[0001] Die Erfindung betrifft eine Flasche mit einem Flaschenkorpus aus Kunststoff, wobei
der Flaschenkorpus einen Aufnahmeraum mit einem Volumen V festlegt. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Ausdosieren einer Teilmenge des flüssigen Produkts
aus dem Aufnahmeraum.
[0002] Eine derartige Flasche wird als Behälter für Getränke, Waschmittel und andere flüssige
Konsumgüter massenhaft in vielfältiger Weise weltweit eingesetzt. Beispielsweise ist
aus der
EP 1 176 100 A1 eine Flasche für flüssiges Waschmittel bekannt, deren Flaschenkorpus eine Schulter,
einen an der Schulter angeformten Hals mit einer Abgabeöffnung, die sich mit einem
Verschluss verschließen lässt, einen Boden sowie einen Mantelbereich aufweist, der
sich zwischen Schulter und Boden in einer Vertikalrichtung des Flaschenkorpus erstreckt.
[0003] Aus der
US 2014/0374298 A1 ist eine Flasche mit Flaschenkorpus und Verschluss bekannt, wobei der Mantelbereich
einen in etwa quadratischen Querschnitt aufweist. Eine derartige Flasche benötigt
im Verbund mit anderen baugleichen Flaschen wenig Lagerraum, da das Totraumvolumen
zwischen benachbarten Flaschen minimiert werden kann. Der quadratische Querschnitt
liegt dabei in einer Ebene senkrecht zur Vertikalrichtung. Diese Ebene wird im Folgenden
als Horizontalebene bezeichnet. Der Mantelbereich weist entsprechend eine Frontwand,
eine der Frontwand gegenüberliegende parallele Rückwand und zwei zwischen Frontwand
und Rückwand verlaufende, zueinander parallele Seitenwände auf, die senkrecht zu Frontwand
und Rückwand stehen. Im oberen Abschnitt des Mantelbereichs ist eine Einschnürung
vorgesehen, wodurch sich die Flasche leichter mit einer Hand greifen lässt. In einem
unteren Abschnitt weist der Mantelbereich Rillen bzw. Rippen auf, welche sowohl einen
positiven Einfluss auf die horizontale Steifigkeit der Flasche im Gebrauch als auch
die vertikale Komprimierbarkeit (Kollabierbarkeit) der entleerten Flasche nach Gebrauch
im Zuge des Flaschenrecycling positiv beeinflussen. Die Einschnürung und die Rippen
haben zudem Einfluss auf den elastischen Widerstand der Flasche, wenn diese beispielsweise
per Hand durch eine auf die Frontwand wirkende Kraft und durch eine auf die Rückseite
wirkende Gegenkraft zusammengedrückt wird, um eine Teilmenge aus der Flasche auszudosieren.
[0004] Ein solches Ausdosieren ist beispielsweise bei einer Ketchup-Flasche bekannt. Dazu
wird die Ketchup-Flasche vom Benutzer durch dessen Hand gegriffen, wobei der Daumen
an der Frontwand und die anderen Finger der Hand der an der Rückwand anliegen. Die
Flasche muss dann gegebenenfalls gedreht werden, sodass der Hals der Flasche sich
mit dem viskosen Ketchup füllen kann. Durch Zusammendrücken von Frontwand und Rückwand,
also durch Erhöhung von Kraft und Gegenkraft, wird ein Volumen V des Aufnahmeraums
des Flaschenkorpus um eine Volumenänderung ΔV verkleinert. Dadurch erhöht sich der
Innendruck im Aufnahmeraum. Die Abgabeöffnung bzw. der Hals der Ketchup-Flasche in
Zusammenspiel mit dem viskosen Ketchup ermöglicht eine Abgabe erst bei Überschreiten
eines bestimmten Innendrucks. Der Benutzer entscheidet dabei individuell, wieviel
an Ketchup ausdosiert wird, indem der den Flaschenkorpus mehr oder weniger stark zusammendrückt.
[0005] Es sind Anwendungen denkbar, bei denen beim Ausdosieren des flüssigen Produkts aus
der Flasche eine Unter- oder Überdosierung möglichst vermieden werden sollte, beispielsweise
bei flüssigem Waschmittel. Wird zu wenig Waschmittel ausdosiert, wird die Wäsche in
der Waschmaschine möglicherweise nicht richtig sauber. Bei einer Überdosierung wird
unnötig Waschmittel verbraucht und die Umwelt belastet. Zwar könnte der Benutzer die
ausdosierte Teilmenge dadurch kontrollieren, dass er das Waschmittel zunächst in einen
Dosier- oder Messbecher füllt und dann erst der Wäsche zuführt. Dieses Ausdosieren
benötigt aber ein zusätzliches Teil und ist aufwändig.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Flasche mit einem Kunststoff-Flaschenkorpus
bereitzustellen, sodass ein Ausdosieren einer Teilmenge eines flüssigen Produkts aus
dem Flaschenkorpus in einfacher Weise durchgeführt werden kann.
[0007] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß
Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen zu
Anspruch 1 entnommen werden.
[0008] Der Flaschenkorpus der erfindungsgemäßen Flasche lässt sich durch eine mittig auf
die Frontwand wirkende Kraft F und eine mittig auf die Rückwand wirkende Gegenkraft
G elastisch verformen, um das Volumen V um eine Volumenänderung ΔV zu verkleinern.
Dadurch lässt sich eine Teilmenge des in dem Aufnahmeraum befindlichen flüssigen Produkts
aus dem Flaschenkörper ausdosieren. Einem ersten Abschnitt der elastischen Verformung
bis zu einer Widerstandsschwelle W kann ein erstes Verhältnis m
1 von anfänglicher erster Krafterhöhung ΔF, zu einem ersten Verformungsweg Δs
1 zugeordnet werden. Dem ersten Abschnitt der elastischen Verformung folgt ein zweiter
Abschnitt, der mit der Widerstandsschwelle W beginnt und eine festgelegte Länge L
von mindestens 2 aufweist bzw. 2 mm beträgt. Diesem zweiten Abschnitt der elastischen
Verformung kann ein zweites Verhältnis m
2 von einer zweiter Krafterhöhung ΔF
2 zu einem zweiten relativen VerfomungswegΔs
2 zugeordnet werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Widerstandsschwelle W
einem Bereich der relativen Volumenänderung ΔV/V von 2 bis 7 % zugeordnet ist, wobei
das zweite Verhältnis m
2 um mindestens den Faktor 2 größer ist als das erste Verhältnis m
1. In einem Ausführungsbeispiel liegt die Widerstandsschwelle W in einem Bereich von
ΔV/V = 3 bis 6 %.
[0009] Die Widerstandsschwelle W, bei der der Widerstand des Flaschenkorpus gegen eine weitere
Verformung deutlich größer wird, ist durch einen Benutzer spürbar, der zwecks Ausdosierung
per Hand die Flasche zusammendrückt. Damit erhält der Benutzer ein haptisches Signal,
das mit einer bestimmten Volumenänderung ΔV verbunden ist. Drückt der Benutzer zum
Ausdosieren die Flasche immer nur bis zu dieser spürbaren Widerstandsschwelle W zusammen,
lässt sich das Ausdosieren per Hand vergleichmäßigen. Die Folge ist, dass bei mehrmaligen
Ausdosieren eine in etwa immer gleiche Teilmenge ausdosiert werden kann. Anspruch
13, der dieses Zusammendrücken bis zu der Widerstandsschwelle W beschreibt, löst somit
eine weitere der Erfindung zu Grund liegende Aufgabe, nämlich die Bereitstellung eines
Verfahrens zum genauen Ausdosieren einer Teilmenge aus einem Kunststoff-Flaschenkorpus.
[0010] Für einen Flaschenkorpus lässt sich besagte Widerstandsschwelle W wie folgt ermitteln.
Die auf die Frontwand wirkende Kraft F wird in etwa punktförmig und mittig (mittig
sowohl in Vertikalrichtung als auch mittig quer zur Vertikalrichtung) aufgebracht.
