[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine sanitäre Wandhalterungsvorrichtung mit einer
wandmontierbaren Stangenhaltereinheit, einer Wandstange, die um eine zu einer Stangenlängsachse
parallele Schwenkachse schwenkbar an der Stangenhaltereinheit gehalten ist, und einer
Sanitärobjekthalteeinrichtung, die an der Wandstange längsverschieblich und abnehmbar
gehalten ist.
[0002] Eine Wandhalterungsvorrichtung dieser Art dient dazu, mittels ihrer Stangenhaltereinheit
eine Wandstange an einer Wand schwenkbar zu halten und mittels ihrer Sanitärobjekthalteeinrichtung
ein Sanitärobjekt, wie z.B. eine Handbrause, Kopfbrause oder Seitenbrause oder einen
Seifenspender, an der Wandstange zu halten, z.B. in einem Duschraum oder einem Badezimmer.
Im Fall der Halterung einer Brause wird die Wandstange oftmals auch als Brausestange
bezeichnet. Die Sanitärobjekthalteeinrichtung kann längs der Wandstange verschoben
werden. In vielen Anwendungsfällen ist die Wandstange lotrecht an der Wand gehalten,
so dass die Sanitärobjekthalteeinrichtung an der Wandstange auf- und abbewegbar und
somit höhenverstellbar ist.
[0004] Im Wartungs- oder Reinigungsfall müssen zur Demontage der Sanitärobjekthalteeinrichtung
häufig die Wandstange und zumindest Teile der Stangenhaltereinheit demontiert werden,
oder die Sanitärobjekthalteeinrichtung muss relativ umständlich und mit schlechter
Zugänglichkeit zu entsprechenden Verbindungsteilen von der Wandstange gelöst werden.
[0005] Eine sanitäre Wandhalterungsvorrichtung der eingangs Art ist aus der Offenlegungsschrift
EP 1 712 688 A2 bekannt. Die dortige Wandhalterungsvorrichtung weist ein unteres und ein oberes wandmontierbares
Wandhalterelement als Stangenhaltereinheit und zugehörige Schwenklagereinheiten mit
je einem Zapfenelement und einer Zapfenaufnahme auf, um die Wandstange nach Art einer
Türaufhängung schwenkbar zu halten. Die Wandstange kann in einer Montagestellung in
die Wandhalterelemente eingehängt werden. Nach Verschwenken aus der Montagestellung
heraus ist die Wandstange gegen ein Abnehmen von den Wandhalterelementen gesichert.
[0006] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer sanitären Wandhalterungsvorrichtung
zugrunde, die gegenüber dem oben erwähnten Stand der Technik Vorteile insbesondere
hinsichtlich Funktionalität, Aufbau, Bedienkomfort und/oder Wartungsaufwand und speziell
hinsichtlich der Montage und Demontage der Sanitärobjekthalteeinrichtung an bzw. von
der Wandstange bietet.
[0007] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer sanitären Wandhalterungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen und/oder Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, deren Wortlaut hiermit durch
Verweis zum Bestandteil der Beschreibung gemacht wird. Dies schließt insbesondere
auch alle Ausführungsformen der Erfindung ein, die sich aus den Merkmalskombinationen
ergeben, die durch die Rückbezüge in den Unteransprüchen definiert sind.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen sanitären Wandhalterungsvorrichtung weist die Wandstange
eine längsverlaufende Führungsnut auf, in welcher die Sanitärobjekthalteeinrichtung
geführt ist. Die Wandstange ist zwischen einer Betriebsstellung und einer Wartungsstellung
verschwenkbar. Die Betriebsstellung der Wandstange kann auch als Ausgangszustand bzw.
Nullstellung bezeichnet werden. Die Sanitärobjekthalteeinrichtung ist zum Abnehmen,
d.h. Demontieren, von der Wandstange aus der Führungsnut herausführbar. Umgekehrt
kann die Sanitärobjekthalteeinrichtung durch Einführen in die Führungsnut an der Wandstange
montiert werden. Weiter ist ein Sicherungsmechanismus vorgesehen, der in einem Freigabezustand
das Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung freigibt, wenn sich die Wandstange
in der Wartungsstellung befindet, und in einem Blockierzustand die Sanitärobjekthalteeinrichtung
gegen das Herausführen aus der Führungsnut sichert, wenn sich die Wandstange in der
Betriebsstellung befindet.
[0009] Die erfindungsgemäße Wandhalterungsvorrichtung bietet eine einfache Lösung, die Sanitärobjekthalteeinrichtung
im Wartungs- oder Reinigungsfall schnell und einfach von der Wandstange zu demontieren.
Die Montage und Demontage der Sanitärobjekthalteeinrichtung lässt sich dabei durch
einfaches Verschwenken der Wandstange von der Betriebsstellung in die Wartungsstellung
mit vergleichsweise wenig Handgriffen realisieren, ohne dabei die Wandstange von der
Stangenhaltereinheit abnehmen zu müssen. Durch das Verschwenken der Wandstange kann
bei Bedarf auch die Zugänglichkeit der Sanitärobjekthalteeinrichtung zu Montage-/Demontagezwecken
erleichtert werden.
