[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeugaggregat für eine vertikale Plattensäge zum Bearbeiten
plattenförmiger Werkstücke, mit einem um eine Werkzeugdrehachse drehend antreibbaren
scheibenförmigen Werkzeug und mit einem an das zu bearbeitende Werkstück gleitend
anlegbaren Druckschuh, der relativ zum Werkzeug zwischen einer Grundstellung und einer
Arbeitsstellung hin und her verschiebbar und federbelastet in die Ruhestellung vorgespannt
ist und der eine Druckschuhöffnung aufweist, die in der Arbeitsstellung des Druckschuhs
von einem dem Werkstück zugewandten Teilbereich des Werkzeugs durchgreifbar ist.
[0002] Derartige Werkzeugaggregate kommen bei vertikalen Plattensägen zum Einsatz, mit deren
Hilfe ein plattenförmiges Werkstück bearbeitet werden kann, insbesondere ein plattenförmiges
Werkstück aus Holz oder aus Werkstoffen mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften
wie Holz, beispielsweise eine Spanplatte oder eine Verbundplatte. Zur Bearbeitung
des plattenförmigen Werkstücks weist das Werkzeugaggregat ein um eine Werkzeugdrehachse
drehend antreibbares scheibenförmiges Werkzeug auf, beispielsweise ein Sägeblatt oder
eine Frässcheibe. Mittels eines Sägeblatts kann das Werkstück aufgeteilt werden, und
mittels einer Frässcheibe kann eine Nut in das Werkstück eingeformt werden. Zusätzlich
zum drehend antreibbaren Werkzeug weist das Werkzeugaggregat einen Druckschuh auf,
der an das zu bearbeitende Werkstück gleitend anlegbar ist und der zwischen einer
Ruhestellung und einer Arbeitsstellung hin und her verschiebbar ist, wobei er federbelastet
in die Ruhestellung vorgespannt ist und eine Druckschuhöffnung aufweist, die in der
Arbeitsstellung des Druckschuhs von einem dem Werkstück zugewandten Teilbereich des
Werkzeugs durchgreifbar ist. Der Druckschuh schließt ein Gehäuse des Werkzeugaggregats
auf Seiten des dem Werkstück zugewandten Abschnitts des Werkstücks ab, sodass das
Werkstück aggregatseitig im Wesentlichen vollständig umschlossen ist. Hierdurch wird
das Risiko verringert, dass eine Bedienperson unbeabsichtigt das drehende Werkstück
berührt, und ferner können während der Bearbeitung des Werkstücks anfallende Späne
und Staubpartikel nicht ohne Weiteres in die Umgebung austreten sondern praktisch
vollständig abgesaugt werden. Darüber hinaus stabilisiert der Druckschuh durch sein
Aufliegen auf der Werkstückoberfläche das Werkstück beim Bearbeiten. Weist das Werkzeugaggregat
einen Abstand zu dem zu bearbeitenden Werkstück auf, so nimmt der Druckschuh unter
dem Einfluss der auf ihn einwirkenden Vorspannkraft seine Ruhestellung ein, in der
er das Werkzeug umfängt. Beim Bearbeiten des Werkstücks wird der Druckschuh vom Werkstück
entgegen der auf den Druckschuh einwirkenden Vorspannkraft in seine Arbeitsstellung
bewegt, in der ein dem Werkstück zugewandter Teilbereich des Werkzeugs eine Druckschuhöffnung
durchgreift zur Bearbeitung des Werkstücks.
[0003] Wie bereits erwähnt, kann mittels des Druckschuhs das Risiko verringert werden, dass
die Bedienperson unbeabsichtigt das Werkzeug berührt. Allerdings wird das Risiko nicht
vollständig beseitigt, vielmehr verbleibt die Gefahr, dass die Bedienperson unbeabsichtigt
in die Druckschuhöffnung eingreift oder beim Übergang des Druckschuhs aus der Ruhestellung
in die Arbeitsstellung Zugang zum Werkzeug erhält.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Werkzeugaggregat der gattungsgemä-ßen Art
derart weiterzubilden, dass für eine Bedienperson das Risiko einer unbeabsichtigten
Berührung des sich drehenden Werkzeugs verringert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Werkzeugaggregat der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass das Werkzeugaggregat eine Abdeckeinrichtung mit mindestens einem
Abdeckglied aufweist, das zwischen einer Abdeckstellung und einer Freigabestellung
hin und her bewegbar ist, wobei das mindestens eine Abdeckglied einen dem Werkstück
zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs in der Abdeckstellung zumindest teilweise
abdeckt und in der Freigabestellung freigibt.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Werkzeugaggregat kommt zur Vermeidung einer unbeabsichtigten
Berührung des Werkzeugs durch die Bedienperson zusätzlich zum Druckschuh eine Abdeckeinrichtung
zum Einsatz, die mindestens ein Abdeckglied aufweist. Das Abdeckglied ist zwischen
einer Abdeckstellung und einer Freigabestellung hin und her bewegbar, wobei es einen
dem Werkstück zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs in der Abdeckstellung zumindest
teilweise abdeckt und in der Freigabestellung freigibt. Mittels der Abdeckeinrichtung
wird einer Bedienperson der unbeabsichtigte Zugriff auf das sich drehende Werkzeug
durch die Druckschuhöffnung hindurch zumindest erschwert. Zu diesem Zweck weist die
Abdeckeinrichtung zumindest ein Abdeckglied auf, das in einer Abdeckstellung einen
dem Werkstück zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs zumindest teilweise, insbesondere
vollständig abdeckt. Zur Bearbeitung des Werkstücks kann das mindestens eine Abdeckglied
aus seiner Abdeckstellung in eine Freigabestellung bewegt werden, in der es den dem
Werkstück zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs freigibt.
