[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Dekorbauteilen, die einen
plattenförmigen Kern, vorzugsweise aus einem Holzwerkstoff, und einen bedruckten Bedruckstoff
aufweisen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- Bedrucken eines Bedruckstoffes mit einem Dekor mittels einer Digitaldruckanlage, wobei
das Dekor eine Dekorlänge und eine Dekorbreite aufweist,
- Weiterverarbeiten des bedruckten Bedruckstoffes, sodass Dekorblätter entstehen, deren
Abmessungen denen des Kerns entsprechen,
- Verpressen jeweils eines Dekorblattes mit einem Kern und
- Aufteilen des mit dem Dekorblatt versehenen Kerns zu einer Mehrzahl von Dekorbauteilen.
[0002] Derartige Verfahren sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt und werden
verwendet, um unterschiedliche Dekorbauteile herzustellen. Zu diesen zählen beispielsweise
Laminatpaneele, die als Fußbodenbelag oder als Wand- oder Deckenverkleidung verwendet
werden können, sowie plattenförmige Dekorbauteile, die beispielsweise zur Herstellung
von Möbeln oder anderen Gegenständen dienen.
[0003] In vielen Ausführungsformen handelt es sich bei dem Bedruckstoff um eine Papierbahn,
die mit dem gewünschten Dekor bedruckt wird. In der Regel nach dem Bedrucken des Bedruckstoffes
mit dem Dekor wird der Bedruckstoff mit dem Kern beispielsweise durch Verpressen verbunden
und dann gemeinsam mit dem Kern aufgeteilt, sodass die gewünschten Dekorbauteile entstehen.
Ein Dekorbauteil hat folglich geringere Abmessungen als der Kern, mit dem der bedruckte
Bedruckstoff verbunden wird. Entsprechend ist auch das Dekor größer als das Dekorbauteil.
In der Regel beinhaltet das Dekor mehrere, beispielsweise 8, 10 oder 12 Einzeldekors,
die der gleichen Anzahl von Dekorbauteilen entsprechen. Jedes Dekorbauteil ist folglich
mit einem Einzeldekor versehen.
[0004] Üblicherweise werden für die Herstellung von Laminatpaneelen, die als Fußbodenpaneele
dienen, Papierbahnen, mit einem Dekor bedruckt. Dies geschieht oft mittels Druckwalzen
beispielsweise im Rotationsdruck. Die Dimensionen der Druckwalze sind nach oben begrenzt,
da eine Vergrößerung der Druckwalze auch eine Vergrößerung des Gewichtes zur Folge
hat. Deshalb ist die Drucklänge, die durch den Umfang der Druckwalze gegeben ist und
die der Dekorlänge entspricht, ebenfalls begrenzt. Der Flächeninhalt der Mantelfläche
der Druckwalze entspricht der Druckfläche, und damit der Fläche des Dekors, die für
die Dekorbauteile verwendet werden kann.
[0005] Heutzutage werden Bedruckstoffe auch mit Digitaldruckanlagen, die keine Druckwalze
mehr aufweisen, bedruckt. Das Dekor, das auf den Bedruckstoff aufgedruckt wird, ist
in einer Druckdatei enthalten, die zudem in der Regel Steuerbefehle und Druckparameter
beinhaltet, die der Digitaldruckanlage übergeben werden. Die Abmessungen des enthaltenen
Dekors entsprechen denen, die aus dem Walzendruck oder dem Rotationsdruck bekannt
sind.
[0006] Insbesondere bei Fußboden-Laminatpaneelen soll oft der optische Eindruck von Echtholz-Paneelen
nachempfunden und emittiert werden. Dies bedeutet, dass Dekorwiederholungen nachteilig
sind, da diese in der Natur nicht vorkommen. Im Rotationsdruck kann eine höhere Vielfalt
von Einzeldekoren, also den Dekoren, die auf den Dekorbauteilen abgebildet sind, nur
erreicht werden, indem unterschiedliche Druckwalzen verwendet werden. Dabei wird zunächst
das Dekor einer ersten Druckwalze in einer vorbestimmten Anzeige gedruckt und die
entsprechenden Dekorbauteile hergestellt. Anschließend wird die Druckwalze gewechselt
und das Dekor der zweiten Druckwalze gedruckt. Die so hergestellten Dekorbauteile
müssen zwischengelagert und dann gemischt werden, um zu Paketen oder Gebinden verpackt
werden zu können, Einzeldekor-Vielfalt aufweisen und möglichst keine Wiederholungen
des Einzel Dekors beinhalten. Ähnlich geht man im Digitaldruck vor. Auch hier wird
zunächst ein erstes Dekor in einer vorbestimmten Anzeige gedruckt, sodass eine erster
Satz Dekorbauteile in eben dieser vorbestimmten Anzahl hergestellt wird. Ein zweiter
Satz Dekorbauteile wird anschließend gedruckt, indem ein zweites Dekor ebenfalls in
einer vorbestimmten Anzeige gedruckt und die so entstehenden Dekorbauteile mit den
Dekorbauteile mit dem ersten Dekor vermischt werden. Dies ist aufwendig und zeit-
und kostenintensive.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von
Dekorbauteilen so weiterzuentwickeln, dass eine höhere Dekorvielfalt erreicht werden
kann.
