[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Teilen einer Druckmaschine,
insbesondere von Rollen, Walzen und Zylindern einer Druckmaschine, beispielsweise
zum Bedrucken von Endlospapierbahnen oder Einzelblättern im Offsetdruck.
[0002] Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen arbeiten nach dem Rotationsdruckverfahren,
dem Rollenoffsetdruckverfahren oder dem Bogenoffsetdruckverfahren. Als zu bedruckende
Werkstoffe werden dabei Papier, Karton, verschiedene Kunststoffe aber auch Metallbahnen
und -bleche verwendet. Allen Druckverfahren gemein ist, dass die Druckmaschinen in
Bezug auf die Durchsatzmengen, beispielsweise des zu bedruckenden Papiers optimiert
sind und eine sehr hohe Produktivität besitzen. Dazu werden über eine Vielzahl von
Rollen, Walzen oder Zylindern und anderen Teilen beispielsweise zu bedruckende Papierbahnen
durch die Druckmaschine geführt und in sehr hoher Geschwindigkeit bedruckt. Der störungsfreie
Betrieb derartiger Druckmaschinen hängt insbesondere von einer extrem präzisen Führung
der zu bedruckenden Werkstoffe über Walzen, Rollen oder Zylinder sowie anderer Teile
der Druckmaschine ab. Grundsätzlich verschmutzen Druckmaschinen daher in Abhängigkeit
von den verwendeten Materialien der Teile der Druckmaschine sowie der zu bedruckenden
Werkstoffe etc. während des Betriebs.
[0003] Es wird beobachtet, dass sich Schmutz auf Rollen und Zylindern mitunter dort verstärkt
sammelt, wo keine Papierbahn läuft. Sollte zu einem späteren Zeitpunkt wieder Papier
über dieselbe Stelle geführt werden, kann sich diese Schmutzansammlung als Fehlerbild
einer geraden Linie im Druckbild durchziehen. Spätestens dann muss eine Reinigung
vorgenommen werden, um Ausschuss zu vermeiden und eine hohe Druckqualität zu gewährleisten.
[0004] Als Hauptverschmutzung wurde bisher eine Verschmutzung der Druckmaschinen mit Druckerfarbe
angenommen. Bei der Reinigung von Druckmaschinen werden deshalb pastöse Reinigungsmittel
verwendet, welche einerseits durch mechanisches Entfernen eine hohe Reinigungswirkung
entfalten und andererseits verhindern sollen, dass sich erneut Farbe auf Gegendruckzylindern,
Übertragungswalzen und anderen Metall-, Gummi- oder Kunststoffteilen der Druckmaschinen
aufbaut. Die Paste wird deshalb manuell appliziert und mit einem Textil auf dem jeweiligen
Teil der Druckmaschine, beispielsweise einem Gegendruckzylinder aufgetragen. Anschließend
wird die Paste mit einem anderen Textil auspoliert.
[0005] Diese Reinigungsprozedur von Teilen der Druckmaschine, insbesondere von Walzen, Zylindern
und Rollen der Druckmaschine, welche beim Druckvorgang verschmutzt werden, ist daher
bisher sehr aufwändig und zeitintensiv. Zum Teil wurden auch spanabhebende Verfahren
genutzt, um Verschmutzungen an Rollen, Zylindern oder Walzen einer Druckmaschine zu
beseitigen. Bei allen bisher eingesetzten Reinigungsverfahren resultierte beispielsweise
bei hochpräzisen Gegendruckzylindern aus Metall eine verkürzte Lebensdauer, da es
aufgrund der mechanischen Einwirkung zu geringe Abweichungen vom Sollmaß beispielsweise
eines Gegendruckzylinders kommt. Der nach der mechanischen Reinigung neue Durchmesser
muss mit Aufwand und Präzision gemessen und der Steuerung der Druckmaschine mitgeteilt
werden, damit es bei der Bahnführung nicht zur Häufung von Fehlfunktionen im Druckbetrieb
kommt. Es gibt ein Minimum für jeden Durchmesser unterhalb dessen die betreffende
Rolle nicht mehr eingesetzt werden kann. Die mechanische Reinigung bspw. durch Schleifen,
die zur Verringerung des Durchmessers führt, trägt somit inhärent zur deutlichen Verkürzung
der Lebensdauer derartiger Teile der Druckmaschinen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Reinigen von Teilen
einer Druckmaschine, insbesondere von Rollen, Walzen und Zylindern einer Druckmaschine
zur Verfügung zu stellen, mit welchem eine schnelle und schonende sowie gründliche
Reinigung der Teile der Druckmaschine, insbesondere der Rollen, Walzen und Zylinder
einer Druckmaschine erreicht werden kann.