[0007] Günstig ist es, wenn das mindestens eine Abdeckglied um die Werkzeugdrehachse verschwenkbar
gelagert ist. Dies erlaubt eine konstruktiv einfache Ausgestaltung des Werkzeugaggregats,
wobei der Übergang des mindestens einen Abdeckglieds aus der Abdeckstellung in die
Freigabestellung und aus der Freigabestellung zurück in die Abdeckstellung durch eine
Schwenkbewegung um die Werkzeugdrehachse realisiert wird.
[0008] Das mindestens eine Abdeckglied ist bevorzugt manuell, pneumatisch oder elektromotorisch
zwischen der Abdeckstellung und der Freigabestellung hin und her bewegbar.
[0009] Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das mindestens eine Abdeckglied von
der Bedienperson manuell aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung bewegt werden
kann. Hierbei ist es von Vorteil, wenn die Bewegung des mindestens einen Abdeckglieds
aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung entgegen der Wirkung einer federelastischen
Rückstellkraft erfolgt. Das mindestens eine Abdeckglied kann dann vom Benutzer entgegen
der federelastischen Rückstellkraft manuell aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung
bewegt werden. Gibt die Bedienperson das Abdeckglied wieder frei, so wird dieses unter
der Wirkung der auf das Abdeckglied einwirkenden Rückstellkraft selbsttätig in die
Abdeckstellung zurückbewegt.
[0010] Alternativ kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine Abdeckglied motorisch bewegbar
ist. Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein Elektromotor oder ein pneumatisches Antriebsorgan
zum Einsatz kommen.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das mindestens eine Abdeckglied
Austrittsöffnungen für bei der Bearbeitung des Werkstücks entstehende Späne und Staubpartikel
auf. Mittels der Austrittsöffnungen kann vermieden werden, dass sich Späne und Staubpartikel
während der Bearbeitung des Werkstücks in dem mindestens einen Abdeckglied ansammeln.
[0012] Bei einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugaggregats
weist die Abdeckeinrichtung ein einziges Abdeckglied auf, das zwischen der Abdeckstellung
und der Freigabestellung hin und her bewegbar ist. Hierbei kann vorgesehen sein, dass
das einzige Abdeckglied in der Abdeckstellung den dem Werkstück zugewandten Randabschnitt
des Werkzeugs vollständig abdeckt und diesen Randabschnitt in der Freigabestellung
vollständig freigibt.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugaggregats
weist die Abdeckeinrichtung ein erstes und ein zweites Abdeckglied auf, die in einander
entgegengesetzte Richtungen aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung bewegbar
sind. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die beiden Abdeckglieder jeweils
um die Werkzeugdrehachse verschwenkbar gelagert sind, wobei das erste Abdeckglied
beim Übergang aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung um die Werkzeugdrehachse
eine Schwenkbewegung ausführt, die der Schwenkbewegung des zweiten Abdeckglieds beim
Übergang aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung entgegengerichtet ist.
[0014] Von besonderem Vorteil ist es, wenn das erste und das zweite Abdeckglied wechselweise
in ihre Abdeckstellung bewegbar sind. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass
das erste Abdeckglied seine Abdeckstellung einnimmt, solange der Druckschuh seine
Grundstellung einnimmt, sodass mit Hilfe des ersten Abdeckglieds verhindert wird,
dass die Bedienperson in der Grundstellung des Druckschuhs durch die Druckschuhöffnung
hindurch einen Zugang zum Werkstück erhält. Gleichzeitig kann das zweite Abdeckglied
seine Freigabestellung einnehmen. Beim Übergang des Druckschuhs aus der Grundstellung
in die Arbeitsstellung kann das erste Abdeckglied in die Freigabestellung bewegt werden
und dadurch den dem Werkstück zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs zur Bearbeitung
des Werkstücks freigeben, wobei das zweite Abdeckglied seine Freigabestellung beibehält.
Während der Bearbeitung des Werkstücks können beide Abdeckglieder ihre Freigabestellung
einnehmen. Wird die Bearbeitung des Werkstücks beendet, so kann das zweite Abdeckglied
in seine Abdeckstellung übergehen und dadurch am Ende der Bearbeitung des Werkstücks
den dem Werkstück zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs abdecken. Nimmt das Werkzeugaggregat
anschließend wieder einen Abstand zum Werkstück ein, so kann das erste Abdeckglied
erneut seine Abdeckstellung einnehmen und gleichzeitig kann das zweite Abdeckglied
seine Freigabestellung wieder einnehmen.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass das erste und das zweite Abdeckglied in ihrer Abdeckstellung
den dem Werkstück zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs jeweils vollständig abdecken.
[0016] Der von dem mindestens einen Abdeckglied in dessen Abdeckstellung abgedeckte Randabschnitt
des Werkzeugs, der dem Werkstück zugewandt ist, erstreckt sich vorteilhafterweise
über mindestens ein Viertel, insbesondere über mindestens ein Drittel des Umfangs
des Werkzeugs.
[0017] Von Vorteil ist es, wenn sich der von einem Abdeckglied in dessen Abdeckstellung
abgedeckte Randabschnitt des Werkzeugs über den gesamten Rand des Teilbereichs des
Werkzeugs erstreckt, der in der Arbeitsstellung des Druckschuhs die Druckschuhöffnung
durchgreift.
[0018] Sofern die Abdeckeinrichtung ein erstes und ein zweites Abdeckglied aufweist, ist
es von Vorteil, wenn zumindest das erste Abdeckglied entgegen einer Rückstellkraft
aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung bewegbar ist.
