[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden eines Vlieses aus mehreren Lagen
Faserflor mittels eines Kreuzlegers, einen solchen Kreuzleger sowie dessen Verwendung,
im Einzelnen gemäß den unabhängigen Ansprüchen.
[0002] Zur Herstellung von mehrlagigen Vliesen werden üblicherweise Krempelanlagen mit nachfolgenden
Kreuzlegern verwendet. Bei den Krempelanlagen werden auf der Einlaufseite Faserflocken
zugeführt, die bis zur einzelnen Faser aufgelöst und an der Auslaufseite als ein unverfestigtes
textiles Flächengebilde, dem Faserflor, ausgegeben werden.
[0003] Der Kreuzleger umfasst zu mindestens ein Band, das den Faserflor vom Einlaufbereich
des Kreuzlegers bis zu einer Legevorrichtung fördert. Die Legevorrichtung ist ausgebildet,
den Faserflor um 90° zur Einlaufrichtung auf ein Auslaufband gedreht abzulegen. Die
Legevorrichtung kann als Legearm ausgebildet sein, die im Markt beispielsweise als
Hyperlayer vertrieben wird, oder als hin- und herfahrender Legewagen, der zwischen
zwei umlaufenden Bändern in einem Legespalt den Faserflor um 90° zur Einlaufrichtung
auf dem Auslaufband ablegt. Das dann so entstehende Vlies kann z.B. in einer nachfolgenden
Nadelmaschine, Wasserstrahlverfestigung oder einem Thermobonder verfestigt werden.
[0005] Dabei ist zur Überführung des mittels des Kreuzlegers hergestellten Faserflors z.B.
an die nachfolgende Nadelmaschine ein deutlich schmaleres Faserflor nötig, um das
zu vernadelnde Vlies in die Nadelmaschine einzuführen und die Nadelmaschine anfahren
zu können.
[0006] Daher werden zur Überführung sogenannte Einführstreifen benutzt. Es handelt sich
dabei um einen schmalen Streifen, der nicht über die gesamte vorbestimmte Arbeitsbreite
des Kreuzlegers verläuft und am Anfang des herzustellenden Vlieses/Faserflors gebildet
wird.
[0007] Die vorliegende Erfindung betrifft derartige gattungsgemäße Gegenstände.
[0008] Ein solcher schmaler Einführstreifen kann herkömmlich durch verschiedene Verfahren
hergestellt werden, z.B. durch eine partielle Absaugung des Faserflors, wobei die
Absaugbreite kontinuierlich verkleinert wird oder durch ein "Überblasen" des Faserflors
zu einem Dreieck. Zusätzlich möglich ist das Stoppen der gesamten Anlage nach der
Deaktivierung der Sicherheitseinrichtungen, das manuelle Formen eines Einlaufkeiles
und anschließend der Neustart nach dem erneuten Herstellen der Anlagensicherheit.
Dabei fällt jedoch Abfall in Form der ausgeschnittenen Fläche des Faserflors an und
die Anlage muss komplett heruntergefahren werden.
[0009] Bei der Herstellung des Einführstreifens mittels Absaugung, muss der Faserflor in
einen abzusaugenden Teil und einen, der auf den transportierenden Komponenten verbleibt,
geteilt werden. Bei Faserfloren, deren Festigkeit in Querrichtung gering ist, ist
diese Trennung meist unproblematisch. Bei Faserfloren, deren Festigkeit auch in Querrichtung
gegeben ist, z.B. kreuzgelegten Vliesen, die ggf. durch eine Vliesstrecke bereits
vorverfestigt werden, funktioniert diese Teilung nicht oder nur sehr unzuverlässig.
Zudem ist ein Absaugen bei zu hohen Flächengewichten problematisch bzw. nicht möglich.
[0010] Nachdem die dem Kreuzleger nachfolgende Funktionseinheit, wie die Nadelmaschine angefahren
ist, also in ihrem Regelbetrieb ist, wird die Legebreite wieder ausgehend von dem
Einführstreifen vergrößert, um die vorbestimmte produktspezifische Arbeitsbreite,
die mit dem Kreuzleger machbar ist, zu fertigen.
