[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Malerrolle mit einem Griff und einer Trägerstange,
auf die ein Walzenkörper mit Besatz aufsteckbar und frei drehbar ist, wobei der Walzenkörper
in seinem Profilverlauf in axialer Richtung gesehen einen radial nach außen weisenden
90°-Knick aufweist und aus zwei im Wesentlichen symmetrischen Halbschalen zusammengesetzt
ist, wobei zur Verbindung der beiden Halbschalen miteinander eine Hülse vorgesehen
ist.
[0003] Mit einer Malerrolle, auch Farbwalze genannt, werden unterschiedliche Farben, Lacke
oder sonstige Anstriche auf verschiedene Oberflächen aufgetragen. Dies sind insbesondere
Wände, Decken oder Böden im Innen- oder Außenbereich eines Gebäudes.
[0004] Hierzu verfügt die Malerrolle über einen Griff zur Handhabung, der meist als Kunststoff-Spritzgussteil
ausgebildet ist. Der Griff ist häufig ergonomisch ausgeformt, beispielsweise mit Griffmulden.
Der Griff oder Handgriff kann üblicherweise auch auf einen entsprechenden Stiel oder
eine Teleskopstange aufgesteckt werden, um beispielsweise eine Decke ohne Gerüst oder
Trittleiter anstreichen zu können. An dem Griff ist eine häufig gekröpft oder gekrümmt
ausgebildete Trägerstange angeordnet, die meist aus Metall besteht. Auf die Trägerstange
ist von einer Seite her ein Walzenkörper austauschbar aufsteckbar und frei zur Trägerstange
drehbar. Der Walzenkörper ist meist ebenfalls als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet
und hat beispielsweise für den Heimwerkerbedarf eine Breite zwischen 11 und 27 cm.
Am Außenumfang des Walzenkörpers ist ein Besatz zur Aufnahme der Farbe vorgesehen,
wie unter anderem ein natürliches Fell, wie Lammfell, ein künstliches Fell, beispielsweise
aus Polyester, Schaumstoffe, insbesondere für dünnflüssige Farben und Lacke, oder
Velours, wobei eine Florlänge des Besatzes auf die verwendete Farbe beziehungsweise
deren Konsistenz abgestimmt ist. Auch kann ein Außenumfang des Walzenkörpers in Gummi
oder PVC als Struktur- oder Musterwalze ausgeführt sein.
[0005] Zum Auftragen der Farbe auf eine Fläche wird die Malerrolle in einen Farbeimer getaucht
und an einem Abstreifgitter im Farbeimer abgerollt, bis sich der Besatz des Walzenkörpers
gleichmäßig mit der Farbe benetzt ist. Nachfolgend wird die Malerrolle gleichmäßig
mit entsprechendem Anpressdruck über die Fläche bewegt und durch das Abrollen des
Walzenkörpers, beziehungsweise dessen Besatzes, auf der Fläche, wird die Farbe gleichmäßig
verteilt oder ausgerollt.
[0006] Prinzipiell kann der Walzenkörper auch als nachfüllbarer Farbtank ausgebildet sein,
um aus dem Inneren konstant durch den Besatz frische Farbe nach zu fördern und eine
größere Fläche ohne erneute Farbaufnahme anstreichen zu können. Ebenso kann der Malerrolle
eine Pumpe mit Zuleitung zugeordnet sein, um konstant Farbe aus dem Farbeimer zur
Malerrolle hin zu fördern.
[0007] Besonders im Ecken- und Kantenbereich, also dort wo zwei SeitenWände eines Innenraums
üblicherweise im 90°-Winkel aufeinandersto-ßen oder eine Wandfläche üblicherweise
ebenfalls im 90°-Winkel an eine Decke anstößt, kommen herkömmliche Malerrollen technisch
bedingt an ihre Grenzen. Wird mit derjenigen Stirnfläche der Malerrolle, die nicht
von der Trägerstange durchdrungen ist, in einem solchen Bereich gearbeitet, führt
der üblicherweise auch in axialer Richtung überstehende Besatz, insbesondere bei einem
Fellbesatz, dazu, dass die angrenzende Wand- oder Deckenfläche unregelmäßig verschmiert
wird. Dies erfordert es, dass dieser Bereich entweder abgeklebt werden muss beziehungsweise
nur bis zu einem gewissen Mindestabstand beispielsweise zu einer angrenzenden Wand
die Malerrolle verwendet werden kann. Nachfolgend muss dieser Bereich meist mit einem
sogenannten Eckenpinsel in herkömmlicher Weise gestrichen werden.
