(19)
(11) EP 4 219 029 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.08.2023  Patentblatt  2023/31

(21) Anmeldenummer: 23152353.1

(22) Anmeldetag:  19.01.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B07C 5/34(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B07C 2501/0054; B07C 5/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 28.01.2022 DE 102022102016

(71) Anmelder: Stadler Anlagenbau GmbH
88361 Altshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • HOFMANN, Nikolaus
    45357 Essen (DE)
  • KÜPPERS, Bastian
    45357 Essen (DE)

(74) Vertreter: Otten, Roth, Dobler & Partner mbB Patentanwälte 
Großtobeler Straße 39
88276 Berg / Ravensburg
88276 Berg / Ravensburg (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER ABFALLSORTIERANLAGE


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage (1), welche eine Sortiereinrichtung (11) umfasst, welche wenigstens ein automatisches Sortiermodul (12a) umfasst, welches eine Fördereinrichtung (13a) umfasst und wenigstens einen Sensor (14a) umfasst, mit welchem wenigstens eine Eigenschaft einzelner Abfallbestandteile eines von der Fördereinrichtung (13a) transportierten Abfallstroms (9) erfasst wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus der DE 20 2016 003 285 U1 ist ein Sortiermodul mit einer Sortiereinrichtung zur Auftrennung von Abfall-Mischfraktionen, bestehend aus wenigstens einer Trägereinheit als Fördereinrichtung, wenigstens einer Annahmeeinheit, wenigstens einer Sortiereinheit und wenigstens einer Ausschleuse-Einheit und zumindest einer Antriebseinheit bekannt, wobei die Sortiereinheit als Sensor wenigstens eine austauschbare und/oder erweiterbare Identifizierungsbaugruppe zur Identifizierung der Bestandteile der Abfallmischfraktion umfasst.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage zu entwickeln, durch welches es möglich ist, insbesondere auch vergleichsweise kleine Abfallsortieranlagen, mit welchen z.B. bis zu 5.000 t/a sortiert werden, hinsichtlich der Anzahl und der Qualität von durch Sortieren erzeugten Wertstoff-Reinfraktionen zu optimieren und insbesondere auch zu automatisieren.

[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.

[0005] Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage, welche eine Sortiereinrichtung mit wenigstens einem automatisches Sortiermodul, eine Fördereinrichtung und wenigstens einen Sensor umfasst, wobei der Sensor oder wenigstens einer der Sensoren insbesondere als optischer Sensor und vorzugsweise als NIR-Sensor ausgebildet ist, mit welchem wenigstens eine Eigenschaft einzelner Abfallbestandteile eines von der Fördereinrichtung transportierten Abfallstroms erfasst wird, ist es vorgesehen,
  • dass das wenigstens eine Sortiermodul der Sortiereinrichtung zur Ausbringung einer ersten Wertstoff-Mischfraktion derart in einem Anreicherungsmodus betrieben wird, dass Wertstoffe wie insbesondere PET und/oder HDPE und/oder PP und/oder PS und/oder Papier und/oder FKN und/oder Folien gesteuert durch den wenigstens einen Sensor von einem verbleibenden Abfallstrom getrennt werden,
  • dass das wenigstens eine Sortiermodul der Sortiereinrichtung zur Weiterbehandlung der ersten Wertstoff-Mischfraktion derart in einem Sortiermodus betrieben wird,

    o dass in einem ersten Sortierschritt die erste Wertstoff-Mischfraktion dem automatischen Sortiermodul oder einem weiteren automatischen Sortiermodul zugeführt wird und die erste Wertstoff-Mischfraktion gesteuert durch den wenigstens einen Sensor, in eine erste Wertstoff-Reinfraktion und in eine weitere Wertstoff-Mischfraktion getrennt wird,

    o dass in wenigstens einem weiteren Sortierschritt die im vorhergehenden Sortierschritt erzeugte weitere Wertstoff-Mischfraktion, demselben automatischen Sortiermodul oder noch einem weiteren automatischen Sortiermodul zugeführt wird und die weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion gesteuert durch den wenigstens einen Sensor, in eine von der ersten Wertstoff-Reinfraktion verschiedene weitere Wertstoff-Reinfraktion und in noch eine weitere verbleibende Wertstoff-Mischfraktion getrennt wird.

Dadurch, dass das eine Sortiermodul der Sortiereinrichtung sowohl in dem Anreicherungsmodus als auch in dem Sortiermodus betrieben wird oder dass mehrere Sortiermodule wahlweise in dem Anreicherungsmodus und dem Sortiermodus betrieben werden, können mit baugleichen Sortiermodulen wahlweise Wertstoff-Mischfraktionen und , eine Vielzahl von Wertstoff-Reinfraktionen erzeugt werden. Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine effektive und vielseitigere Nutzung der Sortieranlage und deren Sortiereinrichtung bzw. Sortiereinrichtungen. Vorteil eines derartigen Verfahrens ist es auch, dass bereits ein Sortiermodul ausreicht, um dieses Verfahren durchzuführen und mit diesem eine Vielzahl unterschiedlicher Wertstoff-Reinfraktionen erzeugt werden kann. Vorteil eines derartigen Verfahrens ist auch eine von dem Modus, nämlich von dem Anreicherungsmodus und dem Sortiermodus, unabhängige Skalierbarkeit der Sortieranlage.

