Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Waffengehäuse einer Selbstladefeuerwaffe gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine mit einem derartigen Waffengehäuse ausgestattete
Selb stl adefeuerwaffe.
[0003] In diesen Unterlagen betreffen Lagebezeichnungen, wie "oben", "unten", "vorne", "hinten",
etc. eine Selbstladefeuerwaffe, bei der die Seelenachse horizontal verläuft und die
Schussabgabe nach vorne vom Schützen weg erfolgt.
[0004] Ein Waffengehäuse ist das Bauteil, das den Lauf, die Abzugsmechanik, die Verschlussanordnung
und die Durchladevorrichtung aufnimmt.
[0005] Eine Durchladevorrichtung dient einem Durchladen einer Selbstladefeuerwaffe unter
Verwendung eines Durchladehebels, um diese in einen schussbereiten Zustand zu versetzen.
Der Funktionsablauf beim Schießen und automatischen Nachladen in einer Selbstladefeuerwaffe
lässt sich vereinfacht wie folgt darstellen:
Im Waffengehäuse ist eine längsbeweglich geführte Verschlussanordnung zur Schussabgabe,
dem Ausziehen einer abgeschossenen Patronenhülse sowie zu deren Nachladen vorgesehen.
Zur Schussabgabe führt die Verschlussanordnung, insbesondere deren Verschlusskopf,
die oberste Patrone aus dem Magazin in bekannter Weise in ein Patronenlager im Rohr
ein. Bei Betätigung eines Abzugsmechanismus trifft ein Schlagbolzen auf den Patronenboden
und zündet dort eine Treibladung, so dass ein Projektil aus der Patronenhülse durch
das Rohr abgeschossen wird. Sowie das Projektil die Bohrung im Waffenrohr passiert,
lassen sich bei einem Gasdrucklader die beim Abschussvorgang freiwerdenden Treibgase
in eine Gasabnahme abzweigen. Die abgezweigten Treibgase werden genutzt, um die Verschlussanordnung
in bekannter Weise in eine Rückwärtsbewegung zu versetzen. Dabei treiben die Treibgase
über die Gasabnahme und ein damit gekoppeltes Gasgestänge die Verschlussanordnung
mit hoher Geschwindigkeit nach hinten in Richtung Schaft.
[0006] Bei einem Rückstoßlader erfolgt der Antrieb über den Geschossimpuls und die das Geschoss
antreibenden Gase, welche in diesem Fall direkt über die Patronenhülse auf den Verschlusskopf
wirken und diesen antreiben.
[0007] Am Verschlusskopf ist ein Auszieher vorgesehen, der eine Patronenhülse an deren Rand
am Hülsenboden umgreift und diese bei Rücklaufbewegung der Verschlussanordnung aus
dem Patronenlager zieht. Eine Ausstoßvorrichtung stößt dann die Patronenhülse über
ein Patronenauswurffenster in bekannter Weise aus dem Waffengehäuse. Beim Rücklauf
der Verschlussanordnung gleitet diese über das Magazin nach hinten in Richtung Schaft
hinweg. Beim anschließenden Vorlauf der Verschlussanordnung greift dabei insbesondere
der Verschlusskopf nun wieder die oberste Patrone aus dem Magazin und führt diese
ins Patronenlager zu und der Zyklus wiederholt sich. Alternativ lässt sich für diesen
Zyklus ein Rückstoßlademechanismus in bekannter Weise verwenden.
[0008] Zum Zuführen einer Patrone ist die Oberseite der Magazinrückwand sowie der Magazinvorderwand
jeweils über eine gewisse Strecke an ihrem oberen Ende ausgespart. Die Seitenwände
eines Magazins sind nach oben verlängert und bilden sogenannte Magazinlippen, die
ein Herausfallen der Patrone aus dem Magazin verhindern. Eine im Magazin angeordnete
Feder drängt den Patronenzubringer innerhalb des Magazingehäuses nach oben und dieser
schiebt somit die Patronen nach oben zu den Magazinlippen.
[0009] Bei sogenannten aufschießenden Selbstladefeuerwaffen befindet sich der Verschluss
(Verschlussträger und Verschlusskopf) vor der zuvor dargestellten Schussabgabe in
seiner vorderen Position, d.h. der Verschlusskopf befindet sich am Patronenlager.
Nach Einsatz eines ersten oder eventuell eines neuen Magazins in die Selbstladefeuerwaffe,
wird nun das eingangs genannte Durchladen durchgeführt.
[0010] Bei einem sogenannten zuschießenden Verschluss wird der Verschluss vor dem Schießen
(vor dem Krümmen des Abzugs) mittels des Durchladehebels in eine hintere Position
verbracht, in der er vom Abzugsmechanismus gefangen wird.
[0011] Bekannte Durchladevorrichtungen sind oftmals direkt am Verschluss befestigt, wobei
mittels des Durchladehebels sich der Verschluss nach hinten, also in Richtung Schaft,
verbringen lässt, so dass der Verschluss über das Magazin nach hinten gegen die Kraft
der Schließfeder verbracht wird. Beim anschließenden Vorlauf des Verschlusses nimmt
der Verschlusskopf die oberste Patrone aus einem Magazin mit und führt diese nach
vorne in das Patronenlager ein, wobei der am Verschluss befestigte Durchladehebel
allen Bewegungen des Verschlusses folgt.
[0012] Ein fest mit dem Verschluss gekoppelter Durchladehebel ist beispielsweise beim bekannten
G36 der Anmelderin oder auch bei dem bekannten SA 80 vorgesehen. Ein solcher Durchladehebel
wird auch als mitlaufender Durchladehebel bezeichnet, da er auf Grund der Kopplung
mit dem Verschlussträger auch dessen zuvor beschriebene Vor- und Rücklaufbewegung
mitmacht. Falls der Durchladehebel von der Waffe absteht, besteht die Gefahr von Verletzungen
eines Schützens. Wenn der abstehende Durchladehebel gegen ein Hindernis prallt, kann
dies zu Ladehemmungen führen. Eine solche feste Montage am Verschluss ist heute sowohl
bei militärischen als auch zivilen Selbstladegewehren bekannt.
[0013] Weiter sind auch nicht mitlaufende Durchladehebel aus den AR15-Varianten wie beispielsweise
dem HK 416/417 der gleichen Anmelderin bekannt. Zusätzlich ist es bekannt, dass der
Durchladehebel an der Durchladevorrichtung werkzeuglos montiert und demontiert werden
kann.
[0014] Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurden auch Durchladevorrichtungen entwickelt, bei
denen sich der Durchladehebel nach dem Durchladen vom Verschluss entkoppelt. Aufgrund
dieser Entkopplung lässt sich nachteilhaft der Verschluss für den Fall, dass er nicht
richtig schließen sollte, nicht mit Hilfe des Durchladehebels schließen.
[0015] Insgesamt sind Durchladeeinrichtungen in verschiedensten Ausführungen bekannt, diese
können auch einen Durchladehebel aufweisen, der entweder auf der rechten oder der
linken Waffenseite vorgesehen ist.
[0016] Beispielsweise ist aus der
DE 101 22 345 C1 der gleichen Anmelderin ein einseitig angebrachter und einseitig bedienbarer, nicht
mitlaufender Spannschieber, insbesondere für das MG4, bekannt, mittels dessen der
Verschluss gegen den Druck einer Schließfeder vorgespannt wird. Im Gehäuse ist ein
Längsschlitz ausgebildet mit einer Klemmschiene, in der der Spannschieber geführt
und festlegbar ist.
