[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Übertragung von elektrischem Strom von einem
ersten Bauteil auf ein zweites Bauteil, wobei das erste Bauteil in elektrischem Kontakt
mit dem zweiten Bauteil steht. Solche Kontaktsysteme werden beispielsweise bei der
Verschaltung von Batteriemodulen eingesetzt. Die Kontaktsysteme müssen dabei so gestaltet
sein, dass sie Ströme mit einer Stromstärke von bis zu 500 A ohne großen Spannungsabfall
übertragen können. Der gesamte Widerstand des Kontaktsystems muss also möglichst gering
sein.
[0002] Die beiden Bauteile weisen üblicherweise einen Abstand auf, der durch ein Kontaktelement
überbückt werden muss. Damit der Übergangswiderstand zwischen dem Kontaktelement und
einem Bauteil möglichst klein ist, muss das Kontaktelement mit einer Mindestkraft
an die Oberfläche des Bauteils gedrückt werden. Kontaktelemente weisen deshalb häufig
einen Federmechanismus auf, der für die erforderliche Anpresskraft zwischen Kontaktelement
und Bauteil sorgt. Die Anpresskraft muss über die gesamte Lebensdauer des Systems
aufrecht erhalten werden, damit ein Anstieg des Kontaktwiderstands vermieden wird.
Ferner muss das Kontaktelement Fertigungstoleranzen der Bauteile ausgleichen sowie
Wärmeausdehnung und Vibrationen kompensieren können.
[0003] Grundsätzlich sollte die durch das Kontaktsystem bereitgestellte elektrische Verbindung
zwischen den Bauteilen wieder lösbar sein, wenn man die Bauteile voneinander trennt.
In einigen Fällen ist aber erwünscht, dass die elektrische Verbindung erhalten bleibt,
wenn die Bauteile ihre Position zueinander verändern, insbesondere wenn sich der Abstand
zwischen den Bauteilen durch unerwünschte äußere Einflüsse vergrößert. In diesen Fällen
sollte die Verbindung zwischen den Bauteilen nahezu unlösbar, also nur mit erheblichem
Aufwand wieder lösbar sein.
[0004] Die Druckschrift
JP H05 69866 U offenbart einen Steckverbinder, bei dem Lamellen aus einem streifenförmigen Anschlusselement
herausgearbeitet sind.
[0005] Die Lamellen sind aus der gesamten Dicke des streifenförmigen Anschlusselements herausgearbeitet.
[0006] Die Druckschrift
EP 856913 A1 offenbart ein Hochstromkontaktelement aus einem Blechstanzteil. Ein Kontaktbereich
weist eine Vielzahl von Kontaktfederzungen auf, die aus dem Blechstanzteil freigestanzt
sind. Die Kontaktfederzungen haben folglich die gleiche Dicke wie das Blechstanzteil.
[0007] Die Druckschrift
DE 10 2007 030 134 B3 offenbart einen Leitersteckverbinder mit einem oder mehreren Federringen. Jeder Federring
ist mit mehreren nach innen weisenden Federlamellen ausgebildet. Das Material der
Federlamellen ist so dick wie das Material des Federrings.
[0008] Die Druckschrift
WO 2016/187089 A1 offenbart ein elektrisch leitendes Material mit einem Grundkörper aus einem Kupferwerkstoff
und einer darauf aufgebrachten Beschichtung. In die Beschichtung werden parallel zueinander
verlaufende Rinnen eingebracht, so dass zwischen benachbarten Rinnen lamellenförmige
Erhebungen gebildet werden.
[0009] Die Druckschrift
DE 10 2013 015 088 A1 offenbart ein elektrisches Kontaktelement für einen mechanisch schaltbaren elektrischen
Schaltkontakt. Das Kontaktelement ist aus einem drahtabschnitts-förmigen Faserverbundwerkstoff
gebildet, bei dem in ein elektrisch leitendes Matrixmaterial viele dünne, elektrisch
leitende Fasern eingebettet sind, die in dem Matrixmaterial im Wesentlichen parallel
und in Längsrichtung des Drahtabschnitts angeordnet sind. Der elektrische Kontakt
wird durch einen mechanischen Kontakt zwischen den Enden der vielen Fasern an der
Kontaktoberfläche des Kontaktelements, die an der Stirnseite des Drahtabschnitts angeordnet
ist, und einem flächigen Gegenstück oder Gegenkontakt hergestellt.
[0010] Aus der Druckschrift
DE 148 159 A ist eine Vorrichtung zur Herstellung lösbarer Verbindungen für elektrische Leitungen
bekannt. Zwischen die zu verbindenden Leitungen wird ein Blech gelegt, das aus elastischem
Material besteht und das mit einer Vielzahl von Erhebungen versehen ist. Die Erhebungen
können die Form von Buckeln haben.
[0011] In der Druckschrift
DE 34 12 849 A1 ist eine elektrische Kontaktvorrichtung mit einer druckbelasteten Kontaktzwischenlage
offenbart. Die Kontaktzwischenlage weist vorspringende Teile auf und kann eine gewellte
oder gewölbte Form aufweisen. Die Kontaktzwischenlage besteht aus federhartem Material.
[0012] Des Weiteren ist aus der
EP 0 202 564 A2 eine elektrische Kontaktvorrichtung mit mindestens zwei Kontaktkörpern und mindestens
einem Lamellenkörper bekannt. Der Lamellenkörper umfasst eine Vielzahl von gewölbten
Lamellen, die durch Schlitze voneinander getrennt sind. Die Lamellen arbeiten nach
dem Prinzip der Blattfeder.
[0013] An derartigen Federelementen, die als zusätzliches Teil zwischen zwei Bauteilen eingebaut
werden, ist nachteilhaft, dass der Strom zunächst von einem ersten Bauteil auf das
Federelement und dann vom Federelement auf ein zweites Bauteil übertragen werden muss.
Das Kontaktsystem weist also mindestens zwei Kontaktstellen mit erheblichem Übergangswiderstand
auf.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes System zur Kontaktierung
von stromführenden Bauteilen, also zur Übertragung von elektrischem Strom von einem
ersten auf ein zweites Bauteil, anzugeben. Insbesondere soll das System für Stromstärken
zwischen 10 A und 500 A geeignet sein, einen geringen Übergangswiderstand aufweisen
sowie einfach und kostengünstig herstellbar sein.
