[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Palettensystem und eine Aufsatzplatte für
ein entsprechendes Palettensystem.
[0002] Für den Transport werden Coils mitunter auf Transportunterlagen abgelegt, die modernen
Anforderungen der Logistik genügen müssen, d. h. von einem Gabelstapler angehoben
werden können, wozu es notwendig ist, dass die Transportunterlage Eingriffsöffnungen
für die Zinken des Staplers hat oder unterhalb der Transportunterlage vorgesehen sind.
Während die moderne Warenwirtschaft Paletten kennt und diese der Wiederverwertung
zuführt, gilt dies nicht für solche Transportunterlagen.
[0003] Paletten sind für den Transport von Coils mitunter nicht geeignet, da die Coils einen
Durchmesser haben, der zumindest die Breite einer üblichen Europalette nach DIN EN
13698-1 seitlich überragt. So müssen die Coils unterseitig von einer Transportunterlage
abgestützt werden, die breiter als die Palette ist, d. h. eine übliche Transportpalette
ist für den Transport eines Coils ungeeignet.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Transportmöglichkeit
für Coils der eingangs genannten Art zu schaffen, die als Bestandteil des Warenwirtschaftskreislaufes
von den Benutzern erkannt und wiederverwendet werden kann.
[0005] Zur Lösung dieses Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Aufsatzplatte
mit den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben. Diese Aufsatzplatte ist für eine Transportpalette,
d. h. eine Europalette angepasst ausgebildet. Die Transportpalette hat in an sich
bekannter Weise eine Auflagefläche umfassend zumindest zwei Bretter, die durch einen
Spalt voneinander getrennt sind. Der Spalt läuft üblicherweise parallel zu einer länglichen
Eingriffsöffnung für das Eingreifen von Zinken eines Gabelstaplers unterhalb der Auflagefläche,
sodass die Transportpalette von dem Gabelstapler angehoben werden kann. Die Auflagefläche
der Transportpalette wird durch sich parallel erstreckende Bretter gebildet, wobei
bevorzugt und gemäß DIN EN 13698-1 (Januar 2004) vier Spalten zwischen fünf Brettern
vorgesehen sind.
[0006] Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Aufsatzplatte für eine solche Transportpalette
vorgeschlagen, die eine obere und eine untere Fläche aufweist, die parallel zueinander
verlaufen. Die obere Fläche dient der Abstützung des Coils. Die untere Fläche liegt
auf der Auflagefläche der Transportpalette auf. Von der unteren Fläche ragt ein Vorsprung
ab, der zur Aufnahme in einem Spalt der Transportpalette angepasst ausgebildet ist.
Die Aufsatzplatte hat ferner zumindest eine Aussparung, die sich von der oberen Fläche
in Richtung auf die untere Fläche erstreckt. Die Aussparung durchsetzt üblicherweise
die Aufsatzplatte vollständig, d. h. bildet eine durchgehende Ausnehmung zwischen
der oberen und der unteren Fläche. Die Aussparung ist zur Aufnahme des Vorsprungs
angepasst ausgebildet. Selbstverständlich ist der Vorsprung der gleichen Aufsatzplatte
nicht in die entsprechende Aussparung der Aufsatzplatte einbringbar. Vielmehr weist
die Aussparung eine Abmessung auf, die angepasst ausgebildet zur Aufnahme des Vorsprungs
ist. In der Praxis werden mehrere Aufsatzplatten zu einer Stapelung gegeneinander
gelegt. Dabei kann der Vorsprung einer ersten Aufsatzplatte in die Aussparung einer
benachbarten und gegen die erste Aufsatzplatte angelegten zweiten Aufsatzplatte aufgenommen
sein. Die entsprechende Ausgestaltung von Vorsprung und Aussparung ermöglicht dementsprechend
eine kompakte Lagerung einer Vielzahl von Aufsatzplatten, sodass die Aufsatzplatten
relativ platzsparend im Warenkreislauf bewegt und von dem Empfänger und Verwender
eines Coils zurück an den Hersteller beziehungsweise Versender der Coils verbracht
werden können.
[0007] Der von der unteren Fläche abstehende Vorsprung greift in einen Spalt der Transportpalette
ein, sodass die Transportpalette relativ zu der Aufsatzplatte vorpositioniert ist
und die Aufsatzplatte formschlüssig quer und längs zu der Erstreckungsrichtung des
Spaltes mit der Transportpalette verbunden ist. Durch den Formschluss der Aufsatzplatte
mit der Transportpalette hat das entstehende Palettensystem eine erhöhte Ladungssicherheit.
Die Lage des Vorsprungs ist dabei so auf die Lage des zugeordneten Spaltes angepasst,
dass die Aufsatzplatte in etwa um den gleichen Betrag zumindest die Breite der Transportpalette
überragt. Die Aufsatzplatte ist aber üblicherweise nicht größer als die Länge der
Transportpalette, die gemäß der Norm mit 1200 mm vorgegeben ist. Die Breite beträgt
800 mm, sodass bei einem Durchmesser einer bevorzugt runden Aufsatzplatte diese zu
beiden Seiten um 200 mm die Transportpalette überragen kann.