[0017] Aus der
DE 10 2006 006 034 B3 der gleichen Anmelderin ist ferner eine Durchladeeinrichtung, bspw. für das HK416,
bekannt, bei der der Durchladehebel beidseitig über zwei Handhaben wahlweise linksseitig
oder rechtsseitig bedienbar ist. Eine Betätigung der einen Handhabe löst automatisch
auch die zweite Handhabe aus einer Verriegelung der Waffe, um einen Durchladevorgang
durchzuführen.
[0018] Ferner ist aus der
EP 0 489 024 B1der gleichen Anmelderin eine Durchladeeinrichtung für selbstladende Handfeuerwaffen,
insbesondere für das bekannte G36, mit einem verschwenkbaren und verrastbaren Durchladehebel
bekannt. Dieser ist direkt oder über ein Zwischenstück am Verschluss angeordnet und
beidseitig der Längsachse des Verschlusses aus dem Waffengehäuse heraus verschwenkbar.
[0019] Bei Militärwaffen verändern sich zunehmend die im Gebrauch auftretenden Randbedingungen,
wie Umgebungstemperatur, Waffentemperatur, Verschmutzungen, Dauerfeuer und ähnliches.
Dies kann zur Folge haben, dass unter Umständen eine Patrone beim Einführen in das
Patronenlager nicht vollständig zugeführt wird oder auf andere Weise eine Ladehemmung
verursacht wird. Im Falle einer Ladehemmung lässt sich jedoch das Verschlusssystem
oftmals ohne zusätzliche Manipulation nicht mehr richtig schließen was zu einer Gefährdung
des Schützen führt. Zwar kommen solche Ladehemmungen äußerst selten vor, aber grundsätzlich
soll eine Militärwaffe möglichst frei von Störungen sein. Mittels einer entsprechenden
Durchladeeinrichtung lässt sich oftmals in solchen Fällen der Verschluss manuell betätigen
und dadurch eine etwaige Ladehemmung beseitigen.
[0020] Aus der
US 7,798,045 B1 ist eine Durchladeeinrichtung mit einem nicht mitlaufenden Durchladehebel bekannt,
wobei der Durchladehebel mit links- und rechtsseitig vorstehenden Handhaben versehen
ist. Dieser ist nicht werkzeuglos zerlegbar und auch wahlweise links- oder rechtsseitig
bedienbar. Die Durchladeeinrichtung umfasst einen Schlitten, der an seinem dem Verschlussträger
zugewandten Ende einen Fanghaken aufweist, der in einer korrespondierenden Ausnehmung
am Verschlussträger eingreift, um diesen in der Funktion einer Schließhilfe nach vorne
in Richtung Patronenkammer zu führen.
[0021] Aus den
US-Patentschriften 9,109,848 B2,
US 8,156,854 B2 und
US 8,561,517 B2 sind jeweils Durchladevorrichtungen bekannt, die nicht werkzeuglos links- oder rechtsseitig
montierbar sind. Die dort offenbarte Selbstladefeuerwaffe umfasst ein Waffengehäuse
und einen daran gekoppelten Handschutz, wobei die Durchladevorrichtung im Handschutz
geführt ist. Der Durchladehebel ist zwischen einer Ruhe- und Betätigungsstellung verschwenkbar,
wobei er in der Betätigungsstellung sowohl beim Durchladen als auch in seiner Funktion
als Schließhilfe mit einer Aussparung in der Gaskolbenstange in Eingriff geht. Die
Durchladeeinrichtung wirkt also nicht direkt auf den Verschlussträger. In einer alternativen
Ausgestaltung ist die Durchladevorrichtung mit beidseitig ausgebildeten Betätigungshandhaben
vorgesehen.
[0022] Die
US 8,307,747 B2 offenbart eine weitere nicht mitlaufende Durchladevorrichtung mit einem Durchladeschlitten
mit einer federbelasteten Fangnase zum Eingriff mit dem Verschlussträger. Der Durchladehebel
steht starr seitlich von der Waffe ab. In seiner Funktion als Schließhilfe greift
die Fangnase im Verschlussträger ein und führt diesen nach vorne. Die
US 8,539,871 B1 zeigt eine ähnliche Durchladevorrichtung.
[0023] Die
FR 1,349,766 und das parallele deutsche Patent
DE 1 208 221 offenbaren eine Durchladevorrichtung mit einem nicht mitlaufenden Durchladeschlitten,
der über einen Sperrstift unmittelbar mit dem Verschlussträger koppelbar vorgesehen
ist. Die Durchladevorrichtung ist auf der Waffenoberseite angeordnet, umfasst einen
federbelasteten zentralen Spanngriff, der entweder rein federbelastet über eine Gewindeverbindung
oder einen verschwenkbaren Hebel auf ein Sperrorgan wirkt und dieses aus einer Ruhestellung
in dessen Betriebsstellung überführt, in der der Spannschieber direkt mit dem Verschlussträger
koppelbar ist. Diese Durchladevorrichtung ist nicht zur wahlweisen rechtsseitigen
oder linksseitigen Bedienung werkzeuglos umbaubar.
[0024] Ferner zeigen die
DE 199 03 321 A1 und die parallele
US 2002/0046642 A1 der gleichnamigen Anmelderin eine Ladehebelanordnung für eine Handfeuerwaffe. Der
Durchladehebel ist werkzeuglos umbaubar, wird direkt in den Verschluss montiert, und
ist daher mitlaufend ausgestaltet. Der Ladehebel ist nicht verschwenkbar und steht
daher von der Waffe seitlich über.
[0025] Die
EP 0 207 058 B1 offenbart eine nicht mitlaufende Durchladevorrichtung mit einem nicht umbaubaren,
seitlich verschwenkbar vorgesehenen einseitigen Ladehebel. Beim Durchladen wirkt der
Ladehebel über einen Schieber auf das Ende einer Längsführungsstange des Verschlusses.
In seiner Schließhilfenfunktion geht der Ladehebel ebenso über den Schieber mit der
Längsführungsstange in Eingriff.
[0026] Die
US 3,686,998 offenbart einen verschwenkbaren Durchladehebel, der beim Durchladen nicht mitläuft.
Ein Schieber wirkt direkt auf den Verschluss. Bei Verwendung als Schließhilfe wird
der verschwenkbare Ladehebel über ein Langloch an seiner Achse und ein daran vorgesehener
Haken mit einer Verschlussverlängerung positiv verrastet. Eine werkzeuglose Demontage
ist nicht vorgesehen.
[0027] Schließlich offenbart die
DE 10 2018 001 984 A1 eine Durchladevorrichtung einer Selbstladefeuerwaffe mit einem längsbeweglich in
einem Waffengehäuse geführten Verschluss. Die Durchladevorrichtung umfasst einen Durchladehebel,
der einen mit einem Ladehebelhalter gekoppelten Ladehebelgriff aufweist, und einem
Ladehebelgehäuse, das längsbeweglich im Waffengehäuse geführt ist. Der Ladehebelgriff
ist aus einer Ruhestellung in eine Betätigungsstellung und umgekehrt im Ladehebelhalter
verschwenkbar vorgesehen ist. Ferner ist der Ladehebelhalter im oder am Ladehebelgehäuse
wahlweise linksseitig und/oder rechtsseitig werkzeuglos montierbar und demontierbar.