[0015] Die Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 wiedergegeben. Die weiteren
rückbezogenen Ansprüche betreffen vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
[0016] Die Erfindung schließt eine Anordnung von Bauteilen zur Übertragung von elektrischem
Strom von einem stromzuführenden Bauteil auf ein stromabführendes Bauteil ein. Die
Anordnung umfasst ein erstes Bauteil, welches das der Anordnung stromzuführende Bauteil
oder das von der Anordnung stromabführende Bauteil ist. Das erste Bauteil umfasst
ein erstes metallisches Material und weist auf mindestens einer Oberfläche mindestens
eine aus dem ersten metallischen Material an dieser Oberfläche herausgearbeitete,
insbesondere herausgeformte, federnde Lamelle aus dem ersten metallischen Material
auf. Die Lamelle ist nur aus einer die Oberfläche umfassenden Schicht des ersten metallischen
Materials herausgearbeitet. Die mindestens eine Lamelle ist so aus dem ersten metallischen
Material an der Oberfläche des ersten Bauteils herausgearbeitet, dass sie in einem
Verbindungsbereich monolithisch mit dem ersten Bauteil verbunden ist und sich von
diesem Verbindungsbereich ausgehend bis zu einem freien Ende erstreckt. Wird die Lamelle
aus ihrer Ruhelage in Richtung senkrecht zur Oberfläche des ersten Bauteils hin ausgelenkt,
übt sie eine von der Oberfläche des Bauteils weg gerichtete Federkraft aus. Diese
Federkraft umfasst eine Komponente, die senkrecht zur Oberfläche des ersten Bauteils
gerichtet ist, also eine Federnormalkraft. Ferner umfasst die Anordnung ein zweites
Bauteil, das in unmittelbarem, also in direktem Kontakt mit der mindestens einen Lamelle
des ersten Bauteils steht. Somit hat das erste Bauteil nicht nur die Funktion, die
Anordnung mit weiteren, nicht zur Anordnung gehörenden Komponenten eines Stromkreises
zu verbinden, sondern es dient gleichzeitig dazu, den elektrischen Kontakt zum zweiten
Bauteil mittels mindestens einer federnden Lamelle herzustellen.
[0017] Wird zur Beschreibung der Erfindung die mindestens eine Lamelle des ersten Bauteils
hinsichtlich ihrer Position oder Ausrichtung in Relation zur Oberfläche des ersten
Bauteils gesetzt, dann wird als Oberfläche des ersten Bauteils die äußere Fläche des
ersten Bauteils verstanden, die resultieren würde, wenn die mindestens eine Lamelle
entfernt werden würde.
[0018] Unter einer Lamelle kann ein band-, streifen- oder plattenförmiger Materialvorsprung
der Dicke D, der Breite B und der Länge L verstanden werden. Die Länge L der Lamelle
wird dabei entlang des Verbindungsbereichs gemessen, in dem sie monolithisch mit dem
ersten Bauteil verbunden ist. Die Breite B der Lamelle wird vom Verbindungsbereich
bis zum freien Ende der Lamelle gemessen. Die Dicke D wird senkrecht zur Oberfläche
der Lamelle gemessen, also senkrecht zur Länge und zur Breite. Üblicherweise sind
die Breite B und die Länge L jeweils größer als die Dicke D. Die Dicke D der Lamelle
kann 0,05 bis 0,6 mm, bevorzugt 0,1 bis 0,3 mm betragen. Die Lamelle springt aus der
Oberfläche des ersten Bauteils hervor, sie erhebt sich also über die Oberfläche des
ersten Bauteils. Als Höhe der Lamelle kann der Abstand zwischen einem Punkt, an dem
die Lamelle mit dem ersten Bauteil verbunden ist, und ihrem freien Ende definiert
werden, wobei dieser Abstand senkrecht zur Oberfläche des ersten Bauteils gemessen
wird. Die Höhe der Lamelle beträgt 0,1 bis 5 mm, bevorzugt 0,2 bis 2,5 mm.
[0019] Die Erfindung betrifft also ein System zur unmittelbaren Übertragung von elektrischem
Strom von einem ersten Bauteil, welches das dem System stromzuführende Bauteil oder
das vom System stromabführende Bauteil ist, auf ein zweites Bauteil durch mindestens
ein federndes Kontaktelement, das in Form einer Lamelle aus der Oberfläche des ersten
Bauteils herausgearbeitet ist. Das federnde Kontaktelement ist monolithisch mit dem
ersten Bauteil verbunden. Es ist somit ein integraler Bestandteil des ersten Bauteils.
Deshalb gibt es keinen elektrischen Übergangswiderstand zwischen dem ersten Bauteil
und der Lamelle. Wird das erste Bauteil an der Oberfläche, die mindestens eine Lamelle
aufweist, mit dem zweiten Bauteil in Kontakt gebracht, wird die federnde Lamelle aus
ihrer Ruhelage in Richtung zum ersten Bauteil hin ausgelenkt. Als Reaktion übt sie
eine Federnormalkraft auf das zweite Bauteil aus. Dadurch wird mittels der Lamelle
ein kraftschlüssiger elektrischer Kontakt zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten
Bauteil hergestellt. Die Größe der Federnormalkraft kann durch die Geometrie der Lamelle,
ihren Neigungswinkel zur Oberfläche des ersten Bauteils und die Wahl ihres Materials
eingestellt werden. Metallische Werkstoffe mit einem großen Elastizitätsmodul sind
als Material der Lamelle besonders geeignet.
[0020] Der besondere Vorteil dieser Anordnung von Bauteilen besteht darin, dass durch die
Integration des lamellenförmigen, federnden Kontaktelements in das erste Bauteil ein
Übergangswiderstand zwischen diesem Bauteil und dem Kontaktelement vermieden und somit
der gesamte elektrische Widerstand der Anordnung deutlich reduziert wird. Ferner ist
es nicht mehr erforderlich, zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil ein separates
Kontaktelement einzufügen, beispielsweise ein Lamellenband. Die Anzahl der notwendigen
Teile wird somit reduziert, wodurch Aufwand und Kosten verringert werden. Das erste
Bauteil umfasst bereits das Kontaktelement zur Kontaktierung des zweiten Bauteils.