[0019] Die Abdeckeinrichtung kann beispielsweise ein Federelement aufweisen, wobei das erste
Abdeckglied mittels des Federelements mit der Rückstellkraft beaufschlagbar ist. Eine
derartige Ausgestaltung ist besonders dann von Vorteil, wenn das erste Abdeckglied
von der Bedienperson manuell aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung bewegbar
ist. Gibt die Bedienperson das erste Abdeckglied frei, so kann sich dieses unter der
Wirkung des Federelements selbsttätig in seine Abdeckstellung zurückbewegen.
[0020] Zum Bewegen des ersten Abdeckglieds aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung
weist die Abdeckeinrichtung bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen
Rückstellmechanismus auf. Der Rückstellmechanismus kann beispielsweise ein von der
Bedienperson manuell betätigbares Zugelement, insbesondere eine Zugstange aufweisen,
das beispielsweise über einen Schwenkhebel mit dem ersten Abdeckglied gekoppelt ist.
[0021] Zum Bewegen des zweiten Abdeckglieds weist die Abdeckeinrichtung bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ein pneumatisches oder elektromotorisches Antriebsglied
auf.
[0022] Von Vorteil ist es, wenn das Antriebsglied über mindestens ein Getriebeelement, insbesondere
einen Riementrieb, mit dem zweiten Abdeckglied gekoppelt ist.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Abdeckeinrichtung eine
Sensorvorrichtung auf zum Erfassen des Werkstücks, wobei das Antriebsglied in Abhängigkeit
von einem Sensorsignal der Sensorvorrichtung steuerbar ist. Mittels der Sensorvorrichtung
kann das Werkstück insbesondere zu Beginn und am Ende einer Bearbeitung berührungsbehaftet
oder berührungslos erfasst werden. Das pneumatische oder elektromotorische Antriebsglied
der Abdeckeinrichtung kann dann in Abhängigkeit von einem Sensorsignal der Sensorvorrichtung
gesteuert werden. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Antriebseinrichtung
aktiviert wird, sobald die Sensorvorrichtung das zu bearbeitende Werkstück erfasst.
[0024] Günstig ist es, wenn die Sensorvorrichtung ein erstes und ein zweites Sensorelement
aufweist, mit deren Hilfe das Werkstück berührungslos oder berührungsbehaftet erfasst
werden kann. Die beiden Sensorelemente können in Bearbeitungsrichtung des Werkzeugaggregats
versetzt zueinander angeordnet sein. Zu Beginn einer Bearbeitung kann zunächst vom
ersten Sensorelement das Werkstück erfasst und ein entsprechendes Sensorsignal bereitgestellt
werden, sodass das Antriebsglied der Abdeckeinrichtung aktiviert wird und dadurch
beispielsweise das erste Abdeckglied aus seiner Abdeckstellung in seine Freigabestellung
bewegt wird, wobei das zweite Abdeckglied seine anfängliche Freigabestellung beibehält.
Während der weiteren Bearbeitung kann dann das Werkstück von beiden Sensorelementen
erfasst werden, sodass von beiden Sensorelementen entsprechende Sensorsignale für
die Steuerung des Antriebsglieds bereitgestellt werden können. Zum Ende der Bearbeitung
entfernt sich dann zunächst das erste Sensorelement vom Werkstück, sodass das erste
Sensorelement kein entsprechendes Sensorsignal mehr bereitstellt, und nach erfolgter
Bearbeitung kann dann das Werkstück auch nicht mehr vom zweiten Sensorelement erfasst
werden, sodass auch dessen Sensorsignal entfällt, was zur Folge haben kann, dass das
Antriebsglied ausgeschaltet oder dessen Antriebsbewegung umgekehrt wird. Das Ausschalten
des Antriebsglieds kann zur Folge haben, dass die Abdeckglieder wieder ihre Stellungen
einnehmen, die sie vor Beginn der Bearbeitung des Werkstücks eingenommen haben.
[0025] Günstig ist es, wenn die Druckschuhöffnung vom ersten und/oder vom zweiten Abdeckglied
durchgreifbar ist, wenn der Druckschuh seine Arbeitsstellung einnimmt. Bei einer derartigen
Ausgestaltung der Erfindung kann in der Arbeitsstellung des Druckschuhs nicht nur
der dem Werkstück zugewandte Teilbereich des Werkzeugs die Druckschuhöffnung durchgreifen
sondern auch das erste und/oder zweite Abdeckglied.
[0026] Alternativ kann vorgesehen sein, dass das erste und das zweite Abdeckglied unabhängig
von der Stellung des Druckschuhs auf der dem Werkstück abgewandten Seite des Druckschuhs
angeordnet sind. Bei einer derartigen Ausgestaltung der Erfindung durchgreifen die
beiden Abdeckglieder weder in der Grundstellung noch in der Arbeitsstellung des Druckschuhs
die Druckschuhöffnung.
[0027] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind das erste und das zweite
Abdeckglied beim Übergang des Druckschuhs aus der Grundstellung in die Arbeitsstellung
vom Druckschuh aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung bewegbar. Bei einer
derartigen Ausgestaltung der Erfindung nehmen die beiden Abdeckglieder in der Grundstellung
des Druckschuhs ihre Abdeckstellung ein, in der sie den dem Werkstück zugewandten
Randabschnitt des Werkzeugs abdecken und dieser somit der Bedienperson nicht durch
die Druckschuhöffnung hindurch zugänglich ist. Beim Übergang des Druckschuhs aus der
Grundstellung in die Arbeitsstellung werden die beiden Abdeckglieder vom Druckschuh
in ihre Freigabestellung bewegt, sodass sie den dem Werkstück zugewandten Randabschnitt
des Werkzeugs zur Bearbeitung des Werkstücks freigeben.
