[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein das Beschichten von Werkstücken mit
Beschichtungsmaterial, insbesondere Beschichtungspulver.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung das automatische Beschichten von Werkstücken
insbesondere in einer Beschichtungskabine.
[0003] Beschichtungskabinen zum Beschichten von Werkstücken, insbesondere mit Beschichtungspulver,
sind allgemein aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige Beschichtungskabinen weisen
in der Regel eine Beschichtungskammer mit einem Kabinenboden, zwei einander gegenüberliegende
Werkstückdurchgänge sowie eine Fördervorrichtung zum Transport von zu beschichtenden
Werkstücken durch die Beschichtungskammer auf. Die Fördervorrichtung ist in der Regel
unterhalb des Kabinenbodens der Beschichtungskabine angeordnet und weist einen Werkstückträger
auf, welcher durch einen Förderschlitz im Kabinenboden in die Beschichtungskammer
der Beschichtungskabine hineinragt.
[0004] Beschichtungskabinen mit derartigen "Flurförderern" werden insbesondere bei der Beschichtung
von hochwertigen Werkstücken eingesetzt, da durch die Anordnung der Fördervorrichtung
unterhalb des Kabinenbodens eine hohe Beschichtungsqualität erreicht werden kann.
Dies liegt insbesondere darin begründet, dass "klassische" Förderer zum hängenden
Transport von Werkstücken durch die Beschichtungskammer ein Herabfallen von Schmutzteilchen
oder Pulverresten von der Fördervorrichtung begünstigen können, was zu Unregelmäßigkeiten
in der Beschichtung führen kann.
[0005] Bei der automatischen Beschichtung von Werkstücken kommen in der Regel eine Vielzahl
von Sprühvorrichtungen zum Einsatz, welche über eine in der Regel außerhalb der Beschichtungskabine
angeordnete Positioniervorrichtung (insbesondere in Gestalt eines Hubständers) vertikal
auf und ab bewegt werden können. Hierzu ragen die Sprühvorrichtungen von der Positioniervorrichtung
durch einen vertikalen Wandschlitz der Kabine bis in die Kabine hinein in eine dem
zu beschichtenden Werkstück gegenüberliegende Position.
[0006] Um ein Werkstück nicht nur seitlich zu beschichten, sondern auch Beschichtungsmaterial
auf Werkstückflächen aufzutragen, die von den seitlichen Sprühvorrichtungen nicht
erreicht werden, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, oberhalb und ggf. unterhalb
des Werkstücks weitere Beschichtungsvorrichtungen vorzusehen. Diesbezüglich sei beispielsweise
auf die aus der Druckschrift
DE 10 2020 109 819 A1 bekannte Anlage verwiesen.
[0007] Der Nachteil von sowohl vertikal als auch horizontal angeordneten Sprühvorrichtungen
ist insbesondere darin zu sehen, dass die gesamte Anlage einen relativ komplexen Aufbau
aufweist.
[0008] Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Lösung anzugeben, mit welcher
vorzugsweise automatisch ein Werkstück von allen Seiten beschichtet werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs
1 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung in den abhängigen Ansprüchen
angegeben sind.
[0010] Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere eine Anordnung zum vorzugsweise automatischen
Beschichten von Gegenständen mit einem Beschichtungsmaterial, insbesondere mit Beschichtungspulver,
wobei die Anordnung mindestens eine Sprühvorrichtung mit einer Sprühdüse aufweist,
über welche das Beschichtungsmaterial in Richtung einer Hauptsprührichtung abgebbar
ist. Die erfindungsgemäße Anordnung weist ferner eine der mindestens einen Sprühvorrichtung
zugeordnete Verlängerung auf, wobei ein der Sprühvorrichtung zugewandter Endbereich
der Verlängerung vorzugsweise lösbar mit einem der Sprühdüse abgewandten Endbereich
der der Verlängerung zugeordneten Sprühvorrichtung verbunden ist.
[0011] Des Weiteren ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung eine sich vorzugsweise in einer
horizontalen Richtung erstreckende Führung vorgesehen, über welche die Verlängerung
mit der an der Verlängerung verbundenen Sprühvorrichtung in der Erstreckungsrichtung
der Führung relativ zu dem zu beschichtenden Gegenstand längs bewegbar ist.
[0012] Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen, dass die Sprühvorrichtung mit der Sprühdüse
derart ausgeführt sind, dass die Hauptsprührichtung der Sprühdüse um einen vorab festgelegten
oder festlegbaren Winkel von der Erstreckungsrichtung der Führung abweicht.
[0013] Mit anderen Worten, die Sprühvorrichtung der erfindungsgemäßen Anordnung ist so ausgeführt,
dass diese das Beschichtungsmaterial nicht horizontal oder vertikal versprüht, sondern
schräg von oben oder von unten oder vertikal auf den zu beschichtenden Gegenstand.
Durch diese Schrägstellung der Hauptsprührichtung ist mit der Sprühvorrichtung ein
deutlich größerer Bereich, insbesondere Winkel- oder Eckbereich von Werkstücken erzielbar.
[0014] Sprühvorrichtungen im Sinne der vorliegenden Anmeldung können Sprühköpfe oder Pistolen
sein. Die Sprühdüse kann auch als Rotationskörper ausgeführt sein. Eine Sprühvorrichtung
mit einem Rotationskörper zum Zerstäuben von Beschichtungspulver ist beispielsweise
aus der Druckschrift
US 5,353,995 bekannt. Ferner sind Rotationskörper zum Zerstäuben von flüssigem Beschichtungsmaterial
aus dem Stand der Technik bekannt.
