[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Drucksystem für ein WC, mit dem der Unterleib
eines WC-Benutzers nach der WC-Benutzung gereinigt werden kann.
[0002] Duschsysteme für WCs sind seit längerer Zeit hinlänglich bekannt und auch in Europa
zunehmend verbreitet. Sie weisen regelmäßig einen Duscharm mit einer Duschdüse an
einem distalen Ende des Duscharms auf, wobei Wasser durch die Duschdüse für die Unterleibsreinigung
ausgestoßen werden kann. In der Regel ist für die Versorgung des Duscharms und die
Erzeugung des nötigen Wasserdrucks eine Wasserpumpe vorgesehen.
[0003] In vielen Fällen ist die Duschintensität durch den WC-Benutzer einstellbar. Neben
der Wahl unterschiedlich ausgelegter Duschdüsen, worauf im Folgenden nicht näher eingegangen
wird, kann dazu insbesondere die Wasserpumpenleistung verstellt werden. Dementsprechend
verändert sich der an der Duschdüse anliegende Wasserdruck.
[0004] Solche bekannte Duschsysteme können einerseits mit einem WC als Dusch-WC integriert
sein, andererseits z. B. als sogenannte Aufsatzgeräte auf einem im Übrigen konventionellen
WC montiert werden, sei es nun als Kombination beim Neuverkauf oder auch als Nachrüstlösung.
[0005] Der Stand der Technik
EP 2 871 295 A1 offenbart ein Duschsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, gemäß dem zur Vermeidung
eines Wasserströmungsratensensors während eines Duschvorgangs mehrfach, jedenfalls
mindestens einmal, das Absinken eines Pegels in einem Wassertank zeitlich gemessen
wird, um eine Pumpenleistung nachzustellen. Ferner wird verwiesen auf die
EP 2 657 416 A2, gemäß der Exemplarstreuungen zwischen Wasserpumpen in der Produktion eines Duschsystems
gemessen und durch die Einstellung einer Versorgungsspannung einer Wasserpumpe dauerhaft
ausgeglichen werden sollen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein WC-Duschsystem im Hinblick auf die
Verfügbarkeit eines geeigneten Wasserdrucks zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Duschsystem während eines Duschvorgangs
zur Unterleibsreinigung eine hydraulische Messgröße erfasst, die auf das von der Wasserpumpe
zur Versorgung des Duscharms beaufschlagte Wasser bezogen ist. Insbesondere kommen
in Betracht der Wasserdruck und die Wasserströmungsrate. Die erfasste Messgröße, also
der erfasste Wert, wird mit einem Referenzwert verglichen und abhängig von diesem
Vergleich wird eine die Leistung der Wasserpumpe bei der Versorgung bestimmende Größe
nachgestellt.
[0008] Der Erfindung liegt die Beobachtung der Erfinder zugrunde, dass für den Duschstrahl
charakteristische Größen, insbesondere der Wasserdruck und/oder die Wasserströmungsrate,
in der Praxis beim realen Betrieb des Duschsystems, also bei der Reinigung eines WC-Benutzers,
öfter deutlich von den eigentlich bei der Auslegung des Duschsystems angestrebten
Werten abweichen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z. B. Veränderungen der Wasserpumpe
über die Zeit. So kann es vorkommen, dass eine Wasserpumpe nach einiger Betriebsdauer
"besser läuft" als bei ihrer Inbetriebnahme. Eine andere Möglichkeit sind Veränderungen
in den Leitungssystemen, insbesondere im Duscharm selbst, z. B. durch wasserbedingte
Ablagerungen und Rückstände, auch trotz regelmäßiger Entkalkung. Auch können bestimmte
Bauteile eine Exemplarstreuung zeigen, insbesondere Duscharme. Das ist nicht nur eine
Frage der Kontrolle solcher Exemplarstreuungen bei der Produktion, sondern es kann
z.B. während der Lebensdauer eines Duschsystems auch zum Austausch bspw. eines Duscharms
kommen.
[0009] In all diesen Fällen kann durch die Erfindung eine übergroße Abweichung von den eigentlich
beabsichtigten Vorgaben vermieden werden.
[0010] Insbesondere betrifft die Erfindung Duschsysteme mit durch den WC-Benutzer verstellbarer
Duschintensität. Dabei ist der Referenzwert auf die vom Benutzer gewählte Duschintensitätseinstellung
(des Wasserdrucks oder der Strömungsrate) bezogen, sodass nach einer Verstellung dementsprechend
auch ein anderer Referenzwert herangezogen wird. In diesen Fällen gibt es also eine
Mehrzahl vorgegebener Werte und erfolgen der Vergleich und die diesem nachfolgende
Nachstellung einstellungsbezogen.
[0011] Erfindungsgemäß ist bei der Messgrößenerfassung, dem Vergleich und der Nachstellung
nicht von einer Regelung im üblichen Sinn, also im Vergleich zu den für den Benutzer
bei der aktuellen Benutzung wahrnehmbaren Vorgängen ausreichend schnell, die Rede.
Stattdessen wird der Vergleich mit dem Referenzwert erfindungsgemäß bei jedem Duschvorgang
höchstens einmal durchgeführt, also entweder bei jedem Duschvorgang einmal oder auch
nur gelegentlich und nicht bei jedem Duschvorgang (sondern z. B. bei jedem n-ten oder
nach Ablauf einer vorgegebenen längeren Zeit).
[0012] Das Nachstellen erfolgt vorzugsweise erst beim nächsten Duschvorgang, es wird also
nicht auf die Messwerterfassung unmittelbar reagiert, sondern die Wasserpumpenleistung
erst beim nächsten Duschvorgang verändert. Dabei wird der Vergleich mit dem Referenzwert
typischerweise während des Duschvorgangs durchgeführt, bei dem die Messgrößenerfassung
stattfindet, wobei auch das nicht zwingend ist.
[0013] Die Messwerterfassung selbst erfolgt dabei mehrschrittig. Erfindungsgemäß wird eine
Mehrzahl von Messwerten erfasst und gemittelt, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit
zu erhöhen. Zusätzlich kann auch eine Plausibilitätsprüfung z. B. in einem solchen
Sinn durchgeführt werden, dass bei ungewöhnlich großen Abweichungen den Messwerten
nicht vertraut wird und keine Reaktion erfolgt.
[0014] Jedenfalls vereinfachen solche relativ langsamen schrittweisen Nachstellvorgänge
den technischen Aufwand und werden trotzdem den zu beherrschenden Umständen, etwa
einer Exemplarsteuerung oder Alterungsprozessen, gerecht. Außerdem finden diese Vorgänge
auf einer von übrigen Zeitkonstanten innerhalb eines Duschvorgangs deutlich verschiedenen
Zeitskala statt, sodass es keine ungewollten Schwingungen und dergleichen geben kann.