[0007] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Reinigen
von Teilen einer Druckmaschine, insbesondere von Rollen, Walzen und Zylindern einer
Druckmaschine, gelöst, welches die folgenden Schritte umfasst:
- a) Aufbringen einer wässrigen Reinigungslösung auf eine zu reinigende Fläche eines
Teils einer Druckmaschine, welche eine ungepufferte alkalische Beizlösung mit einer
Ausgangskonzentration an Natron- oder Kalilauge oder eine Mischung davon, Komplexbildner
und Tensiden unterschiedlicher Kettenlänge aufweist,
- b) optionales Verteilen der wässrigen Reinigungslösung auf der zu reinigenden Fläche,
wobei optional die wässrige Reinigungslösung aufnehmende Verteilmittel verwendet werden,
- c) einmaliges oder mehrmaliges Ausführen der Schritte a) und b), wobei zumindest die
Ausgangskonzentration an Natron- oder Kalilauge der wässrigen Reinigungslösung, vorzugsweise
auch die Konzentration der Komplexbildner und Tenside beim mehrmaligen Ausführen der
Schritte verringert wird,
- d) Aufbringen von Wasser oder demineralisiertem Wasser auf die zu reinigende Fläche
und optionales Verteilen des aufgebrachten Wassers oder demineralisierten Wassers
mit Wasser aufnehmenden Verteilmitteln, vorzugsweise mit hochsauberen Wasser aufnehmenden
Verteilmitteln sowie
- e) Entfernen des aufgebrachten Wassers oder demineralisierten Wassers mit Wasser aufnehmenden
Verteilmitteln, vorzugsweise mit hochsauberen Wasser aufnehmenden Verteilmitteln.
[0008] Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass nicht nur Druckfarbe
einen hohen Verschmutzungsanteil an der Verschmutzung der Druckmaschine hat, sondern
auch Abrieb der in der Regel aus Aluminium bestehenden Offsetplatten, die im Druckverfahren
benutzt werden. Mit der Verwendung einer ungepufferten alkalischen Beizlösung mit
einer Ausgangskonzentration an Natron- oder Kalilauge oder einer Mischung davon, enthaltend
Komplexbildner und Tenside unterschiedlicher Kettenlänge als Reinigungslösung, werden
insbesondere aluminiumhaltige Verschmutzungen aufgrund des Einsatzes der Natron- oder
Kalilauge vom Werkstoff, Metall, Gummi oder Kunststoff auf einfache Weise gelöst.
Die Komplexbildner und Tenside sorgen dafür, dass ein Ausfällen von Metallsalzen aus
der Lösung und damit ein Nachlassen der Reinigungswirkung und das Bilden von Schlieren
im Reinigungsergebnis verhindert wird.
[0009] Durch das optionale Verteilen der wässrigen Reinigungslösung auf der zu reinigenden
Fläche unter Verwendung von Verteilmitteln kann die Reinigungswirkung der Reinigungslösung
auf die zu reinigenden Flächen homogen ausgeübt werden, wobei vor allem durch das
Wiederholen und Verringern der Ausgangskonzentration der Reinigungslösung bis hin
zum Aufbringen und optionalen Verteilen sowie Entfernen von Wasser oder demineralisiertem
Wasser ein schlierenfreies Reinigungsergebnis überaschenderweise erzielt werden kann.
Ein abrasives, mechanisches Schleifen oder Polieren, wie dies bisher notwendig war,
ist nicht mehr erforderlich und die Teile der Druckmaschine, insbesondere Rollen,
Walzen oder Zylinder weisen eine erheblich längere Lebensdauer auf. Es hat sich nämlich
herausgestellt, dass gerade die konventionellen Reinigungsschritte mit einer Polierpaste
oder durch Schleifen Maßänderungen verursachten, die die Lebensdauer der Teile einer
Druckmaschine, die mit den zu bedruckenden oder bereits bedruckten Werkstoffen in
mechanischem Kontakt stehen, deutlich verringert wurde. Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren
erhöht nicht nur die Standzeit dieser Teile der Druckmaschine erheblich. Es ist auch
deutlich schneller abgeschlossen, so dass der Aufwand zur Reinigung ebenfalls erheblich
gesenkt werden kann.
