[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Saugschlauch für einen Staubsauger, wobei
der Saugschlauch herstellungsbedingt ein Innenprofil mit sich in regelmäßigen Abständen
wiederholenden Ausstülpungen und flachen Abschnitten aufweist. Das Innenprofil des
Saugschlauchs weist eine aufgeprägte Strömungsgeometrie zum Überströmen der Ausstülpungen
auf. Durch diesen Strömungseffekt können Verwirbelungen und Turbulenzen im Saugschlauch
erheblich reduziert und das Strömungsverhalten innerhalb des Saugschlauchs laminarer
und verlustärmer gestaltet werden. In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Saugschlauchs.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Im Bereich der Staubsauger sind Saugschläuche bekannt, die häufig eine Spiral- oder
Wellenform aufweisen. Bauartbedingt weisen diese Saugschläuche sich in regelmäßigen
Abständen wiederholende Ausstülpungen auf, wobei diese Ausstülpungen eine gewünschte
laminare, d.h. geschichtete Ausbildung der Luftströmung in dem Saugschlauch erschweren
können. Vielmehr führen die Ausstülpungen zu Verwirbelungen, die Turbulenzen in die
Luftströmung einbringen und nachteiligerweise zu Strömungs- und Energieverlusten führen
können. Diese Turbulenzen und Verluste können sich negativ auf die System- und/oder
Strömungseffizienz des Saugschlauches auswirken. Die Ausstülpungen im Saugschlauch
können auch als Rillen bezeichnet werden, wobei die Rillen zu den genannten Verlusten
im Saugschlauch führen können. Dabei kommt es insbesondere zu Reibungsverlusten im
Bereich einer Haupt-Luftströmung innerhalb des Saugschlauchs, die auf den Strömungswiderstand
zurückzuführen sind. In der Sekundärströmung innerhalb des Saugschlauchs treten dahingegen
vor allem Verluste über einen Energieeintrag in Querwirbel statt.
[0003] Saugschläuche umfassen insbesondere eine gewendelte Rille, wobei die Wendelsteigung
in der Regel konstant ist. Der Bereich zwischen den Rillengängen ist durchgehend flach
miteinander verbunden und wird im Kontext der vorliegenden Erfindung als "flacher
Abschnitt" bezeichnet. In einem horizontalen Schnitt durch den Saugschlauch durch
seine Achse ist auf der Schnittebene eine sich in regelmäßigen Abständen wiederholende
Struktur zu erkennen. Je eine Ausstülpung und ein flacher Abschnitt bilden vorzugsweise
eine Struktureinheit, wobei der Saugschlauch aneinander gereihte Struktureinheiten
umfasst. Bei der Überströmung dieser Ausstülpungen, die vorzugsweise lokal eine Querschnittsänderung
des Saugschlauchs darstellen, durch eine Haupt- bzw. Primärströmung des Luftstroms
innerhalb des Saugschlauchs kann es im Bereich dieser Ausstülpungen zu einer Wirbelbildung
kommen, die im Sinne er Erfindung bevorzugt auch als Sekundärströmung bezeichnet wird.
Die auftretenden Wirbel können nachteiligerweise zu einer Störung der Randschichten
der Luftströmung innerhalb des Saugschlauchs führen. Die Summe dieser einzelnen Wirbel,
sowie die durch die Wirbel weiter angefachten Turbulenzen können zu sehr hohen Strömungs-
und Energieverlusten führen, wenn man beispielsweise die Idealgeometrie eines glatten
Rohrs mit gleichen Dimensionen als Referenz betrachtet. Diese Verluste wirken sich
entsprechend merklich auf die System- und/oder Strömungseffizienz des Saugschlauches
aus.
[0004] Die Veränderung des Querschnitts der Strömungsgeometrie durch die Rillen senkrecht
zur Hauptströmung führt üblicherweise zu einer Sekundärströmung, die vorzugsweise
im Wesentlichen senkrecht zur Hauptströmung innerhalb der Luftströmung im Saugschlauch
gerichtet ist. Die Geschwindigkeiten der damit verbundenen Wirbel sind im Vergleich
zu den der Hauptströmung gering, aber wenn sie, wie beim Saugschlauch, stark in der
Anzahl vertreten sind, d.h. sich häufig wiederholen, können sie dem Strömungssystem
nicht unerheblich viel Energie entziehen. Die Wirbel, die sich vorzugsweise durch
die Querschnittsänderungen, die mit den Rillen bzw. Ausstülpungen einhergehen, können
in den Ausstülpungen oder Rillen eine spiralförmige Sekundärströmung bilden, die senkrecht
zur Hauptströmung der Luftströmung im Saugschlauch orientiert ist.
[0005] Um solche Wirbel oder Verwirbelungen zu vermeiden, ist im Stand der Technik vorgeschlagen
worden, die Ausstülpungen zumindest teilweise zu verfüllen. Beispielsweise schlägt
die
DE 10 2011 084 195 B4 vor, einen kompressiblen Schaum zur Füllung der Wellentäler des Schlauchprofils zu
verwenden. Nachteilig an der Füllung der Wellentäler kann es aber sein, dass sich
die an sich vorteilhaften mechanischen Eigenschaften der spiral- oder wellenförmigen
Saugschläuche, wie Robustheit und Stabilität, verschlechtern. Darüber hinaus können
sich die zumindest teilweise verfüllten Wellentäler bzw. Ausstülpungen noch leichter
mit Staub zusetzen, wodurch häufig die Wartung des Saugschlauchs erschwert wird.