[0015] Bei einer bevorzugten Implementierung wird die Pumpenspannung der Wasserpumpe nachgestellt,
wozu vorzugsweise ein entsprechendes Steuersignal eines Pumpentreibers angepasst wird.
Dies kann vorzugsweise durch Beeinflussung des Tastverhältnisses (duty cycle) eines
PWM-Steuersignals (pulsweitenmodulierten Steuersignals) geschehen.
[0016] Grundsätzlich hat die Erfindung natürlich auch Verfahrenscharakter; jedoch beziehen
sich die obenstehende und die nachfolgende Beschreibung primär auf die Auslegung des
Duschsystems, also z. B. seine Ausstattung mit einer entsprechenden Steuerung, die
in einer den obigen und folgenden Erläuterungen entsprechenden Weise ausgelegt, insbesondere
programmiert ist.
[0017] Eine bevorzugte Ausgestaltung betrifft ein mobiles Duschsystem mit einer Duscheinrichtung,
die an einer WC-Schüssel montiert werden kann. Sie wird dabei aber nur vorübergehend
an der Schüssel montiert, um während der Montage für einen über der Schüssel oder
auf der Schüssel sitzenden Benutzer eine Unterleibs-Duschfunktion zu realisieren.
Dazu weist die Duscheinrichtung einen Befestigungsbereich mit einer Befestigungseinrichtung
auf. Außerdem enthält sie den Duscharm mit der Duschdüse darin, wobei der Duscharm
natürlich mit der Befestigungseinrichtung verbunden ist.
[0018] Der Duscharm kann einen Teleskopmechanismus aufweisen mit zwei, drei oder auch mehr
Elementen. Solche Teleskopmechanismen sind von dauerhaft und fest installierten Duscharmen
in Dusch-WCs an sich bekannt. Auch im Zusammenhang mit einer mobilen Duscheinrichtung
ergibt sich der Vorteil, bei relativ kompakter Bauweise gleichzeitig die Duschdüse
relativ weit vom Schüsselrand in die Schüssel hinein bewegen zu können und damit eine
günstige Ausgangsbasis für den auf bestimmte Körperzonen zu richtenden Duschstrahl
zu erreichen. Andererseits kann der Duscharm im eingefahrenen Zustand kompakt und
kurz bleiben und damit insbesondere weniger zu Verschmutzung neigen. Üblicherweise
handelt es sich bei den Teleskopgliedern um im Wesentlichen zylindrische Elemente.
[0019] Ferner ist vorzugsweise eine Duschwasseröffnung zum Abgeben von Duschwasser im nicht
ausgefahrenen Zustand des Duscharms vorgesehen. Vorzugsweise handelt es sich um eine
Duschwasserführung in einem ersten (proximalen) Element, und zwar vorzugsweise als
eine Führung in dessen Wand wie etwa eine kanalartige Vertiefung oder ein tatsächlich
in der Wand des ersten Elements ausgebildeter geschlossener Kanal. Darüber kann in
einem eingefahrenen Zustand des Teleskopmechanismus Duschwasser, z. B. an einer Dichtung
zwischen dem ersten und einem darin enthaltenen zweiten Element des Teleskopmechanismus
vorbei, geführt werden. Dieses Duschwasser kann dann über weitere Undichtigkeiten,
etwa durch einen distalen Ringspalt zwischen den beiden Elementen, nach außen ablaufen.
[0020] Insbesondere kann in dieser Form ein Zwischenraum zwischen dem ersten und dem zweiten
Teleskopelement gespült werden, bevor und/oder nachdem der Duscharm ausgefahren wird
oder worden ist. Alternativ oder zusätzlich kann in dieser Form der Inhalt der Wasserleitung
von einer Wasserheizung, z. B. in dem Basisgerät, bis zur Duschdüse vor dem eigentlichen
Duschvorgang bereits ausgestoßen werden, sodass der Benutzer nicht mit diesem bereits
erkalteten Duschwasser in Berührung kommt. Beispielsweise kann dies dadurch geschehen,
dass zunächst mit kleinerem Wasserdruck gearbeitet wird, sodass der Duscharm noch
nicht ausfährt, und dieser Wasserdruck erst danach, also nach dem Reinigungs- und
Kaltwasserabführvorgang erhöht wird.
[0021] Eine ganz ähnliche Gestaltungsmöglichkeit betrifft einen Zwischenraum zwischen dem
zweiten Element und einem möglicherweise darin enthaltenen dritten Element. In diesem
Fall kann insbesondere die Duschdüse zum Zugang zu diesem Zwischenraum genutzt werden,
die im eingefahrenen Zustand des Teleskopmechanismus innerhalb des zweiten Elements
angeordnet sein kann. Über die Duschdüse kann das Wasser dann in diesen Zwischenraum
eindringen und z. B. über einen ähnlichen Ringspalt wie gerade eben beschrieben (hier
zwischen dem zweiten und dem dritten Element) oder auch über eine zusätzlich in diesem
distalen Bereich vorgesehene Öffnung abgegeben werden.
[0022] Dabei ist bevorzugt, dass die Duschwasseröffnungen durch das Ausfahren des Duscharms
deaktiviert werden. Dies kann durch eine während oder am Ende des Ausfahrens auftretende
Anlage von Dichtelementen geschehen.
[0023] Insbesondere kann das zweite Teleskopelement (und, wenn vorhanden, vorzugsweise auch
das dritte) an einem proximalen Ende eine Stufe nach außen, also in radialer Richtung,
und einen daran anliegenden Dichtungsring aufweisen. Beim Ausfahren kommt der Dichtungsring
dann in Anlage an eine Gegenfläche am distalen Ende des ersten Teleskopelements (bzw.
des zweiten, wenn vom Ausfahren des dritten Elements die Rede ist), wodurch eine Abdichtung
stattfindet. Beim Ausführungsbeispiel kann das Duschwasser im ganz ausgefahrenen Zustand
des Duscharms dann nur noch über die (mindestens eine) Duschdüse austreten. Das Ausführungsbeispiel
zeigt, dass insbesondere die seitliche Kanalvertiefung an der Innenseite des ersten
Elements dann quasi kurzgeschlossen ist, weil sie keinen Weg nach außen mehr bietet.
