[0001] Die Erfindung betrifft eine Sperrvorrichtung zur Kopplung mit wenigstens einer Treibstange,
bevorzugt zur Kopplung von wenigstens zwei Treibstangen, eines Beschlags. Die Sperrvorrichtung
weist eine Sperreinrichtung und eine Schließeinrichtung, insbesondere einen Schließzylinder,
auf. Der Beschlag ist insbesondere der Beschlag eines, vorzugsweise schwenkbaren,
Flügels eines Fensters oder einer Tür. Insbesondere ist der Beschlag der Bestandteil
eines Drehflügels. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Beschlag, nämlich den
Beschlag eines, insbesondere schwenkbaren, Flügels eines Fensters oder einer Tür mit
einer Sperrvorrichtung der vorgenannten Art. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung
eine Flügel-Rahmenanordnung einer Tür oder eines Fensters mit einem Beschlag der vorgenannten
Art.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet von Sperr- und Schließeinrichtungen
für Fenster. Vorzugsweise liegt die vorliegende Erfindung auf dem technischen Gebiet
der Öffnungsbegrenzer für Fenster oder Türen, insbesondere mit absturzsicherer Funktion.
Bei absturzsicheren Fenstern oder Türen ist es so, dass bei einem Aufschwenken des
Fensters oder der Tür eine Öffnungsbegrenzung gegeben ist. Die maximale Öffnungsweite
ist dabei in unterschiedlichen DIN-Normen geregelt. Allgemeine Anforderungen an Fenster
sind in DIN 18055 (Stand November 2021) festgelegt. Die Anforderungen bei Öffnungsbegrenzern,
die für eine absturzsichere Öffnung eingesetzt werden können, sind insbesondere in
der DIN EN 13126-5:2015-01 (Stand November 2021) geregelt. Dabei kann eine Prüfung
der Öffnungsbegrenzer beispielsweise nach der vorgenannten DIN EN 13126-5 (Stand November
2021) erfolgen. Insbesondere sind dabei Öffnungsweiten von 89 bzw. 100 mm etabliert.
[0003] Um sicherzustellen, dass kein unsachgemäßes Lösen eines Öffnungsbegrenzers erfolgt,
ist es in der Praxis bekannt, Sperrvorrichtungen vorzusehen, die ein unbeabsichtigtes
oder ungewünschtes Öffnen über die eingestellte Öffnungsweite hinaus verhindern.
[0004] Allerdings können absturzsichere Fenster oder Türen nicht ohne Weiteres zu Reinigungs-,
Lüftungs- oder Wartungszwecken geöffnet werden. Insbesondere die Reinigung solcher
Fenster ist mit einem hohen Aufwand verbunden, was zur Folge hat, dass nur selten
bei absturzsicheren Fenstern oder Türen eine Reinigung vorgenommen wird.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik
zu vermeiden oder aber zumindest im Wesentlichen zu reduzieren.
[0006] Die vorgenannte Aufgabe wird durch eine Sperrvorrichtung zur Kopplung mit wenigstens
einer Treibstange, bevorzugt zur Kopplung von wenigstens zwei Treibstangen, eines
Treibstangenbeschlages, insbesondere eines, vorzugsweise schwenkbaren, Flügels eines
Fensters oder einer Tür, gelöst, wobei die Sperrvorrichtung eine Sperreinrichtung
oder eine Schließeinrichtung aufweist. Die Schließeinrichtung kann insbesondere als
Schließzylinder ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Sperrvorrichtung zur Kopplung
mit wenigstens einer Treibstange, bevorzugt zur Kopplung von wenigstens zwei Treibstangen,
eines Beschlages eines Drehflügels vorgesehen.
[0007] Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung ist mittels eines Freigabemittels derart
betätigbar, dass die Schließeinrichtung von einer Sperrstellung durch Aktivierung
mit dem Freigabemittel in eine Freigabestellung überführbar ist, wobei in der Freigabestellung
das Freigabemittel untrennbar mit der Schließeinrichtung verbunden ist und wobei in
der Sperrstellung das Freigabemittel von der Schließeinrichtung trennbar ist. Insbesondere
kann als Freigabemittel ein Schlüssel vorgesehen sein. Bei der Ausbildung der Schließeinrichtung
als Schließzylinder kann dann insbesondere vorgesehen sein, dass in der Freigabestellung
der Schlüssel untrennbar bzw. nicht-abziehbar mit dem Schließzylinder verbunden ist,
wohingegen in der Sperrstellung der Schlüssel von der Schließeinrichtung abziehbar
ist. Die Sperreinrichtung weist ein Kopplungselement zur Verbindung mit wenigstens
einer Treibstange, bevorzugt zur Verbindung der Treibstangen, und eine vorgespannte,
insbesondere federbelastete, Sperre zum Zusammenwirken mit der Schließeinrichtung
auf. Die Schließeinrichtung selber kann einen, insbesondere drehbaren, Vorsprung zum
Zusammenwirken mit der Sperre aufweisen. Der Vorsprung kann insbesondere als Mitnehmer
bzw. Schließnase der vorzugsweise als Schließzylinder ausgebildeten Schließeinrichtung
ausgebildet sein.
[0008] Alternativ oder zusätzlich kann das Kopplungselement derart ausgebildet sein, dass
keine zweite Treibstange erforderlich ist. Insbesondere kann das Kopplungselement
einen Kopplungsabschnitt aufweisen. Der Kopplungsabschnitt kann einstückig mit dem
Kopplungselement ausgebildet oder fest mit dem Kopplungselement verbunden sein. Bevorzugt
kann der Kopplungsabschnitt funktional gesehen als Treibstange wirken. Ferner kann
der Kopplungsabschnitt an der Unterseite des Kopplungselementes angeordnet sein und
bevorzugt gegenüber dem Kopplungselement ab- bzw. vorstehen.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Vorsprung derart ausgebildet und, insbesondere
im eingebauten Zustand, angeordnet ist, dass in der Sperrstellung der Schließeinrichtung
der Vorsprung derart auf die Sperre entgegen der Vorspannung wirkt, dass wenigstens
eine Längsbewegung des Kopplungselementes durch Anschlagen der Sperre an einen Anschlag
des Kopplungselementes blockierbar ist und dass in der Freigabestellung der Vorsprung
außer Eingriff mit der Sperre bringbar ist, so dass die Sperre im vorgespannten Zustand
außer Eingriff mit dem Anschlag ist, wodurch die wenigstens eine Längsbewegung des
Kopplungselementes freigebbar ist.
[0010] Die Längsbewegung kann insbesondere in Längsrichtung der Treibstange(n) erfolgen.
Die Längsrichtung der Treibstange(n) kann insbesondere der Längserstreckung der Treibstange(n)
entsprechen bzw. entlang dieser ausgerichtet sein.
[0011] Das erfindungsgemäße Zusammenwirken der Bauteile der Sperrvorrichtung ist mit dem
Vorteil verknüpft, dass eine manipulationssichere Freigabe der Sperreinrichtung ermöglicht
wird. Dies gelingt dadurch, dass die Sperreinrichtung mit der Schließeinrichtung lediglich
dann zusammenwirkt, wenn das Freigabemittel untrennbar mit der Schließeinrichtung
verbunden ist. Somit wird es insbesondere nur Fachpersonal, das im Besitz des Freigabemittels
ist, gestattet, ein Freigeben der Sperreinrichtung zu bewirken.
[0012] Die Sperrvorrichtung kann für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden, die eine
manipulationssichere und/oder einen beschränkten Zugang bereitstellende Sperrung des
Treibstangenbeschlages benötigt. Besonders bevorzugt ist der Einsatz für Öffnungsbegrenzungseinrichtungen,
insbesondere absturzsichere Öffnungsbegrenzungseinrichtungen, vorgesehen. Dabei kann
die Sperreinrichtung mit der Öffnungsbegrenzungseinrichtung derart gekoppelt sein,
dass in der Sperrstellung der Schließeinrichtung der Öffnungsbegrenzer mit wenigstens
einer Treibstange, bevorzugt den Treibstangen, gekoppelt und zwischen dem Rahmen und
dem Flügel wirksam ist. Durch Überführen der Schließeinrichtung in die Freigabestellung
kann ein Entkoppeln des Öffnungsbegrenzers erreicht werden, insbesondere so dass ein
Aufschwenken des Fensters gestattet wird.
[0013] Erfindungsgemäß wird somit die Möglichkeit geschaffen, auf vergleichsweise einfache
Art, insbesondere zu Reinigungs-, Wartungs- und/oder Lüftungszwecken, die Sperrung
der Treibstange(n) "außer Kraft" zu setzen.
[0014] Dadurch, dass die erfindungsgemäße Schließeinrichtung derart ausgebildet ist, dass
in der Freigabestellung das Freigabemittel nicht von der Schließeinrichtung getrennt
werden kann, wird eine weitere Fehlbedienungssicherung gewährleistet. Es kann vermieden
werden, dass durch Abzug des Freigabemittels das Fenster oder die Tür im aufgeschwenkten
Zustand verbleibt, während das Freigabemittel zum Öffnen weiterer Fenster genutzt
wird. Insbesondere kann so gewährleistet werden, dass die Freigabe der Schließeinrichtung
stets im Beisein des Bedienpersonals, das im Besitz des Freigabemittels ist, durchgeführt
wird.
[0015] Das Kopplungselement kann insbesondere mit seinen beiden stirnseitigen Endbereichen
mit jeweils einer Treibstange verbunden sein. Somit kann das Kopplungselement als
Unterbrechungselement des Treibstangenbeschlags und/oder der Treibstangen angesehen
werden. Durch die Unterbrechung des Treibstangenbeschlags und/oder der Treibstangen
wird ermöglicht, dass der Treibstangenbeschlag und/oder die beiden Treibstangen nur
auf die vorgegebene Art und Weise miteinander zusammenwirken können. So kann vorgesehen
sein, dass eine Kopplung zwischen dem Kopplungselement und der wenigstens einen Treibstange,
bevorzugt der Treibstangen, nur im Freigabezustand der Schließeinrichtung ermöglicht
wird, wobei in der Sperrstellung der Schließeinrichtung ein begrenztes Zusammenwirken
des Treibstangenbeschlags und/oder der Treibstangen vorliegt.
[0016] Die Schließeinrichtung kann insbesondere in das Flügelprofil eingelassen bzw. im
Flügelprofil angeordnet sein, wobei die Sperreinrichtung und insbesondere das Kopplungselement
im Treibstangenkanal des Profils angeordnet sein kann/können. Letztlich kann eine
Sperrfunktion eines Beschlaghubes durch die Sperreinrichtung bewirkt werden, die durch
entsprechende Freigabe über die Schließeinrichtung aufgehoben werden kann, so dass
der Beschlaghub freigegeben werden kann. Insbesondere ist in der Freigabestellung
der Öffnungsbegrenzer vom Flügel entkoppelt, so dass ein komplettes Öffnen des Fensters
oder der Tür möglich ist.
[0017] Das Freigabemittel, insbesondere der Schlüssel, ist im Freigabezustand insbesondere
nicht von der Schließeinrichtung trennbar, da bevorzugt in dieser Position die im
Flügelfalz eingebauten Komponenten ein Drehen des Vorsprunges blockieren.
[0018] Erfindungsgemäß versteht es sich insbesondere, dass auch in der Sperrstellung bzw.
im Sperrzustand eine Längsverschiebung des Kopplungselementes möglich ist, insbesondere
bis die Sperre an den Anschlag anschlägt. Letztlich ist eine Längsverschiebung des
Kopplungselementes, die dazu führen würde, dass die Sperre über den Anschlag hinaus
verschoben werden müsste, nicht möglich. Diese Möglichkeit wird erst in der Freigabestellung
eingeräumt. Die Längsverschiebung des Kopplungselementes kann durch Betätigung mit
einem Betätigungsmittel, insbesondere einem Griff, zur Betätigung des Beschlages ermöglicht
werden.
[0019] Letztlich wird in der Sperrstellung eine Längsbewegung des Kopplungselementes durch
Anschlagen der Sperre an den Anschlag blockiert. Die Blockade wird dadurch aufgehoben,
dass die Sperrvorrichtung in die Freigabestellung überführt wird. Letztlich ist somit
auch in der Sperrstellung ein gewisser "Spielraum" bzw. eine gewisse Längsbewegung
des Kopplungselementes und somit auch der Sperre in der Sperrstellung zugelassen,
diese Längsbeweglichkeit wird jedoch insbesondere beschränkt, so dass eine Längsbewegung
ausgeschlossen werden kann, die dazu führen würde, dass die Sperre über den Anschlag
verlagert werden müsste.
[0020] Grundsätzlich kann natürlich auch in der Freigabestellung die maximale Längsbeweglichkeit
bzw. Längsbewegung des Kopplungselementes beschränkt sein - diese Beschränkung wird
dann jedoch insbesondere nicht mehr über den Anschlag sichergestellt, sondern insbesondere
durch weitere Mittel, vorzugsweise über das Betätigungsmittel zum Betätigen des Beschlags.
[0021] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass der Vorsprung derart ausgebildet und angeordnet ist, dass in der Sperrstellung
der Schließeinrichtung der Vorsprung an einem Kopplungsbereich der Sperre, vorzugsweise
unmittelbar, anliegt. Insbesondere ist die Sperre zwischen dem Kopplungselement und
der Schließeinrichtung, insbesondere dem Vorsprung, angeordnet. Die Sperre kann demnach
unmittelbar mit dem Vorsprung zusammenwirken, indem der Vorsprung in der Sperrstellung
an den Kopplungsbereich anschlägt bzw. angrenzt. Grundsätzlich kann auch vorgesehen
sein, dass der Vorsprung auf den Kopplungsbereich wirkt.
[0022] Vorzugsweise ist unterseitig im Kopplungselement eine Aufnahme zur zumindest teilweisen
Anordnung der Sperre vorgesehen. Insbesondere kann das Kopplungselement als Schließplatte
ausgebildet sein. Die Aufnahme kann derart ausgebildet sein, dass sie im Einbauzustand
dem Flügelprofil zugewandt ist. Insbesondere ist die Aufnahme derart ausgebildet,
dass sie zumindest im Wesentlichen vollständig die Sperre aufnimmt und/oder umschließt.
Demnach ist die Sperre vorzugsweise von außen nicht zugänglich und somit vor einer
Manipulation durch das Kopplungselement zumindest im Wesentlichen gesichert.
[0023] Darüber hinaus kann bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein,
dass der Sperre ein Federmittel zugeordnet ist. Als Federmittel kann beispielsweise
eine Blattfeder vorgesehen sein. Insbesondere ist das Federmittel zwischen der Unterseite
des Kopplungselementes (der Aufnahme zugewandt) und der Sperre angeordnet. Im Einbauzustand
kann insbesondere in der Sperrstellung der Vorsprung die Sperre entgegen der Federkraft
verlagern, insbesondere indem die Sperre, insbesondere mit dem Kopplungsbereich, an
der Unterseite des Kopplungselementes anschlagen kann.
[0024] Ferner kann das Federmittel mit seinem einen Ende mit der Sperre fest verbunden sein,
so dass das Kopplungselement gegenüber dem Federmittel in der freigegebenen Stellung
des Kopplungselementes längsverschieblich angeordnet ist - das heißt, dass insbesondere
eine relative Bewegung des Kopplungselementes zu der Sperre ermöglicht werden kann.
Insbesondere ist das Federmittel nicht kraftschlüssig oder stoffschlüssig mit dem
Kopplungselement verbunden, sondern grenzt vorzugsweise an die Unterseite des Kopplungselementes
an, so dass die Sperre durch das Federmittel vorgespannt ist.
[0025] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist eine Montageplatte
der Sperrvorrichtung zur insbesondere schwenkbaren Lagerung der Sperre vorgesehen.
Insbesondere dient die Montageplatte zur Verbindung mit dem Falz des Flügels. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Montageplatte zumindest teilweise,
vorzugsweise vollständig, in der Aufnahme des Kopplungselementes im Einbauzustand
angeordnet ist. Zudem kann das Kopplungselement gegenüber der Montageplatte in der
freigegebenen Stellung des Kopplungselementes längsverschieblich angeordnet sein.
Bevorzugt kann demnach die Sperre und somit mittelbar auch das Federmittel fest mit
der Montageplatte verbunden sein. Insbesondere ist vorgesehen, dass in der Freigabestellung
eine Längsbewegung des Kopplungselementes, aber nicht der Montageplatte und nicht
der Sperre ermöglicht wird. Somit greifen die Treibstangen oder die wenigstens eine
Treibstange insbesondere auch nicht mittelbar in die Bewegbarkeit der Montageplatte
und der Sperre ein.
[0026] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Kopplungselement
gegenüber der Sperre und/oder der Schließeinrichtung in der freigegebenen Stellung
des Kopplungselementes längsverschieblich angeordnet und/oder anordnenbar ist. Die
Längsverschieblichkeit des Kopplungselementes ergibt sich insbesondere im Einbauzustand.
Vorzugsweise sind die Sperre und die Schließeinrichtung, insbesondere gemeinsam mit
dem Federmittel, ortsfest am Flügelprofil angeordnet. In der freigegebenen Stellung
kann ein Beschlaghub des Treibstangenbeschlages freigegeben werden, wobei das Kopplungselement
dann zur Kopplung mit der wenigstens einen Treibstange, bevorzugt der beiden Treibstangenenden,
dient und somit einen Hub freigeben kann.
[0027] Vorzugsweise kann die Sperre über einen Stift und/oder ein Lagermittel an der Montageplatte
verschwenkbar gelagert sein, insbesondere wobei der Stift bzw. das Lagermittel in
wenigstens einer, bevorzugt in zwei, Lageröffnung(en) der Montageplatte zumindest
bereichsweise angeordnet bzw. gelagert ist. Somit kann die Sperre gegenüber der Montageplatte
verschwenkt werden, insbesondere jedoch ortsfest am Flügelprofil montiert sein. Die
verschwenkbare Lagerung gelingt insbesondere aufgrund des Stiftes bzw. des Lagermittels.
[0028] Darüber hinaus ist vorzugsweise vorgesehen, dass an der der Sperreinrichtung zugewandten
Unterseite des Kopplungsmittels eine erste Vertiefung und eine zur ersten Vertiefung
benachbarte zweite Vertiefung ausgebildet sind. Die Vertiefungen können insbesondere
voneinander über den Anschlag getrennt sein. Dabei kann der Anschlag als Anschlagswandung
ausgebildet sein. Insbesondere kann die zweite Vertiefung gegenüber der ersten Vertiefung
vorstehen und/oder abstehen. Vorzugsweise schlägt das Federmittel an die erste Vertiefung
sowohl im Sperrzustand als auch im freigegebenen Zustand an. Die zweite Vertiefung
kann zur Anlage des Kopplungsbereiches der Sperre im freigegebenen Zustand vorgesehen
sein.
[0029] Wie zuvor erläutert, verhindert der Anschlag zwischen den beiden Vertiefungen insbesondere
in der Sperrstellung eine weitere Bewegungsmöglichkeit des Treibstangenbeschlages
und kann somit einen Hub des Beschlages sperren. Insbesondere kann die zweite Vertiefung
eine Anlaufschräge aufweisen, die zum Auflaufen des Kopplungsbereiches im freigegebenen
Zustand dienen kann.
[0030] Vorzugsweise ist die Höhe des Anschlages und somit insbesondere der Abstand zwischen
beiden Vertiefungen größer als die Dicke des Kopplungsbereiches der Sperre.
[0031] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass in der blockierten
Stellung des Kopplungselementes der Kopplungsbereich der Sperre an die erste Vertiefung
des Kopplungselementes anschlägt und dass in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes
der Kopplungsbereich der Sperre auf bzw. an der zweiten Vertiefung anliegt. Insbesondere
schlägt das Federmittel an die erste Vertiefung sowohl in der blockierten als auch
in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes an. Somit wirkt das Federmittel
mit der ersten Vertiefung durch eine entsprechende Anlage bzw. Anschlagen des Federmittels
an die erste Vertiefung zusammen. Somit kann die erste Vertiefung die Vorspannung
des Federmittels gewährleisten, da sich das Federmittel insbesondere an der ersten
Vertiefung abstützen kann.
[0032] Vorzugsweise ist die Schließeinrichtung derart angeordnet, dass in der blockierten
Stellung des Kopplungselementes der Vorsprung der Schließeinrichtung, insbesondere
der Schließzylinderbart, in die erste Vertiefung ragt und/oder eingreift. Das Ragen
kann insbesondere so zu verstehen sein, dass der Vorsprung an die erste Vertiefung
angrenzt und/oder dieser zugewandt ist.
[0033] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass in der freigegebenen Stellung
des Kopplungselementes der Vorsprung außer Eingriff mit der ersten Vertiefung ist.
[0034] Insbesondere kann der Vorsprung in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes
auch nicht in Eingriff mit der Vertiefung gebracht werden, vorzugsweise indem der
Vorsprung blockiert ist. Der Vorsprung kann beispielsweise benachbart zur ersten Vertiefung
angeordnet sein und an den auf der Auflaufschräge angeordneten Kopplungsbereich anschlagen.
Die Blockierung des Vorsprunges führt insbesondere auch dazu, dass das Freigabemittel
in diesem Zustand untrennbar mit der Schließeinrichtung verbunden ist.
[0035] Bevorzugt ist die Anordnung der Bestandteile der Sperrvorrichtung in der freigegebenen
Stellung so vorgesehen, dass in der freigegebenen Stellung der Kopplungsbereich auf
der Anlaufschräge bzw. der zweiten Vertiefung angeordnet ist. Der Vorsprung kann nun
nur geringfügig gedreht werden, bis er an den Kopplungsbereich anschlägt. Durch die
Anordnung des Kopplungselementes und der Sperre wird gewährleistet, dass der Vorsprung
nicht in den Bereich der Anlaufschräge im freigegebenen Zustand des Kopplungselementes
verschwenkt werden kann.
[0036] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Beschlag eines, insbesondere
schwenkbaren, Flügels eines Fensters oder einer Tür. Insbesondere ist der Beschlag
für einen Drehflügel vorgesehen. Das Fenster oder die Tür weist eine Öffnungsbegrenzungseinrichtung
des Beschlages zur, insbesondere absturzsicheren, Öffnungsbegrenzung des Flügels,
vorzugsweise beim Aufschwenken, auf.
[0037] Ferner umfasst der Beschlag eine Sperrvorrichtung nach einem der vorgenannten Ausführungsformen.
Der Beschlag ist zur Anordnung im Falz zwischen dem Flügel und einem Flügelrahmen
vorgesehen. Die Sperrvorrichtung ist über wenigstens eine mit dem Kopplungselement
der Sperrvorrichtung verbundene Treibstange des Beschlags mit der Öffnungsbegrenzungseinrichtung,
insbesondere mittelbar oder unmittelbar, verbunden. Vorzugsweise erfolgt die Verbindung
derart, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung in der Sperrstellung der Schließeinrichtung
die Öffnungsweite des Flügels begrenzt. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen
sein, dass die Verbindung zwischen der mit der Treibstange verbundenen Sperrvorrichtung
mit der Öffnungsbegrenzungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
in der Freigabestellung der Schließeinrichtung den Flügel, vorzugsweise zum unbegrenzten
Aufschwenken - das heißt insbesondere ohne Öffnungsbegrenzung, frei gibt.
[0038] Im Hinblick auf bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile, die sich durch den erfindungsgemäßen
Beschlag ergeben, darf auf das vorgenannte Vorbringen zu der Sperrvorrichtung verwiesen
werden, was in gleicher Weise auch für den erfindungsgemäßen Beschlag gilt, ohne dass
dies einer weiteren expliziten Erwähnung bedarf. Darüber hinaus können auch alle Merkmale,
die im Zusammenhang mit dem Beschlag beschrieben werden, in gleicher Weise auch auf
die Sperrvorrichtung übertragen werden, ohne dass dies einer weiteren expliziten Erläuterung
bedarf.
[0039] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung den Anforderungen
der DIN EN 13126-5 (Stand November 2021) erfüllt.
[0040] Vorzugsweise weist die Öffnungsbegrenzungseinrichtung wenigstens eine Scherenanordnung,
die bevorzugt wenigstens eine Schere aufweist, zur Öffnungsbegrenzung des Flügels
auf. Die Scherenanordnung kann insbesondere wie aus dem Stand der Technik bekannte
Öffnungsbegrenzungseinrichtungen ausgebildet sein. Erfindungsgemäß wirkt eine "an
sich aus der Praxis bekannte" Öffnungsbegrenzungseinrichtung mit der erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung zusammen. Somit kann die Öffnungsbegrenzungseinrichtung unter Verwendung
der Sperrvorrichtung "außer Kraft" gesetzt werden, so dass ein unbegrenztes Aufschwenken
des Flügels gelingen kann.
[0041] Zudem betrifft die vorliegende Erfindung eine Flügel-Rahmenanordnung einer Tür oder
eines Fensters. Die Flügel-Rahmenanordnung weist einen Beschlag nach einem der vorgenannten
Ausführungsformen sowie einen Falz auf. Der Beschlag ist im Falz zwischen dem Flügel
und dem Rahmen des Fensters oder der Tür angeordnet. Insbesondere begrenzt die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
in der Sperrstellung der Schließeinrichtung die Öffnungsweite des Flügels. Alternativ
oder zusätzlich kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
in der Freigabestellung der Schließeinrichtung den Flügel, vorzugsweise zum unbegrenzten
- das heißt ohne eine Öffnungsbegrenzung - Aufschwenken, freigibt.
[0042] Auch kann im Hinblick auf Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen der Flügel-Rahmenanordnung
auf die Ausführungen im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung oder
mit dem erfindungsgemäßen Beschlag verwiesen werden, die in gleicher Weise auch für
die erfindungsgemäße Flügel-Rahmenanordnung gelten können. Insbesondere können auch
die Ausführungen, die im Zusammenhang mit der Flügel-Rahmenanordnung gemacht werden,
in gleicher Weise ebenfalls für den Beschlag und/oder die Sperrvorrichtung gelten,
ohne dass dies einer weiteren expliziten Erwähnung bedarf.
[0043] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Kopplungselement
längsverschieblich im Falz am Flügel angeordnet ist. Die Sperre und vorzugsweise die
Montageplatte können insbesondere ortsfest am Flügel angeordnet sein. Somit kann das
Kopplungselement entsprechend der Freigabe oder der Sperrung durch die Sperrvorrichtung
im Falz des Flügels verschoben werden.
[0044] Vorzugsweise ist ein zum Betätigen des Beschlages und zum Zusammenwirken mit der
Sperrvorrichtung, insbesondere dem Kopplungselement ausgebildetes Betätigungsmittel
am Flügel vorgesehen und/oder angeordnet. Das Betätigungsmittel kann insbesondere
als Griff, vorzugsweise als Fenster- oder Türgriff, ausgebildet sein. Das Betätigungsmittel
kann insbesondere zur Betätigung des gesamten Beschlags dienen.
[0045] Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das
Betätigungsmittel in der Sperrstellung der Schließeinrichtung nur bis zu einer ersten
Position ausgehend von einer Ruheposition (insbesondere die Position, die bei geschlossenem
Fenster oder geschlossener Tür eingenommen wird) betätigbar, insbesondere drehbar,
bevorzugt um circa 90°, ist. Demnach kann das Betätigungsmittel gedreht werden, wobei
sich die Ruheposition von der ersten Position insbesondere durch eine erste Drehung,
vorzugsweise um circa 90°, unterscheiden kann. Das Betätigungsmittel kann in der Freigabestellung
der Schließeinrichtung über die erste Position hinaus in eine zweite Position bringbar
sein. Die zweite Position kann sich von der ersten Position durch eine Drehung unterscheiden,
vorzugsweise eine 90°-Drehung. Der Drehpunkt kann insbesondere ortsfest am Flügel
angeordnet sein. Somit kann sich insbesondere die zweite Position gegenüber der Ruhestellung
durch eine 180°-Drehung unterscheiden. Solche Dreh-Positionen des Betätigungsmittels
sind dem Nutzer in der Regel bereits bekannt. Durch die Sperrvorrichtung kann sichergestellt
werden, dass eine Drehung des Betätigungsmittels von der ersten in die zweite Position
nur bei einer entsprechenden Freigabe der Sperrvorrichtung durch das Freigabemittel
dem Nutzer ermöglicht wird.
[0046] Bevorzugt ist eine Fehlbediensicherung vorgesehen, die derart ausgebildet ist, dass
eine Betätigung des Betätigungsmittels nur bei geschlossenem Fenster oder geschlossener
Tür durchführbar ist. Ein geschlossenes Fenster oder eine geschlossene Tür kennzeichnet
insbesondere die sogenannte Verschlussstellung. Die Fehlbedieneinrichtung ist dabei
insbesondere im Stand der Technik bekannt und kann sicherstellen, dass eine Fehlbedienung
des Fensters oder der Tür, vorzugsweise über das Betätigungsmittel, außerhalb der
Verschlussstellung ausgeschlossen wird. Somit kann ein Überführen des Betätigungsmittels
von der ersten in die zweite Position insbesondere nur in der Verschlussstellung des
Flügels durchgeführt werden, wobei auch nur in der Verschlussstellung die entsprechende
Freigabe der Sperrvorrichtung durchgeführt werden kann.
[0047] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder
deren Rückbeziehung.
[0048] In diesem Zusammenhang versteht es sich auch, dass die oben beschriebenen und nachfolgend
anhand der Zeichnung beschriebenen und gezeigten Merkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen
der Erfindung bedarfsweise miteinander kombiniert werden können, auch wenn dies nicht
im Einzelnen ausdrücklich erwähnt ist. Einzelne Merkmale können isoliert von anderen
beschriebenen oder gezeigten Merkmalen zur Weiterbildung der Erfindung herangezogen
werden. Die gewählte Absatzformatierung steht einer Kombination von Merkmalen aus
unterschiedlichen Absätzen nicht entgegen.
[0049] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Sperrvorrichtung im eingebauten
Zustand,
- Fig. 3A
- eine schematische Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Sperrvorrichtung in
einem ersten Zustand,
- Fig. 3B
- eine schematische Querschnittsdarstellung längs des Schnittes III-III aus Fig. 3A,
- Fig. 4A
- eine schematische Querschnittsansicht der in Fig. 3 dargestellten Sperrvorrichtung
in einem zweiten Zustand,
- Fig. 4B
- eine schematische Querschnittsdarstellung längs des Schnittes IV-IV aus Fig. 4A,
- Fig. 5A
- eine schematische Querschnittsansicht der in Fig. 3 dargestellten Sperrvorrichtung
in einem dritten Zustand,
- Fig. 5B
- eine schematische Querschnittsdarstellung längs des Schnittes V-V aus Fig. 5A,
- Fig. 6A
- eine schematische Querschnittsansicht der in Fig. 3 dargestellten Sperrvorrichtung
in einem vierten Zustand,
- Fig. 6B
- eine schematische Querschnittsdarstellung längs des Schnittes VI-VI aus Fig. 6A,
- Fig. 7A
- eine schematische Querschnittsansicht der in Fig. 3 dargestellten Sperrvorrichtung
in einem fünften Zustand,
- Fig. 7B
- eine schematische Querschnittsdarstellung längs des Schnittes VII-VII aus Fig. 7A,
- Fig. 8A
- eine schematische Querschnittsansicht der in Fig. 3 dargestellten Sperrvorrichtung
in einem sechsten Zustand,
- Fig. 8B
- eine schematische Querschnittsdarstellung längs des Schnittes VIII-VIII aus Fig. 8A,
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Beschlags,
- Fig. 10
- eine schematische Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Beschlags,
- Fig. 11
- eine schematische perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kopplungselementes
und
- Fig. 12
- eine schematische Explosionsansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Sperrvorrichtung.
[0050] Die Fig. 1 zeigt eine Explosionsansicht von Teilen einer Sperrvorrichtung 1. Die
Sperrvorrichtung 1 ist zur Kopplung von wenigstens einer, bevorzugt zwei, Treibstange(n)
2, 3 vorgesehen. Die Treibstangen 2, 3 gehören zu einem Beschlag 4, wie er beispielsweise
in Fig. 9 und 10 dargestellt ist. Der Beschlag 4 kann insbesondere der Beschlag eines,
vorzugsweise schwenkbaren, Flügels eines Fensters oder einer Tür sein.
[0051] Die Sperrvorrichtung 1 weist eine Sperreinrichtung 5 und eine Schließeinrichtung
6 auf. Die Sperreinrichtung 5 kann mehrere Bestandteile aufweisen, wie dies schematisch
in der Fig. 1 gezeigt ist.
[0052] In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schließeinrichtung 6 als
Schließzylinder ausgebildet.
[0053] In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, dass die Schließeinrichtung 6 mittels eines
Freigabemittels 7 betätigbar ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist als
Freigabemittel 7 ein Schlüssel vorgesehen, der in den Schließzylinder - das heißt
in die Schließeinrichtung 6 - eingeführt werden kann. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Schließeinrichtung 6 derart mittels des Freigabemittels 7 betätigbar, dass
die Schließeinrichtung 6 von einer Sperrstellung durch Aktivierung mit dem Freigabemittel
7 in eine Freigabestellung überführbar ist. In der Freigabestellung ist das Freigabemittel
7 untrennbar mit der Schließeinrichtung 6 verbunden, kann also nicht abgezogen werden,
wobei das Freigabemittel 7 in der Sperrstellung von der Schließeinrichtung 6 trennbar
ist.
[0054] Die Fig. 3A bis 8A zeigen unterschiedliche Zustände, die von der Sperrvorrichtung
1 über Betätigung des Freigabemittels 7 eingenommen werden können. Die Figuren sind
dabei so aufgeteilt, dass die jeweiligen B-Figuren - das heißt die Fig. 3B bis 8B
- die jeweiligen Schnitte aus den A-Figuren - das heißt aus den Fig. 3A bis 8A - darstellen.
[0055] Letztlich werden unterschiedliche Betätigungen über das Freigabemittel 7 dargestellt.
[0056] Die Fig. 3A zeigt einen ersten Zustand, der der Sperrstellung entspricht. In Fig.
4B ist weiterhin die Sperrstellung dargestellt, jedoch sind einige längsverschiebliche
Komponenten gegenüber der Darstellung aus Fig. 3B geringfügig verschoben worden. Diese
Längsverschiebung ist durch einen Hub der Sperreinrichtung 5 ausgeführt worden, insbesondere
ausgelöst durch Betätigung eines Betätigungsmittel zum Betätigen des Beschlags 4.
Auch die Fig. 5B zeigt weiterhin die Sperrstellung.
[0057] In den Fig. 6A bis 8A und den jeweils dazu korrespondierenden Schnittdarstellungen
der Fig. 6B bis 8B sind unterschiedliche Zustände der Freigabestellung dargestellt.
In der Freigabestellung ist das Freigabemittel 7 untrennbar mit der Schließeinrichtung
6 verbunden.
[0058] In Fig. 1 ist dargestellt, dass die Sperreinrichtung 5 ein Kopplungselement 8 aufweist.
Fig. 1 zeigt dabei die Außenseite des Kopplungselementes 8, wohingegen die Fig. 11
die Innen- bzw. Unterseite des Kopplungselementes 8 darstellt.
[0059] In Fig. 1 ist weiter gezeigt, dass das Kopplungselement 8 zur Verbindung mit den
Treibstangen 2, 3 vorgesehen ist.
[0060] Fig. 12 zeigt eine weitere Ausführungsform der Sperrvorrichtung 1. In dieser Ausführungsform
wird das Kopplungselement 8 nur mit einer Treibstange 3 gekoppelt. Ferner weist das
Kopplungselement 8 einen Kopplungsabschnitt 29 auf, der funktional als Treibstange
wirken kann und insbesondere mit dem Treibstangenbeschlag 4 und/oder einem Getriebe
verbunden ist.
[0061] Der Kopplungsabschnitt 29 kann an der Unterseite 16 des Kopplungselementes 8 angeordnet
sein. Zudem kann der Kopplungsabschnitt 29 einstückig mit dem Kopplungselement 8 ausgebildet
oder fest mit dem Kopplungselement 8 verbunden sein. Der Kopplungsabschnitt kann gegenüber
dem Kopplungselement 8 ab- bzw. vorstehen.
[0062] Die Sperreinrichtung 5 umfasst zudem eine vorgespannte Sperre 9. Die Sperre 9 ist
insbesondere federbelastet. Die Sperre 9 kann zudem zum Zusammenwirken mit der Schließeinrichtung
6 ausgebildet sein.
[0063] Fig. 1 zeigt, dass die Schließeinrichtung 6 einen Vorsprung 10 aufweist. Der Vorsprung
10 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Mitnehmer bzw. Schließnase ausgebildet.
Der Vorsprung 10 ist zum Zusammenwirken mit der Sperre 9 vorgesehen und ausgebildet.
Ein solches Zusammenwirken zwischen der Sperre 9 und dem Vorsprung 10 der Schließeinrichtung
6 ist in den Fig. 3A bis 8A bzw. in den Fig. 3B bis 8B dargestellt. In diesen Darstellungen
sind unterschiedliche Zustände des Zusammenwirkens zwischen Vorsprung 10 und Sperre
9 dargestellt.
[0064] Des Weiteren zeigen die Fig. 3B bis 8B, dass der Vorsprung 10 drehbar ist, wobei
der Vorsprung 10 drehbar an der Schließeinrichtung 6 gelagert ist. So kann die Schließeinrichtung
6 insbesondere ortsfest am Flügel bzw. am Flügelprofil 28 angeordnet sein, wie dies
schematisch die Fig. 2 zeigt, wobei eine Drehung des Vorsprungs 10 durch Betätigung,
insbesondere Drehung, des Freigabemittels 7 bewirkt werden kann. Letztlich kann eine
Bewegung des Freigabemittels 7 eine Bewegung des Vorsprungs 10 hervorrufen, sofern
eine entsprechende Freigabe erfolgt ist.
[0065] Der Vorsprung 10 ist derart ausgebildet und im eingebauten Zustand derart angeordnet,
dass in der Sperrstellung der Schließeinrichtung 6 der Vorsprung 10 die Sperre 9 entgegen
der Vorspannung derart fixiert, dass wenigstens eine Längsbewegung des Kopplungselementes
8, die insbesondere in Längsrichtung des Kopplungselementes durchgeführt wird, durch
Anschlagen der Sperre 9 an einen Anschlag 11 blockierbar ist.
[0066] Ein solches Anschlagen der Sperre 9 an den Anschlag 11 ist insbesondere in der Fig.
5B dargestellt. Die Fig. 5B verdeutlicht, dass gegenüber der Fig. 3B ein gewisser
"Spielraum" bzw. eine gewisse Längsbewegung des Kopplungselementes 8 und somit auch
der Sperre 9 in der Sperrstellung zugelassen werden kann. Diese Bewegung wird jedoch
durch das Anschlagen der Sperre 9 an den Anschlag 11 blockiert bzw. begrenzt, wie
dies aus Fig. 5A ersichtlich wird. Fig. 4B zeigt den Übergangszustand zwischen der
Ruheposition, die in Fig. 3B gezeigt ist, und der "blockierten Stellung des Kopplungselementes
8" in der Sperrstellung nach Fig. 5A.
[0067] Des Weiteren ist der Vorsprung 10 derart ausgebildet und im eingebauten Zustand derart
angeordnet, dass in der Freigabestellung der Schließeinrichtung 5 der Vorsprung 10
außer Eingriff mit der Sperre 9 bringbar ist, so dass die Sperre 9 im vorgespannten
Zustand außer Eingriff mit dem Anschlag 11 ist, wodurch die wenigstens eine Längsbewegung
des Kopplungselementes 8 freigebbar ist.
[0068] Dieses Freigeben der Längsbewegung des Kopplungselementes 8 ist in den Fig. 6B bis
8B dargestellt. Die Fig. 6A verdeutlicht gegenüber der Fig. 5A, dass eine Betätigung
bzw. eine Freigabe durch das Freigabemittel 7 erfolgt ist. Im dargestellten Zustand
ist der Schlüssel 7 im Schließzylinder 6 gedreht worden, wodurch die Sperrvorrichtung
1 von der Sperrstellung in die Freigabestellung überführt worden ist.
[0069] Die Fig. 6B verdeutlicht dabei gegenüber der Fig. 5A, dass durch Betätigung mit dem
Freigabemittel 7 der Vorsprung 10 gedreht worden ist, wodurch der Vorsprung 10 außer
Eingriff mit der Sperre 9 gekommen ist. Demnach schlägt die Sperre 9 nicht mehr in
dem in Fig. 6B dargestellten Ausführungsbeispiel an den Anschlag 11 an, wodurch eine
Längsbewegung des Kopplungselementes 8 über die blockierte Stellung des Kopplungselementes
8 hinaus ermöglicht wird. Eine solche Bewegung ist in den Fig. 7B und 8B dargestellt.
Sowohl die Fig. 7B als auch die Fig. 8B verdeutlicht jeweils einen Zustand, der gegenüber
der Fig. 6B eine Längsbewegung ausgeführt hat. In dem in den Fig. 6B bis 8B dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die beiden Treibstangen 2, 3 des Beschlages 4 über das Kopplungselement
8 miteinander gekoppelt, so dass die "reguläre" Betriebsweise ermöglicht werden kann.
[0070] Somit stellt die Sperrvorrichtung 1 eine Unterbrechung des Treibstangenbeschlages
dar, wobei die Unterbrechung auch zur Öffnungsbegrenzung oder zur Kopplung mit einer
Öffnungsbegrenzung bzw. einer Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 genutzt werden kann.
Eine solche Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 ist schematisch in der Fig. 10 dargestellt.
[0071] Letztlich ist es so, dass auch in der Sperrstellung eine gewisse Längsbewegung der
Sperre 9 ermöglicht wird, die jedoch durch Anschlagen der Sperre 9 an den Anschlag
11 blockiert werden kann bzw. blockierbar ist. In der Sperrstellung wird diese Blockade
dadurch aufgehoben, dass der Vorsprung 10 nicht mehr mit der Sperre 9 zusammenwirkt
bzw. nicht mehr an die Sperre 9 anschlägt.
[0072] Grundsätzlich kann natürlich auch in der Freigabestellung die maximale Längsbeweglichkeit
bzw. Längsbewegung des Kopplungselementes 8 beschränkt sein - diese Beschränkung erfolgt
dann jedoch nicht mehr über den Anschlag 11, sondern durch weitere Mittel, insbesondere
über das Betätigungsmittel zum Betätigen des Beschlags 4. Beispielsweise kann das
Betätigungsmittel in unterschiedliche Positionen/Stellungen zur Betätigung des Beschlags
4 überführt werden, wobei die jeweilige Überführung in unterschiedliche Positionen
mit einer vorgegebenen Hub- bzw. Längsbewegung des Kopplungselementes 8 gekoppelt
sein kann, so dass das Kopplungselement 8 auch im freigegebenen Zustand letztlich
nicht "beliebig" verschoben werden kann.
[0073] Es kann aber vorgesehen sein, dass durch die Sperrstellung beispielsweise eine Bewegung,
insbesondere Drehung, des Betätigungsmittels zur Betätigung des Kopplungselementes
8 bzw. des Treibstangenbeschlages begrenzt bzw. blockiert wird. Diese Ausbildung kann
insbesondere dadurch vorteilhaft sein, wenn eine mit dem Betätigungselement koppelbare
Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 vorgesehen ist, die insbesondere als Scherenanordnung
ausgebildet sein kann. Durch eine Sperrung bzw. Blockierung des Betätigungselementes
durch die Sperrvorrichtung 1 in dessen Sperrstellung kann dann auch eine Freigabe
der Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 vermieden werden. Alternativ oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass nur in der Freigabestellung der Sperrvorrichtung 1 die
Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 inaktiviert und/oder freigegeben werden kann.
[0074] Der Vorsprung 10 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel derart ausgebildet
und angeordnet, dass in der Sperrstellung der Schließeinrichtung 6 der Vorsprung 10
an einem Kopplungsbereich 13 der Sperre 9, vorzugsweise unmittelbar, anliegt. Ein
solches Anliegen des Vorsprungs 10 an dem Kopplungsbereich 13 ist beispielsweise in
den Fig. 3B bis 5B dargestellt, die unterschiedliche Zustände des Kopplungselementes
8 in der Sperrstellung darstellen.
[0075] In Fig. 11 ist die Unterseite 16 bzw. die Innenseite des Kopplungselementes 8 dargestellt.
Fig. 11 zeigt, dass das Kopplungselement 8 unterseitig bzw. innenseitig eine Aufnahme
14 aufweist. In Fig. 3B ist dargestellt, dass die Sperre 9 in der Aufnahme 14 zumindest
teilweise im eingebauten Zustand angeordnet sein kann.
[0076] In Fig. 1 ist dargestellt, dass der Sperre 9 ein Federmittel 15 zugeordnet ist. Das
Federmittel 15 kann als Blattfeder ausgebildet sein. In dem in Fig. 3B dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das Federmittel 15 zwischen der Unterseite 16 des Kopplungselementes
8 und der Sperre 9 angeordnet. Letztlich kann das Federmittel 15 auf die Unterseite
16 des Kopplungselementes 8 sowie auf die Sperre 9 wirken bzw. eine Vorspannung zwischen
diesen beiden Komponenten gewährleisten.
[0077] In dem in Fig. 3B dargestellten Ausführungsbeispiel ist weiter vorgesehen, dass das
Federmittel 15 mit seinem einen Ende 17, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, mit der
Sperre 9 fest verbunden ist, so dass das Kopplungselement 8 gegenüber dem Federmittel
15 insbesondere in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes 8 relativ beweglich
bzw. längsverschieblich angeordnet ist. Eine solche Längsverschieblichkeit ergibt
sich aus der Zusammenschau der Fig. 3B bis 8B. Letztlich kann das Federmittel 15 gemeinsam
mit der Sperre 9 ortsfest angeordnet sein, wobei das Kopplungselement 8 gegenüber
der Sperre 9 sowie gegenüber dem Federelement 15 verschoben werden kann. Das andere
Ende 18 des Federmittels 15 kann dabei im eingebauten Zustand auf die Unterseite 16
des Kopplungselementes 8 angrenzen bzw. an die Unterseite 16 anschlagen.
[0078] In Fig. 1 ist zudem eine Montageplatte 19 dargestellt. Die Montageplatte 19 kann
zur schwenkbaren Lagerung der Sperre 9 vorgesehen sein. Insbesondere kann die Montageplatte
19 gemeinsam mit der Sperre 9 ortsfest am Flügel bzw. Flügelprofil 28 angeordnet sein,
wobei das Kopplungselement 8 gegenüber der Montageplatte 19 relativ beweglich bzw.
längsverschieblich angeordnet sein kann.
[0079] Die Montageplatte 19 kann zur Verbindung mit dem Falz des Flügels bzw. dem Flügelprofil
28 vorgesehen sein. Die Aufnahme 14 des Kopplungselementes 8 kann ebenfalls zur zumindest
teilweisen Anordnung der Montageplatte 19 ausgebildet sein, wie dies schematisch auf
Fig. 3B hervorgeht. Eine längsverschiebliche Anordnung des Kopplungselementes 8 gegenüber
der Montageplatte 19 ergibt sich insbesondere in der Freigabestellung der Sperrvorrichtung
1.
[0080] Demnach kann das Kopplungselement 8 gegenüber der Sperre 9 und/oder Schließeinrichtung
6 in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes 8 längsverschieblich angeordnet
sein und/oder anordnenbar sein.
[0081] In Fig. 1 ist dargestellt, dass die Sperre 9 über einen Stift bzw. ein Lagermittel
20 verschwenkbar gelagert ist. Insbesondere ist das Lagermittel 20 in wenigstens einer,
bevorzugt zwei, Lageröffnungen 21 der Montageplatte 19 angeordnet. Die Lageröffnungen
21 gehen aus der in Fig. 1 dargestellten Explosionsansicht hervor. Das Lagermittel
20 kann somit sowohl durch eine Öffnung 22 der Sperre 9 geführt werden und zudem in
Lageröffnungen 21 der Montageplatte 19 angeordnet sein. Dadurch ergibt sich eine verschwenkbare
Lagerung der Sperre 9 an der Montageplatte 19.
[0082] In Fig. 11 ist dargestellt, dass das Kopplungselement 8 an der der Sperreinrichtung
5 bzw. der der Schließeinrichtung 6 zugewandten Unterseite 16 des Kopplungselementes
8 eine erste Vertiefung 23 und eine zur ersten Vertiefung benachbarte zweite Vertiefung
24 aufweist. Das Federmittel 15 kann insbesondere mit seinem anderen Ende 18 in der
Sperrstellung an die erste Vertiefung 23 anschlagen. Dies ist schematisch in der Fig.
3b dargestellt. In Fig. 11 ist weiter dargestellt, dass die zweite Vertiefung 24 nur
bereichsweise auf der Unterseite 14 ausgebildet ist, insbesondere an einem Steg 25.
[0083] In Fig. 3B ist dargestellt, dass die zweite Vertiefung 24, die insbesondere am Steg
25 ausgebildet ist, gegenüber der ersten Vertiefung 23 vorstehen kann. Insbesondere
sind die erste und die zweite Vertiefung 23, 24 voneinander über den Anschlag 11 getrennt,
wie dies schematisch aus Fig. 11 ersichtlich wird.
[0084] Der Anschlag 11 verhindert insbesondere in der Sperrstellung eine weitere Bewegungsmöglichkeit.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Anschlag 11 als Wandung ausgebildet.
Darüber hinaus zeigt die Fig. 11, dass die zweite Vertiefung 24 eine Anlaufschräge
26 aufweisen kann.
[0085] Zudem geht aus den Fig. 3B bis 5B hervor, dass die Höhe des Anschlages 11 insbesondere
größer als die, vorzugsweise maximale, Dicke der Sperre 9 und insbesondere größer
als die Dicke des Kopplungsbereiches 13 ist.
[0086] In Fig. 3B ist dargestellt, dass in der blockierten Stellung des Kopplungselementes
8 der Kopplungsbereich 13 an die erste Vertiefung 23 anschlägt. In der beispielsweise
in Fig. 7B dargestellten freigegebenen Stellung des Kopplungselementes 8 kann der
Kopplungsbereich 13 der Sperre 9 auf bzw. an der zweiten Vertiefung 24 anliegen. Insbesondere
kann sowohl in der blockierten als auch in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes
8 das Federmittel 15, vorzugsweise mit seinem anderen Ende 18, an die erste Vertiefung
23 anschlagen. Dies geht in Zusammenschau aus den Fig. 3B und 7B hervor.
[0087] Ferner kann die Schließeinrichtung 6 derart angeordnet sein, dass in der blockierten
Stellung des Kopplungselementes 8 der Vorsprung 10 der Schließeinrichtung 6 in die
erste Vertiefung 23 ragen kann und/oder in diese eingreifen kann. Dies ist insbesondere
in den Fig. 3B bis 5B dargestellt. In der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes
8 hingegen kann der Vorsprung 10 außer Eingriff mit der ersten Vertiefung 23 gebracht
werden, wie dies schematisch aus den Fig. 6B bis 8B hervorgeht, in denen der Vorsprung
10 nicht mehr in die erste Vertiefung 23 eingreift und/oder in diese ragt. In Fig.
8B ist dargestellt, dass der Vorsprung 25 an den an der zweiten Vertiefung 24 angeordneten
Kopplungsbereich 13 auch in der freigegebenen Stellung anschlagen kann. In Fig. 6B
hingegen ist dargestellt, dass in der freigegebenen Stellung der Vorsprung 10 nicht
mehr an den Kopplungsbereich 13 anschlagen muss - jedoch anschlagen kann, wie dies
in Fig. 8B dargestellt ist.
[0088] Fig. 9 zeigt einen Beschlag 4, der insbesondere für einen schwenkbaren Flügel eines
Fensters oder einer Tür, insbesondere einen Drehflügel, vorgesehen ist. Der Beschlag
4 weist eine Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 auf, wie sie aus Fig. 10 ersichtlich
wird. Die Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 kann wenigstens eine Scherenanordnung
27 zur Öffnungsbegrenzung des Flügels aufweisen, wobei die Scherenanordnung 27 ebenfalls
aus Fig. 10 hervorgeht.
[0089] Die Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 zischen dem Flügel und einem Flügelrahmen vorgesehen,
was in den Figuren nicht näher dargestellt ist. Die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
12 kann mit dem Flügelprofil 28 verbunden sein bzw. in diesem zumindest zum Teil angeordnet
sein.
[0090] Die Sperrvorrichtung 1 ist über wenigstens eine mit dem Kopplungselement 8 der Sperrvorrichtung
1 verbundene Treibstange des Beschlags 4 mit der Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12
verbunden, vorzugsweise so dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 in der Sperrstellung
der Schließeinrichtung 6 die Öffnungsweite des Flügels begrenzt und/oder dass die
Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 in der Freigabestellung der Schließeinrichtung 6
den Flügel, vorzugsweise zum unbegrenzten Aufschwenken, freigibt. Eine solche Kopplung
über die Treibstange(n) zwischen der Sperrvorrichtung 1 und der Öffnungsbegrenzungseinrichtung
12 geht schematisch auf der Fig. 9 hervor. Die Fig. 9 zeigt, dass das Kopplungselement
8 über die Treibstange(n) zumindest mittelbar mit der Öffnungsbegrenzungseinrichtung
12 und somit auch mit der Scherenanordnung 27 zusammenwirken kann. Dabei kann vorgesehen
sein, dass in der Freigabestellung die Scherenanordnung 27 und die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
12 "außer Kraft" gesetzt werden können, wohingegen in der Sperrstellung der Sperrvorrichtung
1 die Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 wirksam sein kann. Wie ein solches Überführen
von der Sperrstellung in die freigegebene Stellung gelingt, ist eingangs bereits geschildert
worden.
[0091] Nicht näher dargestellt ist eine Flügel-Rahmenanordnung einer Tür oder eines Fensters,
wobei die Flügel-Rahmenanordnung einen Beschlag 4 nach einem der vorgenannten Ausführungsformen
und einen Falz aufweist. Der Beschlag 4 kann in dem Falz zwischen dem Flügel und dem
Rahmen des Fensters oder der Tür angeordnet sein. Insbesondere begrenzt die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
12 in der Sperrstellung der Schließeinrichtung 6 die Öffnungsweite des Flügels. Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung 12 in
der Freigabestellung der Schließeinrichtung 6 den Flügel, vorzugsweise zum unbegrenzten
Aufschwenken, freigeben kann.
[0092] Das Kopplungselement 8 kann längsverschieblich im Falz am Flügel, insbesondere im
Flügelprofil 28, angeordnet sein, wobei die Begrenzung der Längsbewegung des Kopplungselementes
8 in der Sperrstellung auf die vorgenannte Art und Weise gelingen kann. Die Montageplatte
19 kann ortsfest am Flügel, insbesondere am Flügelprofil 28, angeordnet sein.
[0093] Nicht näher dargestellt ist, dass ein Betätigungsmittel, insbesondere ein Griff,
vorgesehen sein kann. Das Betätigungsmittel kann zum Betätigen des Beschlages 4 und
zum Zusammenwirken mit der Sperrvorrichtung 1, insbesondere dem Kopplungselement 8,
ausgebildet sein und vorzugsweise am Flügel vorgesehen sein.
[0094] Durch Betätigung des Betätigungsmittels in der Sperrstellung der Schließeinrichtung
6 kann ermöglicht werden, dass das Betätigungsmittel ausgehend von einer Ruhestellung
bis zu einer ersten Position betätigbar, vorzugsweise drehbar ist - nicht jedoch in
über die erste Position hinaus in eine zweite Position. Das Betätigungsmittel kann
hingegen in der Freigabestellung der Schließeinrichtung 6 über die erste Position
hinaus in eine zweite Position bringbar, vorzugsweise drehbar, sein. Das Überführen
des Betätigungsmittels von der ersten in die zweite Position kann insbesondere eine
Längsbewegung des Kopplungselementes 8 in der Falz bewirken.
[0095] Darüber hinaus ist nicht näher dargestellt, dass eine Fehlbedieneinrichtung vorgesehen
sein kann, die derart ausgebildet ist, dass eine Betätigung des Betätigungsmittels
nur bei geschlossenem Fenster oder bei geschlossener Tür durchführbar ist. Dies ist
die sogenannte Verschlussstellung des Fensters oder der Tür. Eine Betätigung nur in
der Verschlussstellung kann demnach über eine Fehlbedieneinrichtung sichergestellt
werden.