Aufgabe und Lösung der Erfindung
[0028] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine alternatives, konstruktiv
einfaches und funktionssicheres Waffengehäuse einer Selbstladefeuerwaffe bereitzustellen.
Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung ein Waffengehäuse bereitzustellen, das ein
einfaches und funktionssicheres Durchladen ermöglicht. Zudem ist es Aufgabe der Erfindung,
eine Selbstladefeuerwaffe mit einem solchen Waffengehäuse bereitzustellen.
[0029] Diese Aufgabe wird jeweils durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche 1 und
18 gelöst.
[0030] Die Erfindung geht demnach aus von einem Waffengehäuse mit einer ersten Führungskulisse
innerhalb der ein Durchladehebel zum Bewegen eines mit dem Verschluss in Kontakt bringbaren
oder in Kontakt stehenden Durchladerohrs bewegbar ist. Das Waffengehäuse ist für eine
Selbstladefeuerwaffe geeignet, die einen längsbeweglich in dem Waffengehäuse geführten
Verschluss aufweist. Das Waffengehäuse ist gekennzeichnet durch eine über eine erste
Ausnehmung im Waffengehäuse mit der ersten Führungskulisse verbundene zweite Führungskulisse,
innerhalb der der Durchladehebel zum Bewegen des Durchladerohrs bewegbar ist, sodass
der Durchladehebel wahlweise linksseitig oder rechtsseitig bedienbar ist.
[0031] Die Selbstladefeuerwaffe gemäß Anspruch 18, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie
mit einem derartigen Waffengehäuse ausgestattet ist.
[0032] Durch das Vorsehen einer zweiten Führungskulisse welche mit der ersten Führungskulisse
über eine erste Ausnehmung verbunden ist, ist der Durchladehebel in vorteilhafter
Weise wahlweise linksseitig oder rechtsseitig bedienbar. Hierzu braucht ein Nutzer
lediglich den Durchladehebel von links nach rechts oder von rechts nach links umlegen.
Weil das Umlegen des Durchladehebels ohne Umbau oder zusätzliches Werkzeug erfolgen
kann, lässt sich mit konstruktiv einfachen Mitteln eine wahlweise linksseitig oder
rechtsseitig an der Waffe bedienbare Durchladevorrichtung bereitstellen, die jeweils
auf die Ergonomie des Schützen und damit insbesondere auf einen Linkshänder oder Rechtshänder
anpassbar ist. Die beidseitige Bedienbarkeit ist ein heute oftmals bei Behördenausschreibungen
gefordertes Kriterium.
[0033] Die Erfindung zeichnet sich zudem dadurch aus, dass der Wechsel des Durchladehebels
aus der ersten in die zweite Führungskulisse und umgekehrt sehr schnell möglich ist,
da er, wie bereits erwähnt, ohne Umbau und ohne Werkzeug realisierbar ist. So liegt
ein großer Vorteil darin, dass die Waffe bei Bedarf von einem linkshändigen Nutzer
zu einem rechtshändigen Nutzer und umgekehrt übergeben werden kann und der neue Nutzer
eine ursprünglich nicht auf ihn ausgerichtete Waffe schnell auf seine Bedürfnisse
anpassen kann. Dieser Zeitgewinn ist insbesondere in einem Einsatz, wie beispielsweise
einem Gefecht von großem Vorteil.
[0034] Zusätzlich stellt sich durch die zweite Führungskulisse und die erste Ausnehmung
eine Gewichtsreduzierung ein, sodass ein leichteres Waffengehäuse bzw. eine leichtere
Selbstladefeuerwaffe bereitgestellt werden kann. Vorteilhaft lassen sich auch Ladetätigkeiten
im gesicherten Zustand der Selbstladefeuerwaffe durchführen, wobei insbesondere eine
Fallsicherheit gewährleistet bleibt.
[0035] Der Vorgang des Wechsels des Durchladehebels von der ersten Führungskulisse in die
zweite Führungskulisse und umgekehrt wird als Umlegen des Durchladehebels bezeichnet.
Das Umlegen des Durchladehebels kann in einem entladenen, teilgeladenen oder fertiggeladenen
Zustand der Waffe erfolgen. Das Umlegen des Durchladehebels kann wahlweise in einem
gesicherten oder ungesicherten Zustand der Waffe erfolgen.
[0036] Die erste und zweite Führungskulisse kann insbesondere als ein in Längsrichtung des
Waffengehäuses verlaufender Schlitz, ein sogenannter Längsschlitz, ausgebildet sein.
Der Durchladehebel ist innerhalb der Führungskulissen in Längsrichtung zwischen zwei
Endpositionen bewegbar angeordnet, nämlich zwischen einer vorderen Endposition und
einer hinteren Endposition. Die zwei Führungskulissen sind zweckmäßiger Weise symmetrisch
zueinander angeordnet.
[0037] Bei der ersten Ausnehmung kann es sich insbesondere um eine Öffnung im oberen Waffengehäuse
handeln, welche die zwei Führungskulissen miteinander verbindet. Die erste Ausnehmung
kann beispielsweise den vorderen Bereich der ersten und zweiten Führungskulisse, insbesondere
den Bereich, in dem der Durchladehebel seine vordere Endposition einnimmt, miteinander
verbinden.
[0038] Es ist jedoch bevorzugt, wenn die erste Ausnehmung den hinteren Bereich der ersten
und zweiten Führungskulisse, insbesondere den Bereich, in dem der Durchladehebel seine
hintere Endposition einnimmt, miteinander verbindet. Ist die Ausnehmung in diesem
Bereich angeordnet, so kann das Umlegen des Durchladehebels vorteilhaft mit dem Durchladen
der Waffe verbunden werden, sodass Durchladen und Umlegen in einem Zug erfolgen kann.
Zudem schützt die Anordnung im hinteren Bereich vor ungewolltem Umlegen, da der Nutzer
den Durchladehebel bewusst gegen die Kraft der Schließfeder bewegen muss, um ihn umzulegen.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die erste und zweite Führungskulisse
jeweils eine Aussparung zum Arretieren des Durchladehebels auf, sodass der Durchladehebel
linksseitig oder rechtsseitig am Waffengehäuse arretierbar ist. Die jeweilige Aussparung
ist insbesondere dazu vorgesehen, den Durchladehebel in der hinteren Stellung zu halten,
um beispielsweise einen Blick ins Patronenlager zu ermöglichen.
[0040] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die jeweilige Aussparung in derselben Ausnehmung
vorgesehen ist, die die erste Führungskulisse mit der zweiten Führungskulisse verbindet.
So ist aus der arretierten Stellung des Durchladehebels ein schnelles Umlegen des
Durchladehebels möglich.
[0041] In einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung weist die jeweilige Aussparung eine
in Richtung Mündung des Waffengehäuses weisende Erstreckung auf, insbesondere eine
halbkreisförmige Erstreckung. Unter den Begriff der halbkreisförmigen Erstreckung
ist zusätzlich auch eine U-förmige und/oder V-förmige Erstreckung oder Geometrie zu
verstehen. Die Wahl der Geometrie der Aussparung kann zudem von der Geometrie des
Durchladehebels abhängen.
[0042] Bevorzugt ist es, wenn die beiden Aussparungen durch einen Gehäuseabschnitt des Waffengehäuses
voneinander getrennt sind, wobei der Gehäuseabschnitt die beiden Aussparungen in Richtung
Schaft des Waffengehäuses überragt. Durch einen solchen Gehäuseabschnitt, kann die
Gefahr eines ungewollten Umlegens des Durchladehebels reduziert werden.