[0011] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Bilden eines
Vlieses aus mehreren Lagen Faserflor mittels eines Kreuzlegers, einen solchen Kreuzleger
sowie dessen Verwendung anzugeben, das gegenüber dem Stand der Technik verbessert
ist. Insbesondere soll ein Einführstreifen zum Überführen des im Kreuzleger gelegten,
mehrlagigen Faserflors in die nachfolgende Funktionseinheit, wie Nadelmaschine herstellbar
sein, der ohne aufwändige Zusatzkomponenten, wie Absauganlagen für den Faserflor auskommt,
bei dem kein Verschnitt an Faserflor anfällt und die Anlage nicht stillgesetzt werden
muss.
[0012] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bilden eines Vlieses aus mehreren Lagen
Faserflor mittels eines Kreuzlegers, einen solchen Kreuzleger sowie dessen Verwendung
nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die abhängigen Ansprüche beschreiben dabei
besonders zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung.
[0013] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bilden eines Vlieses aus mehreren Lagen
Faserflor mittels eines Kreuzlegers, mittels dem mehrere Lagen aus Faserflor zum Einstellen
einer vorbestimmten Arbeitsbreite übereinandergelegt werden, wird zur Herstellung
eines Einführstreifens die Legebreite des gelegten Faserflors ausgehend von der vorbestimmten
Arbeitsbreite mittels des Kreuzlegers auf eine Einführbreite reduziert.
[0014] Mit der Erfindung können die aus dem Stand der Technik bekannten Defizite dadurch
umgangen werden, dass eine Teilung, bzw. partielles Absaugen des Faserflors gar nicht
mehr notwendig wird. Dazu soll der Kreuzleger zunächst eben nicht die volle, vorbestimmte
Arbeitsbreite, sondern nur in einer kleinen Legebreite ein schmales kreuzgelegtes
Faserflor, eben den Einführstreifen, ablegen, welcher zum Einfädeln in die sich in
Arbeitsrichtung an den Kreuzleger anschließenden Funktionseinheiten verwendet werden
kann. Mit sich an den Kreuzleger anschließenden Funktionseinheiten können z.B. eine
Wasserstrahlverfestigungsanlage, eine Nadelmaschine oder ein Trockner gemeint sein.
[0015] Das Herstellen des Einführstreifens kann vorzugsweise an der Bedienseite der nachfolgenden
Funktionseinheiten erfolgen. Damit hat der Bediener die Möglichkeit, den Einführprozess
manuell (per Hand) zu unterstützen. Der Einführstreifen wird an der Bedienseite gebildet,
so dass der Bediener den Einführstreifen gegebenenfalls greifen kann, ohne die Sicherheitseinrichtungen
zu entriegeln. Im Anschluss an den Einfädelprozess wird die Legebreite des Kreuzlegers
und in Folge die Vliesbreite sukzessive bzw. mit wählbarer Breitenzunahme erhöht,
bis die volle Vliesbreite erreicht ist.
[0016] Damit wird mit der Erfindung der Einführstreifen selbst durch den Kreuzleger additiv
hergestellt - und zwar im Regelbetrieb des Kreuzlegers oder der Anlage, umfassend
die dem Kreuzleger nachfolgenden Funktionseinheiten - und nicht wie im Stand der Technik
aus bestehendem Faserflor zugeschnitten, also subtraktiv hergestellt. Der Regelbetrieb
oder kurz Betrieb beschreibt dabei den Zustand, in dem der Kreuzleger die vorbestimmte
Arbeitsbreite legt, also der Einführstreifen erfolgreich auf die nachfolgende Funktionseinheit
überführt wurde.
[0017] Unter einem Einführstreifen wird ein Streifen des herzustellenden Faserflors bzw.
Vlieses - auch als Materialbahn bezeichnet - verstanden, dessen Erstreckung in Breitenrichtung
kleiner ist als die Breite einer vollständig breitgefahrenen Materialbahn. Eine vollständig
breitgefahrene Materialbahn weist eine vorbestimmte Arbeitsbreite auf. Letztere kann
durch die physikalischen Gegebenheiten des Kreuzlegers definiert sein und der maximal
auf dem Kreuzleger herstellbaren Breite entsprechen. Der Einführstreifen dient der
Überführung der Materialbahn zwischen dem Kreuzleger nachgeschalteten Funktionseinheiten.
So kann z.B. die Materialbahn vom Kreuzleger auf eine sich daran anschließende Nadelmaschine
überführt werden.
