Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Etikettieraggregat zum Etikettieren von Behältern sowie
ein Verfahren zum Etikettieren.
[0002] Beim Etikettieren von Artikeln in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, insbesondere
beim Etikettieren von Behältern, z.B. Flaschen ist es weit verbreitet nicht selbstklebende
Etiketten zu verwenden.
[0003] Dabei werden beispielsweise einzelne Etiketten aus einem Etikettenstapel eines Etikettenspenders
entnommen und die entnommenen einzelnen Etiketten beleimt bevor sie auf den zu etikettierenden
Artikel aufgebracht werden.
[0004] Bekannte Etikettieraggregate bei denen einzelne Etiketten vor dem Aufbringen beleimt
werden sind jedoch oft sehr störanfällig. Insbesondere erfordert der Transport der
einzelnen Etiketten durch das Etikettieraggregat eine komplexe und störanfällige Mechanik.
[0005] Auch bei der Entnahme der einzelnen Etiketten vom Etikettenstapel eines Etikettenspenders
kann es leicht zu einem Etikettenstau kommen der das Etikettieraggregat blockieren
und beschädigen kann. Auch der Wechsel oder das Befüllen von Etikettenspendern mit
einzelnen Etiketten ist mühsam und nur bedingt automatisierbar.
Aufgabe
[0006] Es ist daher somit eine Aufgabe der Erfindung ein Etikettieraggregat zum Etikettieren
von Artikeln, insbesondere Behältern, sowie ein Verfahren zum Etikettieren von Artikeln,
insbesondere Behältern, zu verbessern.
[0007] Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung die Effizienz, Präzision, Robustheit
und Störanfälligkeit bekannter Vorrichtungen und Verfahren für das Etikettieren von
Artikeln, insbesondere von Behältern, zu verbessern.
Lösung
[0008] Dies wird erfindungsgemäß durch ein Etikettieraggregat und durch ein Etikettierverfahren
gemäß den unabhängigen Ansprüchen erreicht.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Ein beispielhaftes Etikettieraggregat zum Etikettieren von Artikeln, insbesondere
Behältern, z.B. Flaschen, kann folgende Komponenten umfassen:
- wenigstens ein Etikettenbahnmagazin zur Ausgabe einer Etikettenbahn mit Etiketten,
wobei das Etikettenbahnmagazin z.B. ein Etikettenrollenmagazin umfassen kann welches
eine oder mehrere Etikettenbahnrollen mit Etikettenbahnen die mit Etiketten bestückt
sind aufweisen kann,
- eine Beleimvorrichtung zur Beleimung der Etiketten auf der Etikettenbahn,
- Mittel zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn,
- Mittel zur Übergabe der beleimten und herausgelösten Etiketten an zu etikettierende
Behälter,
- und Mittel zum Führen der Etikettenbahn durch das Etikettieraggregat.
[0011] Die Mittel zum Führen der Etikettenbahn können dabei dazu konfiguriert sein, die
Etikettenbahn durch folgende Bereiche zu führen:
- einen Etikettenbahnaufnahmebereich zur Aufnahme der Etikettenbahn mit unbeleimten
Etiketten aus dem Etikettenbahnmagazin,
- einen Beleimungsbereich zur Beleimung der Etiketten auf der Etikettenbahn,
- und einen Herauslösungsbereich zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn.
[0012] Dabei kann im Beleimungsbereich die Beleimvorrichtung und/oder können die Mittel
zum Führen der Etikettenbahn so konfiguriert sein, dass der Leimübertrag auf die Etiketten
auf der Etikettenbahn im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung erfolgt.
[0013] Unter einer Etikettenbahn mit Etiketten kann dabei unter anderem eine Etikettenträgerbahn
verstanden welche Etiketten trägt. Insbesondere kann die Etikettenbahn eine Papierbahn
sein, worin die Etikettenform bzw. die Etikettenkonturen bzw. die Etikettenränder
in der Papierbahn vorgeprägt ist.
[0014] Beispielsweise kann die Etikettenform bzw. die Etikettenkonturen in der Papierbahn
perforiert oder eingeschnitten oder eingestanzt sein, sodass das Etikett nur an wenigen
Stellen oder Punkten entlang seiner Ränder bzw. entlang seiner Kontur mit der Etikettenbahn
bzw. mit der Etikettenpapierbahn verbunden sein kann.