[0006] Des Weiteren ist im Stand der Technik vorgeschlagen worden, auf der Innenseite des
Saugschlauchs Strömungskörper vorzusehen, um das Strömungsverhalten des Luft-Staubgemisches
im Saugschlauch zu verbessern. Allerdings ist das Einbringen solcher Strömungskörper
auf der Innenseite eines Saugschlauchs aufwändig und teuer und die nach Innen in den
Saugschlauch hineinragenden Strömungskörper verringern den Strömungsquerschnitt. Dadurch
kann ein so beschaffener Saugschlauch besonders leicht verstopfen.
[0007] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, die vorstehend
beschriebenen Mängel und Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und einen
Saugschlauch bereitzustellen, der eine hohe Flexibilität bei gleichzeitig hoher Verschleißfestigkeit
und Stabilität des Saugschlauchs aufweist und darüber hinaus leicht zu reinigen und
zu warten ist. Des Weiteren soll der bereitzustellende Saugschlauch günstige innere
Strömungseigenschaften aufweisen, so dass die Saugströmung möglichst verlustarm durch
den Saugschlauch hindurchströmen kann, um eine hohe System- und Strömungseffizienz
zu erreichen. Ein weiteres Anliegen der Erfindung besteht darin, ein Herstellungsverfahren
für einen solchen Saugschlauch anzugeben.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden sich in den
abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Erfindung:
[0009] Erfindungsgemäß ist ein Saugschlauch für einen Staubsauger vorgesehen. Der Saugschlauch
weist herstellungsbedingt ein Innenprofil mit sich in regelmäßigen Abständen wiederholenden
Ausstülpungen und flachen Abschnitten auf, wobei das Innenprofil eine aufgeprägte
Strömungsgeometrie zum Überströmen der Ausstülpungen aufweist. Die Ausstülpungen und
die flachen Abschnitte des Saugschlauchs werden besonders gut in den Figuren verdeutlicht.
Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der Saugschlauch spiral- oder wellenförmig
ausgebildet ist und dadurch besonders biegsam, aber auch verschleißfest und stabil
ausgebildet ist. Die spiral- oder wellenförmige Ausgestaltung kommt bei dem vorgeschlagenen
Saugschlauch dadurch zustande, dass der Saugschlauch Ausstülpungen und flache Abschnitte
aufweist, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Je eine Ausstülpung und
ein flacher Abschnitt können eine Struktureinheit des Saugschlauchs bilden, wobei
sich diese Struktureinheiten in regelmäßigen Abständen wiederholen und auf diese Weise
die Wellen- oder Spiralform des Saugschlauchs bilden. Es ist im Sinne der Erfindung
bevorzugt, dass der Saugschlauch als gewendelter Saugschlauch mit im Wesentlichen
konstanter Steigung der Ausstülpungen ausgebildet ist. Diese grundlegende Struktur
des Saugschlauchs wird vorzugsweise als «Wellen- oder Spiralform des Saugschlauchs»
bezeichnet.
[0010] Während des Betriebs des Staubsaugers wird ein Luft-Staubgemisch durch einen Unterdruck
im Innenraum des Staubsaugers durch den Saugschlauch eingesaugt. Dabei bildet sich
eine Luftströmung, die sich vorzugsweise primär von einem vorderen Bereich des Saugschlauchs
in Richtung des Hauptkörpers des Staubsaugers orientiert. Diese Luftströmung wird
im Sinne der Erfindung bevorzugt als Hauptströmung oder Primärströmung bezeichnet.
Im vorderen Bereich des Saugschlauchs kann der Saugschlauch mit einer Saug- oder Bodendüse
verbunden werden, um Staub einzusaugen. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt
sein, dass der vordere Bereich des Saugschlauchs mit einer Werkzeugmaschine verbunden
wird, um den bei Betrieb der Werkzeugmaschine entstehenden Staub einzusaugen und im
Inneren des Staubsaugers zu speichern.
[0011] Die Ausstülpungen oder Rillen stellen Querschnittsänderungen des Saugschlauchs dar.
Als Seiteneffekt dieser Querschnittsänderungen, die vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht
zur Hauptströmung verlaufen, entstehen in den Ausstülpungen die unerwünschten energieverzehrenden,
spiralförmigen Sekundärströmungen.
[0012] Die Luftströmung des Staub-Luftgemischs kann über die flachen Abschnitte des Innenprofils
vergleichsweise im Wesentlichen laminar und gleichförmig hinwegströmen. Im Bereich
der Ausstülpungen verbreitert sich jeweils der für die Luftströmung zu Verfügung stehende
Platz und es kann zu Verwirbelungen der Luftströmung, insbesondere der Sekundärströmung,
kommen. Um das Entstehen und die negativen Strömungseffekte der Ausstülpungen und
der damit verbundenen Verwirbelungen zu vermindern, wird im Kontext der vorliegenden
Erfindung vorgeschlagen, dass das Innenprofil des Saugschlauchs eine Strömungsgeometrie
aufweist, wobei sich gezeigt hat, dass die vorgeschlagene Strömungsgeometrie mit sich
regelmäßig abwechselnden Ausstülpungen und flachen Abschnitten vorteilhafterweise
dazu führt, dass die Ausstülpungen aerodynamisch überströmt werden können. Die Formulierung
«aerodynamisch überströmt werden» bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass
die Ausstülpungen mit minimalen Energieverlusten überströmt werden können. Dadurch
entstehen deutlich weniger Verwirbelungen und Turbulenzen innerhalb der Luftströmung
in dem Saugschlauch und die System- und Strömungseffizienz des vorgeschlagenen Saugschlauchs
wird erheblich erhöht, da Strömungs- und Druckverluste wesentlich verringert werden
können. Tests haben gezeigt, dass sich bei Vorsehung der Strömungsgeometrie weniger
Staub in den Ausstülpungen absetzt, so dass sich die Ausstülpungen auch nach längerem
Betrieb in einem nur geringen Maße zusetzen. Auf diese Weise bewahrt der Saugschlauch
seine vorteilhaften mechanischen Eigenschaften, wie Biegsamkeit und Stabilität. Darüber
hinaus hat sich der vorgeschlagene Saugschlauch als besonders verschleißfest und wartungsarm
gezeigt.