[0028] Die Kopplung der beiden Abdeckglieder mit dem Druckschuh kann beispielsweise über
Schwenkhebel erfolgen, die einerseits am Druckschuh und andererseits jeweils an einem
der beiden Abdeckglieder angelenkt sind.
[0029] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Druckschuh einen Druckschuhkörper
auf, der eine Durchtrittsöffnung umfasst, die von dem Teilbereich des Werkzeugs, der
dem zu bearbeitenden Werkstück zugewandt ist, durchgreifbar ist, sowie eine auswechselbar
am Druckschuhkörper gehaltene Druckschuhsohle, die die Druckschuhöffnung umfasst.
Dies erlaubt es, unabhängig von der Materialstärke des jeweils zum Einsatz kommenden
Werkzeugs einen Druckschuhkörper zu verwenden, der eine Durchtrittsöffnung aufweist,
die an die maximale Materialstärke der Werkzeuge angepasst ist, sodass sowohl schmale
als auch breite Werkzeuge die Durchtrittsöffnung durchgreifen können. Um jedoch die
Breite der Druckschuhöffnung so gering wie möglich zu halten, weist der Druckschuh
zusätzlich zum Druckschuhkörper eine an das Werkstück anlegbare und am Druckschuhkörper
auswechselbar gehaltene Druckschuhsohle auf, die die Druckschuhöffnung aufweist und
an die Materialstärke des jeweiligen Werkzeugs angepasst werden kann.
[0030] Die nachfolgende Beschreibung vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung dienen
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine teilweise aufgebrochene erste Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines
Werkzeugaggregats für eine vertikale Plattensäge;
- Figur 2:
- eine teilweise aufgebrochene zweite Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur
1;
- Figur 3:
- eine teilweise aufgetrennte Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 1 zu Beginn
der Bearbeitung eines Werkstücks;
- Figur 4:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 1 beim
Eintritt eines Werkzeugs in das Werkstück;
- Figur 5:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 1 während
der weiteren Bearbeitung des Werkstücks;
- Figur 6:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 1 beim
Austritt des Werkzeugs aus dem Werkstück;
- Figur 7:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 1 nach
vollständigem Austritt des Werkzeugs aus dem Werkstück;
- Figur 8:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 1 zu Beginn
einer Bearbeitung eines Werkstücks, wobei das Werkzeugaggregat senkrecht auf die Werkstückoberfläche
aufgesetzt wird;
- Figur 9:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 1, wobei
ein Abdeckglied zum Einsatz kommt, das Austrittsöffnungen für bei der Bearbeitung
des Werkstücks entstehende Späne und Staubpartikel aufweist;
- Figur 10:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines Werkzeugaggregats
für eine vertikale Plattensäge, wobei ein Druckschuh des Werkzeugaggregats seine Grundstellung
einnimmt;
- Figur 11:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Werkzeugaggregats aus Figur 10 beim
Übergang des Druckschuhs aus der Grundstellung in eine Arbeitsstellung;
- Figur 12:
- eine perspektivische Darstellung nach Art einer Explosionszeichnung des Druckschuhs
des Werkzeugaggregats aus Figur 10.
[0031] In den Figuren 1 bis 8 ist eine erste vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Werkzeugaggregats für eine vertikale Plattensäge schematisch dargestellt. Das Werkzeugaggregat
ist mit dem Bezugszeichen 10 belegt und als Sägeaggregat ausgestaltet, mit dessen
Hilfe ein Werkstück 12, beispielsweise eine Platte bestehend aus Massivholz, eine
Spanplatte oder eine Verbundplatte, aufgeteilt werden kann. Das Werkstück 12 kann
in üblicher Weise an einem an sich bekannten und deshalb in der Zeichnung zur Erzielung
einer besseren Übersicht nicht dargestellten Stützrost der vertikalen Plattensäge
angeordnet werden. Am Stützrost ist ein in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellter
Stützbalken positioniert, der in Längsrichtung des Stützrosts an diesem entlang verschoben
werden kann und der eine Führung ausbildet für das Werkzeugaggregat 10, das längs
des Stützbalkens verfahrbar gelagert ist.
[0032] Das Werkzeugaggregat 10 weist ein haubenartiges Gehäuse 14 auf, in dem ein scheibenförmiges
Werkzeug 16, im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Sägeblatt 18, mit Hilfe eines
in Figur 9 dargestellten Elektromotors 19 um eine Werkzeugdrehachse 20 drehend antreibbar
ist.
[0033] Das Gehäuse 14 weist auf seiner dem Werkstück 12 abgewandten Rückseite eine Absaugöffnung
15 auf, an die ein an sich bekannter und in Figur 3 schematisch dargestellter Saugschlauch
17 angeschlossen werden kann zum Absaugen des Gehäuses 14 während der Bearbeitung
eines Werkstücks 12.
[0034] Das Werkzeug 16 ragt über eine Stirnwand 22 des Gehäuses 14 hervor, die dem Werkstück
12 zugewandt ist. In das Gehäuse 14 taucht ein Druckschuh 24 mit einem komplementär
zum Gehäuse 14 geformten Mantelabschnitt 26 ein, der im Gehäuse 14 senkrecht zu einer
Werkstückoberfläche 28 zwischen einer in den Figuren 1 und 2 dargestellten Grundstellung
und einer in den Figuren 3 bis 7 dargestellten Arbeitsstellung hin und her verschiebbar
gelagert ist, wobei er mittels eines an sich bekannten und deshalb in der Zeichnung
ebenfalls nicht dargestellten Federelements in die Ruhestellung vorgespannt ist. Der
Mantelabschnitt 26 wird frontseitig von einer ebenen Gleitfläche 30 überdeckt, die
eine spaltförmige Druckschuhöffnung 32 aufweist und an die sich in Längsrichtung der
Druckschuhöffnung 32 schräg zur Gleitfläche 30 einerseits eine Auflauffläche 34 und
andererseits eine Ablauffläche 36 anschlie-ßen. Die Gleitfläche 30 kann an die Werkstückoberfläche
28 angelegt werden.