[0015] Anders ausgedrückt, kann die Etikettenbahn bzw. Etikettenpapierbahn entlang der Etikettenform
bzw. entlang der Etikettenkonturen Sollbruchstellen aufweisen, sodass die Etiketten
leichter von der Etikettenbahn herausgelöst bzw. abgetrennt werden können.
[0016] Hierin und nachfolgend kann unter einer Richtung oder Ausrichtung die als im Wesentlichen
mit Bezug auf eine andere Richtung bzw. Bezugsrichtung beschrieben wird, eine Richtung
oder Ausrichtung innerhalb einer vorgebbaren Winkeltoleranz zur Bezugsrichtung verstanden
werden.
[0017] Beispielsweise kann unter einem im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung erfolgenden
Leimübertrag auf die Etiketten auf der Etikettenbahn verstanden werden, dass die Leimtropfen
oder Leimstrahlen die z.B. von einem Druckkopf beim Leimübertrag ausgestoßen werden
können, sich innerhalb einer vorgebbaren Toleranz von kleiner +/- 10° entlang der
Schwerkraftrichtung bewegen können.
[0018] Die Beleimvorrichtung kann einen Druckkopf mit einer oder mehreren Düsen zum Ausstoß
von Leim umfassen, der Leimtropfen bzw. Leimstrahlen im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung
auf die Etiketten auftragen kann.
[0019] Das hierin beschriebene Etikettieraggregat und Etikettierverfahren bietet unter anderem
folgende Vorteile.
[0020] Da bis zur Übergabe der Etiketten an die zu etikettierenden Artikel bzw. Behälter
die Etiketten nicht einzeln transportiert werden müssen, sondern die Etikettenbahn
selbst die Etiketten durch das Etikettieraggregat transportieren bzw. fördern kann,
kann auf komplizierte und störanfällige Mittel zum Transport von einzelnen Etiketten
innerhalb des Etikettieraggregat, wie beispielsweise Etikettentransportfahrzeuge und/oder
Vakuumtransportbänder und/oder Vakuumpaletten und/oder Etikettenhalterungen verzichtet
werden.
[0021] Vorteilhaft für den Etikettentransport ist ebenso, dass auf formatabhängige Wechselteile
weitestgehend verzichtet werden kann und damit kostenintensive Umrüstteile entfallen.
Ebenso wichtig ist in diesem Zusammenhang die wesentlich verkürzte Umrüstzeit beim
Formatwechsel.
[0022] Auch ist die Handhabung von Etikettenbahnmagazinen mit Etikettenbahnen, z.B. die
Handhabung von Etikettenbahnrollen, viel einfacher als die Handhabung von einzelnen
Etiketten.
[0023] So können beispielsweise Etikettenbahnrollen leichter gewechselt, z.B. automatisch,
und gehandhabt werden als Stapel von einzelnen und losen Etiketten.
[0024] Das Risiko eines Blockierens oder eines Staus des Etikettieraggregats durch lose
einzelne Etiketten wird ebenfalls vermieden bzw. reduziert.
[0025] Darüber hinaus, bietet auch der im Wesentlichen vertikale bzw. der im Wesentlichen
in Schwerkraftrichtung erfolgende Leimübertrag zahlreiche Vorteile.
[0026] So können beispielsweise alle Düsen eines Druckkopfes der Beleimvorrichtung den gleichen
Abstand zum zu beleimenden Substrat bzw. Etikett haben und müssen nicht mehr unterschiedlich
angesteuert werden, damit alle Leimtropfen bzw. Leimstrahlen zum richtigen und gleichen
Zeitpunkt auf das Etikett gelangen. Auf eine Flugzeitkompensation der Leimtropfen
bzw. Leimstrahlen kann daher verzichtet werden.
[0027] Mit dem im Wesentlichen vertikalen Auftrag des Leims von oben nach unten ist es möglich
die Erdschwerkraft optimal auszunutzen. So wird z.B. der letzte Leimtropfen entweder
nach unten weg von einer/der Druckkopfdüse bewegt oder da keine Querkräfte mehr auf
den Tropfen wirken wird der letzte Leimtropfen lediglich zentral in die/in der Druckkopfdüsenöffnung
bewegt.
