[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Abfüllanlage, wobei die
Abfüllanlage wenigstens eine erste Füllstelle und wenigstens eine zweite Füllstelle
aufweist, wobei die erste Füllstelle wenigstens ein erstes Füllventil, wenigstens
einen ersten Durchfluss- oder Füllstandssensor und wenigstens eine erste Steuer- und
Auswerteeinheit zur Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der ersten Füllstelle
aufweist und wobei die zweite Füllstelle wenigstens ein zweites Füllventil, wenigstens
einen zweiten Durchfluss- oder Füllstandssensor und wenigstens eine zweite Steuer-
und Auswerteeinheit zur Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der zweiten Füllstelle
aufweist, wobei in der ersten Steuer- und Auswerteeinheit eine Ventilkennlinie des
ersten Füllventils abgelegt ist und wobei in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit
eine Ventilkennlinie des zweiten Füllventils abgelegt ist und wobei die erste Steuer-
und Auswerteeinheit und die zweite Steuer- und Auswerteeinheit über einen Kommunikationskanal
miteinander verbunden sind. Zudem betrifft die Erfindung eine entsprechende Abfüllanlage.
[0002] Abfüllanlagen sind in einer Vielzahl aus dem Stand der Technik bekannt und werden
verwendet, um verschiedenste Medien in Behältnisse abzufüllen. Hierzu weisen Abfüllanlagen
in der Regel eine Mehrzahl an Füllstellen auf, wobei jede der Füllstellen wenigstens
ein Füllventil zum Einstellen der Fließöffnung, einen Durchfluss- oder Füllstandssensor
zum Bestimmen eines Durchflusswertes, einer Durchflussgeschwindigkeit oder eines Füllstandswertes
und eine Steuer- und Auswerteeinheit zur Regelung und Überwachung der Abfüllprozesse
der Füllstelle auf.
[0003] Die vorliegende Erfindung wird anhand von zumindest zwei Füllstellen, einige erfindungsgemäße
Aspekte anhand von zumindest drei Füllstellen beschrieben. Die Erfindung ist jedoch
ohne weiteres anwendbar auf Abfüllanlagen mit mehr als zwei bzw. drei Füllstellen.
[0004] In den Steuer- und Auswerteeinheiten der Abfüllanlage sind Ventilkennlinien der jeweiligen
Füllventile der Füllstellen abgelegt. Eine Ventilkennlinie zeigt die Durchflussmenge
oder die Durchflussgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Ventilöffnung bzw. des Öffnungsgrads
des Füllventils auf. Eine Ventilkennlinie wird unter - im Rahmen sinnvoller Toleranzen
- konstanten Prozessbedingungen aufgenommen. Bei einer Änderung der Prozessbedingungen,
beispielsweise bei sich ändernden Druckverhältnissen in der Abfüllanlage, ändert sich
ebenfalls die Ventilkennlinie. Entsprechend ist es sinnvoll, die in den Steuer- und
Auswerteeinheiten abgelegten Ventilkennlinien auf möglichst aktuellem Stand zu halten.
Bevorzugt werden die Ventilkennlinien unmittelbar vor dem Start des erfindungsgemäßen
Verfahrens in den Steuer-und Auswerteeinheiten abgelegt oder wird überprüft, ob sich
die Prozessbedingungen - für die Ventilkennlinie ausschlaggebend - geändert haben.
[0005] Um einen zuverlässigen Betrieb der Abfüllanlage zu gewährleisten, ist es notwendig,
in regelmäßigen zeitlichen Abständen Diagnosen der Füllstellen oder einzelner Komponenten
der Füllstellen durchzuführen. Übliche Diagnosen sind beispielsweise eine Nullpunktsüberwachung,
eine Leitfähigkeitsüberwachung oder auch - bei der Verwendung von magnetisch-induktiven
Durchflussmessern - eine Überwachung des Elektrodenrauschens der Messelektroden.
[0006] Einige der notwendigen Diagnosen können nur durchgeführt werden, wenn kein Durchfluss
vorhanden ist. Hierzu zählt beispielsweise die Nullpunktsüberwachung, bei der überprüft
wird, ob ein tatsächlicher Nulldurchfluss auch als Nulldurchfluss gemessen wird. Ein
abweichender Nullpunkt in einem einzelnen Durchflussmessgerät kann beispielsweise
in einer Ventilundichtigkeit oder aber in einem Sensorfehler begründet sein.
[0007] Andere der notwendigen Diagnosen können nur während des Betriebs der Abfüllanlage
durchgeführt werden, da für den Diagnosebetrieb zumindest ein gewisser Durchfluss
vorhanden sein muss. Für die Leitfähigkeitsüberwachung muss beispielsweise zumindest
ein geringer Durchfluss vorhanden sein. Die Leitfähigkeitsüberwachung dient beispielsweise
dem Erkennen von Belägen an den Messleitungen, dem Erkennen von Verschmutzungen des
Mediums oder dem Erkennen einer Änderung der Mediumzusammensetzung. Die Überwachung
des Elektrodenrauschens muss beispielsweise während einer Durchflussmessung erfolgen.
Eine Abweichung von dem erwarteten Wert für das Elektrodenrauschen an mehreren Füllstellen
kann beispielsweise auf ein geändertes Strömungsprofil oder eine Verschmutzung des
Mediums hinweisen.
[0008] Nachteilig an der Notwendigkeit der Durchführung von Diagnosen ist, dass das Durchführen
von Diagnosen den Abfüllbetrieb stören kann. Zum einen kann es notwendig sein, den
Abfüllprozess zu stoppen, wenn ein Nulldurchfluss für die Diagnose notwendig ist.
Auch, wenn der Abfüllprozess weiter erfolgen kann, kann es durch die Diagnosen zu
einer Störung des Abfüllbetriebs kommen. Hier kann es beispielsweise zu Ungenauigkeiten
der Abfüllmengen kommen, oder zu einer Verlangsamung der Durchflussmessung während
des Abfüllbetriebs. Aus dem Stand der Technik ist es daher bekannt, Diagnosen nur
bei Stillstand der Abfüllanlage, beispielsweise zeitgleich zu Wartungsarbeiten, durchzuführen,
oder gänzlich auf die Durchführung von Diagnosen zu verzichten.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer
Abfüllanlage und eine entsprechende Abfüllanlage bereitzustellen, mit dem bzw. der
auf zuverlässige Art und Weise ein Diagnosebetrieb während des Abfüllbetriebs durchgeführt
werden kann.
[0010] Die Aufgabe ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich demnach zunächst und im Wesentlichen
dadurch aus, dass zunächst im Betriebszustand der Abfüllanlage, also im Abfüllbetrieb,
die erste Füllstelle in einen Diagnosebetrieb übergeht. Erfindungsgemäß meldet die
erste Steuer- und Auswerteeinheit den Diagnosestart an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit.