[0035] In der Grundstellung umgibt der Druckschuh 24 den aus dem Gehäuse 14 herausragenden,
dem Werkstück 12 zugewandten Teilbereich des Werkzeugs 16 vollständig, wohingegen
dieser Teilbereich des Werkzeugs 16 in der Arbeitsstellung des Druckschuhs 24 die
Druckschuhöffnung 32 durchgreifen kann, um das Werkstück 16 zu bearbeiten.
[0036] In Bearbeitungsrichtung hinter dem Werkzeug 16 ist ein Spaltkeil 38 angeordnet, der
in der Arbeitsstellung des Druckschuhs 24 ebenfalls die Druckschuhöffnung 32 durchgreifen
kann, um ein Einklemmen des Werkzeugs 16 in der Schnittfuge des Werkstücks 12 zu verhindern.
[0037] Das Werkzeugaggregat 10 weist außerdem eine Abdeckeinrichtung 40 auf, die ein erstes
Abdeckglied 42 und ein zweites Abdeckglied 44 aufweist. Die beiden Abdeckglieder 42,
44 sind zwischen einer Abdeckstellung und einer Freigabestellung hin und her bewegbar,
wobei sie in der Abdeckstellung einen dem Werkstück 12 zugewandten Randabschnitt des
Werkzeugs 16 überdecken und diesen Randabschnitt in der Freigabestellung freigeben.
Die beiden Abdeckglieder 42, 44 sind um die Werkzeugdrehachse 20 schwenkbar gelagert.
In den Figuren 1, 2 und 3 ist das erste Abdeckglied 42 in seiner Abdeckstellung und
das zweite Abdeckglied 44 in seiner Freigabestellung dargestellt.
[0038] Das erste Abdeckglied 42 ist mittels einer in Figur 2 schematisch dargestellten Drehfeder
46 in seine Abdeckstellung vorgespannt und kann von einer Bedienperson mit Hilfe eines
Rückstellmechanismus 48 manuell in seine Freigabestellung bewegt werden. Der Rückstellmechanismus
48 weist ein Zugelement 50 auf in Form einer Zugstange 52, die über einen Schwenkhebel
54 mit dem ersten Abdeckglied 42 gekoppelt ist. Der Schwenkhebel 54 ist an einem starr
mit der Zugstange 52 verbundenen Ausleger 56 drehbar gelagert und taucht mit seinem
dem Ausleger 56 abgewandten Ende in eine kreisbogenförmige Führungsnut 58 des ersten
Abdeckglieds 42 ein.
[0039] Das zweite Abdeckglied 44 ist über ein Getriebeelement 60 mit einem pneumatischen
Antriebsglied 62 der Abdeckeinrichtung 40 verbunden. Das Getriebeelement 60 ist in
der dargestellten Ausführungsform als Riementrieb 64 ausgestaltet und das Antriebsglied
62 ist in der dargestellten Ausführungsform als Drehzylinder 66 ausgestaltet, der
mit Druckluft beaufschlagt werden kann. Derartige Drehzylinder 66 sind dem Fachmann
an sich bekannt und bedürfen daher vorliegend keiner näheren Erläuterung.
[0040] Die Steuerung des Antriebsgliedes 62 erfolgt mit Hilfe einer an sich bekannten Steuereinrichtung,
die zur Erzielung einer besseren Übersicht in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
[0041] Die Abdeckeinrichtung 40 weist außerdem eine Sensorvorrichtung auf mit einem ersten
Sensorelement 68 und einem zweiten Sensorelement 70. Das erste Sensorelement 68 ist
ebenso wie das zweite Sensorelement 70 zum berührungslosen Erfassen des Werkstücks
12 eingerichtet. Die Sensorelemente 68, 70 stellen jeweils ein Steuersignal bereit,
mit dessen Hilfe das Antriebsglied 62 gesteuert werden kann. Das erste Sensorelement
68 ist in einem geringen Abstand zur Auflauffläche 34 seitlich neben der Druckschuhöffnung
32 an der Gleitfläche 30 angeordnet, und das zweite Sensorelement 70 ist in einem
geringen Abstand zur Ablauffläche 36 seitlich an der Druckschuhöffnung 32 an der Gleitfläche
30 angeordnet.
[0042] Der Spaltkeil 38 ist am freien Ende der Zugstange 52 gelagert. Dies erlaubt es einer
Bedienperson, das erste Abdeckglied 42 zusammen mit dem Spaltkeil 38 mittels der Zugstange
52 zu bewegen.
[0043] Das Werkzeugaggregat 10 ist in den Figuren 1 und 2 im Abstand zu dem zu bearbeitenden
Werkstück 12 dargestellt. Hierbei wird der Druckschuh 24 mit Hilfe des Federelements
so weit nach vorne, das heißt in Richtung des Werkstücks 12 verschoben, dass er seine
Grundstellung einnimmt, in der er das Werkzeug 16 vollständig überdeckt. Gleichzeitig
wird der dem Werkstück 12 zugewandte Randabschnitt des Werkzeugs 16 vom ersten Abdeckglied
42 abgedeckt, das unter der Wirkung der Drehfeder 46 seine Abdeckstellung einnimmt,
wohingegen das zweite Abdeckglied 44 zunächst seine Freigabestellung einnimmt, in
der es vom Antriebsglied 62 gehalten wird.