[0013] Bei der Strömungsgeometrie des Innenprofils handelt es sich um eine vorzugsweise
eingeprägte Strömungsgeometrie, die durch Einprägen in das Grundmaterial des Saugschlauchs
eingebracht wird. Bei dem Grundmaterial des Saugschlauchs kann es sich vorzugsweise
um einen Kunststoff handeln. Durch das Einprägen der Strömungsgeometrie in das Grundmaterial
des Saugschlauchs kann ein besonders günstiger Saugschlauch erhalten bzw. ein besonders
kosteneffizientes Verfahren zur Herstellung eines Saugschlauchs bereitgestellt werden,
da auf die aufwändige Vorsehung von Strömungskörpern auf der Innenseite des Saugschlauchs
verzichtet werden kann.
[0014] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Strömungsgeometrie bzw. ihre Strukturelemente
im Bereich der flachen Abschnitte des Innenprofils des Saugschlauchs angeordnet vorliegen.
Die Strömungsgeometrie kann pro flachem Abschnitt mindestens ein Strukturelement umfassen,
so dass die Strömungsgeometrie entweder aus einem oder aus mehreren Strukturelementen
bestehen kann. Die Strukturelemente der Strömungsgeometrie sind vorzugsweise im Bereich
der flachen Abschnitte des Innenprofils des Saugschlauchs angeordnet. Tests haben
gezeigt, dass dadurch die Ausstülpungen des Innenprofils besonders gut überströmt
werden können. Insbesondere dringt die Luftströmung nicht tief in die Ausstülpungen
ein, so dass Verwirbelungen besonders wirksam vermieden werden. Insbesondere können
die Ausstülpungen hinsichtlich der Minimierung der Sekundärströmung besonders gut
überströmt werden.
[0015] Es kann im Sinne der Erfindung bevorzugt sein, dass die Strömungsgeometrie im Wesentlichen
längs zu einer gedachten Zentralachse des Saugschlauchs verläuft. Beispielsweise kann
die Strömungsgeometrie mindestens eine Längsnut pro flachem Abschnitt aufweisen. Die
mindestens eine Längsnut kann beispielsweise auf einem flachen Abschnitt verlaufen.
Dabei kann die mindestens eine Längsnut im Wesentlichen senkrecht zu den benachbarten
Ausstülpungen des Innenprofils des Saugschlauchs verlaufen. Vorzugsweise weist die
Längsnut im Vergleich zu einer Ausstülpung eine deutlich geringere Tiefe auf. Das
bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Ausstülpungen deutlich tiefer
ausgebildet sind als die Längsnuten. Die Längsnuten verlaufen vorzugsweise im Wesentlichen
parallel zu einer Zentralachse des Saugschlauchs. Die Luftströmung kann in die Längsnuten
eindringen und unterbricht an den Schnittstellen mit den Rillen die Sekundärströmung.
Durch diese stetigen Unterbrechungen der spiralförmigen Wirbel innerhalb des Saugschlauchs
nimmt die Intensität der Sekundärströmung wesentlich ab.
[0016] Dadurch können die bei konventionellen Saugschläuchen ohne Strömungselemente auftretenden
Verwirbelungen deutlich vermindert werden. Die Längsnuten stellen im Sinne der Erfindung
Strömungs- oder Strukturelemente dar, die im Wesentlichen längs bzw. entlang einer
gedachten Zentralachse des Saugschlauchs verlaufen. Es ist im Sinne der Erfindung
bevorzugt, dass Strömungselemente, die im Wesentlichen längs bzw. entlang einer gedachten
Zentralachse des Saugschlauchs verlaufen, im Sinne der Erfindung als Strömungselemente,
die quer zum Extruder- oder Wickelprofil des Saugschlauchs verlaufen, bezeichnet werden.
Tests haben gezeigt, dass durch solche quer zum Extruder- oder Wickelprofil des Saugschlauchs
verlaufenden Strukturelemente auf der Innenseite des Saugschlauchs die Luftströmung
eine im Wesentlichen spiralförmige Form annehmen kann, die vorzugsweise einfach oder
mehrgängig ausgebildet sein kann. Analog zu mehrgängigen Gewinden kann der Saugschlauch
mehr als einen Spiralgang umfassen, wobei die einzelnen Spiralgänge vorzugsweise im
Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die Steigungen der einzelnen Spiralen
ist vorzugsweise gleich.
[0017] Einen strömungsmechanisch ebenfalls positiven Effekt auf die Energieverluste kann
auch bei Strukturelementen beobachtet werden, die beispielsweise als im Wesentlichen
kreisförmige Vertiefungen ausgebildet und auf den flachen Abschnitten angeordnet vorliegen
können. Auch solche im Wesentlichen kreisförmigen Vertiefungen weisen vorzugsweise
eine deutlich geringere Tiefe als die Ausstülpungen auf, wobei die Luftströmung nach
Verlassen dieser Vertiefungen über die tieferen Ausstülpungen hinweggetragen wird
und auf diese Weise davon abgehalten wird, in die Ausstülpungen einzudringen.