[0010] Gemäß einer ersten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Aufbringen und optionale
Verteilen der Reinigungslösung beim mehrmaligen Ausführen gemäß Schritt c) auf die
zu reinigende Fläche und/oder das Aufbringen und Entfernen des Wassers oder demineralisierten
Wassers von der zu reinigenden Fläche gemäß Schritt d) und e), bevor die zuvor aufgebrachte
wässrige Reinigungslösung zumindest teilweise anoder eingetrocknet ist. Hierdurch
kann die Schlierenbildung gut unterdrückt und das Reinigungsergebnis auf der zu reinigenden
Fläche verbessert werden.
[0011] Um ein identisches Reinigungsergebnis selbst bei Unterbrechung des Reinigungsverfahrens
auf einer zu reinigenden Fläche zu erzielen, wird das mehrmalige Wiederholen der Reinigungsschritte
a) und b) gemäß Schritt c) bei mehrmaliger Ausführung mit der erneuten Verwendung
der wässrigen Reinigungslösung mit der Ausgangskonzentration durchgeführt. Überraschenderweise
beseitigt dieses Vorgehen auch bei eingetrockneter Reinigungslösung nahezu sämtliche
Schlieren und ermöglicht damit ein sehr gutes Reinigungsergebnis unabhängig von Prozessunterbrechungen.
[0012] Eine deutliche Verringerung der Reinigungsdauer kann gemäß einer nächsten Ausführungsform
dadurch erreicht werden, dass die Reinigungsgeschwindigkeit durch mechanische Einwirkung
der Verteilmittel und/oder durch Erhöhung der Temperatur und/oder der Ausgangskonzentration
der wässrigen Reinigungslösung erhöht wird.
[0013] Besonders gute Reinigungsergebnisse hat das erfindungsgemäße Verfahren erzielt, wenn
die Teile der Druckmaschine Rollen, Walzen oder Zylinder mit einer zu reinigenden
Fläche aus Stahl, verchromtem Stahl, Gummi, Gummimischungen oder Kunststoff, insbesondere
Polyurethan sind.
[0014] Eine besonderes effektive und schnelle Reinigung von Teilen der Druckmaschine, die
vorzugsweise auch mechanisch mit dem zu bedruckenden Werkstoff oder mit dem bereits
bedruckten Werkstoff in mechanischem Kontakt stehen, insbesondere von Rollen, Walzen
oder Zylindern einer Druckmaschine kann in einem Gestell mit einer Halterung zur drehbaren
Lagerung der Rollen, Walzen oder Zylinder erfolgen, wobei bevorzugt ein Mittel zum
Auffangen verwendeter Reinigungslösung vorgesehen ist.
[0015] Vorzugsweise werden zum Aufbringen der wässrigen Reinigungslösung Appliziermittel
verwendet, insbesondere Pinsel, Rollen oder Sprühdüsen. Pinsel und Rollen können bei
einer händischen Reinigung der Teile einer Druckmaschine verwendet werden. Sprühdüsen
können vor allem bei einem automatischen Reinigungsverfahren zum Applizieren der wässrigen
Reinigungsflüssigkeit oder von Wasser bzw. demineralisiertem Wasser, vorzugsweise
in einem Gestell verwendet werden. Gleiches gilt auch für Rollen zum Applizieren der
wässrigen Reinigungsflüssigkeit.
[0016] Bestehen gemäß einer weiteren Ausführungsform die Mittel zum Verteilen der wässrigen
Reinigungslösung zumindest teilweise aus einem die wässrige Reinigungslösung aufnehmenden
Kunststoffschaum oder Textil, kann beim Verteilen der wässrigen Reinigungsflüssigkeit
gleichzeitig mechanischer Druck zur Verbesserung des Reinigungseffekts ausgeübt werden.
[0017] Ein schlierenfreies Verteilen und Entfernen von Wasser oder demineralisiertem Wasser
gelingt gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens, sofern die Mittel zum Verteilen
und Entfernen von Wasser zumindest teilweise aus Zellstoff, Papier, Textil oder Vlies
bestehen.
[0018] Wird das Verfahren in einer Reinigungsvorrichtung unter Verwendung von Appliziermitteln
für die wässrige Reinigungslösung durchgeführt, wobei die Einstellung der Konzentration
an Natron- und/oder Kalilauge der wässrigen Reinigungslösung zur Realisierung der
Reinigungsschritte gemäß Schritt c) durch die Vorrichtung automatisch erfolgt und
die Schritte a) bis e) automatisch erfolgen, kann eine besonders kurze Reinigungszeit
der Teile der Druckmaschine, insbesondere aber bei Rollen, Walzen oder Zylindern der
Druckmaschine erreicht werden.