[0008] Hierzu ist es bekannt, in einem solchen Ecken- oder Kantenbereich einen so genannten
Eckenstreicher zu verwenden. Dieser ist in Form einer Spachtel mit einer rechtwinklig
geformten Spachtelfläche mit einem entsprechenden Besatz ausgebildet. Der Eckenstreicher,
beziehungsweise dessen Besatz, wird ebenfalls mit der Farbe getränkt und dann über
die Ecke, beispielsweise zwischen zwei benachbarten Wänden in einem Innenraum, geführt.
Hierbei ist aber ein mehrmaliges Ansetzen notwendig, da ein solcher Eckenstreicher
nur eine geringfügige Menge an Farbe aufnehmen kann. Weiterhin sind sogenannte Kantenroller
mit einer zusätzlichen seitlichen auch verstellbaren Abdeckung bekannt, die beim Malen
oder Rollen an einer ersten Wand die im Eckenbereich benachbarte Wand sozusagen abdeckt.
Allerdings muss dann der Eckbereich von beiden Wänden her bemalt werden und beim zweiten
Malen muss das Abtrocknen der ersten Wandbemalung abgewartet werden, da ansonsten
die noch nasse Farbe verschmieren würde, wenn die Abdeckung am Kantenroller darüber
gleitet.
[0009] Gleiches gilt im Wesentlichen für Kantenroller, bei denen der Walzenkörper über seine
axiale Längserstreckung gesehen kein konstantes Profil hat, sondern insbesondere zu
der Stirnseite hin, die nicht von der Trägerstange durchgriffen ist, abgeschrägt,
geneigt, abgerundet oder gekrümmt ausgebildet ist.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Malerrolle anzugeben, die ein sauberes
Ausmalen eines Ecken- oder Kantenbereichs in einem einzigen Arbeitsgang ermöglicht,
ohne dass es zu einem Verschmieren von Farbe beispielsweise an zwei aneinanderstoßenden
Wänden im Innenbereich eines Gebäudes kommt.
[0011] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben dadurch gelöst, dass die Hülse einen Schlitz
aufweist und auf einen Flansch an einer Innenschale aufgesetzt oder eingesteckt ist.
[0012] Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass der Walzenkörper entlang seiner
axialen Erstreckung kein linear oder geradlinig verlaufendes Profil aufweist oder
nur zu einer Seite hin das Profil geneigt oder gekrümmt ausgebildet ist, wie bei einem
herkömmlichen Kantenroller. Vielmehr ist das Profil des Walzenkörpers derart ausgebildet,
dass es einen radial nach außen weisenden 90°-Knick bzw. eine 90°-Abwinklung umfasst.
Das bedeutet, dass beispielsweise vom freien Ende des Walzenkörpers her, beziehungsweise
von derjenigen Stirnseite, die nicht von einer Trägerstange durchgriffen wird, die
Profilhöhe in radialer Richtung, beziehungsweise der Außenumfang des Walzenkörpers
stetig zunimmt bis zu einem 90°-Knick und dann zur gegenüberliegenden Stirnseite hin,
die von der Trägerstange durchgriffen wird, wieder kontinuierlich abnimmt.
[0013] Dabei versteht es sich, dass der Walzenkörper vorzugsweise jeweils einen geradlinig
verlaufenden Profilverlauf links und rechts des 90°-Knicks aufweist, um derart an
den beiden benachbarten und aufeinanderstoßenden Wänden, beziehungsweise in einem
Eckbereich gleichzeitig an Wand und Decke jeweils im Wesentlichen vollflächig anliegen
zu können.
[0014] Der Winkel von 90° ist gewählt, da dies der übliche Winkel ist, unter dem Wände oder
Wand und Decke aneinanderstoßen. Prinzipiell kann für bestimmte architektonische Erfordernisse
auch ein anderer Winkel gewählt werden, beispielsweise wenn zwei Wände schräg aneinandersto-ßen
oder eine Decke relativ zur Horizontalen geneigt zu einer Wand ausgerichtet ist.