[0008] Die Aussatzplatte kann aber durchaus einen größeren Durchmesser als die Länge der
Transportpalette haben. So kann die Aufsatzplatte die Transportpalette an vier Seiten
überragen.
[0009] Zur sicheren Abstützung des Coils ist die Aufsatzplatte aus einem festen Material,
wie beispielsweise Kunststoff oder Metall gebildet.
[0010] Die Aufsatzplatte ist dabei bevorzugt ganz überwiegend mit Durchbrüchen nach Art
eines Gitters versehen. Dies reduziert das Gewicht der Aufsatzplatte ohne erhebliche
Beeinträchtigung der Stabilität. Durch die Gitterstruktur kann unabhängig von dem
Außendurchmesser eines Coils ein Zurrband nahezu rechtwinklig um das Coil, die Aufsatzplatte
und die Palette herumgeführt werden. Somit steigt die mögliche Verzurrkraft und die
damit verknüpfte Ladungssicherheit des Palettensystems.
[0011] Die Aussparung und der Vorsprung sind üblicherweise punktsymmetrisch zueinander vorgesehen,
und zwar relativ zu einem Mittelpunkt der Aufsatzplatte. Auch eine nicht kreisrunde
Aufsatzplatte kann einen Mittelpunkt haben. Dabei erstreckt sich die Längsachse des
Vorsprungs orthogonal zu der Längsachse der Aussparung, sodass in ihrer Ausrichtung
jeweils um 90° gedrehte Aufsatzplatten eine Stapelung ausbilden können, bei welcher
der Vorsprung der ersten Aufsatzplatte in die Aussparung der zweiten Aufsatzplatte
eingreift.
[0012] Es hat sich bewährt, zumindest zwei, bevorzugt exakt zwei Aussparungen und zumindest
zwei, bevorzugt exakt zwei Vorsprünge an der Aufsatzplatte vorzusehen, die punktsymmetrisch
um den Mittelpunkt der Aufsatzplatte angeordnet sind. Durch die zwei Vorsprünge kann
die Lage der Aufsatzplatte relativ zu der Transportpalette und deren Spalte zuverlässig
vorgegeben werden.
[0013] Zur einfachen Stapelung einer Vielzahl von Aufsatzplatten ist es zu bevorzugen, im
Mittelpunkt der Aufsatzplatte ein Durchgangsloch vorzusehen, das sich von der oberen
Fläche zu der unteren Fläche erstreckt. Dieses Durchgangsloch kann genutzt werden,
um eine Vielzahl von Aufsatzplatten über einen Dorn zu schieben, die auf diese Weise
zentriert sind. Der Dorn kann an seinem oberen freien Ende eine Öse aufweisen, mit
der der Dorn an einen Haken angehängt werden kann. Unterhalb des Dorns befindet sich
eine mit dem Dorn verbundene Gegenfläche, gegen welche die unterste Aufsatzplatte
anliegt. Auf diese Weise lässt sich eine Stapelung schaffen, die sich leicht handhaben
und an den Versender der Coils zurückführen lässt.
[0014] Das nach dem nebengeordneten Aspekt der vorliegenden Erfindung beanspruchte Palettensystem
hat eine Transportpalette und eine darauf vorgesehene Aufsatzplatte und bildet eine
Unterlage für den Transport von Coils aus.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Draufsicht eines Palettensystems;
- Figur 2
- eine perspektivische Unteransicht des Palettensystems nach Figur 1, wobei die beiden
Bestandteile des Palettensystems in Explosionsdarstellung übereinander vorgesehen
sind und
- Figur 3
- eine perspektivische Explosionsdarstellung von zwei Aufsatzplatten einer Stapelung.
[0016] In den Figuren 1 und 2 kennzeichnet Bezugszeichen 20 eine Transportpalette nach DIN
EN 13698-1. Bezugszeichen 22 kennzeichnet die Auflagefläche dieser Transportpalette,
die durch eine Vielzahl von Brettern 24 gebildet ist und zwischen sich Spalten 26
ausbilden.
[0017] Wie üblich befinden sich unter der Auflagefläche zwei längliche Eingriffsöffnungen
28 für den Eingriff von Zinken eines Gabelstaplers.
[0018] Mit Bezugszeichen 10 ist ein Beispiel einer Aufsatzplatte gezeigt, die eine obere
Fläche 12 und eine parallel dazu verlaufende untere Fläche 14 aufweist. Wie Figur
2 verdeutlicht, ragen von der unteren Fläche 14 zwei Vorsprünge 16 ab. Diese Vorsprünge
16 sind zur Aufnahme in einem zugeordneten Spalt 26 angepasst ausgebildet, und zwar
sowohl hinsichtlich der Lage der normmäßig vorgegebenen Spalte 26 wie auch hinsichtlich
der Breite der Spalte 26.