[0024] Hinsichtlich einer einfachen Produktion und/oder einer guten Reinigungsmöglichkeit
kann es von Vorteil sein, den Duscharm mit einem Rest der Duscheinrichtung rastend
zu verbinden und dementsprechend auch entrastend davon demontieren zu können. Dann
kann z. B. ein mehr oder weniger zylindrisch geformter Duscharm in eine entsprechende
Aufnahme eingerastet und damit auch hinsichtlich der Wasserführung an diese angeschlossen
werden, wobei der Duscharm ohne die Notwendigkeit einer Demontage der kompletten Duscheinrichtung
abgenommen und z. B. separat davon gereinigt werden kann. Auch wenn die gesamte Duscheinrichtung
zu Reinigungszwecken abgenommen werden soll, ist die Reinigung bei getrenntem Duscharm
einfacher und sind bestimmte Bereiche besser zugänglich. In diesem Zusammenhang muss
der rastend gehaltene Teil nicht zwingend der vollständige Duscharm sein, sondern
kann sozusagen die Basis schon ein Stück enthalten, das als Duscharmteil bezeichnet
werden könnte. Dies ändert an den obigen Vorteilen nichts Grundsätzliches. Der Teleskopmechanismus
allerdings soll vollständig zu dem entrastend abzunehmenden Teil gehören.
[0025] Die Duscheinrichtung kann ein einstückiges Kunststoffteil aufweisen, das die bereits
erwähnte Rastverbindungseinrichtung für den Duscharm enthält. Dieses Kunststoffteil
kann bei einer bevorzugten Variante neben dem Duscharm mit Ausnahme eines die Befestigungsfläche
tragenden Elements, soweit vorhanden, und eines flexiblen Wasserleitungsteils, die
gesamte Duscheinrichtung ausmachen, soweit diese an der Schüssel angebracht wird (also
mit Ausnahme des Basisgeräts). Der Übergang zwischen dem formstabilen Wasserleitungsteil
und dem flexiblen Wasserleitungsteil kann dabei auch an dem Duscharm realisiert sein,
so wie beim Ausführungsbeispiel. Damit ist der Aufbau einfach und kostengünstig.
[0026] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist die hier diskutierte Duscheinrichtung für
sich betrachtet an der (WC-)Schüssel zu befestigen und über eine Wasserleitung mit
einem Versorgungsgerät verbunden, das weitere technische Einrichtungen, insbesondere
solche mit größerem Platzbedarf, beherbergt. Insbesondere kann in diesem Basisgerät
eine Wasserheizung vorgesehen sein, insbesondere ein Durchlauferhitzer. Das Basisgerät
weist seinerseits einen Wassertank mit einer Wasserpumpe auf. Insoweit wird dann im
Bereich der eigentlichen Schüssel eine möglichst kleine und kompakte Duscheinrichtung
mit den genau an dieser Stelle sinnvollen Elementen befestigt.
[0027] Die Befestigung der Duscheinrichtung kann in verschiedener Weise erfolgen, bspw.
über ein Schnappen oder Klemmen mit Herstellung eines Formschlusses mit dem Schüsselrand,
durch Ankleben, über Saugnäpfe und dergleichen. Als besonders günstig hat sich die
Verwendung mindestens eines Haftpads, also eines flachen Kissens, erwiesen, welches
vorzugsweise durch eine große Zahl mikroskopischer Saugeinrichtungen rückstandsfrei
auf einer glatten Schüsselfläche haftet, etwa auf der Oberfläche einer Sanitärkeramik.
Diese Lösung ist rückstandsfrei (im Unterschied zu Klebstoffen), einfach und reinigungsfreundlich
sowie auch flach zu realisieren (im Unterschied zu Klemmeinrichtungen oder konventionellen
Saugnäpfen) und nach einer einfachen Reinigung unter z. B. fließendem Wasser vielfach
benutzbar. So kann z. B. bei einer ohnehin fälligen Reinigung auch das Haftpad gereinigt
werden, bevor die Duscheinrichtung das nächste Mal montiert wird. Ein kommerziell
erhältliches Beispiel ist das "Vakuum Pad" der Marke Fischer.
[0028] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Duscheinrichtung für ein erfindungsgemäßes Duschsystem,
und zwar von unten links einschließlich eines Stücks eines flexiblen Wasserleitungsteils;
- Figur 2
- die Ansicht aus Figur 1, jedoch mit entferntem Duscharm und ohne den Wasserleitungsteil
aus Figur 1;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht auf die Duscheinrichtung aus Figur 1, jedoch aus ungefähr
entgegengesetzter Richtung und mit eingefahrenem Duscharm;
- Figur 4
- den in Figur 2 fehlenden Duscharm in ausgefahrenem Zustand und als perspektivische
Schnittdarstellung;
- Figur 5
- eine Schnittansicht des Duscharms in eingefahrenem Zustand;
- Figur 6
- eine perspektivische Gesamtansicht eines Basisgeräts zu der Duscheinrichtung aus den
Figuren 1-5;
- Figur 7
- eine Unteransicht des Basisgeräts aus Figur 6 und
- Figur 8
- eine Darstellung des unteren Teils des Basisgeräts aus Figur 6 bei teilweise abgebautem
Gehäuse,
- Figur 9
- ein Schaltdiagramm für die Steuerung der Wasserpumpe und des Durchlauferhitzers des
Duschsystems gemäß dem Ausführungsbeispiel und
- Figur 10
- ein erweitertes Schaltdiagramm zur Veranschaulichung der Einstellbarkeit.
[0029] Das Ausführungsbeispiel betrifft ein mobiles Duschsystem aus einem in den ersten
Figuren dargestellten ersten Teil, der Duscheinrichtung, und einem zweiten Teil, das
in den letzten Figuren dargestellt wird, nämlich dem Basisgerät dazu. Beide sind im
Einsatz über eine Wasserleitung zu verbinden, auf die noch näher eingegangen wird.
Sie bilden zusammen ein besonders einfaches und mobiles Duschsystem, wobei die Erfindung
natürlich auch mit einem konventionellen Dusch-WC, ob nun integriert oder als nicht-integrierte
Lösung mit einem Aufsatzgerät auf einem WC-Körper, ausführbar ist.
[0030] Figur 1 zeigt die Duscheinrichtung mit einem Duscharm 1, der hier in einem ausgefahrenen
Zustand, also mit rechts aus der übrigen Duscheinrichtung herausragenden Teleskopelementen
8 und 9, dargestellt ist. Der Duscharm 1 ist dabei rastend gehalten in einem im Übrigen
weitgehend einstückigen Kunststoffteil 2, das in Figur 2 ohne den Duscharm 1 zum Vergleich
dargestellt ist. Außerdem zeigt Figur 1 noch einen flexiblen Wasserleitungsteil 23
am linken Rand, wenngleich nur teilweise. Dieser führt über eine gewisse Länge von
der eigentlichen Benutzungsposition der Duscheinrichtung (am Rand einer WC-Schüssel)
zu einem neben dem WC auf dem Boden stehenden Basisgerät gemäß den Figuren 6-8.