[0010] In einem betriebsfertig montierten Zustand der Wandhalterungsvorrichtung sind die
Stangenhalter vorzugsweise fest an einer Wand montiert, wie einer Wand eines Badezimmers
oder Duschraums. In einer funktionell und konstruktiv vorteilhaften Ausführung ist
die Wartungsstellung der Wandstange beispielsweise um 60° oder mehr, insbesondere
um im Wesentlichen 90°, zu der Nullstellung der Wandstange verschwenkt. Dabei kann
die Wandhalterungsvorrichtung vorzugsweise derart ausgebildet sein, dass die Verschwenkung
der Wandstange auf einen bestimmten Winkelbereich begrenzt ist, z.B. auf einen Winkelbereich
zwischen 0° und 90° oder zwischen 0° und 180° oder zwischen 0° und 270°, wobei im
Extremfall auch eine umlaufende Schwenkbeweglichkeit der Wandstange ohne Winkelbeschränkung
vorgesehen sein kann.
[0011] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Stangenhaltereinheit zwei im Abstand
voneinander wandmontierbare Stangenhalter auf. Die Wandstange ist mit einer ersten
ihrer beiden Stirnseiten an einem ersten der beiden Stangenhalter schwenkbar gelagert.
Die Sanitärobjekthalteeinrichtung ist vorzugsweise an einem dem ersten Stangenhalter
zugewandten Stirnendbereich der Wandstange herausführbar. Dies stellt eine konstruktiv
und funktionell vorteilhafte Realisierung für das Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
aus der Führungsnut dar. In einer funktionell und konstruktiv vorteilhaften Ausführung
ist die Wandstange mit ihren beiden Stirnseiten zwischen den beiden Stangenhaltern
schwenkbar gelagert, so dass die Wandstange eine Länge aufweist, die in etwa dem Abstand
zwischen den beiden Stangenhaltern entspricht. In alternativen Ausführungen kann die
Stangenhaltereinheit nur einen oder mehr als zwei wandmontierbare Stangenhalter aufweisen.
[0012] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Führungsnut zumindest an einem dem
ersten Stangenhalter zugewandten Stirnendbereich der Wandstange eine Ausführöffnung
zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung auf. Auch dies stellt eine konstruktiv
und funktionell vorteilhafte Realisierung für das Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
aus der Führungsnut dar. In einer funktionell und konstruktiv vorteilhaften Ausführung
verläuft die Führungsnut bis zu einer dem ersten Stangenhalter zugewandten Stirnseite
der Wandstange, so dass die Sanitärobjekthalteeinrichtung an dieser Stirnseite von
der Wandstange abnehmbar ist. Besonders vorteilhaft kann die Führungsnut durchgängig
bis zu beiden Stirnseiten der Wandstange verlaufen. Dies ermöglicht einerseits eine
Längsverschieblichkeit der Sanitärobjekthalteeinrichtung über im Wesentlichen die
gesamte Länge der Wandstange, anderseits bei Bedarf ein Abnehmen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
auf beiden Stirnseiten der Wandstange. Alternativ kann die Ausführöffnung an einer
radialen Umfangsseite im Stirnendbereich der Wandstange ausgebildet sein. In alternativen
Ausführungen kann die Ausführöffnung zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
aus der Führungsnut in einem mittleren Bereich der Wandstange zwischen den beiden
Stangenhaltern ausgebildet sein.
[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der Sicherungsmechanismus einen Endanschlagkörper,
der im Blockierzustand des Sicherungsmechanismus lösbar in die Führungsnut eingesetzt
ist und die Längsverschiebung der Sanitärobjekthalteeinrichtung in der Führungsnut
begrenzt. Zudem ist der Endanschlagkörper zum Abnehmen von der Führungsnut zugänglich,
wenn sich die Wandstange in der Wartungsstellung befindet. Der Endanschlagkörper begrenzt
nicht nur die Längsverschiebung der Sanitärobjekthalteeinrichtung in der Führungsnut,
sondern verhindert vorzugsweise auch ein Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
aus der Führungsnut. Dies bedeutet, dass auch bei Verschwenken der Wandstange aus
der Betriebsstellung in die Wartungsstellung der Sicherungsmechanismus durch den eingesetzten
Endanschlagkörper im Blockierzustand verbleibt und die Sanitärobjekthalteeinrichtung
nicht von der Wandstange abnehmbar ist. Erst durch das Lösen und das Abnehmen des
Endanschlagkörpers von der Führungsnut ist die Sanitärobjekthalteeinrichtung aus der
Führungsnut herausführbar. Dabei kann der Endanschlagkörper analog zur Sanitärobjekthalteeinrichtung
aus der Führungsnut herausführbar sein. Je nach Realisierung kann hierbei vorgesehen
sein, dass der Endanschlagkörper nur dann aus der Führungsnut herausgeführt werden
kann, wenn sich die Wandstange in der Wartungsstellung befindet, oder auch dann, wenn
sich die Wandstange in der Betriebsstellung befindet. Ein Vorteil dieser Ausführungsform
kann sein, dass die Wandhalterungsvorrichtung in einer zu der Nullstellung der Wandstange
verschwenkten Stellung, insbesondere in der Wartungsstellung, auch weiterhin die Sanitärobjekthalteeinrichtung
gegen ein Abnehmen von der Wandstange sichert und somit einen normalen Betrieb auch
in dieser Stellung ermöglicht.
