[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 20 2016 003 285 U1 ist ein Sortiermodul mit einer Sortiereinrichtung zur Auftrennung von Abfall-Mischfraktionen,
bestehend aus wenigstens einer Trägereinheit als Fördereinrichtung, wenigstens einer
Annahmeeinheit, wenigstens einer Sortiereinheit und wenigstens einer Ausschleuse-Einheit
und zumindest einer Antriebseinheit bekannt, wobei die Sortiereinheit als Sensor wenigstens
eine austauschbare und/oder erweiterbare Identifizierungsbaugruppe zur Identifizierung
der Bestandteile der Abfallmischfraktion umfasst.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage
zu entwickeln, durch welches es möglich ist, insbesondere auch vergleichsweise kleine
Abfallsortieranlagen, mit welchen z.B. bis zu 5.000 t/a sortiert werden, hinsichtlich
der Anzahl und der Qualität von durch Sortieren erzeugten Wertstoff-Reinfraktionen
zu optimieren und insbesondere auch zu automatisieren.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
[0005] Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage,
welche eine Sortiereinrichtung mit wenigstens einem automatisches Sortiermodul, eine
Fördereinrichtung und wenigstens einen Sensor umfasst, wobei der Sensor oder wenigstens
einer der Sensoren insbesondere als optischer Sensor und vorzugsweise als NIR-Sensor
ausgebildet ist, mit welchem wenigstens eine Eigenschaft einzelner Abfallbestandteile
eines von der Fördereinrichtung transportierten Abfallstroms erfasst wird, ist es
vorgesehen,
- dass das wenigstens eine Sortiermodul der Sortiereinrichtung zur Ausbringung einer
ersten Wertstoff-Mischfraktion derart in einem Anreicherungsmodus betrieben wird,
dass Wertstoffe wie insbesondere PET und/oder HDPE und/oder PP und/oder PS und/oder
Papier und/oder FKN und/oder Folien gesteuert durch den wenigstens einen Sensor von
einem verbleibenden Abfallstrom getrennt werden,
- dass das wenigstens eine Sortiermodul der Sortiereinrichtung zur Weiterbehandlung
der ersten Wertstoff-Mischfraktion derart in einem Sortiermodus betrieben wird,
o dass in einem ersten Sortierschritt die erste Wertstoff-Mischfraktion dem automatischen
Sortiermodul oder einem weiteren automatischen Sortiermodul zugeführt wird und die
erste Wertstoff-Mischfraktion gesteuert durch den wenigstens einen Sensor, in eine
erste Wertstoff-Reinfraktion und in eine weitere Wertstoff-Mischfraktion getrennt
wird,
o dass in wenigstens einem weiteren Sortierschritt die im vorhergehenden Sortierschritt
erzeugte weitere Wertstoff-Mischfraktion, demselben automatischen Sortiermodul oder
noch einem weiteren automatischen Sortiermodul zugeführt wird und die weitere, zweite
Wertstoff-Mischfraktion gesteuert durch den wenigstens einen Sensor, in eine von der
ersten Wertstoff-Reinfraktion verschiedene weitere Wertstoff-Reinfraktion und in noch
eine weitere verbleibende Wertstoff-Mischfraktion getrennt wird.
Dadurch, dass das eine Sortiermodul der Sortiereinrichtung sowohl in dem Anreicherungsmodus
als auch in dem Sortiermodus betrieben wird oder dass mehrere Sortiermodule wahlweise
in dem Anreicherungsmodus und dem Sortiermodus betrieben werden, können mit baugleichen
Sortiermodulen wahlweise Wertstoff-Mischfraktionen und , eine Vielzahl von Wertstoff-Reinfraktionen
erzeugt werden. Somit ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine effektive und
vielseitigere Nutzung der Sortieranlage und deren Sortiereinrichtung bzw. Sortiereinrichtungen.
Vorteil eines derartigen Verfahrens ist es auch, dass bereits ein Sortiermodul ausreicht,
um dieses Verfahren durchzuführen und mit diesem eine Vielzahl unterschiedlicher Wertstoff-Reinfraktionen
erzeugt werden kann. Vorteil eines derartigen Verfahrens ist auch eine von dem Modus,
nämlich von dem Anreicherungsmodus und dem Sortiermodus, unabhängige Skalierbarkeit
der Sortieranlage.
[0006] Es kann auch vorgesehen sein, in dem Anreicherungsmodus von dem wenigstens einen
Sensor erfasste Daten in einer Kontrolleinrichtung zu speichern, wobei in dem Sortiermodus
in dem ersten Sortierschritt oder jedem weiteren Sortierschritt eine Entscheidung
über das Material, welches als erste Wertstoff-Reinfraktion oder weitere Wertstoff-Reinfraktion
abgetrennt wird, von der Kontrolleinrichtung auf der Basis der im Anreicherungsmodus
erfassten Daten und/oder in wenigstens einem Sortierschritt erfassten Daten getroffen
wird und wobei in jedem Sortierschritt von dem wenigstens einen Sensor erfasste Daten
in der Kontrolleinrichtung gespeichert werden. Hierdurch ist es möglich, die Sortierabfolge
auf der Basis der von dem wenigstens einen Sensor erfassten Daten zu automatisieren
und damit den Sortierablauf auch zu optimieren.
