(19)
(11) EP 4 044 170 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.12.2023  Patentblatt  2023/50

(21) Anmeldenummer: 21157355.5

(22) Anmeldetag:  16.02.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G10D 1/02(2006.01)
G10D 3/18(2020.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
G10D 3/18; G10D 1/02

(54)

SCHULTERSTÜTZE UND KLEMMEINHEIT FÜR EINE SCHULTERSTÜTZE

SHOULDER SUPPORT AND CLAMPING UNIT FOR A SHOULDER SUPPORT

SUPPORT D'ÉPAULE ET UNITÉ DE SERRAGE POUR UN SUPPORT D'ÉPAULE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
17.08.2022  Patentblatt  2022/33

(73) Patentinhaber: Gustav Pirazzi & Comp. GmbH & Co. KG
63069 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Korfker, Berent
    London, SW7 2BS (GB)

(74) Vertreter: Tergau & Walkenhorst Intellectual Property GmbH 
Lurgiallee 12
60439 Frankfurt am Main
60439 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-U1-202014 009 627
US-A1- 2003 167 896
US-B1- 6 670 533
US-A- 5 731 531
US-A1- 2008 196 570
US-B2- 7 888 569
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schulterstütze für ein Streichinstrument, insbesondere für eine Violine oder Bratsche, mit einem Auflageelement zum Auflegen auf Schulter und/oder Brust des Spielers.

    [0002] Streichinstrumente, besonders Violinen und Bratschen, letztere auch unter dem Begriff Viola bekannt, werden beim Musizieren an ihrem Korpus-Ende zwischen Kinn und Schulter des Musikers gehalten. Da der Abstand zwischen dem Kopf des Spielers und dem Schulterbereich jedoch in der Regel größer ist als die Dicke des Instruments, ist ein Festhalten oder Einklemmen des Instruments für den Musiker nur in sehr unbequemer Haltung möglich, so dass - wenn überhaupt ein Bespielen des Instruments möglich ist - Beeinträchtigungen der Spielqualität nicht vermieden werden können. Um dem entgegen zu wirken, wurden so genannte Kinnstützen, auch Kinnschalen genannt, und Schulterstützen für Violinen und Bratschen entwickelt.

    [0003] Diese Schulterstützen werden abnehmbar mit einer Haltevorrichtung am Korpus des Instruments angebracht und dienen somit dazu, dem Musiker das Halten des Instruments bequemer zu machen. Grundsätzlich wird eine Schulterstütze an einer Violine oder dergleichen befestigt und bildet eine Auflagefläche, die auf der Schulter des Musikers aufliegt, wobei das Instrument selbst auf einem gewählten Niveau abgestützt ist. Dieses ist insbesondere abhängig vom Körperbau, insbesondere von der Halslänge, der Schulterform und der Geigenposition, des Musikers. Derartige Schulterstützen sind beispielsweise bekannt aus der EP 507 994 B1, der US 4,062,695, der DE 100 07 834 A1, der US 7,265,284 oder der US 7,488,877 B2.

    [0004] Die Schulterstützen können dabei mit festem Boden ausgeführt sein. Dieser ist in der Regel aber nur unzureichend entsprechend der Schulter des Musikers geformt und somit individualisiert angepasst, so dass üblicherweise einige Einbußen hinsichtlich Spielkomfort und Bequemlichkeit hingenommen werden müssen. Aus Komfortgründen kann der feste Boden aber auch unten mit einem Kissen versehen sein, welches an der Schulter des Musikers anliegt, wenn das Instrument bespielt wird.

    [0005] An den beiden Enden des Bodens sind üblicherweise nach oben ragende, als Halte- oder Trageelemente ausgeführte Klemmeinheiten befestigt, die drehbare, gabelförmige Halteklammern als Endstücke tragen. Diese können an den Seitenwänden des Instrumentenkorpus nahe dem Korpusboden angebracht werden. Um diese Art von Schulterstütze fest am Instrument befestigen zu können, weist der Boden der Schulterstütze meistens eine gewisse eigene Elastizität auf, und diese dient zur Erzeugung einer gewissen Klemmkraft, mit der die gabelförmigen Halteklammern das Instrument ergreifen. Endstücke sind auch in anderen Ausführungsarten in Kombination mit den Trägerelementen bekannt, die aber meist alle mit einer gewissen Klemmwirkung das Instrument erfassen.

    [0006] Für eine hochwertige Klangqualität und Harmonie mit dem Instrument sind derartige Schulterstützen üblicherweise aus Plastik oder Kunststoff, in jüngerer Zeit aber auch aus Holz oder auf Holzbasis gefertigt und in ihrer Kontur zumindest annähernd individualisiert an die Körperform des Spielers angepasst. Damit soll u. a. erreicht werden, dass der Spieler besonders komfortabel und harmonisch und ohne Beeinträchtigung seiner Konzentration oder seiner Aufmerksamkeit das Instrument bespielen kann.

    [0007] Aus der EP 27 17 255 A1 ist zudem eine Schulterstütze der genannten Art bekannt, mit der eine erhebliche Verbesserung der klanglichen Eigenschaften des Ensembles aus Instrument und Schulterstütze erreichbar ist. Dabei ist das Auflageelement der Schulterstütze mit einer Mehrzahl von Löchern versehen. Durch diese Ausgestaltung des Auflageelements sind das Schwingungsverhalten der Schulterstütze und die akustische Ankopplung an das Schwingungsverhalten des Instruments an sich besonders günstig und störungsarm, so dass in der Gesamtheit eine besonders hohe klangliche Qualität beim Bespielen des Instrumentes erzielt werden kann.

    [0008] Solche Schulterstützen können grundsätzlich starr, also mit fest montierten Klemmeinheiten, ausgeführt sein. Andererseits werden vermehrt aber auch klappbare Schulterstützen vorgeschlagen, deren Halteelemente oder Klemmeinheiten im Sinne eines verringerten Platzbedarfs bei der Lagerung einklappbar ausgeführt sind. Solche Schulterstützen sind beispielsweise aus der EP 3 018 653 A1 oder der US 7,488,877 bekannt.

    [0009] Eine Schulterstütze mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 ist aus der US 2003/167896 A1 bekannt.

    [0010] Unabhängig von der Frage einer klappbaren Ausführung besteht bei solchen Schulterstützen generell das Bestreben, eine besonders weitgehende Anpassung der Geometrie einerseits an das jeweilige Streichinstrument, andererseits aber auch an die individuellen Bedürfnisse und Vorgaben des Spielers zu ermöglichen.

    [0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in diesem Sinne noch weiter verbesserte klappbar ausgeführte Schulterstütze für ein Streichinstrument anzugeben, mit der auf besonders einfache, gewichtsparende und in der Herstellung effiziente Weise eine besonders flexible und variable Anpassung der Schulterstütze an die Geometrie des Streichinstruments einerseits und an die persönlichen Erfordernisse und Vorgaben des Spielers andererseits ermöglicht wird.

    [0012] Bezüglich der Schulterstütze wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Schulterstütze mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

    [0013] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine klappbare Ausführung der am Auflageelement abgeordneten Klemmeinheiten auf besonders einfache Weise mittels eines Drehlagers erreicht werden kann. Um bei dieser Grundauslegung eine individualisierte Anpassung an die Erfordernisse des Spielers und/oder die Geometrie des Streichinstruments zu ermöglichen, könnten die einzelnen Komponenten oder Bauteile der Klemmeinheiten und des Auflageelements selbstverständlich in der Art einer Maßanfertigung individuell angefertigt werden. Dies wird aber im Hinblick auf den damit verbundenen, vergleichsweise hohen Aufwand als eher unerwünscht angesehen. Um einen solchen erhöhten Aufwand zu vermeiden und dennoch eine individualisierte Anpassung zu ermöglichen, sollten vielmehr die Komponenten als solche oder im Zusammenspiel miteinander flexible Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten bieten.