[0028] So kann beispielsweise ein lateraler Aufbau von Schmutz bzw. Leimresten auf der Druckkopfdüsenoberfläche
vermieden werden.
[0029] Darüber hinaus ist ein Leimauftrag bis zum absoluten Etikettenrand gegeben, weil
eventuelle Leimreste die nicht auf dem Etikett aufgetragen wurden auf dem später aufzurollenden
und zu entsorgenden Etikettenband abtransportiert werden.
[0030] Die besagten Mittel zum Führen der Etikettenbahn können unter anderem Rollelemente,
insbesondere Antriebsrollen und/oder Umlenkrollen umfassen.
[0031] Darüber hinaus können die Mittel zum Führen der Etikettenbahn dazu konfiguriert sind,
die räumliche Ausrichtung der Etikettenbahn zu ändern.
[0032] Beispielsweise können die Drehachsen der Antriebsrollen und/oder Umlenkrollen verschiedene
räumliche Ausrichtungen haben, sodass beispielsweise die Etikettenbahn um vorgebbare
Winkel umgelenkt bzw. gekippt bzw. verdreht werden kann, z.B. um 90°.
[0033] Damit kann beispielsweise erreicht werden, dass die Etikettenbahn eine gewünschte
vorgebbare Ausrichtung bei den verschiedenen Arbeitsbereichen des Etikettieraggregats
einnehmen kann. So können die Mittel zum Führen der Etikettenbahn insbesondere so
konfiguriert sein, dass im Beleimungsbereich die Etikettenbahnoberfläche mit den zu
beleimenden Etikettenoberflächen im Wesentlichen horizontal bzw. im Wesentlichen orthogonal
zur Schwerkraftrichtung ausgerichtet sind zur Erleichterung des Leimübertrags auf
die Etiketten in Schwerkraftrichtung.
[0034] Zudem können Mittel zum Führen der Etikettenbahn auch so konfiguriert sein, dass
im Herauslösungsbereich des Etikettieraggregats zum Herauslösen der beleimten Etiketten
aus der Etikettenbahn, die Etikettenbahn im Wesentlichen so ausgerichtet ist, dass
die Etikettenbahnoberfläche bzw. die beleimten Etikettenoberflächen im Wesentlichen
vertikal, d.h. im Wesentlichen entlang Schwerkraftrichtung ausgerichtet ist.
[0035] Mit anderen Worten kann die Beleimung der Etiketten auf der Etikettenbahn und die
Übergabe der beleimten von der Etikettenbahn abgetrennten Etiketten an die zu etikettierenden
Artikel bzw. an die zu etikettierenden Behälter in verschiedenen Arbeitsebenen erfolgen,
wobei besagte Arbeitsebenen nicht parallel zueinander sind / sein müssen.
[0036] Die Möglichkeit, dass die Beleimung und die Etikettierung in verschiedenen Arbeitsebenen
erfolgen kann, erleichtert unter anderem die Verbindung / Kopplung des Etikettieraggregats
an den Produktstrom der zu etikettierenden Artikel bzw. Behälter.
[0037] Beispielsweise kann die Ausrichtung, z.B. eine im Wesentlichen vertikale Ausrichtung,
der zu etikettierenden Artikel bzw. Behälter die zum Etikettieraggregat befördert
werden beibehalten werden. Insbesondere kann so gewährleistet werden, dass bei der
Etikettierung eine optimale relative Ausrichtung des zu etikettierenden Artikels /
Behälters und des beleimten Etiketts vorliegt, sodass ein optimaler Andruck des Etiketts
an den zu etikettierenden Artikel / Behälter erfolgen kann für die optimale Haftung
des Etiketts.
[0038] Die Möglichkeit die Ausrichtung bzw. die Orientierung der Etikettenbahn über die
Mittel zum Führen der Etikettenbahn zu ändern, erlaubt auch eine flexiblere Anordnung
bzw. Ausrichtung des Etikettenbahnmagazins, da beispielsweise sowohl vertikal als
auch horizontal oder schräg orientierte Etikettenbahnrollen aus dem Etikettenbahnmagazin
verarbeitet werden können.
[0039] Der zu Verfügung stehende Bauraum kann also optimal und flexibel genutzt werden,
sodass das Etikettieraggregat kompakter ausgeführt werden kann und z.B. weniger horizontale
Arbeitsfläche in Anspruch nimmt.