[0031] Zur Befestigung des Kunststoffteils 2 sind in einem Befestigungsbereich 3 an einer
Unterseite des Kunststoffteils 2 zwei Haftpads als Befestigungseinrichtung 4 angebracht.
Mit diesen kann die Duscheinrichtung aus Figur 1 flach auf einen ebenfalls flachen
Rand einer üblichen WC-Schüssel aufgedrückt werden und haftet dann dort. Wenn der
Schüsselrand und die Befestigungseinrichtung 4 hinreichend sauber sind, kommen viele
mikroskopische Saugeinrichtungen an der Unterseite der Befestigungseinrichtung 4 zur
Wirkung. Damit kann die Duscheinrichtung beliebig und rückstandsfrei wieder abgenommen
werden und muss vor einer Neumontage allenfalls gereinigt werden.
[0032] Der Befestigungsbereich 3 ist dabei der im linken Teil der Figur 1 erkennbare flache
Bereich, der in einem Knickbereich 5 übergeht in eine tiefe angeordnete und eine Rasteinrichtung
zum Halten des Duscharms 1 bildende Halteeinrichtung 6. Diese Halteeinrichtung 6 hat
(gesehen in der Axialrichtung des Duscharms 1) im Wesentlichen eine nach unten offene
umgekehrte U-Form, vergleiche Figur 2 und 3, wobei sie den Duscharm 1 dachartig nach
oben und nach den Seiten abdeckt. Das Bezugszeichen 7 bezeichnet Rastvorsprünge zum
Halten des Duscharms 1; außerdem ist eine in den Figuren 1 und 2 nach rechts weisende
Öffnung für die Teleskopelemente 8 und 9 des Duscharms 1 nach unten etwas verengt,
wie vor allem Figur 2 zeigt.
[0033] Zwischen der Befestigungseinrichtung 4 gibt es eine Lücke, in der der flexible Wasserleitungsteil
3 verläuft, und an einem in den Figuren 4 und 5 gut erkennbaren Anschlussstutzen 10
an einem rückwärtigen Teil des Duscharms 1 angeschlossen ist. Dazu ist der flexible
Wasserleitungsteil 3 einfach auf den Stutzen 10 aufgeschoben.
[0034] Der Anschlussstutzen 10 führt über einen starren Wasserleitungsteil 11 in den eigentlichen
Zylinderteil 12 des Duscharms 1, in dem im eingefahrenen Zustand auch die Teleskopelemente
8 und 9 untergebracht sind, vergleiche die Figuren 4 und 5. Der starre Wasserleitungsteil
11 verläuft dabei gewinkelt zu der Horizontalen bzw. der Richtung des Anschlussstutzens
10.
[0035] Damit kann also über den flexiblen Wasserleitungsteil 3 Duschwasser zu dem Duscharm
1 zugeführt werden, der seinerseits mit dem Kunststoffteil 2 über eine Haftverbindung
an der WC-Schüssel gehalten ist, aber aus diesem Kunststoffteil 2 rastend gelöst werden
kann. Dementsprechend kann der Duscharm 1 ohne Komplettdemontage der Duscheinrichtung
abgenommen und z. B. gereinigt werden. Im Übrigen hat die Trennung in die zwei rastend
verbundenen Teile, nämlich den Duscharm 1 und das Kunststoffteil 2, produktionstechnische
Vorteile.
[0036] Der Duscharm 1 weist, wie bereits angesprochen, einen Teleskopmechanismus mit zwei
beweglichen Teleskopelementen 8 und 9 auf, wobei der Zylinderteil 12 das erste Teleskopelement
bildet, das dementsprechend das zweite Teleskopelement 8 aufnimmt (wobei dieses das
dritte Teleskopelement 9 aufnimmt). Die Figuren 1 und 4 im Vergleich zu den Figuren
3 und 5 zeigen den ausgefahrenen und eingefahrenen Zustand, wobei die Figuren 4 und
5 eine zwischen der rückseitigen schrägen Wand des Zylinderteils 12 einerseits und
einem Haltearm 13 in dem dritten Teleskopelement 9 andererseits gespannte Schraubenfeder
24 zeigen. Diese wirkt dem über die Wasserleitung zugeführten Wasserdruck entgegen,
sodass über den Wasserdruck das Ein- und Ausfahren des Duscharms gesteuert werden
kann.
[0037] Dabei weisen das zweite und das dritte Teleskopelement 8 bzw. 9 an ihren jeweiligen
proximalen Enden radiale Vorsprünge nach außen auf, die mit den Bezugszeichen 14 und
15 bezeichnet sind und jeweils einen O-Ring zur Abdichtung tragen. Wie die Figur 4
zeigt, tritt diese Abdichtung im ausgefahrenen Zustand durch Anlage gegen einen nach
innen weisenden radialen Kragen am jeweils distalen Ende des ersten bzw. zweiten Teleskopelements
12 bzw. 8 auf. Im eingefahrenen Zustand hingegen existiert diese Abdichtung nicht.
Vielmehr überbrückt dann eine in Figur 5 erkennbare Kanalvertiefung 16, die tatsächlich
dreimal über den Umfang verteilt vorliegt, den proximalen radialen Vorsprung 14 und
führt Wasser an diesem vorbei in den Zwischenraum 17 (Figur 5) zwischen dem Zylinderteil
12, also dem ersten Teleskopelement 12, und dem zweiten Teleskopelement 8.
[0038] Außerdem führt eine in den Figuren 4 und 5 gut erkennbare Duschdüse 18 Wasser in
einen Zwischenraum 19 zwischen dem zweiten Teleskopelement 8 und dem dritten Teleskopelement
9. Das Wasser aus dem erstgenannten Zwischenraum 17 kann über einen distalen Ringspalt
innerhalb des radial nach innen weisenden distalen Kragens des Zylinderteils 12, vor
allem aber über eine in Figur 5 mit 20 bezeichnete kleine Öffnung im unteren Bereich
des Ringspalts, austreten. Diese Öffnung 20 ist dabei im eingefahrenen Zustand von
einer nach unten weisenden Nase 21 am distalen Ende des dritten Teleskopelements 9
abgedeckt. Das Wasser aus dem Zwischenraum 19 tritt in ähnlicher Weise durch den distalen
Ringspalt zwischen dem zweiten Teleskopelement 8 und dem dritten Teleskopelement 9
aus.