[0008] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, das sich dadurch auszeichnet, dass die Dekorlänge wenigstens so lang
ist wie zwei Dekorbauteile. Vorzugsweise ist die Dekorlänge wenigstens so lang wie
drei, vorzugsweise vier, besonders bevorzugt wie sechs Dekorbauteile.
[0009] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die aus dem Rotationsdruck stammende
Begrenzung der Größe des Dekors bei einer Digitaldruckanlage nicht oder zumindest
nicht so stark vorliegt. Die Größe des Dekors, das in der Druckdatei enthalten und
der Digitaldruckanlage übergeben wird, ist im wesentlichen durch die maximale Größe
der Druckdatei begrenzt, die von der elektrischen Steuerung, beispielsweise einer
elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung, der Digitaldruckanlage verarbeitet und
gehandhabt werden kann. Die Dekorlänge ist vorzugsweise größer als die Dekorbreite.
Die Länge der Dekorbauteile ist vorzugsweise größer als die Breite der Dekorbauteile.
[0010] Das Dekor ist vorzugsweise in einer Druckdatei elektronisch gespeichert, die der
Digitaldruckanlage übergeben und zur Steuerung der Digitaldruckanlage verwendet wird.
Alternativ dazu ist das Dekor auf mehrere derartige Druckdateien aufgeteilt, die der
Digitaldruckanlage übergeben werden und zur Steuerung der Digitaldruckanlage verwendet
werden. In diesem Fall werden die mehreren Druckdateien gemeinsam verwendet, um die
Digitaldruckanlage zu steuern. Es ist nicht vorgesehen, dass zunächst der Teil des
Dekors, der in einer ersten Druckdatei gespeichert ist, in einer vorbestimmten Anzeige
gedruckt wird, bevor ein anderer Teil des Dekors, der in einer zweiten Druckdatei
gespeichert ist, gedruckt wird. Ist das Dekor auf mehrere Druckdateien aufgeteilt,
werden diese entsprechenden Teile des Dekors nacheinander gedruckt. So wird bevorzugt
zunächst der Teil des Dekors einmalig gedruckt, der in der ersten Druckdatei gespeichert
ist. Anschließend wird der Teil des Dekors einmalig gedruckt, der in einer zweiten
Druckdatei gespeichert ist. Dies setzt sich fort bis jeder Teil des Dekors einmal
gedruckt wurde. Dieses Verfahren wird anschließend wiederholt.
[0011] Vorzugsweise ist die Dekorlänge wenigstens so lang wie zwei, vorzugsweise so lang
wie drei, besonders bevorzugt so lang wie vier Kerne. Vorzugsweise ist die Länge des
Kerns so lang wie zwei, besonders bevorzugt so lang wie drei Dekorbauteile.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Bedruckstoff mit mehreren Dekoren bedruckt,
die sich voneinander unterscheiden. Jedes dieser Dekore entspricht dann beispielsweise
einem Teildekor und ist vorzugsweise in einer separaten Druckdatei gespeichert, die
der Digitaldruckanlage übergeben wird. Auch hier werden die unterschiedlichen Druckdateien
so übergeben, dass sie gemeinsam verwendet werden, um die Digitaldruckanlage zu steuern.
[0013] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Bedruckstoff um eine Papierbahn. Diese wird
in der Regel als Papierrolle bereitgestellt und als "endlos"-Papierbahn verwendet.
Alternativ dazu kann die Papierbahn auch in Form einzelner Papierblätter bereitgestellt
werden, wobei vorzugsweise die Länge eines Papierblattes der Länge des Dekors entspricht.