[0007] Es kann auch vorgesehen sein, den Abfallstrom vor einem Durchlaufen des Anreicherungsmodus
eine Vorbehandlungsstufe durchlaufen zu lassen, in welcher einzelne Wertstoffe wie
insbesondere transparentes LDPE und/oder farbiges LDPE und/oder Pappkarton und/oder
Papier und/oder Eisenmetalle und/oder Nichteisenmetalle und/oder Abfallstoffe wie
insbesondere Feinanteile aussortiert werden. Hierdurch kann der Abfallstrom vor seinem
Eintreffen in ein Sortiermodul, welches in dem Anreicherungsmodus betrieben wird,
bereits von einer erheblichen Anzahl von Störstoffen befreit werden, so dass eine
Anreicherung effektiver erfolgten kann.
[0008] Weiterhin kann es vorgesehen sein, insbesondere abhängig von der auszusortierenden
Wertstoff-Reinfraktion oder insbesondere abhängig von der Zusammensetzung der zugeführten
Wertstoff-Mischfraktion
- das Aussortieren in dem Sortiermodul entweder derart durchzuführen, dass alle von
einer Wertstoffart der Wertstoff-Reinfraktion abweichenden Wertstoffe als weitere
Wertstoff-Mischfraktion derart aussortiert werden, dass die auszusortierende Wertstoff-Reinfraktion
auf der Fördereinrichtung zurückbleibt oder
- das Aussortieren in dem Sortiermodul derart durchzuführen, dass die Wertstoff-Reinfraktion
aus der Wertstoff-Mischfraktion aussortiert wird und die von der Wertstoff-Reinfraktion
befreite Wertstoff-Mischfraktion als weitere Wertstoff-Mischfraktion auf der Fördereinrichtung
zurück bleibt.
Hierdurch ist es möglich, das Verfahren auf den Anteil der Wertstoff-Reinfraktion
an der Wertstoff-Mischfraktion so anzupassen, dass der Aufwand für das Aussortieren
möglichst gering ist und somit effektiv und in kurzer Zeit erfolgen kann. Dies kann
insbesondere auch abhängig von der auszusortierenden Wertstoff-Reinfraktion oder insbesondere
abhängig von der Zusammensetzung der zugeführten Wertstoff-Mischfraktion erfolgen,
so dass das Aussortieren immer optimal auf die Sortieraufgabe angepasst ist.
[0009] Weiterhin ist es auch möglich, das Verfahren so zu gestalten,
- dass die erste Wertstoff-Mischfraktionen vor einem nachfolgenden Sortierschritt in
einem Bunker zwischengespeichert wird und/oder
- dass jede weitere Wertstoff-Mischfraktion vor einem nachfolgenden Sortierschritt in
dem Bunker oder einem weiteren Bunker zwischengespeichert wird.
Durch ein Zwischenspeichern der ersten Wertstoff-Mischfraktion oder wenigstens einer
weiteren Wertstoff-Mischfraktion ist es möglich, das wenigstens eine Sortiermodul
der Sortiereinrichtung zeitlich flexibel für das Anreichern oder Sortieren zu nutzen.
[0010] Es ist auch vorgesehen, in dem Anreicherungsmodus auf der Basis der erfassten Daten
eine Statistik über die Zusammensetzung der erzeugten Wertstoff-Mischfraktion zu erzeugen
und wenigstens eine Sortieraufgabe, welche in dem wenigstens einen nachfolgenden Sortiermodus
ausgeführt wird, auf der Basis der Statistik zu planen und auszuführen. Hierdurch
ist es möglich, die Abfallsortieranlage in ihrem Betrieb automatisch an eine Zusammensetzung
des Abfallstroms anzupassen, welche dieser in dem wenigstens einen Sortiermodul der
Sortiereinrichtung aufweist und so rechtzeitig und richtig auf eine veränderte Zusammensetzung
des Abfallstroms zu reagieren.
[0011] Weiterhin ist es vorgesehen, eine Entscheidung über die Steuerung der Abfallsortieranlage
hinsichtlich der Frage, welche Wertstoff-Reinfraktion im jeweiligen Sortierschritt
abgetrennt werden soll, auf der Basis der ermittelten Daten und auf der Basis definierter
Regeln, welche insbesondere einen Anteil der Wertstoff-Reinfraktion und/oder einen
Entnahmeaufwand und/oder einen akuten Bedarf und/oder einen Wert der Wertstoff-Reinfraktion
betreffen, durchzuführen. Hierdurch ist es möglich, die Abfallsortieranlage automatisch
anforderungsgerecht zu steuern und so optimiert zu betreiben.
[0012] Es ist auch vorgesehen,
- vor und/oder nach dem Betrieb des Sortiermoduls im Anreicherungsmodus zur Erzielung
eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert auszusortieren
und/oder
- vor und/oder nach dem Betrieb des Sortiermoduls in dem Sortiermodus zur Erzielung
eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert auszusortieren.