[0043] Die Erstreckung der ersten Ausnehmung zwischen Gehäuseabschnitt und dem diesem Abschnitt
gegenüberliegenden Teil des Waffengehäuses muss größer sein, als der Teil des Durchladehebels,
der durch die erste Ausnehmung geführt wird. Zweckmäßig ist ein Verhältnis d der Erstreckung
d1 der Ausnehmung und der entsprechenden Erstreckung d2 des Durchladehebels 1 < d
< 2,0, wobei d = d1/d2 ist.
[0044] Als ein guter Kompromiss zwischen Verhinderung eines ungewollten Umlegens und gewollten
Umlegens des Durchhaltehebels, hat sich ein Verhältnis im Bereich 1,0 < d < 1,5 herausgestellt.
Besonders bevorzugt hat sich in diesem Zusammenhang ein Verhältnis von im Wesentlichen
1,2 erwiesen.
[0045] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Sicherungsvorrichtung
mit einem Sicherungselement vorgesehen, das von einer ersten Position in eine zweite
Position und umgekehrt verbringbar ist, wobei das Sicherungselement in der ersten
Position die Überführung des Durchladehebels aus der ersten Führungskulisse in die
zweite Führungskulisse oder umgekehrt verhindert, und in der zweiten Position diese
Überführung zulässt, und die Sicherungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, das Sicherungselement
zumindest in der ersten Position zu halten.
[0046] Die Sicherungsvorrichtung kann vorgesehen sein, um ein ungewolltes Umlegen des Durchladehebels
zu verhindern. Anders als bei dem vorstehend beschriebenen Verhältnis d, definiert
die Sicherungsvorrichtung eine mechanische Sperre oder Schikane, die durch den Nutzer
vor Umlegen des Durchladehebels betätigt werden muss.
[0047] Die Sicherungsvorrichtung ist zumindest derart konfiguriert, dass ein Sicherungselement,
in der ersten Position gehalten wird, also in derjenigen Position, in der das Umlegen
verhindert wird. Bevorzugt ist die Sicherungsvorrichtung zusätzlich derart konfiguriert,
dass das Sicherungselement auch in der zweiten Position gehalten wird, also in derjenigen
Position, in der das Umlegen zugelassen wird. Es ist aber denkbar, dass stattdessen
das Sicherungselement in zweiten Position vom Nutzer mittels einer entsprechenden
Handhabung manuell gehalten wird.
[0048] In einer konstruktiv einfachen Ausführungsform ist das Sicherungselement am Waffengehäuse
oder an einem mit dem Waffengehäuse verbundenen Bauteil angeordnet. Besonders bevorzugt
ist in diesem Zusammenhang, dass das Sicherungselement in oder an einer auf einer
Oberseite des Waffengehäuses angeordneten Profilschiene angeordnet ist. Die Picatinny-Schiene
ist ein Beispiel für eine solche Profilschiene. Die Picatinny-Schiene ist eine nach
NATO-Standard genormte, gezahnte Schiene zur schnellen und wiederholgenauen Montage
von Zubehörteilen an Schusswaffen. Besonders bevorzugt ist die Aufnahme der Sicherungsvorrichtung
bzw. des Sicherungselements an der Stirnseite der Profilschiene bzw. eines stirnseitig
mit der Profilschiene verbundenen Bauteils. So wird in vorteilhafter Weise die Montage
von in der Regel sich zunächst vertikal und anschließend horizontal erstreckenden
Zubehörteilen nicht beeinflusst.
[0049] Das Sicherungselement kann insbesondere als ein Sicherungsstift ausgebildet sein,
welcher insbesondere einen kreisförmigen oder mehreckigen Querschnitt aufweist.
[0050] In einer konstruktiv einfachen Ausführungsform ist das Sicherungselement längsbeweglich
angeordnet und federgelagert, und durch Drücken gegen die Kraft der Feder aus der
ersten Position in die zweite Position und mit der Kraft der Feder aus der zweiten
Position in die erste Position verbringbar. Besonders vorteilhaft hat sich die längsbewegliche
Anordnung an der Stirnseite der Profilschiene herausgestellt. Die längsbewegliche
Anordnung ermöglicht eine einfache Handhabung sowohl für Links- als auch für Rechtshänder.
[0051] Alternativ dazu kann das Sicherungselement gelenkig gelagert sein, und um eine Achse
aus der ersten Position in die zweite Position und umgekehrt verschwenkbar sein.
[0052] Bei Vorhandensein der längsbeweglichen und federgelagerten Anordnung ist es bevorzugt,
wenn das Sicherungsmittel ein Getriebe umfasst, dass mit der Feder derart zusammenwirkt,
dass das Sicherungselement in der ersten Position und in der zweiten Position ohne
Einwirkung einer äußeren Kraft haltbar ist. Ein solcher Mechanismus bzw. eine solche
Mechanik ist, vom Prinzip her, demjenigen von Druckkugelschreibern ähnlich.
[0053] So kann beispielsweise durch Betätigen des Sicherungselements gegen die Federkraft
in Längsrichtung der Durchladehebel eingedrückt werden, bis er in der zweiten Position
hörbar und/oder fühlbar einrastet. Durch erneutes Drücken des Sicherungselements oder
durch Betätigen eines Entriegelungsmechanismus wird dieser aus der zweiten Position
entriegelt und mit der Federkraft in die erste Position überführt.
[0054] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Waffengehäuse zumindest
eine Gegenrast zum Einrasten eines Rastelements des Durchladehebels auf, derart, dass
der Durchladehebel sowohl in der ersten Führungskulisse als auch in der zweiten Führungskulisse
während einer Verschlussbewegung am Waffengehäuse festlegbar ist. Das Rastelement
und der Durchladehebel sind bevorzugt einteilig, d.h. einstückig ausgeführt, wobei
das Rastelement insbesondere als eine Rastnase ausgeführt ist. Als Gegenrast kann
beispielsweise eine weitere Ausnehmung, eine Nut oder dergleichen verwendet werden.
[0055] Ist der Durchladehebel am Waffengehäuse festgelegt, so ist ebenfalls das mit dem
Durchladehebel mechanisch gekoppelte Durchladerohr am Waffengehäuse festgelegt. Das
Festlegen des Durchladerohrs bewirkt, dass dieses beim Gebrauch der Waffe sich im
Waffengehäuse nicht vor- und zurückbewegt und insbesondere die Schließfunktion des
Verschlusses nicht negativ beeinflusst.
[0056] Bevorzugt ist es, wenn die zumindest eine Gegenrast durch eine zweite und dritte
Ausnehmung des Waffengehäuses gebildet ist. Hierdurch lässt sich eine konstruktiv
einfache Ausgestaltung realisieren. Die zweite und dritte Ausnehmung kann insbesondere
axial zwischen der Mündung und der jeweiligen Führungskulisse angeordnet sein. Besonders
bevorzugt ist es, wenn die erste Führungskulisse und die zweite Ausnehmung sowie die
zweite Führungskulisse und dritte Ausnehmung in axialer Richtung im Wesentlichen fluchtend
zueinander angeordnet sind.