Dies gilt auch, wenn das Dekor aus mehreren Teil Dekoren besteht. Alternativ dazu
kann es insbesondere bei der Verwendung einzelner Papierblätter von Vorteil sein,
wenn die Länge eines Papierblattes der Länge eines Teil Dekors entspricht.
[0014] Bei den Dekorbauteilen, die durch die hier beschriebenen Verfahren hergestellt werden,
handelt es sich vorzugsweise um Laminatpaneele. Vorzugsweise wird der bedruckte Bedruckstoff,
besonders bevorzugt die bedruckte Papierbahn, beim Weiterverarbeiten imprägniert und
zugeschnitten, sodass bedruckte und imprägnierte Dekorpapierblätter entstehen, die
die Dekorblätter für den weiteren Verfahrensablauf bilden.
[0015] Die Dekorbauteile werden nach dem Herstellen derart in Pakete verpackt, dass innerhalb
eines Paketes nur unterschiedliche Dekorbauteile enthalten sind. Beim Verwenden der
Dekorbauteile, beispielsweise als Fußbodenpaneele, ist dann gewährleistet, dass die
in einem Paket zusammengefassten und verpackten Dekorbauteile nicht zu einer Wiederholung
des Einzeldekors führen.
[0016] Besonders bevorzugt werden die hergestellten Dekorbauteile in eine Mehrzahl von Paketen
verpackt, die paarweise unterschiedliche Dekorbauteile enthalten. Jedes der Dekorbauteile
verfügt über ein Einzeldekor, das ein Teil des Dekors ist. Enthalten zwei Pakete paarweise
unterschiedliche Dekorbauteile, bedeutet dies, dass die Einzeldekore der Dekorbauteile
des ersten Paketes bei den Dekorbauteile des zweiten Paketes nicht vorkommen und umgekehrt.
Mit dieser Ausgestaltung ist gewährleistet, dass die Verwendung der Dekorbauteile
aus der Mehrzahl von Paketen nicht zu einer Motivwiederholung führt. Vorzugsweise
handelt es sich bei der Mehrzahl von Paketen um wenigstens vier, bevorzugt wenigstens
sechs, besonders bevorzugt wenigstens zehn Pakete.
[0017] Vorzugsweise wird das Dekor vergrößert, indem digitale Urmuster hinzugefügt werden,
sodass sich die Dekorlänge vergrößert. Durch die digitale Bildverarbeitung und die
digitale Bildbearbeitung ist es möglich, das Dekor im Nachhinein zu ändern und die
Dekorlänge zu vergrößern. Dies war beim Walzendruck oder Rotationsdruck unmöglich.
Sollen beispielsweise weitere Einzeldekore zum Dekor hinzugefügt werden, werden beispielsweise
zusätzliche Urmuster, beispielsweise Echtholzmuster, digital erfasst und abgebildet.
Diese digitalen Abbildungen werden dann dem digital vorliegenden Dekor hinzugefügt,
also das Dekor vergrößert. Die Dekorlänge entspricht dann beispielsweise nicht mehr
der Länge von vier Dekorbauteilen, sondern der Länge von fünf Dekorbauteilen.
[0018] Vorzugsweise verfügen die Dekorbauteile über eine Länge von wenigstens 100 cm, bevorzugt
wenigstens 115 cm besonders bevorzugt wenigstens 130 cm und höchstens 280 cm, bevorzugt
höchstens 200 cm, besonders bevorzugt höchstens 150 cm.
[0019] In einer konkreten Ausführungsform läuft das Verfahren in folgender Form ab:
Zunächst erfolgt die Dekor-Digitalisierung, beispielsweise durch das Erstellen digitaler
Daten. Dabei kann ein Scan oder ein Foto eines Motivs, beispielsweise eines Echtholz-Dekors,
eines Echtstein-Dekors oder eines anderen Dekors erzeugt werden. Die Menge der so
hergestellten digitalen Abbilder ist prinzipiell nur durch die Speichermenge, die
von der elektrischen Steuerung gehandhabt und verarbeitet werden kann, begrenzt. Anschließend
wird mittels Bildbearbeitungssoftware das eigentliche Dekor erstellt, indem mehrere
digitale Abbilder kombiniert und zu einem Dekor zusammengefasst werden. Die Druckbreite
wird bestimmt durch die Breite des so erstellten Dekors.
