[0001] Die Erfindung betrifft eine Nachbehandlungsmaschine zum Nachbehandeln von frisch
gefertigten Betondecken, insbesondere sich in Arbeitsrichtung längserstreckenden Betonfahrbahnen.
[0002] Zur Herstellung von Betonfahrbahnen finden Gleitschalungsfertiger Verwendung, welche
den Beton form- und lagegerecht einbauen. Die Gleitschalungsfertiger verfügen über
eine Glätteinrichtung, um die noch nicht ausgehärtete Oberfläche der Betondecke zu
glätten. Nach dem Glätten der Betondecke kommen die bekannten Nachbehandlungsmaschinen
zum Einsatz, welche im Allgemeinen über eine Texturiereinrichtung zum Aufbringen einer
Texturierung auf die frische Betondecke in Querrichtung und/oder Längsrichtung verfügen,
um die Fahrbahngriffigkeit zu verbessern und den Fahrkomfort zu erhöhen bzw. die Entwicklung
von Abrollgeräuschen zu verringern. Darüber hinaus verfügen die Nachbehandlungsmaschinen
im Allgemeinen über eine Sprüheinrichtung zum Sprühen eines Nachbehandlungsmittels,
insbesondere einer Dispersion, auf die frische Betondecke, um ein frühzeitiges Austrocknen
des Betons zu verhindern.
[0003] Die
DE 10 2014 212 853 A1 beschreibt eine Nachbehandlungsmaschine, die sowohl eine Texturiereinrichtung als
auch eine Sprüheinrichtung aufweist. Die Dispersion kann mit der Sprüheinrichtung
auf die Oberfläche der Betondecke gesprüht werden, nachdem die Betondecke mit der
Texturiereinrichtung bearbeitet worden ist. Zum Ausbringen der Dispersion weist die
Sprüheinrichtung eine erste Gruppe von Sprühdüsen auf, die am Maschinenrahmen über
die gesamte Arbeitsbreite im Abstand zueinander angeordnet sind. Die Dispersion kann
auch mit einer zweiten Gruppe von Sprühdüsen aufgebracht werden, welche an einem über
die gesamte Arbeitsbreite verfahrbaren Laufwagen vorgesehen sind.
[0004] Die Sprüheinrichtungen der bekannten Nachbehandlungsmaschinen weisen ein Flüssigkeitssystem
auf, welches Flüssigkeitsleitungen zum Leiten von Flüssigkeit, Absperrorgane zum Absperren
einzelner Flüssigkeitsleitungen, Pumpen zum Fördern einer Flüssigkeit in den Flüssigkeitsleitungen,
einen Nachbehandlungsmittel-Behälter zur Aufnahme eines Nachbehandlungsmittels, einen
Reinigungsmittel-Behälter zur Aufnahme eines Reinigungsmittels und Gruppen von Sprühdüsen
zum Sprühen von Nachbehandlungsmittel auf die Betondecke umfasst.
[0005] Das Flüssigkeitssystem der bekannten Nachbehandlungsmaschinen ist derart ausgebildet,
dass unterschiedliche Betriebsmodi durchgeführt werden können. In einem Befüll-Modus
kann der Nachbehandlungsmittel-Behälter mit einem Nachbehandlungsmittel befüllt werden.
In einem Sprüh-Modus wird das Nachbehandlungsmittel versprüht. Darüber hinaus ist
ein Misch-Modus vorgesehen, in dem das Nachbehandlungsmittel in dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
in Bewegung versetzt wird, um das Nachbehandlungsmittel zu mischen. In einem Reinigungs-
bzw. Spül-Modus kann Reinigungs- bzw. Spülflüssigkeit zu den Sprühdüsen geleitet werden,
um die Sprühdüsen zu reinigen.
[0006] Zur Durchführung der einzelnen Betriebsmodi ist es erforderlich, einzelne Absperrorgane
des Flüssigkeitssystems von Hand zu öffnen bzw. zu schließen. Dieses Vorgehen erweist
sich als kompliziert und zeitaufwendig. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Fehlbedienungen.