[0015] Als Sprühdüsen kommen insbesondere Sprühdüsen mit unterschiedlichen Strahlformen
in Frage, wie beispielsweise Vollkegel-, Hohlkegel-, Flachstrahl- oder Vollstrahl-Düsen
oder Bündeldüsen. Als "Hauptsprührichtung" der Sprühdüse ist dabei die Mittellinie
der Sprühdüse zu verstehen. Gleiches gilt im übertragenen Sinne auch für Sprühdüsen
mit einem Rotationskörper zum Zerstäuben von Beschichtungspulver oder zum Zerstäuben
von flüssigem Beschichtungsmaterial.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anordnung ist vorgesehen, dass die
Sprühvorrichtung einen sich zumindest im Wesentlichen in der Erstreckungsrichtung
der Führung erstreckenden Hauptkörper mit einem ersten und einem gegenüberliegenden
zweiten Endbereich aufweist, wobei in dem Hauptkörper der Sprühvorrichtung eine Hochspannungs-Kaskadenschaltung
aufgenommen oder aufnehmbar ist, welche zur elektrostatischen Aufladung des von der
Sprühvorrichtung abgegebenen oder abzugebenden Beschichtungsmaterials dient.
[0017] Insbesondere kann in diesem Zusammenhang vorgesehen sein, dass der erste Endbereich
des Hauptkörpers der Sprühvorrichtung mit einem gegenüberliegenden Endbereich der
der Sprühvorrichtung zugeordneten Verlängerung insbesondere lösbar verbunden oder
verbindbar ist. Andererseits sollte der zweite Endbereich des Hauptkörpers insbesondere
über einen Winkelbereich mit der Sprühdüse der Sprühvorrichtung vorzugsweise lösbar
verbunden sein. Dabei gibt der Winkelbereich zwischen dem Hauptkörper der Sprühvorrichtung
und der Sprühdüse der Sprühvorrichtung den vorab festgelegten oder festlegbaren Winkel
vor, um welchen die Hauptsprührichtung der Sprühdüse von der Erstreckungsrichtung
der Führung abweicht.
[0018] Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang, dass zwischen dem Winkelbereich und
dem Hauptkörper der Sprühvorrichtung noch ein Verlängerungsstück vorgesehen ist, um
die Ebene, in welcher letztendlich die Sprühdüse liegt, individuell einstellen zu
können.
[0019] Vorzugsweise ist die der mindestens einen Sprühvorrichtung zugeordnete Verlängerung
als ein sich in der Erstreckungsrichtung der Führung erstreckender Hohlkörper ausgeführt,
in welchem vorzugsweise alle für den Betrieb der Sprühvorrichtung notwendigen Versorgungsleitungen
aufgenommen oder aufnehmbar sind. Hierbei handelt es sich insbesondere um Zufuhrleitungen
für das Beschichtungsmaterial, um ggf. vorgesehene elektrische Leitungen zur Versorgung
der elektrostatischen Aufladung und/oder um Luftleitungen für Formungsluft.
[0020] Indem vorzugsweise alle für den Betrieb der Sprühvorrichtung notwendigen Versorgungsleitungen
insbesondere gekapselt in der Verlängerung aufgenommen sind, ist eine Kontamination
der Versorgungsleitungen im Betrieb der Anordnung wirksam verhindert, was einen Farbwechsel
wesentlich vereinfacht, da nur eine geringe Anzahl an Komponenten (hier lediglich
die Außenfläche der Verlängerung) gereinigt werden muss.
[0021] Im praktischen Gebrauch hat sich als besonders bevorzugt herausgestellt, dass - wenn
sich die Führung in einer horizontalen Richtung erstreckt - die Hauptsprührichtung
der Sprühdüsen um 15° bis 75°, vorzugsweise um 25° bis 65° und noch bevorzugter um
etwa 40° bis 50° von der Erstreckungsrichtung der Führung abweicht, und vorzugsweise
in einer vertikalen Richtung abweicht.
[0022] Mit dieser Winkeleinstellung der Sprühdüsen ist eine effektive Beschichtung eines
Werkstücks nicht nur von der Seite (wenn sich die Führung in der horizontalen Richtung
erstreckt), sondern gleichzeitig auch von unten bzw. oben realisierbar.
[0023] Bei bevorzugten Realisierungen ist ferner ein Antrieb, insbesondere Linearantrieb,
vorgesehen, welcher mit der Verlängerung derart wirkverbunden ist, dass mit dem Antrieb
eine Längsbewegung der Verlängerung mit der an der Verlängerung verbundenen Sprühvorrichtung
in der Erstreckungsrichtung der Führung relativ zu der Führung und relativ zu dem
zu beschichtenden Gegenstand bewirkbar ist.
[0024] Mit anderen Worten, gemäß dieser Weiterbildung lässt sich die mindestens eine Sprühvorrichtung
in Längsrichtung der Führung relativ zu dem zu beschichtenden Gegenstand bewegen und/oder
positionieren.
[0025] Gemäß einer Weiterbildung der zuletzt genannten Ausführungsform ist vorgesehen, dass
dem Antrieb ein an der Führung geführter und in Erstreckungsrichtung der Führung längs
bewegbarer Führungsschlitten zugeordnet ist, mit welchem die Verlängerung derart wirkverbunden
ist, dass bei einer durch den Antrieb bewirkten Längsverschiebung des Führungsschlittens
relativ zu der Führung die Verlängerung entsprechend mitbewegt wird.