Hierdurch ist es möglich, die Qualität der erzeugten Wertstoff-Reinfraktion bzw. der
erzeugten Wertstoff-Reinfraktionen hinsichtlich des Reinheitsgrads zu erhöhen.
[0013] Schließlich ist es vorgesehen, durch die Kontrolleinrichtung zu bestimmen, wann das
jeweilige Sortiermodul im Anreicherungsmodus und wann das jeweilige Sortiermodul im
Sortiermodus arbeitet. Hierdurch ist es möglich, die Abfallsortieranlage automatisch
anforderungsgerecht zu steuern und so optimiert zu betreiben.
[0014] Im Sinn der Erfindung wird unter einem NIR-Sensor ein Sensor verstanden, welcher
auf der Basis der Spektroskopie im Bereich des Infrarotlichts arbeitet.
[0015] Unter einem Sensor wird im Sinne der Erfindung jeder Sensor verstanden, welcher insbesondere
in Bezug auf das Material eine objekt- und/oder stoffspezifische Klassifizierung ermöglicht
und somit für ein sensorgestütztes Sortieren geeignet ist. Sofern an einer Sortiereinrichtung
mehrere Sensoren zum Einsatz kommen, sind dies entweder Sensoren des gleichen Sensortyps
oder sind dies Sensoren unterschiedlicher Sensortypen. Die von dem Sensor oder den
Sensoren erfassten Daten werden an die Kontrolleinrichtung KE weitergeleitet.
[0016] Jede Wertstoff-Reinfraktion wird im Sinne der Erfindung auch als Produkt bezeichnet.
[0017] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele beschrieben.
[0018] Hierbei zeigt:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung wesentlicher Teile einer Abfallsortieranlage mit einer
ersten Ausführungsvariante einer Sortiereinrichtung und
- Figur 2:
- eine zweite Ausführungsvariante der in der Figur 1 gezeigten Sortiereinrichtung.
[0019] In der Figur 1 sind zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentliche
Teile einer Abfallsortieranlage 1 schematisch dargestellt, wobei in der Abfallsortieranlage
1 beispielsweise Leichtverpackungsabfall 2 sortiert wird. Der Leichtverpackungsabfall
2 wird der Abfallsortieranlage 1 beispielsweise mittels eines nicht dargestellten
Radladers in Säcken 3 zugeführt.
[0020] Das Öffnen der Säcke 3 erfolgt mittels eines Sackaufreißers 4, so dass der Leichtverpackungsabfall
2 dann als anfänglicher Abfallstrom 5 eine Vorbehandlungsstufe 6 durchlaufen kann.
Die Vorbehandlungsstufe 6 umfasst eine Vielzahl von nicht dargestellten, in Reihe
und/oder parallel geschalteten Modulen, wie z.B. Separatoren und Sieben, mittels derer
aus dem Abfallstrom 5 Wertstoffe 7 beispielsweise durchsichtiges LDPE 7a und/oder
farbiges LDPE 7b und/oder Pappe 7c und/oder Papier 7d und/oder Eisenmetalle 7e und/oder
Nichteisenmetalle 7f und/oder Feinstoffe 7g aussortiert und in Bunkern 8a-8g gespeichert
werden. In der Vorbehandlungsstufe 6 wird neben den Feinstoffen 7g auch anderer Restabfall
abgetrennt.
[0021] Ein nach der Vorbehandlungsstufe 6 verbleibender Abfallstrom 9 wird dann direkt oder
indirekt unter Zwischenlagerung in einem Bunker 10 in eine Sortiereinrichtung 11 gefördert.
Hierbei umfasst die als erste Ausführungsvariante ausgebildete Sortiereinrichtung
11 ein automatisches Sortiermodul 12a. Die Sortiereinrichtung 11 umfasst eine Fördereinrichtung
13a, welche durch ein Transportband gebildet ist, und wenigstens einen Sensor 14a,
welcher im Ausführungsbeispiel beispielhaft als NIR-Sensor 15a ausgebildet ist. Mit
dem Sensor 14a wird wenigstens eine Eigenschaft einzelner Abfallbestandteile 16 des
von der Fördereinrichtung 13a transportierten verbleibenden Abfallstroms 9 als Daten
erfasst. Hierbei ist die Fördereinrichtung beispielsweise als Transportband oder in
anderer geeigneter Weise ausgebildet. Grundsätzlich kommt als Sensor 14a jeder Sensortyp
in Frage, welcher eine objekt- und/oder stoffspezifische Klassifizierung ermöglicht
und somit für ein sensorgestütztes Sortieren geeignet ist. Selbstverständlich können
auch mehrere Sensoren des gleichen Sensortyps oder unterschiedlicher Sensortypen zum
Einsatz kommen. Die von dem Sensor 14a erfassten Daten werden an eine Kontrolleinrichtung
KE weitergeleitet.
[0022] Zunächst wird das Sortiermodul 12a der Sortiereinrichtung 11 zur Ausbringung einer
ersten Wertstoff-Mischfraktion 17 in einem Anreicherungsmodus ARM betrieben. Hierbei
wird eine vorbestimmte Gruppe von Wertstoffen wie z.B. PET und HDPE und PP und PS
gesteuert durch den Sensor 14a von einem restlichen Abfallstrom 18, welcher in einen
Bunker 19 gefördert wird, getrennt. Die hierdurch erzeugte Wertstoff-Mischfraktion
17 wird in einen für diese vorgesehenen Bunker 20 gefördert.
[0023] Zur Weiterbehandlung der ersten Wertstoff-Mischfraktion 17 wird das Sortiermodul
12a der Sortiereinrichtung 11 dann in einem Sortiermodus SRM, welcher auch als "Batch
Sorting" bezeichnet wird, betrieben. Hierbei wird in einem ersten Sortierschritt I
die erste Wertstoff-Mischfraktion 17 dem automatischen Sortiermodul 12a zugeführt.
Dies ist mit einem Pfeil, welcher mit einer gestrichelten Linie dargestellt ist, angedeutet.
Entsprechend wird die erste Wertstoff-Mischfraktion 17 zur Erzeugung einer ersten
Wertstoff-Reinfraktion 21, gesteuert durch den Sensor 14a, in die erste Wertstoff-Reinfraktion
21 und in eine weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion 23 getrennt. Hierbei wird die
erste Wertstoff-Reinfraktion 21 als erstes Produkt 22 in einen Bunker 24 gefördert
und hierbei wird die weitere Wertstoff-Mischfraktion 23 in einen Bunker 25 gefördert.
Das erste Produkt 22 umfasst z.B. nur PET-Abfälle. Welches Produkt in dem ersten Sortierschritt
I aussortiert wird, wird vor Beginn des ersten Sortierschritts I von der Kontrolleinrichtung
KE auf der Basis der im Anreicherungsmodus ARM erfassten Daten festgelegt. Die von
dem Sensor 14a in dem ersten Sortierschritt I erfassten Daten werden an die Kontrolleinrichtung
KE weitergeleitet.
[0024] Zur Weiterbehandlung wird in einem weiteren, zweiten Sortierschritt II die im vorhergehenden,
ersten Produkt-Sortierschritt I erzeugte weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion 23,
demselben automatischen Sortiermodul 12a zugeführt. Dies ist mit einem Pfeil, welcher
mit einer strichpunktierten Linie dargestellt ist, angedeutet. Dort wird die zweite
Wertstoff-Mischfraktion 23 zur Erzeugung einer zweiten Wertstoff-Reinfraktion 27 gesteuert
durch den Sensor 14a, in ein von der zweiten Wertstoff-Reinfraktion 27 verschiedenes
weiteres, zweites Produkt 28 und in noch eine weitere, dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion
29 getrennt. Hierbei wird die zweite Wertstoff-Reinfraktion 27 als zweites Produkt
28 in einen Bunker 30 gefördert und hierbei wird die weitere, dritte verbleibende
Wertstoff-Mischfraktion 29 in einen Bunker 31 gefördert. Das zweite Produkt 28 umfasst
z.B. nur HDPE-Abfälle. Welches Produkt in dem zweiten Sortierschritt II aussortiert
wird, wird vor Beginn des zweiten Sortierschritts II von der Kontrolleinrichtung KE
auf der Basis der im Anreicherungsmodus ARM erfassten Daten und der in dem ersten
Produkt-Sortierschritt I erfassten Daten festgelegt. Die von dem Sensor 14a in dem
zweiten Produkt-Sortierschritt II erfassten Daten werden an die Kontrolleinrichtung
KE weitergeleitet.
[0025] Der beschriebene Vorgang der Weiterbehandlung in dem Sortiermodus SRM kann mit weiteren
Sortierschritten solange wiederholt werden bis alle gewünschten Produkte bzw. Wertstoff-Reinfraktionen
erzeugt sind. Dies ist mit einem Pfeil, welcher mit einer punktierten Linie dargestellt
ist, angedeutet. Entsprechend umfasst die Abfallsortieranlage dann weitere Bunker
für die als Wertstoff-Reinfraktionen erzeugten Produkte und für die Wertstoff-Mischfraktionen.
Die weiteren Sortierschritte werden von der Kontrolleinrichtung KE auf der Basis der
erfassten Daten festgelegt.
[0026] Weiterhin kann es zur Erhöhung der Qualität der Wertstoff-Reinfraktionen bzw. der
Produkte vorgesehen sein, der Sortiereinrichtung 11 eine in der Figur 1 nicht dargestellte
Handsortiereinrichtung vorzuschalten, so dass zunächst die Qualität des zugeführten
Abfallstroms erhöht wird und in Folge auch die Qualitäten der Wertstoff-Reinfraktionen
bzw. Produkte erhöht sind.
[0027] Alternativ oder zusätzlich kann es zur Erhöhung der Qualität der Produkte auch vorgesehen
sein, der Sortiereinrichtung 11 eine in der Figur 1 nicht dargestellte Handsortiereinrichtung
nachzuschalten, in welcher jeweils die Qualität des jeweils ausgeschleusten Produkts
oder auch die Qualität der jeweils ausgeschleusten Wertstoff-Mischfraktion erhöht
wird. Hierbei wird unter einer Erhöhung der Qualität eine Steigerung des Reinheitsgrades
verstanden. In einer vorgeschalteten Handsortiereinrichtung werden Störstoffe aussortiert,
welche nicht Bestandteil der der Sortiereinrichtung zugeführten Wertstoff-Mischfraktion
sein sollen. In einer nachgeschalteten Handsortiereinrichtung werden Störstoffe aussortiert,
welche nicht dem erzeugten Produkt entsprechen bzw. welche nicht Bestandteil der ausgeschleusten
Wertstoff-Mischfraktion sein sollen.
[0028] In dem Anreicherungsmodus ARM wird auf der Basis der von dem Sensor 14a erfassten
Daten von der Kontrolleinrichtung KE eine Statistik über die Zusammensetzung der erzeugten
Wertstoff-Mischfraktion 17, 23, 29 erzeugt und wenigstens eine Sortieraufgabe, welche
in dem jeweils nachfolgenden Sortierschritt I, II ausgeführt wird, auf der Basis der
Statistik geplant und ausgeführt.
[0029] Eine Entscheidung über die Steuerung der Abfallsortieranlage 1, welche Wertstoff-Reinfraktion
im jeweiligen Sortierschritt I, II abgetrennt werden soll, erfolgt auf der Basis der
ermittelten Daten und auf der Basis definierter Regeln. Hierbei beziehen sich die
Regeln zum Beispiel auf einen Anteil der Wertstoff-Reinfraktion an der Wertstoff-Mischfraktion
und/oder einen Entnahmeaufwand und/oder einen akuten Bedarf und/oder einen Wert der
Wertstoff-Reinfraktion.
[0030] Bei der Abfallsortieranlage 1 werden die erfassten Daten an die Kontrolleinrichtung
KE der Abfallsortieranlage 1 übergeben. Durch die Kontrolleinrichtung KE wird bestimmt,
wann das Sortiermodul 12a der Sortiereinrichtung 1 in dem Anreicherungsmodus ARM oder
in dem Sortiermodus SRM betrieben wird.
[0031] In der Figur 2 ist eine Abfallsortieranlage 101 gezeigt. Im Unterschied zu der in
der Figur 1 gezeigten Abfallsortieranlage 1 umfasst eine als zweite Ausführungsvariante
ausgeblendete Sortiereinrichtung 111 der Abfallsortieranlage 101 nicht nur ein Sortiermodul,
sondern drei Sortiermodule 112a, 112b und 112c. Hierbei sind diese baugleich und jedes
der Sortiermodule 112a, 112b und 112c umfasst jeweils eine Fördereinrichtung 113a,
113b, 113c und jeweils einen Sensor 114a, 114b, 114c, welcher jeweils als NIR-Sensor
115a, 115b, 115c ausgebildet ist. Die Sensoren 114a, 114b, 114c übermitteln ebenso
wie bei der ersten Ausführungsvariante ihre Daten an eine Kontrolleinrichtung KE.
[0032] Das erste Sortiermodul 112a wird in einem Anreicherungsmodus ARM betrieben und das
zweite Sortiermodul 112b sowie das dritte Sortiermodul 112c werden in einem Sortiermodus
SRM betrieben.
[0033] Entsprechen wird in Analogie zu der Figur 1 dem ersten Sortiermodul 112a ein verbleibender
Abfallstrom 109 zugeführt, welcher in Analogie zu der Figur 1 in einer in der Figur
2 nicht dargestellten Vorbehandlungsstufe erzeugt wird.
[0034] Durch das erste Sortiermodul 112a, welches in dem Anreicherungsmodus ARM betrieben
wird, wird eine vorbestimmte Gruppe von Wertstoffen wie z.B. PET und HDPE und PP und
PS gesteuert durch den Sensor 114a von einem restlichen Abfallstrom 118, welcher in
einen Bunker 119 gefördert wird, getrennt. Die hierdurch erzeugte Wertstoff-Mischfraktion
117 wird dem zweiten Sortiermodul 112b direkt zugeführt. Gemäß einer nicht dargestellten
Alternative kann die Zuführung auch indirekt über einen zwischengeschalteten Bunker
erfolgen.
[0035] Die Weiterbehandlung der ersten Wertstoff-Mischfraktion 117 erfolgt dann zunächst
in dem zweiten Sortiermodul 112b und anschließend in dem dritten Sortiermodul 112c.
[0036] In dem zweiten Sortiermodul 112b wird in einem ersten Sortierschritt I die erste
Wertstoff-Mischfraktion 117 zur Erzeugung einer ersten Wertstoff-Reinfraktion 121,
gesteuert durch den Sensor 114a, in das erste Produkt 122 und in eine weitere, zweite
Wertstoff-Mischfraktion 123 getrennt. Hierbei wird das erste Produkt 122 in einen
Bunker 124 gefördert und hierbei wird die zweite Wertstoff-Mischfraktion 123 dem dritten
Sortiermodul 112c zugeführt. Das erste Produkt 122 umfasst z.B. nur PET-Abfälle.
[0037] Zur Weiterbehandlung wird in einem zweiten Sortierschritt II die im vorhergehenden,
ersten Sortierschritt I erzeugte weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion 123, dem
dritten Sortiermodul 112c zugeführt. Dort wird diese zur Erzeugung einer zweiten Wertstoff-Reinfraktion
127 gesteuert durch den Sensor 114a, in ein von dem ersten Produkt 122 verschiedenes
weiteres, zweites Produkt 128 und in noch eine dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion
129 getrennt. Hierbei wird das zweite Produkt 128 in einen Bunker 130 gefördert und
hierbei wird die weitere, dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 129 in einen
Bunker 131 gefördert. Das zweite Produkt 128 umfasst z.B. nur HDPE-Abfälle.
[0038] Sofern das erste Sortiermodul 112a nicht arbeitet oder die von diesem erzeugte Wertstoff-Mischfraktion
117 in den oben erwähnten, optional vorhandenen Bunker gefördert wird, kann dem zweiten
Sortiermodul 112b die dritte Wertstoff-Mischfraktion 129 aus dem Bunker 131 zugeführt
werden. Durch das zweite Sortiermodul 112b wird dann in einem dritten Sortierschritt
III gesteuert durch den Sensor 114b die dritte Wertstoff-Mischfraktion 129 zur Erzeugung
einer dritten Wertstoff-Reinfraktion 132 in ein von dem ersten Produkt 122 und dem
zweiten Produkt 128 verschiedenes drittes Produkt 133 und in eine vierte Wertstoff-Mischfraktion
134 getrennt. Hierbei wird das dritte Produkt 133 in einen Bunker 135 gefördert. Das
dritte Produkt 133 umfasst z.B. nur PP-Abfälle.
[0039] Zur Weiterbehandlung wird in einem vierten Produkt-Sortierschritt IV die im vorhergehenden,
dritten Produkt-Sortierschritt III erzeugte vierte Wertstoff-Mischfraktion 134, dem
dritten Sortiermodul 112c zugeführt. Dort wird diese zur Erzeugung einer vierten Wertstoff-Reinfraktion
136 gesteuert durch den Sensor 114c, in ein von dem ersten Produkt 122, dem zweiten
Produkt 128 und dem dritten Produkt 133 verschiedenes viertes Produkt 137 und in eine
fünfte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion 138 getrennt. Hierbei wird das vierte
Produkt 137 in einen Bunker 139 gefördert und hierbei wird die weitere, fünfte verbleibende
Wertstoff-Mischfraktion 138 in einen Bunker 140 gefördert. Das vierte Produkt 137
umfasst z.B. nur PS-Abfälle.
[0040] Sofern aus der fünften Wertstoff-Mischfraktion 138 eine oder mehrere weitere Wertstoff-Reinfraktionen
aussortiert werden sollen, können das zweite Sortiermodul 112b und ggf. das dritte
Sortiermodul 112c nochmals in der beschriebenen Art und Weise durchlaufen werden.
Ebenso ist es auch denkbar, dass das erste Sortiermodul 112a hierzu vorübergehend
im Sortiermodus SRM betrieben wird. Ebenso ist es in einem anderen Fall auch denkbar,
dass zunächst alle Sortiermodule in dem Anreicherungsmodus betrieben werden.
[0041] Auch bei der Abfallsortieranlage 101 werden die erfassten Daten an die Kontrolleinrichtung
KE der Abfallsortieranlage 101 übergeben. Durch die Kontrolleinrichtung KE wird bestimmt,
wann und wie die einzelnen Sortiermodule 112a, 112b, 112c der Sortiereinrichtung 101
im Anreicherungsmodus ARM oder im Sortiermodus SRM arbeiten.
[0042] Gemäß weiteren Ausführungsvarianten sind auch Sortiereinrichtungen mit zwei Sortiermodulen
oder mit vier und mehr als vier Sortiermodulen vorgesehen.
[0043] Bei der zweiten Ausführungsvariante kann es auch vorgesehen
sein, auch das erste Sortiermodul zweitweise im Sortiermodus SRM zu betreiben oder
wenigstens zwei Sortiermodule parallel im Anreicherungsmoduls ARM zu betreiben. Für
derartige Betriebsweisen ist die Sortiereinrichtung dann mit entsprechenden Bunkern
und Förderstrecken ausgestattet.
[0044] Grundsätzlich ist es bei allen Sortiereinrichtungen mit wenigstens zwei Sortiermodulen
vorgesehen, diese in Reihe oder parallel oder teilweise in Reihe und teilweise parallel
in unterschiedlichen Modi zu betreiben.
[0045] In der Figur 2 sind exemplarisch zwei Handsortiereinrichtungen 141, 142 dargestellt,
mittels welcher die Qualität der erzeugten Produkte erhöht werden kann.