[0018] Mit dem Begriff Einführbreite wird die Breite des Einführstreifen definiert, die
geringer ist als die vorbestimmte Arbeitsbreite.
[0019] Der Begriff Legebreite beschreibt die mit dem Kreuzleger herstellbare Breite des
Faserflors, die zumindest zwischen der Einführbreite und der vorbestimmten Arbeitsbreite
einstellbar ist.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform kann die Einführbreite beispielsweise zwischen 5% und
60% der vorbestimmten Arbeitsbreite entsprechen. Diese Legebreite reicht zumeist aus,
um in den nachfolgenden Maschinen den Einführstreifen einzuführen und diese Maschinen
in Betrieb zu nehmen. Dabei kann die Reduktion der vorbestimmten Arbeitsbreite auf
die Einführbreite zeitweise zur Herstellung des Einführstreifens erfolgen. Die Dauer
kann eben so bemessen sein, dass die dem Kreuzleger nachfolgende Funktionseinheiten
anfahren und ihren Betrieb aufnehmen kann.
[0021] Die Breite des Einführstreifens kann dabei in Längsrichtung betrachtet variieren,
insbesondere durch eine stetige Änderung charakterisiert sein oder aber über einen
vordefinierten Längenbereich konstant gehalten werden. So kann weiterhin mit jeder
weiteren Lage an Faserflor, die der Kreuzleger legt, die Legebreite ausgehend von
der Einführbreite erhöht werden, bis die vorbestimmte Arbeitsbreite erreicht ist.
Dabei kann die Zunahme der Legebreite von Lage zu Lage eingestellt werden, vorzugsweise
zwischen 30mm und 500mm. Es hat sich gezeigt, dass dies bei den meisten sich an den
Kreuzleger anschließenden Funktionseinheiten ausreichend ist, damit der Einführstreifen
überführt werden kann und diese den Betrieb aufnehmen können. Statt die Legebreite
mit jeder weiteren Lage zu erhöhen, kann mit jeder Doppellage an Faserflor oder einem
Vielfachen von der Doppellage die Legebreite ausgehend von der Einführbreite schrittweise
erhöht werden, bis die vorbestimmte Arbeitsbreite erreicht ist. In analoger Weise
kannn die Zunahme der Legebreite je Schritt um mindestens 30mm zunehmen.
[0022] Unter Längsrichtung ist die Richtung des herzustellenden Vlieses gemeint, die senkrecht
zur Breitenrichtung des Vlieses steht. Die Längsrichtung entspricht der Arbeitsrichtung
des Kreuzlegers. Die Arbeitsrichtung kann von dem Auslaufband des Kreuzlegers vorgegeben
sein. Der Faserflor bzw. das herzustellende Vlies durchläuft den Kreuzleger in Arbeitsrichtung
unter einer Arbeitsliniengeschwindigkeit, nämlich dann, wenn eine vorbestimmte Arbeitsbreite
an Faserflor hergestellt wird.
[0023] Beim Überführen des Einführstreifens nach Verlassen des Kreuzlegers auf die nachfolgende
Funktionseinheit, wie beispielsweise eine Nadelmaschine oder Wasserstrahlverfestigung,
muss diese Liniengeschwindigkeit, die über die Steuerung der Anlage einstellbar ist,
reduziert werden. Mit zunehmender Legebreite wird die Liniengeschwindigkeit erhöht.
So wird die Liniengeschwindigkeit des im Kreuzleger herzustellenden Vlieses während
des Herstellens des Einführstreifens ausgehend von einer Arbeitsliniengeschwindigkeit
auf eine Einführliniengeschwindigkeit reduziert, wobei bevorzugt mit jeder weiteren
Lage an Faserflor die Liniengeschwindigkeit ausgehend von der Einführliniengeschwindigkeit
in Richtung auf die Arbeitsliniengeschwindigkeit gesteigert wird. Die Geschwindigkeit,
mit der der Einführstreifen gebildet wird, ist regulierbar. Die Einführliniengeschwindigkeit
kann einen Bruchteil der Arbeitsliniengeschwindigkeit, z.B. zwischen 1% und 20% der
Arbeitsliniengeschwindigkeit betragen.
[0024] Die Erfindung betrifft auch einen Kreuzleger zum Bilden eines Vlieses aus mehreren
Lagen Faserflor, wobei der Kreuzleger derart eingerichtet ist, dass er ein erfindungsgemäßes
Verfahren ausführen kann.
