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EP 3 800 436 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.07.2023 Patentblatt 2023/30 |
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Anmeldetag: 01.10.2020 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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GESCHOSS MIT VERKÜRZTER REICHWEITE
SHORTENED RANGE PROJECTILE
PROJECTILE À COURTE PORTÉE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
02.10.2019 DE 102019126585
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.04.2021 Patentblatt 2021/14 |
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Patentinhaber: RWM Schweiz AG |
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8050 Zürich (CH) |
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Erfinder: |
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- Arnold, Christian
6460 Altdorf (CH)
- Engler, Markus Erwin
8626 Ottikon (CH)
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Vertreter: DREISS Patentanwälte PartG mbB |
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Friedrichstraße 6 70174 Stuttgart 70174 Stuttgart (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A1- 10 005 412 DE-U1- 9 317 440 US-A- 3 485 460
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DE-C- 472 910 US-A- 3 434 417
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Geschoss, insbesondere Übungsgeschoss, mit
verkürzter Reichweite, wie zum Beispiel in
FR2547407 A beschrieben. Die Erfindung betrifft die Gestaltung von Geschossen bzw. Flugkörpern,
insbesondere deren Ogive oder Spitze bzw. Geschossfront und deren Mantelfläche, die
durch eine, bevorzugt einstellbare, Formgestaltung bzw. Geometrie Einfluss auf die
Reichweite des Geschosses oder Flugkörpers nimmt. Durch eine spezielle Geometrie wird
erreicht, dass auf der gesamten Flugbahn des Geschosses oder Flugkörpers ein hoher
Widerstandsbeiwert (Cw-Wert) erzeugt wird, um ein stark abgebremstes Geschoss zu erhalten.
[0002] Aus der
DE 10 2015 117 003 A1 ist ein Geschoss mit reduzierter Reichweite bekannt. Das Geschoss umfasst einen Geschosskörper,
eine Geschossogive sowie wenigstens eine Leuchtspur und / oder ein Verzögerungselement.
Um die Geschwindigkeit und auch die Flugbahn zu reduzieren, wird vorgeschlagen, eine
Druck erzeugende Ladung im Geschosskörper einzubinden, die mit der wenigstens einen
Leuchtspur und / oder Verzögerungselement funktional in Verbindung steht. Die Druck
erzeugende Ladung soll ihrerseits auf die Geschossogive mit Sollbruchstellen einwirken
und diese aufreißen bzw. öffnen.
[0003] Die
DE 10 201 116 985 A1 beschäftigt sich mit einem selbstverzehrenden Geschoss, mit einem Geschossmantel
und wenigstens einem im Geschossmantel eingebundenen pyrotechnischen Satz. Dadurch,
dass das Geschoss mit einer definierten Geschwindigkeit abbrennt, verliert dieses
an Masse, sodass eine vorgegebene Wirkentfernung nicht überschritten wird.
[0004] Mit der
DE 30 45 129 C2 wird ein Übungsgeschoss mit verkürzter Reichweite offenbart, das eine Ausnehmung
aufweist, deren Öffnung im Bereich einer Geschossogive liegt und durch einen, durch
Reibungswärme schmelzbaren Werkstoff verschlossen ist, wobei die Ausnehmung ein unter
Druck befindliches Gas enthält.
[0005] Die
US 3,434,417 A offenbart eine Abwurfbombe mit einer quer zur Bombenachse ringförmigen, den Bombenquerschnitt
vergrößernde Bremsfläche zur Erhöhung des Luftwiderstandes. Die Abwurfbombe ist dazu
derart ausgebildet, dass die Bremsflächenanordnung zu jeder beliebigen Zeit nach der
Herstellung der eigentlichen Bombe leicht angebracht werden kann. Dazu kann die Bombe
an ihrem vorderen Teil mit einer Hülle aus Kunststoff oder ähnlichem Material überzogen
werden, die als Rillen mehrere dieser ringförmigen Bremsflächen trägt. In einer Ausführung
sind die ringförmigen Bremsflächen stufenförmig, sich zum nächsten Ring hin verjüngend.
[0006] Die
DE 100 05 412 A1 offenbart ein Übungsgeschoss mit einer nach Abschuss des Geschosses abtrennbare Geschossspitze.
