorrichtung 12 ist in Form eines Industrie-Roboters 20 mit mehreren gelenkig
zueinander ausgebildeten Armen 26 ausgestaltet und trägt an seinem vorderen Ende einen
Greiferkopf 21. An dem Greiferkopf 21 ist eine Positionserfassungsvorrichtung 22 mit
einer Kamera 23 angeordnet, deren Erfassungsbereich 27 als Lichtkegel in Fig. 1 angedeutet
ist. Das schrankartige Gehäuse 19 trägt auf seiner Oberseite eine Markierung 28, die
mittels der Positionserfassungsvorrichtung 22 erfasst werden kann.
[0037] Im Folgenden wird anhand der Figuren 1 bis 8 das Befüllen des Faltschachtel-Speichers
13 in einzelnen Schritten erläutert.
[0038] Das schrankartige Gehäuse 19, in dem zumindest einige Schubladen 16 mit Faltschachtel-Stapeln
FS bestückt sind, wird in eine Position im Arbeitsbereich der Umsetzvorrichtung 12
gebracht. Mittels der Positionserfassungsvorrichtung 22 wird die Markierung 28 am
Gehäuse 19 ermittelt und somit die genaue Ist-Position des Gehäuses 19 in die Steuerung
der Umsetzvorrichtung 12 eingegeben. Dieser Zustand ist in Fig. 1 dargestellt.
[0039] Anschließend beginnt der Befüllvorgang. Dazu wird der Greiferkopf 21 vor eine der
Schubladen 16 verfahren, die sich in ihrer Ruheposition innerhalb des Gehäuses 19
befindet. Dieser Zustand ist in Fig. 2 dargestellt.
[0040] Der Greiferkopf 21 wird mit der Schublade 16 in Eingriff gebracht und die Schublade
16 wird aus dem Gehäuse 19 in eine Entnahmeposition herausgezogen, wie es in Fig.
3 dargestellt ist. In der Entnahmeposition der Schublade 16 sind die in der Schublade
16 aufgenommenen Faltschachtel-Stapel FS von der Oberseite der Schublade 16 frei zugänglich,
d.h. es ist keine weitere Abdeckung oder Umverpackung vorhanden.
[0041] Sobald die Schublade 16 sich in ihrer aus dem Gehäuse 19 herausgezogenen Entnahmestellung
befindet, wird der Greiferkopf 21 in eine Position oberhalb eines der Faltschachtel-Stapel
FS gebracht, wobei seine Greiferarme in die Eingriffsspalte 25 eingreifen, so dass
der Faltschachtel-Stapel FS zwischen den Greiferarmen aufgenommen ist. Dieser Zustand
ist in Fig. 4 dargestellt.
[0042] Nachdem der Greiferkopf 21 den Faltschachtel-Stapel FS ergriffen hat, wird der Faltschachtel-Stapel
FS mittels entsprechender Bewegungen der Umsetzvorrichtung 12 aus der Schublade 16
herausgehoben (Fig. 5) und von oben in den Faltschachtel-Speicher 13 eingesetzt (Fig.
6).
[0043] Nachdem alle Faltschachtel-Stapel FS aus der Schublade 16 entnommen sind, wird der
Greiferkopf 21 wieder mit der Schublade 16 in Eingriff gebracht (Fig. 7) und die Schublade
16 wird durch entsprechende Verstellbewegungen der Umsetzvorrichtung 12 in das Gehäuse
19 eingeschoben, wie es durch den Pfeil E in Fig. 7 angedeutet ist.
[0044] Nachdem auf diese Weise alle Schubladen 16 geleert bzw. alle Faltschachtel-Stapel
FS entnommen und in den Faltschachtel-Speicher 13 eingesetzt sind, wird das schrankartige
Gehäuse 19 weggefahren und ein neues entsprechendes schrankartiges Gehäuse wird in
den Arbeitsbereich der Umsetzvorrichtung 12 gebracht, das mit Faltschachtel-Stapeln
gefüllte Schubladen aufweist. Anschließend läuft der Füllvorgang in genannter Weise
erneut ab.