[0025] Dabei umfasst der Kreuzleger zumindestens ein Band, das den Faserflor vom Einlaufbereich
des Kreuzlegers bis zu einer Legevorrichtung fördert. Die Legevorrichtung ist ausgebildet,
den Faserflor um 90° zur Einlaufrichtung auf ein Auslaufband gedreht abzulegen, um
eine Lage an Faserflor über die andere abzulegen, wobei dem Kreuzleger eine Steuerung
zugeordnet ist, die derart eingerichtet ist, dass sie ein erfindungsgemäßes Verfahren
ausführt, und bevorzugt die Legevorrichtung zur Herstellung des Einführstreifens derart
betätigt, dass die Legebreite ausgehend von der vorbestimmten Arbeitsbreite mittels
des Kreuzlegers auf die Einführbreite reduziert wird.
[0026] Die Legevorrichtung kann als Legearm ausgebildet sein, die im Markt als Hyperlayer
vertrieben wird, oder als hin- und herfahrender Legewagen, der zwischen zwei umlaufenden
Bändern in einem Legespalt den Faserflor um 90° zur Einlaufrichtung auf dem Auslaufband
ablegt. Das dann so entstehende Vlies kann z.B. in einer nachfolgenden Nadelmaschine,
Wasserstrahlverfestigung oder einem Thermobonder verfestigt werden.
[0027] Dabei kann die Liniengeschwindigkeit der Anlage mittels der Anlagensteuerung einstellbar
sein, sodass während des Herstellens des Einführstreifens ausgehend von einer Arbeitsliniengeschwindigkeit
diese auf eine Einführliniengeschwindigkeit reduziert wird, wobei bevorzugt mit jeder
weiteren Lage an Faserflor die Liniengeschwindigkeit ausgehend von der Einführliniengeschwindigkeit
wieder in Richtung auf die Arbeitsliniengeschwindigkeit gesteigert wird.
[0028] Die Erfindung betrifft auch eine Kombination - auch Anlage genannt - aus einem erfindungsgemäßen
Kreuzleger und sich an den Kreuzleger anschließenden Funktionseinheiten, wie z.B.
einer Wasserstrahlverfestigungsanlage, einer Nadelmaschine oder einem Trockner. Die
Anlage umfasst auch einen Flockenspeiser mit einer nachgeordneten Krempel, die vor
dem Kreuzleger angeordnet sind. Alternativ oder ergänzend kann der Kreuzleger auch
durch eine vorgelagerte Abwickelstation mit einem Faserflor gespeist werden.
[0029] Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines Kreuzlegers, mittels dem ein Vlies
aus mehreren Lagen Faserflor bildbar ist, zum Herstellen eines Einführstreifens, indem
die Legebreite des gelegten Faserflors ausgehend von der vorbestimmten Arbeitsbreite
mittels des Kreuzlegers auf eine Einführbreite reduziert wird.
[0030] Mit der vorliegenden Erfindung kann auch ein Verfahren zum Überführen mehrere Lagen
eines mittels eines Kreuzlegers hergestellten Faserflors auf eine sich an den Kreuzleger
anschließende Funktionseinheit realisiert werden, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Herstellen eines Einführstreifens mittels des Kreuzlegers, indem die Breite des
gelegten Faserflors hinsichtlich der Arbeitsbreite auf eine Einführbreite reduziert
wird,
- b) Überführen des so hergestellten Einführstreifens an die dem Kreuzleger in Laufrichtung
des Faserflors nachfolgende Funktionseinheit,
- c) Erhöhen der Einführbreite, vorzugsweise schrittweise, auf die vorbestimmte Arbeitsbreite
nach dem Überführen des Einführstreifens an die nachfolgende Funktionseinheit.
[0031] Grundsätzlich gilt das in Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren gesagte analog
auch auf den erfindungsgemäßen Kreuzleger.
[0032] Die Vorteile der Erfindung sollen nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und der Figuren näher dargestellt werden.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Kreuzlegers gemäß einer möglichen Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Kreuzlegers gemäß einer möglichen Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Überführung eines Vlieses vom Kreuzleger auf eine
diese nachfolgende Funktionseinheit; und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer alternativen Überführung eines Vlieses vom Kreuzleger
auf eine diese nachfolgende Funktionseinheit.