    [0014] In einem ersten Schritt ist hierzu vorgesehen, die Klemmeinheiten besonders einfach austauschbar auszugestalten. Eine Variation der Geometrie ist dann bereits dadurch möglich, dass beispielsweise eine Klemmeinheit durch eine andere Klemmeinheit unterschiedlicher Länge, insbesondere unterschiedlicher Schaftlänge, ersetzt wird. Eine solche einfache Austauschbarkeit der Klemmeinheiten ist erreichbar, indem das Drehlager gezielt für einen solchen erleichterten Austausch ausgelegt ist, wobei seine Lagerschalen die in ihnen gelagerten Drehzapfen der Klemmeinheit lediglich teilweise und nicht vollständig umschließen.

    [0015] In ganz besonders bevorzugter Ausgestaltung sind die Öffnungen in den Lagerschalen derart gewählt, konfiguriert und dimensioniert, dass die Drehzapfen stabil eingerastet bleiben, dennoch leicht ein- und ausgerastet werden können.

    [0016] In an sich üblicher Ausgestaltung ist zweckmäßigerweise die oder jede Klemmeinheit jeweils mit einer Halteklammer versehen, die vorzugsweise mit einer am Boden des Streichinstruments umlaufenden Kante in Eingriff bringbar ist und die Schulterstütze somit im Zusammenwirken mit weiteren Klemmeinheiten am Streichinstrument fixiert. In ganz besonders bevorzugter Ausgestaltung ist aber auch diese Komponente für eine flexible Anpassbarkeit der Geometrie ausgelegt. Dazu ist die Klemmeinheit in ganz besonders bevorzugter Ausgestaltung mehr-, vorzugsweise zwei-, teilig ausgestaltet und umfasst einerseits den Fuß oder Schaft und andererseits die separat dazu ausgeführte Halteklammer, wobei Fuß bzw. Schaft und Halteklammer mittels eines Schraubgewindes miteinander verbunden sind. Vorzugsweise ist die Halteklammer dazu auf einem Gewindeschaft angeordnet und von diesem getragen, der in ein in den Fuß oder Schaft der Klemmeinheit integriertes Innengewinde einschraubbar ist. Damit ist auf besonders einfache Weise eine Modifikation der Länge der Klemmeinheit ermöglicht, indem lediglich der Gewindeschaft mehr oder weniger weit in das Innengewinde eingeschraubt wird.

    [0017] Erfindungsgemäß ist der Schaft der jeweiligen Klemmeinheit zudem azentrisch oder außermittig in dem Sinne geführt, dass seine Mittelachse die Drehachse des die Klemmeinheit haltenden Drehlagers nicht schneidet, sondern beabstandet an dieser vorbeiführt. Damit ist auf besonders einfache Weise eine gewisse Einstellbarkeit der lichten Weite der Halteklammern zueinander bei ausgeklappten Klemmeinheiten ermöglicht, indem Klemmeinheiten mit unterschiedlichem Versatz gegeneinander ausgetauscht werden. Damit soll insbesondere die lichte Weite zwischen den Halteklammern so gewählt werden können, dass möglichst ein zuverlässiger Eingriff der Halteklammern in die umlaufende Bodenkante des Streichinstruments unter Aufbringung einer gewissen, aber nicht zu großen Vorspannung der Komponenten möglich ist.

    [0018] Wie sich überraschend herausgestellt hat, ist das Maß des Drehzapfens besonders relevant für die Funktion des Ensembles aus Klemmeinheit und Lagerschalen. Ein größerer Drehzapfen erlaubt nämlich eine nuanciertere Wahl des Einrast-Momentes. Bevorzugt sind die Komponenten und deren Dimensionierungen dabei derart gewählt, dass das Einrasten leicht, die gegebene Sicherheit und Stabilität aber danach aber hoch sind. Wird der Durchmesser aber zu groß gewählt, dann erhöht sich nachteiligerweise die Breite des Walzenkörpers und damit die niedrigste Position der Stütze. Unter diesen Erwägungen wird folgende Maßgebung als besonders vorteilhaft angesehen: für den Durchmesser des Drehzapfens; Minimal 1 mm, maximal 30mm, bevorzugt 5mm-15mm, besonders bevorzugt 8mm-12mm.

    [0019] In ganz besonders vorteilhafter, als eigenständig erfinderisch angesehener Ausgestaltung werden dabei die Schaftelemente in der Art eines Satzes, umfassend eine Mehrzahl von Schaftelementen mit jeweils unterschiedlichem Versatz, bereitgestellt. Die Veränderung der lichten Weite zwischen zwei Halteklammern im aufgeklappten Zustand und damit eine Variation der Geometrieparameter ist dabei durch Austausch des jeweiligen Schaftelements leicht erreichbar. Zudem können die Komponenten in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung auch noch derart symmetrisch ausgeführt sein, dass jeder Schaft zusätzlich zu einer ersten Ausgangsposition auch noch in einer zweiten, um seine Mittelachse um 180° rotierten Orientierung im jeweiligen Drehlager montiert werden kann. Aufgrund der azentrischen, versetzten Führung der Mittelachse des Schafts bewirkt bereits eine solche Rotation eine Veränderung der lichten Weite der Halteklammern zueinander. Zudem kann durch die azentrische Positionierung der Gewindestifte auch noch die relative Position der Schulterstütze zur Geige durch eine geeignete Wahl der Schaftelemente auf besonders einfache Weise, aber signifikant verändert werden.

    [0020] Zweckmäßigerweise und für eine besonders einfach gehaltene, aber dennoch solide Bauweise ist der Schaft der oder jeder Klemmeinheit in seinem Fußbereich in der Art eines Walzenkörpers mit annähernd zylindrischem Querschnitt ausgeführt. Der Walzenkörper ist dabei in besonders vorteilhafter Ausgestaltung mit einem Endstück versehen, das mit einem an der Schulterstütze angebrachten Stopper zusammenwirkt und einen Anschlag für das Ausschwenken des Schafts bildet. Damit ist sichergestellt, dass die Klemmeinheit beim Ausschwenken in eine definierte Position gebracht wird und entsprechend angepasst mit der Bodenkante des Streichinstruments in Eingriff gebracht werden kann.

    [0021] Das Endstück ermöglicht dabei über die genannte Stopp-Funktion hinaus eine sehr genaue Vorgabe und Differenzierung der Winkel im aufgeklappten Zustand. Zum Beispiel beeinflusst es nämlich, je nachdem wie lang das Ensemble aus Schaft und Gummifuß bemessen ist, wie stark sich die Hebelwirkung, die beim Aufklemmen an der Geige entsteht, auswirkt. Eine erhöhte Hebelwirkung sollte kompensiert werden durch eine stärker nach innen geneigte Position des Schafts. Insbesondere sollte sie genau so dimensioniert sein, dass sie, je nachdem wie lang das Ensemble aus Schaft und Gummifuß bemessen ist, dessen variierende Hebelwirkung beim Anklemmen an der Geige ausgleicht. Eine erhöhte Hebelwirkung durch längeren Schaft und Gummifuß könnte z.B. kompensiert werden durch eine stärker nach innen geneigte Position des Schafts. Dies wird wiederum erreicht mittels eines bei jeder Kippbein-Version individuell dimensionierten, in diesem Beispiel breiteren Endstücks. Einem vergleichsweise langen Bein ist somit bevorzugt ein vergleichsweise breites Endstück, und einem kurzen Bein ein enges Endstück zugeordnet. Damit ist im Endeffekt der Winkel im aufgeklappten Zustand im Schaftelement selbst integriert, und nicht abhängig von der Stütze selbst.