[0015] Zur Ausgestaltung einer ersten Verbindung der beiden Halbschalen miteinander ist
eine Hülse vorgesehen, die über ihre Längserstreckung mit einem Schlitz ausgestattet
ist. Somit kann die Hülse insbesondere in ihren Endbereichen beispielsweise aufgrund
einer gewissen Elastizität des Kunststoffmaterials entweder geringfügig aufgeweitet
oder zusammengedrückt werden. Der Schlitz kann auch nur in den jeweiligen Endbereiche
der Hülse ausgebildet sein.
[0016] Ebenso kann die Hülse auch zwischen zwei ringförmigen oder unterbrochen ringförmigen
Flanschen eingesetzt werden.
[0017] Es versteht sich, dass der Walzenkörper in an sich bekannter Weise mit einem Besatz,
wie unter anderem ein Fell, Velours oder Schaumstoff, wie vorstehend beschrieben,
ausgestattet ist, um Farbe aufnehmen und auf benachbarte Oberflächen gleichzeitig
auftragen zu können. Der Besatz ist beispielsweise aufgeklebt, er kann aber auch austauschbar
ausgebildet bzw. aufgebracht oder befestigt sein. Insbesondere ist der Besatz auch
im Bereich des 90°-Knicks durchgehend vorhanden, um die Ecke oder Kante sauber malen
zu können.
[0018] Der Walzenkörper ist aus zwei im Wesentlich symmetrischen Halbschalen zusammengesetzt.
Im Weiteren ist es möglich den Walzenkörper hohl oder massiv zu fertigen. Auch in
der Materialwahl ist der Fachmann frei. Der Walzenkörper lässt sich beispielsweise
aus einem Schaumstoff in beliebiger Dichte fertigen, so dass der Walzenkörper, beispielsweise
zur Verarbeitung von Lacken, unmittelbar zu benetzen ist oder als Träger für ein Vlies
dient. Selbstverständlich sind auch beliebige im Spritzguss- oder in Umformverfahren
verarbeitbare Kunststoffe, metallische oder nicht-metallische Werkstoffe verwendbar.
[0019] Ebenso kann der Walzenkörper als Farbtank ausgebildet sein, beziehungsweise die derart
ausgebildete Malerrolle steht mit einer Pumpe für die Farbe über eine Zuleitung in
Verbindung.
[0020] Bei dieser Ausgestaltung werden die beiden durch den 90°-Knick getrennten Flächen
des Walzenkörpers, beziehungsweise des Besatzes nacheinander in den Farbeimer getaucht,
gegebenenfalls an einem Abstreifgitter abgestreift und nachfolgend wird die Malerrolle
mit einem entsprechenden Anpressdruck beispielsweise in einer Ecke zwischen zwei aneinanderstoßenden
Wänden gleichmäßig auf und ab bewegt. Es kann auch ein entsprechend winkelförmiges
Abstreifgitter verwendet werden, um die beiden im 90°-Knick aneinanderstoßenden Flächen
abzustreifen.
[0021] Im Rahmen der Erfindung ist es mit umfasst, dass der Profilverlauf in seinem Knick
nicht scharfkantig, sondern auch beispielsweise konvex gekrümmt sein kann, falls die
beiden Wände oder Wand und Decke in einer Rundung aneinanderstoßen. Weiterhin kann
die Malerrolle auch mit einem spiegelverkehrten Profilverlauf mit einem zur Drehachse
des Walzenkörpers hinweisenden 90°-Knick ausgebildet sein. Mit einer solchen Malerrolle
kann beispielsweise an einer Außenfassade eines Gebäudes der Eckbereich zweier aneinanderstoßender
Außenwände gemalt werden. Auch könnte hierzu ein konkaver Profilverlauf bei einer
gerundeten Außenecke gewählt werden. Erfindungsgemäße Walzenkörper könnten beispielsweise
je nach den architektonischen Anforderungen in einem 3D-Drucker hergestellt und dann
zum Beispiel mit einem entsprechenden Besatz beklebt werden.