[0034] In den Fig. 1 und 2 ist beispielhaft und nur schematisch das Prinzip eines Kreuzlegers
1 dargestellt, bei dem die Legevorrichtung durch einen Legewagen ausgebildet ist.
Alternativ ist die Ausbildung einer Legevorrichtung durch einen Legearm möglich. Ein
von einer Krempelanlage 17 (Fig. 3) hergestellter Faserflor 3 wird auf ein Einlaufband
2 des Kreuzlegers 1 transportiert. Innerhalb des Kreuzlegers 1 ist ein Oberwagen angeordnet,
bei dem in dieser Darstellung nur eine Umlenkwalze 6 erkennbar ist. Weiterhin weist
der Kreuzleger 1 einen Legewagen auf, von dem eine Legewalze 10 für ein Gegenband
13 und eine Legewalze 9 für das Einlaufband 2 dargestellt sind. Zwischen der Legewalze
10 des Gegenbandes 13 und der Legewalze 9 des Einlaufbandes 2 ist der sogenannte Legespalt
11 angeordnet, aus dem der Faserflor 3 austritt und auf ein unterhalb des Legewagens
angeordnetes Auslaufband 15 abgelegt wird. Beide Legewalzen 9, 10 übernehmen fahrtrichtungsabhängig
die Aufgabe, den Faserflor 3 orthogonal zur bisherigen Laufrichtung (siehe die fett
ausgezogenen Pfeile in Fig. 3) auf ein unterhalb des Legewagens angeordnetes Auslaufband
15 abzulegen und dabei zu falten. In Fig. 3 ist die Faltung durch die diagonalen Linien
in dem aus mehreren Lagen Faserflor 3 hergestellten Vlieses 18 angedeutet. Hierzu
verfährt der Legewagen, wie in den Fig. 1 und 2 durch die Doppelpfeile angedeutet,
in horizontaler Richtung permanent hin und her über eine voreingestellte Legebreite,
hier z.B. die vorbestimmte Arbeitsbreite.
[0035] Das Einlaufband 2 wird in diesem Ausführungsbeispiel um eine erste und zweite Umlenkwalze
4, 5 und um eine Umlenkwalze 6 des Oberwagens umgelenkt. Oberhalb des Einlaufbandes
2 kann ein Deckband 7 angeordnet sein, das in dieser Darstellung um eine Umlenkwalze
8, eine Umlenkwalze 6 des Oberwagens sowie eine weitere Umlenkwalze 12 geführt wird.
Beide Bänder 2, 7 können als Endlosbänder ausgeführt sein, die an mindestens einer
weiteren, nicht dargestellten Umlenkwalze angetrieben werden. Weitere konstruktive
Varianten, bei denen der Legewagen nicht mit dem Einlaufband 2, sondern mit einem
weiteren Band zusammenwirkt, sind möglich und bekannt.
[0036] Das Einlaufband 2 und das Deckband 7 laufen in diesem Ausführungsbeispiel nicht parallel,
sondern bilden einen zur Krempelanlage 17 hin offenen spitzen Winkel, in dem der Faserflor
3 eingezogen und leicht verdichtet wird. Der Faserflor 3 wird um die Umlenkwalze 6
des Oberwagens herumgeführt, wobei das Deckband 7 mittels der Umlenkwalze 12 seitlich
abgeführt wird. In genau die andere Richtung wird der Faserflor 3 transportiert, da
er um die Umlenkwalze 6 des Oberwagens um 180° geführt und auf ein unterhalb des Einlaufbandes
2 parallel angeordnetes Gegenband 13 abgelegt wird. Das Gegenband 13 und das Einlaufband
2 klammern bzw. führen den Faserflor 3 jetzt gemeinsam bis zum Legespalt 11, der im
Wesentlichen aus dem Abstand der beiden Legewalzen 9 und 10 des Legewagens gebildet
wird. Der Faserflor 3 tritt aus dem Legespalt 11 aus und wird auf ein unterhalb des
Legespaltes 11 angeordnetes Auslaufband 15 gelegt. Der Legewagen verfährt also permanent
in horizontaler hin- und hergehender Richtung über die Breite des Auslaufbandes 15,
auf dem der Faserflor 3 abgelegt und dabei gefaltet wird. In der Folge wird der Faserflor
3 bzw. das Vlies 18 (Fig. 3) auf dem Auslaufband 15 in Arbeitsrichtung 14 (Pfeilrichtung)
zur sich an den Kreuzleger 1 anschließenden Funktionseinheit 19 (siehe Fig. 3) weitergefördert.