    [0022] Die minimale Breite des Walzenkörpers ist bevorzugt abhängig von und abgestimmt auf das genutzte Schraubenmaß gewählt, in einem bevorzugten Beispiel M4. Theoretisch sind natürlich auch z.B. M 3.5 oder M 4.5 einsetzbar. Daraus ergeben sich folgende bevorzugte Maße: Breite Minimal 4mm - Maximal 12mm, bevorzugt 5mm-9mm, besonders bevorzugt 6mm-7mm.

    [0023] Der Durchmesser des Walzenkörpers beeinflusst direkt, wie weit der Schaft außermittig angeordnet sein kann, ohne dass er nach außerhalb der Geometrie des Walzenkörpers verschoben wird. Ein kleinerer Körper erlaubt eine kleinere Einstellung, ein größerer Körper eine größere. Es hat sich überraschend herausgestellt, dass besonders bevorzugt für eine umfassende Einstellbarkeit einer Geigenstütze eine außermittige Position von 5mm ausreicht und vorgesehen sein sollte. Dies erlaubt an jeder Seite der Stütze eine Verstellbarkeit von etwa 1 cm. Im Hinblick auf die erforderlichen Materialstärken ergibt sich damit ein bevorzugter Durchmesser von 16mm. Allgemein werden folgende Maße einreichen: Minimal 10mm, maximal 50mm. Bevorzugt 13mm-25mm. Besonders bevorzugt 15mm-20mm.

    [0024] Zum anderen ist aber auch zu beachten, dass mit steigendem Durchmesser die Achse des Walzenkörpers zunehmend weiter von der Stütze weg positioniert ist. Damit steigert sich die minimale Höhe der Stütze. Eine niedrige Einstellung ist aber üblicherweise sehr wünschenswert. Deswegen ist das besonders bevorzugte Maß des Walzenkörpers ein Ergebnis aus erforderlicher Einstellbarkeit, minimaler Materialstärke und minimaler Höhe der Stütze in ihrer niedrigsten Position.

    [0025] Es ist übrigens auch möglich, das Kippbein so zu gestalten, dass der Schaft für den Gummifuß außerhalb des Walzenkörpers platziert ist. Damit könnte man die Stütze an noch breitere Instrumente anpassen. Ein solches Kippbein könnte man aber nur in der "breiten" Position nutzen, weil es in der "engen" Position nicht einrastbar und einklappbar ist. Besonders bevorzugt wäre solch eine Variante für ein Bratschen-Modell vorgesehen.

    [0026] Im Allgemeinen werden besonders flexible Stützen immer mehr bevorzugt. Eine Stütze auf diese Flexibilität auszulegen stellt aber eine gewisse Herausforderung dar. Eine gewisse Flexibilität bedingt nämlich normalerweise gleichzeitig eine Unstabilität. Die Bauart mit Klemmeinheiten und Lageschalen in der nun vorgeschlagenen Ausführung und Dimensionierung erlaubt aber, dass der Drehzapfen während des Spielens in der Lagerschale dreht. Überraschenderweise hat sich darüber hinaus herausgestellt, dass während dieses Drehens die Haltebeine (Gummifüße) weiterhin stabil an der Geige halten. Dies erlaubt eine Bauart der Stütze aus verschiedenen Materialien oder mit unterschiedlichen Geometrien, womit die Flexibilität sehr genau auf die Wüsche der Benutzer einstellbar ist.

    [0027] Vorteilhafterweise ist das Endstück mit einem in einer Nut geführten O-Ring, vorzugsweise aus Gummi, versehen. Dieser dämpft einerseits den Anschlag beim Kontakt des Endstücks mit dem Stopper. Andererseits ist dadurch aber infolge der plastischen Verformbarkeit des O-Rings eine gewisse Elastizität der Verbindung und des Kontakts von Endstück und Stopper als solche gegeben. Diese Ausführung hat einen außerordentlich positiven Einfluss auf die klangliche Qualität des Ensembles insgesamt, also wenn die Schulterstütze mittels der Klemmeinheiten am Streichinstrument angebracht ist. Durch die Elastizität des O-Rings, über den der mechanische Kontakt im Bereich des Anschlags hergestellt ist, ergeben sich in mikroskopischen Umfang federnde und befreienden Eigenschaften dieser Verbindung, die sich auf dem Klanggestaltung des Instrumentes sehr positiv auswirken.

    [0028] In vorteilhafter Ausgestaltung und insbesondere aufgrund geeigneter Materialwahl und Geometrie ist die Schulterstütze leicht flexibel. Dies erlaubt eine größere Tonfreiheit und ein ergonomischeres Halten des Instrumentes. Bereits eine leicht flexible Ausführung der Schulterstütze zeigt aber das Auseinanderweichen von Stopper und Endpunkt infolge eines Drucks, der auf die Stütze ausgeübt wird, und wenn dieser Druck wieder wegfällt. Wenn Stopper und Endpunkt einander wieder begegnen, entsteht ein hörbarer Stosston, der ebenfalls abgedämpft werden soll.

    [0029] Dieses Dämpfen kann durch eine Gummischicht oder einen Gummikörper erreicht werden. Idealerweise ist dieser Körper dabei so platziert und dimensioniert, dass, wenn die Stütze an die Geige geklemmt ist, das Endstück und der Stopper einander berühren.

    [0030] Dies kann sehr gut erreicht werden mittels des genannten O-Rings. Obwohl der O-Ring in erster Hinsicht vorgesehen ist, um den erwähnten Schlag-Ton zu dämpfen, sollten Endstück und Stopper einander bevorzugt unter Spannung berühren. Weil an dieser Kontaktstelle durch hindurchtretende Schallwellen leichte Schallbewegungen entstehen können, hat die Flexibilität des O-Rings noch einen weiteren positiven Einfluss. Überraschenderweise scheint nämlich der Ton mit O-Ring lebendiger zu sein als ohne.

    [0031] Vom Ton her sollte das Maß des O-Rings somit besonders sorgsam ausgewählt werden. Wenn er zu dick ist, kann ein Übermaß an "Resonanz" entstehen, wenn er zu dünn ist, dämpft er den Anstoß nicht mehr hinreichend. Die Schnurstärke (SD) ist darüber hinaus bevorzugt derart gewählt, dass, wenn die Stütze an der Geige geklemmt ist, der O-Ring so zusammengedrückt wird, dass das Endstück und der Stopper einander berühren. Eine flachere Nut erfordert somit ein sanfteres Material, eine tiefe Nut hingegen ein verhältnismäßig härteres Material.

    [0032] Wenn darüber hinaus ein mehr räsonierender Effekt angestrebt wird, kann ein dickerer Ring vorgesehen sein, der den Kontakt zwischen Stopper und Endstück unmöglich macht.

    [0033] Im Hinblick auf die genannten Erwägungen sind somit folgende Parameter für den O-Ring besonders bevorzugt vorgesehen:
    Schnurstärke (SD) des O-Ringes: Maximal 3mm, minimal 0.5mm, bevorzugt 1.5mm-0.7mm, besonders bevorzugt 1.2mm-0.8mm.