[0022] Die Erfindung ist vorliegend anhand von Bauteilen, wie Wänden und Decken eines Gebäudes
erläutert. Es versteht sich aber von selbst, dass die erfindungsgemäße Malerrolle
in allen Eckbereichen, in denen zwei Flächen im Wesentlichen rechtwinklig aufeinanderstoßen,
verwendet werden kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0023] Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass in einem einzigen Arbeitsgang beide
unmittelbar der Ecke benachbarten Bereiche, beispielsweise von Wand und Decke oder
von zwei Wänden, gleichzeitig streifenförmig gemalt werden können. Durch die Formgebung
des Walzenkörpers liegt dieser vollflächig in beiden benachbarten Bereichen an den
jeweiligen Oberflächen an und ein Verschmieren der Farbe durch sozusagen hintereinander
durchgeführtes Malen der beiden Bereiche ist vermieden. Dies führt zu einer Beschleunigung
des Malvorgangs, ohne dass aufwendiges Nacharbeiten beispielsweise mit einem Eckenpinsel
oder gar ein Abkleben erforderlich ist.
[0024] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
[0025] In einer ersten Ausgestaltung ist der Walzenkörper in seiner axialen Erstreckung
symmetrisch ausgebildet. Dies bietet den Vorteil, dass beispielsweise an benachbarten
Wänden jeweils zwei gleich breite Streifen gemalt werden.
[0026] Vorzugsweise ist der Walzenkörper als doppelter Kegelstumpf ausgebildet. Bei einer
solchen Ausgestaltung treffen die Kegelstümpfe mit ihren jeweiligen Grundseiten beziehungsweise
den Umfangsflächen von entsprechend ausgestalteten Hohlkörpern derart aneinander an,
dass ein 90°-Winkel im Wesentlichen in der Mitte der axialen Erstreckung des Walzenkörpers
gesehen gebildet ist. Dabei sind die Kegelstümpfe jeweils derart dimensioniert, dass
die Trägerstange, die von einer Stirnseite her in den Walzenkörper gesteckt ist, trotzdem
nicht mit einer Wand oder Decke kollidiert und die Malerrolle somit in einem Eckbereich
eingesetzt werden kann.
[0027] Gemäß der Erfindung ist der Walzenkörper aus zwei im Wesentlichen symmetrischen Halbschalen
zusammengesetzt. Die beiden Halbschalen, die beispielsweise als Kunststoff-Spritzgussteile
ausgebildet sind, können dann miteinander verpresst werden. Gemäß der Erfindung ist
eine lösbare Verbindung durch eine Verrastung vorgesehen. Zwar ist hier zunächst angedacht,
dass die beiden Halbschalen entlang der axialen Erstreckung des Walzenkörpers aus
zwei Halbschalen zusammengesetzt sind. Prinzipiell könnte aber eine Symmetrieebene
von zwei Halbschalen auch die Drehachse des Walzenkörpers vollständig umfassen. Zur
Ausgestaltung einer Verbindung der beiden Halbschalen miteinander ist vorgeschlagen,
dass eine Hülse vorgesehen ist. Eine offenbarte, aber nicht beanspruchte, Hülse verfügt
beispielsweise über ein Außengewinde. An einer Innenseite jeder insbesondere kegelstumpfförmigen
Halbschale ist dann ein Flansch mit einem entsprechenden Innengewinde ausgebildet.
Zunächst wird dann die Gewindehülse in den Flansch der ersten Halbschale eingeschraubt
und nachfolgend wird der Walzenkörper durch Aufschrauben der zweiten Halbschale mit
ihrem Flansch auf die Gewindehülse verschlossen. Insbesondere können die Außen- und
Innengewinde an der Gewindehülse und den Flanschen auch vertauscht angeordnet sein.
Hierzu ist zumindest in einer Halbschale eine entsprechende Bohrung ausgebildet. Zum
Schluss wird dann der Walzenkörper auf die Trägerstange aufgeschoben und vorzugsweise
verrastet. Der Walzenkörper kann sich dann um die Trägerstange frei drehen wobei die
Trägerstange im Inneren der Gewindehülse angeordnet ist.
[0028] Weiterhin ist offenbart, aber nicht beansprucht, dass die Hülse einstückig mit einer
ersten Halbschale ausgebildet sein kann und lediglich eine entsprechende zweite Halbschale
mit Flansch wird dann aufgeschraubt oder aufgepresst.