Dies gilt ebenso für die entgegengesetzte Gegenkraft G, die mittig und senkrecht auf
die Rückwand wirkt. Die Kraft F und die Gegenkraft G werden sukzessive, beispielsweise
mit einer Prüfgeschwindigkeit von 10 mm/min erhöht, wobei der Verformungsweg s gemessen
wird. Es lässt sich somit ein Graph ermitteln, der die eingesetzte Kraft F in Abhängigkeit
des Verformungswegs s wiedergibt. Für jeden Verformungsweg s lässt sich das besagte
erste Verhältnis m
1 (entspricht der Steigung des Graphs) und das besagte zweite Verhältnis m
2 berechnen (unter Zugrundelegung einer festen Länge des zweiten Abschnitts von wenigstens
2 mm, vorzugsweise 2 mm). Die Stelle im Graph, an der das zweite Verhältnis m
2 zum ersten Mal mindestens um den geforderten Faktor größer ist das erste Verhältnis
m
1, entspricht der Widerstandsschwelle W. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dann verwirklicht,
wenn die Widerstandsschwelle bei einem Verformungsweg auftritt, der zu einer relativen
Volumenänderung ΔV/V von 2 bis 7 % führt. Die Verwirklichung eines Ausführungsbeispiels
ist gegeben, wenn die Widerstandsschwelle in einem Bereich von ΔV/V = 3 bis 6 % oder
bevorzugt von 3,5 bis 4,5 % oder von 4,5 bis 5,5 % liegt.
[0011] Der Flaschenkorpus kann so ausgebildet sein, dass das zweite Verhältnis m
2 mindestens um den Faktor 3 größer ist das erste Verhältnis m
1. Dadurch ist die Widerstandsschwelle W deutlicher durch den Benutzer spürbar und
führt deswegen grundsätzlich zu einem genaueren Ausdosieren, wenn der Benutzer zum
Ausdosieren den Flaschenkorpus mit einer Hand umgreift und zusammendrückt. Zwar entspricht
das Zusammendrücken per Hand nicht exakt dem Zusammendrücken durch die punktförmigen
und mittig ansetzenden Kräften F und G, aber die dabei subjektiv spürbare Widerstandsschwelle
entspricht in guter Näherung der (ermittelten) Widerstandsschwelle W.
[0012] Bei der Ermittlung der Widerstandsschwelle kann vorgesehen sein, dass sich die Rückwand
an einer feststehenden Anlage abstützt und sich beim Zusammendrücken der Flasche nur
ein Stempel der eingesetzten Prüfmaschine bewegt, mit dem die auf die Frontwand wirkende
Kraft F aufgetragen wird. Der Verformungsweg s des Stempels bewirkt dabei bei Rückwand
und Frontwand jeweils eine auf die jeweilige Wand bezogene Verformung von s/2.
[0013] Beträgt beispielsweise das Volumen V des Flaschenkörpers 450 ml und die Widerstandsschwelle
W liegt bei einer relativen Volumenänderung ΔV/V von 4 %, so spürt Benutzer beim jeweiligen
Zusammendrücken der Flasche immer bei Erreichen der relativen Volumenänderung ΔV/V
von 4 % besagte Widerstandsschwelle. Durch diese spürbare Widerstandsschwelle lässt
sich das Ausdosieren per Hand vergleichmäßigen. So lassen sich in guter Näherung jeweils
18 ml (4 % von 450 ml) ausdosieren, wenn der Benutzer bei Erreichen der Widerstandsschwelle
oder kurz danach das Zusammendrücken der Flasche, also den Vorgang des Ausdosierens,
beendet. Dies geschieht entweder bewusst, weil der Benutzer diese Widerstandsschwelle
spürt, oder unbewusst, da er nach Überschreiten der Widerstandsschwelle ungleich schwerer
ist, die Flasche über die Widerstandsschwelle hinaus signifikant weiter zusammenzudrücken.
Entsprechend lassen sich 25 gleichgroße Teilmengen aus der Flasche ausdosieren. Sollen
kleinere und mehr Teilmengen ausdosiert werden, muss die Widerstandsschwelle durch
Modifikation des Flaschenkorpus zu einer kleineren relativen Volumenänderung verschoben
werden (bei beispielsweise 33 Teilmengen auf ΔV/V von 3 %).
[0014] Ein Beispiel soll das erfindungsgemäße Verfahren verdeutlichen: Eine Flasche mit
einem Volumen von 450 ml wird zusammengedrückt, wobei die Kraft F bzw. erste anfängliche
Krafterhöhung ΔF, (und aufgrund actio-reactio ebenfalls die entgegengesetzte Gegenkraft)
10 N betragen soll. Die Kraft F wird über einen beweglichen Stempel auf die Frontwand
aufgebracht, wobei die Rückwand sich an einer feststehenden Anlage abstützt. Mit diesen
10 N sollen sich Frontwand und Rückwand soweit zusammendrücken lassen, dass der Stempel
dabei einen ersten Verformungsweg von 12 mm zurücklegt. Das erste Verhältnis R
1 beträgt somit 0,830 N/mm (anfängliche Krafterhöhung ΔF
1 = 10 N dividiert durch den anfänglichen ersten Verformungsweg s
1 von 12 mm. Für das weitere Zusammendrücken über den ersten Verformungsweg s
1 hinaus, und zwar um weitere 2 mm, ist die zweite Krafterhöhung ΔF
2 notwendig, die hier im Beispiel 5 N betragen soll. Darauf lässt sich das zweite Verhältnis
m
2 berechnen, welches in diesem Fall 2,5 N/mm (5N/2mm) ist. Daraus leitet sich ein Faktor
3 ab, um den das Verhältnis m
2 (2,5) größer ist als das Verhältnis R
1 (0,83). Die Widerstandsschwelle liegt bei 12 mm, weil sich in diesem Punkt erstmalig
ein Faktor R
2/R
1 einstellt, der größer gleich den in diesem Ausführungsbeispiel geforderten Wert =
3 ist. Bei einem anderen geforderten (Mindest-)Faktor (beispielsweise 2,5) kann sich
bei gleichem Flaschenkorpus an einer anderen Stelle des Verformungsweges die Widerstandsschwelle
einstellen. Die Widerstandsschwelle (im diesem Beispiel der Verformungsweg von 12
mm) ist mit einer bestimmtem Volumenänderung ΔV verbunden. Wenn diese 18 ml beträgt,
folgt daraus eine relative Volumenänderung von ΔV/V von 4 % (18ml/450ml). Somit wäre
in diesem Beispiel die Widerstandsschwelle eine relativen Volumenänderung von 4 %
zugeordnet.
[0015] In einem Ausführungsbeispiel sind Abgabemittel vorgesehen, durch die ein Ausdosieren
des flüssigen Produkts nur bei Überschreiten eines bestimmten Innendrucks in dem Aufnahmeraum
möglich sind. Die Abgabemittel sollten so beschaffen sein, dass beim Ausdosieren der
Innendruck in dem Aufnahmeraum im Vergleich nicht zu groß wird, so dass sich gegenüber
dem Umgebungsdruck nur ein geringer Überdruck aufbaut (beispielsweise 0,2 bis 0,4
bar). Dies hat den Vorteil, dass aufgrund der Kompressibilität der Luft, die sich
bei teilweise entleerter Flasche im Aufnahmeraum befindet, der Fehler bei der ausdosierten
Teilmenge des flüssigen Produkts nicht zu groß wird.
[0016] Die Abgabemittel können eine flexible Membran umfassen, die in der Abgabeöffnung
angeordnet sein kann und wenigstens einen Schlitz aufweist. Steigt der Innendruck
im Aufnahmeraum, verformt sich die Membran, sodass durch den Schlitz das flüssige
Produkt durch die Abgabeöffnung gelangen kann. Bei nicht gegebenen Überdruck im Aufnahmeraum
(Innendruck entspricht Umgebungsdruck) soll die Membran praktisch dicht sein und ein
Austreten des flüssigen Produkts verhindern, selbst wenn die Abgabeöffnung mit der
Membran nach unten zeigt.
[0017] Alternativ oder zusätzlich können die Abgabemittel eine Vordosierkammer umfassen,
die sich durch den erhöhten Innendruck füllen lässt und dann in einem weiteren Schritt
des Ausdosiervorgangs entleeren lässt.