[0044] Zu Beginn der Bearbeitung wird das Werkzeugaggregat 10 in Bearbeitungsrichtung verschoben,
sodass die Auflauffläche 34 des Druckschuhs 24 an einer dem Werkzeugaggregat 10 zugewandten
Kante 72 des Werkstücks 12 entlanggleitet und dadurch der Druckschuh 24 ausgehend
von seiner Grundstellung entgegen der auf ihn einwirkenden Federkraft in seine Arbeitsstellung
verschoben wird. Dies hat zur Folge, dass das erste Abdeckglied 42 und der dem Werkstück
12 zugewandte Teilbereich des Werkzeugs 16 ebenso wie der Spaltkeil 38 die Druckschuhöffnung
32 durchgreifen. Dies ist in Figur 3 dargestellt.
[0045] Wird das Werkzeugaggregat 10 anschließend in Bearbeitungsrichtung entlang des Werkstücks
12 verschoben, so gleitet die Gleitfläche 30 an der dem Werkzeugaggregat 10 zugewandten
Werkstückoberfläche 28 entlang, wobei das erste Abdeckglied 42 an einer Oberseite
74 des Werkstücks 12 zur Anlage gelangt und dadurch das erste Abdeckglied 42 entgegen
der Kraft der Drehfeder 46 um die Werkzeugdrehachse 20 verschwenkt wird und das Werkzeug
16 in das Werkstück 12 eindringt. Gleichzeitig wird das Werkstück 12 vom ersten Sensorelement
68 erfasst. Das erste Sensorelement 68 stellt ein entsprechendes Sensorsignal bereit,
und dies hat zur Folge, dass das Antriebsglied 62 aktiviert wird und dadurch das zweite
Abdeckglied 44 entgegen der Schwenkrichtung des ersten Abdeckglieds 42 so weit in
Richtung der Werkstückoberfläche 28 verschwenkt wird, dass es an der Werkstückoberfläche
28 anliegt und bei der weiteren Bearbeitung des Werkstücks 12 an der Werkstückoberfläche
28 entlanggleitet. Dies ist in Figur 4 dargestellt.
[0046] Bei der weiteren Bearbeitung des Werkstücks 12 dringt der Spaltkeil 38 in die Schnittfuge
76 des Werkstücks 12 ein und verhindert dadurch ein Einklemmen des Werkzeugs 16, und
die beiden Abdeckglieder 42, 44 gleiten an der Werkstückoberfläche 28 entlang. Dies
ist in Figur 5 dargestellt.
[0047] Erreicht das Werkzeugaggregat 10 die Unterseite 78 des Werkstücks 12, so kommt das
zweite Abdeckglied 44 an der Unterseite 78 des Werkstücks 12 zur Anlage und wird beim
weiteren Bewegen des Werkzeugaggregats 10 in Bearbeitungsrichtung aufgrund der vom
Antriebsglied 62 ausgeübten Stellkraft in Richtung der Abdeckstellung des zweiten
Abdeckglieds 44 verschwenkt, sodass der aus der Unterseite 78 des Werkstücks 12 herausragende
Randabschnitt des Werkzeugs 16 vom zweiten Abdeckglied 44 abgedeckt wird. Dies ist
in Figur 6 dargestellt.
[0048] Beim weiteren Bewegen des Werkzeugaggregats 10 in Bearbeitungsrichtung tritt das
Werkzeug 16 vollständig aus dem Werkstück 12 heraus, und das zweite Abdeckglied 44
nimmt seine Abdeckstellung ein, in der es den dem Werkstück 12 zugewandten Randabschnitt
des Werkzeugs 16 vollständig abdeckt. Dies ist in Figur 7 dargestellt.
[0049] Beim weiteren Bewegen des Werkzeugaggregats 10 in Bearbeitungsrichtung erreicht das
zweite Sensorelement 70 die Unterseite 78 des Werkstücks 12, sodass das Werkstück
12 nicht länger vom zweiten Sensorelement 70 erfasst wird. Dadurch ändert sich das
vom zweiten Sensorelement 70 bereitgestellte Sensorsignal, und dies wiederum hat zur
Folge, dass das Antriebsglied 62 seine Antriebsrichtung ändert, sodass das zweite
Abdeckglied 44 vom Antriebsglied 62 in seine Freigabestellung zurückgeschwenkt wird,
und gleichzeitig wird das erste Abdeckglied 42 unter der Wirkung der Drehfeder 46
in seine Abdeckstellung geschwenkt. Der Druckschuh 24 gleitet nun nicht länger an
der Werkstückoberfläche 28 entlang und wird deshalb von der auf ihn einwirkenden Federkraft
in seine in Figur 1 dargestellte Grundstellung zurückbewegt.
[0050] Bei ordnungsgemäßer Handhabung des Werkzeugaggregats 10 kann die Bedienungsperson
somit nicht unbeabsichtigt das Werkzeug 16 berühren. Die Abdeckeinrichtung 40 verhindert
vielmehr sowohl einen Zugriff auf das Werkzeug 16 durch die Druckschuhöffnung 32 hindurch
als auch einen Zugriff auf das Werkzeug 16 zu Beginn der Bearbeitung (Schnittanfang)
und am Ende der Bearbeitung (Schnittende). Dies wird insbesondere aus den Figuren
1, 3, 4, 6 und 7 deutlich.