Bezugszeichenliste:
[0046]
- 1
- Abfallsortieranlage
- 2
- Leichtverpackungsabfall
- 3
- Sack
- 4
- Sackaufreißer
- 5
- anfänglicher Abfallstrom
- 6
- Vorbehandlungsstufe
- 7
- Wertstoff
- 7a
- durchsichtiges LDPE
- 7b
- farbiges LDPE
- 7c
- Pappe
- 7d
- Papier
- 7e
- Eisenmetall
- 7f
- Nichteisenmetall
- 7g
- Feinstoff
- 8a-8g
- Bunker
- 9
- verbleibender Abfallstrom
- 10
- Bunker für 9
- 11
- Sortiereinrichtung (erste Ausführungsvariante)
- 12a
- automatisches Sortiermodul
- 13a
- Fördereinrichtung
- 14a
- Sensor
- 15a
- NIR-Sensor
- 16
- Abfallbestandteil
- 17
- erste Wertstoff-Mischfraktion
- 18
- restlicher Abfallstrom
- 19
- Bunker für 18
- 20
- Bunker für 17
- 21
- erste Wertstoff-Reinfraktion
- 22
- erstes Produkt
- 23
- weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion
- 24
- Bunker für 22
- 25
- Bunker für 23
- 26
- (nicht belegt)
- 27
- zweite Wertstoff-Reinfraktion
- 28
- zweites Produkt
- 29
- dritte verbleibende Wertstoff-Mischfraktion
- 30
- Bunker für 28
- 31
- Bunker für 29
- 112a-112c
- Sortiermodul
- 101
- Abfallsortieranlage
- 111
- Sortiereinrichtung (zweite Ausführungsvariante)
- 113a-113c
- Fördereinrichtung
- 114a-114c
- Sensor
- 115a-115c
- NIR-Sensor
- 109
- verbleibender Abfallstrom
- 118
- restlicher Abfallstrom
- 119
- Bunker für 118
- 117
- erste Wertstoff-Mischfraktion
- 121
- erste Wertstoff-Reinfraktion
- 122
- erstes Produkt
- 123
- zweite Wertstoff-Mischfraktion
- 124
- Bunker für 122
- 127
- zweite Wertstoff-Reinfraktion
- 128
- zweites Produkt
- 129
- dritte Wertstoff-Mischfraktion
- 130
- Bunker für 128
- 131
- Bunker für 129
- 132
- dritte Wertstoff-Reinfraktion
- 133
- drittes Produkt
- 134
- vierte Wertstoff-Mischfraktion
- 135
- Bunker für 133
- 136
- vierte Wertstoff-Reinfraktion
- 137
- viertes Produkt
- 138
- fünfte Wertstoff-Mischfraktion
- 139
- Bunker für 137
- 140
- Bunker für 138
- 141, 142
- Handsortiereinrichtung
- ARM
- Anreicherungsmodus
- SRM
- Sortiermodus
- KE
- Kontrolleinrichtung
- I-IV
- erster bis vierter Sortierschritt
1. Verfahren zum Betrieb einer Abfallsortieranlage (1, 101) umfassend:
- eine Sortiereinrichtung (11, 111), welche wenigstens ein automatisches Sortiermodul
(12a; 112a-112c) umfasst, welches eine Fördereinrichtung (13a; 113a-113c) und wenigstens
einen Sensor (14a; 114a-114c) umfasst, mit welchem wenigstens eine Eigenschaft einzelner
Abfallbestandteile eines von der Fördereinrichtung (13a; 113a-113c) transportierten
Abfallstroms (9; 109) erfasst wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das wenigstens eine Sortiermodul (12a; 112a) der Sortiereinrichtung (11; 111) zur
Ausbringung einer ersten Wertstoff-Mischfraktion (17; 117) derart in einem Anreicherungsmodus (ARM) betrieben wird, dass Wertstoffe wie insbesondere PET und/oder HDPE und/oder
PP und/oder PS und/oder Papier und/oder FKN und/oder Folien gesteuert durch den wenigstens
einen Sensor (14a; 114a) von einem verbleibenden Abfallstrom (18; 118) getrennt werden,
- dass das wenigstens eine Sortiermodul (12a; 112b) der Sortiereinrichtung (11; 111) zur
Weiterbehandlung der ersten Wertstoff-Mischfraktion (17; 117) derart in einem Sortiermodus (SRM) betrieben wird,
∘ dass in einem ersten Sortierschritt (I) die erste Wertstoff-Mischfraktion (17; 131) dem automatischen Sortiermodul (12a)
oder einem weiteren automatischen Sortiermodul (112b) zugeführt wird und die erste
Wertstoff-Mischfraktion (17; 117) gesteuert durch den wenigstens einen Sensor (14a;
114b), in eine erste Wertstoff-Reinfraktion (22; 122) und in eine weitere Wertstoff-Mischfraktion
(23; 123) getrennt wird,
∘ dass in wenigstens einem weiteren Sortierschritt (II) die im vorhergehenden Sortierschritt (I) erzeugte weitere Wertstoff-Mischfraktion
(23; 123), demselben automatischen Sortiermodul (12a) oder noch einem weiteren automatischen
Sortiermodul (112c) zugeführt wird und die weitere, zweite Wertstoff-Mischfraktion
(23; 123) gesteuert durch den wenigstens einen Sensor (14a; 114c), in eine von der
ersten Wertstoff-Reinfraktion (22; 122) verschiedene weitere Wertstoff-Reinfraktion
(28; 128) und in noch eine weitere verbleibende Wertstoff-Mischfraktion (29; 129)
getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Anreicherungsmodus von dem wenigstens einen Sensor (14a; 114a) erfasste Daten