Beispielsweise besteht die Gefahr, dass beim Reinigen der Sprühdüsen Reinigungsflüssigkeit
in den Nachbehandlungsmittel-Behälter gelangt, wenn die falschen Absperrorgane geöffnet
bzw. geschlossen werden. Die Gefahr von Fehlbedienungen besteht auch, wenn die Ausbildung
des Flüssigkeitssystems den Einsatz mehrerer Pumpen zum Fördern der Flüssigkeiten
erfordert. Wenn die falschen Pumpen eingeschaltet bzw. ausgeschaltet werden, ergeben
sich Fehlfunktionen. Des Weiteren führt die Verwendung mehrere Pumpen zu höheren Herstellungskosten.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bedienung der Sprüheinrichtung einer
Nachbehandlungsmaschine zu vereinfachen und die Gefahr von Fehlbedienungen zu verringern.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die abhängigen
Ansprüche betreffen besondere Ausführungsformen der Erfindung.
[0009] Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung können eines oder mehrere
der nachfolgend genannten Merkmale oder Merkmalskombinationen umfassen. Ein mit einem
unbestimmten Artikel bezeichnetes Merkmal kann auch mehrfach vorhanden sein, wenn
der unbestimmte Artikel nicht mit einem ausdrücklichen Hinweis auf eine nur einmalige
Verwendung zu verstehen ist. Eine Bezeichnung von Merkmalen mit einem Zahlwort, beispielsweise
"erstes und zweites", schließt nicht aus, dass über die durch das Zahlwort angegebene
Anzahl hinaus diese Merkmale noch weitere Male vorhanden sein können. Bei der Beschreibung
sämtlicher Ausführungsformen ist der Ausdruck "kann" auch als "vorzugsweise" oder
"zweckmäßigerweise" zu verstehen.
[0010] Die Sprüheinrichtung der erfindungsgemäßen Nachbehandlungsmaschine zeichnet sich
durch eine mit einer Bedieneinheit zusammenwirkenden Steuereinrichtung zur automatischen
Betätigung der mindestens einen Pumpe und der Absperrorgane des Flüssigkeitssystems
aus. Die Steuereinrichtung ist derart konfiguriert, dass durch manuelle Betätigung
der Bedieneinheit mindestens zwei Betriebsmodi aus der Gruppe umfassend einen Befüll-Modus,
Sprüh-Modus, Misch-Modus und Reinigungs-Modus ausgewählt werden können, wobei nach
Auswahl eines Betriebsmodus die mindestens eine Pumpe und die Absperrorgane derart
angesteuert werden, dass der ausgewählte Betriebsmodus ausgeführt wird.
[0011] Wenn ein Befüll-Modus vorgesehen ist, ist das Flüssigkeitssystem derart ausgebildet,
dass in dem Befüll-Modus (A) der Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) mit einem Nachbehandlungsmittel
befüllt wird. Für einen Sprüh-Modus (B) ist das Flüssigkeitssystem derart ausgebildet,
dass Nachbehandlungsmittel mit der mindestens einen Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B) von
Sprühdüsen (25) versprüht wird. Für einen Misch-Modus (C) ist das Flüssigkeitssystem
derart ausgebildet, dass Nachbehandlungsmittel in dem mindestens einen Nachbehandlungsmittel-Behälter
(29) in Bewegung versetzt wird, und für einen Reinigungs-Modus (D) ist das Flüssigkeitssystem
derart ausgebildet, dass eine Reinigungsflüssigkeit zu der mindestens einen Gruppe
(24A, 24B, 27A, 27B) von Sprühdüsen (25) geleitet wird.
[0012] Die Steuereinrichtung steuert die dem Betriebsmodus zugeordneten Absperrorgane an,
so dass Flüssigkeit durch die dem Betriebsmodus zugeordneten Flüssigkeitspfade bzw.