    [0034] Kompression der Schnurstärke (SD) A: minimal 10% und maximal 60% der Schnurstärke, bevorzugt 20-50% der Schnurstärke, besonders bevorzugt 30-40% der Schnurstärke. Der Innendurchmesser (ID) des O-Ringes ergibt sich dabei bevorzugt aus dem Maß des Endstücks und ist abhängig davon, wie stramm der Ring in seiner Nut um das Endstück aufgespannt werden soll.

    [0035] Als besonders bevorzugte Materialwahl für das Auflageelement ist Holz, Plastik oder Kunststoff vorgesehen. In vorteilhafter Ausgestaltung weist das Auflageelement zudem daher bei einer Ausführung in Holz eine Dicke von mindestens 2 mm und 10 mm, vorzugsweise von mindestens 3 mm und höchstens 7 mm, besonders bevorzugt von mindestens 3,3 mm und höchstens 5 mm, und bei einer Ausführung in Kunststoff oder Plastik eine Dicke von mindestens 1,5 mm und höchstens 4,5 mm auf.

    [0036] Um unter diesen Randbedingungen einen besonders hohen Tragekomfort und damit eine besonders günstige Bespielbarkeit sicherzustellen, ist zudem vorteilhafterweise auch die Breite des Auflageelements geeignet gewählt. Vorteilhafterweise ist dabei eine Breite des Auflageelements von mindestens 20 mm und höchstens 48 mm, besonders bevorzugt von mindestens 22 mm und höchstens 30 mm, vorzugsweise von mindestens 24 mm und höchstens 28 mm, vorgesehen.

    [0037] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch die genannte Ausführung der Komponenten, gerade in Kombination aller genannten Merkmale miteinander, mit gering gehaltenem Aufwand und bei gering gehaltenem Gewicht eine weitgehende Flexibilität der Dimensionierung und der Geometrieparameter der Schulterstütze erreichbar ist. Durch die azentrische oder außermittige Ausgestaltung der Schaftachse der Klemmeinheit in Kombination mit der Lagerung in nur segmentweise ausgeführten Lagerschalen kann durch simplen Austausch der Klemmeinheiten die lichte Weite der Halteklammern ebenso variiert werden wie der Winkel der Beinelemente. Zusätzlich oder alternativ kann unter Rückgriff auf die Schraubverbindung zwischen Schaft und Halteklammer der jeweiligen Klemmeinheit und/oder simplen Austausch deren Länge besonders einfach modifiziert werden. In der Gesamtheit ist somit ein an eine Vielzahl geometrischer Vorgaben anpassbares Haltesystem für eine Schulterstütze gegeben.

    [0038] Insbesondere im Vergleich zu bekannten Einstellungs-Systemen für Schulterstützen erreicht die vorliegende Lösung sehr schnelle, genaue und zuverlässige Anpassungen der Stütze. Bekannt sind Mechanismen mit Schrauben und Löchern, die nicht ausreichend präzise sind und weiterhin in der Praxis umständlich zu handhaben sind. Andere Ausführungen nutzen Metallstangen und Gummis, die über die Zeit verschleißen und nicht mehr zuverlässig halten. Auch können diese Metallstangen die Geige beschädigen. Wieder andere Systeme nutzen eine Vielfalt an Löchern für die Klemmeinheiten, die dazu führen, dass die Stütze schwerer wird und das Verändern der Weite mehr Zeit kostet.

    [0039] Da zudem in der vorliegenden Ausführung die Einstellung der lichten Weite unter Verzicht auf Schraubverbindungen und weitere aussteckbare Komponenten erfolgt, kann die Positionierung bei Bedarf ganz nah am Instrument vorgenommen werden.

    [0040] Darüber hinaus erlaubt die vorliegende Bauart eine Einstellung der lichten Weite in sehr feinen Schritten. Z.B. ist in einer bevorzugten Ausführung eine Einstellung über 2mm-Schritte vorgesehen. Diese Schrittweite ergibt sich aus dem Maß der kleinsten außermittigen Platzierung des Schaftes (vorliegend bei 1 mm). Theoretisch sind auch noch kleinere Schritte, z.B. 0.5mm, möglich, wenn der Schaft nur 0.25mm außermittig platziert wäre.

    [0041] Mittels durchbohrter Drehzapfen ist zudem zu erreichen dass optisch das Versetzen des Schaft sehr gut bemerkbar ist. Je weiter aus dem Zentrum der Schaft versetzt ist, desto grösser ist der Öffnung im Drehzapfen, was wiederum für den Nutzer leicht erkennbar ist.

    [0042] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
    FIG. 1
    eine bodenseitige Ansicht einer klassischen Violine,
    FIG. 2
    eine perspektivische Teilansicht der Violine mit angebrachter Schulterstütze gemäß dem Stand der Technik,
    FIG. 3
    die Schulterstütze gem. Fig. 2 in einsatzbereitem Zustand mit ausgeklappten Klemmeinheiten,
    FIG. 4
    die Schulterstütze gem. Fig. 2 im Verwahrungszustand mit eingeklappten Klemmeinheiten,
    FIG. 5
    den Fuß oder Schaft einer Klemmeinheit in zwei perspektivischen Ansichten,
    FIG. 6
    ein dem Fuß oder Schaft einer Klemmeinheit zugeordnetes Drehlager in zwei perspektivischen Ansichten,
    FIG. 7
    den in das jeweilige Drehlager eingesetzten Fuß oder Schaft in zwei perspektivischen Ansichten,
    FIG. 8
    den in das jeweilige Drehlager eingesetzten Fuß oder Schaft in seitlicher Ansicht,
    FIG. 9a
    den in das jeweilige Drehlager eingesetzten Fuß oder Schaft im Längsschnitt,
    Fig. 9b
    eine ausschnittsweise Vergrößerung der Darstellung nach Fig. 9a,
    FIG. 10 und 11
    jeweils einen Satz an Schaftelementen mit jeweils unterschiedlichem Versatz,
    FIG. 12
    eine Abfolge von Schritten bei der Auswechslung eines Fußes oder Schafts im jeweiligen Drehlager, und
    FIG. 13
    zwei jeweils mit Haltesystemen bestückte Schulterstützen mit jeweils unterschiedlicher lichter Weite zwischen ihren Halteklammern.


    [0043] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.

    [0044] Eine klassische Violine 1 gemäß FIG. 1 umfasst einen Korpus 2, der den Resonanzkörper bildet, einen Hals 4, auf dem ein Griffbrett angebracht ist, und einen Wirbelkasten mit Wirbeln 6, dessen Abschluss eine Schnecke 8 bildet. Der Korpus 2 weist einen Korpusboden 10 sowie eine umlaufende Bodenkante 12 auf. Am halsseitigen Ende 14 des Korpus 2 ist der Hals 4 der Violine 1 über den oberen Endblock 16 mit dem Korpus 2 verbunden. Andere Blöcke, die zur Stabilisierung der Violine 1 dienen, sind in den Korpus 2 eingearbeitet.

    [0045] Am unteren Endblock 18 sind die Saiten der Violine 1 mit Hilfe eines Saitenhalterendes auf der Oberseite der Violine 1 abgespannt. Daher ist der untere Endblock 18 sehr stabil und fest in den Korpus 2 eingearbeitet. Auch der obere Endblock 16, der den Hals 4 und das Griffbrett trägt, ist stabil und fest im Korpus 2 verarbeitet. Der obere Endblock 16 und der Hals 4 werden heutzutage meist separat hergestellt und miteinander verklebt, um die nötigen Trageigenschaften sowie auch Klang- und Schwingungseigenschaften zu erfüllen.