Die gesamte Anordnung wird einfacher zu montieren und sicherer in ihrer Funktion,
da ein separates Kontaktelement nicht mehr zwischen den stromführenden Bauteilen eingefügt
werden muss und somit auch nicht versehentlich vergessen werden oder herausfallen
kann. Darüber hinaus zeichnet sich die Anordnung durch eine kompakte Bauweise und
einen geringen Platzbedarf aus. Vorteilhafterweise kann mindestens eines der beiden
Bauteile im Bereich der Kontaktstelle zum anderen Bauteil eine metallische Beschichtung
aufweisen, die beispielsweise Silber, Gold, Zinn und/oder Nickel umfassen kann. Durch
eine solche Beschichtung wird der Übergangswiderstand zwischen den Bauteilen reduziert.
Ebenso werden Reibkräfte und Verschleiß minimiert. Ferner verhindert die Beschichtung
die Korrosion an der Oberfläche des Bauteils und sie kann als Diffusionsbarriere für
das metallische Grundmaterial des Bauteils wirken.
[0021] Insbesondere kann das erste Bauteil eine Stromschiene sein. Eine Stromschiene ist
ein starres, bevorzugt einstückiges Bauteil aus einem elektrisch leitenden Material,
insbesondere aus Metall, welches der Übertragung und Verteilung von elektrischen Strömen
dient. Eine Stromschiene kann beispielsweise ein gerades Flachprofil sein, sie kann
aber auch ein gebogenes oder abgewinkeltes Flachprofil sein. Das Profil der Stromschiene
kann aber auch andere Formen, beispielsweise U-Form oder L-Form aufweisen oder es
kann rund sein. Eine Stromschiene hat mindestens zwei Kontaktbereiche, nämlich mindestens
einen für die Stromzuführung und mindestens einen für die Stromabführung. Wird eine
Stromschiene in der erfindungsgemäßen Anordnung als erstes Bauteil verwendet, dann
weist sie in mindestens einem ihrer Kontaktbereiche mindestens eine federnde Lamelle
wie vorstehend beschrieben auf. Mittels dieser Lamelle wird ein Kontakt zu einem zweiten
Bauteil hergestellt, das ebenfalls eine Stromschiene sein kann. Der andere Kontaktbereich
der Stromschiene kann beliebige Mittel zur Kontaktierung einer weiteren, nicht zur
Anordnung gehörenden elektrischen Komponente aufweisen, beispielsweise Klemmvorrichtungen,
Aussparungen oder Bohrungen, die optional ein Innengewinde aufweisen können. Besonders
bevorzugt kann die Stromschiene mehrere Kontaktbereiche aufweisen, die jeweils mindestens
eine federnde Lamelle aufweisen. Eine solche Stromschiene kann zur Verteilung von
Strömen verwendet werden, beispielsweise in einem Stromspeicher zur Verteilung von
Teilströmen auf einzelne Speichermodule.
[0022] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung können sich im Strompfad der Anordnung
lediglich das erste Bauteil und das zweite Bauteil befinden. Die Anordnung umfasst
im Strompfad also keine weiteren Bauteile: Das erste Bauteil ist das der Anordnung
stromzuführende Bauteil oder das von der Anordnung stromabführende Bauteil, während
das zweite Bauteil das bezüglich Stromfluss zum ersten Bauteil komplementäre stromabführende
oder stromzuführende Bauteil ist. Hinsichtlich der stromführenden Komponenten besteht
die Anordnung also nur aus dem ersten und dem zweiten Bauteil. Mit anderen Worten,
bei dieser Ausgestaltung besteht der Strompfad innerhalb der Anordnung nur aus dem
ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil. Durch eine derartige Anordnung wird ein System
zur Kontaktierung von zwei stromführenden Bauteilen bereitgestellt, das im Strompfad
lediglich eine mechanische Kontaktstelle aufweist.
[0023] Im Rahmen dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch nicht ausgeschlossen,
dass die gesamte Anordnung weitere Komponenten außerhalb des Strompfads umfasst, beispielsweise
Vorrichtungen zur Positionierung und Montage des ersten und des zweiten Bauteils.
Ebenso kann das erste oder das zweite Bauteil außerhalb der Anordnung mit anderen
elektrischen oder elektronischen Komponenten, beispielsweise einem Widerstand, einem
Schalter, einem Relais oder einem Schütz, in Verbindung stehen.
[0024] Vorteilhafterweise kann die mindestens eine Lamelle mittels eines Trennprozesses,
insbesondere eines Schneid-, Meißel-, Schäl-, Pflüg- oder Furchprozesses, und mittels
eines Biegeprozesses aus dem ersten metallischen Material des ersten Bauteils herausgearbeitet
sein. Die Lamelle wird aus einer Materialschicht gebildet, die durch einen geeigneten
Trennprozess von der ursprünglichen Oberfläche des ersten Bauteils derart herausgearbeitet
wurde, dass die Materialschicht nicht vollständig von der Oberfläche abgetrennt wird,
sondern in einem Verbindungsbereich mit dem ersten Bauteil monolithisch verbunden
bleibt. Diese Materialschicht wird durch einen Biegeprozess von der Oberfläche des
ersten Bauteils angehoben, indem die Materialschicht um eine gedachte Achse, die sich
entlang des Verbindungsbereichs erstreckt, gebogen wird. Trenn- und Biegeprozess können
auch in einem Arbeitsschritt durchgeführt werden. Die Lamelle ist also aus dem Material
an der Oberfläche des ersten Bauteils herausgeformt und bildet einen Materialvorsprung.
Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass eine hohe Materialausnutzung
erreicht wird, denn es entsteht beispielsweise kein Stanzabfall bei der Herstellung
der federnden Lamellen.
[0025] Im Rahmen dieser vorteilhaften Ausführungsform kann die vorstehend beschriebene,
metallische Beschichtung des Bauteils im Bereich der Kontaktfläche auf der Oberfläche
des ersten Bauteils aufgebracht werden, bevor die mindestens eine Lamelle aus dem
Material des ersten Bauteils herausgearbeitet wird.