[0018] Über seine Form und Größe lässt sich das elastische Verhalten des Flaschenkorpus
und somit auch die Lage der Widerstandsschwelle Weinstellen. Auch die Wandstärke und
das Material für den Flaschenkorpus sowie eine etwaige Banderole der Flasche haben
Einfluss auf die Lage der Widerstandsschwelle. Der Querschnitt des Flaschenkorpus,
der in der senkrecht zur Vertikalrichtung erstreckenden Horizontalebene liegt, ist
erfindungsgemäß über die gesamte Höhe des Mantelbereichs in Form und Größe konstant.
Entsprechend weist er in Vertikalrichtung keine Einschnürungen oder horizontal verlaufende
Rillen oder Rippen auf, die eine Versteifung von Frontwand und Rückwand bedeuten.
[0019] Der Boden des Flaschenkorpus kann eine in den Aufnahmeraum des Flaschenkorpus ragende
Stapelvertiefung aufweist, die zur vollständigen Aufnahme des Verschlusses und des
Halses einer baugleichen Flasche (1a) geeignet ist, sodass bei einer Stapelung von
einer oberen Flasche auf einer unteren Flasche das Gewicht der oberen Flasche vollständig
auf der Schulter der unteren Flasche ruht. Somit lässt sich die Flasche platzsparend
im Stapel lagern. Durch die Stapelvertiefung wird der Boden versteift, so dass dieser
beim Zusammendrücken von Frontwand und Rückwand beim Ausdosieren kaum verformt wird.
Diese erhöhte Bodensteifigkeit hat Einfluss auf die Lage der Widerstandsschwelle.
[0020] An einer Außenseite des Mantelbereichs kann eine Banderole anliegen, die als Stretch
Sleeve ausgebildet ist. Die Banderole (Stretch Sleeve) kann aus einem elastischen
Kunststoffmaterial sein, welches vorzugsweise Polyethylen (PE) ist. Die Banderole
lässt sich in einem gespannten Zustand über den Mantelbereich ziehen und wird dann
durch die elastischen Rückstellkräfte gegen die Außenseite des Mantelbereichs gedrückt.
Die Banderole wirkt dabei auf den Mantelbereich wie eine verstärkende umlaufende Ummantelung,
die den Mantelbereich mit einer gewissen Kraft nach innen drückt bzw. in Position
hält. So wirkt die Banderole einer Ausbeulung des Mantelbereichs entgegen, die stattfinden
kann, wenn die Flasche in Vertikalrichtung mit einer Druckkraft beaufschlagt, also
gestaucht wird. Die als Stretch-Sleeve ausgebildete Banderole sorgt somit für eine
größere Stauchfestigkeit der Flasche. Dies begünstigt die Stapelbarkeit der Flasche,
da mehrere Flaschen einschließlich Inhalt sicher übereinander gestapelt werden können,
ohne dass dabei eine Flasche beschädigt wird oder so sehr verformt wird, dass der
Stapel instabil wird.
[0021] Umgekehrt lässt sich durch die Banderole als Stretch Sleeve bei einem vorgegebenen
Mindestwert für die Stauchfestigkeit der Flasche der Materialeinsatz für den Flaschenkorpus
reduzieren. Dies führt zu einer Flasche, deren Herstellung vergleichsweise wenig Material
erfordert. Aufgrund der geringen Wandstärke lässt sich der Flaschenkorpus vergleichsweise
einfach zusammendrücken. Ein bevorzugtes Material für den Flaschenkorpus stellt Polyethylenterephthalat
(PET) dar. PET weist auch in Form von recyceltem PET eine hohe Transparenz auf, sodass
das in dem Aufnahmeraum des Flaschenkorpus befindliche flüssige Produkt gut von außen
sichtbar ist.
[0022] Versuche haben gezeigt, dass sich die Stauchfestigkeit der Flasche in einer konkreten
Ausführungsform bei einem vorgegebenen Stauchweg von beispielsweise 3 mm in Vertikalrichtung
durch den Stretch Sleeve gegenüber einer Flasche ohne jegliche Banderole um ca. 20
% steigern lässt. Auch gegenüber einer Flasche, deren Banderole durch eine wärmegeschrumpfte
Folie (Shrink Sleeve) gebildet wird, lässt sich durch den Stretch Sleeve die Stauchfestigkeit
in einer gleichen Größenordnung von etwa 20 % erhöhen.
[0023] In einem Ausführungsbeispiel verlaufen in der Horizontalebene im Querschnitt die
Seitenwände des Mantelbereichs geradlinig. Die Seitenwände sind somit eben und sind
weder in Vertikalrichtung noch quer dazu gewölbt oder gekrümmt.
[0024] Vorzugsweise weist die Frontwand eine nach außen gerichtete Wölbung auf, die sich
über eine gesamte Breite der Frontwand erstreckt. Die Frontwand ist somit durchgängig
konvex ausgebildet und weist keine Bereiche auf, die nach innen gewölbt sind bzw.
konkav sind. In der Horizontalebene kann die Wölbung der Frontwand über die gesamte
Breite der Frontwand einem Kreisbogen eines Kreises mit einem Radius Rw (Wölbungsradius
Rw) entsprechen. Ein Winkelbereich dieses Kreisbogens beträgt vorzugsweise 20 bis
70°, wobei ein kleinerer Winkelbereich bei gegebener Breite der Frontwand einen größeren
Wölbungsradius Rw und damit eine weniger ausgeprägte Krümmung der Frontwand bedeutet.
Der Mittelpunkt des Kreises liegt vorzugsweise außerhalb des Aufnahmeraums des Flaschenkorpus.
Alternativ kann die Frontwand im Querschnitt auch geradlinig, also ohne Krümmung oder
Wölbung nach innen oder außen, ausgeführt sein. In einem Ausführungsbeispiel stellt
der Querschnitt des Mantelbereichs ein Rechteck mit geraden Kanten dar.
[0025] Die Frontwand und die Rückwand können spiegelsymmetrisch ausgebildet sein, so dass
bei der Ausführung der Frontwand mit der nach außen gerichteten Wölbung die Rückwand
die gleiche nach außen gerichtete Wölbung aufweist.
[0026] Der Mantelbereich kann in Vertikalrichtung verlaufende Kanten aufweisen, die abgerundet
sind und zwischen der Frontwand und den angrenzenden Seitenwänden bzw. zwischen der
Rückwand und den angrenzenden Seitenwänden angeordnet sind. Eine abgerundete Kante
kann im Querschnitt gesehen einen konstanten Rundungsradius R
R1 aufweisen. Der Rundungsradius R
R1 beträgt vorzugsweise weniger als 20% oder 15 % des Wölbungsradius Rw. Der Rundungsradius
R
R1 kann beispielsweise 8 bis 12 mm betragen.
[0027] Der Boden kann eine Bodenabrundung und einen Bodengrund aufweisen, wobei die Bodenabrundung
an einem unteren Rand des Mantelbereichs ansetzt und in den Bodengrund übergeht. Die
Bodenabrundung kann einen konstanten Rundungsradius R
R2 aufweisen, der in einem Ausführungsbeispiel in etwa (hier: +/- 10%) dem Rundungsradius
R
R1 der in Vertikalrichtung verlaufenden Kanten entspricht.