Zudem gibt die erste Steuer- und Auswerteeinheit während des Diagnosebetriebs Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte aus, während des Diagnosebetriebs findet an der ersten
Füllstelle gleichwohl ein Abfüllprozess statt.
[0012] Die zweite Füllstelle befindet sich im "normalen" Abfüllbetrieb, wenn die erste Füllstelle
im Diagnosebetrieb ist. Erfindungsgemäß ist nun ferner vorgesehen, dass die zweite
Steuer- und Auswerteeinheit im Falle des Erkennens eines Abweichens des aktuellen
Durchfluss- oder Füllstandswertes von dem aufgrund der Ventilkennlinie erwarteten
Durchfluss- oder Füllstandswert eine Abweichmeldung an die erste Steuer- und Auswerteeinheit
übermittelt.
[0013] Die erste Steuer- und Auswerteeinheit erhält die Abweichmeldung. Erfindungsgemäß
sind nun zwei alternative Varianten vorgesehen. In einer ersten Variante bricht die
erste Steuer- und Auswerteeinheit nach Erhalt der Abweichmeldung den Diagnosebetrieb
ab und geht in den Normalbetrieb über. Im Normalbetrieb kann die erste Füllstelle
dann auf die geänderten Prozessbedingungen reagieren und den Abfüllprozess an die
geänderten Prozessbedingungen anpassen.
[0014] In einer zweiten Variante gibt die erste Steuer- und Auswerteeinheit nach Erhalt
der Abweichmeldung korrigierte Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte aus. In
der zweiten Variante wird der Diagnosebetrieb demnach nicht unterbrochen, sondern
es werden korrigierte Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgegeben, auf
deren Grundlage der Abfüllprozess an der ersten Füllstelle weiter durchgeführt wird.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, dass während des Abfüllprozesses
ein Diagnosebetrieb an der Füllstelle stattfinden kann. Der Abfüllprozess wird also
durch die Durchführung der Diagnose nicht beeinflusst. Die Ausgabe der Ersatzfüllstands-
oder Ersatzdurchflusswerte beruht auf der Annahme, dass die Prozessbedingungen im
Rahmen vorgegebener Toleranzen konstant sind. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
wird eine Veränderung der Prozessbedingungen erkannt, nämlich von der zweiten Füllstelle
erkannt und der ersten Füllstelle gemeldet, sodass diese auf die sich ändernden Prozessbedingungen
reagieren kann, um eine Störung des Abfüllprozesses zu verhindern oder zumindest zu
minimieren.
[0016] Somit ist es möglich, Diagnosen auch während des Abfüllbetriebs durchzuführen. Insgesamt
ergibt sich damit ein präziserer Abfüllprozess, da bei den durchgeführten Diagnosen
ermittelte Fehlerzustände unmittelbar behoben werden können, bzw. durch die Diagnosen
Fehlerzustände aufgedeckt werden können und nicht bis zum nächsten Wartungsintervall
der Abfüllanlage abgewartet werden muss, bevor bestehende Fehlerzustände erkannt werden
können. Durch das gleichzeitige Durchführen der Diagnosen und der Abfüllprozesse können
die Wartungszeiten der Abfüllanlage verkürzt werden, da hier nicht, wie im Stand der
Technik üblich, auch noch die Diagnosen durchgeführt werden müssen.
[0017] Erfindungsgemäß gibt es verschiedene Varianten, mit denen die Ersatzdurchfluss- oder
Ersatzfüllstandswerte bestimmt oder ermittelt werden können.
[0018] In einer ersten Variante zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus,
dass die Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte von der ersten Steuer- und Auswerteeinheit
anhand der aktuellen Ventilposition des ersten Füllventils und der in der ersten Steuer-
und Auswerteeinheit abgelegten Ventilkennlinie ermittelt werden.
[0019] In einer zweiten Variante zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus,
dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit aktuelle Durchfluss- oder Füllstandswerte
an die erste Steuer- und Auswerteeinheit übermittelt und die erste Steuer- und Auswerteeinheit
diese Werte als Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt. Die erste Steuer-
und Auswerteeinheit gibt somit die gleichen Durchfluss- oder Füllstandswerte aus,
wie die zweite Steuer- und Auswerteeinheit. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn
die erste Steuer- und Auswerteeinheit benachbart zueinander oder zumindest in mittelbarer
Nähe zueinander angeordnet sind, da dann die Prozessbedingungen an beiden Füllstellen
annähernd identisch sind.
[0020] In einer dritten Variante zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus,
dass in der ersten Steuer- und Auswerteeinheit Durchfluss- oder Füllstandswerte aus
wenigstens einem vergangenen Abfüllzyklus abgelegt sind und dass die erste Steuer-
und Auswerteeinheit diese abgelegten Durchfluss- oder Füllstandswerte als Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
[0021] In einer vierten Variante zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch aus,
dass in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit Durchfluss- oder Füllstandswerte aus
wenigstens einem vergangenen Abfüllzyklus abgelegt sind und dass die zweite Steuer-
und Auswerteeinheit diese abgelegten Durchfluss- oder Füllstandswerte an die erste
Steuer- und Auswerteeinheit übermittelt und die erste Steuer- und Auswerteeinheit
diese Werte als Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
[0022] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens findet
bei einer Abfüllanlage Anwendung, die wenigstens eine dritte Füllstelle aufweist,
wobei die dritte Füllstelle wenigstens ein drittes Füllventil, wenigstens einen dritten
Durchfluss- oder Füllstandssensor und wenigstens eine dritte Steuer- und Auswerteeinheit
zur Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der dritten Füllstelle aufweist,
wobei in der dritten Steuer- und Auswerteeinheit eine Ventilkennlinie des dritten
Füllventils abgelegt ist und wobei die dritte Steuer- und Auswerteeinheit über einen
Kommunikationskanal wenigstens mit der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit verbunden
ist. Die dritte Steuer- und Auswerteeinheit kann ebenfalls mit der ersten Steuer-
und Auswerteeinheit über einen Kommunikationskanal verbunden sein. Sämtliche der Kommunikationskanäle
der Abfüllanlage können drahtlos oder drahtgebunden sein. Sämtliche Steuer- und Auswerteeinheiten
können ebenfalls über den gleichen Kommunikationskanal miteinander verbunden sein.