[0026] Selbstverständlich kommen aber auch andere Ausführungsformen für einen entsprechend
motorischen Antrieb in Frage.
[0027] Als besonders bevorzugt hat sich herausgestellt, dass die Führung mindestens eine
mit der Führung verbundene Rollenführung aufweisen sollte, über welche die Verlängerung
mit der an der Verlängerung verbundenen Sprühvorrichtung relativ zu der Führung und
relativ zu dem zu beschichtenden Gegenstand in der Erstreckungsrichtung der Führung
längsbewegbar geführt ist.
[0028] An Stelle einer Rollenführung ist aber auch eine Gleitführung oder dergleichen Führung
grundsätzlich denkbar.
[0029] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Anordnung ferner ein Hubständer- oder
Achssystem aufweist, welches mit der Führung derart wirkverbunden ist, dass die Führung
vorzugsweise in vertikaler Richtung beweg- und positionierbar ist.
[0030] Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung ist vorgesehen,
dass diese nicht nur eine Sprühvorrichtung, sondern mehrere Sprühvorrichtungen aufweist.
Beispielsweise ist es in diesem Zusammenhang denkbar, dass die Anordnung eine erste
Sprühvorrichtung mit einer ersten Sprühdüse und mindestens eine weitere, zweite Sprühvorrichtung
mit einer zweiten Sprühdüse aufweist, wobei die der ersten Sprühvorrichtung zugeordnete
erste Verlängerung und die der zweiten Sprühvorrichtung zugeordnete zweite Verlängerung
parallel zueinander und vorzugsweise vertikal voneinander beabstandet verlaufen, wobei
ferner die Führung mindestens eine mit der Führung verbundene erste Rollenführung
aufweist, über welche die erste Verlängerung mit der an der ersten Verlängerung verbundenen
ersten Sprühvorrichtung relativ zu der Führung und relativ zu dem zu beschichtenden
Gegenstand in der Erstreckungsrichtung der Führung längsbewegbar geführt ist. Die
Führung weist mindestens eine mit der Führung verbundene zweite Rollenführung auf,
über welche die zweite Verlängerung mit der an der zweiten Verlängerung verbundenen
zweiten Sprühvorrichtung relativ zu der Führung und relativ zu dem zu beschichtenden
Gegenstand in der Erstreckungsrichtung der Führung längsbewegbar geführt ist.
[0031] Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste Verlängerung
und die der mindestens einen weiteren, zweiten Sprühvorrichtung zugeordnete zweite
Verlängerung jeweils derart mit dem Führungsschlitten wirkverbunden sind, dass bei
einer durch den Antrieb bewirkten Längsverschiebung des Führungsschlittens relativ
zu der Führung sowohl die erste Verlängerung als auch die zweite Verlängerung entsprechend
mitbewegt werden.
[0032] Bei der Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher mehrere Sprühvorrichtungen zum Einsatz
kommen, bietet es sich insbesondere an, dass das Verlängerungsstück der ersten Sprühvorrichtung
und das Verlängerungsstück der zweiten Sprühvorrichtung derart ausgeführt sind, dass
die Sprühdüse der ersten Sprühvorrichtung und die Sprühdüse der zweiten Sprühvorrichtung
in einer gemeinsamen vorzugsweise horizontalen Ebene liegen.
[0033] Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es bevorzugt, dass der Winkelbereich der ersten
Sprühvorrichtung und der Winkelbereich der mindestens einen weiteren, zweiten Sprühvorrichtung
derart ausgeführt sind, dass die Hauptsprührichtung der Sprühdüse der ersten Sprühvorrichtung
parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel zur Hauptsprührichtung der Sprühdüse
der mindestens einen weiteren, zweiten Sprühvorrichtung verläuft.
[0034] Ferner ist eine alternative Anordnung der Sprühvorrichtungen denkbar, bei welcher
letztere nicht vertikal untereinander, sondern horizontal nebeneinander vorliegen.
Insbesondere ist somit auch eine kombinierte Tandemanordnung (bspw. 2 x 2) von zwei
horizontal nebeneinander und darunter vertikal versetzt nochmals zwei horizontale
Sprühvorrichtungen möglich.
[0035] Allgemein ausgedrückt kann die Anordnung eine erste Sprühvorrichtung mit einer ersten
Sprühdüse und mindestens eine weitere, zweite Sprühvorrichtung mit einer zweiten Sprühdüse
aufweisen, wobei die der ersten Sprühvorrichtung zugeordnete erste Verlängerung und
die der mindestens einen zweiten Sprühvorrichtung zugeordnete zweite Verlängerung
parallel zueinander und vertikal voneinander beabstandet verlaufen und/oder parallel
zueinander und horizontal voneinander beabstandet verlaufen.
[0036] Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zum vorzugsweise automatischen Beschichten
von Werkstücken mit Beschichtungsmaterial, insbesondere Beschichtungspulver, wobei
die Anlage eine Sprühbeschichtungskabine vorzugsweise mit einer Fördervorrichtung
zum insbesondere kontinuierlichen Transportieren von zu beschichtenden Gegenständen
durch die Beschichtungskabine aufweist. Die erfindungsgemäße Anlage weist ferner ein
Hubständer- oder Achssystem, insbesondere ein in vertikaler Richtung verstellbares
Hubständer- oder Achssystem auf. Darüber hinaus umfasst die erfindungsgemäße Anlage
eine Anordnung gemäß der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Art.