in einer Kontrolleinrichtung (KE) gespeichert werden, wobei in dem Sortiermodus (SRM)
in dem ersten Sortierschritt (I) oder einem weiteren Sortierschritt (II) eine Entscheidung
über das Material, welches als erste Wertstoff-Reinfraktion (21; 121) oder weitere
Wertstoff-Reinfraktion (27; 127) abgetrennt wird, von der Kontrolleinrichtung (KE)
auf der Basis der im Anreicherungsmodus (ARM) erfassten Daten und/oder in wenigstens
einem Sortierschritt (II) erfassten Daten getroffen wird und wobei in jedem Sortierschritt
von dem wenigstens einen Sensor (14a; 114b) erfasste Daten in der Kontrolleinrichtung
(KE) gespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abfallstrom (5) vor einem Durchlaufen des Anreicherungsmodus (ARM) eine Vorbehandlungsstufe
(6) durchläuft, in welcher einzelne Wertstoffe (7; 7a-7f) wie insbesondere transparentes
LDPE und/oder farbiges LDPE und/oder Pappkarton und/oder Papier und/oder Eisenmetalle
und/oder Nichteisenmetalle und/oder Abfallstoffe wie insbesondere Feinanteile (7g)
aussortiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere abhängig von dem auszusortierenden Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122,
128, 133, 137) oder insbesondere abhängig von der Zusammensetzung der zugeführten
Wertstoff-Mischfraktion (17; 117)
- das Aussortieren in dem Sortiermodul (12a; 112b, 112c) entweder derart erfolgt,
dass alle von einer Wertstoffart der Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 133,
137) abweichenden Wertstoffe als weitere Wertstoff-Mischfraktion (23, 29; 123; 129,
134, 138) derart aussortiert werden, dass die auszusortierende Wertstoff-Reinfraktion
(22, 28; 122, 128, 133, 137) auf der Fördereinrichtung (13a; 113b, 113c) zurückbleibt
oder
- das Aussortieren in dem Sortiermodul (12a; 112b, 112c) derart erfolgt, dass die
Wertstoff-Reinfraktion (22, 28; 122, 128, 1333, 137) aus der Wertstoff-Mischfraktion
(23, 29; 123, 129, 134, 138) aussortiert wird und die von der Wertstoff-Reinfraktion
(22, 28; 122, 128, 1333, 137) befreite Wertstoff-Mischfraktion (23, 29; 123; 129,
134, 138) als weitere Wertstoff-Mischfraktion (29; 129, 134, 138) auf der Fördereinrichtung
(13a; 113b, 113c) zurück bleibt.
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die erste Wertstoff-Mischfraktionen (17; 117) vor einem nachfolgenden Sortierschritt
in einem Bunker (20) zwischengespeichert wird und/oder
- dass jede weitere Wertstoff-Mischfraktion (23, 29; 123, 129, 134, 138) vor einem nachfolgenden
Sortierschritt in dem Bunker oder einem weiteren Bunker (25, 31; 131, 140) zwischengespeichert
wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Anreicherungsmodus (ARM) von der Kontrolleinrichtung (KE) auf der Basis der
erfassten Daten eine Statistik über die Zusammensetzung der erzeugten Wertstoff-Mischfraktion
(17, 23, 29; 117, 123, 129, 134, 138) erzeugt wird und wenigstens eine Sortieraufgabe,
welche in dem wenigstens einen nachfolgenden Sortiermodus (SRM) ausgeführt wird, auf
der Basis der Statistik geplant und ausgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entscheidung über die Steuerung der Abfallsortieranlage (1; 101), welche Wertstoff-Reinfraktion
(22, 28; 122, 128, 133, 137) im jeweiligen Sortierschritt abgetrennt werden soll,
auf der Basis der von der Kontrolleinrichtung (KE) gespeicherten Daten und auf der
Basis von in der Kontrolleinrichtung (KE) definierten Regeln, welche insbesondere
einen Anteil der Wertstoff-Reinfraktion und/oder einen Entnahmeaufwand und/oder einen
akuten Bedarf und/oder einen Wert der Wertstoff-Reinfraktion betreffen, durchgeführt
wird.
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass vor und/oder nach dem Betrieb des Sortiermoduls im Anreicherungsmodus (ARM) zur Erzielung
eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert aussortiert
werden und/oder
- dass vor und/oder nach dem Betriebs des Sortiermoduls in dem Sortiermodus (SRM) zur Erzielung
eines erhöhten Reinheitsgrads Störstoffe händisch und/oder automatisiert aussortiert
werden.
9. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von der Kontrolleinrichtung (KE)bestimmt wird, wann das Sortiermodul (12a; 112a-112c)
im Anreicherungsmodus (ARM) und wann das Sortiermodul (12a; 112a-112c) im Sortiermodus
(SRM) arbeitet.