[0037] Das Einlaufband 2, das Deckband 7 und das Gegenband 13 können als Endlosbänder ausgeführt
werden, wobei das Deckband 7 und das Gegenband 13 luftdurchlässig gestaltet sein können,
um mitgeschleppte Luft abzuführen. Eine preiswerte Ausführungsform ist die Verwendung
eines gelochten Bandes. Eine bevorzugte Ausführungsform ist dabei die Verwendung eines
Siebbandes.
[0038] Sowohl das Einlaufband 2 wie auch das Deckband 7 haben die für den Faserflor 3 gleiche
Laufrichtung und üblicherweise die gleiche Geschwindigkeit. In einem gewissen Maß
kann die Faserorientierung an der Oberfläche in Relation zur neutralen Faser des Faserbandes
beeinflusst werden, wenn beide Bänder 2, 7 mit geringfügig unterschiedlichen Geschwindigkeiten
betrieben werden.
[0039] Um nun wie in Fig. 3 gezeigt, das im Kreuzleger 1 durch Legen aus dem Faserflor 3
hergestellte Vlies 18 auf die nachfolgende Funktionseinheit 19 zu überführen, wird
mittels des Kreuzlegers 1 vor dem Überführen ein Einführstreifen 16 hergestellt. Der
Einführstreifen 16 wird dabei von dem Kreuzleger 1, wie mit Bezug auf die Fig. 1 und
2 bereits ausgeführt, durch Ablegen einzelner Lagen an Faserflor 3 übereinander selbst
hergestellt. Dazu wird die Legebreite des Vlieses 18, also des gelegten Faserflors
3 ausgehend von der vorbestimmten Arbeitsbreite (in Fig. 2 gestrichelt dargestellt)
auf eine Einführbreite verringert. Dies kann der erste in Fig. 3 gezeigte und damit
schmalste Abschnitt des Einführstreifens 16 sein. Dessen Breite entspricht der Einführbreite,
die ein Bruchteil der vorbestimmten Arbeitsbreite ist.
[0040] Nach Ablegen einer weiteren Lage an Faserflor 3 auf das Auslaufband 15 kann die Legebreite
ausgehend von der Einführbreite wiederum erhöht werden, bis die vorbestimmte Arbeitsbreite
erreicht ist. Damit ergibt sich, wie in Fig. 2 angedeutet ein im Wesentlichen von
seiner Einführbreite in seiner Breite zunehmender Keil oder ein Dreieck an Vlies 18.
Dieser Keil ergibt sich aus der Zunahme der Legebreite von Lage zu Lage, wie in Fig.
3 angedeutet. Auf diese Weise kann z.B. in einem ersten Schritt die Legebreite des
Faserflors 3 auf 1000 mm Einführbreite eingestellt werden, und diese dann von Lage
zu Lage des Faserflors 3 um z.B. 30mm bis 500mm verbreitert werden. Damit ergibt sich
z.B. bereits nach sieben Lagen die vorbestimmte Arbeitsbreite von z.B. 4500 mm.
[0041] Prinzipiell wäre es auch möglich, den Einführstreifen 16 nicht keil- oder dreiecksförmig,
sondern rechteckig, also mit von Lage zu Lage konstanter Einführbreite herzustellen.
Durch das Legen des Einführstreifens 16 mittels des Kreuzlegers 1 entsteht deutlich
weniger Ausschuss an Vlies 18. Beispielsweise kann ausgehend von einem Einführstreifen
16 mit einer Breite von 500mm mit einem einzigen Sprung die volle Arbeitsbreite von
4500mm erreicht werden.
[0042] In Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform der Überführung des Vlieses 18 vom
Kreuzleger 1 auf die nachfolgende Funktionseinheit 19 gezeigt. Der Einführstreifen
16 wird dabei von dem Kreuzleger 1, wie mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 bereits ausgeführt,
durch Ablegen einzelner Doppellagen an Faserflor 3 übereinander selbst hergestellt.