[0023] Erfindungsgemäß zeichnet sich die besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens dadurch aus, dass im Diagnosebetrieb der ersten Füllstelle die zweite Steuer-
und Auswerteeinheit ihren aktuell gemessenen Durchfluss- oder Füllstandswert mit dem
aufgrund der in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit abgelegten Ventilkennlinie
erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert vergleicht. Ferner vergleicht auch die
dritte Steuer- und Auswerteeinheit ihren aktuell gemessenen Durchfluss- oder Füllstandswert
mit dem aufgrund der in der dritten Steuer- und Auswerteeinheit abgelegten Ventilkennlinie
erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert.
[0024] Im Fall eines Abweichens der aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswerte von den aufgrund
der Ventilkennlinien erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswerten an beiden Füllstellen
bestimmen die zweite Steuer- und Auswerteeinheit und die dritte Steuer- und Auswerteeinheit
das Maß und/oder die Richtung der Abweichungen. Erfindungsgemäß werden ferner das
Maß und/oder die Richtung der Abweichungen miteinander verglichen. Das Vergleichen
kann beispielsweise von einer der beiden Steuer- und Auswerteeinheiten übernommen
werden, also von der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit durchgeführt werden oder
von der dritten Steuer- und Auswerteeinheit durchgeführt werden - hierzu sind der
entsprechenden Steuer- und Auswerteeinheit die notwendigen Daten zuvor übermittelt
worden -. Das Vergleichen kann auch in beiden Steuer- und Auswerteeinheiten durchgeführt
werden, also sowohl in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit als auch in der dritten
Steuer- und Auswerteeinheit. Im Fall einer gleichartigen Abweichung wird/werden das
Maß und/oder die Richtung der Abweichung an die erste Steuer- und Auswerteeinheit
übermittelt. Besonders bevorzugt übermittelt diejenige Steuer- und Auswerteeinheit
das Maß und/oder die Richtung der Abweichung, die auch das Vergleichen durchgeführt
hat. Eine gleichartige Abweichung liegt dann vor, wenn die Abweichungen in einem vorgegebenen
Toleranzbereich gleich sind.
[0025] Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren weiter dadurch aus, dass die erste Steuer-
und Auswerteeinheit die Ventilkennlinie des ersten Füllventils korrigiert - insbesondere
um das Maß und/oder die Richtung der Abweichung korrigiert - und dass die erste Steuer-
und Auswerteeinheit einen mit der korrigierten Ventilkennlinie bestimmten korrigierten
Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswert ausgibt. Somit kann die erste Füllstelle
auf Änderungen der Prozessbedingungen reagieren, ohne den Diagnosebetrieb abbrechen
zu müssen.
[0026] Bei der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, also bei der Variante,
bei der die erste Steuer- und Auswerteeinheit den Diagnosebetrieb nicht abbricht,
sondern korrigierte Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt, sieht eine
Ausführungsform vor, dass sowohl die Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte
als auch die korrigierten Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte mit der gleichen
Methode bestimmt werden, also auf gleiche Art und Weise bestimmt werden. Alternativ
ist vorgesehen, dass die Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte und die korrigierten
Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte durch unterschiedliche Methoden bestimmt
werden.
[0027] Während des Diagnosebetriebs kann die erste Steuer- und Auswerteeinheit verschiedene
Diagnosen durchführen. Stellt die erste Steuer- und Auswerteeinheit im Diagnosebetrieb
fest, dass ein Fehlerzustand vorliegt, so sehen weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens weitere Verfahrensschritte vor.
[0028] In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
sendet die erste Steuer- und Auswerteeinheit nach der Feststellung eines Fehlerzustandes
eine Anfrage über ein Diagnoseergebnis einer gleichartigen Diagnose an die zweite
Steuer- und Auswerteeinheit und/oder - sofern vorhanden - an die dritte Steuer- und
Auswerteeinheit. Führt die erste Füllstelle also beispielsweise eine Nullpunktüberwachung
durch und stellt einen abweichenden Nullpunkt fest, so fragt die Steuer- und Auswerteeinheit
bei der zweiten und/oder dritten Steuer- und Auswerteeinheit das Ergebnis einer dort
durchgeführten Nullpunktüberwachung an. Erfindungsgemäß übermittelt ferner die zweite
Steuer- und Auswerteeinheit und/oder die dritte Steuer- und Auswerteeinheit - sofern
vorhanden - ihr Diagnoseergebnis für die gleichartige Diagnose an die erste Steuer-
und Auswerteeinheit.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich weiter dadurch aus, dass das Diagnoseergebnis
der ersten Steuer- und Auswerteeinheit mit dem Diagnoseergebnis der zweiten Steuer-
und Auswerteeinheit und/oder - sofern vorhanden - der dritten Steuer- und Auswerteeinheit
verglichen wird. Bevorzugt führt die erste Steuer- und Auswerteeinheit den Vergleich
der Diagnoseergebnisse durch.
[0030] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich nunmehr weiter dadurch aus, dass dass
im Fall eines gleichen Diagnoseergebnisses auf einen Prozessfehler der Abfüllanlage
geschlossen wird und dass im Fall eines unterschiedlichen Diagnoseergebnisses auf
einen Füllstellenfehler der ersten Füllstelle geschlossen wird.
[0031] In einer alternativen Variante übermittelt die erste Steuer- und Auswerteeinheit
nach der Feststellung eines Fehlerzustandes das den Fehlerzustand begründende Diagnoseergebnis
an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit und/oder die dritte Steuer- und Auswerteeinheit
- sofern vorhanden.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich weiter dadurch aus, dass das Diagnoseergebnis
der ersten Steuer- und Auswerteeinheit mit dem Diagnoseergebnis der zweiten Steuer-
und Auswerteeinheit und/oder - sofern vorhanden - der dritten Steuer- und Auswerteeinheit
verglichen wird. Bevorzugt führt die zweite Steuer- und Auswerteeinheit den Vergleich
der Diagnoseergebnisse durch oder führt die dritte Steuer- und Auswerteeinheit - sofern
vorhanden - den Vergleich der Diagnoseergebnisse durch. Weiter bevorzugt führen bei
Vorhandensein von drei Steuer- und Auswerteeinheiten sowohl die zweite als auch die
dritte Steuer- und Auswerteeinheit den Vergleich der Diagnoseergebnisse durch. In
einer besonders bevorzugten Variante werden alle gleichartigen Diagnoseergebnisse
von allen Steuer- und Auswerteeinheiten miteinander verglichen, also die Diagnoseergebnisse
der ersten, zweiten und dritten Steuer- und Auswerteeinheiten.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß der alternativen Variante zeichnet sich nunmehr
ebenfalls weiter dadurch aus, dass dass im Fall eines gleichen Diagnoseergebnisses
auf einen Prozessfehler der Abfüllanlage geschlossen wird und dass im Fall eines unterschiedlichen
Diagnoseergebnisses auf einen Füllstellenfehler der ersten Füllstelle geschlossen
wird.