[0029] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert. Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
[0030] Es zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung einer Draufsicht einer Malerrolle,
Fig. 2 eine Darstellung einer offenbarten, aber nicht beanspruchten Halbschale des
Walzenköpers im Querschnitt,
Fig. 3 eine Darstellung einer Draufsicht der offenbarten, aber nicht beanspruchten
Halbschale des Walzen köpers,
Fig. 4 Darstellungen verschiedener Ansichten einer Hülse. In den Fig. 1 bis 4 bezeichnen
die gleichen Bezugszeichen jeweils die gleichen Komponenten.
[0031] In Fig. 1 ist eine Malerrolle rein schematisch in Draufsicht dargestellt. Mit einer
Malerrolle 1 oder Farbwalze werden Farben Lacke, Anstriche und dergleichen auf unterschiedliche
Oberflächen aufgetragen. Die Malerrolle 1 umfasst einen Griff 2, der insbesondere
ergonomisch ausgeführt ist und vorzugsweise durch ein Kunststoff-Spritzgussteil gebildet
wird. Der Griff 2 kann auch auf einen Stiel oder eine Teleskopstange aufsteckbar sein.
An dem Griff 2 ist eine hier gekröpfte Trägerstange 3 insbesondere aus Metall angeordnet.
An der Trägerstange 3 wiederum ist ein Walzenkörper 4 angeordnet, der lösbar auf die
Trägerstange 3 aufsteckbar und verrastbar ist. Der Walzenkörper 4 ist relativ zur
Trägerstange 3 frei drehbar, wie durch den Doppelpfeil D angedeutet. Die Trägerstange
3 durdringt dabei die hier rechte Stirnseite 11 des Walzenkörpers 4. Prinzipiell kann
die Trägerstange 4 auch gabelförmig ausgebildet sein und den Walzenkörper 4 von beiden
Stirnseiten 11 her haltern.
[0032] Der Walzenkörper 4 wird durch zwei im Wesentlichen symmetrische Halbschalen 5a, 5b
gebildet, die an ihren Grundseiten 9 miteinander verbunden sind durch eine lösbare
Verbindung, oder Verrastung.
[0033] Der Walzenkörper 4 ist derart ausgebildet, dass er entlang seiner Umfangsfläche ein
sich veränderndes Profil entlang seiner axialen Längserstreckung gemäß Doppelpfeil
A aufweist. Das Profil ist dabei derart ausgebildet, dass es in radialer Richtung
gemäß Doppelpfeil R einen nach außen weisenden 90°-Knick α aufweist.
[0034] Es versteht sich, dass auf dem Walzenkörper 4 mit dem 90°-Knick α ein an sich bekannter
Besatz angeordnet ist, der zur Vereinfachung der Darstellung hier nicht abgebildet
ist. Der Besatz, wie ein Lammfell, Schaumstoff, Velours und dergleichen, ist auf dem
Walzenkörper 4 beispielsweise festgeklebt oder austauschbar ausgebildet. Mit dem Besatz
wird die Farbe, der Lack oder dergleichen aufgenommen. Dabei kann der Walzenkörper
4 auch als Farbtank ausgebildet sein oder die Farbe wird mit einer Zuleitung und einer
Pumpe kontinuierlich zugeführt.
[0035] Durch diese Formgebung der Malerrolle 1 beziehungsweise des Walzenkörpers 4 können
insbesondere Ecken- oder Kantenbereiche beispielsweise an zwei aneinanderstoßenden
Wänden in einem Innenraum eines Gebäudes oder der Übergang von Wand zu Decke gleichzeitig
streifenförmig gemalt werden. Hierzu wird die Malerrolle 1 in an sich bekannter Weise
mit Farbe getränkt und mit entsprechendem Anpressdruck in dem Eckbereich beispielsweise
nach oben und unten abgerollt.
[0036] Dies ermöglicht einen erheblichen Zeitgewinn, da beide Randabschnitte benachbart
zu dem Eckbereich gleichzeitig gemalt werden können, ohne dass es zu einem Verschmieren
der Farbe kommt. In gleicher Weise kann der 90°-Knick α auch radial gemäß Doppelpfeil
R nach Innen weisend ausgebildet sein, um beispielsweise einen Eckbereich an einer
Außenseite eines Gebäudes zu malen. Ebenso kann der Profilverlauf konkav oder konvex
ausgebildet sein, um entsprechende Rundungen zu malen.