[0028] In einem Ausführungsbeispiel weist die Schulter des Flaschenkorpus einen stufenförmigen
Absatz mit einer im Wesentlichen in der Horizontalebene liegenden Auflagefläche und
mit einem Absatzrand, der ein im Wesentlichen in Vertikalrichtung verlaufende Verriegelungsfläche
ausbildet. Der Boden kann eine Verriegelungsvertiefung zur Aufnahme des stufenförmigen
Absatzes aufweisen, wobei die Verriegelungsvertiefung mit einer Abstützfläche und
einem Vertiefungsrand ausgestattet ist, der eine im Wesentlichen in Vertikalrichtung
verlaufende Gegenfläche ausbildet. Bei der Stapelung von der oberen Flasche auf der
unteren Flasche liegt Abstützfläche der oberen Flasche auf der Auflagefläche der unteren
Flasche vorzugsweise flächig auf. Die Verriegelungsfläche der unteren Flasche und
die Gegenfläche der oberen Flasche liegen dabei aneinander an. Durch diese Anlage
von Verriegelungsfläche und Gegenfläche wird zwischen oberer Flasche und unterer Flasche
einen Formschluss in der Horizontalebene erzeugt. Dieser Formschluss bewirkt, dass
die obere Flasche gegenüber der unteren Flasche im Stapel ausgerichtet nicht verrutschen
kann, wodurch der Stapel stabiler wird. Zu Präsentationszwecken im Regal lassen sich
somit mehrere Flaschen in einfacher Weise übereinander stapeln, wodurch die Ausrichtung
der gestapelten Flaschen durch den Formschluss zwischen Verrieglungsfläche und Gegenfläche
geschieht. Durch den stufenförmigen Absatz wird die Steifigkeit der Schulter erhöht,
so dass diese beim Zusammendrücken bis zur Widerstandsschwelle nicht oder nur sehr
wenig verformt wird. Durch einen steifen Boden und eine steife Schulter bei konvex
gewölbter Front- und Rückwand lässt sich eine deutlich spürbare Widerstandsschwelle
einstellen.
[0029] Zwischen Gegenfläche und Verriegelungsfläche kann ein Spiel vorgesehen sein, wodurch
beim Stapeln der Flaschen sich die Verriegelungsvertiefung leichter auf den stufenförmigen
Absatz setzen lässt. Alternativ kann es sich auch um eine spiellose Passung zwischen
Gegenfläche und Verriegelungsfläche handeln, sodass die Ausrichtung und die Positionierung
der oberen Flasche im Bezug zur unteren Flasche sehr exakt erfolgt. Zudem ist es denkbar,
dass Gegenfläche und Verriegelungsfläche eine Presspassung ausbilden, sodass die Gegenfläche
in der Horizontalebene gesehen mit einer gewissen Horizontalkraft gegen die Verriegelungsfläche
gedrückt wird. In einem Ausführungsbeispiel bilden Gegenfläche und Verriegelungsfläche
in Vertikalrichtung gesehen einen Hinterschnitt aus, sodass beim vertikalen Aufsetzen
der oberen Flasche auf die untere Flasche eine gewisse Gegenkraft überwunden werden
muss und Gegenfläche und Verriegelungsfläche einen Schnappverschluss bilden. Bei geschlossenem
Schnappverschluss, also bei in Vertikalrichtung gesehen verriegelter Position von
Gegenfläche und Verriegelungsfläche, können sich beide Flächen mit und ohne Spiel
gegenüberstehen.
[0030] Die Auflagefläche des stufenförmigen Absatzes muss nicht exakt in der Horizontalebene
liegen, sondern kann dazu einen kleinen Neigungswinkel aufweisen bzw. kann gegenüber
der Horizontalebene leicht gewölbt sein. Der Neigungswinkel kann für unterschiedliche
Richtungen in der Horizontalebene unterschiedlich sein und ist vorzugsweise für alle
Richtungen kleiner als 5°. Die Abstützfläche der Verriegelungsvertiefung des Bodens
kann korrespondierende Neigungswinkel aufweisen, sodass die Abstützfläche vollflächig
auf der Auflagefläche zur Anlage kommen kann.
[0031] In einem Ausführungsbeispiel ist der Absatzrand geschlossen bzw. bildet einen umlaufenden
Rand. Der Absatzrand ist vorzugsweise unrund, sodass das Zusammenwirken von Verriegelungsfläche
und Gegenfläche sowohl zu einer Zentrierung als auch zu einer Ausrichtung der oberen
Flasche in Bezug auf die untere Flasche führt. Der Absatzrand und der korrespondierende
Verriegelungsrand können so ausgebildet sein, dass sich die obere Flasche nur genau
in einer Position und Ausrichtung auf die untere Flasche setzen lässt. Alternativ
kann vorgesehen sein, dass im Stapel die obere Flasche genau zwei Positionen in Bezug
zu unteren Flasche einnehmen kann: Entweder mit einer Ausrichtung von 0° (Frontfläche
der oberen Flasche und Frontfläche der unteren Flasche stehen genau übereinander)
oder von 180° (Frontfläche der oberen Flasche und Rückwand der unteren Flasche stehen
übereinander).
[0032] Der Absatzrand kann im Wesentlichen rechteckig sein und zwei längere Randabschnitte
und zwei kürzere Randabschnitten aufweisen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind der Querschnitt des Mantelbereichs und der Absatzrand des stufenförmigen Absatzes
(entspricht dem Querschnitt des stufenförmigen Absatzes) im Wesentlichen ähnlich zueinander.
Ähnlichkeit bedeutet hier, dass die Form (aber nicht zwangsläufig die Abmessungen/Größe)
des Rands des stufenförmigen Absatzes grundsätzlich dem Querschnitt des Mantelbereichs
entspricht.
[0033] Die Banderole kann eine Bedruckung aufweisen, die auf einer Innenseite der Banderole
aufgetragen ist. Die Bedruckung kann dabei den Reibwert zwischen der Banderole und
dem Flaschenkorpus günstig beeinflussen. Ist der Reibwert klein, so lässt sich die
Banderole leichter in Vertikalrichtung auf den Flaschenkorpus ziehen. Auf der anderen
Seite sollte der Reibwert auch nicht zu klein sein, da ansonsten die aufgezogene Banderole,
die aufgrund ihrer Elastizität mit einer gewissen Kraft senkrecht zur Vertikalrichtung
gegen die Außenseite des Mantelbereichs bedrückt wird, sich möglicherweise zu leicht
in Vertikalrichtung entlang der glatten, ohne Einschnürungen oder Vertiefungen/Erhöhungen
versehene Außenseite des Mantelbereichs verschieben lässt. Eine günstige Materialpaarung
stellt PET für den Flaschenkorpus und PE für die Banderole dar. Zudem sorgt PE für
eine gute Griffigkeit, wenn der Benutzer die Flasche mit einer Hand greifen und bei
geöffneter Ausgabeöffnung einen Teil des Inhalts der Flasche ausdosieren möchte
[0034] In einem Ausführungsbeispiel sind mindestens 90 % der Außenseite des Mantelbereichs
mit der umlaufenden Banderole bedeckt. Somit lässt sich die Außenseite des Mantelbereichs
(nahezu) vollständig als Werbefläche oder Informationsfläche nutzen, wenn die Banderole
bedruckt ist und entsprechend Werbung/Information enthält. Die Banderole kann auch
über den unteren Rand des Mantelbereichs hinausgehen und somit einen Teil des Bodens
abdecken, beispielsweise zumindest teilweise die Bodenabrundung.
[0035] Eine Foliendicke der Banderole kann 20 bis 80 µm oder 20 bis 70 µm betragen. In einem
Ausführungsbeispiel beträgt die Foliendicke zwischen 30 und 60 µm. Das Streckverhältnis
des Materials für die Banderole kann 10 bis 35 % betragen. Bei der hülsenförmigen
Banderole bedeutet dies, dass sich die ihr Umfang ausgehend von einem unbelasteten
Zustand um bis zu 10 bis 35 % verlängern oder ausweiten lässt, ohne dass bei der Verformung
der elastische Bereich verlassen wird.
[0036] Der Aufnahmeraum des Flaschenkorpus kann ein Volumen von 200 bis 2000 ml aufweisen.
In einem Ausführungsbeispiel beträgt das Volumen 400 bis 500 ml.
[0037] Ein Verhältnis einer Breite des Flaschenkorpus zu einer Tiefe des Flaschenkorpus
kann zwischen 1,0 und 2,0 betragen. Der Flaschenkorpus ist vorzugsweise so geformt,
dass dessen (maximale) Breite und dessen (maximale) Tiefe durch den Mantelbereich
bestimmt werden. Die Breite des Mantelbereichs setzt sich zusammen aus der Breite
der Front- oder Rückwand und aus der Breite etwaiger in Vertikalrichtung verlaufender
Kanten zwischen Frontwand und den Seitenwänden bzw. zwischen Rückwand und den Seitenwänden.