Flüssigkeitsleitungen strömt. Folglich sind die dem Betriebsmodus zugeordneten Absperrorgane
automatisch, vorzugsweise elektrisch betätigbare Absperrorgane, die von der Steuereinrichtung
betätigt werden können. Die Steuereinrichtung kann auch derart konfiguriert sein,
dass durch manuelle Betätigung der Bedieneinheit mindestens drei Betriebsmodi oder
sämtliche Betriebsmodi ausgewählt und durchgeführt werden können. Wenn nicht sämtliche
Betriebsmodi ausgewählt werden können, kann das dem nicht auswählbaren Betriebsmodus
zugeordnete Absperrorgan auch ein nur manuell betätigbares Absperrorgan bzw. können
die den nicht auswählbaren Betriebsmodi zugeordneten Absperrorgane manuell betätigbare
Absperrorgane sein. Die Möglichkeit einer Auswahl eines Betriebsmodus mittels einer
Bedieneinheit und die automatische Durchführung des ausgewählten Betriebsmodus erleichtert
die Bedienung der Nachbehandlungsmaschine und verringert die Gefahr von Fehlbedienungen.
Die Bedieneinheit kann zur Auswahl eines Betriebsmodus beispielsweise über mechanische
Taster und/oder Schalter und/oder einen Touchscreen verfügen. Mit der Auswahl eines
Betriebsmodus aus den zur Verfügung stehenden Betriebsmodi kann beispielsweise ausgeschlossen
werden, dass aufgrund einer falschen manuellen Bedienung der Absperrorgane Reinigungsflüssigkeit
in den Nachbehandlungsmittel-Behälter gelangt und somit nicht Nachbehandlungsmittel,
sondern Reinigungsflüssigkeit auf die frische Betondecke gesprüht wird.
[0013] Mögliche Fehlbedienungen können auch dadurch ausgeschlossen werden, dass die Steuereinrichtung
derart konfiguriert ist, dass nicht mehrere Betriebsmodi gleichzeitig auswählbar sind.
Beispielsweise kann ausgeschlossen werden, dass Sprüh-Modus und Misch-Modus gleichzeitig
durchgeführt werden.
[0014] Das Flüssigkeitssystem kann derart ausgebildet sein, dass dessen Flüssigkeitsleitungen
einen Versorgungsleitungspfad zum Leiten von Flüssigkeit aus einer externen Nachbehandlungsmittelquelle
in den Nachbehandlungsmittel-Behälter bilden, wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert
ist, dass die mindestens eine Pumpe in dem Befüll-Modus aktiviert wird, so dass Flüssigkeit
aus der externen Nachbehandlungsmittelquelle in den Nachbehandlungsmittel-Behälter
gepumpt wird. In dem Befüll-Modus ist die Steuereinrichtung auch derart konfiguriert,
dass die dem ausgewählten Befüll-Modus zugeordneten Absperrorgane in dem Flüssigkeitssystem
angesteuert werden, so dass die Flüssigkeit durch den Versorgungsleitungspfad strömt.
Folglich kann Nachbehandlungsmittel auf der Baustelle in einem externen Tank bereitgestellt
und das Nachbehandlungsmittel aus dem Tank in den Nachbehandlungsmittel-Behälter umgefüllt
werden.
[0015] Die Flüssigkeitsleitungen des Flüssigkeitssystems können ferner einen Nachbehandlungsmittel-Zuleitungspfad
zum Leiten von Flüssigkeit aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter zu der mindestens
einen Gruppe von Sprühdüsen bilden, wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert
ist, dass die mindestens eine Pumpe in dem Sprüh-Modus aktiviert wird, so dass Flüssigkeit
aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter zu der mindestens einen Gruppe von Sprühdüsen
gepumpt wird. In dem Sprüh-Modus ist die Steuereinrichtung auch derart konfiguriert,
dass die dem ausgewählten Sprüh-Modus zugeordneten Absperrorgane in dem Flüssigkeitssystem
angesteuert werden, so dass die Flüssigkeit durch den Nachbehandlungsmittel-Zuleitungspfad
strömt.