[0037] Dabei sind die beiden Halbschalen 5a, 5b vorzugsweise kegelstumpfförmig ausgebildet,
um für die Trägerstange 3, wie durch die gestrichelten Linien angedeutet, noch genügend
Freiraum zu lassen, so dass die Trägerstange 3 nicht mit einer Wand oder Decke beim
Anstreichen sozusagen kollidiert.
[0038] In Fig. 2 ist eine offenbarte, aber nicht beanspruchte Halbschale 5 in rein schematischer
Darstellung im Querschnitt abgebildet. Sie ist vorzugsweise als Kunststoff-Spritzgussteil
ausgebildet, sie kann aber auch im 3D-Druck hergestellt werden. Die Wandstärke der
Halbschale beträgt beispielsweise 3 mm. An der Halbschale 5 ist an der Innenseite
ein Flansch 10 ausgebildet. Der Flansch 10 kann in einem offenbarten, aber nicht beanspruchten
Beispiel ein Gewinde aufweisen, auf das eine Hülse 6 mit einem entsprechenden Innengewinde
aufgeschraubt wird. Prinzipiell können die Gewinde auch umgekehrt angeordnet sein
oder es ist eine verrastende Verbindung vorgesehen. Ebenso kann die Hülse 6 in einen
entsprechenden Flansch 10 eingepresst oder außenseitig im Presssitz aufgesetzt sein.
Weiterhin kann in einem offenbarten, aber nicht beanspruchten Beispiel die Hülse 6
mit der Halbschale 5 einstückig ausgebildet sein. In diesem Fall weist eine zweite
Halbschale 5 nur einen korrespondierenden Flansch 10 auf.
[0039] Im verbundenen Zustand stößt die Grundseite 9 der Halbschale 5 unmittelbar an eine
entsprechende Grundseite 9 der anderen Halbschale 5 an, um in Profilverlauf des Walzenkörpers
4 einen 90°-Knick α zu bilden.
[0040] Die Hülse 6, beziehungsweise der aus zwei Halbschalen 5a, 5b bestehende Walzenkörper
4, wird im zusammengesetzten Zustand der Malerrolle 1 zumindest von einer Stirnseite
11 her von der Trägerstange 3 durchgriffen. Hierzu ist in der Halbschale 5 eine Bohrung
8 in deren Stirnseite 11 ausgebildet, wie aus der schematischen Draufsicht in Fig.
3 ersichtlich. Dabei kann die andere Halbschale 5 ohne entsprechende Bohrung 8 ausgebildet
sein.
[0041] In Fig. 4 sind mehrere Ansichten der erfindungsgemäßen Hülse 6 rein schematisch dargestellt.
Die Hülse 6 ist beispielsweise ein Kunststoff-Spritzgussteil und wird auf einen entsprechenden
Flansch 10 in einer Halbschale 5 aufgesetzt oder eingesetzt mit der Halbschale 5 ausgeführt.
In Fig. 4a ist eine Hülse 6 in einer ersten Querschnittsdarstellung abgebildet. Sie
weist einen durchgehenden Schlitz 12 auf, der ein Aufweiten oder Verjüngen der Enden
der Hülse 6 ermöglicht. In Fig. 4b ist die Hülse 6 in einer zur Fig. 4a senkrechten
Querschnittsdarstellung abgebildet. In Fig. 4c ist die Hülse 6 im Querschnitt wiedergegeben,
wobei der Schlitz 12 klar ersichtlich ist. In Fig. 4d ist schließlich die Hülse 6
mit durchgehendem Schlitz 12 perspektivisch abgebildet. Der Schlitz 12 kann auch nur
in den jeweiligen Endbereichen der Hülse 6 ausgebildet sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Malerrolle
- 2
- Griff
- 3
- Trägerstange
- 4
- Walzenkörper
- 5
- Halbschale
- 6
- Hülse
- 7
- Außengewinde
- 8
- Bohrung
- 9
- Grundseite
- 10
- Flansch
- 11
- Stirnseite
- 12
- Schlitz
- α
- 90°-Knick
- D
- Doppelpfeil
- A
- Doppelpfeil
- R
- Doppelpfeil