Die Geschossspitze ist über ein am äußeren Umfang des Geschosses angeordneten ringförmigen
Abstandsteil mit sich heckseitig an die Geschossspitze anschließenden Geschosskörper
verbunden, sodass sich zwischen der Geschossspitze und dem Geschosskörper ein Hohlraum
ergibt. Der Hohlraum ist über eine zentrale, sich parallel zur Geschosslängsachse
erstreckenden Bohrung mit einer vorderen Öffnung der Geschossspitze verbunden. Mit
Trennung der Geschossspitze sinkt die maximale Reichweite des Geschosskörpers gegenüber
einem entsprechenden scharfen Geschoss mit Geschossspitze.
[0007] Die
US 3,485,460 A offenbart Ogive mit variablen Luftwiderständen, die an ein Geschoss befestigt werden
können, abhängig von der Reichweite des Geschosses.
[0008] Die
DE 93 17 440 U1 offenbart eine Übungspatrone mit einem Geschoss, das eine sich nach rückwärts verjüngende
Form hat, die vorn in eine schmale Ringfläche übergeht, die eine Führung des Geschosses
im Lauf bewirkt. Das Geschoss läuft vorn in einem Kegel aus, der auch abgestumpft
sein kann. Erreicht werden soll, dass die Übungspatrone bei geringerem Gewicht, gedrungener
Bauweise und wirtschaftlicher Herstellung einen Übungsablauf gewährleistet, dessen
Parameter denen des scharfen Schusses tatsächlich nahekommt und Abweichungen zwischen
Übung und scharfen Schuss so gut wir ausschließen.
[0009] Die
DE 472 910 C offenbart ein Geschoss mit voller Spitze und sich im Querschnitt verjüngenden Bodenansatz
um den Luftwiderstand zu verringern. Der Bodenansatz besteht aus sich verringernden
Zylindern, durch eine treppenartige Abstufung nach Art einer Spirale oder Kegelstümpfen.
[0010] Die
DE 32 01 629 C2 setzt zur Verkürzung der Reichweite Bremsflächen ein, wodurch nicht die Fluggeschwindigkeit
des Geschosses, sondern sein Drall gebremst wird. Wenn die Rotationsgeschwindigkeit
des Geschosses unter einen bestimmten Wert fällt, wird das Geschoss schlagartig in
seiner Flugbahn instabil, sodass es kippt und stark abgebremst wird.
[0011] Mit der
DE 41 41 082 C2 wird ein drallstabilisiertes Übungsgeschoss mit verkürzter Reichweite vorgeschlagen,
das einen Mantel mit beweglichem Mantelelement aufweist. Zudem umfasst das Geschoss
einen in einem Zylinderraum verschiebbaren, eine Druckkammer begrenzenden Kolben,
der in seiner Endstellung das bewegliche Mantelelement arretiert.
[0012] Die
DE 100 01 503 C1 präsentiert eine kostengünstige Übungsmunition auf der Basis eines unterkalibrigen
Wuchtgeschosses mit einem aus Schwermetall bestehenden Penetrator. Mit diesem Penetrator
direkt oder indirekt verbunden ist eine Bremsogive, die den natürlichen Luftwiderstand
des Original-Geschosses wesentlich erhöht.
[0013] Eine Übungsmunition mit einer reichweitenverkürzenden, aerodynamisch wirkenden Bremsogive
kann der
DE 21 55 467 C1 entnommen werden. Ein vorderer Teil einer Geschossogive besteht aus einem durch den
Luftwiderstand schmelzbaren Material. Beim Eintritt des Geschosses in eine Bremszone
platzt der vordere Teil nach dem Schmelzen und wird vom Geschosskörper abgetrennt.
Die anströmende Luft bewirkt dann, dass sich der Luftwiderstand des Geschosses stark
vergrößert.
[0014] Die
DE 33 35 997 A1 offenbart ein Übungsgeschoss für großkalibrige Rohrwaffen, bei dem der Flug nach
Erreichen variabel einstellbarer Übungsschussweiten bereits im Überaschallbereich
derartig geändert werden soll, dass eine weitere Verkürzung der Strecke hinter dem
Ziel und somit auch der jeweiligen Gesamtflugweite gegenüber gekannten Übungsgeschossen
erzielt werden kann. Bei unveränderter Außengeometrie des Übungsgeschosses enthält
dieses Übungsgeschoss zur Lösung der Aufgabe einen weiteren Körper, der den Schwerpunkt
des Übungsgeschosses derart verändert, dass das Übungsgeschoss bei Deckungsgleichheit
des Luftangriffspunktes und des Übungsgeschossschwerpunktes instabil wird und frühzeitig
verstärkt abbremst.