[0040] Die Mittel zum Führen der Etikettenbahn können zudem wenigstens zwei sich gegenüberliegende
Riemenbänder umfassen, wobei die Riemenbänder dazu konfiguriert sein können, die Etikettenbahn
einzuklemmen und zu transportieren.
[0041] Die Etikettenbahn kann also in einem Zwischenraum zwischen den sich gegenüberliegenden
Riemenbänder eingeklemmt werden und über die Riemenbänder bzw. mit Unterstützung der
Riemenbänder transportiert werden.
[0042] Auf diesen Weise kann die Zugwirkung bzw. die Zugbelastung auf die Etikettenbahn
reduziert werden und ein unbeabsichtigtes Abreißen beim Fördern bzw. beim Transport
der Etikettenbahn durch das Etikettieraggregat vermieden werden.
[0043] Besagte Mittel zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn können
im Übrigen dazu konfiguriert sein, eine Relativbewegung zwischen der Etikette und
der Etikettenbahn zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn durchzuführen.
[0044] Anders ausgedrückt kann die Relativbewegung zwischen der Etikette und der Etikettenbahn
eine Abrissbewegung sein, beispielweise eine Abrissbewegung über eine Abrisskante.
[0045] Bevorzugt ist z.B. die Relativbewegung einer/der Palette zu der Etikettenbahn gemeint,
in Laufrichtung oder Senkrecht dazu in Behältertransportrichtung.
[0046] Alternativ oder zusätzlich können die Mittel zum Herauslösen der beleimten Etiketten
aus der Etikettenbahn Schneidwerkzeuge umfassen, wobei die Schneidwerkzeuge dazu konfiguriert
sein können, die beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn mechanisch und/oder mittels
Wasserstrahlen oder Laserstrahlen herauszulösen bzw. abzutrennen.
[0047] Besagte Mittel zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn können
insbesondere dazu konfiguriert sein die Verbindungstellen bzw. die Verbindungspunkte
bzw. besagte Sollbruchstellen welche die Etiketten mit der Etikettenbahn verbinden
zu durchbrechen.
[0048] Dabei sei bemerkt, dass es auch denkbar ist, dass die Mittel zum Herauslösen der
beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn, wie z.B. Schneidwerkzeuge, dazu fähig sind
Etiketten aus Etikettenbahn abzutrennen oder herauszuschneiden, ohne dass die Etikettenbahn
entsprechend mit Perforationen oder Einschnitten oder Sollbruchstellen entlang der
Etikettenform bzw. entlang der Etikettenkontur präpariert wurde.
[0049] Das hierin beispielhaft beschriebene Etikettieraggregat kann ferner Mittel zum Abführen
der von Etiketten entleerten Etikettenbahn bzw. der leeren Etikettenträgerbahn umfassen.
[0050] Beispielsweise können die Mittel zum Abführen der von Etiketten entleerten Etikettenbahn
bzw. der leeren Etikettenträgerbahn eine Rolle zum Aufrollen der entleerten Etikettenbahn
/ leeren Etikettenträgerbahn umfassen und/oder Absaugmittel, z.B. einen Vakuumsauger,
zum Absaugen der entleerten Etikettenbahn umfassen.
[0051] Alternativ kann die entleerte Etikettenbahn bzw. die leeren Etikettenträgerbahn in
einen Auffang- bzw. Abfallbehälter geleitet werden.
[0052] Das hierin beispielhaft beschriebene Etikettieraggregat kann ferner eine Steuerung
umfassen oder mit einer externen Steuerung in Verbindung stehen, wobei die Steuerung
dazu konfiguriert sein kann, die Bewegung der Etikettenbahn über die Mittel zum Führen
der Etikettenbahn und/oder die Beleimvorrichtung zur Beleimung der Etiketten auf der
Etikettenbahn und/oder die Mittel zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der
Etikettenbahn und/oder die Mittel zur Übergabe der beleimten und herausgelösten Etiketten
an zu etikettierende Behälter, sowie alle anderen Funktionen und Komponenten des Etikettieraggregats,
zu steuern.
[0053] Insbesondere kann die Steuerung die Bewegungsgeschwindigkeit der Etikettenbahn und
die Ausrichtung der Etikettenbahn steuern, z.B. über die Mittel zum Führen der Etikettenbahn.