[0034] Die beiden angeführten Varianten weisen den Vorteil auf, dass auf besonders elegante
Art und Weise eine Möglichkeit geschaffen wird, zwischen einem Füllstellenfehler und
einem Prozessfehler zu unterscheiden. Dem Verfahren liegt die Annahme zugrunde, dass
sich ein Prozessfehler in gleicher Art und Weise auf die Füllstellen auswirkt. Wird
nach erfindungsgemäßem Verfahren auf einen Füllstellenfehler geschlossen, kann die
betroffene Füllstelle beispielsweise außer Betrieb genommen und gewartet werden. Wird
hingegen auf einen Prozessfehler geschlossen, so kann beispielsweise die Abfüllanlage
angehalten werden.
[0035] Neben dem Verfahren zum Betreiben einer Abfüllanlage betrifft die Erfindung ebenfalls
eine Abfüllanlage zum Abfüllen von Medien in Behältnisse. Die Abfüllanlage weist wenigstens
eine erste Füllstelle und wenigstens eine zweite Füllstelle auf, wobei die erste Füllstelle
wenigstens ein erstes Füllventil, wenigstens einen ersten Durchfluss- oder Füllstandssensor
und wenigstens eine erste Steuer- und Auswerteeinheit zur Regelung und Überwachung
des Abfüllprozesses der ersten Füllstelle aufweist und wobei die zweite Füllstelle
wenigstens ein zweites Füllventil, wenigstens einen zweiten Durchfluss- oder Füllstandssensor
und wenigstens eine zweite Steuer- und Auswerteeinheit zur Regelung und Überwachung
des Abfüllprozesses der zweiten Füllstelle aufweist, wobei in der ersten Steuer- und
Auswerteeinheit eine Ventilkennlinie des ersten Füllventils abgelegt ist und wobei
in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit eine Ventilkennlinie des zweiten Füllventils
abgelegt ist und wobei die erste Steuer- und Auswerteeinheit und die zweite Steuer-
und Auswerteeinheit über einen Kommunikationskanal miteinander verbunden sind.
[0036] Die Aufgabe ist bei der erfindungsgemäßen Abfüllanlage zunächst und im Wesentlichen
dadurch gelöst, nämlich mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Patentanspruchs
8, dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit derart ausgelegt ist, dass sie nach
Übergang in einen Diagnosebetrieb den Diagnosestart an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
meldet, dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit ferner derart ausgelegt ist, dass
sie während des Diagnosebetriebs Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt,
dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit derart ausgelegt ist, dass sie im Falle
des Erkennens eines Abweichens des aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswertes von
dem aufgrund der Ventilkennlinie erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert eine Abweichmeldung
an die erste Steuer- und Auswerteeinheit übermittelt und dass die erste Steuer- und
Auswerteeinheit ferner derart ausgelegt ist, dass sie nach Erhalt der Abweichmeldung
entweder den Diagnosebetrieb abbricht und in den Normalbetrieb übergeht oder korrigierte
Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
[0037] In einer weiteren bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Abfüllanlage weist die
Abfüllanlage wenigstens eine dritte Füllstelle auf, wobei wobei die dritte Füllstelle
wenigstens ein drittes Füllventil, wenigstens einen dritten Durchfluss- oder Füllstandssensor
und wenigstens eine dritte Steuer- und Auswerteeinheit zur Regelung und Überwachung
des Abfüllprozesses der dritten Füllstelle aufweist, wobei in der dritten Steuer-
und Auswerteeinheit eine Ventilkennlinie des dritten Füllventils abgelegt ist und
wobei die dritte Steuer- und Auswerteeinheit über einen Kommunikationskanal wenigstens
mit der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit verbunden ist. Die erfindungsgemäße Abfüllanlage
zeichnet sich dann ferner dadurch aus, dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
und die dritte Steuer-und Auswerteeinheit derart ausgebildet sind, dass im Diagnosebetrieb
der ersten Füllstelle die zweite Steuer- und Auswerteeinheit ihren aktuell gemessenen
Durchfluss- oder Füllstandswert mit dem aufgrund der in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit
abgelegten Ventilkennlinie erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert vergleicht,
dass die dritte Steuer- und Auswerteeinheit ihren aktuell gemessenen Durchfluss- oder
Füllstandswert mit dem aufgrund der in der dritten Steuer-und Auswerteeinheit abgelegten
Ventilkennlinie erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert vergleicht, dass im Fall
eines Abweichens der aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswerte von den aufgrund der
Ventilkennlinien erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswerten die zweite Steuer- und
Auswerteeinheit und die dritte Steuer- und Auswerteeinheit das Maß und/oder die Richtung
der Abweichungen bestimmen und miteinander vergleichen und im Fall einer gleichartigen
Abweichung die zweite Steuer- und Auswerteeinheit und/oder die dritte Steuer- und
Auswerteeinheit das Maß und/oder die Richtung der Abweichung an die erste Steuer-
und Auswerteeinheit übermittelt oder übermitteln, dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit
die Ventilkennlinie des ersten Füllventils korrigiert - insbesondere um das Maß und/oder
die Richtung der Abweichung korrigiert - und dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit
einen mit der korrigierten Ventilkennlinie bestimmten korrigierten Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswert ausgibt.
[0038] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Abfüllanlage zeichnen
sich dadurch aus, dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit, die zweite Steuer- und
Auswerteeinheit und - sofern vorgesehen - die dritte Steuer- und Auswerteeinheit ferner
derart ausgelegt sind, eine oder mehrere der oben beschrieben Varianten des erfindungsgemäßen
Verfahrens auszuführen.
[0039] Sämtliche in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschriebenen Varianten
mit ihren entsprechenden Vorteilen lassen sich analog auf die erfindungsgemäße Abfüllanlage
übertragen und gelten für diese entsprechend.
[0040] Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl an Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben einer Abfüllanlage sowie die erfindungsgemäße Abfüllanlage auszugestalten
und weiterzubilden. Hierzu wird verwiesen auf die den nebengeordneten Patentansprüchen
nachstehenden Patentansprüche sowie auf die Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein Blockdiagramm einer ersten Variante eines Verfahrens zum Betreiben einer Abfüllanlage,
- Fig. 2
- ein Blockdiagramm einer ersten bevorzugten Weiterbildung von Verfahrensschritten des
in Fig. 1 dargestellten Verfahrens,
- Fig. 3
- ein Blockdiagramm einer zweiten bevorzugten Weiterbildung von Verfahrensschritten
des in Fig. 1 dargestellte Verfahrens,
- Fig. 4
- ein Blockdiagramm einer dritten bevorzugten Weiterbildung von Verfahrensschritten
des in Fig. 1 dargestellten Verfahrens,
- Fig. 5
- ein Blockdiagramm einer vierten bevorzugten Weiterbildung von Verfahrensschritten
des in Fig. 1 dargestellten Verfahrens
- Fig. 6
- ein Blockdiagramm einer zweiten Variante eines Verfahrens zum Betreiben einer Abfüllanlage,
- Fig. 7
- eine erste Ausführungsform einer Abfüllanlage und
- Fig. 8
- eine zweite Ausführungsform einer Abfüllanlage.