[0039] Wenn also ein gewisser Wasserdruck anliegt, der für das Ausfahren des Duscharms 1
noch nicht ausreicht, werden die Zwischenräume 17 und 19 und damit die entsprechenden
Flächen der Teleskopelemente gespült. Das gilt auch noch während des Ausfahrens. Wenn
beim Ende eines Duschvorgangs der Wasserdruck nicht abrupt abgeschaltet wird, gilt
das analog für das Einfahren und eine eventuelle Zeitspanne danach.
[0040] Die Figuren 4 und 5 zeigen übrigens unterhalb und stromaufwärts von der Duschdüse
18 eine Verwirbelungskammer 22, zu der auf den Stand der Technik
EP 2 628 546 B1 verwiesen wird und die an einen proximal davon befindlichen Innenhohlraum in dem
dritten Teleskopelement 9 (und im Übrigen die Innenhohlräume in dem zweiten und dem
ersten Teleskopelement) angeschlossen ist, und zwar über ein kurzes axial verlaufendes
Kanalstück.
[0041] Für die Versorgung der in den Figuren 1-5 dargestellten und oben erläuterten Duscheinrichtung
ist ein Basisgerät 30 gemäß den Figuren 6-8 zuständig, womit zusammen ein Duschsystem
als mobile Lösung zum Aufrüsten eines gewöhnlichen WCs zu einem Dusch-WC gegeben ist.
[0042] Figur 6 zeigt dabei einen Wassertank 31 mit im Wesentlichen Quaderform, der auf einen
Sockelteil 32 aufgesetzt und oben von einem Deckel 33 abgedeckt ist. Auch der Sockelteil
32 hat im Wesentlichen eine Quaderform. Er weist keine äußeren Schalter oder anderen
Bedieneinrichtungen mit Ausnahme dessen auf, was noch in Bezug auf Figur 7 erläutert
wird. Wenn die in Figur 1 sichtbare Gehäuseabdeckung abgenommen ist, ergibt sich eine
Ansicht wie in Figur 8, die nicht in allen Einzelheiten erläutert wird.
[0043] Jedenfalls gibt es dort ein zentrales Elastomerelement 35, für das die Gehäuseabdeckung
eine zentrale Aussparung aufweist und in das ein Ventil des Wassertanks 31 eingreift.
Innerhalb des Elastomerteils 35 sieht man einen zentralen Stift 36, mit dem das Ventil
des Wassertanks 31 selbsttätig geöffnet (und beim Abheben wieder verschlossen) wird.
Im Übrigen ist das Elastomersteil 35 einstückig mit einem Schlauch 37 ausgeführt,
der zu der Wasserpumpe 38 führt. Die Wasserpumpe 38 ist zur Geräuschminderung schwingungsisoliert
gelagert und in nicht näher dargestellter Weise mit einer Wasserheizung 39, konkret
einem Durchlauferhitzer, verbunden.
[0044] Figur 8 zeigt vor der Wasserheizung 39 einen ungefähr vertikal nach oben weisenden
Hebel 40, der einen hier nicht dargestellten bodennahen und ungefähr rechtwinklig
dazu verlaufenden zweiten Hebelarm aufweist. Der zweite Hebelarm kann über eine in
Figur 7 oben eingezeichnete Drucktaste 41 nach oben geschoben werden und ist mit seinem
zu dem Übergang (zum zweiten Arm) entgegengesetzten Ende gelenkig gelagert. Dementsprechend
führt ein Eindrücken der Taste 41 zu einer nach innen gerichteten Bewegung des in
Figur 8 dargestellten vertikalen Arms des Hebels 40, womit ein dahinter verdeckter
elektrischer Taster betätigt und die Reset-Funktion eines Überhitzungsschutzes der
Wasserheizung 39 ausgelöst wird.
[0045] Im Übrigen enthält der Sockelteil 32 eine elektronische Steuerung 42 und einige weitere
Teile, die für das Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht von besonderem Belang
sind. Die Steuerung 42 weist eine Schnittstelle nach dem "Low Energy Bluetooth"-Standard
auf und kann z. B. über eine App auf einem Mobiltelefon angesprochen werden. Damit
kann der Nutzer ohne Berührung des Basisgeräts 30 die Duschfunktion bedienen und die
Steuerung 42 auch programmieren. Lediglich die Reset-Funktion mit der mechanischen
Taste 41 bildet hier eine Ausnahme.
[0046] Figur 7 zeigt eine Unteransicht des Sockelteils 32 aus Figur 6 Neben der bereits
erwähnten Taste 41 ist hierbei ein Anschlussstutzen 43 für einen hier nicht eingezeichneten
und in Figur 1 mit seinem anderen Ende sichtbaren flexiblen Wasserleitungsteil 23
zu sehen, der durchaus eine Länge von z. B. über einem Meter haben kann, um eine flexible
Anordnung des Basisgeräts aus Figur 6 neben der WC-Schüssel zu ermöglichen. Die zu
dem Stutzen 43 führende Wasserleitung ist in Figur 8 mit 44 beziffert und führt vom
Durchlauferhitzer 39 her.
[0047] Ferner sieht man in Figur 7 ein elektrisches Anschlusskabel, dessen weiterführender
Bereich und Stecker weggelassen sind und das das Zeichen 45 trägt. Dieses Kabel ist
um einen flachen Zapfen 46 herumgewickelt, den man in Figur 7 mit seinem untersten
und gegenüber dem dahinterliegenden "Restteil" etwas vergrößerten Abschnitt sieht.
Dementsprechend liegt der Restteil des Kabels 45 hinter der sichtbaren Fläche, aber
um einen dem mittleren Oval 47 ungefähr entsprechenden Restteil des Zapfens 46 herumgewickelt.
Gleichzeitig bildet der sichtbare Teil des Zapfens 46 einen Aufstellfuß und sorgt
dafür, dass die in Figur 6 sichtbare untere Kante des Sockelteils 32 ungefähr 3 mm
über dem Boden schwebt.
[0048] Figur 9 zeigt ein Blockschaltbild, in dem die Steuerung 42 unten links und die mit
einer eigenen Steuerung integrierte Wasserheizung 39 oben rechts eingetragen sind.
Sie sind jeweils nur symbolisch durch Rechtecke dargestellt und auch der Rest der
Figur 9 ist symbolisch. So sieht man links von dem Durchlauferhitzer die Wasserpumpe
38 mit ihrem Motor M darunter (in Figur 6 der Block unter der Wasserpumpe 38) und
links davon den Wassertank 31 aus Figur 6. Der Wasserleitungsweg von dort zu der Pumpe
38 wurde bereits erläutert und ist in Figur 9 nur angedeutet; gleiches gilt für den
Wasserleitungsweg von der Wasserpumpe 38 zu der Wasserheizung 39.