[0020] Die Druckdatenlänge ist gegebenenfalls durch die übergebene Datenmenge oder die Dateigröße
begrenzt. Sie kann beispielsweise bei einer pdf-Datei und einer Länge von 5080mm bei
beispielsweise 1.080.000.000 Datenpunkten liegen. Bis zu diesem Limit, das je nach
elektrischer Steuerung und Digitaldruckanlage sehr verschieden ausgebildet sein kann,
kann die Vielfalt der Einzeldekore weiter erhöht werden. Prinzipiell ist auch eine
Erhöhung der Vielfalt dieser Einzeldekore darüber hinaus möglich. Es werden dann mehrere
Druckdateien mit darin enthaltenen Teil Dekoren verwendet, die beispielsweise die
Nummerierung 1, 2, 3 aufweisen. Diese werden dann vorzugsweise in der Reihenfolge
1,2,3,1,2,3,1,2,3 gedruckt.
[0021] Das Dekor, das in einer Druckdatei oder in mehreren Druckdateien an die elektrische
Steuerung der Digitaldruckanlage übergeben wird, muss nicht vollständig gedruckt werden.
In einigen Ausführungsformen wird nur ein Ausschnitt des übergebenen Dekore gedruckt,
wobei der Ausschnitt nahezu frei wählbar ist. Wichtig ist lediglich, dass der gedruckte
Ausschnitt so groß ist, dass alle hergestellten Dekorbauteile über ein Einzeldekor
verfügen. Auch dadurch lässt sich eine Motiv-Wiederholung vermeiden und die Vielfalt
der Einzeldekore nahezu unbegrenzt steigern.
[0022] Das Dekor, das der Digitaldruckanlage übergeben wird, kann in einer oder mehreren
Dateien gespeichert sein, wobei die jeweils enthaltenen Teil Dekore in der Länge endlos
und ohne sichtbare Übergänge gedruckt werden können. Alternativ dazu kann beispielsweise
in Abhängigkeit der Abmessungen, insbesondere der Länge, der herzustellenden Dekorbauteile
eine Kante im Druckbild vorhanden sein. Werden beispielsweise Fußboden-Laminatpaneele
mit einer Länge von 140 cm hergestellt, ist im Dekor im Abstand von 140 cm eine Kante
im Druckbild vorhanden.
[0023] Das Dekor kann zusätzlich Steuerzeichen oder Qualitätsmangel enthalten, die in den
Druckdaten oder während Drucks platziert werden und die in der Weiterarbeitung ausgelesen
und für die Zuordnung der einzelnen Dekorbauteile und deren Sortierung in Verpackungseinheiten
hilfreich sind.
[0024] In einem weiteren konkreten Ausführungsbeispiel wurden bei einem Hersteller für Laminatfußbodendielen
bisher alle Dekore im Rotationsdruck mit einem Walzenumfang von max. 1860mm gedruckt.
Die Druckbreite beträgt 205cm. Die maximale Druckfläche, die auch als Dekorvielfaltsfläche
bezeichnet werden kann, liegt somit bei 186cm x 205cm (ca. 3,8m
2) und entspricht beispielsweise 10 Fußbodendielen. Zu einem Firmenjubiläum wird beschlossen,
ein Eichen-Dekor in die Kollektion aufzunehmen welches jedes Jahr in seiner Dielenvielfalt
wachsen soll. Es wurde besonders viel verschiedenes Naturmaterial für die Digitalisierung
bereits gestellt. Für die Neuaufnahme dieses Dekors werden zwei Teildekore mit je
einer Länge von jeweils 372 cm, insgesamt also 744 cm, dieses Dekors erstellt. Diese
werden in zwei Druckdateien gespeichert und der elektrischen Steuerung der Digitaldruckanlage
übergeben. Sie werden gemeinsam verwendet, was bedeutet, dass ihre Teildekore vorzugsweise
direkt nacheinander gedruckt werden. Für die Kunden des Herstellers bedeutet das eine
Dielenvielfalt von 744 cm : 186 cm x 10 Dielen, was 40 Dielen entspricht. Durch die
Verwendung des Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
konnte folglich die Dekorvielfalt von ca. 3,8 m
2 auf über 15 m
2 erhöht werden. Jedes weitere
[0025] Jahr für des Bestehen des Herstellers ist geplant das Dekor um eine weitere Druckdatei
für dieses Dekor zu erweitern. Das heißt, dass die Vielfalt des Dekors in jedem Jahr
um weitere 3,8 m
2 wächst. Die Dekorvielfalt ist in diesem Fall die Fläche, die mit Fußbodenpaneelen
dieses Dekors belegt werden kann, ohne dass es zu Dekorwiederholungen kommt.