[0057] Mit im Wesentlichen fluchtend ist gemeint, dass beispielsweise das jeweils obere
Ende der jeweiligen Führungskulisse und das obere Ende der zweiten bzw. dritten Ausnehmung
zueinander fluchten, d.h., in Längsrichtung eine gerade Linie bilden. Fluchten kann
in diesem Zusammenhang aber auch bedeuten, dass beispielsweise lediglich das jeweils
untere Ende der jeweiligen Führungskulisse und das untere Ende der zweiten bzw. dritten
Ausnehmung zueinander fluchten, d.h., in Längsrichtung eine gerade Linie bilden. Bevorzugt
ist es, wenn sowohl die jeweiligen oberen als auch die jeweiligen unteren Enden der
Führungskulissen bzw. der zweiten und dritten Ausnehmung in Längsrichtung jeweils
eine gerade Linie bilden.
[0058] Eine quasi in Verlängerung nach vorne angeordnete zweite und dritte Ausnehmung ist
herstellungstechnisch besonders einfach zu realisieren. Zudem kann ein Durchladehebel
mit im Wesentlich konstant dicker Profildicke verwendet werden, was ebenfalls einen
konstruktiv einfachen Durchladehebel ermöglicht.
[0059] Ein besonders sicheres Einrasten des Rastelements, insbesondere der Rastnase, wird
dadurch realisiert, dass die zweite und dritte Ausnehmung mehreckig, insbesondere
rechteckig ausgebildet ist. Bei einer solchen zweiten und dritten Ausnehmung ist es
zweckmäßig, dass das Rastelement, insbesondere die Rastnase, eine zur zweiten und
dritten Ausnehmung korrespondierende mehreckige Geometrie aufweist.
[0060] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es, eine Profilschiene für das Waffengehäuse
bzw. für die Selbstladefeuerwaffe bereitzustellen, welche die vorstehend beschriebene
Sicherungsvorrichtung mit Sicherungselement umfasst. Demnach wird insbesondere eine
modifizierte Picatinny-Schiene bereitgestellt.
[0061] Die Profilschiene weist an ihrer in Richtung Mündung weisenden Stirnseite eine Sicherungsvorrichtung
mit einem Sicherungselement auf, wobei das Sicherungselement von einer ersten Position
in eine zweite Position und umgekehrt verbringbar ist, und die Sicherungsvorrichtung
dazu eingerichtet ist, das Sicherungselement zumindest in der ersten Position zu halten.
Zumindest in der ersten Position erstreckt sich das Sicherungselement in Längsrichtung
der Profilschiene, um ein ungewolltes Umlegen des Durchladehebels zu verhindern.
[0062] Eine solche Profilschiene kann als eine "verlängerte" Picatinny-Schiene bezeichnet
werden. Die Sicherungsvorrichtung ist vorteilhafter Weise stirnseitig angeordnet,
um die Montage von Zubehörteilen an der Profilschiene nicht zu beeinträchtigen.
[0063] Das Sicherungselement kann insbesondere als ein Stift oder Pin ausgeführt sein, der
bevorzugt einen zylindrischen, eckigen oder ovalen Querschnitt aufweist. Das Sicherungselement
kann mittels oder an einem elastisch verformbaren Elements angeordnet sein. Eine Feder
ist ein Beispiel eines elastisch verformbaren Elements.
[0064] In einer ersten Ausführungsform der Profilschiene ist vorgesehen, dass das Sicherungselement
längsbeweglich angeordnet und federgelagert ist, und durch Drücken gegen die Kraft
der Feder aus der ersten Position in die zweite Position und mit der Kraft der Feder
aus der zweiten Position in die erste Position verbringbar ist.
[0065] Besonders bevorzugt ist eine Profilschiene, wenn die Sicherungsvorrichtung eine Mechanik
wie bspw. ein Getriebe umfasst, das mit der Feder derart zusammenwirkt, dass das Sicherungselement
in der ersten Position und in der zweiten Position ohne Einwirkung einer äußeren Kraft
haltbar ist. Ein solche Mechanik ist deswegen von Vorteil, da der Nutzer eine Hand
frei hat, um beispielsweise den Durchladehebel umzulegen, während er mit der anderen
Hand die Selbstladewaffe hält. Im Falle derjenigen Ausführungsform, bei der das Sicherungsmittel
durch die Sicherungsvorrichtung lediglich in der ersten Position gehalten wird, müsste
der Nutzer das Sicherungsmittel in der zweiten Position manuell halten, beispielsweise
an einem mit dem Sicherungselement befestigten und hindurch eine seitliche Ausnehmung
im vorderen Bereich der Profilschiene geführten Griffstück.
[0066] Alternativ zum längsbeweglich angeordneten Sicherungsstift ist es bevorzugt, wenn
das Sicherungselement gelenkig gelagert ist, und um eine Achse aus der ersten Position
in die zweite Position und umgekehrt verschwenkbar ist.
Figurenliste
[0067] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen näher erläutert:
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine erste perspektivische Seitenansicht eines Ausschnitts eines Waffengehäuses einer
Selbstladefeuerwaffe in einer bevorzugten Ausführungsform und die Position des Durchladehebels
in einer ersten Momentaufnahme;
- Fig. 2
- die Position des Durchladehebels in einer zweiten Momentaufnahme;
- Fig. 3
- die Position des Durchladehebels in einer dritten Momentaufnahme;
- Fig. 4
- die Position des Durchladehebels in einer vierten Momentaufnahme;
- Fig. 5
- die Position des Durchladehebels in einer fünften Momentaufnahme;
- Fig. 6
- die Position des Durchladehebels in einer sechsten Momentaufnahme;
- Fig. 7
- die Position des Durchladehebels in einer siebten Momentaufnahme;
- Fig. 8
- die Position des Durchladehebels in einer achten Momentaufnahme;
- Fig. 9
- die Position des Durchladehebels in einer neunten Momentaufnahme;
- Fig. 10
- eine zweite perspektivische Seitenansicht des Ausschnitts aus Fig. 1 und die Position
des Durchladehebels in einer zehnten Momentaufnahme;
- Fig. 11
- eine Durchladevorrichtung in einer Explosionsansicht;
- Fig. 12
- die Durchladevorrichtung der Fig. 11 in einem zusammengesetzten Zustand;
- Fig. 13
- eine Draufsicht auf einen vergrößerten Ausschnitt des vorderen Bereichs der Selbstladefeuerwaffe
gemäß Fig. 1 und den Durchladehebel in einer verriegelten Position in einem Schnitt;
- Fig. 14
- den Durchladehebel der Fig. 13 in einer entriegelten Position;
- Fig. 15
- eine Seitenansicht des Ausschnitts gern. Fig. 13 in einem Schnitt;
- Fig. 16
- eine erste perspektivische Ansicht des vollständigen Waffengehäuses bzw. der Selbstladefeuerwaffe
gern. Fig. 1;
- Fig. 17
- eine erste Seitenansicht des vollständigen Waffengehäuses bzw. der Selbstladefeuerwaffe
gern. Fig. 1;
- Fig. 18
- eine zweite perspektivische Ansicht des vollständigen Waffengehäuses bzw. der Selbstladefeuerwaffe
gern. Fig. 1;
- Fig. 19
- eine zweite Seitenansicht des vollständigen Waffengehäuses bzw. der Selbstladefeuerwaffe
gern. Fig. 1; und
- Fig. 20
- die Ansicht gern. Fig. 17 ohne Durchladehebel.
[0068] Der Aufbau und die Funktionsweise des Waffengehäuses für eine Selbstladefeuerwaffe,
die einen längsbeweglich in dem Waffengehäuse geführten Verschluss aufweist bzw. die
Selbstladefeuerwaffe mit einem solchen Waffengehäuse, werden nachstehend anhand der
Figuren erläutert. Die Figuren zeigen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
[0069] Die Bezugszeichen sind nicht in allen Figuren durchgehend eingefügt, um die Deutlichkeit
nicht zu beeinträchtigen. Es gelten aber durchgehend für alle Figuren dieselben Bezugszeichen.
[0070] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Selbstladefeuerwaffe 100, bei welcher das erfindungsgemäße
Waffengehäuse zum Einsatz kommt. Bei der Selbstladefeuerwaffe handelt es sich beispielhaft
um die Universelle Maschinenpistole (UMP), ein aufschießender Rückstoßlader mit Masseverschluss,
der Anmelderin. Der Ausschnitt zeigt die linke Seite der Selbstladefeuerwaffe 100
bzw. des Waffengehäuses 10. Fig. 1 repräsentiert zudem eine erste Momentaufnahme.
[0071] Das Waffengehäuse 10 der Selbstladefeuerwaffe 100 weist eine als ein Längsschlitz
ausgebildete erste Führungskulisse 11 und eine der ersten Führungskulisse 11 gegenüberliegenden
als Längsschlitz ausgebildete zweite Führungskulisse 12 auf, wobei die zweite Führungskulisse
12 in dieser Ansicht durch das Waffengehäuse 10 verdeckt ist. Die erste Führungskulisse
11 und die zweite Führungskulisse 12 sind durch eine erste Ausnehmung 13 miteinander
verbunden. Die erste Ausnehmung 13 ist im hinteren Bereich der Führungskulissen 11,
12 angeordnet.
[0072] Die Selbstladewaffe 100 weist ferner einen innerhalb der ersten Führungskulisse 11
geführten Durchladehebel 20 auf, der mechanisch mit einem Durchladerohr 21 gekoppelt
ist. Der Durchladehebel 20 ist innerhalb der ersten Führungskulisse längsbeweglich
angeordnet und weist ein Griffstück 22 auf, mittels welchem ein Nutzer den Durchladehebel
20 bewegen kann. Fig. 1 zeigt den Durchladehebel 20 in seiner vorderen Endposition.
Der Durchladehebel 20 kann, ausgehend von dieser Position, in Richtung 98 nach hinten
bewegt werden, wodurch das Durchladerohr 21 mit dem Verschluss mechanisch in Kontakt
gebracht und der Verschluss gegen die Kraft der Schließfeder nach hinten bewegt wird.
Ist der Durchladehebel 20 maximal in Richtung 98 bewegt, befindet er sich in seiner
hinteren Endstellung. Die Bewegung des Durchladehebels in Richtung 98 entspricht der
Bewegung in Richtung Schaft.
[0073] Die erste und zweite Führungskulisse weist zudem jeweils eine Aussparung zum Arretieren
des Durchladehebels 20 auf, sodass der Durchladehebel 20 linksseitig oder rechtsseitig
am Waffengehäuse 10 arretierbar ist. Wird der Durchladehebel 20 von seiner hinteren
Position um die Rotationsachse des Durchladerohrs 21 gedreht, so kann er in einer
ersten Aussparung sicher gehalten werden.
[0074] Der ersten Aussparung 14 gegenüberliegend, also auf der rechten Seite des Waffengehäuses,
ist eine zweite Aussparung 15 vorgesehen, welche den Durchladehebel 20 arretieren
lässt, sollte er in der zweiten Führungskulisse geführt sein.
[0075] Die Aussparungen 14, 15 sind in der Ausnehmung 13 vorgesehen, also derjenigen Ausnehmung,
die die erste Führungskulisse 11 mit der zweiten Führungskulisse 12 verbindet. Anders
ausgedrückt sind die Aussparungen 14, 15 Teil der ersten Ausnehmung 13.
[0076] Die Aussparungen 14, 15 weisen eine sich jeweils in Richtung 99, also in Längsrichtung
nach vorne, weisende halbkreisförmige Erstreckung auf. Die Bewegung des Durchladehebels
in Richtung 99 entspricht der Bewegung in Richtung Mündung 50.
[0077] Die erste und zweite Aussparung 14, 15 sind demnach durch einen Gehäuseabschnitt
16 im Oberteil des Waffengehäuses 10 voneinander getrennt. Gemäß dieser Ausführungsform
überragt der Gehäuseabschnitt 16 die beiden Aussparungen 14, 15 in Richtung 98, also
in Richtung des Schafts.
[0078] Das Waffengehäuse 10 weist an seiner Oberseite ferner eine Profilschiene 30 auf,
die für die Montage von Zubehörteilen vorgesehen ist. Am vorderen Ende der Profilschiene
30 ist eine Sicherungsvorrichtung 40 mit einem Sicherungselement 41 vorgesehen. Die
Sicherungsvorrichtung 40 ist gemäß dieser Ausführung integraler Bestandteil der Profilschiene
30. Insofern handelt es sich um eine "verlängerte" Picatinny-Schiene. Die Sicherungsvorrichtung
40 kann aber auch als ein separates Bauteil vorgesehen sein. So ist es denkbar, die
Sicherungsvorrichtung 40 als ein modulares Zubehörteil vorzusehen, das am vorderen
Ende einer bekannten Picatinny-Schiene montiert wird.
[0079] Das Sicherungselement 41 ist als ein zylindrischer Stift ausgeführt, der an der Stirnseite
42 der Sicherungsvorrichtung 40 bzw. der Profilschiene 30 angeordnet ist. Das Sicherungselement
41 ist von einer ersten Position in eine zweite Position und umgekehrt verbringbar,
wobei das Sicherungselement 41 in der ersten Position die Überführung des Durchladehebels
20 aus der ersten Führungskulisse in die zweite Führungskulisse 12 oder umgekehrt
verhindert, und in der zweiten Position diese Überführung zulässt. Die Sicherungsvorrichtung
40 ist zudem dazu eingerichtet, das Sicherungselement 41 in der ersten Position und
in der zweiten zu halten.
[0080] Hierzu ist das Sicherungselement 41 längsbeweglich angeordnet und federgelagert (nicht
dargestellt). Die Sicherungsvorrichtung 40 umfasst ferner ein Getriebe (nicht dargestellt),
das mit der Feder derart zusammenwirkt, dass das Sicherungselement 41 in der ersten
Position und in der zweiten Position ohne Einwirkung einer äußeren Kraft haltbar ist.
[0081] Fig. 1 zeigt das Sicherungselement 41 in der ersten Position. In dieser ist es nicht
möglich den Durchladehebel 20 von der ersten Führungskulisse 11 in die zweite Führungskulisse
12 umzulegen.
[0082] Soll der Durchladehebel 20 umgelegt werden, so betätigt ein Nutzer das Sicherungselement
41 in Richtung 98 bis es einrastet. Das Sicherungselement 41 ist nun in der zweiten
Position. Der Durchladehebel kann nun umgelegt werden. Danach kann das Sicherungsmittel
41 durch erneutes Drücken in Richtung 98 von der zweiten Position in die erste Position
überführt werden.
[0083] Das Waffengehäuse 10 weist ferner zumindest eine Gegenrast zum Einrasten eines Rastelements
des Durchladehebels auf. Ist der Durchladehebel 20 mit seinem Rastelement in der Gegenrast
eingerastet, so ist das Durchladerohr 21 am Waffengehäuse 20 festgelegt und bewegt
sich während einer Bewegung des Verschlusses nicht mit. Die Gegenrast ist gemäß dieser
Ausführungsform durch eine zweite Ausnehmung 17 und eine dritte Ausnehmung 18 des
Waffengehäuses 10 gebildet. Die zweite Ausnehmung 17 ist in Verlängerung der ersten
Führungskulisse 11 nach vorne und damit axial zwischen Mündung 50 und der ersten Führungskulisse
11 angeordnet.
[0084] Die zweite Ausnehmung 17 weist eine sich in Längsrichtung erstreckende rechteckige
Form auf, wobei die obere Begrenzung der zweiten Ausnehmung 17 und die obere Begrenzung
der ersten Führungskulisse eine gerade Linie bilden. Die dritte Ausnehmung 18 wird
durch das Waffengehäuse verdeckt. Sie ist symmetrisch zur zweiten Ausnehmung 17 auf
der rechten Seite des Waffengehäuses 10 angeordnet.
[0085] In der gezeigten Position des Durchladehebels 20 ist das Rastelement des Durchladehebels
20 in der dritten Ausnehmung 18 eingerastet.
[0086] Der Durchladehebel 20 ist innerhalb des Durchladerohrs verschwenkbar an einer Feder
gelagert. Zum Lösen bzw. Entriegeln der Rastnase aus der dritten Ausnehmung wird das
Griffstück nach hinten bewegt. Der Durchladehebel 20 ist derart im Durchladerohr angeordnet,
dass eine Bewegung nach hinten zunächst eine Schwenkbewegung um eine vertikale Achse
bewirkt, wodurch die Rastnase aus der dritten Ausnehmung 18 genommen wird.
[0087] Wie bereits erwähnt, zeigt Fig. 1 den Durchladehebel in der vorderen Endstellung.
Anhand der nachfolgenden Figuren 2 bis 10 wird das Umlegen des Durchladehebels 20
aus der ersten Führungskulisse 11 in die zweite Führungskulisse 12 erläutert. Die
nachfolgenden Figuren 2 bis 10 stellen zeitlich aufeinander folgende Momentaufnahmen
dar.
[0088] Fig. 2 repräsentiert eine zweite Momentaufnahme und zeigt den Durchladehebel 20 bzw.
das Griffstück 22 in der ersten Führungskulisse 11 in seiner hinteren Endstellung.
Die Schließfeder des Verschlusses ist nun maximal gestaucht. Die Hand des Nutzers,
die das Griffstück 22 hält ist nicht dargestellt.
[0089] Fig. 3 repräsentiert eine dritte Momentaufnahme. Der gespannte Durchladehebel 20
ist nach einer Schwenkbewegung nach rechts und Bewegung nach vorne 99 in der ersten
Aussparung 14 eingerastet. Die erste Aussparung 14 umgibt den Durchladehebel 20, sodass
er aus der ersten Aussparung 14 nicht nach unten rutschen kann. Der Nutzer kann das
Griffstück loslassen.
[0090] Fig. 4 repräsentiert eine vierte Momentaufnahme. Der gespannte Durchladehebel 20
ist unverändert in der ersten Aussparung 14 eingerastet. Jedoch ist nun der Sicherungsstift
41 der Sicherungsvorrichtung 40 von der ersten Position entlang der Pfeilrichtung
98 in die zweite Position verbracht worden. Hierzu hat der Nutzer mit der Hand den
Sicherungsstift 41 bis zum Einrasten eingedrückt. Der Sicherungsstift wird von der
Sicherungsvorrichtung in zweiten Position gehalten. In der zweiten Position des Sicherungsstiftes
41 ist nun ein Umlegen des Durchladehebels 20 möglich.
[0091] Fig. 5 repräsentiert eine fünfte Momentaufnahme. Der Durchladehebel 20 bzw. das Griffstück
22 ist aus der ersten Aussparung 14 in Richtung 98 herausgeführt und wird nun nach
rechts umgelegt.
[0092] Fig. 6 zeigt eine sechste Momentaufnahme, die den Durchladehebel 20 bzw. das Griffstück
22 mittig zeigt, also zwischen Gehäuseabschnitt 16 und Sicherungselement 41.
[0093] Fig. 7 zeigt eine siebte Momentaufnahme. Der Durchladehebel 20 bzw. das Griffstück
22 ist nun teilweise nach rechts umgelegt. In dieser Momentaufnahme wird das Griffstück
22 noch von Hand im Bereich der zweiten Aussparung 15 gehalten.
[0094] Fig. 8 zeigt eine achte Momentaufnahme. Der durch das Waffengehäuse 10 verdeckte
Durchladehebel 20 bzw. das Griffstück 22 sind nun in der zweiten Führungskulisse 12
in der hinteren Endstellung, analog zu Position des Durchladehebels 20 in Fig. 2.
[0095] Fig. 9 zeigt eine neunte Momentaufnahme. Der Sicherungsstift 41 wurde aus der zweiten
Position zurück in die erste Position überführt.
[0096] Fig. 10 zeigt eine zehnte Momentaufnahme. Diese Ansicht zeigt das Waffengehäuse 10
bzw. die Selbstladefeuerwaffe 100 von der rechten Seite. Der Durchladehebel ist nun
innerhalb der zweiten Führungskulisse 12 in seiner vorderen Endstellung. Die Rastnase
des Durchladehebels 20 ist in der gegenüberliegenden zweiten Ausnehmung 17 eingerastet.
[0097] Das Umlegen des Durchladehebels 20 aus der ersten Führungskulisse 11 über die erste
Ausnehmung 13 in die zweite Führungskulisse 12 ist nun erfolgt. Das Umlegen des Durchladehebels
20 von rechts nach links erfolgt auf sinngemäße Art und Weise.
[0098] An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die vorstehend erläuterten Schritte
auch in einer anderen Abfolge durchgeführt werden können. So ist das Überführen der
Sicherungsvorrichtung von der ersten Position in die zweite Position (Fig. 4) auch
zu einem anderen Zeitpunkt möglich, beispielsweise zum Zeitpunkt der Momentaufnahme
gemäß Fig. 1. Das Ablegen des Durchladehebels in der Aussparung 14 ist nicht erforderlich.
Das Umlegen kann auch ohne Einrastung in die jeweilige Aussparung 14 bzw. 15 erfolgen.
Es ist jedoch zweckmäßig den Durchladehebel 20 in die jeweilige Aussparung 14 bzw.
15 einrasten zu lassen, wenn der Sicherungsstift 41 zuvor noch nicht in die zweite
Position überführt wurde.
[0099] Fig. 11 zeigt die Durchladevorrichtung in einer Explosionsansicht. Die Durchladevorrichtung
umfasst demnach einen im Wesentlichen L-förmigen Durchladehebel 20, der an einem seiner
Schenkelenden ein profiliertes Griffstück 22 und an seinem anderen Schenkelende ein
als Rastnase ausgeführtes Rastelement 23 aufweist. Die Rastnase ist nach vorne, also
in Richtung 99 gerichtet.