[0041] Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm einer ersten Variante eines Verfahrens 100 zum Betreiben
einer Abfüllanlage 1. Eine Abfüllanlage 1, die ausgebildet ist, das in Fig. 1 dargestellte
Verfahren 100 durchzuführen, ist in Fig. 7 dargestellt. Die Abfüllanlage 1 weist eine
erste Füllstelle 2 und eine zweite Füllstelle 3 auf. Die erste Füllstelle 2 weist
ein erstes Füllventil 4, einen ersten Durchfluss- oder Füllstandssensor 5 und eine
erste Steuer- und Auswerteeinheit 6 auf. Die erste Steuer- und Auswerteeinheit 6 ist
ausgebildet, den Abfüllprozess der ersten Füllstelle 2 zu regeln und zu überwachen.
Die zweite Füllstelle 3 weist ein zweites Füllventil 7, einen zweiten Durchfluss-
oder Füllstandssensor 8 und eine zweite Steuer- und Auswerteeinheit 9 auf, wobei die
zweite Steuer- und Auswerteeinheit 9 ausgebildet ist, die Abfüllprozesse der zweiten
Füllstelle 3 zu regeln und zu überwachen. Die erste Steuer- und Auswerteeinheit 6
der ersten Füllstelle 2 und die zweite Steuer- und Auswerteeinheit 9 der zweiten Füllstelle
3 sind über einen Kommunikationskanal 10 miteinander verbunden.
[0042] Das in Fig. 1 dargestellte Verfahren zum Betreiben einer Abfüllanlage 1 ist durch
verschiedene Verfahrensschritte gekennzeichnet. In einem ersten Verfahrensschritt
101 geht die erste Füllstelle 2 im Betriebszustand der Abfüllanlage 1 in einen Diagnosebetrieb
über. In einem zweiten Verfahrensschritt 102 meldet die erste Steuer- und Auswerteeinheit
6 der ersten Füllstelle 2 den Diagnosestart an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
9 der zweiten Füllstelle 3. Die Meldung erfolgt über den Kommunikationskanal 10. Während
des Diagnosebetriebes gibt die erste Steuer- und Auswerteeinheit 6 Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte aus (Verfahrensschritt 103). In einem weiteren Verfahrensschritt
104 übermittelt die zweite Steuer- und Auswerteeinheit 9 im Falle des Erkennens eines
Abweichens des aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswertes von dem aufgrund der in
der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit 9 abgelegten Ventilkennlinie zu erwartenden
Durchfluss- oder Füllstandswertes einer Abweichmeldung an die erste Steuer- und Auswerteeinheit
6. Nach Erhalt 105 der Abweichmeldung bricht die erste Steuer- und Auswerteeinheit
6 in einem Verfahrensschritt 106 den Diagnosebetrieb ab und geht in den Normalbetrieb
über. In einer alternativen Variante gibt die Steuer- und Auswerteeinheit 6 der ersten
Füllstelle 2 nach Erhalt 105 der Abweichmeldung korrigierte Ersatzdurchfluss- oder
Ersatzfüllstandswerte aus (Verfahrensschritt 107).
[0043] Das dargestellte Verfahren eignet sich insbesondere dazu, einen Diagnosebetrieb wenigstens
einer Füllstelle während des laufenden Abfüllbetriebes der Abfüllanlage durchzuführen.
Während des Diagnosebetriebs erfolgt auch an der sich im Diagnosebetrieb befindlichen
Füllstelle ein Abfüllvorgang. Neben der Möglichkeit, den Diagnosebetrieb in den Abfüllbetrieb
zu integrieren, bietet das dargestellte Verfahren zudem den Vorteil, dass eine deutlich
präzisere Abfüllung an den Füllstellen gewährleistet werden kann, zum Einen, da die
im Diagnosebetrieb befindliche Füllstelle Ersatzwerte für den Durchfluss oder den
Füllstand ausgibt, anhand derer die Befüllung kontrolliert/geregelt wird und zum anderen
da eventuell auftretende Fehler unmittelbar im Diagnosebetrieb erkannt und somit zeitnah
behoben werden können.
[0044] Die Fig. 2 bis 5 zeigen einzelne Ausschnitte aus dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren
in unterschiedlichen Varianten. Dargestellt sind nur die Verfahrensschritte zwischen
dem Verfahrensschritt 102 und 103. Sämtliche sonstigen in Fig. 1 dargestellten Verfahrensschritte
werden vor bzw. nach den in Fig. 2 bis 5 dargestellten Verfahrensschritten gleichwohl
durchgeführt.
[0045] Fig. 2 zeigt ein Blockdiagramm einer ersten bevorzugten Weiterbildung von Verfahrensschritten
des in Fig. 1 dargestellten Verfahrens 100. Nach der Mitteilung über den Diagnosestart
102 der ersten Füllstelle 2 an die zweite Füllstelle 3 ermittelt in einem Verfahrensschritt
108 die erste Steuer- und Auswerteeinheit 6 der ersten Füllstelle 2 die Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte anhand der aktuellen Ventilposition des ersten Füllventils
4 und der in der ersten Steuer- und Auswerteeinheit 6 abgelegten Ventilkennlinie.
Im Anschluss werden in einem Verfahrensschritt 103 die Ersatzwerte von der ersten
Steuer- und Auswerteeinheit 6 ausgegeben.
[0046] Eine alternative Variante zur Ermittlung der Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte
ist in Fig. 3 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform dadurch, dass in einem Verfahrensschritt 108' die zweite Steuer- und
Auswerteeinheit 9 aktuelle Durchfluss- oder Füllstandswerte an die erste Steuer- und
Auswerteeinheit 6 übermittelt und die erste Steuer- und Auswerteeinheit 6 diese aktuellen
Durchfluss- oder Füllstandswerte der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit 9 als Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
[0047] Die in Fig. 4 dargestellte Variante unterscheidet sich von den zuvor dargestellten
Varianten dadurch, dass in einem Verfahrensschritt 108" die erste Steuer- und Auswerteeinheit
6 die Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte derart ermittelt, dass zuvor in
der Steuer- und Auswerteeinheit 6 abgelegte Durchfluss- oder Füllstandswerte aus wenigstens
einem vergangenen Abfüllzyklus abgelegt sind und diese als Ersatzdurchfluss- oder
Ersatzfüllstandswerte ausgegeben werden.