    [0046] Seitlich am Korpusboden 10 im Bereich der umlaufenden Bodenkante 12 sind Seitenwände, so genannte Zargen 26, aufgesetzt, und auf diese Zargen 26 ist dann dem Korpusboden gegenüber eine Korpusdecke angebracht. Diese Teile bilden im Wesentlichen den Korpus 2, der den Resonanzraum der Violine 1 bildet, und werden mit Hilfe der so genannten Außenblöcke und des oberen und unteren Endblocks 16, 18 stabilisiert.

    [0047] Um bei hoher Klangqualität der Violine 1 dem Musiker eine bequeme Haltung beim Spielen der Violine 1 zu ermöglichen, ist üblicherweise eine Schulterstütze 30 vorgesehen, wie sie in FIG. 2 in montiertem, am Korpus 2 der Violine 1 angebrachten Zustand dargestellt ist. Die Schulterstütze 30 an sich umfasst dabei ein zum Auflegen auf Schulter und/oder Brust des Spielers vorgesehenes Auflageelement 32, das über endseitig angeordnete Klemmeinheiten 34 am Korpus 2 der Violine 1 und dabei insbesondere an der umlaufenden Bodenkante 12 anbringbar ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Schulterstütze 30 somit über die Klemmeinheiten 34 unmittelbar am Korpus 2 der Violine 1 anbringbar; alternativ könnte aber auch die zusätzliche Verwendung eines Adapterstücks zwischen Schulterstütze 30 und Korpus 2 vorgesehen sein.

    [0048] Für eine besonders gute Spielbarkeit bei hohem Tragekomfort ist das Auflageelement 32 der Schulterstütze 30 konturiert ausgeführt, wobei durch die Formgebung oder Konturierung des Auflageelements 32 eine individualisierte Anpassung an den jeweiligen Spieler vorgesehen ist. Im Ausführungsbeispiel ist das Auflageelement 32 der Schulterstütze 30 im Hinblick auf gute klangliche Eigenschaften, aber auch ein möglichst gering gehaltenes Gewicht, aus einem geeignet gewählten Material, beispielsweise aus Holz oder Kunststoff, gefertigt. Zusätzlich weist das Auflageelement 32 zur weiteren Verbesserung der klanglichen Eigenschaften aber auch noch ein Muster von geeignet positionierten und angeordneten Löchern 40 und/oder Schlitzen auf, wie dies beispielsweise aus der nicht vorveröffentlichten Europäischen Anmeldung Nr. 20175545.1 bekannt ist. Deren Offenbarung wird ausdrücklich in die vorliegende Offenbarung mit einbezogen "incorporation by reference".

    [0049] Das durch die Klemmeinheiten 34 gebildete Haltesystem, mit dem die Schulterstütze 30 am Korpus 2 der Violine 1 angebracht wird, ist im Hinblick auf eine Mehrzahl von Auslegungszielen besonders geeignet ausgeführt. Zum Einen soll dabei eine besonders platzsparende Unterbringung der Schulterstütze 30 ermöglicht sein, wenn sie gerade nicht in Benutzung ist, beispielsweise während des Transports im Geigenkasten. Dazu sind die Klemmeinheiten 34 schwenk- oder klappbar ausgeführt, wie dies durch den Vergleich der Darstellungen in Fig. 3 (Schulterstütze 30 mit ausgeklappten Klemmeinheiten 34, einsatzfertig) und Fig. 4 (Schulterstütze 30 mit eingeklappten Klemmeinheiten 34, zum Verstauen) gut erkennbar ist.

    [0050] Zum anderen soll das Haltesystem aber auch auf besonders einfache Weise flexibel an verschiedene Geometrien, beispielsweise bedingt durch die Ausgestaltung des Streichinstruments oder der Violine 1 und/oder durch die anatomischen Anforderungen des Spielers, anpassbar sein. Um dies zu ermöglichen, sind die das Haltesystem bildenden Klemmeinheiten 34 jeweils mehrteilig ausgeführt; jede Klemmeinheit 34 umfasst jeweils einen schwenkbar an der Schulterstütze 30 angebrachten Fuß oder Schaft 50 mit integriertem Innengewinde sowie die eigentliche Halteklammer 52, die auf einem Gewindeschaft 54 angeordnet und von diesem getragen ist. Die Halteklammer 52 ist dabei bei Benutzung der Klemmeinheit 34 mit der umlaufenden Bodenkante 12 der Violine 1 in Eingriff bringbar. Zur Bildung der jeweiligen Klemmeinheit 34 ist dabei der die Halteklammer 52 tragende Gewindeschaft 54 in das Innengewinde des jeweiligen Fußes oder Schafts 50 einschraubbar. Durch diese Bauweise ist die Gesamthöhe der Klemmeinheit 34 auf besonders einfache Weise einstell- oder variierbar, indem der Gewindeschaft 54 mehr oder weniger tief in das Innengewinde des Schafts 50 eingeschraubt wird.

    [0051] Die genannten Komponenten können aus einem beliebigen geeigneten Material gefertigt sein. Der Schaft 50 ist dabei bevorzugt aus Kunststoff gefertigt, so dass sich eine besonders leichte Bauweise darstellen lässt. Der Kopf oder die Halteklammer 52 ist bevorzugt ebenfalls aus Kunststoff gefertigt, wobei vorteilhafterweise zumindest die mit der Bodenkante 12 in Kontakt tretenden Kontaktflächen 56 aus Gummi oder einem gummiartigen Material gefertigt sind.

    [0052] Der zur Anbringung an der Schulterstütze 30 vorgesehene Fuß oder Schaft 50 einer Klemmeinheit 34 ist in Fig. 5 in zwei perspektivischen Ansichten (Fig. 5a und Fig. 5b) gezeigt. Um die angestrebte Schwenkbarkeit zu ermöglichen, ist der Schaft 50 an der Schulterstütze 30 drehgelagert. Fig. 6 zeigt dazu in zwei perspektivischen Ansichten ein dem Fuß oder Schaft 50 zugeordnetes, zu dessen Aufnahme vorgesehenes, an der Schulterstütze 30 befestigtes Drehlager 55 (Fig. 6a und Fig. 6b). In Fig. 7 ist hingegen die montierte, von Fuß 50 einerseits und Drehlager 55 andererseits gebildete Einheit in zwei perspektivischen Ansichten gezeigt (Fig. 7a und Fig. 7b). Des Weiteren ist der zur Anbringung an der Schulterstütze 30 vorgesehene Fuß oder Schaft 50 einer Klemmeinheit 34 im in das Drehlager 55 eingebrachten Zustand in Fig. 8 in seitlicher Ansicht und in Fig. 9 im Schnitt gezeigt. Die Ausgestaltung des einzelnen Komponenten wird nunmehr anhand der Fig. 5 bis 9 weiter erläutert.