[0049] In diesem gibt es zunächst einmal ein symbolisch dargestelltes keramisches Heizelement
50 für die eigentliche Erwärmung des Duschwassers. Dieses wird, wie durch einen Pfeil
dargestellt, leistungsgesteuert von einer eigenen Steuerung 51 der Wasserheizung 39.
Diese empfängt zur möglichst stabilen Temperatursteuerung Meßsignale zweier mit dem
Symbol T bezeichneter Thermoelemente am Wasserleitungsweg stromaufwärts und stromabwärts
von dem Heizelement 50 und außerdem das Meßsignal einer Strömungsratenmesseinrichtung
52 mit einem Flügelrad im Wasserleitungsweg. Dort ist symbolisch V' eingezeichnet,
um die Zeitableitung des Wasservolumens zu symbolisieren. Stromabwärts von der Wasserheizung
39 folgt, wie anhand der vorherigen Figuren näher erläutert, der Wasserleitungsweg
zu dem Duscharm 1.
[0050] Die Steuerung 42 empfängt über die mit 53 bezeichnete Signalleitung ein Datensignal
von der Steuerung 51 (oder könnte auch direkt das Datensignal der Strömungsratenmesseinrichtung
52 empfangen). Wie bereits angedeutet, versorgt sie den Motor M für die Pumpe 38 und
gibt dazu an diesen eine Versorgungsspannung U (Pfeil in Figur 9) aus. Konkret ist
in Figur 9 innerhalb der Steuerung 42 eine Einheit 54 eingezeichnet, die einen Teil
der Steuerung 42, nämlich einen Pumpentreiber für den Motor M zusammen mit einer einfachen
Schaltung für die im Folgenden geschilderten Vorgänge darstellt. Dabei wird, wie Figur
9 ebenfalls zeigt, der von dem Motor M aufgenommene Strom I erfasst und an die Steuerung
zurückgegeben, z. B. um einen Kurzschlussfall bemerken und dann ausschalten zu können.
[0051] Daher kann die Steuerung 42 des Duschsystems die Wasserströmungsrate V' aus der Messeinrichtung
52 erfassen und mit einem vorgegebenen Referenzwert vergleichen. Wenn dann z. B. durch
Zeitablauf oder nach dem Austauschen des Duscharms 1 gegen einen neuen Duscharm eine
über einem Schwellenwert liegende Abweichung von dem Referenzwert festgestellt wird,
kann die Steuerung 42 dementsprechend die an den Motor M gelieferte Spannung U anpassen.
Hierbei ist allerdings nicht an eine klassische, quasi instantane Regelung gedacht,
sondern an die Nachstellung des Spannungswerts für den nächsten Duschvorgang nach
dem gerade laufenden. Dabei wird der beschriebene Vergleich (nach der Erfassung) bei
jedem Duschvorgang einmal durchgeführt.
[0052] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die eigentliche Erfassung mehrfach
durchgeführt, z. B. mit einer Abtastrate von 10 Messwerten pro Sekunde über den gesamten
Duschvorgang, was typischerweise ungefähr 100, 200 oder sogar 300 Messwerte bedeutet.
Diese können dann gemittelt werden, um eine genauere Messwerterfassung zu gewährleisten.
Letztlich wird also auch nur ein Messwert (der Mittelwert) benutzt, wobei diesem zahlreiche
Messungen zugrunde liegen können.
[0053] Bei der Nachstellung wird das Tastverhältnis eines pulsweitenmodulierten Signals
an den eigentlichen Motortreiber verändert, der seinerseits die Spannung U ausgibt.
Bei einer entsprechenden Abweichung der Strömungsrate V' (des Mittelwerts) von dem
Referenzwert wird das Tastverhältnis beim nächsten Duschvorgang dementsprechend erhöht
oder abgesenkt. Es kann dabei völlig ausreichen, in festen inkrementalen Schritten
zu arbeiten und die Änderung des Tastverhältnisses nicht der Größe der Abweichung
anzupassen. Schlimmstenfalls muss die Anpassung so oft wiederholt werden, bis die
erfasste Strömungsrate V' wieder in der Nähe des Referenzwerts liegt.
[0054] Die Schwellenwertlogik bei dem Vergleich mit dem Referenzwert, also die Nichtberücksichtigung
von unter einem Schwellenwert liegenden Differenzen, kann übrigens in ähnlicher Form
auch noch anders genutzt werden. Es kann nämlich ein weiterer deutlich größerer Schwellenwert
festgelegt werden, wobei Abweichungen als Resultat des Vergleichs über diesem Schwellenwert
als nicht plausibel betrachtet werden. Dann würden bei solchen Ergebnissen des Vergleichs
die Messwerte ohne Reaktion verworfen und es würde keine Nachstellung durchgeführt
werden.
[0055] Außerdem zeigt Figur 9 rechts unten ein Symbol für eine Antenne, über die die Steuerung
42 z. B. nach dem Bluetooth-Standard durch ein Nutzergerät angesprochen werden kann,
insbesondere durch ein Mobiltelefon mit einer spezifischen App, oder durch eine übliche
Fernbedienung. Dadurch können verschiedene Duschfunktionen eingestellt und verändert
werden, insbesondere kann die Duschintensität eingestellt werden. Hierzu zeigt Figur
10 eine etwas erweiterte Variante von Figur 9, wobei links symbolisch ein Benutzer
eingezeichnet ist, der in der beschriebenen Weise drahtlos zwischen Intensitätsstufen
1 bis 5 wählt und damit letztlich Versorgungsspannungen U
1 bis U
5 für den Motor M der Pumpe 38 vorgibt. Wie die horizontale gestrichelte Linie symbolisieren
soll, wählt der Benutzer damit aber auch zwischen fünf Referenzwerten V'
1 bis V'
5 aus, die jeweils den Spannungswerten U
1 bis U
5 zugeordnet sind, was durch den unten eingezeichneten Zusammenhang U
i=f(V'
i) dargestellt sein soll.