[0006] Es kann auch vorgesehen sein, in dem Anreicherungsmodus von dem wenigstens einen Sensor erfasste Daten in einer Kontrolleinrichtung zu speichern, wobei in dem Sortiermodus in dem ersten Sortierschritt oder jedem weiteren Sortierschritt eine Entscheidung über das Material, welches als erste Wertstoff-Reinfraktion oder weitere Wertstoff-Reinfraktion abgetrennt wird, von der Kontrolleinrichtung auf der Basis der im Anreicherungsmodus erfassten Daten und/oder in wenigstens einem Sortierschritt erfassten Daten getroffen wird und wobei in jedem Sortierschritt von dem wenigstens einen Sensor erfasste Daten in der Kontrolleinrichtung gespeichert werden. Hierdurch ist es möglich, die Sortierabfolge auf der Basis der von dem wenigstens einen Sensor erfassten Daten zu automatisieren und damit den Sortierablauf auch zu optimieren.

[0007] Es kann auch vorgesehen sein, den Abfallstrom vor einem Durchlaufen des Anreicherungsmodus eine Vorbehandlungsstufe durchlaufen zu lassen, in welcher einzelne Wertstoffe wie insbesondere transparentes LDPE und/oder farbiges LDPE und/oder Pappkarton und/oder Papier und/oder Eisenmetalle und/oder Nichteisenmetalle und/oder Abfallstoffe wie insbesondere Feinanteile aussortiert werden. Hierdurch kann der Abfallstrom vor seinem Eintreffen in ein Sortiermodul, welches in dem Anreicherungsmodus betrieben wird, bereits von einer erheblichen Anzahl von Störstoffen befreit werden, so dass eine Anreicherung effektiver erfolgten kann.

[0008] Weiterhin kann es vorgesehen sein, insbesondere abhängig von der auszusortierenden Wertstoff-Reinfraktion oder insbesondere abhängig von der Zusammensetzung der zugeführten Wertstoff-Mischfraktion
  • das Aussortieren in dem Sortiermodul entweder derart durchzuführen, dass alle von einer Wertstoffart der Wertstoff-Reinfraktion abweichenden Wertstoffe als weitere Wertstoff-Mischfraktion derart aussortiert werden, dass die auszusortierende Wertstoff-Reinfraktion auf der Fördereinrichtung zurückbleibt oder
  • das Aussortieren in dem Sortiermodul derart durchzuführen, dass die Wertstoff-Reinfraktion aus der Wertstoff-Mischfraktion aussortiert wird und die von der Wertstoff-Reinfraktion befreite Wertstoff-Mischfraktion als weitere Wertstoff-Mischfraktion auf der Fördereinrichtung zurück bleibt.
Hierdurch ist es möglich, das Verfahren auf den Anteil der Wertstoff-Reinfraktion an der Wertstoff-Mischfraktion so anzupassen, dass der Aufwand für das Aussortieren möglichst gering ist und somit effektiv und in kurzer Zeit erfolgen kann. Dies kann insbesondere auch abhängig von der auszusortierenden Wertstoff-Reinfraktion oder insbesondere abhängig von der Zusammensetzung der zugeführten Wertstoff-Mischfraktion erfolgen, so dass das Aussortieren immer optimal auf die Sortieraufgabe angepasst ist.

[0009] Weiterhin ist es auch möglich, das Verfahren so zu gestalten,
  • dass die erste Wertstoff-Mischfraktionen vor einem nachfolgenden Sortierschritt in einem Bunker zwischengespeichert wird und/oder
  • dass jede weitere Wertstoff-Mischfraktion vor einem nachfolgenden Sortierschritt in dem Bunker oder einem weiteren Bunker zwischengespeichert wird.
Durch ein Zwischenspeichern der ersten Wertstoff-Mischfraktion oder wenigstens einer weiteren Wertstoff-Mischfraktion ist es möglich, das wenigstens eine Sortiermodul der Sortiereinrichtung zeitlich flexibel für das Anreichern oder Sortieren zu nutzen.

[0010] Es ist auch vorgesehen, in dem Anreicherungsmodus auf der Basis der erfassten Daten eine Statistik über die Zusammensetzung der erzeugten Wertstoff-Mischfraktion zu erzeugen und wenigstens eine Sortieraufgabe, welche in dem wenigstens einen nachfolgenden Sortiermodus ausgeführt wird, auf der Basis der Statistik zu planen und auszuführen. Hierdurch ist es möglich, die Abfallsortieranlage in ihrem Betrieb automatisch an eine Zusammensetzung des Abfallstroms anzupassen, welche dieser in dem wenigstens einen Sortiermodul der Sortiereinrichtung aufweist und so rechtzeitig und richtig auf eine veränderte Zusammensetzung des Abfallstroms zu reagieren.

[0011] Weiterhin ist es vorgesehen, eine Entscheidung über die Steuerung der Abfallsortieranlage hinsichtlich der Frage, welche Wertstoff-Reinfraktion im jeweiligen Sortierschritt abgetrennt werden soll, auf der Basis der ermittelten Daten und auf der Basis definierter Regeln, welche insbesondere einen Anteil der Wertstoff-Reinfraktion und/oder einen Entnahmeaufwand und/oder einen akuten Bedarf und/oder einen Wert der Wertstoff-Reinfraktion betreffen, durchzuführen. Hierdurch ist es möglich, die Abfallsortieranlage automatisch anforderungsgerecht zu steuern und so optimiert zu betreiben.

[0012] Es ist auch vorgesehen,
  • vor und/oder nach dem Betrieb des Sortiermoduls im Anreicherungsmodus zur Erzielung eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert auszusortieren und/oder
  • vor und/oder nach dem Betrieb des Sortiermoduls in dem Sortiermodus zur Erzielung eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert auszusortieren.
Hierdurch ist es möglich, die Qualität der erzeugten Wertstoff-Reinfraktion bzw. der erzeugten Wertstoff-Reinfraktionen hinsichtlich des Reinheitsgrads zu erhöhen.

[0013] Schließlich ist es vorgesehen, durch die Kontrolleinrichtung zu bestimmen, wann das jeweilige Sortiermodul im Anreicherungsmodus und wann das jeweilige Sortiermodul im Sortiermodus arbeitet. Hierdurch ist es möglich, die Abfallsortieranlage automatisch anforderungsgerecht zu steuern und so optimiert zu betreiben.

[0014] Im Sinn der Erfindung wird unter einem NIR-Sensor ein Sensor verstanden, welcher auf der Basis der Spektroskopie im Bereich des Infrarotlichts arbeitet.

[0015] Unter einem Sensor wird im Sinne der Erfindung jeder Sensor verstanden, welcher insbesondere in Bezug auf das Material eine objekt- und/oder stoffspezifische Klassifizierung ermöglicht und somit für ein sensorgestütztes Sortieren geeignet ist. Sofern an einer Sortiereinrichtung mehrere Sensoren zum Einsatz kommen, sind dies entweder Sensoren des gleichen Sensortyps oder sind dies Sensoren unterschiedlicher Sensortypen. Die von dem Sensor oder den Sensoren erfassten Daten werden an die Kontrolleinrichtung KE weitergeleitet.

[0016] Jede Wertstoff-Reinfraktion wird im Sinne der Erfindung auch als Produkt bezeichnet.

[0017] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele beschrieben.

[0018] Hierbei zeigt:
Figur 1:
eine schematische Darstellung wesentlicher Teile einer Abfallsortieranlage mit einer ersten Ausführungsvariante einer Sortiereinrichtung und
Figur 2:
eine zweite Ausführungsvariante der in der Figur 1 gezeigten Sortiereinrichtung.


[0019] In der Figur 1 sind zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentliche Teile einer Abfallsortieranlage 1 schematisch dargestellt, wobei in der Abfallsortieranlage 1 beispielsweise Leichtverpackungsabfall 2 sortiert wird. Der Leichtverpackungsabfall 2 wird der Abfallsortieranlage 1 beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Radladers in Säcken 3 zugeführt.

[0020] Das Öffnen der Säcke 3 erfolgt mittels eines Sackaufreißers 4, so dass der Leichtverpackungsabfall 2 dann als anfänglicher Abfallstrom 5 eine Vorbehandlungsstufe 6 durchlaufen kann. Die Vorbehandlungsstufe 6 umfasst eine Vielzahl von nicht dargestellten, in Reihe und/oder parallel geschalteten Modulen, wie z.B. Separatoren und Sieben, mittels derer aus dem Abfallstrom 5 Wertstoffe 7 beispielsweise durchsichtiges LDPE 7a und/oder farbiges LDPE 7b und/oder Pappe 7c und/oder Papier 7d und/oder Eisenmetalle 7e und/oder Nichteisenmetalle 7f und/oder Feinstoffe 7g aussortiert und in Bunkern 8a-8g gespeichert werden. In der Vorbehandlungsstufe 6 wird neben den Feinstoffen 7g auch anderer Restabfall abgetrennt.

[0021] Ein nach der Vorbehandlungsstufe 6 verbleibender Abfallstrom 9 wird dann direkt oder indirekt unter Zwischenlagerung in einem Bunker 10 in eine Sortiereinrichtung 11 gefördert. Hierbei umfasst die als erste Ausführungsvariante ausgebildete Sortiereinrichtung 11 ein automatisches Sortiermodul 12a. Die Sortiereinrichtung 11 umfasst eine Fördereinrichtung 13a, welche durch ein Transportband gebildet ist, und wenigstens einen Sensor 14a, welcher im Ausführungsbeispiel beispielhaft als NIR-Sensor 15a ausgebildet ist. Mit dem Sensor 14a wird wenigstens eine Eigenschaft einzelner Abfallbestandteile 16 des von der Fördereinrichtung 13a transportierten verbleibenden Abfallstroms 9 als Daten erfasst. Hierbei ist die Fördereinrichtung beispielsweise als Transportband oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet. Grundsätzlich kommt als Sensor 14a jeder Sensortyp in Frage, welcher eine objekt- und/oder stoffspezifische Klassifizierung ermöglicht und somit für ein sensorgestütztes Sortieren geeignet ist. Selbstverständlich können auch mehrere Sensoren des gleichen Sensortyps oder unterschiedlicher Sensortypen zum Einsatz kommen. Die von dem Sensor 14a erfassten Daten werden an eine Kontrolleinrichtung KE weitergeleitet.

[0022] Zunächst wird das Sortiermodul 12a der Sortiereinrichtung 11 zur Ausbringung einer ersten Wertstoff-Mischfraktion 17 in einem Anreicherungsmodus ARM betrieben. Hierbei wird eine vorbestimmte Gruppe von Wertstoffen wie z.B. PET und HDPE und PP und PS gesteuert durch den Sensor 14a von einem restlichen Abfallstrom 18, welcher in einen Bunker 19 gefördert wird, getrennt. Die hierdurch erzeugte Wertstoff-Mischfraktion 17 wird in einen für diese vorgesehenen Bunker 20 gefördert.

[0023] Zur Weiterbehandlung der ersten Wertstoff-Mischfraktion 17 wird das Sortiermodul 12a der Sortiereinrichtung 11 dann in einem Sortiermodus SRM, welcher auch als "Batch Sorting" bezeichnet wird, betrieben. Hierbei wird in einem ersten Sortierschritt I die erste Wertstoff-Mischfraktion 17 dem automatischen Sortiermodul 12a zugeführt. Dies ist mit einem Pfeil, welcher mit einer gestrichelten Linie dargestellt ist, angedeutet. Entsprechend wird die erste Wertstoff-Mischfraktion 17 zur Erzeugung einer ersten Wertstoff-Reinfraktion 21, gesteuert durch den Sensor 14a, in die erste Wertstoff-Reinfraktion 21 und in eine weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion 23 getrennt. Hierbei wird die erste Wertstoff-Reinfraktion 21 als erstes Produkt 22 in einen Bunker 24 gefördert und hierbei wird die weitere Wertstoff-Mischfraktion 23 in einen Bunker 25 gefördert. Das erste Produkt 22 umfasst z.B. nur PET-Abfälle. Welches Produkt in dem ersten Sortierschritt I aussortiert wird, wird vor Beginn des ersten Sortierschritts I von der Kontrolleinrichtung KE auf der Basis der im Anreicherungsmodus ARM erfassten Daten festgelegt. Die von dem Sensor 14a in dem ersten Sortierschritt I erfassten Daten werden an die Kontrolleinrichtung KE weitergeleitet.

[0024] Zur Weiterbehandlung wird in einem weiteren, zweiten Sortierschritt II die im vorhergehenden, ersten Produkt-Sortierschritt I erzeugte weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion 23, demselben automatischen Sortiermodul 12a zugeführt. Dies ist mit einem Pfeil, welcher mit einer strichpunktierten Linie dargestellt ist, angedeutet. Dort wird die zweite Wertstoff-Mischfraktion 23 zur Erzeugung einer zweiten Wertstoff-Reinfraktion 27 gesteuert durch den Sensor 14a, in ein von der zweiten Wertstoff-Reinfraktion 27 verschiedenes weiteres, zweites Produkt 28 und in noch eine weitere, dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 29 getrennt. Hierbei wird die zweite Wertstoff-Reinfraktion 27 als zweites Produkt 28 in einen Bunker 30 gefördert und hierbei wird die weitere, dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 29 in einen Bunker 31 gefördert. Das zweite Produkt 28 umfasst z.B. nur HDPE-Abfälle. Welches Produkt in dem zweiten Sortierschritt II aussortiert wird, wird vor Beginn des zweiten Sortierschritts II von der Kontrolleinrichtung KE auf der Basis der im Anreicherungsmodus ARM erfassten Daten und der in dem ersten Produkt-Sortierschritt I erfassten Daten festgelegt. Die von dem Sensor 14a in dem zweiten Produkt-Sortierschritt II erfassten Daten werden an die Kontrolleinrichtung KE weitergeleitet.

[0025] Der beschriebene Vorgang der Weiterbehandlung in dem Sortiermodus SRM kann mit weiteren Sortierschritten solange wiederholt werden bis alle gewünschten Produkte bzw. Wertstoff-Reinfraktionen erzeugt sind. Dies ist mit einem Pfeil, welcher mit einer punktierten Linie dargestellt ist, angedeutet. Entsprechend umfasst die Abfallsortieranlage dann weitere Bunker für die als Wertstoff-Reinfraktionen erzeugten Produkte und für die Wertstoff-Mischfraktionen. Die weiteren Sortierschritte werden von der Kontrolleinrichtung KE auf der Basis der erfassten Daten festgelegt.

[0026] Weiterhin kann es zur Erhöhung der Qualität der Wertstoff-Reinfraktionen bzw. der Produkte vorgesehen sein, der Sortiereinrichtung 11 eine in der Figur 1 nicht dargestellte Handsortiereinrichtung vorzuschalten, so dass zunächst die Qualität des zugeführten Abfallstroms erhöht wird und in Folge auch die Qualitäten der Wertstoff-Reinfraktionen bzw. Produkte erhöht sind.

[0027] Alternativ oder zusätzlich kann es zur Erhöhung der Qualität der Produkte auch vorgesehen sein, der Sortiereinrichtung 11 eine in der Figur 1 nicht dargestellte Handsortiereinrichtung nachzuschalten, in welcher jeweils die Qualität des jeweils ausgeschleusten Produkts oder auch die Qualität der jeweils ausgeschleusten Wertstoff-Mischfraktion erhöht wird. Hierbei wird unter einer Erhöhung der Qualität eine Steigerung des Reinheitsgrades verstanden. In einer vorgeschalteten Handsortiereinrichtung werden Störstoffe aussortiert, welche nicht Bestandteil der der Sortiereinrichtung zugeführten Wertstoff-Mischfraktion sein sollen. In einer nachgeschalteten Handsortiereinrichtung werden Störstoffe aussortiert, welche nicht dem erzeugten Produkt entsprechen bzw. welche nicht Bestandteil der ausgeschleusten Wertstoff-Mischfraktion sein sollen.

[0028] In dem Anreicherungsmodus ARM wird auf der Basis der von dem Sensor 14a erfassten Daten von der Kontrolleinrichtung KE eine Statistik über die Zusammensetzung der erzeugten Wertstoff-Mischfraktion 17, 23, 29 erzeugt und wenigstens eine Sortieraufgabe, welche in dem jeweils nachfolgenden Sortierschritt I, II ausgeführt wird, auf der Basis der Statistik geplant und ausgeführt.

[0029] Eine Entscheidung über die Steuerung der Abfallsortieranlage 1, welche Wertstoff-Reinfraktion im jeweiligen Sortierschritt I, II abgetrennt werden soll, erfolgt auf der Basis der ermittelten Daten und auf der Basis definierter Regeln. Hierbei beziehen sich die Regeln zum Beispiel auf einen Anteil der Wertstoff-Reinfraktion an der Wertstoff-Mischfraktion und/oder einen Entnahmeaufwand und/oder einen akuten Bedarf und/oder einen Wert der Wertstoff-Reinfraktion.

[0030] Bei der Abfallsortieranlage 1 werden die erfassten Daten an die Kontrolleinrichtung KE der Abfallsortieranlage 1 übergeben. Durch die Kontrolleinrichtung KE wird bestimmt, wann das Sortiermodul 12a der Sortiereinrichtung 1 in dem Anreicherungsmodus ARM oder in dem Sortiermodus SRM betrieben wird.

[0031] In der Figur 2 ist eine Abfallsortieranlage 101 gezeigt. Im Unterschied zu der in der Figur 1 gezeigten Abfallsortieranlage 1 umfasst eine als zweite Ausführungsvariante ausgeblendete Sortiereinrichtung 111 der Abfallsortieranlage 101 nicht nur ein Sortiermodul, sondern drei Sortiermodule 112a, 112b und 112c. Hierbei sind diese baugleich und jedes der Sortiermodule 112a, 112b und 112c umfasst jeweils eine Fördereinrichtung 113a, 113b, 113c und jeweils einen Sensor 114a, 114b, 114c, welcher jeweils als NIR-Sensor 115a, 115b, 115c ausgebildet ist. Die Sensoren 114a, 114b, 114c übermitteln ebenso wie bei der ersten Ausführungsvariante ihre Daten an eine Kontrolleinrichtung KE.

[0032] Das erste Sortiermodul 112a wird in einem Anreicherungsmodus ARM betrieben und das zweite Sortiermodul 112b sowie das dritte Sortiermodul 112c werden in einem Sortiermodus SRM betrieben.

[0033] Entsprechen wird in Analogie zu der Figur 1 dem ersten Sortiermodul 112a ein verbleibender Abfallstrom 109 zugeführt, welcher in Analogie zu der Figur 1 in einer in der Figur 2 nicht dargestellten Vorbehandlungsstufe erzeugt wird.

[0034] Durch das erste Sortiermodul 112a, welches in dem Anreicherungsmodus ARM betrieben wird, wird eine vorbestimmte Gruppe von Wertstoffen wie z.B. PET und HDPE und PP und PS gesteuert durch den Sensor 114a von einem restlichen Abfallstrom 118, welcher in einen Bunker 119 gefördert wird, getrennt. Die hierdurch erzeugte Wertstoff-Mischfraktion 117 wird dem zweiten Sortiermodul 112b direkt zugeführt. Gemäß einer nicht dargestellten Alternative kann die Zuführung auch indirekt über einen zwischengeschalteten Bunker erfolgen.

[0035] Die Weiterbehandlung der ersten Wertstoff-Mischfraktion 117 erfolgt dann zunächst in dem zweiten Sortiermodul 112b und anschließend in dem dritten Sortiermodul 112c.

[0036] In dem zweiten Sortiermodul 112b wird in einem ersten Sortierschritt I die erste Wertstoff-Mischfraktion 117 zur Erzeugung einer ersten Wertstoff-Reinfraktion 121, gesteuert durch den Sensor 114a, in das erste Produkt 122 und in eine weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion 123 getrennt. Hierbei wird das erste Produkt 122 in einen Bunker 124 gefördert und hierbei wird die zweite Wertstoff-Mischfraktion 123 dem dritten Sortiermodul 112c zugeführt. Das erste Produkt 122 umfasst z.B. nur PET-Abfälle.

[0037] Zur Weiterbehandlung wird in einem zweiten Sortierschritt II die im vorhergehenden, ersten Sortierschritt I erzeugte weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion 123, dem dritten Sortiermodul 112c zugeführt. Dort wird diese zur Erzeugung einer zweiten Wertstoff-Reinfraktion 127 gesteuert durch den Sensor 114a, in ein von dem ersten Produkt 122 verschiedenes weiteres, zweites Produkt 128 und in noch eine dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 129 getrennt. Hierbei wird das zweite Produkt 128 in einen Bunker 130 gefördert und hierbei wird die weitere, dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 129 in einen Bunker 131 gefördert. Das zweite Produkt 128 umfasst z.B. nur HDPE-Abfälle.

[0038] Sofern das erste Sortiermodul 112a nicht arbeitet oder die von diesem erzeugte Wertstoff-Mischfraktion 117 in den oben erwähnten, optional vorhandenen Bunker gefördert wird, kann dem zweiten Sortiermodul 112b die dritte Wertstoff-Mischfraktion 129 aus dem Bunker 131 zugeführt werden. Durch das zweite Sortiermodul 112b wird dann in einem dritten Sortierschritt III gesteuert durch den Sensor 114b die dritte Wertstoff-Mischfraktion 129 zur Erzeugung einer dritten Wertstoff-Reinfraktion 132 in ein von dem ersten Produkt 122 und dem zweiten Produkt 128 verschiedenes drittes Produkt 133 und in eine vierte Wertstoff-Mischfraktion 134 getrennt. Hierbei wird das dritte Produkt 133 in einen Bunker 135 gefördert. Das dritte Produkt 133 umfasst z.B. nur PP-Abfälle.

[0039] Zur Weiterbehandlung wird in einem vierten Produkt-Sortierschritt IV die im vorhergehenden, dritten Produkt-Sortierschritt III erzeugte vierte Wertstoff-Mischfraktion 134, dem dritten Sortiermodul 112c zugeführt. Dort wird diese zur Erzeugung einer vierten Wertstoff-Reinfraktion 136 gesteuert durch den Sensor 114c, in ein von dem ersten Produkt 122, dem zweiten Produkt 128 und dem dritten Produkt 133 verschiedenes viertes Produkt 137 und in eine fünfte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 138 getrennt. Hierbei wird das vierte Produkt 137 in einen Bunker 139 gefördert und hierbei wird die weitere, fünfte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 138 in einen Bunker 140 gefördert. Das vierte Produkt 137 umfasst z.B. nur PS-Abfälle.

[0040] Sofern aus der fünften Wertstoff-Mischfraktion 138 eine oder mehrere weitere Wertstoff-Reinfraktionen aussortiert werden sollen, können das zweite Sortiermodul 112b und ggf. das dritte Sortiermodul 112c nochmals in der beschriebenen Art und Weise durchlaufen werden. Ebenso ist es auch denkbar, dass das erste Sortiermodul 112a hierzu vorübergehend im Sortiermodus SRM betrieben wird. Ebenso ist es in einem anderen Fall auch denkbar, dass zunächst alle Sortiermodule in dem Anreicherungsmodus betrieben werden.

[0041] Auch bei der Abfallsortieranlage 101 werden die erfassten Daten an die Kontrolleinrichtung KE der Abfallsortieranlage 101 übergeben. Durch die Kontrolleinrichtung KE wird bestimmt, wann und wie die einzelnen Sortiermodule 112a, 112b, 112c der Sortiereinrichtung 101 im Anreicherungsmodus ARM oder im Sortiermodus SRM arbeiten.

[0042] Gemäß weiteren Ausführungsvarianten sind auch Sortiereinrichtungen mit zwei Sortiermodulen oder mit vier und mehr als vier Sortiermodulen vorgesehen.

[0043] Bei der zweiten Ausführungsvariante kann es auch vorgesehen
sein, auch das erste Sortiermodul zweitweise im Sortiermodus SRM zu betreiben oder wenigstens zwei Sortiermodule parallel im Anreicherungsmoduls ARM zu betreiben. Für derartige Betriebsweisen ist die Sortiereinrichtung dann mit entsprechenden Bunkern und Förderstrecken ausgestattet.

[0044] Grundsätzlich ist es bei allen Sortiereinrichtungen mit wenigstens zwei Sortiermodulen vorgesehen, diese in Reihe oder parallel oder teilweise in Reihe und teilweise parallel in unterschiedlichen Modi zu betreiben.

[0045] In der Figur 2 sind exemplarisch zwei Handsortiereinrichtungen 141, 142 dargestellt, mittels welcher die Qualität der erzeugten Produkte erhöht werden kann.

Bezugszeichenliste:



[0046] 
1
Abfallsortieranlage
2
Leichtverpackungsabfall
3
Sack
4
Sackaufreißer
5
anfänglicher Abfallstrom
6
Vorbehandlungsstufe
7
Wertstoff
7a
durchsichtiges LDPE
7b
farbiges LDPE
7c
Pappe
7d
Papier
7e
Eisenmetall
7f
Nichteisenmetall
7g
Feinstoff
8a-8g
Bunker
9
verbleibender Abfallstrom
10
Bunker für 9
11
Sortiereinrichtung (erste Ausführungsvariante)
12a
automatisches Sortiermodul
13a
Fördereinrichtung
14a
Sensor
15a
NIR-Sensor
16
Abfallbestandteil
17
erste Wertstoff-Mischfraktion
18
restlicher Abfallstrom
19
Bunker für 18
20
Bunker für 17
21
erste Wertstoff-Reinfraktion
22
erstes Produkt
23
weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion
24
Bunker für 22
25
Bunker für 23
26
(nicht belegt)
27
zweite Wertstoff-Reinfraktion
28
zweites Produkt
29
dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion
30
Bunker für 28
31
Bunker für 29
112a-112c
Sortiermodul
101
Abfallsortieranlage
111
Sortiereinrichtung (zweite Ausführungsvariante)
113a-113c
Fördereinrichtung
114a-114c
Sensor
115a-115c
NIR-Sensor
109
verbleibender Abfallstrom
118
restlicher Abfallstrom
119
Bunker für 118
117
erste Wertstoff-Mischfraktion
121
erste Wertstoff-Reinfraktion
122
erstes Produkt
123
zweite Wertstoff-Mischfraktion
124
Bunker für 122
127
zweite Wertstoff-Reinfraktion
128
zweites Produkt
129
dritte Wertstoff-Mischfraktion
130
Bunker für 128
131
Bunker für 129
132
dritte Wertstoff-Reinfraktion
133
drittes Produkt
134
vierte Wertstoff-Mischfraktion
135
Bunker für 133
136
vierte Wertstoff-Reinfraktion
137
viertes Produkt
138
fünfte Wertstoff-Mischfraktion
139
Bunker für 137
140
Bunker für 138
141, 142
Handsortiereinrichtung
ARM
Anreicherungsmodus
SRM
Sortiermodus
KE
Kontrolleinrichtung
I-IV
erster bis vierter Sortierschritt



Ansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage (1, 101) umfassend:

- eine Sortiereinrichtung (11, 111), welche wenigstens ein automatisches Sortiermodul (12a; 112a-112c) umfasst, welches eine Fördereinrichtung (13a; 113a-113c) und wenigstens einen Sensor (14a; 114a-114c) umfasst, mit welchem wenigstens eine Eigenschaft einzelner Abfallbestandteile eines von der Fördereinrichtung (13a; 113a-113c) transportierten Abfallstroms (9; 109) erfasst wird,

dadurch gekennzeichnet,

- dass das wenigstens eine Sortiermodul (12a; 112a) der Sortiereinrichtung (11; 111) zur Ausbringung einer ersten Wertstoff-Mischfraktion (17; 117) derart in einem Anreicherungsmodus (ARM) betrieben wird, dass Wertstoffe wie insbesondere PET und/oder HDPE und/oder PP und/oder PS und/oder Papier und/oder FKN und/oder Folien gesteuert durch den wenigstens einen Sensor (14a; 114a) von einem verbleibenden Abfallstrom (18; 118) getrennt werden,

- dass das wenigstens eine Sortiermodul (12a; 112b) der Sortiereinrichtung (11; 111) zur Weiterbehandlung der ersten Wertstoff-Mischfraktion (17; 117) derart in einem Sortiermodus (SRM) betrieben wird,

∘ dass in einem ersten Sortierschritt (I) die erste Wertstoff-Mischfraktion (17; 131) dem automatischen Sortiermodul (12a) oder einem weiteren automatischen Sortiermodul (112b) zugeführt wird und die erste Wertstoff-Mischfraktion (17; 117) gesteuert durch den wenigstens einen Sensor (14a; 114b), in eine erste Wertstoff-Reinfraktion (22; 122) und in eine weitere Wertstoff-Mischfraktion (23; 123) getrennt wird,