[0015] Die
DE 472 910 A beschreibt ein Geschoss mit voller Spitze und einem sich im Querschnitt verjüngenden
Bodenansatz. Damit wird ein Geschoss geschaffen, das unter sonst gleichen Bedingungen
eine größere Reichweite des Schusses erlang als bei bekannten Geschossen. Durch die
Geometrie des Geschosses wird der Luftwiderstand des Geschosses während des Fluges
vermindert. Dazu ist die Mantelfläche des Bodenansatzes treppenartig abgestuft.
[0016] Die
US 3 434 417 A): Die D1 betrifft eine Bremseinrichtung für eine Bombe.
[0017] Die
DE 100 05 412 A1 betrifft ein Übungsgeschoss, dessen Geschossspitze abtrennbar ist. Sie wird beim
Abschuss des Übungsgeschosses durch die Massenträgheit zerstört. Dadurch kommt eine
flache Geschossfront zum Vorschein, die den Luftwiderstand des Geschosses erhöht und
dessen Reichweite verringert. Das Übungsgeschoss umfasst ausklappbare Flügel, welche
das Geschoss stabilisieren.
[0018] Die
US 3 485 460 betrifft ein Geschoss, das wahlweise mit verschieden geformten Ogiven ausgestattet
werden kann. Dadurch kann der Luftwiderstand und mit ihm die Reichweite des Geschosses
eingestellt werden.
[0019] Aus der
DE 93 17 440 ist eine Übungspatrone für eine Panzerfaust bekannt,
[0020] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe eine weitere Möglich eines drallstabilisierten
Geschosses, insbesondere eines Übungsgeschosses, mit verkürzter Reichweite aufzuzeigen.
[0021] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0022] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein Geschoss einer Formanpassung bzw.
[0023] Geometrieveränderung zu unterziehen, um auf der gesamten Flugbahn einen hohen Widerstandsbeiwert
(Cw-Wert) zu erzeugen unter Beibehalten einer stabilen Flugbahn.
[0024] Das Geschoss weist eine flache Geschossspritze bzw. großflächige Geschossfront auf.
Bei einer abgeflachten Geschossfront ist die Geschossspitze bevorzugt kegelstumpfartige
ausgebildet. Zur Zuführbarkeit der Geschosse bzw. der Patronen in eine Waffe kann
auf einer flachen Geschossspitze eine Schutzhaube montiert werden, die sich beispielsweise
durch den Drall beim Durchgang durch ein Waffenrohr an dessen Mündung vom Geschoss
ablöst. Dazu kann die Schutzhaube Sollbruchstellen aufweisen und beispielsweise aus
Kunststoff bestehen. Nach Ablösen der Schutzhaube gibt diese die Funktion der strömungstechnischen
Geschossfront frei. Je nach einzuhaltendem Schuss-Sicherheitsbereich kann die Geschosshaube
angepasst und je nach Situation auf eine Schutzhaube auch verzichtet werden.
[0025] Des Weiteren kann die Mantelfläche des Geschosses stufenartig ausgebildet sein. Dadurch
ergeben sich zu der flachen bzw. abgeflachten Geschossfront Luftangriffsflächen an
der Mantelfläche des Geschosses. So ist vorgesehen, dass der Geschossmantel in mehrere
Geschossmantelabschnitte unterteilt wird. Der einzelne Geschossmantelabschnitt ist
zum nachfolgenden Geschossmantelabschnitt hin verjüngend (stufenartig) aufgeführt.
Dadurch bilden sich am Geschosskörper zur Geschossachse hin verlaufende Flächen, wodurch
die Widerstandsflächen am Geschoss, insbesondere am Geschosskörper, erhöht werden.
[0026] Durch die nunmehr großflächige Geschossfront und/ oder die Gestaltung der Mantelfläche
des Geschosses wird der Widerstandsbeiwert insbesondere im Unterschallbereich stark
erhöht, was ein starkes Abbremsen des Geschosses im Flug bewirkt und somit die Einhaltung
eines bestimmten Sicherheitsbereichs garantiert.