    [0053] Seitlich am Endbereich des Schafts 50 sind eine Anzahl von - im Ausführungsbeispiel zwei - Drehzapfen 58 angeordnet, die in an der Schulterstütze 30 befestigten Lagerschalen 60 um eine in den Darstellungen gem. Fig. 8, 9 senkrecht zur Zeichenebene ausgerichtete Drehachse 62 drehbar gelagert sind. Wie den Darstellungen gem. Fig. 6 und Fig. 7 sowie der seitlichen Ansicht gem. Fig. 8 entnehmbar ist, ist die Lagerschale 60 dabei in der Art eines Bogensegments ausgeführt, das den Drehzapfen 58 nicht vollständig, sondern lediglich über eine gewisse Bogenlänge hinweg umgreift oder umschließt. Unter Berücksichtigung der Elastizität des die Lagerschale bildenden Materials, vorzugsweise ein Kunststoff oder Plastik, fixiert die Lagerschale 60 dabei zwar den Drehzapfen 58 im eingebrachten Zustand, aber der Schaft 50 einschließlich seiner Drehzapfen 58 ist aus dem durch die Lagerschale 60 gebildeten Lager entnehmbar. Damit ist ein besonders einfaches Austauschen oder Auswechseln des Fußes oder Schafts 50 aus dem Lager ermöglicht.

    [0054] Die Lagerschalen 60 und/oder Klemmeinheiten 34 sind wie bereits erwähnt besonders bevorzugt aus Kunststoff oder einem Plastikmaterial gefertigt; alternativ kann bevorzugt aber auch Metall als Basismaterial dafür gewählt sein. Das Auflageelement kann aber auch als Holz gefertigt sein.

    [0055] Wie den Darstellungen gem. Fig. 5 und auch der Schnittdarstellung in Fig. 9 entnehmbar ist, ist der Schaft 50 in seinem eigentlichen Fußbereich in der Art eines Walzenkörpers 64 mit annähernd zylindrischem Querschnitt verdickt ausgeführt, wobei an diesen Walzenkörper 64 endseitig die beiden Drehzapfen 58 angeformt sind. Der Walzenkörper 64 ist wiederum mit einem Endstück 66 versehen, das mit einem an der Schulterstütze 30 angebrachten Stopper 68 zusammenwirkt und einen Anschlag für das Ausschwenken des Schafts 50 bildet. Damit ist sichergestellt, dass die Klemmeinheit 34 beim Ausschwenken in eine definierte Position gebracht wird und entsprechend angepasst mit der Bodenkante 12 der Violine 1 in Eingriff gebracht werden kann.

    [0056] Das Endstück 66 ermöglicht dabei über die genannte Stopp-Funktion hinaus eine sehr genaue Vorgabe und Differenzierung der Winkel des Schafts 50 im aufgeklappten Zustand. Zum Beispiel beeinflusst nämlich, je nachdem wie lang das Ensemble aus Schaft 50 und Gummifuß bemessen ist, wie stark sich die Hebelwirkung beim Aufklemmen am Instrument auswirkt. Insbesondere sollten diese Komponenten genau so dimensioniert sein, dass sie, je nachdem wie lang das Ensemble aus Schaft und Gummifuß bemessen ist, dessen variierende Hebelwirkung beim Anklemmen an der Geige ausgleichen. Eine erhöhte Hebelwirkung durch längeren Schaft und Gummifuß sollte z.B. kompensiert werden durch eine stärker nach innen geneigte Position des Schafts 50. Dies wird wiederrum erreicht mittels eines bei jeder Kippbein-Version individuell dimensionierten, in diesem Beispiel breiteren Endstücks 66. Einem vergleichsweise langen Bein ist somit bevorzugt ein vergleichsweise breites Endstück 66 und einem kurzen Bein ein enges Endstück 66 zugeordnet. Damit ist im Endeffekt der Winkel im aufgeklappten Zustand im Schaftelement selbst integriert, und nicht abhängig von der Stütze selbst.

    [0057] Das Endstück 66 ist seinerseits mit einem in einer Nut 69 geführten O-Ring 70, vorzugsweise aus Gummi, versehen. Dieser dämpft einerseits den Anschlag beim Kontakt des Endstücks 66 mit dem Stopper 68. Andererseits ist dadurch aber infolge der plastischen Verformbarkeit des O-Rings 70 eine gewisse Elastizität der Verbindung und des Kontakts von Endstück 66 und Stopper 68 als solche gegeben. Wie sich völlig überraschend herausgestellt hat, hat diese Ausführung einen außerordentlich positiven Einfluss auf die klangliche Qualität des Ensembles insgesamt, also wenn die Schulterstütze mittels der Klemmeinheiten 34 an der Violine angebracht ist. Durch die Elastizität des O-Rings 70, über den der mechanische Kontakt im Bereich des Anschlags hergestellt ist, ergeben sich in gewissem, insbesondere mikroskopischem Umfang federnde Eigenschaften dieser Verbindung, die sich auf die Klanggestaltung des Instruments sehr positiv auswirken.

    [0058] Insbesondere in der ausschnittsweise vergrößerten Querschnittsdarstellung gem. Fig. 9b ist deutlich erkennbar, dass das Endstück 66 bei vollständig ausgeklapptem Schaft 50 in einem Kontaktbereich 71 direkt an den Stopper 68 anschlägt. Der in der Nut 69 gelagerte O-Ring 70 wird dabei im Rahmen seiner Elastizität entsprechend verformt. Aus dieser Darstellung ist auch deutlich erkennbar, dass die Wahl der geeigneten Dicke oder Schnurstärke des O-Rings 70 entscheidend ist für die genauen Eigenschaften des Kontakts zwischen Endstück 66 und Stopper 68 im Kontaktbereich 70: falls die Schnurstärke sehr groß gewählt würde, würde sich der O-Ring 70 im Rahmen seiner Elastizität so weit verformen, bis er die vollständige Gegenkraft zur Fixierung des Schafts 50 aufnimmt; zu einem direkten Kontakt zwischen Endstück 66 und Stopper 68 im Kontaktbereich 71 kommt es dann nicht. Falls andererseits die Schnurstärke sehr gering gewählt wäre, befände sich der O-Ring 70 nahezu vollständig in der Nut 69, und es würde keine allzu große Verformung auftreten, bis das Endstück im Kontaktbereich 71 direkt an den Stopper 68 anschlägt; dieser Fall entspricht einem weitgehend ungedämpften oder ungefederten mechanischen Kontakt zwischen Endstück 66 und Stopper 68.

    [0059] Der O-Ring 70 hat vorteilhafterweise primär die Funktion, beim Spielen der Geige und entsprechender Bewegung im Haltesystem den Schlag-Ton zu dämpfen, der auftreten kann, wenn das Endstück 66 an den Stopper 68 anschlägt. Vorteilhafterweise sind die Komponenten dabei derart bemessen, dass das Endstück 66 unter Spannung den Stopper 68 im Kontaktbereich 71 berührt. Da es an dieser Stelle durch die kontaktbedingte Übertragung von Schallwellen zu leichten Schall-Bewegungen kommen kann, ist es klanglich zusätzlich positiv, dass der O-Ring 70 vorhanden ist. Überraschenderweise scheint nämlich der Ton mit O-Ring "lebendiger" zu sein als ohne. Im Hinblick auf die oben genannten Erwägungen ist vorteilhafterweise das Maß oder die Dimensionierung des O-Rings 70 im Hinblick auf die gewünschten Eigenschaften geeignet ausgewählt, wobei (bei zu dickem Ring) ein Übermaß an "Resonanz" entstehen oder andererseits (bei zu dünnem Ring) keine Dämpfung des Anstoßes mehr vorhanden sein könnte. Insbesondere ist die Schnurstärke (SD) dabei vorteilhafterweise immer so gewählt, dass, wenn die Stütze an die Geige geklemmt ist, der O-Ring 70 geringfügig derart zusammengedrückt wird, dass das Endstück 66 und der Stopper 68 einander berühren. Ein grö-βerer Überstand bedingt dabei ein weicheres Material (niedrigerer Kompressions-Widerstand), und ein kleinerer Überstand ein härteres.