[0014] In einer alternativen Weiterbildung der Erfindung umfasst der Sicherungsmechanismus
einen Blockierbereich der Stangenhaltereinheit, der die Führungsnut zum Herausführen
der Sanitärobjekthalteeinrichtung freigibt, wenn sich die Wandstange in der Wartungsstellung
befindet, und die Führungsnut gegen das Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
blockiert, wenn sich die Wandstange in der Betriebsstellung befindet. Dabei kann die
Stangenhaltereinheit als eine Art Endanschlag fungieren, wobei sich der Sicherungsmechanismus
in einer von der Wartungsstellung abweichenden Schwenkstellung der Wandstange im Blockierzustand
befindet und die Sanitärobjekthalteeinrichtung gegen das Herausführen aus der Führungsnut
sichert. Der Blockierbereich der Stangenhaltereinheit ist vorzugsweise durch eine
der Wandstange zugewandten Seite der Stangenhaltereinheit gebildet. Erst bei Erreichen
der Wartungsstellung der Wandstange befindet sich der Sicherungsmechanismus in seinem
Freigabezustand und gibt die Führungsnut zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
frei. Ein Vorteil dieser Ausführungsform kann sein, dass die Sanitärobjekthalteeinrichtung
allein durch das Verschwenken der Wandstange in die Wartungsstellung werkzeuglos von
der Wandstange abnehmbar ist.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Wandstange einen im Wesentlichen polygonalen
Querschnitt auf. Dies stellt eine konstruktiv und funktionell vorteilhafte Realisierung
der Wandstange, insbesondere ihrer Verschwenkbarkeit zwischen der Betriebsstellung
und der Wartungsstellung, dar. Besonders vorteilhaft kann z.B. ein rechteckiger Querschnitt
der Wandstange sein. Hierdurch ist es möglich, die Schwenkstellung der Wandstange
schnell und einfach zu erkennen. In alternativen Ausführungen kann die Wandstange
z.B. einen runden oder ovalen Querschnitt aufweisen.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Führungsnut in der Betriebsstellung
der Wandstange wandzugewandt. Dabei kann in einem an einer Wand montierten Zustand
der Wandhalterungsvorrichtung die Führungsnut in der Betriebsstellung vorzugsweise
dieser Wand zugewandt sein. Ein Vorteil dieser Ausführungsform kann sein, dass die
Führungsnut in der Betriebsstellung für einen Anwender im Regelfall nicht sichtbar
ist.
[0017] In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Wandstange an der Stangenhaltereinheit
über einen Rastmechanismus gehalten, der eine Mehrzahl von Raststellungen für die
Schwenkbewegung der Wandstange bereitstellt, wobei die Betriebsstellung und die Wartungsstellung
jeweils eine der Raststellungen bilden. Hierdurch ist es möglich, dass die Wandstange
je nach Raststellung in einer gewünschten, vorgegebenen Stellung, insbesondere der
Betriebsstellung oder der Wartungsstellung, verbleibt und sich dadurch insbesondere
die Betriebsstellung und die Wartungsstellung funktionssicher einstellen lassen. Der
Rastmechanismus sichert die Schwenkstellung der Wandstange gegenüber der Stangenhaltereinheit
derart, dass ein Verlassen dieser Schwenkstellung durch die Wandstange nur unter Aufwendung
einer benötigten Ausrastkraft möglich ist. Dies vermeidet ein versehentliches Verschwenken
der Wandstange aus der betreffenden Schwenkstellung, ermöglicht es jedoch dem Anwender
bei Bedarf, die Wandstange gegenüber der Stangenhaltereinheit unter Überwindung der
Ausrastkraft zu verschwenken, beispielsweise um die Wandstange von der Betriebsstellung
in die Wartungsstellung oder umgekehrt zu verschwenken.
[0018] In einer funktionell und konstruktiv vorteilhaften Ausführung weist der Rastmechanismus
mehr als zwei Raststellungen auf. Dabei weist der Rastmechanismus vorzugsweise zwischen
der Betriebsstellung und der Wartungsstellung der Wandstange mindestens eine weitere
Raststellung auf. Dies kann vorzugsweise eine zusätzliche Betriebs- und/oder Wartungsstellung
der Wandstange sein. In alternativen Ausführungen wird für die Schwenkstellung der
Wandstange gegenüber der Stangenhaltereinheit auf eine Rastung verzichtet, und es
kann stattdessen z.B. eine lagesichernde Klemmung vorgesehen sein, durch welche die
Wandstange in ihrer jeweiligen Schwenkstellung gegenüber der Stangenhaltereinheit
lösbar geklemmt gehalten ist. Letzteres kann bei Bedarf ein stufenloses Verstellen
der Schwenkstellung der Wandstange ermöglichen.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Sanitärobjekthalteeinrichtung einen
in der Führungsnut verschieblich angeordneten Schlitten und einen mit diesem verbundenen
Haltekörper zur Aufnahme eines Sanitärobjekts auf. Dies stellt eine konstruktiv und
funktionell vorteilhafte Realisierung der Sanitärobjekthalteeinrichtung dar. Dabei
ist der Haltekörper vorzugsweise lösbar mit dem Schlitten verbunden. Letzteres macht
es möglich, den Haltekörper je nach vorgesehenen Sanitärobjekt auszutauschen, ohne
dazu den Schlitten von der Wandstange abnehmen zu müssen. In alternativen Ausführungen
sind der Schlitten und der Haltekörper einteilig ausgebildet.
[0020] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Führungsnut einen Nutquerschnitt auf,
der auf einer von zwei gegenüberliegenden Nutseiten mindestens zwei querbeabstandet
verlaufende Führungsrillen und auf der anderen Nutseite mindestens eine Führungsrille
umfasst. Der Schlitten weist auf zwei voneinander abgewandten Schlittenseiten in die
Führungsrillen eingreifende Führungsglieder mit einer zu einer Kontur der Führungsrillen
korrespondierenden Kontur auf, wobei die Führungsglieder an den Führungsrillen entlanggleiten
oder abrollen. Dies stellt eine konstruktiv und funktionell vorteilhafte Realisierung
der Führungscharakteristik zwischen dem Schlitten und der Führungsnut dar. In einer
funktionell und konstruktiv vorteilhaften Ausführung weisen die Führungsrillen und
die Führungsglieder eine rundliche, insbesondere halbkreisförmige, Kontur auf. In
alternativen Ausführungen weist die Führungsnut im Wesentlichen plane Flächen bzw.
Nutseiten oder nur eine Führungsrille auf.
[0021] In einer Weiterbildung der Erfindung weist die Sanitärobjekthalteeinrichtung eine
einstellbare Bremsvorrichtung auf, die ein mit einstellbarer Druckkraft gegen die
Führungsnut andrückbares Bremsbackenelement umfasst. Dies ermöglicht, die Sanitärobjekthalteeinrichtung
zuverlässig und einfach an der Wandstange zu halten, an der sie montiert wird. Ein
weiterer Vorteil dieser Ausführungsform kann sein, dass durch das Einstellen der Druckkraft
des Bremsbackenelements die Bremswirkung der Bremsvorrichtung so eingestellt bzw.
verstellt werden kann, dass einerseits die Verstellbewegung für die Sanitärobjekthalteeinrichtung
durch den Benutzer nicht zu schwergängig ist und andererseits ein unbeabsichtigtes
Verschieben der Sanitärobjekthalteeinrichtung in der Führungsnut vermieden werden
kann. In alternativen Ausführungen greift die Bremsvorrichtung an einer Außenseite
der Wandstange an. Die Bremswirkung der Bremsvorrichtung in der Führungsnut kann je
nach Bedarf und Anwendungsfall durch ein formschlüssiges und/oder kraftschlüssiges
Zusammenwirken entsprechender Bremskontaktflächen an dem Bremsbackenelement einerseits
und der Führungsnut andererseits bereitgestellt oder jedenfalls unterstützt werden.
[0022] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Diese und weitere Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Fig. 1A
- in einer Perspektivdarstellung eine sanitäre Wandhalterungsvorrichtung mit Wandstange
in einer Betriebsstellung und einer Sanitärobjekthalteeinrichtung,
- Fig. 1B
- die Perspektivdarstellung von Fig. 1A mit der Wandstange in einer Wartungsstellung,
- Fig. 2A bis 2C
- je eine perspektivische Detaildarstellung zur Veranschaulichung aufeinanderfolgender
Schritte zum Abnehmen der Sanitärobjekthalteeinrichtung von der Wandstange der Wandhalterungsvorrichtung
von Fig. 1B,
- Fig. 3
- eine Draufsicht von oben auf die Wandhalterungsvorrichtung von Fig. 1B,
- Fig. 4
- einen Ausschnitt von Fig. 3 ohne die Sanitärobjekthalteeinrichtung,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht längs einer Linie V-V von Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht längs einer Linie VI-VI von Fig. 5 und
- Fig. 7
- in perspektivischer Detaildarstellung die Sanitärobjekthalteeinrichtung.
[0023] Wie in den Figuren anhand einer exemplarischen Ausführung veranschaulicht, weist
die erfindungsgemäße Wandhalterungsvorrichtung eine wandmontierbare Stangenhaltereinheit
1, eine Wandstange 2 und eine Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 auf. Die Stangenhaltereinheit
1 ist zur Montage an einer Wand 25 z.B. eines Badezimmers oder eines Duschraums eingerichtet.
In einem betriebsfertig montierten Zustand der Wandhalterungsvorrichtung ist die Stangenhaltereinheit
1 fest, d.h. unbeweglich, an der Wand 25 montiert.
[0024] Die Wandstange 2 ist um eine zu einer Stangenlängsachse L
A parallele Schwenkachse S
A schwenkbar an der Stangenhaltereinheit 1 gehalten. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Wandstange 2 lotrecht an der Wand 25 angebracht, wie insbesondere in den Fig.
1A und 1B ersichtlich ist. In alternativen Ausführungen kann die Wandstange 2 waagerecht
oder in einer anderen Ausrichtung an der Wand 25 angebracht sein. Die Wandstange 2
weist eine längsverlaufende Führungsnut 4 auf, in welcher die Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 geführt ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel verläuft die Führungsnut 4 durchgängig
über eine gesamte Länge L der Wandstange 2, wie in der Fig. 1B ersichtlich ist. Die
Wandstange 2 ist zwischen einer Betriebsstellung, im gezeigten Beispiel die Stellung
in Fig. 1A, und einer Wartungsstellung, im gezeigten Beispiel die Stellung in Fig.
1B, verschwenkbar. Dabei kann die Betriebsstellung der Wandstange 2 in einem nicht
verschwenkten Ausgangszustand auch als Nullstellung bezeichnet werden.
[0025] Die Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 ist an der Wandstange 2 längsverschieblich und
abnehmbar gehalten. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel umgreift die Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 zumindest teilweise die Wandstange 2, wie insbesondere in der Fig. 1B ersichtlich
ist. Die Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 ist zum Abnehmen von der Wandstange aus der
Führungsnut herausführbar.
[0026] Die erfindungsgemäße Wandhalterungsvorrichtung weist weiter einen Sicherungsmechanismus
5 auf, der in einem Freigabezustand das Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 freigibt, wenn sich die Wandstange 2 in der Wartungsstellung befindet, und in einem
Blockierzustand die Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 gegen das Herausführen aus der
Führungsnut 4 sichert, wenn sich die Wandstange 2 in der Betriebsstellung befindet.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Wartungsstellung der Wandstange 2 um
90° zu der Nullstellung der Wandstange 2 verschwenkt, wie in den Fig. 1A und 1B ersichtlich
ist. Dabei kann die Wandhalterungsvorrichtung derart ausgebildet sein, dass die Verschwenkung
der Wandstange 2 in einem Winkelbetragsbereich, kurz Winkelbereich, zwischen 0° und
90° begrenzt ist. Alternativ kann der Winkelbereich je nach Bedarf oder Anwendungsfall
der Wandhalterungsvorrichtung beliebig kleiner oder größer gewählt sein, z.B. weniger
als 80° oder bis 180° oder 270°, wobei im Extremfall auch eine umlaufende Schwenkbeweglichkeit
der Wandstange ohne Winkelbeschränkung vorgesehen sein kann.
[0027] In einer vorteilhaften Realisierung weist die Stangenhaltereinheit 1 zwei im Abstand
A voneinander wandmontierbare Stangenhalter 6, 7 auf, wie in den Fig. 1A und 1B ersichtlich
ist. Dabei ist die Wandstange 2 mit einer ersten Stirnseite 8 an einem ersten der
beiden Stangenhalter 6 schwenkbar gelagert. Dazu weist der Stangenhalter 6 einen Lagerzapfen
33 auf, der in einer Ausnehmung 34 an der Stirnseite 8 der Wandstange 2 drehbeweglich
aufgenommen ist, wie in Fig. 5 ersichtlich ist. In der gezeigten Ausführungsform ist
die Wandstange 2 mit ihrer ersten Stirnseite 8 und einer zweiten Stirnseite 26 zwischen
den beiden Stangenhaltern 6, 7 schwenkbar gelagert, wie in Fig. 1B ersichtlich ist.
Vorliegend entspricht demnach die Länge L der Wandstange 2 in etwa dem Abstand A der
Stangenhalter 6, 7.
[0028] In einer konstruktiv vorteilhaften Ausführung weist wie in dem gezeigten Beispiel
die Führungsnut 4 zumindest an einem dem ersten Stangenhalter 6 zugewandten Stirnendbereich
9 der Wandstange 2 eine Ausführöffnung 10 zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 auf. Vorliegend verläuft die Führungsnut 4 bis zu der dem ersten Stangenhalter 6
zugewandten ersten Stirnseite 8 der Wandstange 2, so dass die Wandstange 2 an dieser
Stirnseite 8 die Ausführöffnung 10 aufweist, aus welcher die Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 herausführbar ist. In der gezeigten Ausführung verläuft wie bereits angesprochen
die Führungsnut 4 von der ersten Stirnseite 8 bis zu der zweiten Stirnseite 26 der
Wandstange 2. Dadurch ist einerseits eine Längsverschieblichkeit der Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 über die gesamte Länge L der Wandstange 2 und anderseits ein Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 auf beiden Stirnseiten 8, 26 der Wandstange 2 möglich. Alternativ kann die Ausführöffnung
10 an derjenigen Seite 27 der Wandstange 2, an der die Führungsnut 4 mit ihrer Nutöffnung
mündet, im Stirnendbereich 9 der Wandstange 2 als entsprechende Verbreiterung bzw.
Aufweitung der Nutöffnung ausgebildet sein.
[0029] In alternativen Ausführungen kann die Ausführöffnung 10 zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 in einem mittleren Bereich der Wandstange 2 zwischen den beiden Stangenhaltern 6,
7 ausgebildet sein.
[0030] In vorteilhaften Ausführungsformen weist wie in dem gezeigten Beispiel der Sicherungsmechanismus
5 einen Endanschlagkörper 11 auf, der im Blockierzustand des Sicherungsmechanismus
5 lösbar in die Führungsnut 4 eingesetzt ist. Vorliegend ist der Endanschlagkörper
11 im Stirnendbereich 9 der Wandstange 2 in die Führungsnut 4 eingesetzt, wie in Fig.
1B ersichtlich ist. Der Endanschlagkörper 11 kann bspw. mittels einer Madenschraube
28 in der Führungsnut 4 festgeklemmt sein, wie dies im gezeigten Beispiel der Fall
ist. Dabei begrenzt der Endanschlagkörper 11 die Längsverschiebung der Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 in der Führungsnut 4 zumindest in einer Richtung.
[0031] In speziellerer Realisierung umfasst der Sicherungsmechanismus 5 einen weiteren,
vorzugsweise baugleichen Endanschlagkörper 29. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der weitere Endanschlagkörper 29 in einem dem Stirnendbereich 9 abgewandten Stirnendbereich
30 der Wandstange 2 in die Führungsnut 4 eingesetzt, wie in Fig. 1B ersichtlich ist.