1. Füllvorrichtung (10) für einen Faltschachtel-Speicher (13) einer Verpackungsmaschine,
mit einer Lagervorrichtung (11) mit zumindest einer Lagereinheit (15), wobei in jeder
Lagereinheit (15) zumindest ein Faltschachtel-Stapel (FS) angeordnet ist, und einer
Umsetzvorrichtung (12) mittels der der Faltschachtel-Stapel (FS) aus der Lagereinheit
(15) entnehmbar und in den Faltschachtel-Speicher (13) einsetzbar ist, wobei die Lagervorrichtung
(11) eine Tragkonstruktion (14) aufweist, an der die Lagereinheit (15) abgestützt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (15) zumindest eine Schublade (16) aufweist, die verschieblich an
der Tragkonstruktion (14) gelagert ist.
2. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltschachtel-Stapel (FS) frei zugänglich in der Schublade (16) aufgenommen ist.
3. Füllvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gegenzeichnet, dass in der Schublade
(16) mehrere Faltschachtel-Stapel (FS) nebeneinander und/oder übereinander angeordnet
sind.
4. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gegenzeichnet, dass mehrere
Schubladen (16) übereinander und/oder nebeneinander an der Tragkonstruktion (14) gelagert
sind.
5. Füllvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gegenzeichnet, dass die Schubladen (16) unabhängig
voneinander verschieblich sind.
6. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gegenzeichnet, dass die
Tragkonstruktion (14) ein schrankartiges Gehäuse (19) aufweist.
7. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gegenzeichnet, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (14) auf einem Fahrwerk (17) angeordnet ist.
8. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gegenzeichnet, dass die
Umsetzvorrichtung (12) ein Industrie-Roboter (20), insbesondere ein Gelenkarm-Roboter
ist, der einen Greiferkopf (21) trägt.
9. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltschachtel-Stapel (FS) so in der Schublade (16) angeordnet ist, dass er auf
zumindest zwei entgegengesetzten Seiten einen Abstand zu einer Wandung der Schublade
(16) aufweist.
10. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gegenzeichnet, dass die
Schublade (16) mittels der Umsetzvorrichtung (12) relativ zur Tragkonstruktion (14)
verschiebbar ist.
11. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gegenzeichnet durch eine Positionserfassungsvorrichtung
(22), mittels der die Position der Lagervorrichtung (11) erfassbar ist.
12. Füllvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gegenzeichnet, dass die Positionserfassungsvorrichtung
(22) eine Kamera (23) aufweist.
13. Füllvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gegenzeichnet, dass die Kamera (23) an dem
Greiferkopf (21) angebracht ist.
14. Verfahren zum Füllen eines Faltschachtel-Speichers (13) einer Verpackungsmaschine,
insbesondere mittels einer Füllvorrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13,
mit einer Lagervorrichtung (11) mit zumindest einer Lagereinheit (15), in der zumindest
ein Faltschachtel-Stapel (FS) angeordnet ist, wobei der Faltschachtel-Stapel (FS)
mittels einer Umsetzvorrichtung (12) aus der Lagereinheit (15) entnommen und in den
Faltschachtel-Speicher (13) eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit (15) in Form zumindest einer Schublade (16) ausgebildet ist und
dass die Schublade (16) vor der Entnahme des Faltschachtel-Stapels (FS) aus einer
Ruheposition in eine Entnahmeposition verschoben und nach der Entnahme des oder aller
Faltschachtel-Stapel (FS) aus der Entnahmeposition in die Ruheposition verschoben
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schubladen (16) übereinander und/oder nebeneinander angeordnet sind.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubladen (16) nacheinander zwischen der Ruheposition und der Entnahmeposition
verschoben werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagervorrichtung (11) verfahrbar ist und in eine Soll-Position verfahren wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Erreichen der Soll-Position mittels einer Positionserfassungsvorrichtung (22)
überprüft wird.