Dazu wird die Legebreite des Vlieses 18, also des gelegten Faserflors 3 ausgehend
von der vorbestimmten Arbeitsbreite (in Fig. 2 gestrichelt dargestellt) auf eine Einführbreite
verringert. Dies kann der erste in Fig. 4 gezeigte und damit schmalste Abschnitt des
Einführstreifens 16 sein. Dessen Breite entspricht der Einführbreite, die ein Bruchteil
der vorbestimmten Arbeitsbreite ist.
[0043] Nach Ablegen einer weiteren Doppellage an Faserflor 3 auf das Auslaufband 15 kann
die Legebreite ausgehend von der Einführbreite wiederum erhöht werden, bis die vorbestimmte
Arbeitsbreite erreicht ist. Damit ergibt sich, wie in Fig. 2 angedeutet ein im Wesentlichen
von seiner Einführbreite in seiner Breite zunehmender Keil oder ein Dreieck an Vlies
18. Dieser Keil ergibt sich aus der Zunahme der Legebreite von Doppellage zu Doppellage,
wie in Fig. 4 angedeutet. Auf diese Weise kann z.B. in einem ersten Schritt die Legebreite
des Faserflors 3 auf 1000 mm Einführbreite eingestellt werden, und diese dann von
Schritt zu Schritt, hier von Doppellage zu Doppellage des Faserflors 3 um z.B. 30mm
bis 500mm verbreitert werden.
[0044] Mit der vorliegenden Erfindung kann somit zum Überführen des mittels eines Kreuzlegers
1 hergestellten Faserflors 3 bzw. Vlieses 18 auf eine sich an den Kreuzleger anschließende
Funktionseinheit 19, beispielsweise eine Nadelmaschine, Wasserstrahlverfestigung oder
Thermobonder, realisiert werden, wobei nach dem Herstellen des Einführstreifens 16
dieser an die nachfolgende Funktionseinheit 19 übergeben und hiernach die Einführbreite
auf die vorbestimmte Arbeitsbreite erhöht wird. Dabei wird die Liniengeschwindigkeit
des im Kreuzleger 1 herzustellenden Vlieses 18 während des Herstellens des Einführstreifens
16 ausgehend von einer Arbeitsliniengeschwindigkeit auf eine Einführliniengeschwindigkeit
reduziert. Realisiert wird dies über die Steuerung der gesamten Anlage.
[0045] Dem Kreuzleger 1 kann eine Steuerung 20 zugeordnet sein, die derart eingerichtet
ist, dass sie das erfindungsgemäße Verfahren ausführt und bevorzugt den Legewagen
zur Herstellung des Einführstreifens 16 derart betätigt, dass die Legebreite ausgehend
von der vorbestimmten Arbeitsbreite mittels des Kreuzlegers auf die Einführbreite
reduziert wird. Die Steuerung 20 des Kreuzlegers 1 wird dabei von einer übergeordneten
Steuerung der gesamten Anlage angesteuert, da auch die vorgelagerten Flockenspeiser,
Krempelanlage 17 oder Abwickelstationen zeitgleich in der Geschwindigkeit herunter
und später herauf gefahren werden müssen. Gleiches gilt für die nachgelagerten Funktionseinheiten
19. Ebenso kann die Liniengeschwindigkeit des Auslaufbands 15 mittels der Steuerung
20 einstellbar sein, sodass während des Herstellens des Einführstreifens 16 ausgehend
von der Arbeitsliniengeschwindigkeit diese auf die Einführliniengeschwindigkeit reduziert
wird, wobei bevorzugt mit jeder weiteren Lage an Faserflor 3 die Liniengeschwindigkeit
ausgehend von der Einführliniengeschwindigkeit wieder in Richtung auf die Arbeitsliniengeschwindigkeit
gesteigert wird.