[0027] Mit der Geometrieveränderung an der Geschossspitze und/oder Mantelfläche kann die
Flugweite von Geschossen beeinflusst, insbesondere reduziert werden. D.h., durch die
Änderung der Geometrie der Geschosse kann die Reichweite bzw. Flugdistanz der Geschosse
massiv verkürzt werden unter Einhaltung einer stabilen Flugbahn. Damit wird einer
Forderung nach Geschossen mit stark reduzierter Flugweite entsprochen. Eine derartige
Lösung bietet sich für Schießplätze von begrenzter Größe bzw. Fläche an.
[0028] Neben der massiven Erhöhung des Widerstandsbeiwertes liegt ein weiterer Vorteil darin,
dass die Funktion der Reichweitenreduzierung temperaturunabhängig ist. Die Herstellung
der Geschosse selbst ist zudem kostengünstig. Einstiche zur Schaffung der Widerstandsflächen
am Geschosskörper können über ein spanabhebendes Verfahren in den Geschossmantel des
Geschosskörpers eingebracht werden.
[0029] Um zu erreichen, dass ein Geschoss, insbesondere ein Übungsgeschoss, mit einem Geschosskörper,
einem Geschossmantel und einem Geschosskopf nach einer vorbestimmten Flugzeit bzw.
Flugweite flugunfähig wird, ist vorgesehen, dass der Geschosskopf eine flache bzw.
abgeflachte Geschossfront aufweist. Alternativ oder zur Unterstützung des Ziels der
Flugunfähigkeit des Geschosses ist vorgesehen, dass der Geschossmantel in mehrere
Geschossmantelabschnitte unterteilt wird. Der einzelne Geschossmantelabschnitt ist
zum nachfolgenden Geschossmantelabschnitt hin verjüngend ausgeführt. Dadurch bilden
sich am Geschosskörper zur Geschossachse hin verlaufende Flächen, wodurch die Widerstandsflächen
am Geschoss, insbesondere am Geschosskörper, erhöht werden. Wird durch diese zur Geschossachse
(senkrecht) verlaufenden Flächen ein ausreichender Widerstandsbeiwert geschaffen,
kann auf eine flache oder abgeflachte Geschossfront auch verzichtet werden.
[0030] Die Verkürzung der Flugbahn des Geschosses wird einzig durch die Außengeometrie des
Geschosses erreicht. Es befindet sich keine Pyrotechnik im Geschoss. Das Grundprinzip
der Verkürzung der Flugbahn schlägt sich in einer einfachen Bauweise nieder. Es wird
eine absolute Zuverlässigkeit garantiert, da die Funktion bereits ab Abschuss gegeben
ist. Das Grundprinzip ist auf kleinste Kaliber adaptierbar, da keine Auslösemechanismen
zur Erfüllung der Funktion notwendig sind. Die Geschosse haben eine unbegrenzte Lebensdauer
sowie keine, oder nur sich unmittelbar nach der Rohrmündung vom Geschoss lösende Teile
(ohne Schutz- bzw. Geschosshaube).
[0031] Anhand eines einzigen Figurenbeispiels soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0032] Dargestellt ist ein Geschoss 1, beispielsweise ein 30mm Übungsgeschoss für eine Rohrwaffe,
mit einem Geschosskörper 2 und einem am vorderen Ende befindlichen Geschosskopf 3.
Wenn erwünscht, kann der Geschosskopf 3 von einer Geschosshaube 4 umschlossen sein.
Diese kann zur Verbesserung der Zuführbarkeit des Geschosses 1 in eine nicht näher
dargestellte Rohrwaffe am Geschosskopf 3 montiert sein. Die Geschosshaube 4 kann nicht
näher dargestellt Sollbruchstellen aufweisen. Bevorzugt ist das Material der Geschosshaube
4 ein Kunststoff.
[0033] Der Geschosskopf 3 weist in dieser Darstellung eine flache Stirnfläche bzw. Geschossfront
5 auf. Die Stirnfläche 5 verläuft bevorzugt über dem gesamten Kaliberdurchmesser d1
und kann auch einen Radius beinhalten. Die Stirnfläche 5 des Geschosskopfes 3 kann
auch kleiner als der Kaliberdurchmesser d1 sein (nicht näher dargestellt). In diesem
Fall wird eine kegelstumpfartige Geometrie bevorzugt, wobei eine Deckfläche der Stirnfläche
bzw. der Geschossfront des Geschosses 1 entspricht. Die Geometrievorgabe der Geschossfront
5 stellt eine Maßnahme zur Reichweitenreduzierung des Geschosses 1 dar.