Dadurch ist die Längsverschiebung der Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 in der Führungsnut
4 in beide Richtungen anschlagbegrenzt. Die Endanschlagkörper 11, 29 begrenzen nicht
nur die Längsverschieblichkeit der Sanitärobjekthalteeinrichtung 3, sondern verhindern
vorliegend auch ein Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 aus der Führungsnut
4. Damit verbleibt selbst bei Verschwenken der Wandstange 2 aus der Betriebsstellung
in die Wartungsstellung der Sicherungsmechanismus 5 durch die eingesetzten Endanschlagkörper
11, 29 im Blockierzustand. Die Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 ist in diesem Zustand
nicht von der Wandstange 2 abnehmbar, wie in Fig. 1B ersichtlich ist. Erst durch das
Lösen und das Abnehmen zumindest einer der beiden Endanschlagkörper 11, 29 von der
Führungsnut 4 ist die Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 aus der Führungsnut 4 herausführbar.
Der Sicherungsmechanismus 5 befindet sich dann in einem Freigabezustand. In dem gezeigten
Beispiel sind die Endanschlagkörper 11, 29 auf der entsprechenden Stirnseite 8, 26
der Wandstange 2 herausführbar. Dabei sind die Endanschlagkörper 11, 29 zum Abnehmen
von der Führungsnut 4 zugänglich, wenn sich die Wandstange 2 in der Wartungsstellung
befindet.
[0032] In einer anderweitigen, vorteilhaften Realisierung umfasst der Sicherungsmechanismus
5 einen Blockierbereich 12 der Stangenhaltereinheit 1, der die Führungsnut 4 zum Herausführen
der Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 freigibt, wenn sich die Wandstange 2 in der Wartungsstellung
befindet, und die Führungsnut 4 gegen das Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 blockiert, wenn sich die Wandstange 2 in der Betriebsstellung befindet. Im Unterschied
zu dem gezeigten Beispiel weist bei dieser Ausführungsform die Wandhalterungsvorrichtung
keine Endanschlagkörper 11, 29 auf, sondern die Stangenhaltereinheit 1 fungiert als
eine Art Endanschlag. Der Sicherungsmechanismus 5 befindet sich in einer von der Wartungsstellung
abweichenden Schwenkstellung der Wandstange 2 im Blockierzustand und sichert die Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 gegen das Herausführen aus der Führungsnut 4. Dabei schlägt die Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 gegen den Blockierbereich 12 der Stangenhaltereinheit 1 an, wobei der Blockierbereich
12 vorzugsweise durch eine der Wandstange 2 zugewandte Seite 31 der Stangenhaltereinheit
1 gebildet ist, wie insbesondere in Fig. 2A ersichtlich ist. Bei Erreichen der Wartungsstellung
der Wandstange 2 befindet sich der Sicherungsmechanismus 5 in dem Freigabezustand
und gibt die Führungsnut 4 zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 frei.
Dadurch ist es möglich, dass die Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 allein durch das
Verschwenken der Wandstange 2 in die Wartungsstellung werkzeuglos von der Wandstange
2 abnehmbar ist.
[0033] In vorteilhaften Ausführungsformen weist die Wandstange 2 einen im Wesentlichen polygonalen
Querschnitt auf, wie dies insbesondere in Fig. 6 ersichtlich ist. Vorliegend weist
die Wandstange 2 einen rechteckigen Querschnitt auf. In alternativen Ausführungen
kann die Wandstange 2 z.B. einen dreieckigen, mehr als viereckigen oder einen runden
oder ovalen Querschnitt aufweisen.
[0034] In einer konstruktiv vorteilhaften Ausführung ist die Führungsnut 4 in der Betriebsstellung
der Wandstange 2 wandzugewandt. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Führungsnut
4 in der Betriebsstellung der Wandstange 2 der Wand 25 zugewandt, wie in Fig. 1A ersichtlich
ist.
[0035] In einer vorteilhaften Realisierung ist die Wandstange 2 an der Stangenhaltereinheit
1 über einen Rastmechanismus 13 gehalten. Der Rastmechanismus 13 stellt eine Mehrzahl
von Raststellungen für die Schwenkbewegung der Wandstange 2 bereit, wobei die Betriebsstellung
und die Wartungsstellung jeweils eine der Raststellungen bilden. Dies ermöglicht,
dass die Wandstange 2 je nach Raststellung in der eingestellten Stellung als einer
stabilen Schwenkposition verbleibt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der
Rastmechanismus 13 mehr als zwei Raststellungen auf, wie in Fig. 6 ersichtlich ist.
[0036] Vorliegend sind zwischen einer ersten Raststellung, die der Betriebsstellung der
Wandstange 2 entspricht, und einer zweiten Raststellung bei einer Verschwenkung der
Wandstange 2 von 90° in die Wartungsstellung weitere Raststellungen vorgesehen, insbesondere
je eine weitere Raststellung bei einer Verschwenkung der Wandstange 2 von 30° bzw.
60°. Die weiteren Raststellungen können zu der genannten Betriebsstellung weitere
Betriebsstellungen darstellen, die es einem Anwender ermöglichen, die Ausrichtung
bzw. räumliche Lage der Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 und somit eines darin gehaltenen
Sanitärobjekts, z.B. einer Hand-, Kopf- oder Seitenbrause oder einer Seifenablage,
schnell und einfach zu verändern bzw. anzupassen. Im gezeigten Beispiel ist hierzu
an einer Mantelfläche 37 des Lagerzapfens 33 eine z.B. geriffelte Profilierung 35
vorgesehen, mit der korrespondierende Profilierungen einer in der Ausnehmung 34 der
Wandstange 2 aufgenommenen Einrasteinheit 36 zusammenwirken, wie in Fig. 6 ersichtlich
ist. Die Einrasteinheit 36 weist vorzugsweise ein flexibles Material auf, so dass
diese bei einer Verdrehung gegenüber dem Lagerzapfen 33 radial nach außen elastisch
nachgeben kann. Dazu kann die Einrasteinheit 36 z.B. aus mehreren in Umfangsrichtung
aufeinanderfolgend um den Lagerzapfen 33 herum angeordneten Teilen bestehen, die miteinander
einteilig zusammenhängen oder separat in der Ausnehmung 34 der Wandstange 2 gehalten
sind.
[0037] In vorteilhaften Ausführungsformen weist, wie beim gezeigten Beispiel, die Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 einen in der Führungsnut 4 verschieblich angeordneten Schlitten 14 und einen mit
diesem verbundenen Haltekörper 15 zur Aufnahme eines Sanitärobjekts auf, wie in Fig.
3 ersichtlich ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Haltekörper 15 lösbar
mit dem Schlitten 14 verbunden. Dadurch ist es möglich, den Haltekörper 15 sehr einfach
durch Abnehmen vom Schlitten je nach vorgesehenem Sanitärobjekt oder im Wartungsfall
auszutauschen. Vorliegend ist der Haltekörper 15 dazu bestimmt, eine in den Figuren
nicht dargestellte Handbrause an der Wandstange 2 zu halten und weist dazu einen grundsätzlich
bekannten Aufbau auf. In alternativen Ausführungen sind der Schlitten 14 und der Haltekörper
15 einteilig ausgebildet.
[0038] In einer vorteilhaften Realisierung weist die Führungsnut 4 einen Nutquerschnitt
auf, der auf einer von zwei gegenüberliegenden Nutseiten 16 mindestens zwei querbeabstandet
verlaufende Führungsrillen 18, 19 und auf der anderen Nutseite 17 mindestens eine
Führungsrille 20 umfasst, wie in den Fig. 4 und 6 ersichtlich ist. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel weist gemäß den Fig. 3 und 7 der Schlitten 14 auf zwei voneinander
abgewandten Schlittenseiten 21, 22 in die Führungsrillen 18, 19, 20 eingreifende Führungsglieder
18', 19', 20' mit einer zu einer Kontur der Führungsrillen 18, 19, 20 korrespondierenden
Kontur auf, wobei die Führungsglieder 18', 19', 20' an den Führungsrillen 18, 19,
20 entlanggleiten oder abrollen. Vorliegend weisen die Führungsrillen 18, 19, 20 und
die Führungsglieder 18', 19', 20' eine halbkreisförmige Kontur auf. Die Führungsglieder
18', 19', 20' sind vorzugsweise in Form von Halbkugeln fest oder drehbeweglich an
den Schlittenseiten 21, 22 angeordnet, so dass die Führungsglieder 18', 19', 20' in
den zugeordneten Führungsrillen 18, 19, 20 entlanggleiten bzw. abrollen können, wie
in Fig. 7 ersichtlich ist. Dazu weist der Schlitten in dem gezeigten Beispiel für
jede Führungsrille 18, 19, 20 zwei im Abstand angeordnete Führungsglieder 18', 19',
20' auf. In alternativen Ausführungen weist die Führungsnut 4 im Wesentlichen plane
Flächen bzw. Nutseiten oder nur eine Führungsrille oder auf beiden gegenüberliegenden
Nutseiten mindestens zwei Führungsrillen auf.
[0039] In einer konstruktiv und funktionell vorteilhaften Ausführung weist die Sanitärobjekthalteeinrichtung
3 eine einstellbare Bremsvorrichtung 23 auf, die ein mit einstellbarer Druckkraft
gegen die Führungsnut 4 andrückbares Bremsbackenelement 24 umfasst. Dazu weist in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Bremsvorrichtung 23 ein Einstellelement 32,
z.B. eine Schraube, auf, über welches die Druckkraft einstellbar ist, wie in Fig.
1B ersichtlich ist. Damit kann ein Anwender bei Bedarf durch entsprechende Betätigung
des Einstellelements 32 die Bremswirkung der Bremsvorrichtung 23 einstellen. Die Bremswirkung
der Bremsvorrichtung 23 in der Führungsnut 4 kann je nach Bedarf und Anwendungsfall
durch ein formschlüssiges und/oder kraftschlüssiges Zusammenwirken entsprechender
Bremskontaktflächen an dem Bremsbackenelement 24 einerseits und der Führungsnut 4
andererseits bereitgestellt oder jedenfalls unterstützt werden. In alternativen Ausführungen
greift die Bremsvorrichtung 23 an der radialen Umfangsseite 27 der Wandstange 2 an.
[0040] Wie die gezeigten und die weiteren oben erwähnten Ausführungsbeispiele deutlich machen,
stellt die Erfindung eine sanitäre Wandhalterungsvorrichtung zur Verfügung, die gegenüber
herkömmlichen Wandhalterungsvorrichtungen Vorteile insbesondere hinsichtlich Funktionalität,
Aufbau, Bedienkomfort und/oder Wartungsaufwand bietet. Die erfindungsgemäße Wandhalterungsvorrichtung
bietet eine einfache Lösung, die Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 im Wartungs- oder
Reinigungsfall schnell und einfach von der Wandstange 2 zu demontieren. Die Montage
und Demontage der Sanitärobjekthalteeinrichtung 3 lässt sich dabei durch einfaches
Verschwenken der Wandstange 2 von der Betriebsstellung in die Wartungsstellung mit
vergleichsweise wenig Handgriffen realisieren, ohne dabei die Wandstange 2 von der
Stangenhaltereinheit 1 abnehmen zu müssen oder die Stangenhaltereinheit von der Wand
abnehmen zu müssen.
[0041] Es versteht sich, dass die Wandhalterungsvorrichtung nicht nur für sanitäre Anwendungen,
sondern auch für beliebige andere, nicht-sanitäre Einsatzzwecke geeignet ist, bei
eine Objekthalteeinrichtung, an der ein Objekt bzw. Gegenstand gehalten wird, an einer
wandmontierbaren Wandstange längsverschieblich und abnehmbar gehalten werden soll.
1. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung mit
- einer wandmontierbaren Stangenhaltereinheit (1),
- einer Wandstange (2), die um eine zu einer Stangenlängsachse (LA) parallele Schwenkachse (SA) schwenkbar an der Stangenhaltereinheit (1) gehalten ist, und
- einer Sanitärobjekthalteeinrichtung (3), die an der Wandstange (2) längsverschieblich
und abnehmbar gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Wandstange (2) eine längsverlaufende Führungsnut (4) aufweist, in welcher die
Sanitärobjekthalteeinrichtung (3) geführt ist, und zwischen einer Betriebsstellung
und einer Wartungsstellung verschwenkbar ist,
- die Sanitärobjekthalteeinrichtung (3) zum Abnehmen von der Wandstange (2) aus der
Führungsnut (4) herausführbar ist, und
- ein Sicherungsmechanismus (5) vorgesehen ist, der in einem Freigabezustand das Herausführen
der Sanitärobjekthalteeinrichtung (3) freigibt, wenn sich die Wandstange (2) in der
Wartungsstellung befindet, und in einem Blockierzustand die Sanitärobjekthalteeinrichtung
(3) gegen das Herausführen aus der Führungsnut (4) sichert, wenn sich die Wandstange
(2) in der Betriebsstellung befindet.
2. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Stangenhaltereinheit (1) zwei im Abstand (A) voneinander wandmontierbare Stangenhalter
(6, 7) aufweist und die Wandstange (2) mit einer ersten ihrer beiden Stirnseiten (8)
an einem ersten der beiden Stangenhalter (6) schwenkbar gelagert ist.
3. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach Anspruch 2, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (4) zumindest an einem dem ersten Stangenhalter (6) zugewandten Stirnendbereich
(9) der Wandstange (2) eine Ausführöffnung (10) zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
(3) aufweist.
4. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Sicherungsmechanismus (5) einen Endanschlagkörper (11) umfasst, der im Blockierzustand
des Sicherungsmechanismus (5) lösbar in die Führungsnut (4) eingesetzt ist und die
Längsverschiebung der Sanitärobjekthalteeinrichtung (3) in der Führungsnut (4) begrenzt
und der zum Abnehmen von der Führungsnut (4) zugänglich ist, wenn sich die Wandstange
(2) in der Wartungsstellung befindet, oder
- der Sicherungsmechanismus (5) einen Blockierbereich (12) der Stangenhaltereinheit
(1) umfasst, der die Führungsnut (4) zum Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung
(3) freigibt, wenn sich die Wandstange (2) in der Wartungsstellung befindet, und die
Führungsnut (4) gegen das Herausführen der Sanitärobjekthalteeinrichtung (3) blockiert,
wenn sich die Wandstange (2) in der Betriebsstellung befindet.
5. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstange (2) einen im Wesentlichen polygonalen Querschnitt aufweist.
6. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (4) in der Betriebsstellung der Wandstange (2) wandzugewandt ist.
7. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstange (2) an der Stangenhaltereinheit (1) über einen Rastmechanismus (13)
gehalten ist, der eine Mehrzahl von Raststellungen für die Schwenkbewegung der Wandstange
(2) bereitstellt, wobei die Betriebsstellung und die Wartungsstellung jeweils eine
der Raststellungen bilden.
8. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Sanitärobjekthalteeinrichtung (3) einen in der Führungsnut (4) verschieblich
angeordneten Schlitten (14) und einen mit diesem verbundenen Haltekörper (15) zur
Aufnahme eines Sanitärobjekts aufweist.
9. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach Anspruch 8, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (4) einen Nutquerschnitt aufweist, der auf einer von zwei gegenüberliegenden
Nutseiten (16) mindestens zwei querbeabstandet verlaufende Führungsrillen (18, 19)
und auf der anderen Nutseite (17) mindestens eine Führungsrille (20) umfasst, und
der Schlitten (14) auf zwei voneinander abgewandten Schlittenseiten (21, 22) in die
Führungsrillen (18, 19, 20) eingreifende Führungsglieder (18`, 19`, 20`) mit einer
zu einer Kontur der Führungsrillen (18, 19, 20) korrespondierenden Kontur aufweist,
wobei die Führungsglieder (18`, 19`, 20`) an den Führungsrillen (18, 19, 20) entlanggleiten
oder abrollen.
10. Sanitäre Wandhalterungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Sanitärobjekthalteeinrichtung (3) eine einstellbare Bremsvorrichtung (23) aufweist,
die ein mit einstellbarer Druckkraft gegen die Führungsnut (4) andrückbares Bremsbackenelement
(24) umfasst.