Bezugszeichen
[0046]
- 1
- Kreuzleger
- 2
- Einlaufband
- 3
- Faserflor
- 4
- erste Umlenkwalze
- 5
- zweite Umlenkwalze
- 6
- Umlenkwalze Oberwagen
- 7
- Deckband
- 8
- Umlenkwalze
- 9
- Legewalze
- 10
- Legewalze
- 11
- Legespalt
- 12
- Umlenkwalze
- 13
- Gegenband
- 14
- Arbeitsrichtung
- 15
- Auslaufband
- 16
- Einführstreifen
- 17
- Krempelanlage
- 18
- Vlies
- 19
- Funktionseinheit
- 20
- Steuerung
1. Verfahren zum Bilden eines Vlieses (18) aus mehreren Lagen Faserflor (3) mittels eines
Kreuzlegers (1), mittels dem mehrere Lagen aus Faserflor (3) zum Einstellen einer
vorbestimmten Arbeitsbreite übereinandergelegt werden, wobei zur Herstellung eines
Einführstreifens (16) die Legebreite des gelegten Faserflors (3) ausgehend von der
vorbestimmten Arbeitsbreite mittels des Kreuzlegers (1) auf eine Einführbreite reduziert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einführbreite zwischen 5% und 60% der vorbestimmten Arbeitsbreite entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduktion der vorbestimmten Arbeitsbreite auf die Einführbreite zeitweise zur
Herstellung des Einführstreifens (16) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit jeder weiteren Lage an Faserflor (3) die Legebreite ausgehend von der Einführbreite
erhöht wird, bis die vorbestimmte Arbeitsbreite erreicht ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunahme der Legebreite von Lage zu Lage um mindestens 30mm zunimmt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mit jeder Doppellage an Faserflor (3) oder einem Vielfachen von der Doppellage die
Legebreite ausgehend von der Einführbreite schrittweise erhöht wird, bis die vorbestimmte
Arbeitsbreite erreicht ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunahme der Legebreite je Schritt um mindestens 30mm zunimmt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Liniengeschwindigkeit des im Kreuzleger (1) herzustellenden Vlieses (18) während
des Herstellens des Einführstreifens (16) ausgehend von einer Arbeitsliniengeschwindigkeit
auf eine Einführliniengeschwindigkeit reduziert wird, wobei bevorzugt mit jeder weiteren
Lage an Faserflor (3) die Liniengeschwindigkeit ausgehend von der Einführliniengeschwindigkeit
in Richtung auf die Arbeitsliniengeschwindigkeit gesteigert wird.
9. Kreuzleger (1) zum Bilden eines Vlieses (18) aus mehreren Lagen Faserflor (3), wobei
der Kreuzleger (1) derart eingerichtet ist, dass er ein Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche ausführt.
10. Kreuzleger (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kreuzleger (1) zumindestens ein Band umfasst, das den Faserflor (3) vom Einlaufbereich
des Kreuzlegers (1) bis zu einer Legevorrichtung fördert, wobei die Legevorrichtung
den Faserflor (3) auf einem Auslaufband (15) ablegt und entlang einer vorbestimmten
Arbeitsbreite hin- und her verfahrbar ist, um eine Lage an Faserflor (3) über die
andere abzulegen, wobei dem Kreuzleger (1) eine Steuerung (20) zugeordnet ist, die
derart eingerichtet ist, dass sie ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6
ausführt, und bevorzugt die Legevorrichtung zur Herstellung des Einführstreifens (16)
derart betätigt, dass die Legebreite ausgehend von der vorbestimmten Arbeitsbreite
mittels des Kreuzlegers (1) auf die Einführbreite reduziert wird.
11. Kreuzleger (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Legevorrichtung als Legewagen oder als Legearm ausgebildet ist.
12. Kreuzleger (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Liniengeschwindigkeit des Auslaufbands (15) mittels der Steuerung (20) einstellbar
ist, sodass während des Herstellens des Einführstreifens (16) ausgehend von einer
Arbeitsliniengeschwindigkeit diese auf eine Einführliniengeschwindigkeit reduziert
wird, wobei bevorzugt mit jeder weiteren Lage an Faserflor (3) die Liniengeschwindigkeit
ausgehend von der Einführliniengeschwindigkeit wieder in Richtung auf die Arbeitsliniengeschwindigkeit
gesteigert wird.
13. Kreuzleger (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (20) des Kreuzlegers (1) durch eine Steuerung der Anlage zur Herstellung
des Vlieses zur Änderung Arbeitsgeschwindigkeit angesteuert wird.
14. Verwendung eines Kreuzlegers (1), mittels dem ein Vlies (18) aus mehreren Lagen Faserflor
(3) bildbar ist, zum Herstellen eines Einführstreifens (16), indem die Legebreite
des gelegten Faserflors (3) ausgehend von der vorbestimmten Arbeitsbreite mittels
des Kreuzlegers (1) auf eine Einführbreite reduziert wird.