[0034] Der Geschosskörper 2 weist über seinen Geschossmantel sogenannte Einstiche 6.1, 6.2
und 6.3 am Kaliberdurchmesser d1 auf. Diese Einstiche 6.1, 6.2, 6.3 sind umfänglich,
bevorzugt all- oder vollumfänglich, im Geschossmantel 7 (strichartig dargestellt)
vorgesehen. Die Einstiche 6.1, 6.2, 6.3 können mittels eines spanabhebenden Verfahrens
eingebracht werden. Durch diese Einstiche 6.1, 6.2, 6.3 werden am Geschosskörper 2
(Widerstands-) Flächen 8.1, 8.2 und 8.3 geschaffen. Der Geschossmantel 7 wird dadurch
in mehrere Geschossmantelabschnitte 7.1, 7.2, 7. 3 unterteilt, die ihrerseits, vom
Kaliberdurchmesse d1 ausgehend, sich zur Geschossachse 10 verjüngen, wobei sich der
Geschossmantelabschnitt 7.1 mit vom Kaliberdurchmesser d1 zum nachfolgenden Geschossmantelabschnitt
7.2 hin verjüngt, der selbst mit dem Kaliberdurchmesser d1 beginnend sich zum nachfolgen-
den Geschossmantelabschnitt 7.3 hin verjüngt etc. Dabei weist der Geschosskörper 2
zumindest zwei Geschossmantelabschnitte 7.1, 7.2 (7.3) auf. Die Geschossmantelabschnitte
7.1, 7.2, 7.3 können die in der Länge und Ausführung unterschiedlich gestaltet sein.
[0035] Über die Wahl der Winkelgröße der Winkelader Einstiche 6.1, 6.2, 6.3 kann die Flächengröße
der Flächen 8.1, 8.2, 8.3 eingestellt werden. Bevorzugt wird ein Winkel a von ca.
10-20°, der zwischen den Geschossmantelabschnitten 7.1, 7.2, 7.3 und dem Kaliberdurchmesser
d1 ein- geschlossen ist. Vorgenannte Maßnahme dient ebenfalls zur Reduzierung der
Reichweite des Geschosses 1.
[0036] In der bevorzugten Ausführung werden beide Maßnahmen miteinander kombiniert. Mit
9 ist ein Führungsband gekennzeichnet, das den Drall für das Geschoss 1 überträgt.
Die Funktionsweise ist wie folgt
[0037] Das Geschoss 1 wird aus einem nicht näher dargestellten Waffenrohr einer nicht näher
dargestellten Rohrwaffe getrieben, d.h. verschossen. Bei Vorhandensein einer Schutzhaube
oder Geschosshaube 4, löst sich diese nach dem Rohrdurchgang, beispielsweise durch
den Geschossdrall, vom Geschoss 1 ab. Das Ablösen wird durch die Sollbruchstellen
unterstützt.
[0038] Das Geschoss 1 fliegt nunmehr ohne Geschosshaube 4, wodurch die Luft an die plane
Stirnfläche bzw. Geschossfront 5 des Geschosskopfes 3 angreifen kann.
[0039] Des Weiteren bildet sich ein Widerstand an den Flächen 8.1, 8.2, 8.3.
[0040] In Summe beider Maßnahmen wird bewirkt, dass der sich dabei aufbauende Widerstandsbeiwert
das Geschoss 1 stark abgebremst und dieses dann planmäßig herunterfällt.
[0041] Die Flugzeit bzw. Flugweite ist durch die Geschoss- und / oder Geschossmantel- Geometrie
voreinstellbar. Das Einstellen der Flugweite kann durch Variationen der Winkel a der
Einstiche 6.1, 6.2, 6.3 und/oder der Form der Geschossfront 5 des Gefechtskopfes 3
erfolgen, was von Vorteil ist.
[0042] Im Rahmen der Erfindung sind somit Einstellvarianten möglich. So können die Winkel
(a) der Einstiche 6.1, 6.2, 6.3 unterschiedlich sein. Der Winkel a des Einstichs 6.1
kann daher vom Winkel a des Einstichs 6.2 oder 6.3 unterscheiden, was auch für den
Einstich 6.2 in Bezug auf den Einstich 6.3 zutreffen kann und umgekehrt.