[0051] Wie bereits erwähnt, hat die Bedienperson die Möglichkeit, das erste Abdeckglied
42 zusammen mit dem Spaltkeil 38 manuell zu bewegen. Dies gibt der Bedienperson die
Möglichkeit, das Werkzeug 16 senkrecht zur Werkzeugoberfläche 28 auf dem Werkstück
12 aufzusetzen, wobei die Bedienperson das erste Abdeckglied 42 mittels des Rückstellmechanismus
48 in der Freigabestellung hält. Dies ist in Figur 8 dargestellt.
[0052] Die beiden Abdeckglieder 42, 44 können jeweils eine geschlossene Stirnwand 43 bzw.
45 aufweisen, die sich entlang eines Teilbereichs des Umfangs des Werkzeugs 16 erstreckt.
Dies wird insbesondere aus den Figuren 3 und 6 deutlich. Alternativ kann jedoch auch
vorgesehen sein, dass das erste Abdeckglied 42 und/oder das zweite Abdeckglied 44
an der Stirnwand 43 bzw. 45 Austrittsöffnungen 82 aufweist für während der Bearbeitung
des Werkstücks 12 entstehende Späne und Staubpartikel. Dies ist in Figur 9 dargestellt.
[0053] In den Figuren 10 und 11 ist eine zweite vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Werkzeugaggregats schematisch dargestellt, das insgesamt mit dem Bezugszeichen 90
belegt ist. Das Werkzeugaggregat 90 ist weitgehend identisch ausgestaltet wie das
voranstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 9 erläuterte Werkzeugaggregat
10. Für identische Bauteile werden daher in den Figuren 10 und 11 dieselben Bezugszeichen
verwendet wie in den Figuren 1 bis 9, und bezüglich dieser Bauteile wird zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die voranstehenden Erläuterungen Bezug genommen.
[0054] Das Werkzeugaggregat 90 weist eine Abdeckeinrichtung 92 auf mit einem ersten Abdeckglied
94 und einem zweiten Abdeckglied 96, wobei die beiden Abdeckglieder 94, 96 jeweils
über einen Schwenkhebel 98 bzw. 100 mit einem Druckschuh 102 gekoppelt sind, der eine
Druckschuhöffnung 104 aufweist.
[0055] Der erste Schwenkhebel 98 ist einerseits am Druckschuh 102 und andererseits am ersten
Abdeckglied 94 drehbar gelagert, und der zweite Schwenkhebel 100 ist einerseits am
Druckschuh 102 und andererseits am zweiten Abdeckglied 96 drehbar gelagert. Nimmt
der Druckschuh 102 seine in Figur 10 dargestellte Grundstellung ein, so nehmen die
beiden Abdeckglieder 94, 96 jeweils ihre Abdeckstellung ein, wobei sie unmittelbar
aneinander anliegen und einen Zugriff einer Bedienperson durch die Druckschuhöffnung
104 hindurch auf das Werkzeug 16 verhindern.
[0056] Bei einer Bewegung des Druckschuhs 102 aus der Grundstellung in die in Figur 11 dargestellte
Arbeitsstellung werden die beiden Abdeckglieder 94, 96 vom Druckschuh 102 in ihre
Freigabestellung verschwenkt. Dies wird aus Figur 11 unmittelbar deutlich.
[0057] Bei der Abdeckeinrichtung 92 können somit Antriebsglieder und Federelemente für die
Abdeckglieder 94, 96 ebenso entfallen wie Sensorelemente, die das Werkstück 12 erfassen.
Das Werkzeugaggregat 90 weist somit eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung
auf, wobei jedoch in der Grundstellung des Druckschuhs 102 ein unbeabsichtigtes Berühren
des Werkzeugs 16 durch die Druckschuhöffnung 104 hindurch verhindert wird.
[0058] In Figur 12 ist schematisch eine alternative Ausgestaltung eines Druckschuhs 110
dargestellt, der sowohl beim Werkzeugaggregat 10 als auch beim Werkzeugaggregat 90
zum Einsatz kommen kann. Der Druckschuh 110 weist einen Druckschuhkörper 112 auf,
der in gleicher Weise wie der voranstehend erläuterte Druckschuh 24 am Gehäuse 14
zwischen einer Grundstellung und einer Arbeitsstellung hin und her verschiebbar und
federbelastet in die Ruhestellung vorgespannt ist. Der Druckschuhkörper 112 weist
eine Durchtrittsöffnung 114 auf, die dem Werkstück 12 zugewandt ist und von dem Teilbereich
des Werkzeugs 16, der dem zu bearbeitenden Werkstück 12 zugewandt ist, durchgreifbar
ist. Zusätzlich zum Druckschuhkörper 112 weist der Druckschuh 110 eine Druckschuhsohle
116 auf, die am Druckschuhkörper 112 auswechselbar gehalten ist und die eine Druckschuhöffnung
118 ausbildet, die ebenfalls von dem dem Werkstück 12 zugewandten Teilbereich des
Werkzeugs 16 durchgriffen werden kann. Die Druckschuhöffnung 118 ist an die Größe
und insbesondere an die Materialstärke des jeweils zum Einsatz kommenden Werkzeugs
16 angepasst, das heißt die Breite der Druckschuhöffnung 118 ist nur geringfügig größer
als die Breite des jeweils zum Einsatz kommenden Werkzeugs 16, wohingegen die Breite
der Durchtrittsöffnung 114 des Druckschuhkörpers 112 deutlich größer ist. Wie bereits
erwähnt, kann als Werkzeug beispielsweise ein Sägeblatt oder auch eine Frässcheibe
zum Einsatz kommen, wobei die Frässcheibe dicker ist als das Sägeblatt und seitlich
an der Frässcheibe häufig noch eine Tastrolle festgelegt ist. Aufgrund der großen
Durchtrittsöffnung 114 kann der Druckschuhkörper 112 unabhängig vom jeweils zum Einsatz
kommenden Werkzeug verwendet werden, wobei je nach zum Einsatz kommenden Werkzeug
eine an diese angepasste Druckschuhsohle 116 am Druckschuhkörper 112 befestigt werden
kann. Beim Wechseln eines Werkzeugs muss somit nicht der komplette Druckschuh des
Werkzeugaggregats ausgewechselt werden, vielmehr ist es ausreichend, wenn lediglich
die Druckschuhsohle ausgewechselt wird.