[0019] Sind in der Reinigungsvorrichtung Mittel zur stetigen Verringerung der Konzentration
an Natron- und/oder Kalilauge zur Durchführung des mehrmaligen Ausführens der Reinigungsschritte
vorgesehen, können die Reinigungsschritte a) und b) mit kontinuierlich sinkender Konzentration
an Natron- und/oder Kalilauge durchgeführt werden, was zu einem besonders guten Reinigungsergebnis
führt.
[0020] Schließlich hat sich gezeigt, dass eine bevorzugte Ausgangskonzentration an Natronund/oder
Kalilauge in der wässrigen Reinigungslösung 2 bis 5 Gew.-% beträgt. Mit dieser Ausgangskonzentration
wurden ausreichende Reinigungsergebnisse im ersten Reinigungsschritt erzielt und gleichzeitig
möglichst wenig Natron- oder Kalilauge eingesetzt.
[0021] Die Erfindung soll im Weiteren anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem schematischen Ablaufdiagramm
und in
- Fig. 2
- in einer schematischen Schnittansicht das Aufbringen einer wässrigen Reinigungslösung
in einer Vorrichtung zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens.
[0022] Das Ablaufdiagramm der Fig. 1 zeigt schematisch die Schritte a) bis e) eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels des Verfahrens, bei dem in Schritt a) eine wässrige Reinigungslösung
auf eine zu reinigende Fläche eines Teils einer Druckmaschine aufgebracht wird, welche
eine ungepufferte alkalische Beizlösung mit einer Ausgangskonzentration an Natron-
oder Kalilauge oder eine Mischung davon, Komplexbildner und Tensiden unterschiedlicher
Kettenlänge aufweist.
[0023] Optional wird diese Reinigungslösung auf der zu reinigenden Fläche gemäß Schritt
b) verteilt, wobei optional die wässrige Reinigungslösung aufnehmende Verteilmittel
verwendet werden. Die Verteilmittel zum Verteilen der wässrigen Reinigungslösung bestehen
vorzugsweise zumindest teilweise aus einem die wässrige Reinigungslösung aufnehmenden
Kunststoffschaum oder einem Textil. Es können beispielsweise bei händischem Auftragen
auch Pinsel oder Lackierrollen verwendet werden. Generell können gemäß einer Ausgestaltung
des Verfahrens zum Aufbringen der wässrigen Reinigungslösung Appliziermittel, insbesondere
Pinsel, Rollen oder Sprühdüsen verwendet werden, um das Aufbringen zu vereinfachen.
[0024] Gemäß Schritt c) werden die Schritte des Aufbringens einer wässrigen Reinigungslösung
und optionales Verteilen der Reinigungslösung wiederholt, wobei, wie in Fig. 1 mit
Block v dargestellt, die Ausgangskonzentration zumindest an Natronund/oder Kalilauge
der wässrigen Reinigungslösung bei mehrmaligem Aufbringen der Reinigungslösung verringert,
insbesondere die Reinigungslösung stetig verdünnt werden soll. Hierdurch wird ein
für die Reinigungswirkung besonders wichtiger Effekt der Schlierenfreiheit des Reinigungsergebnisses
erzielt. Wie ebenfalls im Schritt c) in Fig. 1 dargestellt, kann die Wiederholung
von Schritt a) auch mit der Ausgangskonzentration beispielsweise einmalig wiederholt
werden.
[0025] Vorzugsweise wird die Wiederholung der Schritte a) und b) gemäß Schritt c) durchgeführt,
bevor die zuvor aufgebrachte wässrige Reinigungslösung zumindest teilweise an- oder
eingetrocknet ist. Mit einem sogenannten Nass-in-Nass-Verfahren kann eine Schlierenbildung
im Reinigungsergebnis stark unterdrückt werden und das Reinigungsergebnis deutlich
verbessert werden.
[0026] Dies gilt insbesondere dann, wenn auch der Schritt d), das Aufbringen von Wasser
oder demineralisiertem Wasser auf die zu reinigende Fläche, das optionale Verteilen
des aufgebrachten Wassers oder demineralisierten Wassers mit Wasser aufnehmenden Verteilmitteln
und der Schritt e), das Entfernen des aufgebrachten Wassers oder demineralisierten
Wassers mit Wasser aufnehmenden Verteilmitteln durchgeführt wird, bevor die Reinigungslösung
auf der zu reinigenden Fläche zumindest teilweise an- oder eingetrocknet ist.