[0043] Auch ist die Anzahl der Einstiche nicht auf drei begrenzt. Hier besteht eine freie
Wahl und ist abhängig der gewünschten Flugzeit bzw. Flugweite zu wählen. Zudem können
die Geschoss- mantelabschnitte 7.1, 7.2, 7.3 unterschiedlich lang sein. D.h. der Geschossmantelabschnitt
7.1 kann länger als der Geschossmantelabschnitt 7.2 aber kürzer als der Geschossmantelabschnitt
7.3 sein etc.
[0044] Auch die Form der Geschossfront 5 ist variabel. Wie bereits aufgeführt, kann diese
plan, abgeflacht oder dergleichen gewählt werden.
[0045] Neben einer planen, glatten können zudem auch andere Oberflächenarten und -formen
der Geschossfront 5 vorgesehen werden. So kann die Oberfläche des Geschosskopfes 3
beispielsweise auch rau (unebene Fläche) sein kann. Andere Möglichkeiten kennt der
Fachmann.
1. Geschoss (1), insbesondere Übungsgeschoss, mit einem Geschosskörper (2), einem Geschossmantel
(7) und einem Geschosskopf (3), wobei der Geschossmantel (7) in drei oder mehr Geschossmantelabschnitte
(7.1, 7.2, 7.3) unterteilt ist, wobei die Geschossmantelabschnitte (7.1, 7.2, 7.3)
zum jeweils nachfolgenden Geschossmantelabschnitt (7.2, 7.3) hin verjüngt sind, derart,
dass sich die Geschossmantelabschnitte (7.1, 7.2) vom Kaliberdurchmesser (d1) zum
jeweils nachfolgenden Geschossmantelabschnitt (7.2, 7.3) hin verjüngen, und wobei
der Geschossmantel (7) ein Führungsband (9) aufweist, das den Drall auf das Geschoss
(1) überträgt.
2. Geschoss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verjüngung am Geschosskörper (2) zur Geschossachse (10) verlaufende Flächen
(8.1, 8.2, 8.3) gebildet werden.
3. Geschoss (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Geschosskopf (3) von einer Geschosshaube (4) umhüllbar ist, die am Geschosskopf
(3) montierbar ist.
4. Geschoss (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschosshaube (4) Sollbruchstellen aufweist.
5. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die Verjüngung Einstiche (6.1, 6.2, 6.3) umfänglich im Geschossmantel (7) eingebracht
sind, die jeweils einen Winkel (a) einschließen.
6. Geschoss (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkel (a) der Einstiche (6.1, 6.2, 6.3) unterschiedlich groß sein können.
7. Geschoss (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkel (a) zwischen 10 und 20° liegen.
8. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Geschosskopf (3) eine flache Geschossfront (5) aufweist.
9. Geschoss (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschossfront (5) sich über den Kaliberdurchmesser (d1) erstreckt.
10. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschossfront (5) kleiner als der Kaliberdurchmesser (d1) ist
11. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Geschosskopf (3) kegelstumpfartig ausgebildet ist.
12. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche der Geschossfront (5) des Geschosskopfes (3) glatt ist.
13. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche der Geschossfront (5) des Geschosskopfes (3) rau ist
14. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschossmantelabschnitte (7.1, 7.2. 7.3 unterschiedlich lang sein können.
15. Geschoss (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Geschosskopf- und / oder Geschossmantel-Geometrie eine Flugzeit bzw. Flugweite
des Geschosses (1) einstellbar ist.
1. Projectile (1), in particular a training projectile, comprising a projectile body
(2), a projectile jacket (7), and a projectile head (3), wherein the projectile jacket
(7) is divided into three or more projectile jacket portions (7.1, 7.2, 7.3), wherein
the projectile jacket portions (7.1, 7.2, 7.3) are tapered toward the relevant subsequent
projectile jacket portion (7.2, 7.3) such that the projectile jacket portions (7.1,
7.2) taper from the caliber diameter (d1) toward the relevant subsequent projectile
jacket portion (7.2, 7.3), and wherein the projectile jacket (7) has a driving band
(9) which transmits the spin to the projectile (1).
2. Projectile (1) according to claim 1, characterized in that surfaces (8.1, 8.2, 8.3) extending toward the projectile axis (10) are formed by
the taper on the projectile body (2).
3. Projectile (1) according to either claim 1 or claim 2, characterized in that the projectile head (3) can be encased by a projectile cap (4) which can be mounted
on the projectile head (3).