[0026] Ferner kann im Rahmen in einer speziellen Ausgestaltung dieser vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung das erste metallische Material des ersten Bauteils im Verbindungsbereich
eine größere Härte aufweisen als außerhalb des Verbindungsbereichs. Der Verbindungsbereich
kann auch als Basis der Lamelle bezeichnet werden. Durch den Trenn- und Biegeprozess
bei der Herausarbeitung der Lamelle wurde das Material dort plastisch umgeformt. Dies
führt zu einer lokalen Aufhärtung des Werkstoffs im Verbindungsbereich. Deshalb weist
das Material lokal eine höhere Festigkeit und eine höhere Härte auf. Die höhere Festigkeit
hat den Vorteil, dass die Lamelle eine größere Federkraft ausüben kann ohne plastisch
verformt zu werden. Die Federwirkung wird dadurch verbessert und der Übergangswiderstand
im Kontaktbereich verringert.
[0027] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann sich die mindestens
eine Lamelle in Ruhelage unter einem Winkel α kleiner 80° zur Oberfläche des ersten
Bauteils geneigt erstrecken. Der Neigungswinkel α wird im Ansatzpunkt der Lamelle
an die Oberfläche des ersten Bauteils, also im Verbindungsbereich gemessen. Durch
die zur Oberfläche des Bauteils geneigte Anordnung der Lamelle kann die Federwirkung
der Lamelle gut realisiert werden.
[0028] Im Rahmen einer speziellen Ausgestaltung dieser Ausführungsform kann der Winkel α,
unter dem sich die Lamelle in Ruhelage zur Oberfläche des ersten Bauteils erstreckt,
40° bis 70° betragen. Wenn der Winkel α kleiner als 40° ist, dann ist die maximale
Auslenkung der Lamelle aus ihrer Ruhelage zu gering um eine ausreichend große Federkraft
zu erzeugen. Ist der Winkel α größer 70°, dann ist die Komponente der Federkraft senkrecht
zur Oberfläche des ersten Bauteils relativ klein, so dass bei kleinen Auslenkungen
der Lamelle nur eine kleine Federnormalkraft wirkt.
[0029] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die mindestens
eine Lamelle auf ihrer von der Oberfläche des ersten Bauteils abgewandten Seite zwischen
dem Verbindungsbereich und dem freien Ende der Lamelle eine konvexe Kontur aufweisen.
Insbesondere kann die Lamelle eine konvexe Krümmung oder einen Knick aufweisen, der
eine konvexe Außenkontur der Lamelle zur Folge hat. Bei einer konvexen Krümmung der
Lamelle verändert sich der Winkel, den die Tangente an die Lamelle mit der Oberfläche
des ersten Bauteils einschließt, in der Weise, dass dieser Winkel mit zunehmender
Entfernung von der Lamellenbasis kleiner wird. Bei einem konvexen Knick ist der Tangentenwinkel
im Bereich zwischen Knick und freiem Ende der Lamelle kleiner als im Bereich zwischen
Lamellenbasis und Knick. Durch die konvexe Kontur der Lamelle wird die Fläche, mit
der die Lamelle mit dem zweiten Bauteil in Kontakt stehen kann, vergrößert. Der Vorteil
diese Ausführungsform ist folglich eine hohe Federkraft der Lamelle bei gleichzeitig
großer Kontaktfläche mit dem zweiten Bauteil.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die mindestens eine Lamelle von
ihrem freien Ende ausgehend in mehrere Segmente geteilt, insbesondere quergeteilt
sein. Die so gebildeten Segmente sind in Längsrichtung der Lamelle benachbart angeordnet.
Die einzelnen Segmente können bei Kontakt mit der Oberfläche des zweiten Bauteils
unterschiedlich weit aus ihrer jeweiligen Ruhelage ausgelenkt werden. Durch das Teilen
der Lamelle in benachbarte Segmente können folglich Unebenheiten in der Oberfläche
des zweiten Bauteils besser ausgeglichen werden als bei einer ungeteilten Lamelle.
[0031] Vorteilhafterweise kann das erste Bauteil zumindest teilweise aus einem metallischen
Verbundmaterial bestehen, welches das erste metallische Material sowie ein zweites
metallisches Material umfasst, wobei das zweite metallische Material eine höhere elektrische
Leitfähigkeit als das erste metallische Material aufweist. Bei einem derartigen Verbundmaterial
werden die beiden Funktionen des ersten Bauteils, nämlich Stromtransport einerseits
und Bereitstellung eines federnden Kontaktelements andererseits, durch die Verwendung
unterschiedlicher Materialien unterstützt. Das erste metallische Material, das die
äußere Lage des ersten Bauteils bildet, weist gute Festigkeits- und Federeigenschaften
auf und ist somit für die Funktion der federnden Lamelle optimiert. Der überwiegende
Volumenanteil des ersten Bauteils besteht aus dem zweiten metallischen Material. Dieses
trägt aufgrund seiner hohen elektrischen Leitfähigkeit zu einem geringen elektrischen
Widerstand der Anordnung bei. Da aus diesem zweiten Material keine federnde Lamelle
geformt wird, ist es akzeptabel, wenn seine Festigkeits- und Federeigenschaften schlechter
sind als die des ersten metallischen Materials. Das erste metallische Material kann
insbesondere eine spezielle Kupferlegierung sein, während das zweite metallische Material
insbesondere hochreines Kupfer oder Aluminium sein kann.
[0032] Ferner zeichnet sich das metallische Verbundmaterial dadurch aus, dass das erste
und das zweite Material so miteinander verbunden sind, dass bei Stromfluss über die
Grenzfläche zwischen diesen beiden Materialien kein nennenswerter elektrischer Widerstand
an der Grenzfläche ist. Insbesondere können das erste und das zweite metallische Material
stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Dies kann beispielsweise durch einen Plattierprozess
erfolgen. Ferner kann zur Reduzierung des Übergangswiderstands zwischen dem ersten
und dem zweiten metallischen Material eine Beschichtung, die beispielsweise Silber,
Gold, Zinn und/oder Nickel umfasst, vorgesehen sein.
[0033] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann das erste Bauteil eine elektrisch
isolierende Schicht aufweisen, die auf der von der Oberfläche des ersten Bauteils
abgewandten Seite der Lamelle zumindest teilweise entfernt ist. Durch eine derartige
isolierende Schicht ist das erste Bauteil in einem großen Teil seiner Oberfläche elektrisch
isoliert und es liegen nur die Stellen der Oberfläche des ersten Bauteils frei, die
in Kontakt zu dem zweiten Bauteil stehen. Die Sicherheit der gesamten Anordnung wird
dadurch verbessert. Zur Herstellung einer solchen Ausgestaltung kann beispielsweise
ein vorisoliertes Profil oder eine vorisolierte Stromschiene verwendet werden.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das zweite Bauteil zumindest
teilweise aus einem metallischen Material bestehen und auf mindestens einer Oberfläche
mindestens eine federnde Lamelle aus dem metallischen Material aufweisen. Die Lamelle
ist dabei so aus dem metallischen Material an der Oberfläche des zweiten Bauteils
herausgearbeitet, dass sie in einem Verbindungsbereich monolithisch mit dem zweiten
Bauteil verbunden ist und sich ausgehend vom Verbindungsbereich bis zu einem freien
Ende erstreckt. Die mindestens eine Lamelle des zweiten Bauteils steht mit der mindestens
einen Lamelle des ersten Bauteils in Kontakt. Bei dieser Ausführungsform weisen also
sowohl das erste Bauteil als auch das zweite Bauteil jeweils mindestens eine federnde
Lamelle zur Kontaktierung des anderen Bauteils auf. Einander gegenüber liegende Lamellen
der beiden Bauteile können in elektrischem Kontakt stehen. Auf dieser Weise wird ein
größerer Federweg gebildet als wenn nur eines der Bauteile federnde Lamellen aufweist.
Auf diese Weise können auch große Abstände zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil
sicher überbrückt werden. Hinsichtlich der Gestaltung der mindestens einen federnden
Lamelle des zweiten Bauteils wird explizit auf die Ausführungsformen der mindestens
einen federnden Lamelle des ersten Bauteils verwiesen.
[0035] Im Rahmen einer speziellen Ausgestaltung dieser bevorzugten Ausführungsform kann
die mindestens eine Lamelle des ersten Bauteils so mit der mindestens einen Lamelle
des zweiten Bauteils in Kontakt stehen, dass das erste Bauteil mit dem zweiten Bauteil
verbunden bleibt, wenn die Bauteile ihre Position zueinander verändern, insbesondere,
wenn sich der Abstand zwischen den Bauteilen vergrößert. Die Lamellen sind hierbei
so eingerichtet, dass das erste Bauteil quasi unlösbar oder nahezu unlösbar, also
nur mit erheblichem Aufwand lösbar, mit dem zweiten Bauteil verbunden ist. Die Lamellen
der beiden Bauteile können beispielsweise gegenseitig einrasten oder sich ineinander
verhaken. Der Vorteil dieser speziellen Ausgestaltung ist, dass der elektrische Kontakt
zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil besonders sicher erhalten bleibt. Durch
äußere Einflüsse, wie zum Beispiel Erschütterungen oder thermische Ausdehnung, kann
sich der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil ungewollt vergrößern.
Bei dieser speziellen Ausgestaltung der Erfindung bleibt auch in diesen Fällen der
elektrische Kontakt zwischen den beiden Bauteilen bestehen.
[0036] Hinsichtlich weiterer technischer Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung
wird hiermit explizit auf die Figuren, die Figurenbeschreibung und die Ausführungsbeispiele
verwiesen.
[0037] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein erstes Bauteil mit linearen Lamellen
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines ersten Bauteils mit linearen Lamellen
- Fig. 3
- eine Anordnung eines ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines ersten Bauteils mit Lamellen mit Knick
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines ersten Bauteils mit konvex gekrümmten Lamellen
- Fig. 6
- schematisch ein erstes Bauteil mit segmentierten Lamellen
- Fig. 7
- eine Draufsicht eines erstes Bauteil mit quer verlaufenden Lamellen
- Fig. 8
- eine Draufsicht eines ersten Bauteils mit längs verlaufenden Lamellen
- Fig. 9
- eine Draufsicht eines ersten Bauteils mit schräg verlaufenden Lamellen
[0038] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0039] Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Bauteil 10 mit sechs Lamellen 3. Das Bauteil
10 umfasst ein metallisches Verbundmaterial 13, das aus einem ersten metallischen
Material 11 und einem zweiten metallischen Material 12 besteht. Die beiden Materialien
11 und 12 können durch Walzplattieren miteinander verbunden worden sein. Das zweite
metallische Material 12 besitzt eine größere elektrische Leitfähigkeit als das erste
metallische Material 11 und es macht den überwiegenden Volumenanteil des ersten Bauteils
10 aus. Nur an der Oberfläche des ersten Bauteils 10 befindet sich eine Lage aus dem
ersten metallischen Material 11. Aus diesem ersten metallischen Material 11 sind die
Lamellen 3 herausgearbeitet. Die Lamellen 3 sind jeweils in einem Verbindungsbereich
31 mit dem ersten Bauteil 10 verbunden und erstrecken sich von der Oberfläche des
ersten Bauteils 10 bis zum freien Ende 32. Die Lamellen 3 sind gegenüber der Oberfläche
des ersten Bauteils 10 geneigt. Die Neigung der Lamellen 3 bleibt bis zu deren freiem
Ende 32 gleich. Die Lamellen weisen weder einen Knick noch eine Krümmung auf. Sie
erstrecken sich somit linear.
[0040] Die Lamellen 3 haben jeweils die Form eines Streifens und weisen eine Länge L, eine
Breite B und eine Dicke D auf. Die Breite B wird von der Basis einer Lamelle 3 am
Verbindungsbereich 31 bis zu deren freiem Ende 32 gemessen. Die Lamellen 3 erstrecken
sich über die gesamte Breite des Bauteils 10. Über den Abstand benachbarter Lamellen
3 kann die Stromtragfähigkeit des Federkontakts eingestellt werden. Unabhängig von
der genauen Ausführungsform der Lamellen 3 kann der Abstand benachbarter Lamellen
0,1 bis 15 mm betragen.
[0041] Das erste Bauteil 10 weist ferner einen Bereich auf, in dem keine Lamellen vorhanden
sind. In diesem Bereich können (nicht dargestellte) Mittel zur Kontaktierung weiterer
elektrischer Leiter vorhanden sein, beispielsweise Bohrungen mit Verschraubungen.
[0042] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines ersten Bauteils 10 gemäß Fig. 1. Der Winkel
α, den die geneigten Lamellen 3 mit einer gedachten Linie einschließen, die parallel
zur Oberfläche des ersten Bauteils 10 ist, beträgt ungefähr 45°. Auf die Lamellen
3 wirkt keine Kraft. Sie befinden sich in ihrer Ruhelage.
[0043] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Anordnung 1 bestehend aus einem ersten Bauteil
10 und einem zweiten Bauteil 20. Das erste Bauteil 10 entspricht dem in Fig. 2 dargestellten
Bauteil 10. Die Lamellen 3 des ersten Bauteils 10 stehen in Kontakt mit dem zweiten
Bauteil 20. Das zweite Bauteil 20 übt auf die Lamellen 3 eine Kraft in Richtung des
ersten Bauteils 10 aus. Dadurch werden die Lamellen 3 aus ihrer Ruhelage ausgelenkt.
Sie neigen sich nun stärker als im Fall der Fig. 2 zur Oberfläche des ersten Bauteils
10 hin und der Winkel, den sie mit der Oberfläche des ersten Bauteils 10 einschließen,
ist kleiner als in der Ruhelage. Durch die Auslenkung aus ihrer Ruhelage üben die
Lamellen 3 eine Federkraft auf das zweite Bauteil 20 aus. Diese Federkraft bewirkt
eine Anpresskraft der Lamellen 3 an die Oberfläche des zweiten Bauteils 20. Je höher
die Anpresskraft desto geringer ist der elektrische Übergangswiderstand zwischen den
Lamellen 3 und dem zweiten Bauteil 20. Weil die Lamellen 3 integraler Bestandteil
des ersten Bauteils 10 sind, gibt es keinen nennenswerten elektrischen Widerstand
zwischen dem ersten Bauteil 10 und den Lamellen 3.
[0044] Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht eines ersten Bauteils 10 mit Lamellen 3, die einen
Knick aufweisen. Die Lamellen 3 setzen an der Oberfläche des ersten Bauteils 10 unter
dem gleichen Neigungswinkel α an wie die Lamellen 3 bei dem in Fig. 2 dargestellten
Bauteil 10. Bei ungefähr ihrer halben Breite weisen die Lamellen 3 einen Knick auf.
Der Teil einer Lamelle 3, der sich zwischen dem Knick und dem freien Ende 32 der Lamelle
3 befindet, schließt mit der Oberfläche des ersten Bauteils 10 einen Winkel ein, der
kleiner ist als der Neigungswinkel α an der Basis der Lamelle 3. Werden die so geformten
Lamellen 3 durch ein zweites Bauteil 20 aus ihrer Ruhelage ausgelenkt, dann schmiegt
sich der Teil der Lamelle 3, der sich zwischen dem Knick und dem freien Ende 32 befindet,
sehr gut an die Oberfläche des zweiten Bauteils 20 an. Die für die Übertragung des
Stroms zur Verfügung stehende Kontaktfläche wird somit vergrößert.
[0045] Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht eines ersten Bauteils 10 mit konvex gekrümmten Lamellen
3. Die Lamellen 3 setzen an der Oberfläche des ersten Bauteils 10 unter dem gleichen
Neigungswinkel an wie die Lamellen 3 bei dem in Fig. 2 dargestellten Bauteil 10. Durch
die konvexe Krümmung der Lamellen 3 ändert sich der Winkel, den die Tangente an die
Oberfläche der Lamelle mit der Oberfläche des ersten Bauteils 10 einschließt, kontinuierlich.
Er wird stetig kleiner. Am freien Ende 32 der Lamellen 3 ist dieser Winkel ungefähr
so groß wie der entsprechende Winkel bei den in Fig. 4 dargestellten Lamellen 3 mit
Knick. Die im Zusammenhang mit Fig. 4 beschriebenen Effekte und Vorteile gelten auch
für die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform.
[0046] Fig. 6 zeigt schematisch ein erstes Bauteil 10 mit segmentierten Lamellen 3. Das
hier dargestellte Bauteil 10 kann als Weiterentwicklung des in Fig. 1 dargestellten
Bauteils 10 gesehen werden. Die Lamellen 3 sind ausgehend von ihrem freien Ende 32
durch Schnitte oder Schlitze jeweils in mehrere zueinander benachbarte Segmente 33
unterteilt. Bevorzugt können die Schnitte oder Schlitze bis in den Verbindungsbereich
31 an der Lamellenbasis reichen. Die einzelnen Segmente 33 können unabhängig voneinander
aus ihrer jeweiligen Ruhelage ausgelenkt werden. Dadurch kann sich die Lamelle 3 besser
an Unebenheiten in der Oberfläche des zweiten Bauteils 20 anpassen. Die Kontaktfläche
wird somit größer.
[0047] In den Figuren 7, 8 und 9 ist jeweils eine Draufsicht auf ein erstes Bauteil 10 dargestellt.
Die jeweiligen ersten Bauteile 10 dieser Figuren unterscheiden sich durch die Ausrichtung
der Lamellen 3 relativ zur Längserstreckung des ersten Bauteils 10, welches in den
Figuren 7, 8 und 9 beispielhaft als Stromschiene ausgeführt ist. Bei dem in Fig. 7
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Lamellen 3 quer zur Längserstreckung der
Stromschiene angeordnet. Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Lamellen 3 parallel zur Längserstreckung der Stromschiene angeordnet. Bei dem
in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Lamellen 3 schräg zu Längserstreckung
der Stromschiene angeordnet. Die dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen die große
Flexibilität der erfindungsgemäßen Anordnung zur Übertragung von elektrischem Strom
von einem ersten auf ein zweites Bauteil.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Anordnung
- 10
- erstes Bauteil
- 11
- erstes metallisches Material
- 12
- zweites metallisches Material
- 13
- Verbundmaterial
- 20
- zweites Bauteil
- 3
- Lamelle
- 31
- Verbindungsbereich
- 32
- freies Ende
- 33
- Segment
- B
- Breite der Lamelle
- D
- Dicke der Lamelle
- L
- Länge der Lamelle
- α
- Winkel
1. Anordnung (1) von Bauteilen (10, 20) zur Übertragung von elektrischem Strom von einem
stromzuführenden Bauteil auf ein stromabführendes Bauteil, umfassend
ein erstes Bauteil (10), welches das der Anordnung (1) stromzuführende Bauteil oder
das von der Anordnung (1) stromabführende Bauteil ist, wobei das erste Bauteil (10)
ein erstes metallisches Material (11) umfasst und auf mindestens einer Oberfläche
mindestens eine aus dem ersten metallischen Material (11) an dieser Oberfläche herausgearbeitete
federnde Lamelle (3) aus dem ersten metallischen Material (11) aufweist, wobei die
mindestens eine Lamelle (3) so aus dem ersten metallischen Material (11) an der Oberfläche
des ersten Bauteils (10) herausgearbeitet ist, dass sie in einem Verbindungsbereich
(31) monolithisch mit dem ersten Bauteil (10) verbunden ist und sich ausgehend vom
Verbindungsbereich (31) bis zu einem freien Ende (32) erstreckt, und dass sie bei
Auslenkung aus ihrer Ruhelage in Richtung zur Oberfläche des ersten Bauteils (10)
hin eine von der Oberfläche des Bauteils (10) weg gerichtete Federkraft ausübt,
und ein zweites Bauteil (20), das in unmittelbarem Kontakt mit der mindestens einen
Lamelle (3) des ersten Bauteils (10) steht,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lamelle (3) nur aus einer die Oberfläche umfassenden Schicht
des ersten metallischen Materials (11) herausgearbeitet ist.
2. Anordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Strompfad der Anordnung (1) lediglich das erste Bauteil (10) und das zweite
Bauteil (20) befinden.
3. Anordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lamelle (3) mittels eines Trennprozesses, insbesondere eines
Schneid-, Meißel-, Schäl-, Pflüg- oder Furchprozesses, und eines Biegeprozesses aus
dem ersten metallischen Material (11) des ersten Bauteils (10) herausgearbeitet ist.
4. Anordnung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste metallische Material (11) des ersten Bauteils (10) im
Verbindungsbereich (31) eine größere Härte aufweist als außerhalb des Verbindungsbereichs
(31).
5. Anordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die mindestens eine Lamelle (3) in Ruhelage unter einem Winkel (α) kleiner 80°
zur Oberfläche des ersten Bauteils (10) geneigt erstreckt.
6. Anordnung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die mindestens eine Lamelle (3) in Ruhelage unter einem Winkel (α) von 40° bis
70° zur Oberfläche des ersten Bauteils (10) geneigt erstreckt.
7. Anordnung (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lamelle (3) auf ihrer vom ersten Bauteil (10) abgewandten Seite
zwischen dem Verbindungsbereich (31) und dem freien Ende (32) der Lamelle (3) eine
konvexe Kontur aufweist.
8. Anordnung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lamelle (3) von ihrem freien Ende (32) ausgehend in mehrere Segmente
(33) geteilt ist.
9. Anordnung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil (10) zumindest teilweise aus einem metallischen Verbundmaterial
(13) besteht, welches das erste metallische Material (11) sowie ein zweites metallisches
Material (12) umfasst, wobei das zweite metallische Material (12) eine höhere elektrische
Leitfähigkeit als das erste metallische Material (11) aufweist.
10. Anordnung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil (10) eine elektrisch isolierende Schicht aufweist, die auf der
von der Oberfläche des ersten Bauteils (10) abgewandten Seite der Lamelle (3) zumindest
teilweise entfernt ist.
11. Anordnung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bauteil (20) zumindest teilweise aus einem metallischen Material besteht
und dass es auf mindestens einer Oberfläche mindestens eine federnde Lamelle aus dem
metallischen Material aufweist, wobei die Lamelle so aus dem metallischen Material
an der Oberfläche des zweiten Bauteils (20) herausgearbeitet ist, dass sie in einem
Verbindungsbereich monolithisch mit dem zweiten Bauteil (20) verbunden ist und sich
ausgehend vom Verbindungsbereich bis zu einem freien Ende erstreckt, und dass die
mindestens eine Lamelle des zweiten Bauteils (20) mit der mindestens einen Lamelle
(3) des ersten Bauteils (10) in Kontakt steht.
12. Anordnung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lamelle (3) des ersten Bauteils (10) so mit der mindestens einen
Lamelle des zweiten Bauteils (20) in Kontakt steht, dass das erste Bauteil (10) mit
dem zweiten Bauteil (20) verbunden bleibt, wenn die Bauteile (10, 20) ihre Position
zueinander verändern.
1. Arrangement (1) of components (10, 20) for transmitting electrical current from a
current-supplying component to a current-discharging component, comprising
a first component (10) which is the component which supplies current to the arrangement
(1) or the component which discharges current from the arrangement (1), wherein the
first component (10) comprises a first metal material (11) and has on at least one
surface at least one resilient plate (3) which is formed from the first metal material
(11) on this surface, wherein the at least one plate (3) is formed from the first
metal material (11) on the surface of the first component (10) in such a manner that
it is connected in a connection region (31) in a monolithic manner to the first component
(10), and extends from the connection region (31) up to a free end (32), and in that,
when it is redirected from the idle position thereof in the direction towards the
surface of the first component (10), it applies a resilient force which is directed
away from the surface of the component (10) and a second component (20) which is in
direct contact with the at least one plate (3) of the first component (10),
characterised in that the at least one plate (3) is formed only from a layer, which surrounds the surface,
of the first metal material (11).
2. Arrangement (1) according to claim 1, characterised in that only the first component (10) and the second component (2) are located in the current
path of the arrangement (1).
3. Arrangement (1) according to claim 1 or 2, characterised in that the at least one plate (3) is formed by means of a separation process, in particular
a cutting, chiselling, peeling, ploughing or furrowing process, and a bending process
from the first metal material (11) of the first component (10).
4. Arrangement (1) according to claim 3, characterised in that the first metal material (11) of the first component (10) in the connection region
(31) has a greater hardness than outside the connection region (31).
5. Arrangement (1) according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the at least one plate (3) in the idle position extends in a state inclined at an
angle (α) less than 80° with respect to the surface of the first component (10).
6. Arrangement (1) according to claim 5, characterised in that the at least one plate (3) in the idle position extends in a state inclined at an
angle (α) of from 40° to 70° with respect to the surface of the first component (10).
7. Arrangement (1) according to claim 5 or 6, characterised in that the at least one plate (3) has a convex contour at the side thereof facing away from
the first component (10) between the connection region (31) and the free end (32)
of the plate (3).
8. Arrangement (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the at least one plate (3) is divided into a plurality of segments (33) starting
from the free end (32) thereof.
9. Arrangement (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the first component (10) at least partially comprises a metal composite material
(13) which comprises the first metal material (11) and a second metal material (12),
wherein the second metal material (12) has a higher electrical conductivity than the
first metal material (11).
10. Arrangement (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the first component (10) has an electrically insulating layer which at the side of
the plate (3) facing away from the surface of the first component (10) is at least
partially removed.
11. Arrangement (1) according to any one of the preceding claims, characterised in that the second component (20) at least partially comprises a metal material and in that on least one surface it has at least one resilient plate made of the metal material,
wherein the plate is formed from the metal material on the surface of the second component
(20) in such a manner that it is connected in a connection region to the second component
(20) in a monolithic manner and extends starting from the connection region up to
a free end, and in that the at least one plate of the second component (20) is in contact with the at least
one plate (3) of the first component (10).
12. Arrangement (1) according to claim 11, characterised in that the at least one plate (3) of the first component (10) is in contact with the at
least one plate of the second component (20) in such a manner that the first component
(10) remains connected to the second component (20) when the components (10, 20) change
their position with respect to each other.
1. Disposition (1) de composants (10, 20) pour la transmission d'un courant électrique
d'un composant d'entrée de courant vers un composant de sortie de courant, comprenant
un premier composant (10) qui est le composant d'entrée de courant de la disposition
(1) et le composant de sortie de courant de la disposition (1), dans lequel le premier
composant (10) comprend un premier matériau métallique (11) et comprend, sur au moins
une surface, au moins une lamelle élastique (3), constituée du premier matériau métallique
(11), réalisée sur cette surface à partir du premier matériau métallique (11), dans
lequel l'au moins une lamelle (3) est réalisée à partir du premier matériau métallique
(11) à la surface du premier composant (10) de sorte qu'elle est reliée, dans une
partie de liaison (31), de manière monolithique avec le premier composant (10) et
s'étend de la partie de liaison (31) à une extrémité libre (32) et de sorte que, lors
d'une déviation de sa position de repos en direction de la surface du premier composant
(10), elle exerce une force élastique orientée de façon à s'éloigner de la surface
du composant (10), et un deuxième composant (20) qui est en contact direct avec l'au
moins une lamelle (3) du premier composant (10), caractérisé en ce que l'au moins une lamelle (3) est réalisée uniquement à partir de la couche du premier
matériau métallique (11) comprenant la surface.
2. Disposition (1) selon la revendication 1, caractérisée en ce que, dans le trajet du courant de la disposition (1), se trouvent uniquement le premier
composant (10) et le deuxième composant (20).
3. Disposition (1) selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que l'au moins une lamelle (3) est réalisée au moyen d'un processus de séparation plus
particulièrement un processus de coupe, de ciselage, de pelage, de labourage ou de
rainurage et d'un processus de pliage, à partir du premier matériau métallique (11)
du premier composant (10).
4. Disposition (1) selon la revendication 3, caractérisée en ce que le premier matériau métallique (11) du premier composant (10) présente, dans la partie
de liaison (31), une dureté plus grande qu'à l'extérieur de la partie de liaison (31).
5. Disposition (1) selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que l'au moins une lamelle (3) s'étend, dans la position de repos, de manière inclinée
avec un angle (α) inférieur à 80° par rapport à la surface du premier composant (10).
6. Disposition (1) selon la revendication 5, caractérisée en ce que l'au moins une lamelle (3) s'étend, dans la position de repos, de manière inclinée
avec un angle (α) de 40° à 70° par rapport à la surface du premier composant (10).
7. Disposition (1) selon la revendication 5 ou 6, caractérisée en ce que l'au moins une lamelle (3) présente, sur sa face opposée au premier composant (10),
entre la partie de liaison (31) et l'extrémité libre (32) de la lamelle (3), un contour
convexe.
8. Disposition (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'au moins une lamelle (3) est divisée, à partir de son extrémité libre (32), en
plusieurs segments (33).
9. Disposition (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le premier composant (10) est constitué au moins partiellement d'un matériau composite
métallique (13) qui comprend le premier matériau métallique (11) ainsi qu'un deuxième
matériau métallique (12), dans laquelle le deuxième matériau métallique (12) présente
une conductivité électrique supérieure à celle du premier matériau métallique (11).
10. Disposition (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le premier composant (10) comprend une couche électro-isolante qui est éliminée au
moins partiellement de la face de la lamelle (3) opposée à la surface du premier composant
(10).
11. Disposition (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le deuxième composant (20) est constitué au moins partiellement d'un matériau métallique
et en ce qu'elle comprend, sur au moins une surface, au moins une lamelle élastique constituée
du matériau métallique, dans laquelle la lamelle est réalisée à partir du matériau
métallique sur la surface du deuxième composant (20) de sorte qu'elle est reliée,
dans une partie de liaison, de manière monolithique avec le deuxième composant (20)
et s'étend de la partie de liaison à une extrémité libre et que l'au moins une lamelle
du deuxième composant (20) est en contact avec l'au moins une lamelle (3) du premier
composant (10).
12. Disposition (1) selon la revendication 11, caractérisée en ce que l'au moins une lamelle (3) du premier composant (10) est en contact avec l'au moins
une lamelle du deuxième composant (20) de sorte que le premier composant (10) reste
relié avec le deuxième composant (20) lorsque les composants (10, 20) changent de
position l'un par rapport à l'autre.