[0027] Die Verwendung von Wasser oder demineralisiertem Wasser in den Schritten d) und e)
des Verfahrens führt zu einer besonders hohen Reinheit der gereinigten Flächen. Die
Mittel zum Verteilen und Entfernen von Wasser oder demineralisiertem Wasser bestehen
vorzugsweise zumindest teilweise aus Zellstoff, Papier, Textil oder Vlies.
[0028] Diese können Wasser und mit dem Wasser restliche Schmutzpartikel in hohem Maße von
einer gereinigten Fläche aufnehmen und können unmittelbar trockene und gereinigte
Flächen hinterlassen. Bevorzugt wird hochreiner Zellstoff, hochreines und/oder fusselfreies
Papier oder Textil oder Vlies verwendet, um auch eine Kontamination durch Fremdstoffe
aus den Mitteln zum Verteilen und Entfernen von Wasser, falls notwendig, zu unterdrücken.
[0029] Die Zeitdauer für die Schritte a) bis d) kann durch eine mechanische Einwirkung über
die Verteilmittel deutlich verkürzt werden. Mit mechanischem Einwirken ist hier nicht
gemeint, dass ein Materialabtrag erfolgt, sondern das Lösen von Schmutz durch die
Reinigungslösung mechanisch unterstützt wird. Eine Erhöhung der Reinigungsgeschwindigkeit
des Reinigungsverfahrens kann daneben auch oder zusätzlich durch Erhöhung der Temperatur
und/oder der Ausgangskonzentration der wässrigen Reinigungslösung erzielt werden.
Insbesondere der Verschmutzungsgrad der Teile der Druckmaschine, beispielsweise der
Walzen, Rollen und Zylinder kann die Wahl der genannten Parameter oder das mechanische
Einwirken auf die zu reinigenden Flächen im Hinblick auf einen adäquaten Zeitbedarf
für Reinigung beeinflussen.
[0030] Fig. 2 zeigt beispielsweise in einer Schnittansicht die Reinigung eines Teils einer
Druckmaschine in Form einer Rolle, Walze oder Zylinder 1 in einer Vorrichtung zur
Reinigung von Teilen einer Druckmaschine 2. Häufig weisen Rollen, Walzen oder Zylinder
eine zu reinigende Fläche aus Stahl, verchromtem Stahl, Gummi, Gummimischungen oder
Kunststoff, insbesondere Polyurethan auf.
[0031] In Fig. 2 ist zudem als Appliziermittel eine Sprühdüse 3 dargestellt, die die wässrige
Reinigungslösung oder das Wasser bzw. bevorzugt demineralisiertes Wasser auf die Rolle,
Walze oder Zylinder 1 aufbringt. Durch Rotation kann das aufgebrachte Medium verteilt
werden. Optional können hier Verteilmittel, beispielsweise auch Lackierrollen eingesetzt
werden. Wie in Fig. 2 dargestellt, weist die Vorrichtung zum Reinigen ein Mittel zum
Auffangen der Reinigungslösung oder des Wassers oder demineralisierten Wassers auf,
hier in Form einer Wanne 4. Die aufgefangene Reinigungslösung kann dann beispielsweise
unter Verwendung von nicht dargestellten Mitteln gemäß Block v verdünnt werden und
erneut gemäß den Schritten a) und b) des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden.
[0032] Es hat sich gezeigt, dass vorzugsweise die Ausgangskonzentration an Natronund/oder
Kalilauge in der wässrigen Reinigungslösung 2 bis 5 Gew.-% betragen kann, um ein gutes
Reinigungsergebnis zu erzielen. Die enthaltenen Komplexbildner und Tenside fördern
den Reinigungseffekt der wässrigen Reinigungslösung zusätzlich.
[0033] Die Reinigung der Teile einer Druckmaschine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren führt
zu einer hohen Reinheit der Oberflächen der Teile der Druckmaschine, insbesondere
von Rollen, Walzen oder Zylindern und darüber hinaus zu keinerlei Beschädigung oder
Abrieb der Oberflächen durch Polieren oder andere mechanische Einwirkungen. Damit
gewährleistet das erfindungsgemäße Verfahren eine besonders hohe Lebensdauer der so
gereinigten Teile einer Druckmaschine und reduziert die Kosten zum Betrieb der Druckmaschinen
erheblich.