[0037] Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Anordnung und insbesondere die Führung
der Anordnung derart mit dem Hubständer- oder Achssystem wirkverbunden ist, dass die
Führung mit der mindestens einen mit der Führung in Erstreckungsrichtung der Führung
längsverschiebbar gelagerten Sprühvorrichtung in einer Richtung orthogonal zur Erstreckungsrichtung
der Führung bewegbar und positionierbar ist.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zum vorzugsweise
automatischen Beschichten von Werkstücken mit Beschichtungsmaterial, insbesondere
Beschichtungspulver. Hierbei wird zunächst mindestens eine Anordnung der zuvor beschriebenen
erfindungsgemäßen Art bereitgestellt. Anschließend wird die mindestens einen Sprühvorrichtung
der Anordnung relativ zu dem zu beschichtenden Werkstück vorzugsweise mit Hilfe eines
Hubständer- oder Achssystems bewegt.
[0039] Das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren zeichnet sich insbesondere auch dadurch
aus, dass die mindestens eine Sprühvorrichtung der Anordnung in einer horizontal oszillierenden
Bewegung relativ zu dem zu beschichtenden Werkstück bewegt wird.
[0040] Alternativ oder zusätzlich hierzu zeichnet sich das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren
insbesondere dadurch aus, dass das Verfahren ferner folgende Verfahrensschritte aufweist:
- mit Hilfe einer Fördervorrichtung wird das zu beschichtende Werkstück entlang eines
Transportwegs durch einen Beschichtungsbereich einer Beschichtungsstation gefördert,
und zwar vorzugsweise mit einer konstanten Fördergeschwindigkeit; und
- in einem Überwachungsbereich, der auf dem Transportweg des zu beschichtenden Werkstücks
und - in Förderrichtung der Fördervorrichtung gesehen - stromaufwärts des Beschichtungsbereichs
liegt, werden/wird eine Größe, Geometrie und/oder Kontur zumindest eines Bereichs
des zu beschichtenden Werkstücks erfasst.
[0041] In diesem Zusammen ist es denkbar, dass mit Hilfe einer Positioniereinrichtung in
der Beschichtungsstation insbesondere zeitverzögert und vorzugsweise mit einer von
der Fördergeschwindigkeit und einem Abstand zwischen dem Überwachungsbereich und dem
Beschichtungsbereich abhängigen Zeitverzögerung die mindestens einen Sprühvorrichtung
der Anordnung in horizontaler und/oder vertikaler Richtung und/oder in Förderrichtung
derart mit Bezug zu dem Beschichtungsbereich positioniert und/oder ausgerichtet wird,
dass dann, wenn das zu beschichtende Werkstück durch den Beschichtungsbereich gefördert
wird, die mindestens einen Sprühvorrichtung der Anordnung stets einen vorab festgelegten
oder festlegbaren Abstand und/oder eine vorab festgelegte oder festlegbare Ausrichtung
zu der Oberfläche des zu beschichtenden Werkstücks aufweist.
[0042] In diesem Zusammenhang ist es denkbar, dass die Größe, Geometrie und/oder Kontur
des zumindest einen Bereichs des zu beschichtenden Werkstücks durch zumindest bereichsweises
Abtasten des Werkstücks mit Hilfe mindestens eines ersten Laserstrahls, der senkrecht
zu der Förderrichtung der Fördervorrichtung verläuft, und mit Hilfe mindestens eines
zweiten Laserstahls, der schräg zu der Förderrichtung der Fördervorrichtung verläuft,
erfasst werden/wird.
[0043] Der Verwendungszweck der erfindungsgemäßen Anordnung ist insbesondere in folgenden
Applikationen zu sehen:
- das Besprühen von Bauteilen von oben nach unten oder von unten nach oben, wobei die
Sprühvorrichtungen eine horizontale oszillierende Bewegung machen; und/oder
- das Positionieren der Sprühvorrichtungen an einer bestimmten Position, wobei diese
Position während dem Sprühen beibehalten wird, wobei bei dieser Verwendung verschiedene
Sprühwinkel denkbar sind, also auch 0°; und/oder
- das Positionieren der Sprühvorrichtungen an einer bestimmten Position, wobei diese
Position während dem Sprühen entsprechend dem Bauteil angepasst werden kann (z.B.
lange Träger, welche etwas schräge am Förderer hängen), wobei bei dieser Verwendung
verschiedene Sprühwinkel denkbar sind, also auch 0°; und/oder
- das Eintauchen der Sprühvorrichtungen in Vertiefungen, Hohlräume oder Kavitäten, wobei
bei dieser Verwendung verschiedene Sprühwinkel denkbar sind, also auch 0°.
[0044] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen eine exemplarische
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung näher beschrieben.
[0045] Es zeigen:
- FIG. 1
- schematisch und in einer isometrischen Ansicht eine exemplarische Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung zum automatischen Beschichten von Gegenständen mit
Beschichtungspulver;
- FIG. 2
- schematisch und in einer Seitenansicht die Anordnung gemäß FIG. 1;
- FIG. 3
- schematisch und in einer Draufsicht von oben auf die exemplarische Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß FIG. 1;
- FIG. 4
- schematisch eine Querschnittsansicht entlang der Linie A-A in FIG. 2; und
- FIG. 5
- schematisch eine Vergrößerung der Querschnittsansicht gemäß FIG. 4.
[0046] Bei komplexen Bauteilen/Gegenständen kommen zum automatischen Beschichten dieser
in der Regel nebst vertikal oszillierender Achssysteme, die mit Beschichtungspistolen
ausgerüstet sind, auch so genannte horizontale Pistolenachsen bzw. Zustellachsen zum
Einsatz, die ebenfalls mit entsprechenden Beschichtungspistolen ausgerüstet sind.
Die Pistolen an den Zustellachsen werden individuell je nach zu der beschichtenden
Teile-Geometrie positioniert, um somit in der Tiefe versetzte Partien des zu beschichtenden
Gegenstands im korrekten Abstand besprühen zu können.
[0047] In diesem Zusammenhang sei beispielsweise auf die aus der Druckschrift
DE 10 2020 134 087 A1 bekannte Anlage verwiesen.
[0048] Bei den meisten Beschichtungsanlagen wird ein an dem als Fördervorrichtung dienenden
Förderer hängendes Bauteil beispielsweise von links und von rechts mit Sprühvorrichtungen/Beschichtungspistolen
beschichtet. Dabei pendeln die Sprühvorrichtungen bzw. Beschichtungspistolen in einer
vertikalen Ebene neben dem zu beschichtenden Werkstück.
[0049] In vielen Fällen ist dies genügend, da das Beschichtungsmaterial auch solche Partien
des Bauteils ebenfalls erreicht, welche nicht unmittelbar vor der Sprühvorrichtung
bzw. Beschichtungspistole liegen.
[0050] Jedoch ist hier eine Limitation gegeben, und es wird somit insbesondere bei komplexen
Werkstückgeometrien manuell nachbeschichtet.
[0051] In einigen Fällen sind auch horizontal oszillierende Beschichtungsvorrichtungen bzw.
Beschichtungspistolen notwendig. Das heißt, dass orthogonal zur Förderrichtung des
zu beschichtenden Werkstücks Pistolen bzw. Sprühvorrichtungen beispielsweise unter
dem Werkstück oszillieren und nach oben sprühen. Dies bedingt, dass X-Achsen, auf
welchen die Vertikalachsen stehen, für diese neu pendelnde horizontale Bewegung benutzt
werden.
[0052] Nachteilig dabei sind die große Masse, welche dabei bewegt werden muss, und die dadurch
resultierende Instabilität. Zudem sind X-Achsen von entsprechenden Achssystemen in
der Regel für diese dauernde Bewegung nicht ausgelegt und beanspruchen relativ viel
Platz.
[0053] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung, wie nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen anhand einer exemplarischen Ausführungsform näher beschrieben wird, können
diese Probleme wirksam vermieden werden.
[0054] Im Einzelnen weist die in den Zeichnungen gezeigte exemplarische Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung 1 zum automatischen Beschichten von Gegenständen mit
Beschichtungspulver mehrere (hier drei) Sprühvorrichtungen 2 mit jeweils einer Sprühdüse
3 auf, über welche das Beschichtungsmaterial in Richtung einer Hauptsprührichtung
abgebbar ist.
[0055] Darüber hinaus weist jede Sprühvorrichtung 2 eine entsprechend zugeordnete Verlängerung
4 auf, wobei ein der Sprühvorrichtung 2 zugewandter Endbereich der Verlängerung 4
vorzugsweise lösbar mit einem der Sprühdüse 3 abgewandten Endbereich der der Verlängerung
4 zugeordneten Sprühvorrichtung 2 verbunden ist.
[0056] Die erfindungsgemäße Anordnung 1 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass diese
ferner eine sich vorzugsweise in einer horizontalen Richtung erstreckende Führung
5 aufweist, über welche die entsprechenden Verlängerungen 4 mit den an den Verlängerungen
4 verbundenen Sprühvorrichtungen 2 in der Erstreckungsrichtung der Führung 5 relativ
zu dem zu beschichtenden Gegenstand längsbewegbar sind.
[0057] Wie es insbesondere der Darstellung in FIG. 2 entnommen werden kann, ist bei der
erfindungsgemäßen Lösung insbesondere vorgesehen, dass die Sprühvorrichtungen 2 mit
den Sprühdüsen 3 derart ausgeführt sind, dass die Hauptsprührichtung der Sprühdüsen
3 um einen vorab festgelegten oder festlegbaren Winkel von der Erstreckungsrichtung
der Führung 5 abweicht.
[0058] Bei dem in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Führung
5 in einer horizontalen Richtung, wobei die Hauptsprührichtung der Sprühdüsen 3 um
etwa 40° bis 50° von der Erstreckungsrichtung der Führung 5 abweicht, und zwar in
einer vertikalen Richtung. Selbstverständlich kommen aber auch andere Winkelbereiche
in Frage.
[0059] Der Seitenansicht in FIG. 2 ist insbesondere entnehmbar, dass jede der insgesamt
drei Sprühvorrichtungen 2 einen sich zumindest im Wesentlichen in der Erstreckungsrichtung
der Führung 5 erstreckenden Hauptkörper 6 mit einem ersten und einem gegenüberliegenden
zweiten Endbereich aufweist. In dem Hauptkörper 6 einer jeden Sprühvorrichtung 2 ist
eine Hochspannungs-Kaskadenschaltung aufgenommen oder aufnehmbar, welche zur elektrostatischen
Aufladung des von der entsprechenden Sprühvorrichtung 2 abgegebenen oder abzugebenden
Beschichtungsmaterials dient.
[0060] Der erste Endbereich des Hauptkörpers 6 einer jeden Sprühvorrichtung 2 ist mit einem
gegenüberliegenden Endbereich der der Sprühvorrichtung 2 zugeordneten Verlängerung
4 insbesondere lösbar verbunden. Andererseits ist der zweite Endbereich des Hauptkörpers
6 einer jeden Sprühvorrichtung 2 über einen entsprechenden Winkelbereich 7 mit der
Sprühdüse 3 der Sprühvorrichtung 2 vorzugsweise lösbar verbunden.
[0061] Der Seitenansicht gemäß FIG. 2 kann ferner entnommen werden, dass zwischen dem Winkelbereich
7 und dem Hauptkörper 6 einer jeden Sprühvorrichtung 2 noch ein Verlängerungsstück
8 vorgesehen ist.
[0062] Der Schnittansicht in FIG. 4 und FIG. 5 ist zu entnehmen, dass jede Verlängerung
4 der entsprechenden Sprühvorrichtungen 2 als ein sich in der Erstreckungsrichtung
der Führung 5 erstreckender Hohlkörper ausgeführt ist. In diesem Hohlkörper sind vorzugsweise
alle für den Betrieb der entsprechenden Sprühvorrichtung 2 notwendigen Versorgungsleitungen
aufnehmbar.
[0063] FIG. 1 bis FIG. 3 ist insbesondere zu entnehmen, dass die erfindungsgemäße Anordnung
1 ferner einen Antrieb 9, insbesondere einen elektromotorischen Linearantrieb, aufweist,
welcher mit den entsprechenden Verlängerungen 4 der Sprühvorrichtungen 2 derart wirkverbunden
ist, dass mit dem Antrieb 9 eine Längsbewegung der Verlängerungen 4 mit den an den
Verlängerungen 4 verbundenen Sprühvorrichtungen 2 in der Erstreckungsrichtung der
Führung 5 relativ zu der Führung 5 und relativ zu einem zu beschichtenden Gegenstand
bewirkbar ist.
[0064] Dem Antrieb 9 ist ein an der Führung 5 geführter und in der Erstreckungsrichtung
der Führung 5 längsbewegbarer Führungsschlitten 10 zugeordnet, mit welchem die Verlängerung
4 derart wirkverbunden ist, dass bei einer durch den Antrieb 9 bewirkten Längsverschiebung
des Führungsschlittens 10 relativ zu der Führung 5 die Verlängerungen 4 entsprechend
mitbewegt werden.
[0065] Ferner ist bei der in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung 1 vorgesehen, dass die Führung 5 für jede Verlängerung 4 eine mit der Führung
5 verbundene Rollenführung 11 aufweist, über welche die entsprechende Verlängerung
4 mit der an der Verlängerung 4 verbundene Sprühvorrichtung 2 relativ zu der Führung
5 und relativ zu dem zu beschichtenden Gegenstand in der Erstreckungsrichtung der
Führung 5 längsbewegbar geführt ist.
[0066] Obgleich in den Zeichnungen nicht dargestellt, ist es denkbar, dass die erfindungsgemäße
Anordnung 1 im Zusammenhang mit einem Hubständer- oder Achssystem verwendet wird,
welches mit der Führung 5 der Anordnung 1 derart wirkverbunden ist, dass die Führung
5 vorzugsweise in vertikaler Richtung mit Hilfe des Hubständer- oder Achssystems beweg-
und positionierbar ist.
[0067] Der Seitenansicht in FIG. 2 ist insbesondere zu entnehmen, dass die jeweiligen Verlängerungsstücke
der Sprühvorrichtungen 2 so gewählt sind, dass die Sprühdüsen 3 der Sprühvorrichtungen
2 in einer gemeinsamen, vorzugsweise horizontalen Ebene liegen.
[0068] Andererseits sind die Winkelbereiche der Sprühvorrichtungen 2 so gewählt, dass die
Hauptsprührichtung der einzelnen Sprühdüsen 3 parallel oder zumindest im Wesentlichen
parallel zueinander verläuft.
[0069] Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen gezeigte exemplarische Ausführungsform
beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter
Merkmale.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Anordnung
- 2
- Sprühvorrichtung
- 3
- Sprühdüse
- 4
- Verlängerung
- 5
- Führung
- 6
- Hauptkörper der Sprühvorrichtung
- 7
- Winkelbereich
- 8
- Verlängerungsstück
- 9
- Antrieb
- 10
- Führungsschlitten
- 11
- Rollenführung
1. Anordnung (1) zum vorzugsweise automatischen Beschichten von Gegenständen mit einem
Beschichtungsmaterial, insbesondere mit Beschichtungspulver, wobei die Anordnung (1)
Folgendes aufweist:
- mindestens eine Sprühvorrichtung (2) mit einer Sprühdüse (3), über welche das Beschichtungsmaterial
in Richtung einer Hauptsprührichtung abgebbar ist;
- eine der mindestens einen Sprühvorrichtung (2) zugeordnete Verlängerung (4), wobei
ein der Sprühvorrichtung (2) zugewandter Endbereich der Verlängerung (4) vorzugsweise
lösbar mit einem der Sprühdüse (3) abgewandten Endbereich der der Verlängerung (4)
zugeordneten Sprühvorrichtung (2) verbunden ist; und
- eine sich vorzugsweise in einer horizontalen Richtung erstreckende Führung (5),
über welche die Verlängerung (4) mit der an der Verlängerung (4) verbundenen Sprühvorrichtung
(2) in der Erstreckungsrichtung der Führung (5) relativ zu dem zu beschichtenden Gegenstand
längsbewegbar ist,
wobei die Sprühvorrichtung (2) mit der Sprühdüse (3) derart ausgeführt sind, dass
die Hauptsprührichtung der Sprühdüse (3) um einen vorab festgelegten oder festlegbaren
Winkel von der Erstreckungsrichtung der Führung (5) abweicht.
2. Anordnung (1) nach Anspruch 1,
wobei die Sprühvorrichtung (2) einen sich zumindest im Wesentlichen in der Erstreckungsrichtung
der Führung (5) erstreckenden Hauptkörper (6) mit einem ersten und einem gegenüberliegenden
zweiten Endbereich aufweist, wobei in dem Hauptkörper (6) der Sprühvorrichtung (2)
eine Hochspannungs-Kaskadenschaltung aufgenommen oder aufnehmbar ist, welche zur elektrostatischen
Aufladung des von der Sprühvorrichtung (2) abgegebenen oder abzugebenden Beschichtungsmaterials
dient, wobei der erste Endbereich des Hauptkörpers (6) der Sprühvorrichtung (2) mit
einem gegenüberliegenden Endbereich der der Sprühvorrichtung (2) zugeordneten Verlängerung
(4) insbesondere lösbar verbunden oder verbindbar ist, und wobei der zweite Endbereich
des Hauptkörpers (6) über einen Winkelbereich (7) mit der Sprühdüse (3) der Sprühvorrichtung
(2) vorzugsweise lösbar verbunden ist, wobei zwischen dem Winkelbereich (7) und dem
Hauptkörper (6) der Sprühvorrichtung (2) vorzugsweise ein Verlängerungsstück (8) vorgesehen
ist.
3. Anordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Verlängerung (4) als ein sich in der Erstreckungsrichtung der Führung (5)
erstreckender Hohlkörper ausgeführt ist, in welchem vorzugsweise alle für den Betrieb
der Sprühvorrichtung (2) notwendigen Versorgungsleitungen aufgenommen oder aufnehmbar
sind.
4. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei sich die Führung (5) in einer horizontalen Richtung erstreckt, und wobei die
Hauptsprührichtung der Sprühdüse (3) um 15° bis 75°, vorzugsweise um 25° bis 65° und
noch bevorzugter um etwa 40° bis 50° von der Erstreckungsrichtung der Führung (5)
abweicht, und vorzugsweise in einer vertikalen Richtung abweicht.
5. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei ferner ein Antrieb (9), insbesondere Linearantrieb, vorgesehen ist, welcher
mit der Verlängerung (4) derart wirkverbunden ist, dass mit dem Antrieb (9) eine Längsbewegung
der Verlängerung (4) mit der an der Verlängerung (4) verbundenen Sprühvorrichtung
(2) in der Erstreckungsrichtung der Führung (5) relativ zu der Führung (5) und relativ
zu dem zu beschichtenden Gegenstand bewirkbar ist, wobei dem Antrieb (9) vorzugsweise
ein an der Führung (5) geführter und in der Erstreckungsrichtung der Führung (5) längsbewegbarer
Führungsschlitten (10) zugeordnet ist, mit welchem die Verlängerung (4) derart wirkverbunden
ist, dass bei einer durch den Antrieb (9) bewirkten Längsverschiebung des Führungsschlittens
(10) relativ zu der Führung (5) die Verlängerung (4) entsprechend mitbewegt wird.
6. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Führung (5) mindestens eine mit der Führung (5) verbundene Rollenführung
(11) aufweist, über welche die Verlängerung (4) mit der an der Verlängerung (4) verbundenen
Sprühvorrichtung (2) relativ zu der Führung (5) und relativ zu dem zu beschichtenden
Gegenstand in der Erstreckungsrichtung der Führung (5) längsbewegbar geführt ist.
7. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei ferner ein Hubständer- oder Achssystem vorgesehen ist, welches mit der Führung
(5) derart wirkverbunden ist, dass die Führung (5) vorzugsweise in vertikaler Richtung
beweg- und positionierbar ist.
8. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Anordnung (1) eine erste Sprühvorrichtung (2) mit einer ersten Sprühdüse
(3) und mindestens eine weitere, zweite Sprühvorrichtung (2) mit einer zweiten Sprühdüse
(3) aufweist, wobei die der ersten Sprühvorrichtung (2) zugeordnete erste Verlängerung
(4) und die der zweiten Sprühvorrichtung (2) zugeordnete zweite Verlängerung (4) parallel
zueinander und vorzugsweise vertikal voneinander beabstandet verlaufen, wobei ferner
die Führung (5) mindestens eine mit der Führung (5) verbundene erste Rollenführung
(11) aufweist, über welche die erste Verlängerung (4) mit der an der ersten Verlängerung
(4) verbundenen ersten Sprühvorrichtung (2) relativ zu der Führung (5) und relativ
zu dem zu beschichtenden Gegenstand in der Erstreckungsrichtung der Führung (5) längsbewegbar
geführt ist, und wobei ferner die Führung (5) mindestens eine mit der Führung (5)
verbundene zweite Rollenführung (11) aufweist, über welche die zweite Verlängerung
(4) mit der an der zweiten Verlängerung (4) verbundenen zweiten Sprühvorrichtung (2)
relativ zu der Führung (5) und relativ zu dem zu beschichtenden Gegenstand in der
Erstreckungsrichtung der Führung (5) längsbewegbar geführt ist; und/oder
wobei die Anordnung (1) eine erste Sprühvorrichtung (2) mit einer ersten Sprühdüse
(3) und mindestens eine weitere, zweite Sprühvorrichtung (2) mit einer zweiten Sprühdüse
(3) aufweist, wobei die der ersten Sprühvorrichtung (2) zugeordnete erste Verlängerung
(4) und die der mindestens einen zweiten Sprühvorrichtung (2) zugeordnete zweite Verlängerung
(4) parallel zueinander und vertikal voneinander beabstandet verlaufen und/oder parallel
zueinander und horizontal voneinander beabstandet verlaufen.