    [0060] Vorteilhafterweise wird ein O-Ring 70 mit einer Schnurstärke (SD) zwischen 0,5 und 3mm, bevorzugt 0,7 bis 1,5 mm und besonders bevorzugt zwischen 0,8 und 1,2mm eingesetzt. Die Kompression der Schnurstärke (SD) sollte dabei zwischen (minimal) 10% und (maximal) 60%, bevorzugt 20-50%, besonders bevorzugt 30-40% liegen.

    [0061] Im Sinne einer flexiblen Anpassbarkeit des durch die Klemmeinheiten 34 gebildeten Haltesystems an die individuelle Geometrie der Violine 1 ist unter anderem auch eine gewisse Einstellbarkeit der lichten Weite der Halteklammern 52 zueinander bei ausgeklappten Klemmeinheiten 34 wünschenswert. Damit soll die lichte Weite zwischen den Halteklammern 52 so gewählt werden können, dass möglichst ein zuverlässiger Eingriff der Halteklammern 52 in die umlaufende Bodenkante 12 unter Aufbringung einer gewissen, aber nicht zu großen Vorspannung der Komponenten möglich ist. Um dementsprechend die lichte Weite der Halteklammern 52 modifizieren zu können, ist der Schaft 50 der jeweiligen Klemmeinheit 34 azentrisch oder außermittig in dem Sinne geführt, dass die Mittelachse 72 des Schafts 50 im vollständig ausgeklappten Zustand die Drehachse 62 nicht schneidet, sondern um einen Versatz V beabstandet an dieser vorbeiführt. Auf diese Weise ist eine Modifikation der lichten Weite der Halteklammern 52 auf besonders einfache Weise möglich, indem einfach ein Austausch der Schaftelemente und ein Ersatz durch einen alternativen Schaft mit anderem Versatz V erfolgt.

    [0062] Vorteilhafterweise werden daher die Schaftelemente in der Art eines Satzes, umfassend eine Mehrzahl von Schaftelementen mit jeweils unterschiedlichem Versatz V, bereitgestellt. Ein solcher Satz an Schaftelementen ist jeweils in Fig. 10 und Fig. 11 dargestellt, wobei die beiden Sätze sich voneinander durch die Länge des eigentlichen Schafts 50 unterscheiden. Sowohl der Satz gem. Fig. 10 als auch der Satz gem. Fig. 11 umfassen aber jeweils einen Fuß oder Schaft 50 mit vergleichsweise kleinem Versatz V (links dargestellt), einen mit mittlerem Versatz V (in der Mitte dargestellt) und einen mit vergleichsweise großem Versatz V (rechts dargestellt).

    [0063] Die Veränderung der lichten Weite zwischen zwei Halteklammern 52 im aufgeklappten Zustand ist dabei durch Austausch des jeweiligen Schaftelements leicht erreichbar. Zudem sind die Komponenten aber auch noch derart symmetrisch ausgeführt, dass jeder Schaft 50 zusätzlich zu einer ersten Ausgangsposition auch noch in einer zweiten, um seine Mittelachse 72 um 180° rotierten Orientierung montiert werden kann. Damit wird die Position der Mittelachse, ausgehend von dem ursprünglichen Versatz von +V, auf den neuen Versatz von -V verschoben. Ein solcher Austausch ist schematisch in der Sequenz von Darstellungen gem. Fig. 12 gezeigt.

    [0064] In Fig. 12a ist dabei erkennbar, wie die Klemmeinheit 34 ausgehend von der voll ausgeklappten Position in eine Entnahmeposition geschwenkt wird, wobei der Drehzapfen 58 sich entsprechend in der Lagerschale 60 dreht. Die Schwenkbewegung ist in Fig. 12a durch den Pfeil 74 angedeutet. In der durch das Schwenken erreichten Entnahmeposition erlauben sodann die Bauteile aufgrund ihrer Formgebung die Entnahme der Klemmeinheit 34 aus der Lagerschale 60, wie dies durch den Pfeil 76 angedeutet ist. Wichtig für die Entnahmemöglichkeit ist dabei insbesondere die Formgebung der Lagerschale 60, nämlich deren lediglich als Bogensegment oder Bogenstück ausgestaltete Ausführung.

    [0065] Nach der Entnahme kann, wie dies in Fig. 12c durch den Pfeil 78 angedeutet ist, die Klemmeinheit 34 um einen Winkel von 180° um die Mittelachse 72 des Schafts 50 herum gedreht und anschließend, entsprechend der Darstellung in Fig. 12d, in der durch den Pfeil 80 symbolisierten Richtung wieder in die Lagerschale 60 eingebracht werden. Anschließend wird die Klemmeinheit 34 wieder ausgeklappt, wie dies durch den Pfeil 82 in Fig. 12e symbolisiert ist. Des Weiteren weist die Halteklammer 52 nun zunächst noch in Folge des Umdrehens in die "falsche" Richtung, nämlich mit ihrer Eingriffsseite nach außen hin. Um dies zu korrigieren, ist noch eine weitere Drehung der Halteklammer 52 um 180° durch Drehung des Gewindeschafts 54 im Innengewinde des Schafts 50 vorgesehen, wie dies durch den Pfeil 84 in Fig. 12e symbolisiert ist.

    [0066] Das Ergebnis einer solchen Modifikation, bei der beide Klemmeinheiten 34 entsprechend gedreht wurden, ist beispielhaft in Fig. 13 gezeigt. In Fig. 13a ist dabei der ursprüngliche Zustand gezeigt, bei dem die Schäfte 50 beider Klemmeinheiten 34 mit ihrem Versatz V nach außen hin in der jeweiligen Lagerschale 60 montiert sind, so dass sich die lichte Weite W zwischen den Halteklammern 52 ergibt. In Fig. 13b ist demgegenüber die Konfiguration gezeigt, nachdem beide Haltelemente 34 in ihrer jeweiligen Lagerschale 60 nach der in Fig. 12 gezeigten Abfolge um jeweils 180° gedreht wurden. In dieser Konfiguration sind sie nunmehr bezüglich der jeweiligen Mittelachse 72 nach innen hin versetzt, so dass sich für die Halteklammern 52 eine neue lichte Weite von W'= W - 4V ergibt (für jede Halteklammer 52 ändert sich die Position von +V auf -V, also insgesamt um 2V).

    [0067] Durch die Kombination dieser Ausgestaltungsmerkmale ist ein Haltesystem für die Anbringung der Schulterstütze 30 an der Violine 1 gegeben, mit dem mühelos und ohne nennenswerten Aufwand auch über große Parameterbereiche hinweg eine individualisierte Anpassung der Schulterstütze an die Violine 1 und auch an die individuellen Erfordernisse des Spielers möglich ist. Die lichte Weite W kann, gerade bei Rückgriff auf einen ganzen Satz der Schaftelemente, mühelos nach der beschriebenen Methode eingestellt werden, und auch die Höhe oder der Anstand der jeweiligen Halteklammer 52 vom Auflageelement 32 kann durch Ein- oder Ausdrehen des Gewindeschafts 54 im Innengewinde des Fußes oder Schafts 50 auf besonders einfache Weise variiert werden.