Bezugszeichenliste:
[0096]
- 1
- Sperrvorrichtung
- 2
- Treibstange
- 3
- Treibstange
- 4
- Beschlag
- 5
- Sperreinrichtung
- 6
- Schließeinrichtung
- 7
- Freigabemittel
- 8
- Kopplungselement
- 9
- Sperre
- 10
- Vorsprung
- 11
- Anschlag
- 12
- Öffnungsbegrenzungseinrichtung
- 13
- Kopplungsbereich
- 14
- Ausnahme
- 15
- Federmittel
- 16
- Unterseite
- 17
- Ende von 15
- 18
- anderes Ende von 15
- 19
- Montageplatte
- 20
- Lagermittel
- 21
- Lageröffnung
- 22
- Öffnung
- 23
- erste Vertiefung
- 24
- zweite Vertiefung
- 25
- Steg
- 26
- Anlaufschräge
- 27
- Scherenanordnung
- 28
- Flügelprofil
- 29
- Kopplungsabschnitt
1. Sperrvorrichtung (1) zur Kopplung mit wenigstens einer Treibstange (2, 3), bevorzugt
zur Kopplung von wenigstens zwei Treibstangen (2, 3), eines Beschlags (4), insbesondere
eines, vorzugsweise schwenkbaren, Flügels eines Fensters oder einer Tür, aufweisend
eine Sperreinrichtung (5) und eine Schließeinrichtung (6), insbesondere einen Schließzylinder,
wobei die Schließeinrichtung (6) mittels eines Freigabemittels (7), insbesondere eines
Schlüssels, derart betätigbar ist, dass die Schließeinrichtung (6) von einer Sperrstellung
durch Aktivierung mit dem Freigabemittel (7) in eine Freigabestellung überführbar
ist, wobei in der Freigabestellung das Freigabemittel (7) untrennbar mit der Schließeinrichtung
(6) verbunden ist und wobei in der Sperrstellung das Freigabemittel (7) von der Schließeinrichtung
(6) trennbar ist,
wobei die Sperreinrichtung (5) ein Kopplungselement (8) zur Verbindung mit wenigstens
einer Treibstange (2, 3), bevorzugt der Treibstangen (2, 3), und eine vorgespannte,
insbesondere federbelastete, Sperre (9) zum Zusammenwirken mit der Schließeinrichtung
(6) aufweist,
wobei die Schließeinrichtung (6) einen, insbesondere drehbaren, Vorsprung (10) zum
Zusammenwirken mit der Sperre (9) aufweist,
wobei der Vorsprung (10) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass in der Sperrstellung
der Schließeinrichtung (6) der Vorsprung (10) derart auf die Sperre (9) entgegen der
Vorspannung wirkt, dass wenigstens eine Längsbewegung des Kopplungselementes (8) durch
Anschlagen der Sperre (9) an einen Anschlag (11) des Kopplungselementes (8) blockierbar
ist und dass in der Freigabestellung der Schließeinrichtung (6) der Vorsprung (10)
außer Eingriff mit der Sperre (9) bringbar ist, so dass die Sperre (9) im vorgespannten
Zustand außer Eingriff mit dem Anschlag (11) ist, wodurch die wenigstens eine Längsbewegung
des Kopplungselementes (8) freigegebbar ist.
2. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement (8) gegenüber der Sperre (9) und/oder der Schließeinrichtung
(6) in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes (8) längsverschieblich angeordnet
und/oder anordenbar ist.
3. Sperrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (10) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass in der Sperrstellung
der Schließeinrichtung (6) der Vorsprung (10) an einem Kopplungsbereich (13) der Sperre
(9), vorzugsweise unmittelbar, anliegt.
4. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterseitig im Kopplungselement (8) eine Aufnahme zur zumindest teilweisen Anordnung
der Sperre (9) in der Aufnahme vorgesehen ist.
5. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperre (9) ein Federmittel (15), insbesondere eine Blattfeder, zugeordnet ist,
insbesondere wobei das Federmittel (15) zwischen der Unterseite (16) des Kopplungselements
(8) und der Sperre (9) angeordnet ist.
6. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, wobei das Federmittel (15) mit seinem einen Ende (17) mit der Sperre (9) fest verbunden
ist, so dass das Kopplungselement (8) gegenüber dem Federmittel (15) in der freigegebenen
Stellung des Kopplungselementes (8) längsverschieblich angeordnet ist.
7. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Montageplatte (19) zur insbesondere schwenkbaren Lagerung der Sperre (9) vorgesehen
ist, insbesondere wobei die Montageplatte (19) zur Verbindung mit dem Falz des Flügels
vorgesehen ist und/oder insbesondere wobei die Aufnahme des Kopplungselementes (8)
zur zumindest teilweisen Anordnung der Montageplatte (19) ausgebildet ist und/oder
insbesondere wobei das Kopplungselement (8) gegenüber der Montageplatte (19) in der
freigegebenen Stellung des Kopplungselementes (8) längsverschieblich angeordnet ist.
8. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der der Sperreinrichtung (5) zugewandten Unterseite (16) des Kopplungselementes
(8) eine erste Vertiefung (23) und ein zur ersten Vertiefung (23) benachbarte zweite
Vertiefung (24) ausgebildet sind, insbesondere wobei das Federmittel (15) an die erste
Vertiefung (23) anschlägt und/oder insbesondere wobei die zweite Vertiefung (24) gegenüber
der ersten Vertiefung (23) vorsteht und/oder insbesondere wobei die erste und die
zweite Vertiefung (23, 24) voneinander über den Anschlag (11) getrennt sind.
9. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der blockierten Stellung des Kopplungselementes (8) den Kopplungsbereich (13)
der Sperre (9) an die erste Vertiefung (23) des Kopplungselementes (8) anschlägt und
dass in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes (8) der Kopplungsbereich
(13) der Sperre (9) auf bzw. an der zweiten Vertiefung (23, 24) anliegt, insbesondere
wobei sowohl in der blockierten als auch in der freigegebenen Stellung des Kopplungselementes
(8) das Federmittel (15) an die erste Vertiefung (23) anschlägt.
10. Sperrvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließeinrichtung (6) derart angeordnet ist, dass in der blockierten Stellung
des Kopplungselementes (8) der Vorsprung (10) der Schließeinrichtung (6) in die erste
Vertiefung (23) ragt und/oder eingreift und/oder dass in der freigegebenen Stellung
des Kopplungselementes (8) der Vorsprung (10) außer Eingriff mit der ersten Vertiefung
(23) ist.
11. Beschlag (4) eines, insbesondere schwenkbaren, Flügels eines Fensters oder einer Tür
mit einer Öffnungsbegrenzungseinrichtung (12) des Beschlags (4) zur, insbesondere
absturzsicheren, Öffnungsbegrenzung des Flügels und einer Sperrvorrichtung (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Beschlag (4) zur Anordnung im Falz zwischen
dem Flügel und einem Flügelrahmen vorgesehen ist,
wobei die Sperrvorrichtung (1) über wenigstens eine mit dem Kopplungselement (8) der
Sperrvorrichtung (1) verbundene Treibstange (2, 3) des Beschlags (4) mit der Öffnungsbegrenzungseinrichtung
(12) verbunden ist, vorzugsweise so dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung (12) in
der Sperrstellung der Schließeinrichtung (6) die Öffnungsweite des Flügels begrenzt
und/oder vorzugsweise so dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung (12) in der Freigabestellung
der Schließeinrichtung (6) den Flügel, vorzugsweise zum unbegrenzten Aufschwenken,
freigibt.
12. Beschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsbegrenzungseinrichtung (12) wenigstens eine Scherenanordnung (27) zur
Öffnungsbegrenzung des Flügels aufweist.
13. Flügel-Rahmenanordnung einer Tür oder eines Fensters, mit einem Beschlag (4) nach
Anspruch 11 oder 12 und einem Falz, wobei der Beschlag (4) im Falz zwischen dem Flügel
und dem Rahmen des Fensters oder der Tür angeordnet ist, insbesondere wobei die Öffnungsbegrenzungseinrichtung
(12) in der Sperrstellung der Schließeinrichtung (6) die Öffnungsweite des Flügels
begrenzt und/oder insbesondere wobei die Öffnungsbegrenzungseinrichtung (12) in der
Freigabestellung der Schließeinrichtung (6) den Flügel, vorzugsweise zum unbegrenzten
Aufschwenken, freigibt.
14. Flügel-Rahmenanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement (8) längsverschieblich im Falz am Flügel angeordnet ist und
dass die Sperre (9) und vorzugsweise die Montageplatte (19) ortsfest am Flügel angeordnet
sind.
15. Flügel-Rahmenanordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein zum Betätigen des Beschlages (4) und zum Zusammenwirken mit der Sperrvorrichtung
(1), insbesondere dem Kopplungselement (8), ausgebildetes Betätigungsmittel, insbesondere
ein Griff, am Flügel vorgesehen ist.