[0018] Die aufgeprägte Strömungsgeometrie kann vorzugsweise auch die Struktur einer Haifischhaut
imitieren. Das bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass insbesondere auf den
flachen Abschnitten des Innenprofils schuppenähnliche Strukturelemente aufgeprägt
sind, die die inneren Strömungseigenschaften des Saugschlauchs positiv beeinflussen
können. Mit anderen Worten kann der Saugschlauch eine aufgeprägte Strömungsgeometrie
aufweisen, wobei die Strömungsgeometrie schuppenähnliche Strukturelemente aufweist,
die an die Struktur der Haut eines Haifischs angelehnt sind. Durch die Imitierung
der Eigenschaften von Haifischhaut durch die aufgeprägte Strömungsgeometrie kann vorteilhafterweise
der Strömungswiderstandes der Hauptströmung reduziert werden.
[0019] Es kann im Sinne der Erfindung bevorzugt sein, dass die Strömungsgeometrie im Wesentlichen
quer zu einer gedachten Zentralachse des Saugschlauchs verläuft. Strömungselemente,
die im Wesentlichen quer zu einer gedachten Zentralachse des Saugschlauchs verlaufen,
können beispielsweise Quernuten sein, die auf den flachen Abschnitten des Innenprofils
verlaufen können. Dabei kann die mindestens eine Quernut im Wesentlichen parallel
den benachbarten Ausstülpungen des Innenprofils des Saugschlauchs verlaufen. Vorzugsweise
weist auch die Quernut im Vergleich zu einer Ausstülpung eine deutlich geringere Tiefe
auf. Die Quernuten verlaufen vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu einer Zentralachse
des Saugschlauchs. Die Luftströmung kann in die Quernuten eindringen, wobei sich herausgestellt
hat, dass das Herausströmen aus einer Quernut für die Luftströmung ebenfalls die Wirkung
einer Schanze hat, so dass die Luftströmung nach Überqueren der Quernut über die nachfolgende
Ausstülpung hinwegspringt und somit nicht oder nur in sehr geringem Maße in die Ausstülpung
des Innenprofils des Saugschlauchs eindringt. Dadurch können die Randschichten der
Hauptströmung vorteilhafterweise so beeinflusst werden, dass einerseits die Sekundärströmung
reduziert und andererseits lokal weniger Turbulenzen angefacht werden. Tests haben
gezeigt, dass durch die Vorsehung der aufgeprägten Strömungsgeometrie insbesondere
die Wandschubspannung im Saugschlauch, sowie der Strömungswiderstand reduziert werden
können.
[0020] Dadurch können durch die Vorsehung von Strömungselemente, die im Wesentlichen quer
zu einer gedachten Zentralachse des Saugschlauchs verlaufen, die bei konventionellen
Saugschläuchen ohne Strömungselemente auftretenden Verwirbelungen deutlich vermindert
werden. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass Strömungselemente, die im Wesentlichen
quer zu einer gedachten Zentralachse des Saugschlauchs verlaufen, im Sinne der Erfindung
als Strömungselemente, die längs bzw. entlang des Extruder- oder Wickelprofils des
Saugschlauchs verlaufen, bezeichnet werden. Tests haben gezeigt, dass durch solche
längs zum Extruder- oder Wickelprofil des Saugschlauchs verlaufenden Strukturelemente
auf der Innenseite des Saugschlauchs die Luftströmung in Richtung eines zentralen
Bereichs des Saugschlauchs geleitet werden kann. Dadurch erhält die Strömung eine
besonders laminare Ausprägung und fließt besonders ruhig und verwirbelungsfrei. Insbesondere
Werden auf diese Weise unerwünschte Verwirbelungen im Bereich der Ausstülpungen auf
der Innenseite des Saugschlauchs vermieden.
[0021] Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass die Strömungsgeometrie mindestens
eine Nut aufweist, wobei die mindestens eine Nut mit einer Zentralachse des Saugschlauches
einen Winkel einschließt. Das bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die
mindestens eine Nut schräg auf dem flachen Abschnitt des Innenprofils verläuft. Dadurch
kann die mindestens eine Nut eine auf den flachen Abschnitten umlaufend verlaufende
Spirale bilden, so dass die Luftströmung entlang dieser umlaufenden Nut geführt werden
kann. Tests haben gezeigt, dass ein Saugschlauch mit besonders guten Strömungseigenschaften
bereitgestellt werden kann, wenn der Saugschlauch mindestens eine umlaufende Nut zur
Führung der Luftströmung aufweist. Vorzugsweise kann eine Strömungsgeometrie mit einer
spiralförmig verlaufenden Nut aus einzelnen Abschnitten zusammengesetzt sein, die
von Nuten gebildet werden, die auf den flachen Abschnitten des Innenprofils des Saugschlauchs
schräg verlaufen und/oder mit der Zentralachse des Saugschlauches einen Winkel einschließen.
Durch eine solche spiralförmige Nut als Strukturelement der Strömungsgeometrie werden
lokal an den Stellen, an denen die Längsnut auf die Ausstülpungen trifft, die in den
Ausstülpungen vorhandenen Wirbel der Sekundärströmung durchbrochen. Diese Wirbel sind
maßgeblich für die Energieverluste des Schlauches. Das Durchstoßen der Wirbel in den
Ausstülpungen bewirkt, dass diese merklich in ihrem Aufbau gestört werden und so auch
an ihrer Intensität verlieren.