9. Anordnung (1) nach Anspruch 8 und Anspruch 5,
wobei die erste Verlängerung (4) und die der mindestens einen weiteren, zweiten Sprühvorrichtung
(2) zugeordnete zweite Verlängerung (4) jeweils derart mit dem Führungsschlitten (10)
wirkverbunden sind, dass bei einer durch den Antrieb (9) bewirkten Längsverschiebung
des Führungsschlittens (10) relativ zu der Führung (5) sowohl die erste Verlängerung
(4) als auch die zweite Verlängerung (4) entsprechend mitbewegt werden.
10. Anordnung (1) nach Anspruch 8 oder 9 und Anspruch 2,
wobei das Verlängerungsstück (8) der ersten Sprühvorrichtung (2) und das Verlängerungsstück
(8) der zweiten Sprühvorrichtung (2) derart ausgeführt sind, dass die Sprühdüse (3)
der ersten Sprühvorrichtung (2) und die Sprühdüse (3) der zweiten Sprühvorrichtung
(2) in einer gemeinsamen vorzugsweise horizontalen Ebene liegen.
11. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10 und Anspruch 2, wobei der Winkelbereich
(7) der ersten Sprühvorrichtung (2) und der Winkelbereich (7) der mindestens einen
weiteren, zweiten Sprühvorrichtung (2) derart ausgeführt sind, dass die Hauptsprührichtung
der Sprühdüse (3) der ersten Sprühvorrichtung (2) parallel oder zumindest im Wesentlichen
parallel zur Hauptsprührichtung der Sprühdüse (3) der mindestens einen weiteren, zweiten
Sprühvorrichtung (2) verläuft.
12. Anlage zum vorzugsweise automatischen Beschichten von Werkstücken mit Beschichtungsmaterial,
insbesondere Beschichtungspulver, wobei die Anlage Folgendes aufweist:
- eine Sprühbeschichtungskabine vorzugsweise mit einer Fördervorrichtung zum insbesondere
kontinuierlichen Transportieren von zu beschichtenden Gegenständen durch die Beschichtungskabine;
- ein Hubständer- oder Achssystem; und
- mindestens eine Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei die Anordnung (1) und insbesondere die Führung (5) der Anordnung (1) derart
mit dem Hubständer- oder Achssystem wirkverbunden ist, dass die Führung (5) mit der
mindestens einen mit der Führung (5) in Erstreckungsrichtung der Führung (5) längsverschiebbar
gelagerten Sprühvorrichtung (2) in einer Richtung orthogonal zur Erstreckungsrichtung
der Führung (5) bewegbar und positionierbar ist.
13. Verfahren zum vorzugsweise automatischen Beschichten von Werkstücken mit Beschichtungsmaterial,
insbesondere Beschichtungspulver, wobei das Verfahren folgende Verfahrensschritte
aufweist:
- Bereitstellen mindestens einer Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11;
und
- Bewegen der mindestens einen Sprühvorrichtung (2) der Anordnung (1) relativ zu dem
zu beschichtenden Werkstück vorzugsweise mit Hilfe eines Hubständer- oder Achssystems,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Sprühvorrichtung (2) der Anordnung (1) in einer horizontal oszillierenden
Bewegung relativ zu dem zu beschichtenden Werkstück bewegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13 oder dem Oberbegriff von Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren ferner folgende Verfahrensschritte aufweist:
- mit Hilfe einer Fördervorrichtung wird das zu beschichtende Werkstück entlang eines
Transportwegs durch einen Beschichtungsbereich einer Beschichtungsstation gefördert,
und zwar vorzugsweise mit einer konstanten Fördergeschwindigkeit; und
- in einem Überwachungsbereich, der auf dem Transportweg des zu beschichtenden Werkstücks
und - in Förderrichtung der Fördervorrichtung gesehen - stromaufwärts des Beschichtungsbereichs
liegt, werden/wird eine Größe, Geometrie und/oder Kontur zumindest eines Bereichs
des zu beschichtenden Werkstücks erfasst;
wobei mit Hilfe einer Positioniereinrichtung in der Beschichtungsstation insbesondere
zeitverzögert und vorzugsweise mit einer von der Fördergeschwindigkeit und einem Abstand
zwischen dem Überwachungsbereich und dem Beschichtungsbereich abhängigen Zeitverzögerung
die mindestens einen Sprühvorrichtung (2) der Anordnung (1) in horizontaler und/oder
vertikaler Richtung und/oder in Förderrichtung derart mit Bezug zu dem Beschichtungsbereich
positioniert und/oder ausgerichtet wird, dass dann, wenn das zu beschichtende Werkstück
durch den Beschichtungsbereich gefördert wird, die mindestens einen Sprühvorrichtung
(2) der Anordnung (1) stets einen vorab festgelegten oder festlegbaren Abstand und/oder
eine vorab festgelegte oder festlegbare Ausrichtung zu der Oberfläche des zu beschichtenden
Werkstücks aufweist.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
wobei die Größe, Geometrie und/oder Kontur des zumindest einen Bereichs des zu beschichtenden
Werkstücks durch zumindest bereichsweises Abtasten des Werkstücks mit Hilfe mindestens
eines ersten Laserstrahls, der senkrecht zu der Förderrichtung der Fördervorrichtung
verläuft, und mit Hilfe mindestens eines zweiten Laserstahls, der schräg zu der Förderrichtung
der Fördervorrichtung verläuft, erfasst werden/wird.