Die Tiefe des Flaschenkorpus setzt sich zusammen aus der Breite der Seitenwände und
der Ausdehnung etwaiger in Vertikalrichtung verlaufender Kanten in bei entsprechender
Seitenansicht,. Bei ein Verhältnis von 1,0 entspricht die Breite des Flaschenkorpus
der Tiefe des Flaschenkorpus. Dies führt zu einem in etwa quadratischen Querschnitt
des Flaschenkorpus, wodurch sich ein kleines Oberflächen-Volumenverhältnis des Flaschenkorpus
erreichen lässt. Ein kleines Oberflächen-Volumenverhältnis führt bei konstanter Wanddicke
zu einem geringen Materialeinsatz bezogen auf das eingeschlossene Volumen. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt das Verhältnis Breite des Flaschenkorpus zu
Tiefe des Flaschenkorpus 1,2 bis 1,6. Zwar führte ein solches Verhältnis von 1,2 bis
1,6 nicht zu optimalen Oberflächen-Volumenverhältnissen, doch lassen sich damit andere
Anforderungen an die Flasche (Handhabbarkeit, Stapelbarkeit) besser erfüllen.
[0038] Ein Verhältnis einer Breite des Flaschenkorpus zu einer Höhe des Flaschenkorpus (einschließlich
Hals) beträgt 0,5 und 1 beträgt. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Höhe des
Flaschenkorpus zwischen der einfachen Breite des Flaschenkorpus und der zweifachen
Breite des Flaschenkorpus liegt. Insgesamt lässt sich dadurch ein Flaschenkorpus bereitstellen,
der mit relativ geringem Materialeinsatz (bei gegebener Wanddicke proportional zur
Oberfläche des Flaschenkorpus) ein vergleichsweise großes Volumen umschließen kann.
Durch das Einstellen der Verhältnisse zwischen Breite, Tiefe und Höhe des Flaschenkorpus
lässt sich die Widerstandsschwelle in Bezug auf die relative Volumenänderung einstellen.
[0039] Eine Wanddicke des Mantelbereichs kann zwischen 20 bis 60 µm beträgt. Die Wanddicke
kann dabei für Frontwand, Rückwand und den beiden Seitenwänden unterschiedlich groß
sein. In einem Ausführungsbeispiel ist die Wanddicke der Frontwand (gemessen in einem
mittigen Bereich der Frontwand) um den Faktor 1,1 bis 1,5, vorzugsweise 1,2 bis 1,4
größer als die Wanddicke der Seitenwand (gemessen in einem mittigen Bereich der Seitenwand).
Diese Materialaufteilung führt zu einem Flaschenkorpus, der eine hohe Stauchfestigkeit
aufweist und sich trotzdem dazu eignet, an Frontwand und Rückwand zusammengedrückt
zu werden, um einen Teil des Inhalts aus dem Aufnahmeraum auszudosieren. Bei dem Ausführungsbeispiel
für den Flaschenkorpus, der bezüglich einer Mittelebene, die im Wesentlichen parallel
zur Frontwand und Rückwand verläuft, spiegelsymmetrisch aufgebaut ist, gelten die
obigen Ausführungen zur Frontwand sinngemäß auch für die Rückwand. Der Flaschenkorpus
kann spiegelsymmetrisch zur Mittelebene und gleichzeitig spiegelsymmetrisch zu einer
Ebene quer dazu sein.
[0040] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- in perspektivischer Ansicht einen Flaschenkorpus einer Flasche aus Kunststoff, mit
der sich das erfindungsgemäßen Verfahren durchführen lässt;
- Figur 2
- den Flaschenkorpus mit einer Banderole von vorne;
- Figur 3
- den Flaschenkorpus mit Banderole von der Seite;
- Figur 4
- den Flaschenkorpus von unten;
- Figur 5
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 4;
- Figur 6
- zwei Flaschen mit Verschluss im Stapel;
- Figur 7
- in einem vergrößerten Maßstab den kreisförmigen Ausschnitt A in Figur 6;
- Figur 8
- einen Querschnitt des Flaschenkorpus im zusammengedrückten Zustands;
- Figur 9
- den zusammengedrückten Flaschenkorpus von der Seite; und
- Figur 10
- eine Kraft F zum Zusammendrücken des Flaschenkorpus in Abhängigkeit einer relativen
Volumenänderung
[0041] Figur 1 zeigt einen Flaschenkorpus, der mit dem Bezugszeichen 10 versehen ist. Figur
1 ist eine perspektivische Ansicht des Flaschenkorpus 10. Der Flaschenkorpus 10 ist
Teil einer Flasche 1, die neben dem Flaschenkorpus 10 eine Banderole 60 (in den Figuren
2 und 3 durch eine Schraffur schematisch dargestellt) und einen Verschluss 70 (siehe
Figuren 6 und 7) umfasst. Der Flaschenkorpus 10 ist aus Kunststoff, wobei Polyethylenterephthalat
(PET) einen bevorzugten Kunststoff darstellt. Der Flaschenkorpus 10 lässt sich beispielsweise
durch ein Spritz-Streckblasformen herstellen. Der Flaschenkorpus 10 dient zur Aufnahme
eines flüssigen Produkts, beispielsweise eines flüssigen Waschmittelkonzentrats.
[0042] Der Flaschenkorpus 10 weist einen Mantelbereich 11, einen Boden 12, eine Schulter
13 sowie einen Hals 14 auf. Der Mantelbereich 11 erstreckt sich von dem Boden 12 in
Richtung der Schulter 13. An der Schulter 13 ist mittig der Hals 14 angeformt, der
eine Abgabeöffnung 15 umschließt. An einer Außenseite des Halses 14 ist ein Außengewinde
16 vorgesehen, durch das sich der als Schraubverschluss ausgebildeter Verschluss 70
(siehe Figuren 6 und 7) schrauben lässt, um die Abgabeöffnung 14 zu verschließen.
Vorzugsweise ist der Verschluss 70 aus Polypropylen (PP).
[0043] In den Figuren 2 und 3 ist eine Mittelachse 17 des Flaschenkorpus 10 bzw. der kreisrunden
Abgabeöffnung 15 eingezeichnet. Die Mittelachse 17 verläuft dabei in einer Vertikalrichtung
des Flaschenkorpus 10. Entsprechend erstreckt sich der Mantelbereich 10 in Vertikalrichtung
von dem Boden 12 bis zur Schulter 13.
[0044] Der Flaschenkorpus 10 weist eine leicht nach außen gewölbte Frontwand 18, eine leicht
nach außen gewölbte Rückwand 19 (in Figur 1 und 2 verdeckt, jedoch in Figur 3 und
4 sichtbar) und zwei Seitenwände 20, 21 auf. Zwischen der Frontwand 18 und der Seitenwand
20 ist eine in Vertikalrichtung verlaufende Vertikalkante 22 vorgesehen, die eine
runden Übergang von der Frontwand 18 zu der Seitenwand 20 darstellt, die, sieht man
von der Wölbung der Frontwand 18 ab, genau senkrecht zur Frontwand 18 verläuft. In
Figur 4, die den Flaschenkorpus 10 von unten zeigt, sind Frontwand 18 und Seitenwand
20 sowie die dazwischen angeordnete abgerundete Vertikalkante 22 ebenfalls erkennbar.
Der Mantelbereich 11 weist drei weitere Vertikalkanten 23, 24, 25 auf, die zwischen
der Frontwand 18 und den Seitenwänden 20, 21 bzw. zwischen der Rückwand 19 und den
Seitenwand 20, 21 angeordnet sind. Aus Figur 4 wird deutlich, dass die Vertikalkante
24 (dies gilt sinngemäß auch für die anderen Vertikalkanten) durch einen Rundungsradius
R
R1 gekennzeichnet sein kann, der beispielsweise 8 bis 12 mm betragen kann.
[0045] Über die gesamte Höhe des Mantelbereichs 11, also von einer umlaufenden unteren Kante
26 bis zu einer umlaufenden oberen Kante 27 des Mantelbereichs 11 ist ein Δ des Mantelbereichs
11 in Form und Größe konstant. Der Querschnitt liegt dabei in einer Horizontalebene,
die sich senkrecht zu der Vertikalrichtung bzw. zu der Mittelachse 17 des Flaschenkorpus
10 erstreckt. Wenn der Flaschenkorpus mit seinem Boden 12 auf einem horizontalen Untergrund
steht, fällt die Horizontalebene mit der Horizontalen zusammen. In Figur 4 sind Zeichenebene
und Horizontalebene parallel zueinander. Aufgrund des konstanten Querschnitts über
die gesamte Höhe des Mantelbereichs 11 verlaufen Frontwand 18, Rückwand 19, die Seitenwände
20, 21 sowie die Vertikalkanten 22 , 23, 24, 25 in jedem Punkt des Querschnitts geradlinig
und parallel zur Vertikalrichtung. Entsprechend gibt es im Mantelbereich 11 auch keine
unterschiedlichen Querschnitte, die sich ergeben würden, wenn der Mantelbereich 11
horizontal verlaufende Rillen oder dergleichen aufweist. Auch weist in Vertikalrichtung
gesehen der Mantelbereich 11 keine Einschnürungen, Griffmulden oder dergleichen auf,
durch die sich der Querschnitt des Mantelbereichs mit der Höhe ändern würde.
[0046] Insbesondere aus Figur 4 wird deutlich, dass die Seitenwände 20, 21 im Querschnitt
gradlinig verlaufen. Über die gesamte Breite der Frontwand 19 (d.h. von der Vertikalkante
22 bis zur Vertikalkante 25) erstreckt sich nur eine einzige Wölbung, dh. es gibt
keine vertikal verlaufenden Rillen oder Vorsprünge. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
entspricht die Wölbung der Frontwand einem Kreisbogen eines Kreises mit dem Radius
Rw (Wölbungsradius). Ein Mittelpunkt 28 dieses Kreises liegt außerhalb des Flaschenkorpus,
wobei ein Winkelbereich 29 des Kreisbogens rund 65° beträgt. Je weiter der Mittelpunkt
von der Mitte des Flaschenkorpus 10 bzw. des Halses 14 entfernt ist desto weniger
ist die Frontwand 18 gewölbt und desto kleiner ist der Winkelbereich des Kreisbogens.
Da der Flaschenkorpus zu der Linie A-A in Figur 4 spiegelsymmetrisch sein soll, gelten
die obigen Ausführungen sinngemäß auch für die Rückwand 19.
[0047] Eine Breite B des Flaschenkorpus 10, die sich aus der Breite der Frontwand 18 sowie
aus der Breite der angrenzenden Vertikalkanten 32, 25 zusammensetzt, ist um den Faktor
1,3 bis 1,5 größer als eine Tiefe T des Flaschenkorpus 10. In einer konkreten Ausführung
betragen die Breite B 90 mm und die Tiefe T 64 mm. Der Faktor beträgt in diesem Fall
1,41 (90/64).
[0048] Die Breite B und die Tiefe T des Flaschenkorpus werden durch die Ausmaße des Querschnitts
des Mantelbereichs 11 festgelegt. Weder der Boden 12 noch die Schulter 13 oder der
Hals 14 ragen in der Darstellung der Figur 4 über den Querschnitt des Mantelbereichs
11 hinaus.
[0049] Wie insbesondere der Figur 1 entnommen werden kann, umfasst die Schulter einen stufenförmigen
Absatz 30. Der stufenförmige Absatz 30 weist eine im Wesentlichen in der Horizontalebene
liegende, flache Auflagefläche 31 und einen umlaufenden Absatzrand 32 auf, der die
Auflagefläche 31 begrenzt. Aus den Figuren 2 und 3 wird deutlich, dass die Auflagefläche
31 nicht vollständig eben ist, sondern von der Mittelachse 17 aus gesehen vom Hals
14 leicht abfällt. Der Absatzrand 32 setzt sich aus zwei länglichen Randabschnitten
33, 34, zwei dazu im Wesentlichen senkrecht verlaufenden kürzeren Randabschnitte 35,
36 sowie vier abgerundeten Ecken 37 zusammen. Die Form des umlaufenden Absatzrands
32 entspricht in etwa der Form des Querschnitts des Mantelbereichs 11. Der Absatzrand
bildet eine sich im Wesentlichen in Vertikalrichtung erstreckende Verriegelungsfläche
aus. Der stufenförmigen Absatz 30 stellt eine Verstärkungsstruktur dar, durch die
die Schulter 13 versteift wird. Zudem trägt der stufenförmigen Absatz 30 zu einer
Verbesserung der Stapelbarkeit der Flasche 1 bei, bei dem insbesondere die Verriegelungsfläche
eine Rolle spielt, was weiter unten näher beschrieben wird.
[0050] Der Boden 12 umfasst eine umlaufende Bodenabrundung 38 und einen in der Grundform
flachen Bodengrund 39. Die Bodenabrundung 38 setzt an der unteren Kante 26 des Mantelbereichs
11 an und geht in den flachen Bodengrund 39 über. Von dem Bodengrund 39 erstreckt
sich in Richtung eines Aufnahmeraums 40 eine Stapelvertiefung, die in den Figuren
4 bis 7 dargestellt ist und dort mit dem Bezugszeichen 41 versehen ist. Wie insbesondere
den Figuren 6 und 7 zu entnehmen ist, dient die Stapelvertiefung 41 zur Aufnahme des
Halses 14 und dem darauf aufgeschraubten Verschluss 70 einer unteren Flasche ein 1a,
wenn die Flasche 1 bzw. eine obere Flasche 1b im Stapel auf die untere Flasche 1a
gesetzt wird. Die topfförmige und um die Mittelachse 17 rotationssymmetrische Stapelvertiefung
41 ist so dimensioniert, dass bei Stapelung der oberen Flasche 1b auf die untere Flasche
1a auf den Verschluss 70 und auf den Hals 14 keine Gewichtskräfte der oberen Flasche
1b wirken. Dies hat zum einen den Vorteil, dass bei der Auslegung von Hals 14 und
Verschluss 70 entsprechende Festigkeitskriterien nicht berücksichtigt werden müssen.
Auch führt diese Maßnahme zu einer geringen Stapelhöhe der Flasche 1, so dass bei
einer Stapelung das vorhandene Raumangebot effektiv genutzt wird. Zur Herstellung
der Stapelvertiefung 41 kann beim Spritz-Streckblasformen die Blasform einen verschiebbaren
Kolben aufweisen, der während oder nach dem Blasvorgang in den Boden 12 die Stapelvertiefung
41 ausformt (active mould).
[0051] Der Boden 12 umfasst des Weiteren eine Verriegelungsvertiefung 42 auf, die eine im
Wesentlichen in der Horizontalebene liegende Abstützfläche 43 und einen umlaufenden
Vertiefungsrand 44 aufweist. Der Vertiefungsrand 44 weist eine Form auf, die der Form
des Absatzrands 34 entspricht. In der gestapelten Anordnung (siehe Figur 6) stützt
sich die obere Flasche 1b mit ihrer Abstützfläche 43 auf der Auflagefläche 31 der
unteren Flasche 1a ab. Die Verriegelungsfläche 45, gebildet durch den umlaufenden
Absatzrand 32 und sich im Wesentlichen in Vertikalrichtung erschreckend, steht einer
im Wesentlichen in Vertikalrichtung verlaufenden Gegenfläche 46 des Bodens 12 der
oberen Flasche 1b gegenüber, sodass die obere Flasche 1b gegenüber der unteren Flasche
1a weder verdreht noch verschoben werden kann. Das Zusammenspiel der Verriegelungsfläche
45 und die Gegenfläche 46 führen zu einem Formschluss zwischen den übereinander gestarteten
Flaschen 1a, 1b und dienen somit dem Verdrehschutz und der Positionierung der Flaschen
im Stapel. Zwischen der Gegenfläche 46 und der Verriegelungsfläche 45 kann ein Spiel
vorgesehen sein, wodurch beim Stapeln der Flaschen 1a, 1b das Einsetzen des stufenförmigen
Absatzes 30 in die Verriegelungsvertiefung 42 erleichtert wird.
[0052] Die Gewichtskraft der oberen Flasche 1b wird über deren Abstützfläche 43 und über
die Auflagefläche 31 der unteren Flasche 1a in die untere Flasche 1a geleitet. Die
Gewichtskraft wird dabei von der Schulter 13 in den Mantelbereich 11 der unteren Flasche
1a geleitet. Je höher die Stauchfestigkeit der Flasche, desto mehr Flaschen können
übereinander gestapelt werden. Die an der Außenseite des Mantelbereichs 11 anliegende
Banderole 60, welche vorzugsweise aus Polyethylen ist, ist als Stretch Sleeve ausgebildet,
wird als Verstärkung für den Mantelbereich 11. Ist die auf die untere Flasche 1a von
oben wirkende Gewichtskraft der darüber angeordneten Flaschen sehr groß, verhindert
die Banderole 60, dass der Mantelbereich 11 nach außen ausbeult oder wegknickt. In
diesem Fall würde der Stretch Sleeve, der bereits mit einer gewissen Vorspannung in
Umfangsrichtung an dem Mantelbereich 11 anliegt, durch das Ausbeulen des Mantelbereichs
in Umfangsrichtung noch weiter auf Zug beansprucht werden 11. Der vorgespannte Stretch
Sleeve stellt somit eine effektive Maßnahme dar, die Stauchfestigkeit der Flasche
1 zu erhöhen. Wenn nur ein bestimmter Grenzwert für Stauchfestigkeit erreicht werden
muss, sorgt der Stretch Sleeve für Spielraum, die Wandstärke Mantelbereich 11 zu reduzieren
und somit Material für den Flaschenkorpus einzusparen.
[0053] In Figur 2 ist eine Höhe H des Flaschenkorpus 10 eingetragen, die von dem Bodengrund
39 bis zum oberen Rand des Halses 15 reicht. Die Höhe H setzt zusammen aus einer Höhe
des Schraubabschnitts des Halses bzw. des Außengewinde H
G und einer Höhe des Aufnahmeraums H
A. Die Höhe H
G beträgt zwischen 10 und 10 % der Höhe H. Die Höhe H
A ist um den Faktor 1,2 bis 1,3 größer als die Breite B, was in der Darstellung der
Figur 2 (Vorderansicht) zu einer quadratischen Grundform der Frontwand 18 führt. Die
Höhe des Bodens und die Höhe der Schulter einschließlich des Halses machen in Summe
ungefähr 30 bis 40 % der Höhe H aus. Im Stapel erscheint die Flasche, wobei Hals und
Verschluss durch die darüber angeordnete Flasche verdeckt sind, in der Vorderansicht
als handliches Quadrat. Bei einer Vielzahl von Flaschen bzw. nebeneinander angeordneten
Stapeln ergibt sich somit ein Gesamtbild, welches sich aus vielen kleinen Quadraten
zusammensetzt und sich für Präsentationszwecke gut nutzen lässt.
[0054] Die in Umfangsrichtung geschlossene Banderole 60 überdeckt den Mantelbereich 11 vollständig.
Zum Boden 12 hin erstreckt sich die Banderole 60 über die untere Kante 27 hinaus und
überdeckt auch einen oberen Teil der Bodenabrundung 38. Die Banderole 60 geht auch
über die obere Kante 27 des Mantelbereichs 11 hinaus und überdeckt einen unteren Teil
der Schulter 13.
[0055] Die Figuren 8 und 9 zeigen den Flaschenkorpus 10 im zusammengedrückten Zustand. Figur
8 zeigt dabei den Querschnitt des Flaschenkorpus 10, Figur 9 den Flaschenkorpus 10
von der Seite. Eine Kraft F setzt dabei in der Mitte der Frontwand 18 des Mantelbereichs
11 an und drückt diese in Richtung der Rückwand 19. Auf die Rückwand wirkt, hier ebenfalls
punktförmig, eine Gegenkraft F, die der Kraft F entgegengesetzt ist. Aufgrund actio-reactio
sind die Kräfte F, G betraglich gleich groß. Die Kräfte F, G stehen senkrecht zur
Mittelachse 17 und einer Mittelebene 48, zu der Frontwand 18 und Rückwand 19 spiegelsymmetrisch
ausgebildet sind.
[0056] Die Kraft F führt zu einer Deformation der Frontwand 18, sodass diese nicht wie im
nicht belasteten Zustand nach außen gewölbt ist (siehe gestrichelte Linie), sondern
eine Einwölbung 47 aufweist. Die Einwölbung 47 ist hier nur schematisch angedeutet
und kann in Wirklichkeit eine andere Form aufweisen. So kann nicht ausgeschlossen
werden, dass auch Boden 12 und Schulter 13 durch die Kraft F und die Gegenkraft G
zumindest leicht verformt werden.
[0057] Von dem unbelasteten Zustand aus hat der Anlagepunkt der Federkraft F auf der Frontwand
einen halben Verformungsweg s/2 zurückgelegt. Durch die nun nach innen eingebeulte
Frontwand 18 und die ebenfalls in gleicher Weise verformte Rückwand 19, welche ebenfalls
einen halben Verformungsweg zurückgelegt hat, erfährt das Volumen V des Aufnahmeraums
40 des nicht verformten Flaschenkorpus 10 (siehe Figuren 1 bis 7) eine Volumenänderung
ΔV, welche auf das ursprüngliche Volumen V bezogen als relative Volumenänderung ΔV/V
bezeichnet wird.
[0058] In Figur 10 ist der Verlauf der Kraft F über dem Verformungsweg s schematisch aufgetragen.
Der Graph steigt mit größer werdenden Verformungsweg s zunächst mit einer in etwa
konstanten und vergleichsweise geringen Steigung an. Dies bedeutet, dass sich die
Frontwand 18 und die Rückwand 19 auf einem ersten Abschnitt des Verformungswegs Δs
1 relativ leicht eindrücken lässt. An einer Stelle W, die hier auch als Widerstandsschwelle
W bezeichnet wird, steigt der Graph der Kraft F stärker an. Mit anderen Worten ist
es ab der Widerstandsschwelle W deutlich schwieriger, die Frontwand 18 und die Rückwand
19 zusammen zu drücken und damit eine weitere relative Volumenveränderung zu bewirken.
[0059] Aus dem Steigungsdreieck für die durchschnittliche Steigung der Kraft F bis zur Widerstandsschwelle
W lässt sich ein erstes Verhältnis R
1 aus ersten anfänglicher Krafterhöhung ΔF, zu dem damit verbundenen ersten Verformungsweg
Δs
1 berechnen. Gleichwohl die Verhältnisse in Figur 10 nur schematisch dargestellt werden
sollen, lässt sich aus Figur 10 durch Messen der Strecken ΔF, und Δs
1 das erste Verhältnis R
1 bestimmen. Es entspricht in der schematischen Darstellung ungefähr dem Wert 0,3.
Der Figur 10 ist zu entnehmen, dass das Zusammendrücken von Frontwand und Rückwand
mit einer kleinen Vorkraft F
0 beginnt (beispielsweise 0,5 N).
[0060] Wird die Frontwand 18 über die Widerstandsschwelle W hinaus weiter nach innen bedrückt,
muss die Kraft F weiter erhöht werden (der Graph der Kraft F steigt weiter steiler
an). Für einen zweiten Abschnitt mit einer festgelegten Länge L steigt die Kraft F
um eine zweite Krafterhöhung ΔF
2 an. Die Länge L entspricht einem zweiten Verformungsweg Δs
2. Ein zweites Verhältnis R
2 (siehe entsprechendes Steigungsdreieck: Quotient aus zweiter Krafterhöhung ΔF
2 und dem zweiten Verformungsweg Δs
2) beträgt in der schematischen Darstellung der Figur 10 rund 0,6. Damit ist das zweite
Verhältnis R
2 um den Faktor 2 größer als das erste Verhältnis R
1.