[0048] Die in Fig. 5 dargestellte Variante zeichnet sich dadurch aus, dass in einem Verfahrensschritt
108‴ die zweite Steuer- und Auswerteeinheit 9 Durchfluss- oder Füllstandswerte, die
in ihr aus einem vergangenen Abfüllzyklus abgelegt sind, an die erste Steuer- und
Auswerteeinheit 6 der ersten Füllstelle 2 übermittelt und die erste Steuer- und Auswerteinheit
6 diese Werte als Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
[0049] In Fig. 6 ist ein Blockdiagramm eines zweiten Verfahrens 100' zum Betreiben einer
Abfüllanlage 1 dargestellt. Eine entsprechende Abfüllanlage 1, die sich insbesondere
zur Ausführung dieses Verfahrens anbietet, ist in Fig. 8 dargestellt. Die Abfüllanlage
1 weist eine dritte Füllstelle 11 auf. Die dritte Füllstelle 11 weist ein drittes
Füllventil 12, einen dritten Durchfluss- oder Füllstandssensor 13 und eine dritte
Steuer- und Auswerteeinheit 14 auf. Die dritte Steuer- und Auswerteeinheit 14 ist
ausgebildet, die Abfüllprozesse der dritten Füllstelle 11 zu steuern und zu überwachen.
Die dritte Steuer- und Auswerteeinheit 14 der dritten Füllstelle 11 ist über einen
Kommunikationskanal 10' mit der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit 9 der zweiten
Füllstelle 3 sowie der ersten Steuer- und Auswerteeinheit 6 der ersten Füllstelle
2 verbunden.
[0050] Das in Fig. 6 dargestellte Verfahren 100' zeichnet sich durch die folgenden Verfahrensschritte
aus: In einem ersten Verfahrensschritt 101 geht die erste Füllstelle in einen Diagnosebetrieb
über. In einem Verfahrensschritt 102' meldet die erste Füllstelle 2 den Diagnosestart
über den Kommunikationskanal 10, 10' an die dritte Füllstelle 11. In einem Verfahrensschritt
103 gibt die erste Füllstelle 2 Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte aus,
während der Diagnosebetrieb läuft. Mit den Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerten
wird der Abfüllbetrieb auch an der ersten Füllstelle aufrecht erhalten. In einem Verfahrensschritt
104' erkennt die dritte Steuer- und Auswerteeinheit 14 der dritten Füllstelle 11 ein
Abweichen eines aufgrund der in der dritten Steuer- und Auswerteeinheit abgelegten
Ventilkennlinie erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswertes von dem tatsächlich ermittelten
Durchfluss- oder Füllstandswert und meldet eine Abweichmeldung an die erste Steuer-und
Auswerteeinheit 6 der ersten Füllstelle 2. Während der bisher beschriebenen Verfahrensschritte
werden auch an der zweiten Füllstelle 3 Abfüllprozesse ausgeführt. In einem Verfahrensschritt
109 vergleichen die zweite Steuer- und Auswerteeinheit 9 und die dritte Steuer- und
Auswerteeinheit 14 das Maß und die Richtung der Abweichungen der aktuellen Durchfluss-
oder Füllstandswerte von den anhand der in den jeweiligen Steuer- und Auswerteeinheiten
9, 14 abgelegten Ventilkennlinien zu erwartenden Durchfluss- oder Füllstandswerten
und übermitteln im Fall einer gleichartigen Abweichung des Maßes und/oder der Richtung
dieser Abweichung an die erste Steuer-und Auswerteeinheit 6. In einem Verfahrensschritt
110 führt die erste Steuer-und Auswerteeinheit 6 eine Korrektur der in der ersten
Steuer- und Auswerteeinheit 6 abgelegten Ventilkennlinie des ersten Füllventils 4
durch. Insbesondere erfolgt diese Korrektur anhand des von wenigstens einer der anderen
Steuer- und Auswerteeinheiten 9, 14 übermittelten Werten für Maß und/oder Richtung
der Abweichung. In einem Verfahrensschritt 107 werden dann die mittels der korrigierten
Ventilkennlinie ermittelten korrigierten Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte
von der ersten Steuer- und Auswerteeinheit 6 ausgegeben.
[0051] Erkennt die erste Steuer- und Auswerteeinheit 6 im Diagnosebetrieb einen Fehlerzustand,
was durch Verfahrensschritt 111 in Fig. 6 dargestellt ist, stellt die erste Steuer-
und Auswerteeinheit 6 eine Anfrage über ein Diagnoseergebnis einer gleichartigen Diagnose
an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit 9 der zweiten Füllstelle 3 und/oder an die
dritte Steuer- und Auswerteeinheit 14 der dritten Füllstelle 11. Die zweite Steuer-
und Auswerteeinheit 9 und/oder die dritte Steuer- und Auswerteeinheit 14 übermittelt
oder übermitteln das angefragte Diagnoseergebnis an die erste Steuer- und Auswerteeinheit
6 der ersten Füllstelle 2. In einem Verfahrensschritt 112 wird ein Vergleich der Diagnoseergebnisse
durchgeführt. Im Falle eines gleichen Diagnoseergebnisses wird in einem Verfahrensschritt
113 auf einen Prozessfüller der Abfüllanlage geschlossen und ein selbiger ausgegeben.
Im Falle eines unterschiedlichen Diagnoseergebnisses wird in einem Verfahrensschritt
114 auf einen Füllstellenfehler der ersten Füllstelle 2 geschlossen und dieser ausgegeben.
Das in Fig. 6 dargestellte Verfahren eignet sich somit insbesondere auch dazu, einen
Prozessfehler von einem Füllstandsfehler zu unterscheiden.