[0056] Dementsprechend führt also die Erfassung einer Strömungsrate V' abhängig davon zu
einem Vergleich mit einem der fünf Referenzwerte V'
i, welche Duschstrahlintensität bzw. Pumpenspannung U
i eingestellt ist. Wie schon anhand Figur 9 erläutert, wird dementsprechend beim nächsten
Duschvorgang die entsprechende Duschspannung U
i nachgestellt. Man kann dabei auch eine Nachstellung aller fünf (oder einer anderen
Zahl) Pumpenspannungswerte zusammen in Erwägung ziehen, weil eine Abweichung bei einer
bestimmten Einstellung für eine analoge Abweichung bei einer anderen Einstellung sprechen
kann. Natürlich könnten aber auch jeweils nur die betroffenen Spannungswerte verändert
werden.
[0057] In dieser Weise erlaubt die Erfindung eine einfache, zuverlässige und komplikationsfreie
Behebung von unerwünschten Schwankungen aufgrund von Bauteilstreuungen, beispielsweise
des Duscharms 1, von zeitabhängigen Änderungen wie bspw. einer mit dem Zeitablauf
zunehmenden Effizienz der Wasserpumpe 38 oder von Strömungsquerschnittsveränderungen
durch Ablagerungen in den Wasserleitungswegen oder im Duscharm 1.
1. Duschsystem für ein WC zum Reinigen des Unterleibs eines WC-Benutzers mit
einem Duscharm (1) mit einer Duschdüse (18) zum Ausstoßen von Wasser für die Reinigung
und
einer Wasserpumpe (38) zum Versorgen des Duscharms (1) mit Wasser für die Reinigung,
welches Duschsystem dazu ausgelegt ist, dass während eines Duschvorgangs zum Reinigen
des WC-Benutzers eine hydraulische Messgröße (V`) des von der Wasserpumpe (38) zu
dem Duscharm (1) zu dessen Versorgung transportierten Wassers erfasst wird,
die erfasste Messgröße (V`) mit einem Referenzwert verglichen wird und eine die Leistung
der Wasserpumpe bei der Versorgung des Duscharms (1) bestimmende Größe (U) abhängig
von dem Vergleich nachgestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Duschsystem ferner dazu ausgelegt ist, dass der Vergleich mit dem Referenzwert
bei jedem Duschvorgang höchstens einmal durchgeführt wird
und bei der Erfassung der Messgröße (V`) eine Mehrzahl von Messwerten erfasst und
gemittelt wird.
2. Duschsystem nach Anspruch 1, bei dem eine Duschintensität durch den WC-Benutzer einstellbar
ist und eine Verstellung eine Veränderung der Wasserpumpenleistung zu diesem Zweck
bewirkt, wobei der Referenzwert auf die Duschintensitätseinstellung bezogen ist und
nach einer Duschintensitätsverstellung ein anderer Referenzwert herangezogen wird.
3. Duschsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem das Nachstellen die Wasserpumpenleistung
erst den nächsten Duschvorgang betrifft.
4. Duschsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Pumpenspannung der
Wasserpumpe nachgestellt wird, und zwar vorzugsweise durch Veränderung eines Steuersignals
eines Pumpentreibers der Wasserpumpe (38).
5. Duschsystem nach Anspruch 4, bei dem das Tastverhältnis eines PWM-Steuersignals des
Pumpentreibers nachgestellt wird.
6. Kombination aus einem Duschsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche und einem
mobilen Basisgerät (30), wobei das Duschsystem eine Duscheinrichtung mit dem Duscharm
(1) zur Montage an einer Schüssel eines WC aufweist, wobei das Basisgerät (30) die
Duscheinrichtung versorgt, welches Basisgerät (30) einen Wassertank (31) und die Wasserpumpe
(38) sowie vorzugsweise eine Wasserheizung (39) aufweist und über einen flexiblen
Wasserleitungsteil (23) mit der Duscheinrichtung verbindbar ist.
7. Kombination nach Anspruch 6, bei der die Duscheinrichtung einen Befestigungsbereich
(3) hat, der eine Befestigungseinrichtung (4) zur Montage an der Schüssel aufweist,
wobei die Befestigungseinrichtung (4) zur vorübergehenden Befestigung an der WC-Schüssel
ausgelegt ist und vorzugsweise eine Klebefläche, ein Haftpad oder einen Saugnapf aufweist.
8. Kombination nach Anspruch 7, bei der die Duscheinrichtung eine Rastverbindungseinrichtung
(7) zum rastenden Halten des Duscharms (1) aufweist.
9. Kombination nach Anspruch 8, bei der die Duscheinrichtung ein einstückiges Kunststoffteil
(2) aufweist, das die Rastverbindungseinrichtung (7) beinhaltet, und zwar einstückig
allenfalls mit Ausnahme eines die Befestigungsfläche tragenden Elements und des flexiblen
Wasserleitungsteils (23).
10. Dusch-WC mit einem Duschsystem nach einem der Ansprüche 1-5 oder einer Kombination
nach einem der Ansprüche 6-9 einerseits und andererseits einem eine WC-Schüssel aufweisenden
WC-Körper.
11. Verfahren zum Betreiben eines Duschsystems nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder einer
Kombination nach einem der Ansprüche 6-9 oder eines Dusch-WCs nach Anspruch 10, bei
welchem Verfahren während eines Duschvorgangs zum Reinigen des WC-Benutzers eine hydraulische
Messgröße (V`) des von der Wasserpumpe (38) zu dem Duscharm (1) zu dessen Versorgung
transportierten Wassers erfasst wird,
die erfasste Messgröße (V`) mit einem Referenzwert verglichen wird und eine die Leistung
der Wasserpumpe (38) bei der Versorgung des Duscharms (1) bestimmende Größe abhängig
von dem Vergleich nachgestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich mit dem Referenzwert bei jedem Duschvorgang höchstens einmal durchgeführt
wird
und bei der Erfassung der Messgröße (V`) eine Mehrzahl von Messwerten erfasst und
ermittelt wird.
1. Shower system for a toilet for cleaning the abdomen of a toilet user having a shower
arm (1) with a shower nozzle (18) for ejecting water for cleaning and
a water pump (38) for supplying the shower arm (1) with water for cleaning, which
shower system is designed such that during a showering process for cleaning the toilet
user, a hydraulic measurand (V') of the water transported from the water pump (38)
to the shower arm (1) for supplying it, is detected, the measurand (V') detected is
compared with a reference value and
a parameter (U) determining the performance of the water pump in supplying the shower
arm (1) is readjusted depending on the comparison,
characterised in that the shower system is further adapted such that the comparison with the reference
value is carried out at most once during each showering operation.
and a plurality of measured values are detected and averaged when detecting the measurand
(V').
2. Shower system according to claim 1, wherein a shower intensity is adjustable by the
toilet user and an adjustment causes a change in the water pump output for this purpose,
the reference value being related to the shower intensity setting and a different
reference value being used after a shower intensity adjustment.