[0054] Dabei kann Bewegungsgeschwindigkeit der Etikettenbahn durch das Etikettieraggregats
variiert werden, sodass in verschiedenen Bereichen, z.B. im Etikettenbahnaufnahmebereich
und/oder im Beleimungsbereich und/oder im Herauslösungsbereich, verschiedene optimale
Bewegungsgeschwindigkeiten der Etikettenbahn eingestellt werden können.
[0055] Die Steuerung kann insbesondere eine digitale Steuerung sein, welche einen oder mehrere
Prozessoren umfassen kann.
[0056] Ein beispielhaftes Verfahren zum Etikettieren von Artikeln, z.B. Behältern, insbesondere
Flaschen, kann einen, einige oder alle der folgenden Schritte umfassen:
- Eine Aufnahme einer Etikettenbahn mit Etiketten aus einem Etikettenbahnmagazin.
- Ein Transport der Etikettenbahn mit Etiketten zu einer Beleimvorrichtung zur Beleimung
der Etiketten auf der Etikettenbahn, wobei bei der Beleimung der Leimübertrag auf
die Etiketten auf der Etikettenbahn im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung erfolgt.
- Ein Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn.
- Übergabe der beleimten Etiketten an zu etikettierende Behälter.
[0057] Die Übergabe der beleimten Etiketten an zu etikettierende Behälter kann dabei derart
durchgeführt werden, dass die beleimten Etiketten in einer im Wesentlichen nicht horizontalen
Ausrichtung der beleimten Etikettenoberfläche, d.h. in einer im Wesentlichen nicht
orthogonal zur Schwerkraftrichtung orientierten Ausrichtung der beleimten Etikettenoberfläche,
also insbesondere mit einer schrägen oder vertikalen Ausrichtung der beleimten Etikettenoberfläche,
an die zu etikettierenden Behälter übergeben werden.
[0058] Das Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn kann dabei im Übrigen
unmittelbar nach der Beleimung erfolgen oder unmittelbar vor der Übergabe der beleimten
Etiketten an zu etikettierende Behälter oder zu einem vorgebbaren Zeitpunkt bzw. an
einer vorgebbaren Position zwischen dem Beleimen und der Übergabe der Etiketten an
die zu etikettierenden Behälter.
[0059] Weitere beispielhafte Aspekte der Erfindung bzw. beispielhafte Aspekte der Anspruchsmerkmale
werden beispielhaft durch folgende Figur veranschaulicht.
[0060] Fig.1: Beispielhaftes Etikettieraggregat
[0061] Die
Fig.1 zeigt beispielhaft und vereinfacht ein Etikettieraggregat 1 zum Etikettieren von
Artikeln, insbesondere Behältern 16 wie z.B. Flaschen.
[0062] Das Etikettieraggregat 1 weist ein beispielhaftes Etikettenbahnmagazin 2 welches
eine Etikettenbahn z.B. in Form einer Etikettenbahnrolle 2a in einem Etikettenbahnaufnahmebereich
13 zur Verfügung stellen kann.
[0063] Die vom Etikettenbahnmagazin 2 zur Verfügung gestellte Etikettenbahn 3a trägt Etiketten
4 bzw. umfasst Etiketten deren Etikettenform bzw. Etikettenkontur bzw. Etikettenränder
in der Etikettenbahn 3a definiert bzw. vorgeprägt sein können.
[0064] Beispielsweise können entlang der Etikettenform bzw. entlang der Etikettenkontur
bzw. entlang der Etikettenränder Sollbruchstellen 4a und/oder Perforationsstellen
und/oder Einschnittstellen in der Etikettenbahn 3a vorhanden sein, welche das Herauslösen
bzw. das Heraustrennen bzw. das Abtrennen von Etiketten aus bzw. von der Etikettenbahn
3a erleichtern können.
[0065] Die vom Etikettenbahnmagazin 2 zur Verfügung gestellt Etikettenbahn 3a mit Etiketten
ist unbeleimt, d.h. die Etiketten 4 auf der Etikettenbahn 3a sind unbeleimt, also
nicht klebend.
[0066] Das Etikettieraggregat 1 weist dabei beispielsweise eine Mehrzahl von Mitteln zum
Führen der Etikettenbahn auf, die beispielsweise in Form von Antriebsrollen und/oder
Umlenkrollen 7a, 7b, 7c, 7d, 7e ausgeführt sein können, welche aktiv oder passiv angetrieben
bzw. betrieben werden können.