Bezugszeichen
[0052]
- 1
- Abfüllanlage
- 2
- erste Füllstelle
- 3
- zweite Füllstelle
- 4
- erstes Füllventil
- 5
- erster Durchfluss- oder Füllstandssensor
- 6
- erste Steuer- und Auswerteeinheit
- 7
- zweites Füllventil
- 8
- zweiter Durchfluss- oder Füllstandssensor
- 9
- zweite Steuer- und Auswerteeinheit
- 10
- Kommunikationskanal
- 10'
- Kommunikationskanal
- 11
- dritte Füllstelle
- 12
- drittes Füllventil
- 13
- dritter Durchfluss- oder Füllstandssensor
- 14
- dritte Steuer- und Auswerteeinheit
- 100
- Verfahren
- 101
- Start des Diagnosebetriebs erste Füllstelle
- 102
- Mitteilung über Start an zweite Füllstelle
- 103
- Ausgabe von Ersatzwerten erste Füllstelle
- 104
- Erkennen einer Abweichung zweite Füllstelle und Meldung der Abweichung an erste Füllstelle
- 104'
- Erkennen einer Abweichung dritte Füllstelle und Meldung der Abweichung an erste Füllstelle
- 105
- Erhalt der Abweichmeldung erste Füllstelle
- 106
- Abbruch des Diagnosebetriebs, Übergang in Normalbetrieb erste Füllstelle
- 107
- Ausgabe korrigierter Ersatzwerte erste Füllstelle
- 108
- Bestimmung der Ersatzwerte erste Füllstelle anhand aktueller Ventilposition und Ventilkennlinie
- 108'
- Bestimmung der Ersatzwerte erste Füllstelle durch Übermittlung aktueller Durchfluss-
oder Füllstandswerte der zweiten Füllstelle an erste Füllstelle
- 108"
- Bestimmung der Ersatzwerte anhand vergangener Abfüllzyklen der zweiten Füllstelle
- 108‴
- Bestimmung der Ersatzwerte anhand vergangener Abfüllzyklen der dritten Füllstelle
- 109
- Vergleich von Maß und/oder Richtung der Abweichung von Ventilkennlinie zweite Füllstelle
und dritte Füllstelle und Übermittlung der Abweichung an erste Füllstelle
- 110
- Korrektur der Ventilkennlinie ersten Füllstelle anhand der übermittelten Werte
- 111
- Erkennen eines Fehlerzustandes erste Füllstelle im Diagnosebetrieb und Anfrage Diagnoseergebnis
an zweite Füllstelle und/oder dritte Füllstelle
- 112
- Vergleich der Diagnoseergebnisse
- 113
- Erkennen eines Prozessfehlers bei gleichen Diagnoseergebnissen
- 114
- Erkennen eines Füllstellenfehlers bei unterschiedlichen Diagnoseergebnissen
1. Verfahren (100) zum Betreiben einer Abfüllanlage (1), wobei die Abfüllanlage (1) wenigstens
eine erste Füllstelle (2) und wenigstens eine zweite Füllstelle (3) aufweist, wobei
die erste Füllstelle (2) wenigstens ein erstes Füllventil (4), wenigstens einen ersten
Durchfluss- oder Füllstandssensor (5) und wenigstens eine erste Steuer- und Auswerteeinheit
(6) zur Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der ersten Füllstelle (2) aufweist
und wobei die zweite Füllstelle (3) wenigstens ein zweites Füllventil (7), wenigstens
einen zweiten Durchfluss- oder Füllstandssensor (8) und wenigstens eine zweite Steuer-
und Auswerteeinheit (9) zur Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der zweiten
Füllstelle (3) aufweist, wobei in der ersten Steuer- und Auswerteeinheit (6) eine
Ventilkennlinie des ersten Füllventils (4) abgelegt ist und wobei in der zweiten Steuer-
und Auswerteeinheit (9) eine Ventilkennlinie des zweiten Füllventils (3) abgelegt
ist und wobei die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) und die zweite Steuer- und
Auswerteeinheit (9) über einen Kommunikationskanal (10) miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Betriebszustand der Abfüllanlage (1) die erste Füllstelle (2) in einen Diagnosebetrieb
übergeht (101),
dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) den Diagnosestart an die zweite Steuer-
und Auswerteeinheit (9) meldet (102),
dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) während des Diagnosebetriebs Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt (103),
dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) im Falle des Erkennens eines Abweichens
des aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswertes von dem aufgrund der Ventilkennlinie
erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert eine Abweichmeldung an die erste Steuer-
und Auswerteeinheit (6) übermittelt (104)
und dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) nach Erhalt (105) der Abweichmeldung
• den Diagnosebetrieb abbricht und in den Normalbetrieb übergeht (106)
• oder korrigierte Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt (107).
2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte von der ersten Steuer- und Auswerteeinheit
(6) anhand der aktuellen Ventilposition des ersten Füllventils (4) und der in der
ersten Steuer- und Auswerteeinheit (6) abgelegten Ventilkennlinie ermittelt werden.
3. Verfahren (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) aktuelle Durchfluss- oder Füllstandswerte
an die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) übermittelt und die erste Steuer- und
Auswerteeinheit (6) diese aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswerte als Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
4. Verfahren (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
• in der ersten Steuer- und Auswerteeinheit (6) Durchfluss- oder Füllstandswerte aus
wenigstens einem vergangenen Abfüllzyklus abgelegt sind und dass die erste Steuer-
und Auswerteeinheit (6) diese abgelegten Durchfluss- oder Füllstandswerte als Ersatzdurchfluss-
oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt,
• oder dass in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit (9) Durchfluss- oder Füllstandswerte
aus wenigstens einem vergangenen Abfüllzyklus abgelegt sind, dass die zweite Steuer-
und Auswerteeinheit (9) diese abgelegten Durchfluss- oder Füllstandswerte an die erste
Steuer- und Auswerteeinheit (6) übermittelt und die erste Steuer- und Auswerteeinheit
(6) diese von der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit (9) übermittelten Durchfluss-
oder Füllstandswerte als Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
5. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Abfüllanlage (1) wenigstens
eine dritte Füllstelle (11) aufweist, wobei die dritte Füllstelle (11) wenigstens
ein drittes Füllventil (12), wenigstens einen dritten Durchfluss- oder Füllstandssensor
(13) und wenigstens eine dritte Steuer-und Auswerteeinheit (14) zur Regelung und Überwachung
des Abfüllprozesses der dritten Füllstelle (11) aufweist, wobei in der dritten Steuer-
und Auswerteeinheit (14) eine Ventilkennlinie des dritten Füllventils (12) abgelegt
ist und wobei die dritte Steuer- und Auswerteeinheit (14) über einen Kommunikationskanal
(10') wenigstens mit der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit (9) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Diagnosebetrieb der ersten Füllstelle (2) die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
(9) ihren aktuell gemessenen Durchfluss- oder Füllstandswert mit dem aufgrund der
in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit (9) abgelegten Ventilkennlinie erwarteten
Durchfluss- oder Füllstandswert vergleicht, dass die dritte Steuer- und Auswerteeinheit
(14) ihren aktuell gemessenen Durchfluss- oder Füllstandswert mit dem aufgrund der
in der dritten Steuer-und Auswerteeinheit (14) abgelegten Ventilkennlinie erwarteten
Durchfluss- oder Füllstandswert vergleicht,
dass im Fall eines Abweichens der aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswerte von den aufgrund
der Ventilkennlinien erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswerten die zweite Steuer-
und Auswerteeinheit (9) und die dritte Steuer- und Auswerteeinheit (14) das Maß und/oder
die Richtung der Abweichungen bestimmen und miteinander vergleichen und im Fall einer
gleichartigen Abweichung die zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) und/oder die dritte
Steuer- und Auswerteeinheit (14) das Maß und/oder die Richtung der Abweichung an die
erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) übermittelt oder übermitteln,
dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) die Ventilkennlinie des ersten Füllventils
(4) korrigiert - insbesondere um das Maß und/oder die Richtung der Abweichung korrigiert
- und dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (9) einen mit der korrigierten Ventilkennlinie
bestimmten korrigierten Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswert ausgibt.
6. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der korrigierte Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswert mit der gleichen Methode
bestimmt wird, wie der Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswert, oder dass unterschiedliche
Methoden verwendet werden.
7. Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) im Diagnosebetrieb im Fall des Erkennens
eines Fehlerzustandes
• eine Anfrage über ein Diagnoseergebnis an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
(9) und/oder - sofern vorhanden - an die dritte Steuer- und Auswerteeinheit (14) sendet
und dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) und/oder die dritte Steuer- und
Auswerteeinheit (14) - sofern vorhanden - ein Diagnoseergebnis an die erste Steuer-
und Auswerteeinheit (6) übermittelt,
• das den Fehlerzustand begründende Diagnoseergebnis an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
(9) und/oder die dritte Steuer- und Auswerteeinheit (14) - sofern vorhanden - übermittelt,
dass das Diagnoseergebnis der ersten Steuer- und Auswerteeinheit (6) mit dem Diagnoseergebnis
der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit (9) und/oder - sofern vorhanden - der dritten
Steuer- und Auswerteeinheit (14) verglichen wird,
dass im Fall eines gleichen Diagnoseergebnisses auf einen Prozessfehler der Abfüllanlage
(1) geschlossen wird und
dass im Fall eines unterschiedlichen Diagnoseergebnisses auf einen Füllstellenfehler
der ersten Füllstelle (2) geschlossen wird.
8. Abfüllanlage (1) zum Abfüllen von Medien in Behältnisse, mit wenigstens einer ersten
Füllstelle (2) und mit wenigstens einer zweiten Füllstelle (3), wobei die erste Füllstelle
(2) wenigstens ein erstes Füllventil (4), wenigstens einen ersten Durchfluss- oder
Füllstandssensor (5) und wenigstens eine erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) zur
Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der ersten Füllstelle (2) aufweist und
wobei die zweite Füllstelle (3) wenigstens ein zweites Füllventil (7), wenigstens
einen zweiten Durchfluss- oder Füllstandssensor (8) und wenigstens eine zweite Steuer-und
Auswerteeinheit (9) zur Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der zweiten Füllstelle
(3) aufweist, wobei in der ersten Steuer- und Auswerteeinheit (6) eine Ventilkennlinie
des ersten Füllventils (4) abgelegt ist und wobei in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit
(9) eine Ventilkennlinie des zweiten Füllventils (7) abgelegt ist und wobei die erste
Steuer- und Auswerteeinheit (6) und die zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) über
einen Kommunikationskanal (10) miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) derart ausgelegt ist, dass sie nach Übergang
in einen Diagnosebetrieb den Diagnosestart an die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
(9) meldet,
dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) ferner derart ausgelegt ist, dass sie während
des Diagnosebetriebs Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt,
dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) derart ausgelegt ist, dass sie im Falle
des Erkennens eines Abweichens des aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswertes von
dem aufgrund der Ventilkennlinie erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert eine Abweichmeldung
an die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) übermittelt
und dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) ferner derart ausgelegt ist, dass sie nach
Erhalt der Abweichmeldung
● den Diagnosebetrieb abbricht und in den Normalbetrieb übergeht
● oder korrigierte Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswerte ausgibt.
9. Abfüllanlage (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abfüllanlage (1) wenigstens eine dritte Füllstelle (11) aufweist, wobei wobei
die dritte Füllstelle (11) wenigstens ein drittes Füllventil (12), wenigstens einen
dritten Durchfluss- oder Füllstandssensor (13) und wenigstens eine dritte Steuer-
und Auswerteeinheit (14) zur Regelung und Überwachung des Abfüllprozesses der dritten
Füllstelle (11) aufweist, wobei in der dritten Steuer- und Auswerteeinheit (14) eine
Ventilkennlinie des dritten Füllventils (12) abgelegt ist und wobei die dritte Steuer-
und Auswerteeinheit (14) über einen Kommunikationskanal (10') wenigstens mit der zweiten
Steuer- und Auswerteeinheit (9) verbunden ist,
dass die zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) und die dritte Steuer-und Auswerteeinheit
(14) derart ausgebildet sind, dass im Diagnosebetrieb der ersten Füllstelle (2) die
zweite Steuer- und Auswerteeinheit (9) ihren aktuell gemessenen Durchfluss- oder Füllstandswert
mit dem aufgrund der in der zweiten Steuer- und Auswerteeinheit (9) abgelegten Ventilkennlinie
erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert vergleicht, dass die dritte Steuer- und
Auswerteeinheit (14) ihren aktuell gemessenen Durchfluss- oder Füllstandswert mit
dem aufgrund der in der dritten Steuer- und Auswerteeinheit (14) abgelegten Ventilkennlinie
erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswert vergleicht,
dass im Fall eines Abweichens der aktuellen Durchfluss- oder Füllstandswerte von den
aufgrund der Ventilkennlinien erwarteten Durchfluss- oder Füllstandswerten die zweite
Steuer- und Auswerteeinheit (9) und die dritte Steuer- und Auswerteeinheit (14) das
Maß und/oder die Richtung der Abweichungen bestimmen und miteinander vergleichen und
im Fall einer gleichartigen Abweichung das Maß und/oder die Richtung der Abweichung
an die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) übermitteln,
und dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6) ferner derart ausgelegt ist, dass
sie die Ventilkennlinie des ersten Füllventils (4) korrigiert - insbesondere um das
Maß und/oder die Richtung der Abweichung korrigiert - und dass die erste Steuer- und
Auswerteeinheit (9) weiter derart ausgebildet ist, dass sie einen mit der korrigierten
Ventilkennlinie bestimmten korrigierten Ersatzdurchfluss- oder Ersatzfüllstandswert
ausgibt.
10. Abfüllanlage (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Steuer- und Auswerteeinheit (6), die zweite Steuer- und Auswerteeinheit
(9) und - sofern vorhanden - die dritte Steuer- und Auswerteeinheit (14) ferner derart
ausgelegt sind, das Verfahren gemäß wenigstens einem der Patentansprüche 2 bis 5 oder
7 auszuführen.