    [0068] Hinsichtlich der Materialwahl sind zwei Ausführungsformen besonders bevorzugt, nämlich einerseits eine Ausführung mit 3 Teilen aus Kunststoff, 2 Klemmeinheiten mit Auflageelement mit integrierter Lagerschalen, oder andererseits mit 5 Teilen aus Kunststoff/Holz, 2 Klemmeinheiten und Lagerschalen aus Kunststoff, Lagerschalen montiert auf Auflageelement aus Holz.

    Bezugszeichenliste



    [0069] 
    1
    Violine
    2
    Korpus
    4
    Hals
    6
    Wirbel
    8
    Schnecke
    10
    Korpusboden
    12
    Bodenkante
    14
    halsseitige Enden
    16, 18
    Endblock
    20, 22
    Außenblock
    24
    Wölbung
    26
    Zarge
    30
    Schulterstütze
    32
    Auflageelement
    34
    Klemmeinheit
    40
    Löcher
    50
    Schaft
    52
    Halteklammer
    54
    Gewindeschaft
    55
    Drehlager
    56
    Kontaktfläche
    58
    Drehzapfen
    60
    Lagerschale
    62
    Drehachse
    64
    Walzenkörper
    66
    Endstück
    68
    Stopper
    69
    Nut
    70
    O-Ring
    71
    Kontaktbereich
    72
    Mittelachse
    74, 76, 78 80, 82, 84
    Pfeil
    V
    Versatz
    W
    lichte Weite



    Ansprüche

    1. Schulterstütze (30) für ein Streichinstrument mit einem sich in einer Längsrichtung (L) erstreckenden Auflageelement (32) zum Auflegen auf Schulter und/oder Brust des Spielers, an dem eine Anzahl klappbar ausgeführter Klemmeinheiten (34) angeordnet ist, wobei der Schaft (50) der oder jeder Klemmeinheit (34) jeweils mittels angeformter Drehzapfen (58) in einem zugeordneten Drehlager (55) gelagert ist, dessen Lagerschalen (60) jeweils in der Art eines Bogensegments ausgeführt sind, das den Drehzapfen (58) nicht vollständig, sondern lediglich über eine gewisse Bogenlänge hinweg umgreift oder umschließt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (50) der jeweiligen Klemmeinheit (34) azentrisch oder außermittig in dem Sinne geführt ist, dass die Mittelachse (72) des Schafts (50) im vollständig ausgeklappten Zustand die Drehachse (62) des jeweiligen Drehlagers (55) nicht schneidet, sondern um einen Versatz (V) beabstandet an dieser vorbeiführt.
     
    2. Schulterstütze (30) nach Anspruch 1, bei der die oder jede Klemmeinheit (34) jeweils eine Halteklammer (52) umfasst, die auf einem Gewindeschaft (54) angeordnet und von diesem getragen ist, der in ein in den Fuß oder Schaft (50) der Klemmeinheit (34) integriertes Innengewinde einschraubbar ist.
     
    3. Schulterstütze (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, bei der der Schaft (50) der oder jeder Klemmeinheit (34) in seinem Fußbereich in der Art eines Walzenkörpers (64) mit annähernd zylindrischem Querschnitt ausgeführt ist.
     
    4. Schulterstütze (30) nach Anspruch 3, bei der der Walzenkörper (64) der oder jeder Klemmeinheit (34) mit einem Endstück (66) versehen ist, das mit einem an der Schulterstütze (30) angebrachten Stopper (68) zusammenwirkt und einen Anschlag für das Ausschwenken des Schafts (50) bildet.
     
    5. Schulterstütze (30) nach Anspruch 4, bei der das Endstück (66) des jeweiligen Walzenkörpers (64) mit einem in einer Nut (69) geführten O-Ring (70), vorzugsweise aus Gummi, versehen ist.
     


    Claims

    1. A shoulder support (30) for a stringed instrument having a rest element (32) extending in a longitudinal direction (L) for resting on the player's shoulder and/or chest, on which rest element a number of foldable clamping units (34) is arranged, wherein the shaft (50) of the or each clamping unit (34) is in each case mounted by means of integrally formed pivots (58) in an associated rotary bearing (55), the bearing shells (60) of which are each designed in the manner of an arc segment, which grasps or encloses the pivot (58) not completely but only over a certain arc length,
    characterised in that
    the shaft (50) of the respective clamping unit (34) runs eccentrically or off-centre in the sense that the centre axis (72) of the shaft (50) does not intersect the rotational axis (62) of the respective rotary bearing (55) but runs past it at a distance by an offset (V) when in the completely unfolded state.
     
    2. The shoulder support (30) according to Claim 1, in which the or each clamping unit (34) in each case comprises a holding clip (52), which is arranged on and carried by a threaded shaft (54), which can be screwed into an internal thread integrated in the foot or shaft (50) of the clamping unit (34).
     
    3. The shoulder support (30) according to one of Claims 1 to 2, in which the shaft (50) of the or each clamping unit (34) in the foot region is designed in the manner of a rolling element (64) with an approximately cylindrical cross section.
     
    4. The shoulder support (30) according to Claim 3, in which the rolling element (64) of the or each clamping unit (34) is provided with an endpiece (66), which interacts with a stopper (68), which is attached to the shoulder support (30), and forms a stop for the pivoting-out of the shaft (50).
     
    5. The shoulder support (30) according to Claim 4, in which the endpiece (66) of the respective rolling element (64) is provided with an O-ring (70), which is guided in a groove (69) and preferably consists of rubber.
     


    Revendications

    1. Support d'épaule (30) pour un instrument à cordes avec un élément d'appui (32) s'étendant dans une direction longitudinale (L) pour appuyer sur l'épaule et/ou la poitrine du musicien, sur lequel est placé un nombre d'unités de serrage (34) exécutées pouvant être repliées , sachant que la tige (50) de la ou de chaque unité de serrage (34) est respectivement logée au moyen d'un pivot conformé (58) dans un coussinet de rotation attribué (55), dont les coquilles (60) sont respectivement exécutées à la manière d'un segment d'arc, qui n'enserre ou n'entoure pas complètement le pivot (58), mais uniquement sur une certaine longueur d'arc caractérisé en ce que la tige (50) de l'unité de serrage respective (34) est guidée de façon acentrique ou excentrée au sens que l'axe central (72) de la tige (50) ne coupe pas à l'état complètement déployée l'axe de rotation (62) du coussinet de rotation respectif (55), mais passe sur celui-ci à distance avec un déport (V) .
     
    2. Support d'épaule (30) selon la revendication 1, pour lequel ladite ou chaque unité de serrage (34) comprend respectivement un étrier de retenue (52), qui est disposé sur une tige filetée (54) et supporté par celle-ci, qui peut être vissée dans un filetage intérieur intégré dans le pied ou la tige (50) de l'unité de serrage (34).
     
    3. Support d'épaule (30) selon l'une quelconque des revendications 1 à 2, pour lequel la tige (50) de ladite ou de chaque unité de serrage (34) est exécutée avec une section à peu près cylindrique dans sa zone inférieure à la manière d'un corps cylindrique (64).
     
    4. Support d'épaule (30) selon la revendication 3, pour lequel le corps cylindrique (64) de ladite ou de chaque unité de serrage (34) est doté d'un embout (66), qui coopère avec un taquet de butée (68) placé sur le support d'épaule (30) et forme une butée pour le pivotement de la tige (50).
     
    5. Support d'épaule (30) selon la revendication 4, pour lequel l'embout (66) du corps cylindrique (64) respectif est doté d'un joint torique (70), de préférence en caoutchouc, guidé dans une rainure (69).
     




    Zeichnung





























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente