[0001] Die Erfindung betrifft eine Drossel mit zumindest einer Wicklung mit jeweils zwei
Anschlüssen und einem mit einem Luftspalt versehenen Magnetkern, welcher Magnetkern
aus einer Vielzahl übereinander gestapelter Bleche aufgebaut ist.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung bzw. zum Zusammenbau
einer solchen Drossel.
[0003] Eine Drossel ist eine Spule bzw. Induktivität zur Begrenzung von Strömen in elektrischen
Leitungen, zur Zwischenspeicherung von Energie, zur Impedanzanpassung oder zur Filterung.
Insbesondere in leistungsstärkeren elektrischen Geräten werden derartige Drosseln
mit Magnetkern für verschiedene Funktionen eingesetzt. Zur Vermeidung der Sättigung
weist der Magnetkern einen Luftspalt auf.
[0004] Derartige Drosseln werden beispielsweise bei Wechselrichtern, insbesondere Photovoltaik-Wechselrichtern,
im Leistungsteil, beispielsweise als Ausgangsfilterdrosseln, eingesetzt. Auch bei
Schweißgeräten, Batterieladegeräten aber auch anderen elektrischen Geräten werden
solche Drosseln eingesetzt.
[0005] Drosseln, deren Magnetkern aus einer Vielzahl übereinander gestapelter Bleche, insbesondere
aus Eisen oder einem anderen magnetischen Material, besteht, werden üblicherweise
durch Verschrauben des Blechpakets mit Hilfe von Schrauben und Druckplatten hergestellt
und montiert. Zusätzlich wird oft eine sogenannte Luftspaltplatte aus nicht magnetischem
Material in den Schenkeln des Magnetkerns beigelegt, um einen definierten Luftspalt
realisieren zu können. Der Arbeitsaufwand und somit die Arbeitskosten für die Montage
der Bleche des Magnetkerns ist bei der Herstellung und Montage der Drossel sehr hoch.
Zusätzlich fallen Kosten für die Schrauben, Druckplatten und die Luftspaltplatte an.
[0006] In der
WO 2018/33451 A1 wird eine Gegentakt-Leistungsdrossel beschrieben, bei der zur Verringerung von magnetischen
Streufeldern zumindest zwei Drosseleinheiten über einen magnetischen Shunt miteinander
verbunden sind. Für den Zusammenbau der Drosseln ist eine Verschraubung notwendig.
[0007] In der
DE 20 2015 102 905 U1 wird ein Spulenkörper für einen Transformator geschützt, der stirnseitig an den Flanschbereichen
Rastelemente enthält, an denen weitere Spulenkörper mechanisch aneinander gekoppelt
werden können. Auf den Aufbau der einzelnen Spulenkörper wird im Detail nicht eingegangen.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung einer Drossel und
eines Verfahrens zur Herstellung einer solchen Drossel, wodurch eine Drossel möglichst
rasch und einfach und möglichst ohne zusätzliche Teile hergestellt bzw. aufgebaut
werden kann. Nachteile bekannter Drosseln, welche mit relativ großem Aufwand hergestellt
werden müssen, sollen vermieden oder zumindest reduziert werden.
[0009] Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch eine oben genannte Drossel, wobei
ein Spulenkörper zur Aufnahme der zumindest einen Wicklung vorgesehen ist, welcher
Spulenkörper aus zumindest zwei Teilen besteht, welche werkzeuglos miteinander verbindbar
sind, und wobei weiters eine Grundplatte zur Aufnahme der Bleche des Magnetkerns vorgesehen
ist, welche Grundplatte mit dem Spulenkörper werkzeuglos verbindbar ist. Erfindungsgemäß
wird ein Spulenkörper aus zumindest zwei Teilen und ein Grundkörper geschaffen, welche
die zumindest eine Wicklung und die Bleche des Magnetkerns halten und werkzeuglos
miteinander verbunden werden können. Die Bleche des Magnetkerns werden durch die Teile
des Spulenkörpers und die Grundplatte in der gewünschten Position gehalten, ohne dass
Befestigungsschrauben und entsprechendes Werkzeug notwendig ist. Gleichzeitig werden
die Teile des Spulenkörpers und die Grundplatte so gestaltet, dass der gewünschte
Luftspalt im Magnetkern eingehalten wird, ohne dass die Anordnung einer eigenen Luftspaltplatte
erforderlich ist. Somit kann die Drossel besonders rasch und einfach hergestellt bzw.
zusammengebaut werden. In Abhängigkeit der Gestaltung der Teile des Spulenkörpers
und der Grundplatte kann gegebenenfalls auch ein Zerlegen der Drossel ermöglicht werden.
Dabei erfolgt die Zerlegung vorzugsweise ebenfalls werkzeuglos. Häufig werden zusammengebaute
Drosseln aber in ein Lack- oder Harzbad getaucht, um diese zu isolieren und vor allem
die Bleche des Magnetkerns vor Korrosion zu schützen. In diesem Fall ist eine Zerlegung
der Drossel nicht vorgesehen und auch nicht erwünscht.
[0010] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen die zumindest zwei Teile des Spulenkörpers
Rastelemente zur werkzeuglosen Verbindung der zumindest zwei Teile des Spulenkörpers
auf. Durch entsprechende konstruktive Gestaltung der Rastelemente kann eine einfache
und rasche werkzeuglose Verbindung der zumindest zwei Teile des Spulenkörpers nach
der Aufnahme der zumindest einen Wicklung der Drossel erzielt werden. Gegebenenfalls
kann auch wieder eine Trennung der zumindest zwei Teile des Spulenkörpers erzielt
werden. Die Rastelemente können aber auch so gestaltet werden, dass nur eine einmalige
Verbindung der Teile des Spulenkörpers zulässig ist.
[0011] Auch die Grundplatte der Drossel und die zumindest zwei Teile des Spulenkörpers weisen
bevorzugt Rastelemente zur werkzeuglosen Verbindung der Grundplatte mit dem Spulenkörper
auf. Auf diese Weise kann der aus den übereinandergestapelten Blechen bestehende Magnetkern
ohne die Verwendung zusätzlicher Befestigungselemente, wie Befestigungsschrauben,
in der richtigen Position zusammengebaut und nach der Verbindung der Grundplatte mit
dem Spulenkörper in dieser Position gehalten werden. Auch hier kann gegebenenfalls
auch wieder eine Trennung der Grundplatte vom Spulenkörper ermöglicht werden oder
eine unlösbare Verriegelung erzielt werden.
[0012] Die Rastelemente können beispielsweise jeweils durch eine Rastnase und durch eine
Öffnung bzw. einen Vorsprung zur Aufnahme der Rastnase gebildet sein. Dies stellt
eine einfache Realisierung einer werkzeuglosen Verbindung dar.
[0013] Idealerweise bestehen der Spulenkörper und die Grundplatte aus Kunststoff, welcher
keinen Einfluss auf das Magnetfeld der Drossel besitzt und eine elektrische Isolierung
zwischen dem Magnetkern und der zumindest einen Wicklung bewirkt. Somit lassen sich
die Bestandteile der Drossel einfach und kostengünstig herstellen. Die entsprechenden
Rastelemente zur Verbindung der Teile des Spulenkörpers sowie zur Verbindung der Grundplatte
mit dem Spulenkörper werden vorzugsweise gleich bei der Herstellung der Teile des
Spulenkörpers und der Grundplatte vorgesehen, sodass keine aufwändige nachträgliche
Bearbeitung der Bestandteile notwendig ist. Bei der Auswahl des Kunststoffes ist auf
eine leichte Verarbeitbarkeit zu achten und auf bestimmte Eigenschaften, wie Temperaturbeständigkeit
oder Flammschutzeigenschaften. Beispielsweise eignet sich Polyamid für die Herstellung
des Spulenkörpers und der Grundplatte.
[0014] Dabei sind der Spulenkörper und die Grundplatte vorzugsweise in einem Spritzgießverfahren
oder 3D-Druckverfahren hergestellt. Dadurch können auch komplexere Geometrien der
Bestandteile der Drossel rasch und zumindest bei höheren Stückzahlen auch kostengünstig
hergestellt werden.
[0015] Wenn die Grundplatte Stifte enthält, und die Bleche zum Aufbau des Magnetkerns entsprechende
Öffnungen aufweisen, können zur Bildung des Magnetkerns die Bleche einfach und vor
allem werkzeuglos auf den Stiften übereinander gestapelt werden.
[0016] Die Stifte der Grundplatte weisen vorzugsweise Versteifungsrippen auf. Derartige
Versteifungsrippen verleihen den Stiften auch bei geringer Materialstärke die notwendige
Stabilität und sorgen für die richtige Position der Bleche des Magnetkerns, indem
die Öffnungen in den Blechen entsprechend an die Kontur der Stifte im Querschnitt
angepasst werden.
[0017] Der Magnetkern kann aus einem E-förmigen Teil und einem I-förmigen Teil bestehen,
wobei zwischen den freien Enden des E-förmigen Teils und dem I-förmigen Teil der Luftspalt
gebildet ist. Je nach Ausführungsform der Drossel können auf einem oder allen Schenkeln
des E-förmigen Magnetkerns Wicklungen angeordnet werden, welche das entsprechende
Magnetfeld hervorrufen.
[0018] An zumindest einem Teil des Spulenkörpers ist ein Rand zur Bildung des Luftspalts
angeordnet. Durch einen solchen Rand an zumindest einem Teil des Spulenkörpers kann
ein definierter Luftspalt festgelegt und eingehalten werden, ohne dass eine Luftspaltplatte
als eigener Bestandteil der Drossel notwendig ist. Somit wird die Herstellung der
Drossel bzw. deren Zusammenbau noch weiter vereinfacht.
[0019] Wenn in der Grundplatte Öffnungen zur Durchführung der Anschlüsse der zumindest einen
Wicklung angeordnet sind, resultiert eine rasche und einfache Montage der Drossel
auf einer Leiterplatte oder dgl. mit einer einfachen elektrischen Kontaktierung der
Anschlüsse der Drossel. Die Anschlüsse der vorgefertigten Wicklungen ragen durch diese
Öffnungen in der Grundplatte und können rasch und einfach an Kontaktflächen auf einer
Leiterplatte angelötet oder über Klemmverbindungen angeschlossen werden.
[0020] Ein Teil des Spulenkörpers enthält gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung Elemente
zum Aufsetzen der zumindest einen Wicklung. Dadurch kann die zumindest eine vorgefertigte
Wicklung rasch an diesen Elementen angeordnet und die Drossel schnell und vor allem
werkzeuglos hergestellt werden. Vorzugsweise sind zusätzliche Zentrierelemente vorgesehen,
welche die zumindest eine Wicklung entsprechend zentrieren und deren gewünschte Lage
festlegen.
[0021] Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch ein oben genanntes Verfahren
zur Herstellung einer Drossel, welches die folgenden Schritte beinhaltet:
- a) Aufsetzen und Zentrieren der zumindest einen Wicklung am ersten Teil des Spulenkörpers;
- b) Werkzeugloses Verbinden des ersten Teils des Spulenkörpers mit dem zweiten Teil
des Spulenkörpers;
- c) Einschieben und Stapeln der Bleche des Magnetkerns in den Spulenkörper;
- d) Werkzeugloses Verbinden der Grundplatte mit dem Spulenkörper. Somit kann die Drossel
rasch, einfach und werkzeuglos hergestellt werden, ohne dass zusätzliche Befestigungselemente,
wie Befestigungsschrauben, Druckplatten oder Luftspaltplatten notwendig sind. Neben
dem geringeren Herstellungsaufwand können auch die Materialkosten gesenkt werden.
Zu den weiteren Vorteilen wird auf die obige Beschreibung der Drossel verwiesen.
[0022] Vorteilhafterweise wird vor dem werkzeuglosen Verbinden der Grundplatte mit dem Spulenkörper
die Grundplatte mit den Stiften durch die Öffnungen in den Blechen bewegt. Dadurch
kann der Magnetkern ohne den Einsatz von Befestigungsschrauben zusammengebaut und
in seiner gewünschten Position gehalten werden. Vorteilhafterweise wird das werkzeuglose
Verbinden des ersten Teils des Spulenkörpers mit dem zweiten Teil des Spulenkörpers
und das werkzeuglose Verbinden der Grundplatte mit dem Spulenkörper durch Einschnappen
von Rastnasen in entsprechende Öffnungen an den Teilen des Spulenkörpers und der Grundplatte
erledigt.
[0023] Wenn die zusammengebaute Drossel in ein Lackbad, insbesondere ein Bad aus wasserbasiertem
Lack, getaucht und vorzugsweise bei höherer Temperatur, insbesondere 100°C bis 150°C,
getrocknet wird, kann die Drossel isoliert und vor Umwelteinflüssen und Korrosion
geschützt werden. Dabei können lösungsmittelbasierte Lacke zur Anwendung kommen. Darüber
hinaus kann die zusammengebaute Drossel auch mit Harzen überzogen oder eingegossen
werden.
[0024] Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen, welche eine Ausführungsform
der Erfindung zeigen, auf die sie nicht beschränkt sein soll, näher erläutert. Darin
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemäß aufgebaute Drossel mit einem
E-förmigen Magnetkern; und
- Fig. 2-8
- verschiedene Ansichten auf die Drossel gemäß Fig. 1 in verschiedenen Herstellungsstadien.
[0025] In Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemäß aufgebaute Drossel
1 mit einem E-förmigen Magnetkern 5 dargestellt. Die dargestellte Drossel 1 beinhaltet
drei Wicklungen 2 mit jeweils zwei Anschlüssen 3, 4. Der Magnetkern 5 ist aus einer
Vielzahl übereinander gestapelter Bleche 7, insbesondere aus Eisen oder einer Eisenlegierung,
aufgebaut. Der Magnetkern 5 besteht aus einem E-förmigen Teil 5' und einem I-förmigen
Teil 5'', wobei zwischen den freien Enden der Schenkel des E-förmigen Teils 5' und
dem I-förmigen Teil 5" ein Luftspalt 6 mit einer definierten Breite angeordnet ist.
Auf den Schenkeln des E-förmigen Teils 5" des Magnetkerns 5 sind die drei Wicklungen
2 angeordnet, welche bei Stromfluss durch die Wicklungen 2 ein entsprechendes Magnetfeld
hervorrufen. Erfindungsgemäß ist ein Spulenkörper 8, vorzugsweise aus Kunststoff,
zur Aufnahme der Wicklungen 2 vorgesehen. Um die Anordnung der Wicklungen 2 und danach
deren Halt zu gewährleisten, ist der Spulenkörper 8 aus zumindest zwei Teilen 9, 10
aufgebaut, welche werkzeuglos miteinander verbindbar sind. Weiters ist eine Grundplatte
11, vorgesehen, welche ebenfalls vorzugsweise aus Kunststoff besteht und zur Aufnahme
der Bleche 7 des Magnetkerns 5 dient. Die Grundplatte 11 ist mit dem Spulenkörper
8 bzw. zumindest einem Teil 9, 10 des Spulenkörpers werkzeuglos verbindbar. Zur werkzeuglosen
Verbindung der zumindest zwei Teile 9, 10 des Spulenkörpers 8 sind vorzugsweise Rastelemente
12, 13 angeordnet (siehe Figuren 2 bis 8). Auch zur werkzeuglosen Verbindung der Grundplatte
11 mit dem Spulenkörper 8 dienen vorzugsweise entsprechende Rastelemente 14, 15 (siehe
Figuren 2 bis 8).
[0026] Die Grundplatte 11 enthält vorzugsweise Stifte 16, an welchen die Bleche 7 zum Aufbau
des Magnetkerns 5 mit entsprechenden Öffnungen 17 übereinander gestapelt werden können.
[0027] Die Stifte können Versteifungsrippen 24 aufweisen (siehe Fig. 7). In der Grundplatte
11 können weiters Öffnungen 19 zur Durchführung der Anschlüsse 3, 4 der Wicklungen
2 angeordnet sein.
[0028] Die dargestellte Drossel 1 kann sehr einfach und rasch werkzeuglos zusammengebaut
bzw. hergestellt werden, ohne dass Befestigungsschrauben, Druckplatten oder Luftspaltplatten
erforderlich sind.
[0029] Anhand der Figuren 2 bis 8 wird das Herstellungsverfahren der Drossel gemäß Fig.
1 näher beschrieben.
[0030] In Fig. 2 ist ein Teil 9 des Spulenkörpers 8 dargestellt, der zur Aufnahme der Wicklungen
2 dient. Der Teil 9 des Spulenkörpers ist vorzugsweise aus Kunststoff im Spritzgießverfahren
oder 3D-Druckverfahren hergestellt. Neben den Elementen 20 zur Aufnahme der Wicklungen
2 sind Rastelemente 12, 15 zur Verbindung mit dem zweiten Teil 10 des Spulenkörpers
8 und zur Verbindung mit der Grundplatte 11 (siehe Figuren 4 und 8) angeordnet. Die
Rastelemente 12 zur Verbindung mit dem zweiten Teil 10 des Spulenkörpers 8 sind durch
entsprechende Rastnasen 22 gebildet. Das Rastelement 15 zur Verbindung des Teils 9
des Spulenkörpers 8 mit der Grundplatte 11 ist durch eine Öffnung 23 gebildet. Weiters
sind am Teil 9 des Spulenkörpers 8 Zentrierelemente 21 vorgesehen, durch welche die
Wicklungen 2 in der gewünschten Position zentriert und gehalten werden.
[0031] Fig. 3 zeigt den Teil 9 des Spulenkörpers 8 mit angeordneten Wicklungen 2. Die drei
Wicklungen 2 werden auf die Elemente 20 des Teils 9 aufgeschoben und durch die Zentrierelemente
21 (siehe Fig. 2) in der gewünschten Position gehalten. Die Anschlüsse 3, 4 der Wicklungen
2 ragen nach unten und können später beispielsweise an einer Leiterplatte angelötet
werden (nicht dargestellt).
[0032] Gemäß Fig. 4 wird der zweite Teil 10 des Spulenkörpers 8 mit dem Teil 9 werkzeuglos
verbunden. Zu diesem Zweck sind am Teil 10 Rastelemente 13 vorgesehen, welche zu den
Rastelementen 12 des ersten Teils 9 des Spulenkörpers 8 entsprechend komplementär
gestaltet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rastelemente 13 am Teil
10 des Spulenkörpers 8 zur Verbindung mit dem Teil 9 durch Öffnungen 23 bzw. Vorsprünge
gestaltet, in welche die als Rastnasen 22 ausgebildeten Rastelemente 12 des Teils
9 einschnappen. Zur Verbindung des Spulenkörpers 8 mit der Grundplatte 11 sind auch
am Teil 10 entsprechende Rastelemente 15, beispielsweise in Form einer Öffnung 23
oder eines Vorsprungs zur Aufnahme einer Rastnase 22 auf der Grundplatte 11 angeordnet.
[0033] Im Herstellungsstadium der Drossel 1 gemäß Fig. 5 sind die Bleche 7 zur Bildung des
E-förmigen Teils 5' des Magnetkerns 5 angeordnet. Zur Bildung eines Luftspalts zum
I-förmigen Teil 5" des Magnetkerns 5 weist der Teil 10 des Spulenkörpers 8 einen Rand
18 auf.
[0034] Werden gemäß Fig. 6 die Bleche 7 zur Bildung des I-förmigen Teils 5" des Magnetkerns
5 am Teil 10 des Spulenkörpers 8 angeordnet, gewährleistet der Rand 18 am Teil 10
die Einhaltung eines Luftspalts 6 zwischen dem E-förmigen Teil 5' und dem I-förmigen
Teil 5" des Magnetkerns 5 mit einer definierten Breite.
[0035] Fig. 7 zeigt eine Grundplatte 11 der erfindungsgemäßen Drossel, welche ebenfalls
bevorzugt aus Kunststoff im Spritzgießverfahren oder 3D-Druck hergestellt ist. Die
Grundplatte 11 weist Stifte 16 auf, welche bevorzugt Versteifungsrippen 24 besitzen.
Zusätzlich sind in der Grundplatte Öffnungen 19 zur Durchführung der Anschlüsse 3,
4 der Wicklungen 2 angeordnet. Die Versteifungsrippen 24 der Stifte 16 sind so gestaltet,
dass die Bleche 7 zur Bildung des Magnetkerns 5 mit entsprechenden Öffnungen 17 angeordnet
werden können.
[0036] In Fig. 8 ist dargestellt, wie die Grundplatte 11 mit den Teilen 9, 10 des Spulenkörpers
8 werkzeuglos verbunden wird. Dabei sind zur besseren Sichtbarkeit die Wicklungen
2 und Bleche 7 des Magnetkerns 5 ausgeblendet worden. Die Verbindung der Grundplatte
11 mit den Teilen 9, 10 des Spulenkörpers erfolgt über die Rastelemente 14, 15, welche
beispielsweise durch Rastnasen 22 und Öffnungen 23 gebildet sind. Mit Anordnung der
Wicklungen 2 und Bleche 7 des Magnetkerns 5 resultiert die Drossel 1 gemäß Fig. 1.
[0037] Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine rasche und werkzeuglose Herstellung einer
Drossel 1 mit zumindest einer Wicklung 2 und einem Magnetkern 5, der durch einen Luftspalt
6 unterbrochen ist, ohne zusätzliche Elemente.
1. Drossel (1) mit zumindest einer Wicklung (2) mit jeweils zwei Anschlüssen (3, 4) und
einem mit einem Luftspalt (6) versehenen Magnetkern (5), welcher Magnetkern (5) aus
einer Vielzahl übereinander gestapelter Bleche (7) aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spulenkörper (8) zur Aufnahme der zumindest einen Wicklung (2) vorgesehen ist,
welcher Spulenkörper (8) aus zumindest zwei Teilen (9, 10) besteht, welche werkzeuglos
miteinander verbindbar sind, und dass weiters eine Grundplatte (11) zur Aufnahme der
Bleche (7) des Magnetkerns (5) vorgesehen ist, welche Grundplatte (11) mit dem Spulenkörper
(8) werkzeuglos verbindbar ist.
2. Drossel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Teile (9, 10) des Spulenkörpers (8) Rastelemente (12, 13) zur
werkzeuglosen Verbindung der zumindest zwei Teile (9, 10) des Spulenkörpers (8) aufweisen.
3. Drossel (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (11) und die zumindest zwei Teile (9, 10) des Spulenkörpers (8) Rastelemente
(14, 15) zur werkzeuglosen Verbindung der Grundplatte (11) mit dem Spulenkörper (8)
aufweisen.
4. Drossel (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Rastelemente (12, 14) jeweils durch eine Rastnase (22) und die zweiten
Rastelemente (13, 15) durch eine Öffnung bzw. einen Vorsprung (23) zur Aufnahme der
Rastnase (22) gebildet sind.
5. Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper (8) und die Grundplatte (11) aus Kunststoff bestehen.
6. Drossel (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper (8) und die Grundplatte (11) in einem Spritzgießverfahren oder 3D-Druckverfahren
hergestellt sind.
7. Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (11) Stifte (16) enthält, und die Bleche (7) zum Aufbau des Magnetkerns
(5) entsprechende Öffnungen (17) aufweisen, sodass die Bleche (7) auf den Stiften
(16) übereinander stapelbar sind, wobei die Stifte (16) vorzugsweise Versteifungsrippen
(24) aufweisen.
8. Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnetkern (5) aus einem E-förmigen Teil (5') und einem I-förmigen Teil (5'')
besteht, wobei zwischen den freien Enden des E-förmigen Teils (5') und dem I-förmigen
Teil (5'') der Luftspalt (6) gebildet ist.
9. Drossel (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem Teil (9, 10) des Spulenkörpers (8) ein Rand (18) zur Bildung des
Luftspalts (6) angeordnet ist.
10. Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Grundplatte (11) Öffnungen (19) zur Durchführung der Anschlüsse (3, 4) der
zumindest einen Wicklung (2) angeordnet sind.
11. Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil (9) des Spulenkörpers (8) Elemente (20) zum Aufsetzen der zumindest einen
Wicklung (2) enthält, wobei vorzugsweise zusätzliche Zentrierelemente (21) zur Zentrierung
der zumindest einen Wicklung (2) vorgesehen sind.
12. Verfahren zur Herstellung einer Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
a) Aufsetzen und Zentrieren der zumindest einen Wicklung (2) am ersten Teil (9) des
Spulenkörpers (8);
b) Werkzeugloses Verbinden des ersten Teils (9) des Spulenkörpers (8) mit dem zweiten
Teil (10) des Spulenkörpers (8);
c) Einschieben und Stapeln der Bleche (7) des Magnetkerns (5) in den Spulenkörper
(8);
d) Werkzeugloses Verbinden der Grundplatte (11) mit dem Spulenkörper (8).
13. Verfahren zur Herstellung einer Drossel (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem werkzeuglosen Verbinden der Grundplatte (11) mit dem Spulenkörper (8) die
Grundplatte (11) mit den Stiften (16) durch die Öffnungen (17) in den Blechen (7)
bewegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das werkzeuglose Verbinden des ersten Teils (9) des Spulenkörpers (8) mit dem zweiten
Teil (10) des Spulenkörpers (8) und das werkzeuglose Verbinden der Grundplatte (11)
mit dem Spulenkörper (8) durch Einschnappen von Rastnasen (22) in entsprechende Öffnungen
(23) an den Teilen (9, 10) des Spulenkörpers (8) und der Grundplatte (11) erledigt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammengebaute Drossel (1) in ein Lackbad, insbesondere ein Bad aus wasserbasierten
Lack, getaucht und vorzugsweise bei höherer Temperatur, insbesondere 100°C bis 150°C,
getrocknet wird.