[0067] Die Mittel zum Führen der Etikettenbahn können von einer (nicht dargestellten) Steuerung
so gesteuert bzw. so konfiguriert werden und/oder so angeordnet sein, dass sie die
räumliche Ausrichtung der Etikettenbahn ändern können.
[0068] So kann beispielsweise im Etikettenbahnaufnahmebereich 13 zur Aufnahme der Etikettenbahn
3a mit unbeleimten Etiketten aus dem Etikettenbahnmagazin 2 die Etikettenbahnoberfläche
im Wesentlichen vertikal bzw. im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung 10 ausgerichtet
sein.
[0069] Im Beleimungsbereich 14 zur Beleimung der Etiketten 4 auf der Etikettenbahn 3a kann
die Etikettenbahnoberfläche und somit auch die Etikettenoberflächen im Wesentlichen
horizontal, d.h. im Wesentlichen orthogonal zur Schwerkraftrichtung 10 ausgerichtet
sein.
[0070] Die Ausrichtungsänderungen kann beispielsweise, wie dargestellt, durch eine verschiedene
Ausrichtung bzw. verschiedene Orientierung der Antriebsrollen und/oder Umlenkrollen
7a, 7b, 7c, 7d, 7e erreicht werden.
[0071] Im dargestellten Beispiel sind z.B. die Drehachsen der Antriebsrollen und/oder Umlenkrollen
7c, 7d verschieden, z.B. orthogonal, ausgerichtet zu der Drehachse der Antriebsrolle
und/oder Umlenkrolle 7a.
[0072] Im Beleimungsbereich 14 ist zudem die Beleimvorrichtung 5 so konfiguriert ist, dass
der Leimübertrag auf die Etiketten auf der Etikettenbahn im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung
10 erfolgt. Das Bezugszeichen 11 kennzeichnet dabei beispielhaft die Richtung von
Leimtropfen bzw. Leimstrahlen, z.B. ausgestoßen von Düsen eines Druckkopfes, welche
im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung 10 auf die zu beleimenden Etiketten der Etikettenbahn
3a aufgebracht werden können.
[0073] Nach dem Beleimungsbereich 14 kann die Ausrichtung der Etikettenbahnoberfläche der
Etikettenbahn 3b mit den nunmehr beleimten Etiketten wieder verändert werden, z.B.
derart, dass im Herauslösungsbereich 15 zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus
der Etikettenbahn 3b, die Etikettenbahnoberfläche und somit auch die Etikettenoberflächen
im Wesentlichen vertikal, d.h. im Wesentlichen entlang der Schwerkraftrichtung 10
ausgerichtet sein kann.
[0074] Im dargestellten Beispiel kann dies Ausrichtungsänderung beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass die Drehachse der Antriebsrolle und/oder Umlenkrolle 7d verschieden,
z.B. orthogonal, zur Ausrichtung der Drehachsen der Antriebsrolle und/oder Umlenkrolle
7c ist.
[0075] Im Herauslösungsbereich 14 können die beleimten Etiketten von der Etikettenbahn 3b
aus der Etikettenbahn 3b herausgelöst bzw. von der Etikettenbahn 3b abgetrennt werden.
[0076] Hierzu kann das Etikettieraggregat 1 beispielhafte Mittel 6 zum Herauslösen der beleimten
Etiketten aus der Etikettenbahn aufweisen, z.B. Schneidwerkzeuge die beispielsweise
mechanisch oder per Laserstrahl oder per Wasserstrahl an den Sollbruchstellen bzw.
an den Perforationsstellen bzw. an den Einschnittstellen 4a das beleimte Etikett 4b
von der Etikettenbahn 3b trennen.
[0077] Das Bezugszeichen 6a kennzeichnet dabei beispielhaft einen möglichen Laser- oder
Wasserstrahl.
[0078] Das beleimte und herausgelöste bzw. abgetrennte Etikett 4b kann dann an einen zu
etikettierenden Artikel bzw. Behälter 16 über ein Mittel 9, z.B. Vakuumpalette, zur
Übergabe der beleimten und herausgelösten Etiketten übergeben werden.