[0100] Der Durchladehebel 20 kann durch ein (in Fig. 11 verdecktes) Langloch seitlich in
das Durchladerohr 21 eingesetzt werden. Eine Schenkelfeder 24 wird derart angeordnet,
dass sie mit einem Schenkel am Durchladerohr 21 und mit dem anderen Schenkel im Durchladehebel
20 anliegt. Ein Stift 25, der durch die Wicklung der Schenkelfeder 24 und entsprechende
Bohrungen im Durchladehebel 20 und Durchladerohr 21 geführt ist, fixiert den Durchladehebel
20 am bzw. im Durchladerohr 21. Der Stift 25 bildet ferner diejenige Achse, um die
der Durchladehebel 20 gegen oder mit der Kraft bzw. des Moments der Schenkelfeder
24 schwenkbar ist. Die Schenkelfeder wird vorgespannt eingesetzt, so dass sie stets
ein Moment auf die Rastnase 23 in Richtung der dem Griffstück 22 gegenüberliegenden
zweiten bzw. dritten Ausnehmung 14, 15 ausübt. Dadurch wird stets ein sicheres Einrasten
des Durchladehebels 20 in der vorderen Endstellung ermöglicht. Gegen die Kraft der
Schenkelfeder 24 kann die Rastnase23 durch den Nutzer aus der entsprechenden Ausnehmung
14, 15 herausgeführt werden, um bspw. einen Durchladevorgang oder ein Umlegen des
Durchladehebels durchzuführen.
[0101] Das Durchladerohr weist an der dem verdeckten Langloch gegenüberliegenden Seite ein
weiteres Langloch 26 und ein offenes Langloch 27 auf, welche durch einen Steg 28 getrennt
sind. Durch das sich in Längsrichtung erstreckende Langloch 26 hindurch kann ein Teil
des Durchladehebels 20 bewegt werden. Das Langloch 26 stellt, anders ausgedrückt,
einen Schwenkradius zum Schwenken des Durchladehebels 20 bereit. Durch das Langloch
27 kann die Rastnase 23 in die zweite oder dritte Ausnehmung 14 bzw. 15 greifen. Am
Steg 28 kann ein Bereich 29 des Durchladehebels 20 zum Anliegen kommen.
[0102] Fig. 12 zeigt Durchladehebel 20 und Durchladerohr 21 in einem zusammengesetzten Zustand
in einer perspektivischen Ansicht. Zu erkennen sind zudem das Griffstück 22, der Stift
25, die Langlöcher 26, 27 sowie der Steg 28.
[0103] Fig. 13 zeigt eine Draufsicht des Waffengehäuses 10 sowie die in Fig. 11 und 12 näher
beschriebene Durchladevorrichtung in einem Schnitt. Links des Waffengehäuses ist die
erste Führungskulisse 11 sowie in deren Verlängerung die zweite Ausnehmung 17 angeordnet.
Rechts des Waffengehäuses ist die zweite Führungskulisse 12 sowie in deren Verlängerung
die dritte Ausnehmung 18 angeordnet. Der Durchladehebel 20 ist in der ersten Führungskulisse
11 geführt und befindet sich in seiner vorderen Endstellung. Die Rastnase 23 des Durchladehebels
20 ist in der dritten Ausnehmung 18 eingerastet.
[0104] Hierzu wird die Rastnase 23 von dem Federmoment der nicht dargestellten Schenkelfeder
hindurch das Langloch 27 des Durchladerohrs 21 gedrückt. Die Rastnase 23 greift durch
das Langloch 27 hindurch in die Ausnehmung 18 und liegt an einer Begrenzung der Ausnehmung
18 an. Somit ist der Durchladehebel 20 und damit das Durchladerohr 21 am Waffengehäuse
10 festgelegt. Der Durchladehebel ist um die Achse des Stiftes 25 verschwenkbar und
kann durch Verschwenken des Griffstücks entriegelt werden.
[0105] Fig. 14 zeigt den Durchladehebel der Fig. 13 in einem entriegelten Zustand. Hierzu
wurde das Griffstück 22 zunächst in Pfeilrichtung 97 um die Achse des Stifts 25 verschwenkt
und anschließend in Richtung 98 bewegt. Gut zu erkennen in dieser Ansicht ist, dass
sich die dritte Ausnehmung 18 an der Waffenaußenseite nach hinten länger erstreckt,
als an der Waffeninnenseite. Mit anderen Worten weist die dritte Ausnehmung 18 einen
trapezförmigen Querschnitt auf. Dieses sich von außen nach innen verjüngende Profil
bewirkt ein sicheres Einrasten der Rastnase 23 und erschwert ein ungewolltes entriegeln
der Rastnase 23 im verriegelten Zustand. Die zweite Ausnehmung 17 weist eine dementsprechende
Geometrie, d.h. ebenfalls einen trapezförmigen Querschnitt auf.
[0106] Fig. 15 zeigt den Ausschnitt der Fig. 13 in einem Vertikalschnitt. Durchladehebel
20 und Durchladerohr 21 befinden sich demnach in der vorderen Endposition in einem
nicht verriegelten Zustand. In dieser Ansicht gut zu erkennen ist, dass das Sicherungselement
41 die erste Ausnehmung 13 in axialer Richtung vollständig und den Gehäuseabschnitts
16 des Waffengehäuses 10 zumindest teilweise überdeckt. Es ist aber auch denkbar,
ein Sicherungselement vorzusehen, dass die Ausnehmung 13 lediglich zu einem Teil überdeckt.
So ist es bei entsprechender Dicke des Durchladehebels 20 ausreichend, wenn das Sicherungselement
41 die Ausnehmung 13 lediglich zur Hälfte oder lediglich zu zwei Dritteln oder in
einem dazwischen liegenden Bereich überdeckt.
[0107] Fig. 16 bis 19 zeigen das Waffengehäuse 10 bzw. die Selbstladefeuerwaffe 100 in einer
vollständigen Ansicht, wobei Fig. 16 und 18 eine Perspektive der linken Seite bzw.
eine Perspektive der rechten Seite und Fig. 17 und 19 eine Seitenansicht der linken
bzw. der rechten Seite der Selbstladefeuerwaffe zeigen.
[0108] Der Durchladehebel 20 bzw. das Griffstück 22 ist in der ersten Führungskulisse geführt
und befindet sich in der vorderen Endstellung im eingerasteten Zustand. Die verlängerte
Picatinny-Schiene 30 umfasst die Sicherungsvorrichtung 40 mit einem Sicherungsstift
41, der sich in der ersten Position befindet. In dieser Position ist das Umlegen des
Durchladehebels 20 bzw. des Griffstücks 22 nicht möglich. In Verlängerung der ersten
Führungskulisse 11 ist die zweite Ausnehmung 17 angeordnet. Der Sicherungsstift 41
überragt hierzu die Ausnehmung 13, welche die erste Führungskulisse 11 mit der zweiten
Führungskulisse 12 verbindet. Der Mündung 50 gegenüberliegend ist der Schaft 60 angeordnet.
Im Übrigen wird auf die Ausführungen zu Fig. 1 verwiesen.
[0109] Fig. 20 schließlich zeigt die Selbstladefeuerwaffe 100 bzw. das Waffengehäuse 10
der Fig. 17, jedoch ohne Durchladehebel. So ist gut zu erkennen, dass die erste Führungskulisse
11 und die zweite Ausnehmung 17 achssymmetrisch und darüber hinaus fluchtend zueinander
angeordnet sind. Endsprechendes gilt für die zweite Führungskulisse 12 und die dritte
Ausnehmung 18.
[0110] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich für den Fachmann im Rahmen der
nachfolgenden Ansprüche sowie beigefügten Zeichnungen.