4. Projectile (1) according to claim 3, characterized in that the projectile cap (4) has predetermined breaking points.
5. Projectile (1) according to any of claims 1 to 4, characterized in that for the taper, recesses (6.1, 6.2, 6.3) are introduced circumferentially in the projectile
jacket (7), each of which encloses an angle (a).
6. Projectile (1) according to claim 5, characterized in that the angles (a) of the recesses (6.1, 6.2, 6.3) can be different sizes.
7. Projectile (1) according to either claim 5 or claim 6, characterized in that the angles (a) are between 10 and 20°.
8. Projectile (1) according to any of claims 1 to 7, characterized in that the projectile head (3) has a flat projectile front (5).
9. Projectile (1) according to claim 8, characterized in that the projectile front (5) extends over the caliber diameter (d1).
10. Projectile (1) according to either of claims 8 or 9, characterized in that the projectile front (5) is smaller than the caliber diameter (d1)
11. Projectile (1) according to any of claims 8 to 10, characterized in that the contact surface (3) is frustoconical.
12. Projectile (1) according to any of claims 8 to 11, characterized in that a surface of the projectile front (5) of the projectile head (3) is smooth.
13. Projectile (1) according to any of claims 1 to 12, characterized in that a surface of the projectile front (5) of the projectile head (3) is rough.
14. Projectile (1) according to any of claims 1 to 13, characterized in that the projectile jacket portions (7.1, 7.2, 7.3) can be different lengths.
15. Projectile (1) according to any of claims 1 to 14, characterized in that a flight time or flight distance of the projectile (1) can be set by the projectile
head geometry and/or projectile jacket geometry.
1. Projectile (1), en particulier projectile d'exercice, avec un corps de projectile
(2), une enveloppe de projectile (7) et une tête de projectile (3), dans lequel l'enveloppe
de projectile (7) est divisée en trois parties d'enveloppe de projectile (7.1, 7.2,
7.3) ou plus, dans lequel les parties d'enveloppe de projectile (7.1, 7.2, 7.3) sont
amincies en direction de respectivement la partie d'enveloppe de projectile (7.2,
7.3) suivante, de telle sorte que les parties d'enveloppe de projectile (7.1, 7.2)
s'amincissent à partir du diamètre de calibre (d1) vers respectivement la partie d'enveloppe
de projectile (7.2, 7.3) suivante, et dans lequel l'enveloppe de projectile (7) présente
une bande de guidage (9), qui transfère la rotation sur le projectile (1).
2. Projectile (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que les surfaces (8.1, 8.2, 8.3) s'étendant sur le corps de projectile (2) vers l'axe
de projectile (10) sont formées par l'amincissement.
3. Projectile (1) selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la tête de projectile (3) peut être enveloppée par une coiffe de projectile (4),
qui peut être montée sur la tête de projectile (3).
4. Projectile (1) selon la revendication 3, caractérisé en ce que la coiffe de projectile (4) présente des points de rupture.
5. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que pour l'amincissement des encoches (6.1, 6.2, 6.3) sont pratiquées de manière périphérique
dans l'enveloppe de projectile (7), qui forment respectivement un angle (a).
6. Projectile (1) selon la revendication 5, caractérisé en ce que les angles (a) des encoches (6.1, 6.2, 6.3) peuvent être de différentes tailles.
7. Projectile (1) selon la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce que les angles (a) sont compris entre 10 et 20°.
8. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la tête de projectile (3) présente un front de projectile (5) plat.
9. Projectile (1) selon la revendication 8, caractérisé en ce que le front de projectile (5) s'étend sur toute l'étendue du diamètre de calibre (d1).
10. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 8 ou 9, caractérisé en ce que le front de projectile (5) est inférieur au diamètre de calibre (d1).
11. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 8 à 10, caractérisé en ce que la tête de projectile (3) est réalisée de manière tronconique.
12. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 8 à 11, caractérisé en ce qu'une surface du front de projectile (5) de la tête de projectile (3) est lisse.
13. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 12, caractérisé en ce qu'une surface du front de projectile (5) de la tête de projectile (3) est rugueuse.
14. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 13, caractérisé en ce que les parties d'enveloppe de projectile (7.1, 7.2, 7.3) peuvent être de différentes
longueurs.
15. Projectile (1) selon l'une quelconque des revendications 1 à 14, caractérisé en ce qu'un temps de vol ou une autonomie en vol du projectile (1) peut être réglé (e) par
la géométrie de la tête de projectile et/ou de l'enveloppe de projectile.

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