[0079] Das Bezugseichen 12 kennzeichnet dabei beispielhaft eine im Wesentlichen orthogonal
zur Schwerkraftrichtung 10 ausgerichtete Übergaberichtung des beleimten Etiketts auf
den zu etikettierenden Artikel bzw. Behälter 16. Beispielsweise kann die Übergabe
in Wesentlichen so erfolgen, dass die beleimte Etikettenoberfläche und die zu etikettierende
Oberfläche des Artikels / Behälters im Wesentlichen parallel zueinander sind.
[0080] Das Bezugszeichen 8a kennzeichnet beispielhaft die Förderrichtung bzw. Transportrichtung
der Etikettenbahn im Etikettenbahnaufnahmebereich 12 und im Beleimungsbereich.
[0081] Das Bezugszeichen 8b kennzeichnet beispielhaft die Förderrichtung bzw. Transportrichtung
der leeren Etikettenbahn 3c bzw. der von Etiketten entleerten Etikettenbahn die an
ein (nicht dargestellte) Mittel zum Abführen der leeren Etikettenbahn, z.B. eine Rolle
zum Aufrollen der entleerten Etikettenbahn, weitergeleitet werden kann.
[0082] Es folgt ein Blatt mit der Figur 1.
[0083] Die Bezugszeichen sind dabei wie folgt belegt.
1 Etikettieraggregat
2 Etikettenbahnmagazin
2a Etikettenbahnrolle
3a Etikettenbahn bzw. Etikettenbahn mit unbeleimten Etiketten
3b Etikettenbahn bzw. Etikettenbahn mit beleimten Etiketten
3c Leere Etikettenbahn / entleerte Etikettenbahn / leere Etikettenträgerbahn
4 Etikett / Etikett auf Etikettenbahn / unbeleimtes Etikett auf Etikettenbahn
4a Sollbruchstellen / Perforationsstellen / Einschnittstellen
4b Herausgelöstes / abgetrenntes und beleimtes Etikett
5 Beleimvorrichtung / Druckkopf mit Druckkopfdüsen zum Ausstoß von Leim
6 Mittel zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn, z.B. Schneidwerkzeug,
z. B. Laser oder Wasserstrahl
6a Laserstrahl oder Wasserstrahl
7a, 7b, 7c, 7d, 7e Antriebsrollen und/oder Umlenkrollen, Mittel zum Führen der Etikettenbahn
8a Transportrichtung Etikettenbahn mit Etiketten
8b Transportrichtung von Etikettenbahn ohne Etiketten/ Transportrichtung von entleerter
Etikettenbahn
9 Mittel zur Übergabe der beleimten und herausgelösten Etiketten an zu etikettierende
Behälter
10 Schwerkraftrichtung
11 Richtung des Leimübertrags der Beleimvorrichtung auf die Etikettenbahn bzw. auf
die Etiketten auf der Etikettenbahn / Leimstrahlen in Schwerkraftrichtung
12 Übertragungsrichtung der beleimten und aus der Etikettenbahn herausgelösten Etiketten
auf zu etikettierende Artikel / Behälter
13 Etikettenbahnaufnahmebereich
14 Beleimungsbereich
15 Herauslösungsbereich, Herauslösungsbereichs mit Übergabebereich
16 zu etikettierender Artikel / Behälter
1. Etikettieraggregat (1) zum Etikettieren von Behältern (16), insbesondere Flaschen,
umfassend:
wenigstens ein Etikettenbahnmagazin (2) zur Ausgabe einer Etikettenbahn (3a) mit Etiketten
(4), eine Beleimvorrichtung (5) zur Beleimung der Etiketten (4) auf der Etikettenbahn
(3a), Mittel (6) zum Herauslösen der beleimten Etiketten (4b) aus der Etikettenbahn
(3b), Mittel (9) zur Übergabe der beleimten und herausgelösten Etiketten (4b) an zu
etikettierende Behälter (16), Mittel (7a, 7b, 7c, 7d, 7e) zum Führen der Etikettenbahn
(3a) durch das Etikettieraggregat (1),
wobei die Mittel (7a, 7b, 7c, 7d, 7e) zum Führen der Etikettenbahn (3a) dazu konfiguriert
sind, die Etikettenbahn (3a) durch folgende Bereiche zu führen:
einen Etikettenbahnaufnahmebereich (13) zur Aufnahme der Etikettenbahn (3a) mit unbeleimten
Etiketten (4) aus dem Etikettenbahnmagazin (2),
einen Beleimungsbereich (14) zur Beleimung der Etiketten (4) auf der Etikettenbahn
(3a),
einen Herauslösungsbereich (15) zum Herauslösen der beleimten Etiketten (4b) aus der
Etikettenbahn (3b),
und wobei im Beleimungsbereich (14) die Beleimvorrichtung (5) so konfiguriert ist,
dass der Leimübertrag auf die Etiketten auf der Etikettenbahn im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung
(10) erfolgt.