[0022] Um die Strömungs- und Energieverluste, die bei Durchgang einer Luftströmung durch
einen Saugschlauch auftreten, zu verringern, ist es im Sinne der Erfindung bevorzugt,
sogenannte «direkte Strukturelemente» auf einer Innenseite des Saugschlauchs einzubringen
bzw. vorzusehen. Die direkten Strukturelemente sind vorzugsweise dazu eingerichtet,
eine Sekundärströmung innerhalb des Luftstroms durch den Saugschlauch zu reduzieren.
Direkte Strukturelemente im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Nuten, die parallel
zu der zentralen Achse des Saugschlauchs oder mit einem Steigungswinkel auf der Innenseite
des Saugschlauchs verlaufen können. Die Nuten unterscheiden sich von den parallel
zueinander verlaufenden Rillen oder Ausstülpungen, die der Saugschlauch herstellungsbedingt
aufweist. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die direkten Strukturelemente
quer zu den Rillen und/oder Ausstülpungen verlaufen. Das bedeutet im Sinne der Erfindung
bevorzugt, dass die direkten Strukturelemente die Rillen und/oder Ausstülpungen in
dem Sinne durchstoßen, dass sie diese schneiden oder eben gerade nicht parallel zu
ihnen verlaufen. Tests haben gezeigt, dass durch dieses Durchstoßen der Rillen und/oder
Ausstülpungen durch die direkten Strukturelemente die Sekundärströmung innerhalb des
Luftstroms durch den Saugschlauch reduziert werden kann, dass die Luftströmung verlustärmer
durch den Saugschlauch fließen kann.
[0023] Alternativ oder ergänzend können innerhalb des Saugschlauches sogenannte «hybride
Strukturelemente» vorgesehen sein, mit denen vorzugsweise sowohl die Sekundärströmung,
als auch die Haupt-Luftströmung innerhalb des Saugschlauchs beeinflusst werden kann,
um die Strömungs- und Energieverluste des Luftstroms zu vermindern. Hybride Strukturelemente
können beispielsweise Modifikationen der inneren Oberfläche des Saugschlauchs sein,
die vorzugsweise auf den flachen Abschnitten zwischen den Rillen und Ausstülpungen
auf der Innenseite des Saugschlauchs angeordnet sein können. Beispielsweise kann die
Oberfläche dieser flachen Abschnitte ähnlich wie eine Haifischhaut ausgebildet sein
oder kleine Dellen oder Vertiefungen aufweisen, wie die Oberfläche eines Golfballs.
[0024] Tests haben gezeigt, dass die hybriden Strukturelemente sowohl die Haupt-Luftströmung,
als auch die Sekundärströmung innerhalb des Saugschlauchs beeinflussen können, so
dass durch die Vorsehung dieser hybriden Strukturelemente die Strömungs- und Energieverluste
innerhalb des Luftstroms besonders gut reduziert werden können.
[0025] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Saugschlauchs. Die für den Saugschlauch eingeführten Begriffe, Definitionen und technischen
Vorteile gelten vorzugsweise für das Herstellungsverfahren analog. Das Verfahren zur
Herstellung des Saugschlauchs ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Extrudieren eines Materialstrangs,
- b) Abkühlen des Materialstrangs,
- c) Bearbeiten des Materialstrangs zum Erhalt des Innenprofils des Saugschlauchs, insbesondere
Aufwickeln,
- d) Einbringen der Strömungsgeometrie und/oder ihrer Strukturelemente in einer Modifikationsphase
in den Materialstrang und/oder in das Innenprofil des Saugschlauchs.
[0026] Beim Extrudieren wird das Grundmaterial des späteren Saugschlauchs aus einer formgebenden
Öffnung herausgepresst, so dass eine geformte Masse als sog. Extrudat erhalten wird.
Die formgebende Öffnung kann als Düse oder als sog. Mundstück ausgebildet sein. Das
Extrudieren kann insbesondere unter Druck erfolgen. Das Extrudat liegt bei dem vorgeschlagenen
Herstellungsverfahren insbesondere in Form eines Wickelprofils vor, das eine Spiral-
oder Wellenform aufweisen kann. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das
Abkühlen des Materialstrangs bei dem vorgeschlagenen Herstellungsverfahren in einem
Fluid erfolgt, wobei als Fluid beispielsweise Wasser verwendet werden kann. Es kann
allerdings auch eine Luftkühlung vorgesehen sein. Der extrudierte Materialstrang,
der vorzugsweise die Form eines Wickelprofils mit Ausstülpungen und flachen Abschnitten
aufweist, kann nach Verlassen des Extruders in einem Wasserbad abgekühlt werden oder
das erhaltene Wickelprofil kann mit Kühlwasser abgespült oder bespritzt werden, um
eine Kühlwirkung zu bewirken.
[0027] Es wird darauf hingewiesen, dass das vorgeschlagene Herstellungsverfahren nicht in
der oben dargestellten Reihenfolge durchgeführt werden muss. Zweckmäßigerweise wird
zunächst der Materialstrang aus der Düse und/oder dem Mundstück herausgepresst. Allerdings
kann die Reihenfolge der oben genannten Verfahrensschritte b) bis d) variiert werden.
Abweichend von der oben dargestellten Reihenfolge kann der Materialstrang auch erst
aufgewickelt und anschließend abgekühlt werden. Auch das Einbringen der Strömungsgeometrie
und/oder ihrer Strukturelemente in den Materialstrang kann beispielsweise vor dem
Aufwickeln und/oder vor dem Abkühlen des Materialstrangs erfolgen. Wenn das Einbringen
der Strömungsgeometrie und/oder ihrer Strukturelemente in den Materialstrang vor dem
Abkühlen des Materialstrangs erfolgt, wird im Sinne der Erfindung bevorzugt von einer
ersten Modifikationsphase gesprochen. Wenn das Einbringen der Strömungsgeometrie und/oder
ihrer Strukturelemente nach dem Abkühlen des Materialstrangs erfolgt, wird im Sinne
der Erfindung bevorzugt von einer zweiten Modifikationsphase gesprochen. Das "Bearbeiten"
des Materialstrangs kann neben dem Aufwickeln auch ein Schweißen oder Kleben oder
die Anwendung einer anderen Fügetechnik umfassen. Es kann im Sinne der Erfindung auch
bevorzugt sein, dass der Materialstrang bzw. das erhaltene Wickelprofil zurecht- bzw.
in Form geschnitten wird. Dadurch kann insbesondere die Länge des Saugschlauchs variiert
werden.
[0028] Es ist im Kontext der Erfindung vorgesehen, dass in einem sog. Modifikations-Verfahrensschritt
die Strömungsgeometrie bzw. die Strukturelemente, die die Strömungsgeometrie bilden,
in den zukünftigen Saugschlauch eingebracht werden. Das vorgeschlagene Herstellungsverfahren
kann vorzugsweise einen oder mehrere Modifikationsschritte umfassen, die beispielsweise
vor oder nach dem Abkühlen des Materialstrangs durchgeführt werden. Das Einbringen
der Strömungsgeometrie und/oder ihrer Strukturelemente erfolgt vorzugsweise durch
ein Ein- oder Aufprägen der Strömungsgeometrie und/oder ihrer Strukturelemente in
den Materialstrang und/oder in das Wickelprofil des Saugschlauchs.
[0029] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Einbringen der Strömungsgeometrie
in einer ersten Modifikationsphase in den Materialstrang und/oder in einer zweiten
Modifikationsphase in das Innenprofils des Saugschlauchs erfolgt, wobei die erste
Modifikationsphase zeitlich zwischen dem Extrudieren und dem Abkühlen des Materialstrangs
und die zweite Modifikationsphase zeitlich nach dem Aufwickeln des Materialstrangs
liegt. Das bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Einbringen der Strömungsgeometrie
in einer ersten Modifikationsphase in den Materialstrang erfolgen kann, wobei diese
erste Modifikationsphase zeitlich zwischen dem Extrudieren und dem Abkühlen des Materialstrangs
liegt. Alternativ oder ergänzend kann das Einbringen der Strömungsgeometrie oder ihrer
Strukturelemente in einer zweiten Modifikationsphase in das Innenprofils des Saugschlauchs
erfolgen, wobei diese zweite Modifikationsphase zeitlich nach dem Aufwickeln des Materialstrangs
liegen kann.
[0030] Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, dass durch den Schritt des
Ein- oder Aufprägens Längsnuten, Quernuten, umlaufende Spiralnuten, Vertiefungen und/oder
schuppenähnliche Strukturelemente in den zukünftigen Saugschlauch eingebracht werden
können. Diese Strukturelemente sind vorteilhafterweise dazu eingerichtet, das Strömungsverhalten
der Luftströmung durch den Saugschlauch zu beeinflussen. Vorzugsweise haben die Strukturelemente
einen strömungsmechanisch positiven Effekt auf die Energieverluste, indem die Luftströmung
durch die Strukturelemente davon abgehalten wird, in die Ausstülpungen des Innenprofils
des Saugschlauchs einzudringen. Das "Springen" des Luftstroms über die Ausstülpungen
hinweg wird im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als "aerodynamisches Überströmen
einer Ausstülpung" bezeichnet. Die Erfinder haben erkannt, dass dieses Eindringen
der Luftströmung in die herstellungsbedingt vorhandenen Ausstülpungen auf der Innenseite
des Saugschlauchs eine wesentliche Ursache für unerwünschte Turbulenzen und Verwirbelungen
im Saugschlauch sein kann. Mit der Erfindung, insbesondere durch die Vorsehung der
Strömungsgeometrie und/oder ihrer Strukturelemente, kann vorteilhafterweise das Eindringen
der Luftströmung in die Ausstülpungen auf der Innenseite des Saugschlauchs erheblich
verhindert werden. Dadurch kann die Luftströmung innerhalb des Saugschlauchs in dem
Sinne beruhigt werden, dass Turbulenzen und Verwirbelungen wesentlich reduziert und
die Strömungseffizienz innerhalb des Saugschlauchs wesentlich verbessert werden kann.
[0031] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. Die Figuren,
die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0032] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung einer Struktureinheit des Saugschlauchs, wobei
die Struktureinheit einen flachen Abschnitt und eine Ausstülpung umfasst
- Fig. 2
- schematische Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung des Saugschlauchs
- Fig. 3
- Ansicht von bevorzugten Ausgestaltungen von Strukturelementen der Strömungsgeometrie
- Fig. 4
- Darstellung des Strömungseffekts, der von der Strömungsgeometrie hervorgerufen wird
- Fig. 5
- Ansicht einer spiralförmigen Strömungsgeometrie
- Fig. 6
- Ansicht einer Strömungsgeometrie mit schuppenähnlichen Strukturelementen
Ausführungsbeispiele und Figurenbeschreibung:
[0034] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung einer Struktureinheit 26 des Saugschlauchs
10 (vgl. Figur 2), wobei die Struktureinheit 26 einen flachen Abschnitt 24 und eine
Ausstülpung 22 umfasst. Der Saugschlauch 10 setzt sich vorzugsweise aus Struktureinheiten
26 zusammen, wobei sich flache Abschnitte 24 und Ausstülpungen 22 abwechseln. Die
flachen Abschnitte 24 und die Ausstülpungen 22 bilden das Innenprofil 20 des Saugschlauchs
10, wobei das Innenprofil 20 im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als Wickel- oder
Extruderprofil bezeichnet wird. Die flachen Abschnitte 24 und die Ausstülpungen 22
sind in sich regelmäßig wiederholenden Abständen angeordnet. In den Bereich der Ausstülpungen
22 weitet sich der Saugschlauch 10 auf, so dass die Luftströmung 70, die durch den
Saugschlauch 10 fließt, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, in die Ausstülpungen
22 strömen kann. Dadurch kann es zu unerwünschten Verwirbelungen und Turbulenzen in
der Luftströmung 70 kommen, die die Strömungseffizienz der Luftströmung 70 negativ
beeinflussen können. Um die unerwünschten Verwirbelungen und Turbulenzen in der Luftströmung
70 zu vermeiden, weist der vorgeschlagene Saugschlauch 10 eine aufgeprägte Strömungsgeometrie
30 mit Strukturelementen 50 auf (vgl. Figur 3), die vorteilhafterweise dazu führen,
dass die Ausstülpungen 22 aerodynamisch überströmt werden. Dadurch kann die Luftströmung
70 dank der Erfindung wesentlich effizienter durch den Saugschlauch 10 strömen.
[0035] Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung des Saugschlauchs
10. Der Saugschlauch 10 wird durch Extrusion aus einem Materialstrang 60 gewonnen
und setzt sich aus Struktureinheiten 26 zusammen. Die Struktureinheiten 26 umfassen
flache Abschnitte 24 und Ausstülpungen 22, die sich zur Bildung des Saugschlauchs
10 abwechseln. Dadurch erhält der Saugschlauch 10 seine Spiral- oder Wellenform. Darüber
hinaus wird in Figur 2 die gedachte Zentralachse 40 durch den Saugschlauch 10 dargestellt.
Die Strukturelemente 50 der Strömungsgeometrie 30 können längs oder quer zu dieser
gedachten Zentralachse 40 angeordnet vorliegen. Alternativ oder ergänzend können die
Die Strukturelemente 50 der Strömungsgeometrie 30 mit der gedachten Zentralachse 40
einen Winkel einschließen. In diesem Fall können die Strukturelemente 50, die beispielsweise
als Nuten ausgebildet sein können, schräg auf den flachen Abschnitten 24 des Innenprofils
20 des Saugschlauchs 10 verlaufen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass Strukturelemente
50, die längs zu der gedachten Zentralachse 40 des Saugschlauchs 10 verlaufen, quer
zu dem Innen- oder Wickelprofil 20 des Saugschlauchs 10 verlaufen, und umgekehrt.
[0036] Der Saugschlauch 10 weist vorzugsweise eine kreisförmige Grundfläche auf, die beispielsweise
in einer Schnittdarstellung des Saugschlauchs 10 sichtbar wird. Die gedachte Zentralachse
40 des Saugschlauchs 10 verläuft vorzugsweise durch den Mittelpunkt dieser kreisförmigen
Grundfläche.
[0037] Der Saugschlauch 10 kann beispielsweise mit einem Staubsauger (nicht dargestellt)
verbunden werden, um Staub einzusaugen. Insbesondere kann der Saugschlauch 10 mit
einer Werkzeugmaschine (nicht dargestellt) verbunden werden, um Staub oder Partikel
einzusaugen, die in einem Arbeitsbereich der Werkzeugmaschine entstehen, wenn mit
der Werkzeugmaschine gearbeitet wird.
[0038] Figur 3 zeigt verschiedene Ausgestaltungen von Strukturelementen 50 der Strömungsgeometrie
30 des Saugschlauchs 10. Die Strukturelemente 50 bilden eine Strömungsgeometrie 30,
die beim Herstellungsverfahren in das Grundmaterial bzw. den Materialstrang 60 des
Saugschlauchs 10 eingeprägt wird. Die Strukturelemente 50 können als Längsnuten 54
(vgl. Teilfigur 3a), Vertiefungen 58 (vgl. Teilfigur 3b), Quernuten 52 (vgl. Teilfigur
3c) und/oder als spiralförmige Nuten 56 (vgl. Teilfigur 3d) ausgebildet sein. Die
Strukturelemente 50 liegen insbesondere auf den flachen Abschnitten 24 des Innenprofils
20 des Saugschlauchs 10 angeordnet vor. Die Teilfiguren 3a, 3b und 3c zeigen Schrägansichten
von je einer Struktureinheit 26 des Innenprofils 20 des Saugschlauchs 10, während
die Teilfigur 3d eine Draufsicht auf eine Struktureinheit 26 zeigt. Dabei werden der
flache Abschnitt 24 und die Ausstülpung 22 der Struktureinheit 26, sowie die Anordnung
der spiralförmigen Nut 56 der Strömungsgeometrie 30 von oben gezeigt. Die Vertiefungen
58, die in Teilfigur 3b dargestellt werden, sind ähnlich wie die Vertiefungen eines
Golfballs beschaffen. Tests haben gezeigt, dass eine Strömungsgeometrie 30, die solche
im Wesentlichen kreisförmigen Vertiefungen 58 als Strukturelemente 50 umfasst, besonders
gut dazu geeignet ist, eine Luftströmung 70 zu beruhigen und die Strömungseffizienz
innerhalb des Saugschlauchs 10 zu verbessern.
[0039] Figur 4 zeigt den Strömungseffekt auf die Luftströmung 70, der von der aufgeprägten
Strömungsgeometrie 30 des Saugschlauchs 10 hervorgerufen werden kann. Die Strukturelemente
50 der Strömungsgeometrie 30 bewirken einen Schanzen-Effekt, der ein Abheben der Luftströmung
70 von dem flachen Abschnitt 24 des Innenprofils 20 bewirkt. Dadurch «fliegt» die
Luftströmung 70 über die nachfolgende Ausstülpung 22 hinweg und wird insbesondere
daran gehindert, in die Ausstülpung 22 einzudringen. Auf diese Weise kann die Luftströmung
70 innerhalb des Saugschlauchs 10 erheblich beruhigt werden. Vorteilhafterweise kann
durch die Vorsehung der Strömungsgeometrie 30 bzw. ihrer Strukturelemente 50 erreicht
werden, dass die Luftströmung 70 die Ausstülpungen 22 des Saugschlauchs 10 aerodynamisch
überströmt.
[0040] Figur 5 zeigt eine Ansicht einer Strömungsgeometrie 30 mit einer spiralförmigen Nut
56 als Strukturelement 50. Die «Spirale» ergibt sich insbesondere dann, wenn der Verlauf
der Nuten 56 auf den flachen Abschnitten 24 des Saugschlauchs 10 betrachtet wird.
Eine solche Draufsicht auf eine Struktureinheit 26 des Saugschlauchs 10 wird beispielsweise
in Teilfigur 3d gezeigt.
[0041] Figur 6 zeigt eine Strömungsgeometrie 30 mit schuppenähnlichen Strukturelementen
59. Solche schuppenähnlichen Strukturelemente 59 sind vorzugsweise dazu ausgebildet,
die Struktur einer Haifischhaut nachzubilden. Tests haben gezeigt, dass eine Strömungsgeometrie
30, die von der Struktur her einer Haifischhaut ähnelt, besonders gut dazu geeignet
ist, eine Luftströmung 70 zu beruhigen und die Strömungseffizienz der Luftströmung
70 innerhalb des Saugschlauchs 10 zu verbessern.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Saugschlauch
- 20
- Innenprofil
- 22
- Ausstülpung
- 24
- flacher Abschnitt
- 26
- Struktureinheit
- 30
- Strömungsgeometrie
- 40
- gedachte Zentralachse des Saugschlauchs
- 50
- Strukturelement der Strömungsgeometrie
- 52
- Längsnut
- 54
- Quernut
- 56
- spiralförmige Nut
- 58
- im Wesentlichen kreisförmige Vertiefungen
- 59
- schuppenähnliche Strukturelemente
- 60
- Materialstrang
- 70
- Luftströmung
1. Saugschlauch (10) für einen Staubsauger,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Saugschlauch (10) herstellungsbedingt ein Innenprofil (20) mit sich in regelmäßigen
Abständen wiederholenden Ausstülpungen (22) und flachen Abschnitten (24) aufweist,
wobei das Innenprofil (20) eine aufgeprägte Strömungsgeometrie (30) zum Überströmen
der Ausstülpungen (22) aufweist.
2. Saugschlauch (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeometrie (30) im Bereich der flachen Abschnitte (24) des Innenprofils
(20) des Saugschlauch (10) angeordnet vorliegt.
3. Saugschlauch (10) nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeometrie (30) pro flachem Abschnitt (24) mindestens ein Strukturelement
(50) umfasst.
4. Saugschlauch (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeometrie (30) im Wesentlichen längs oder quer zu einer gedachten Zentralachse
(40) des Saugschlauchs (10) verläuft.
5. Saugschlauch (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeometrie (30) als Strukturelement (50) mindestens eine Längsnut (52)
pro flachem Abschnitt (24) aufweist.
6. Saugschlauch (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeometrie (30) eine Vielzahl von Strukturelementen (58, 59) pro flachem
Abschnitt (24) aufweist.
7. Saugschlauch (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeometrie (30) mindestens eine Quernut (54) als Strukturelement (50)
aufweist.
8. Saugschlauch (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungsgeometrie (30) mindestens eine spiralförmige Nut (56) als Strukturelement
(50) aufweist.
9. Saugschlauch (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 8
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strukturelemente (50) von im Wesentlichen kreisförmigen Vertiefungen (58) und/oder
als schuppenähnliche Strukturelemente (59) ausgebildet sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Saugschlauchs (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Extrudieren eines Materialstrangs (60),
b) Abkühlen des Materialstrangs (60),
c) Bearbeiten des Materialstrangs (60) zum Erhalt des Innenprofils (20) des Saugschlauchs
(10), insbesondere Aufwickeln,
d) Einbringen der Strömungsgeometrie (30) und/oder ihrer Strukturelemente (50) in
einer Modifikationsphase in den Materialstrang (60) und/oder in das Innenprofil (20)
des Saugschlauchs (10).
11. Verfahren nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet, dass
wobei das Einbringen der Strömungsgeometrie (30) in einer ersten Modifikationsphase
in den Materialstrang (60) und/oder in einer zweiten Modifikationsphase in das Innenprofil
(20) des Saugschlauchs (10) erfolgt, wobei die erste Modifikationsphase zeitlich zwischen
dem Extrudieren und dem Abkühlen des Materialstrangs (60) und die zweite Modifikationsphase
zeitlich nach dem Aufwickeln des Materialstrangs (60) liegt.