[0026] Nachfolgend wird ein weiteres konkretes Ausführungsbeispiel beschrieben: In den USA
beträgt die Standarddruckbreite für Dekore in der industriellen Fußbodendielenherstellung
"nur" ca. 1400 mm. Bei einem Hersteller wurden bisher alle Dekore im Rotationsdruck
mit einem Walzenumfang von 1300mm gedruckt. Die Druckfläche, also die Dekorvielfalt,
von 140cm x 130cm entsprach sieben einzelnen Fußbodendielen.
[0027] Für die Neuaufnahme eines Dekors werden fünf Teildekore mit einer Länge von jeweils
390 cm, also einer Gesamtlänge von 1950 cm dieses Dekors erstellt. Diese werden hintereinander
gedruckt und der gedruckte Bedruckstoff weiterverarbeitet. Für die Kunden des Herstellers
bedeutet das eine Dielenvielfalt von 1950 cm : 130 cm x 7 Dielen, was 105 entspricht.
Die Dekorvielfalt konnte nach der Weiterverarbeitung von ca. 1,8 m
2 auf über 24 m
2 erhöht werden. Dies genügt um eine Mehrzahl von normalen Wohnräumen ohne Dekorwiederholung
auszustatten.
[0028] Nachfolgend wird ein weiteres Ausführungsbeispiel detailliert beschrieben: Auf einer
Papierdigitaldruckanlage mit einer Arbeitsbreite von 2070mm, einer Papiergeschwindigkeit
von 135m/min wird ein Holzdekor produziert. Das Papier ist ein Dekorpapier Weiss mit
einer Grammatur von 65g und es wird eine wasserbasierte Tinte verwendet. Das Farbsystem
entspricht dem CRYK-System. Es wird Inline ein Primer in einer Menge von 3g/m
2 aufgetragen. Das Holzdekor hat eine Drucklänge von 4200 mm und eine Breite von 2070mm.
Die nach der Weiterverarbeitung entstehende Laminatdiele ist 1400 mm x 193 mm groß.
Demnach gibt es für dieses Dekor eine Vielfalt von 30 verschiedenen Dielen. Um diese
Vielfalt auch der späteren Verpackung wiederzufinden werden in die Druckdateien bereits
im Vorfeld Markierungen gesetzt um die später entstehenden Einzeldielen zuordnen zu
können. So erhält beispielsweise jede Diele eine Zahl von 1 bis 30, die mittels Software
so in die Separationen eingebettet ist, dass sie mit dem menschlichen Auge nicht sichtbar
ist, allerdings von optischen Messgeräten und einer Bilderkennung-Software erkannt
werden kann. Die Verpackungsgröße in diesem Ausführungsbeispiel beträgt 10 Dielen
pro Paket. Nach der Fertigstellung der Dekorbauteile und Profilierung der Seitenkanten
wird beim Verpacken so sortiert, dass in drei Verpackungseinheiten hintereinander
alle 30 unterschiedlichen Dielen enthalten sind.
[0029] Mithilfe der beiliegenden Figur wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung näher erläutert. Es zeigt
[0030] Figur 1 - den schematischen Ablauf eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
[0031] Figur 1 zeigt schematisch den Ablauf eines Verfahrens der hier beschriebenen Art.
Zunächst wird eine Scanvorlage 2 verwendet, von der digitale Abbilder erzeugt werden
sollen. Dazu wird ein Scanner 4 verwendet. Von jedem Element der Scanvorlage 2 entsteht
so ein digitales Abbild. Diese werden in einer elektrischen Steuerung 6, die im gezeigten
Ausführungsbeispiel ein Computer, insbesondere ein Laptop ist, zu einem Dekor 8 zusammengeführt.
[0032] Das Dekor 8 verfügt über eine Mehrzahl von Einzeldekoren 10, von denen im gezeigten
Ausführungsbeispiel drei nebeneinander und zehn übereinander dargestellt sind. Sie
entsprechen in Größe und Form den herzustellenden Dekorbauteilen. Zusätzlich zu den
Einzeldekoren werden Markierungen 12, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Kreis,
Quadrat und Dreieck ausgebildet sind. Durch die Art der Markierung 12 wird codiert,
ob das jeweilige herzustellende Dekorbauteile mit einem Einzeldekor aus dem linken
(Kreis), dem mittleren (Quadrat) oder dem rechten (Dreieck) Bereich versehen wurde.
Die Position der jeweiligen Markierung 12 zeigt die Position des Einzeldekors in diesem
Bereich. Jeweils zehn Dekorbauteile werden zu einem Gebinde 14 zusammengefasst und
verpackt. Durch die Markierungen 12 lässt sich gewährleisten, dass in einem Gebinde
14 nur unterschiedliche Einzeldekore vorhanden sind.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 2
- Scanvorlage
- 4
- Scanner
- 6
- elektrische Steuerung
- 8
- Dekor
- 10
- Einzeldekor
- 12
- Markierung
- 14
- Gebinde
1. Verfahren zum Herstellen von Dekorbauteilen, die einen plattenförmigen Kern, vorzugsweise
aus einem Holzwerkstoff, und ein bedrucktes Papier aufweisen, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- Bedrucken eines Bedruckstoffes mit einem Dekor mittels einer Digitaldruckanlage,
wobei das Dekor eine Dekorlänge und eine Dekorbreite aufweist,
- Weiterverarbeiten des bedruckten Bedruckstoffes, so dass Dekorblätter entstehen,
deren Abmessungen denen des Kerns entsprechen,
- Verpressen jeweils eines Dekorblattes mit einem Kern und
- Aufteilen des mit dem Dekorblatt versehenen Kerns zu einer Mehrzahl von Dekorbauteilen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlänge wenigstens so lang ist wie zwei Dekorbauteile.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlänge wenigstens so lang ist wie, drei, vorzugsweise wie vier, besonders
bevorzugt wird sechs Dekorbauteile.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor in einer Druckdatei oder in mehreren Druckdateien enthalten ist, die der
Digitaldruckanlage übergeben und zur Steuerung der Digitaldruckanlage verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlänge wenigstens so lang ist, wie zwei, vorzugweise wie drei, besonders
bevorzugt wie vier Kerne.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff mit mehreren Dekoren bedruckt wird, die sich von einander unterscheiden.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorbauteile derart in Pakete verpackt werden, dass innerhalb eines Paketes
nur unterschiedliche Dekorbauteile enthalten sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorbauteile in eine Mehrzahl von Paketen verpackt werden, die paarweise unterschiedliche
Dekorbauteile enthalten.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor vergrößert wird, indem digitalisierte Urmuster hinzugefügt werden, so dass
sich die Dekorlänge vergrößert.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laminatpaneele eine Länge von wenigstens 100 cm, bevorzugt wenigstens 115 cm,
besonders bevorzugt wenigsten 130 cm und höchstens 280 cm, bevorzugt höchstens 200
cm, besonders bevorzugt höchstesn 150 cm aufweisen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Herstellen von Dekorbauteilen, die einen plattenförmigen Kern, vorzugsweise
aus einem Holzwerkstoff, und ein bedrucktes Papier aufweisen, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- Bedrucken eines Bedruckstoffes mit einem Dekor mittels einer Digitaldruckanlage,
wobei das Dekor eine Dekorlänge und eine Dekorbreite aufweist,
- Weiterverarbeiten des bedruckten Bedruckstoffes, so dass Dekorblätter entstehen,
deren Abmessungen denen des Kerns entsprechen,
- Verpressen jeweils eines Dekorblattes mit einem Kern und
- Aufteilen des mit dem Dekorblatt versehenen Kerns zu einer Mehrzahl von Dekorbauteilen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlänge wenigstens so lang wie zwei Dekorbauteile und wenigstens so lang wie
zwei Kerne ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlänge wenigstens so lang ist wie, drei, vorzugsweise wie vier, besonders
bevorzugt wird sechs Dekorbauteile.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor in einer Druckdatei oder in mehreren Druckdateien enthalten ist, die der
Digitaldruckanlage übergeben und zur Steuerung der Digitaldruckanlage verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorlänge wenigstens so lang ist, wie drei, besonders bevorzugt wie vier Kerne.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff mit mehreren Dekoren bedruckt wird, die sich von einander unterscheiden.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorbauteile derart in Pakete verpackt werden, dass innerhalb eines Paketes
nur unterschiedliche Dekorbauteile enthalten sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorbauteile in eine Mehrzahl von Paketen verpackt werden, die paarweise unterschiedliche
Dekorbauteile enthalten.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor vergrößert wird, indem digitalisierte Urmuster hinzugefügt werden, so dass
sich die Dekorlänge vergrößert.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorbauteile Laminatpaneele mit einer Länge von wenigstens 100 cm, bevorzugt
wenigstens 115 cm, besonders bevorzugt wenigsten 130 cm und höchstens 280 cm, bevorzugt
höchstens 200 cm, besonders bevorzugt höchstens 150 cm sind.