[0019] Figur 1 verdeutlicht zwei Aussparungen 18, die orthogonal zu den länglichen Vorsprüngen
16, die sich jeweils entlang einer Längsachse L erstrecken, verlaufen und die Aufsatzplatte
10 in Höhenrichtung durchsetzen, d. h. sich von der oberen Fläche 12 bis zu der unteren
Fläche 14 erstrecken.
[0020] In einem Mittelpunkt M der Aufsatzplatte 10 ist ein Durchgangsloch 19 vorgesehen,
welches ebenfalls die Aufsatzplatte 10 durchsetzt. Die beiden Aussparungen 18 und
die beiden Vorsprünge 16 sind punktsymmetrisch in Bezug auf diesen Mittelpunkt M vorgesehen.
[0021] In Figur 3 sind die dort gezeigten beiden Aufsatzplatten 10 mit dem jeweiligen Mittelpunkt
M fluchtend übereinander vorgesehen. So fluchten auch die Vorsprünge 16 der oberen
Aufsatzplatte 10.1 mit den Aussparungen 18 der unteren Aufsatzplatte 10.2. Werden
die beiden Aufsatzplatten 10.1 und 10.2 aufeinandergelegt, so liegt die untere Fläche
14.1 der oberen Aufsatzplatte 10.1 flächig gegen die obere Fläche der unteren Aufsatzplatte
10.2 an. Dadurch ist eine kompakte Stapelung von Aufsatzplatten gebildet.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 10
- Aufsatzplatte
- 10.1
- erste Aufsatzplatte
- 10.2
- zweite Aufsatzplatte
- 12
- obere Fläche
- 14
- untere Fläche
- 14.1
- erste untere Fläche
- 14.2
- zweite untere Fläche
- 16
- Vorsprung
- 18
- Aussparung
- 19
- Durchgangsloch
- 20
- Transportpalette
- 22
- Auflagefläche
- 24
- Brett
- 26
- Spalte
- 28
- Eingriffsöffnung
- 30
- Palettensystem
- M
- Mittelpunkt
- L
- Längsachse
1. Aufsatzplatte (10) für eine Transportpalette (20) mit einer Auflagefläche (22) umfassend
mindestens zwei Bretter (24), die durch einen Spalt (26) getrennt sind, wobei die
Aufsatzplatte (10) eine obere Fläche (12) und eine parallel dazu laufende untere Fläche
(14), mindestens einen von der unteren Fläche (14) abstehenden Vorsprung (16) und
mindestens eine von der oberen Fläche (12) in Richtung der unteren Fläche (14) erstreckende
Aussparung (18) aufweist, wobei der Vorsprung (16) in den Spalt (26) der Transportpalette
(20) und die Aussparung (18) zur Aufnahme des Vorsprungs (16) angepasst ausgebildet
ist.
2. Aufsatzplatte (10) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (16) und die Aussparung (18) sich jeweils entlang einer Längsachse
(L) erstrecken, die jeweils parallel zu der oberen und unteren Fläche (12;14) der
Aufsatzplatte (10) liegt.
3. Aufsatzplatte (10) nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des Vorsprungs (16) orthogonal zu der Längsachse der Aussparung (18)
ist.
4. Aufsatzplatte (10) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzplatte (10) aus Kunststoff gebildet ist.
5. Aufsatzplatte (10) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzplatte (10) eine Gitterstruktur aufweist.
6. Aufsatzplatte (10) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzplatte (10) kreisförmig ausgebildet ist.
7. Aufsatzplatte (10) nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzplatte (10) einen Durchmesser zwischen 800 mm und 1500 mm hat.
8. Aufsatzplatte (10) nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzplatte (10) mindestens zwei Aussparungen (16), die punktsymmetrisch mit
Bezug auf einen Mittelpunkt (M) angeordnet sind, und mindestens zwei Vorsprünge (18),
die punktsymmetrisch mit Bezug auf den Mittelpunkt (M) angeordnet sind, aufweist.
9. Aufsatzplatte (10) nach einem der vorherigen Ansprüche gekennzeichnet durch ein Durchgangsloch (19), das sich von der oberen Fläche (12) zu der unteren Fläche
(14) erstreckt und in einem Mittelpunkt (M) der Aufsatzplatte (10) vorgesehen ist.
10. Palettensystem (30) mit einer Transportpalette (20), die eine Auflagefläche (22) umfassend
mindestens zwei Bretter (24), die durch einen Spalt (26) getrennt sind, aufweist und
einer Aufsatzplatte (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Vorsprung
(16) der Aufsatzplatte in den Spalt (26) der Transportpalette (20) aufgenommen ist.
11. Palettensystem (30) nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Aufsatzplatte (10) über die Auflagefläche (22) der Transportpalette (20) hinausragt.
12. Stapelung von Aufsatzplatten (10) mit mehreren Aufsatzplatten (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (16) einer ersten Aufsatzplatte (10) in die Aussparung (18) einer gegen
die erste Aufsatzplatte anliegenden zweiten Aufsatzplatte (10) aufgenommen ist.