∘ dass in wenigstens einem weiteren Sortierschritt (II) die im vorhergehenden Sortierschritt (I) erzeugte weitere Wertstoff-Mischfraktion (23; 123), demselben automatischen Sortiermodul (12a) oder noch einem weiteren automatischen Sortiermodul (112c) zugeführt wird und die weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion (23; 123) gesteuert durch den wenigstens einen Sensor (14a; 114c), in eine von der ersten Wertstoff-Reinfraktion (22; 122) verschiedene weitere Wertstoff-Reinfraktion (28; 128) und in noch eine weitere verbleibende Wertstoff-Mischfraktion (29; 129) getrennt wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Anreicherungsmodus von dem wenigstens einen Sensor (14a; 114a) erfasste Daten in einer Kontrolleinrichtung (KE) gespeichert werden, wobei in dem Sortiermodus (SRM) in dem ersten Sortierschritt (I) oder einem weiteren Sortierschritt (II) eine Entscheidung über das Material, welches als erste Wertstoff-Reinfraktion (21; 121) oder weitere Wertstoff-Reinfraktion (27; 127) abgetrennt wird, von der Kontrolleinrichtung (KE) auf der Basis der im Anreicherungsmodus (ARM) erfassten Daten und/oder in wenigstens einem Sortierschritt (II) erfassten Daten getroffen wird und wobei in jedem Sortierschritt von dem wenigstens einen Sensor (14a; 114b) erfasste Daten in der Kontrolleinrichtung (KE) gespeichert werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abfallstrom (5) vor einem Durchlaufen des Anreicherungsmodus (ARM) eine Vorbehandlungsstufe (6) durchläuft, in welcher einzelne Wertstoffe (7; 7a-7f) wie insbesondere transparentes LDPE und/oder farbiges LDPE und/oder Pappkarton und/oder Papier und/oder Eisenmetalle und/oder Nichteisenmetalle und/oder Abfallstoffe wie insbesondere Feinanteile (7g) aussortiert werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere abhängig von dem auszusortierenden Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 133, 137) oder insbesondere abhängig von der Zusammensetzung der zugeführten Wertstoff-Mischfraktion (17; 117)

- das Aussortieren in dem Sortiermodul (12a; 112b, 112c) entweder derart erfolgt, dass alle von einer Wertstoffart der Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 133, 137) abweichenden Wertstoffe als weitere Wertstoff-Mischfraktion (23, 29; 123; 129, 134, 138) derart aussortiert werden, dass die auszusortierende Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 133, 137) auf der Fördereinrichtung (13a; 113b, 113c) zurückbleibt oder

- das Aussortieren in dem Sortiermodul (12a; 112b, 112c) derart erfolgt, dass die Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 1333, 137) aus der Wertstoff-Mischfraktion (23, 29; 123, 129, 134, 138) aussortiert wird und die von der Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 1333, 137) befreite Wertstoff-Mischfraktion (23, 29; 123; 129, 134, 138) als weitere Wertstoff-Mischfraktion (29; 129, 134, 138) auf der Fördereinrichtung (13a; 113b, 113c) zurück bleibt.


 
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

- dass die erste Wertstoff-Mischfraktionen (17; 117) vor einem nachfolgenden Sortierschritt in einem Bunker (20) zwischengespeichert wird und/oder

- dass jede weitere Wertstoff-Mischfraktion (23, 29; 123, 129, 134, 138) vor einem nachfolgenden Sortierschritt in dem Bunker oder einem weiteren Bunker (25, 31; 131, 140) zwischengespeichert wird.


 
6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Anreicherungsmodus (ARM) von der Kontrolleinrichtung (KE) auf der Basis der erfassten Daten eine Statistik über die Zusammensetzung der erzeugten Wertstoff-Mischfraktion (17, 23, 29; 117, 123, 129, 134, 138) erzeugt wird und wenigstens eine Sortieraufgabe, welche in dem wenigstens einen nachfolgenden Sortiermodus (SRM) ausgeführt wird, auf der Basis der Statistik geplant und ausgeführt wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entscheidung über die Steuerung der Abfallsortieranlage (1; 101), welche Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 133, 137) im jeweiligen Sortierschritt abgetrennt werden soll, auf der Basis der von der Kontrolleinrichtung (KE) gespeicherten Daten und auf der Basis von in der Kontrolleinrichtung (KE) definierten Regeln, welche insbesondere einen Anteil der Wertstoff-Reinfraktion und/oder einen Entnahmeaufwand und/oder einen akuten Bedarf und/oder einen Wert der Wertstoff-Reinfraktion betreffen, durchgeführt wird.
 
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

- dass vor und/oder nach dem Betrieb des Sortiermoduls im Anreicherungsmodus (ARM) zur Erzielung eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert aussortiert werden und/oder

- dass vor und/oder nach dem Betriebs des Sortiermoduls in dem Sortiermodus (SRM) zur Erzielung eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert aussortiert werden.


 
9. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von der Kontrolleinrichtung (KE)bestimmt wird, wann das Sortiermodul (12a; 112a-112c) im Anreicherungsmodus (ARM) und wann das Sortiermodul (12a; 112a-112c) im Sortiermodus (SRM) arbeitet.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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