2. Etikettieraggregat (1) nach dem vorherigen Anspruch, wobei die Etikettenbahn (3a)
eine Papierbahn ist und die Etikettenform in der Papierbahn vorgeprägt, insbesondere
perforiert oder eingeschnitten, ist.
3. Etikettieraggregat (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, worin die Beleimvorrichtung
(5) einen Druckkopf mit einer oder mehreren Düsen zum Ausstoß von Leim umfasst.
4. Etikettieraggregat (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Mittel zum Führen
der Etikettenbahn Rollelemente, insbesondere Antriebsrollen und/oder Umlenkrollen
(7a, 7b, 7c, 7d, 7e), umfasst und/oder wobei die Mittel zum Führen der Etikettenbahn
dazu konfiguriert sind, die räumliche Ausrichtung der Etikettenbahn zu ändern.
5. Etikettieraggregat (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Mittel (6) zum
Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn dazu konfiguriert sind,
eine Relativbewegung zwischen der Etikette und der Etikettenbahn zum Herauslösen der
beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn durchzuführen und/oder wobei die Mittel
zum Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn Schneidwerkzeuge umfassen,
wobei die Schneidwerkzeuge dazu konfiguriert sein können, die beleimten Etiketten
aus der Etikettenbahn mechanisch und/oder mittels Wasserstrahlen oder Laserstrahlen
herauszulösen.
6. Etikettieraggregat (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, ferner umfassend ein Mittel
zum Abführen der von Etiketten entleerten Etikettenbahn (3c), wobei die Mittel zum
Abführen der entleerten Etikettenbahn eine Rolle zum Aufrollen der entleerten Etikettenbahn
und/oder Absaugmittel zum Absaugen der entleerten Etikettenbahn umfassen.
7. Etikettieraggregat (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Mittel zum Führen
der Etikettenbahn ferner wenigstens zwei sich gegenüberliegende Riemenbänder umfassen,
wobei die Riemenbänder dazu konfiguriert sind, die Etikettenbahn einzuklemmen und
zu transportieren.
8. Etikettieraggregat (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, ferner umfassend eine
Steuerung die dazu konfiguriert ist, die Bewegung der Etikettenbahn über die Mittel
(7a, 7b, 7c, 7d, 7e) zum Führen der Etikettenbahn und/oder die Beleimvorrichtung (5)
zur Beleimung der Etiketten auf der Etikettenbahn und/oder die Mittel (6) zum Herauslösen
der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn und/oder die Mittel (9) zur Übergabe
der beleimten und herausgelösten Etiketten an zu etikettierende Behälter (16) zu steuern.
9. Verfahren zum Etikettieren von Behältern, insbesondere Flaschen, umfassend:
Aufnahme einer Etikettenbahn (3a) mit Etiketten (4) aus einem Etikettenbahnmagazin
(2),
Transport der Etikettenbahn mit Etiketten zu einer Beleimvorrichtung (5) zur Beleimung
der Etiketten auf der Etikettenbahn, wobei bei der Beleimung der Leimübertrag auf
die Etiketten auf der Etikettenbahn im Wesentlichen in Schwerkraftrichtung (10) erfolgt,
Herauslösen der beleimten Etiketten aus der Etikettenbahn,
und Übergabe der beleimten Etiketten an zu etikettierende Behälter (16).
10. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, wobei die Übergabe der beleimten Etiketten
an zu etikettierende Behälter derart erfolgt, dass die beleimten Etiketten in einer
nicht horizontalen Ausrichtung der beleimten Etikettenoberfläche, insbesondere in
einer schrägen oder vertikalen Ausrichtung der beleimten Etikettenoberfläche, an die
zu etikettierenden Behälter (16) übergeben werden.