3. Shower system according to any of the preceding claims, wherein the readjustment of
the water pump output only affects the next showering operation.
4. Shower system according to any of the preceding claims, wherein the pump voltage of
the water pump is readjusted, preferably by changing a control signal of a pump driver
of the water pump (38).
5. Shower system according to claim 4, wherein the duty cycle of a PWM control signal
of the pump driver is readjusted.
6. Combination of a shower system according to any one of the preceding claims and a
mobile base unit (30), the shower system comprising a shower device with the shower
arm (1) for mounting on a bowl of a toilet, the base unit (30) supplying the shower
device, which base unit (30) comprises a water tank (31) and the water pump (38) as
well as preferably a water heater (39) and is connectable to the shower device via
a flexible water conduit part (23).
7. Combination according to claim 6, wherein the shower device has a fastening portion
(3) comprising a fastening means (4) for mounting to the bowl, the fastening means
(4) being designed for temporary fastening to the toilet bowl and preferably comprising
a glue surface, an adhesive or a suction cup.
8. Combination according to claim 7, wherein the shower device has a latching connection
device (7) for latching support of the shower arm (1).
9. Combination according to claim 8, wherein the shower device comprises a one-piece
plastic part (2) incorporating the latching connection device (7), integral at most
with the exception of an element supporting the fastening surface and of the flexible
water conduit part (23).
10. Shower toilet with a shower system according to one of claims 1-5 or a combination
according to one of claims 6-9 on the one hand and a toilet body comprising a toilet
bowl on the other hand.
11. Method of operating a shower system according to any one of claims 1 to 5 or a combination
according to any one of claims 6-9 or a shower toilet according to claim 10, in which
method during a showering operation for cleaning the toilet user a hydraulic measurand
(V') of the water transported from the water pump (38) to the shower arm (1) for supplying
it is detected,
the measurand (V') detected is compared with a reference value and
a parameter determining the performance of the water pump (38) in supplying the shower
arm (1) is readjusted depending on the comparison, characterised in that the comparison with the reference value is carried out at most once during each showering
process.
and a plurality of measured values are detected and averaged when detecting the measurand
(V').
1. Système de douche pour WC, destiné à laver le bas-ventre de l'utilisateur des WC et
comportant
un bras de douchette (1) pourvu d'une buse (18) destinée à éjecter de l'eau de lavage,
et
une pompe à eau (38) destinée à l'alimentation en eau de lavage du bras de douchette
(1), ledit système de douche étant conçu de telle manière que, pendant un processus
de douche visant à laver l'utilisateur des WC, il est déterminé un mesurande hydraulique
(V') concernant l'eau transportée par la pompe à eau (38) afin d'alimenter le bras
de douchette (1),
ledit mesurande (V') déterminé étant comparé à une valeur de référence, et une grandeur
(U) régissant la puissance de la pompe à eau mise en oeuvre lors de l'alimentation
du bras de douchette (1) étant rajustée en fonction de ladite comparaison,
caractérisé en ce que le système de douche est conçu en outre de telle manière que la comparaison à la
valeur de référence est réalisée une fois par processus de douche tout au plus,
et en ce que, dans le cadre de la détermination du mesurande (V'), une pluralité de valeurs de
mesure sont déterminées et moyennées.
2. Système de douche selon la revendication 1, dans lequel l'intensité de la douche est
réglable par l'utilisateur des WC et un ajustage entraîne une modification de la puissance
de la pompe à eau à cet effet, ladite valeur de référence se rapportant au réglage
de l'intensité de la douche et une autre valeur de référence étant exploitée à la
suite d'un ajustage de l'intensité de la douche.
3. Système de douche selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le rajustage
de la puissance de la pompe à eau concerne uniquement le processus de douche suivant.
4. Système de douche selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la tension
de la pompe à eau est rajustée, de préférence par modification d'un signal de commande
d'un entraînement de la pompe à eau (38).
5. Système de douche selon la revendication 4, dans lequel le rapport cyclique d'un signal
de commande MLI de l'entraînement de la pompe est rajusté.
6. Combinaison constituée d'un système de douche selon l'une des revendications précédentes
et d'un appareil de base (30) mobile, ledit système de douche présentant un dispositif
de douche doté dudit bras de douchette (1) et destiné à un montage sur une cuvette
de WC, ledit appareil de base (30) assurant l'alimentation du dispositif de douche,
lequel appareil de base (30) présente un réservoir d'eau (31) et ladite pompe à eau
(38) ainsi que, de préférence, un dispositif de chauffage d'eau (39), et est raccordable
au dispositif de douche par le biais d'une pièce flexible de canalisation d'eau (23).
7. Combinaison selon la revendication 6, dans laquelle le dispositif de douche possède
une zone de fixation (3) présentant un dispositif de fixation (4) servant à un montage
sur ladite cuvette, ledit dispositif de fixation (4) étant conçu pour une fixation
temporaire sur ladite cuvette de WC et présentant de préférence une surface collante,
un tampon adhésif ou une ventouse.
8. Combinaison selon la revendication 7, dans laquelle le dispositif de douche présente
un dispositif d'encliquetage (7) permettant la retenue par encliquetage du bras de
douchette (1).
9. Combinaison selon la revendication 8, dans laquelle le dispositif de douche présente
une pièce en plastique unitaire (2) dotée du dispositif d'encliquetage (7), le caractère
unitaire faisant toutefois abstraction d'un élément portant la surface de fixation
et de la pièce flexible de canalisation d'eau (23).
10. WC lavants dotés d'un système de douche selon l'une des revendications 1 à 5 ou d'une
combinaison selon l'une des revendications 6 à 9 d'une part et d'autre part d'un corps
de WC présentant une cuvette de WC.
11. Procédé d'utilisation d'un système de douche selon l'une des revendications 1 à 5
ou d'une combinaison selon l'une des revendications 6 à 9 ou de WC lavants selon la
revendication 10, dans le cadre duquel, pendant un processus de douche visant à laver
l'utilisateur des WC, il est déterminé un mesurande hydraulique (V') concernant l'eau
transportée par la pompe à eau (38) afin d'alimenter le bras de douchette (1),
le mesurande (V') déterminé est comparé à une valeur de référence, et une grandeur
régissant la puissance de la pompe à eau (38) mise en oeuvre lors de l'alimentation
du bras de douchette (1) est rajustée en fonction de ladite comparaison,
caractérisé en ce que la comparaison à la valeur de référence est réalisée une fois par processus de douche
tout au plus,
et en ce que, dans le cadre de la détermination du mesurande (V'), une pluralité de valeurs de
mesure sont déterminées et moyennées.