1. Verfahren zum Reinigen von Teilen einer Druckmaschine, insbesondere von Rollen, Walzen
und Zylindern (1) einer Druckmaschine, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
a) Aufbringen einer wässrigen Reinigungslösung auf eine zu reinigende Fläche eines
Teils einer Druckmaschine (Block a), welche eine ungepufferte alkalische Beizlösung
mit einer Ausgangskonzentration an Natron- oder Kalilauge oder eine Mischung davon,
Komplexbildner und Tensiden unterschiedlicher Kettenlänge aufweist,
b) optionales Verteilen der wässrigen Reinigungslösung auf der zu reinigenden Fläche
(Block b), wobei optional die wässrige Reinigungslösung aufnehmende Verteilmittel
verwendet werden,
c) einmaliges oder mehrmaliges Ausführen (c) der Schritte a) und b), wobei zumindest
die Ausgangskonzentration an Natron- oder Kalilauge der wässrigen Reinigungslösung
beim mehrmaligen Ausführen der Schritte (Block v) verringert wird,
d) Aufbringen von Wasser oder demineralisiertem Wasser auf die zu reinigende Fläche
und optionales Verteilen des aufgebrachten Wassers oder demineralisierten Wassers
mit Wasser aufnehmenden Verteilmitteln, vorzugsweise mit hochsauberen, Wasser aufnehmenden
Verteilmitteln sowie
e) Entfernen des aufgebrachten Wassers oder demineralisierten Wassers mit Wasser aufnehmenden
Verteilmitteln, vorzugsweise mit hochsauberem Wasser aufnehmenden Verteilmitteln.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufbringen und optionale Verteilen der Reinigungslösungen beim mehrmaligen Ausführen
gemäß Schritt c) auf die zu reinigende Fläche sowie das Aufbringen und Entfernen des
Wassers oder demineralisierten Wassers von der zu reinigenden Fläche gemäß Schritt
d) und e) erfolgt, bevor die zuvor aufgebrachte wässrige Reinigungslösung zumindest
teilweise an- oder eingetrocknet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigungsgeschwindigkeit durch mechanisches Einwirken der Verteilmittel und/oder
durch Erhöhung der Temperatur und/oder der Ausgangskonzentration der wässrigen Reinigungslösung
erhöht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teile der Druckmaschine Rollen, Walzen oder Zylinder mit einer zu reinigenden
Fläche aus Stahl, verchromtem Stahl, Gummi, Gummimischungen oder Kunststoff, insbesondere
Polyurethan sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Reinigung der Rollen, Walzen oder Zylinder in einem Gestell mit einer Halterung
zur drehbaren Lagerung der Rollen, Walzen oder Zylinder erfolgt, wobei bevorzugt ein
Mittel zum Auffangen verwendeter Reinigungslösung vorgesehen ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
Schritt c) bei mehrmaliger Ausführung mit der erneuten Verwendung der wässrigen Reinigungslösung
mit der Ausgangskonzentration beginnt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Aufbringen der wässrigen Reinigungslösung Appliziermittel, vorzugsweise Pinsel,
Rollen oder Sprühdüsen (3) verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel zum Verteilen der wässrigen Reinigungslösung zumindest teilweise aus einem
die wässrige Reinigungslösung aufnehmenden Kunststoffschaum oder einem Textil bestehen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel zum Verteilen oder Entfernen von Wasser oder demineralisiertem Wasser zumindest
teilweise aus Zellstoff, Papier, Textil oder Vlies bestehen.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Verfahren in einer Reinigungsvorrichtung unter Verwendung von Appliziermitteln
für die wässrige Reinigungslösung durchgeführt wird, wobei die Einstellung der Konzentration
an Natron- und/oder Kalilauge der wässrigen Reinigungslösung zur Realisierung der
Reinigungsschritte gemäß Schritt c) durch die Vorrichtung automatisch erfolgt und
die Schritte a) bis e) automatisch erfolgen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Reinigungsvorrichtung Mittel zur Verringerung der Konzentration an Natron-
und/oder Kalilauge zur Durchführung des mehrmaligen Ausführens der Reinigungsschritte
vorgesehen sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausgangskonzentration an Natron- und/oder Kalilauge in der wässrigen Reinigungslösung
2 bis 5 Gew.-% beträgt.