1. Werkzeugaggregat für eine vertikale Plattensäge zum Bearbeiten plattenförmiger Werkstücke,
mit einem um eine Werkzeugdrehachse (20) drehend antreibbaren scheibenförmigen Werkzeug
(16) und mit einem an das zu bearbeitende Werkstück (12) gleitend anlegbaren Druckschuh
(24; 102; 110), der relativ zum Werkzeug (16) zwischen einer Grundstellung und einer
Arbeitsstellung hin und her verschiebbar und federbelastet in die Ruhestellung vorgespannt
ist und der eine Druckschuhöffnung (32; 104; 118) aufweist, die in der Arbeitsstellung
des Druckschuhs (24; 102; 110) von einem dem Werkstück (12) zugewandten Teilbereich
des Werkzeugs (16) durchgreifbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeugaggregat (10) eine Abdeckeinrichtung (40; 92) mit mindestens einem Abdeckglied
(42, 44; 94, 96) aufweist, das zwischen einer Abdeckstellung und einer Freigabestellung
hin und her bewegbar ist, wobei das mindestens eine Abdeckglied (42, 44; 94, 96) einen
dem Werkstück (12) zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs (16) in der Abdeckstellung
zumindest teilweise abdeckt und in der Freigabestellung freigibt.
2. Werkzeugaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Abdeckglied (42, 44; 94, 96) um die Werkzeugdrehachse (20) verschwenkbar
gelagert ist.
3. Werkzeugaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Abdeckglied (42, 44; 94, 96) manuell, pneumatisch oder elektromotorisch
bewegbar ist.
4. Werkzeugaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Abdeckglied (42, 44) Austrittsöffnungen (82) für bei der Bearbeitung
des Werkstücks (12) entstehende Späne und Staubpartikel aufweist.
5. Werkzeugaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (40; 92) ein erstes Abdeckglied (42; 94) und ein zweites Abdeckglied
(44; 96) aufweist, wobei die Abdeckglieder (42, 44; 94, 96) in einander entgegengesetzte
Richtungen aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung bewegbar sind.
6. Werkzeugaggregat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Abdeckglied (42, 44) wechselweise in ihre Abdeckstellung
bewegbar sind.
7. Werkzeugaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Abdeckglied (42, 44) in ihrer Abdeckstellung den dem Werkstück
(12) zugewandten Randabschnitt des Werkzeugs (16) jeweils vollständig abdecken.
8. Werkzeugaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Abdeckglied (42) entgegen einer Rückstellkraft aus der Abdeckstellung in
die Freigabestellung bewegbar ist.
9. Werkzeugaggregat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (40) ein Federelement (46) aufweist, wobei das erste Abdeckglied
(42) mittels des Federelements (46) mit der Rückstellkraft beaufschlagbar ist.
10. Werkzeugaggregat nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (40) einen Rückstellmechanismus (48) aufweist zum Bewegen des
ersten Abdeckglieds (42) aus der Abdeckstellung in die Freigabestellung.
11. Werkzeugaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (40) ein pneumatisches oder elektromotorisches Antriebsglied
(62) zum Bewegen des zweiten Abdeckglieds (44) aufweist.
12. Werkzeugaggregat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsglied (62) über mindestens ein Getriebeelement (60) mit dem zweiten Abdeckglied
(44) gekoppelt ist.
13. Werkzeugaggregat nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (40) eine Sensorvorrichtung (68, 70) aufweist zum Erfassen
des Werkstücks (12), wobei das Antriebsglied (62) in Abhängigkeit von einem Sensorsignal
der Sensorvorrichtung (68, 70) steuerbar ist.
14. Werkzeugaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckschuhöffnung (32) vom ersten Abdeckglied (42) und/oder vom zweiten Abdeckglied
(44) durchgreifbar ist, wenn der Druckschuh (24) seine Arbeitsstellung einnimmt.
15. Werkzeugaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Abdeckglied (94) und das zweite Abdeckglied (96) unabhängig von der Stellung
des Druckschuhs (102) auf der dem Werkstück (12) abgewandten Seite des Druckschuhs
(102) angeordnet sind.
16. Werkzeugaggregat nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Abdeckglied (94) und das zweite Abdeckglied (96) mit dem Druckschuh (102)
gekoppelt sind.
17. Werkzeugaggregat nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Abdeckglied (94) und das zweite Abdeckglied (96) beim Übergang des Druckschuhs
(102) aus der Grundstellung in die Arbeitsstellung vom Druckschuh (102) aus der Abdeckstellung
in die Freigabestellung bewegbar sind.
18. Werkzeugaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschuh (110) einen Druckschuhkörper (112) aufweist, der eine Durchtrittsöffnung
(114) umfasst, die von dem Teilbereich des Werkzeugs (16), der dem zu bearbeitenden
Werkstück (12) zugewandt ist, durchgreifbar ist, und dass der Druckschuh (110) eine
auswechselbar am Druckschuhkörper (112) gehaltene Druckschuhsohle (116) aufweist,
die die Druckschuhöffnung (118) umfasst.