[0061] Beim Zusammendrücken von Frontwand 18 und Rückwand 19 mit einer die Flasche 1 umgreifenden
Hand spürt der Benutzer deutlich die Widerstandsschwelle W. Das besondere elastische
Verhalten der Flasche 1, welches durch die Widerstandsschwelle W geprägt wird, lässt
sich gezielt für das mehrfache Ausdosieren von immer in etwa gleichgroßen Teilmenge
nutzen. Dabei wird vor dem Ausdosieren die Flasche auf den Kopf gedreht, sodass der
Hals 14 mit der Abgabeöffnung 15 nach unten gerichtet ist und sich der Hals entsprechend
mit dem flüssigen Produkt füllt. Durch das Zusammendrücken bis zur Widerstandsschwelle
W wird das Volumen V der Flasche 1 um die Volumenveränderung ΔV reduziert. Ist die
Abgabeöffnung 15 mit einer geschlitzten Membran (nicht dargestellt) versehen, so lässt
dadurch jeweils durch ein Zusammendrücken bis zur spürbaren Widerstandsschwelle eine
in etwa konstante Teilmenge mit dem Volumen ΔV ausdosieren.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Flasche (1a baugleiche Flasche, untere Flasche; 1b obere Flasche)
- 10
- Flaschenkorpus
- 11
- Mantelbereich
- 12
- Boden
- 13
- Schulter
- 14
- Hals
- 15
- Ausgabeöffnung
- 16
- Außengewinde
- 17
- Mittelachse
- 18
- Frontwand
- 19
- Rückwand
- 20
- Seitenwand
- 21
- Seitenwand
- 22
- Vertikalkante
- 23
- Vertikalkante
- 24
- Vertikalkante
- 25
- Vertikalkante
- 26
- untere Kante
- 27
- obere Kante
- 28
- Mittelpunkt
- 29
- Winkelbereich
- 30
- Absatz
- 31
- Auflagefläche
- 32
- Absatzrand
- 33
- längerer Randabschnitt
- 34
- längerer Randabschnitt
- 35
- kürzerer Randabschnitt
- 36
- kürzerer Randabschnitt
- 37
- Ecke
- 38
- Bodenabrundung
- 39
- Bodengrund
- 40
- Aufnahmeraum
- 41
- Stapelvertiefung
- 42
- Verriegelungsvertiefung
- 43
- Abstützfläche
- 44
- Vertiefungsrand
- 45
- Verriegelungsfläche
- 46
- Gegenfläche
- 47
- Einwölbung
- 48
- Mittelebene
- 60
- Banderole
- 70
- Verschluss
- B
- Breite
- F
- Kraft
- ΔF
- Krafterhöhung
- G
- Gegenkraft
- H
- Höhe
- HG
- Höhe des Außengewindes
- L
- Länge
- S
- Verformungsweg
- R
- Kraft-Weg-Verhältnis
- T
- Tiefe
- V
- Volumen
- ΔV
- Volumenänderung
- W
- Widerstandsschwelle
1. Flasche (1) für ein flüssiges Produkt mit einem Flaschenkorpus (10), der aus Kunststoff
ist, einen Aufnahmeraum (40) mit einem Volumen (V) festlegt und umfasst:
- eine Schulter (13),
- einen an der Schulter (13) angeformten Hals (14) mit einer Abgabeöffnung (15), die
sich mit einem Verschluss (70) verschließen lässt,
- einen Boden (12),
- einen Mantelbereich (11), der sich zwischen Schulter (13) und Boden (12) in einer
Vertikalrichtung erstreckt und eine Frontwand (18), eine der Frontwand (18) gegenüberliegende
Rückwand (19) und zwei zwischen Frontwand (18) und Rückwand (19) angeordnete Seitenwände
(20, 21) aufweist, wobei ein Querschnitt des Flaschenkorpus (10), der in einer senkrecht
zur Vertikalrichtung erstreckenden Horizontalebene liegt, über die gesamte Höhe des
Mantelbereichs (11) in Form und Größe konstant ist,
wobei bei einem Zusammendrücken des Flaschenkorpus (10) durch eine mittig auf die
Frontwand (18) wirkende Kraft (F) und durch eine mittig auf die Rückwand (19) wirkende,
der Kraft (F) entgegengesetzte Gegenkraft (G) der Flaschenkorpus (10) elastisch verformbar
ist, sodass das Volumen (V) des Aufnahmeraums (40) um eine Volumenänderung (ΔV) verkleinert
wird, wobei einem ersten Abschnitt einer elastischen Verformung bis zu einer Widerstandsschwelle
(W) ein erstes Verhältnis (R
1) von anfänglicher erster Krafterhöhung (ΔF
1) zu einem ersten Verformungsweg (Δs
1) zugeordnet werden kann, wobei einem zweiten Abschnitt der elastischen Verformung,
der mit der Widerstandsschwelle (W) beginnt und eine Länge (L) von mindestens 2 mm
aufweist, ein zweites Verhältnis (R
2) von einer zweiten Krafterhöhung (ΔF
2) zu einem zweiten Verformungsweg (Δs
2) zugeordnet werden kann, wobei die Widerstandsschwelle (W) einem Bereich der relativen
Volumenänderung (ΔV/V) von 2 bis 7 % zugeordnet ist, und wobei das zweite Verhältnis
(R
2) um mindestens den Faktor 2 größer ist als das erste Verhältnis (R
1).
2. Flasche (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Abgabemittel vorgesehen sind, durch die ein Ausdosieren des flüssigen Produkts nur
bei Überschreiten eines bestimmten Innendrucks in dem Aufnahmeraum (40) des Flaschenkorpus
(10) möglich sind.
3. Flasche (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabemittel eine flexible Membran mit einem Schlitz umfassen.
4. Flasche (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabemittel eine Vordosierkammer enthalten.
5. Flasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden einen in den Aufnahmeraum ragende Stapelvertiefung aufweist, die zur vollständigen
Aufnahme des Verschlusses (70) und des Halses (14) einer baugleichen Flasche (1a)
geeignet ist, sodass bei einer Stapelung von einer oberen Flasche (1b) auf einer unteren
Flasche (1a) das Gewicht der oberen Flasche (1b) vollständig auf der Schulter (13)
der unteren Flasche (1a) ruht.
6. Flasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Horizontalebene im Querschnitt
- die Seitenwände (20, 21) in der Horizontalebene geradlinig verlaufen, und
- die Frontwand (18) eine nach außen gerichtete Wölbung aufweist, die sich über eine
gesamte Breite der Frontwand (18) erstreckt.
7. Flasche (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wölbung der Frontwand (18) der Wölbung der Rückwand (19) entspricht.
8. Flasche (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schulter (13) einen stufenförmigen Absatz (30) aufweist, der eine im Wesentlichen
in der Horizontalebene liegende Auflagefläche (31) und einen Absatzrand (32) mit einer
im Wesentlichen in Vertikalrichtung verlaufenden Verriegelungsfläche (42) aufweist,
und dass der Boden (12) eine Verriegelungsvertiefung (42) zur Aufnahme des stufenförmigen
Absatzes (30) aufweist, wobei die Verriegelungsvertiefung (42) eine Abstützfläche
(43) und einen Vertiefungsrand (44) mit einer im Wesentlichen in Vertikalrichtung
verlaufende Gegenfläche (46) aufweist, sodass bei der Stapelung von der oberen Flasche
(1b) auf der unteren Flasche (1a) die Abstützfläche (43) der oberen Flasche (1b) auf
der Auflagefläche (31) der unteren Flasche (1a) aufliegt und die Verriegelungsfläche
(45) der unteren Flasche (1a) und die Gegenfläche (46) der oberen Flasche (1b) aneinander
anliegen und zwischen oberer Flasche (1b) und unterer Flasche (1a) einen Formschluss
in der Horizontalebene erzeugen.
9. Flasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis einer Breite (B) des Flaschenkorpus (11) zu einer Tiefe (T) des Flaschenkorpus
zwischen 1,0 und 2,0 beträgt.
10. Flasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verhältnis einer Breite (B) des Flaschenkorpus zu einer Höhe (H) des Mantelbereichs
(11) zwischen 0,5 und 1 beträgt.
11. Flasche (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wanddicke des Mantelbereichs (11) zwischen 20 bis 70 µm beträgt.
12. Flasche (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandstärke der Frontwand (18) mindestens um den Faktor 1,3 größer ist als eine
Wandstärke einer der Seitenwände (20, 21).
13. Verfahren zum Ausdosieren einer Teilmenge eines flüssigen Produkts aus einer Flasche
nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Flaschenkorpus per Hand bis zu der Widerstandsschwelle W zusammengedrückt, wobei
die Teilmenge im Wesentlichen dem Volumen ΔV entspricht.