[0016] Darüber hinaus kann das Flüssigkeitssystem einen Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad
zum Leiten von Flüssigkeit aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter zurück in den Nachbehandlungsmittel-Behälter
umfassen, wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass die mindestens
eine Pumpe in dem Misch-Modus aktiviert wird, so dass Flüssigkeit aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
zurück in den Nachbehandlungsmittel-Behälter gepumpt wird. In dem Misch-Modus ist
die Steuereinrichtung auch derart konfiguriert, dass die dem ausgewählten Misch-Modus
zugeordneten Absperrorgane in dem Flüssigkeitssystem angesteuert werden, so dass die
Flüssigkeit durch den Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad strömt.
[0017] Des Weiteren kann das Flüssigkeitssystem einen Reinigungsmittelpfad zum Leiten von
Reinigungsmittel aus dem Reinigungsmittel-Behälter zu der mindestens einen Gruppe
von Sprühdüsen umfassen, wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass
die mindestens eine Pumpe in dem Reinigungs-Modus aktiviert wird, so dass Flüssigkeit
aus dem Reinigungsmittel-Behälter zu der mindestens einen Gruppe von Sprühdüsen gepumpt
wird. In dem Reinigungs-Modus ist die Steuereinrichtung auch derart konfiguriert,
dass die dem ausgewählten Reinigungs-Modus zugeordneten Absperrorgane in dem Flüssigkeitssystem
angesteuert werden, so dass die Flüssigkeit durch den Reinigungsmittelpfad strömt.
Die Reinigung braucht aber die Spülung der Sprühdüsen nicht zu umfassen. Während der
Reinigung können die Sprühdüsen auch verschlossen werden, so dass Reinigungsmittel
nicht auf die frische Betondecke gelangen kann.
[0018] Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt darin, dass das Flüssigkeitssystem derart
ausgebildet ist, dass zum Fördern von Flüssigkeit in dem Befüll-Modus, Sprüh-Modus,
Misch-Modus und Reinigungs-Modus nur eine einzige Pumpe vorgesehen ist. Da Pumpen
im Vergleich zu Absperrorganen oder Leitungen relativ aufwendige Bauteile sind, können
mit nur einer Pumpe die Herstellungskosten gesenkt werden.
[0019] Bei einer Ausführungsform mit nur einer einzigen Pumpe ist das Flüssigkeitssystem
derart ausgebildet, dass die einzige Pumpe in einem gemeinsamen Leitungsabschnitt
des Versorgungsleitungspfads, Nachbehandlungsmittel-Zuleitungspfads, Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfads
und Reinigungsmittelpfads, angeordnet ist. Die Durchführung des jeweiligen Betriebsmodus
kann dadurch erfolgen, dass die Steuereinrichtung einzelne Absperrorgane ansteuert,
so dass die einzige Pumpe die jeweilige Flüssigkeit beispielsweise zu den Düsen der
mindestens einen Düsengruppe fördert.
[0020] Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt in der Mischeinheit zum Mischen des Nachbehandlungsmittels
in dem Nachbehandlungsmittel-Behälter. Die Erfindung macht nicht von den mechanischen
Rührwerken Gebrauch, die in den bekannten Nachbehandlungsmaschinen vorgesehen sind.
Die erfindungsgemäße Mischeinheit basiert auf einer Zirkulation des im Nachbehandlungsmittel-Behälter
befindlichen Nachbehandlungsmittels, die dadurch erfolgt, dass Nachbehandlungsmittel
dem Behälter zugeführt und aus dem Behälter abgeführt werden. Die Mischeinheit, die
eine erste lanzenförmige Zuleitung und zweite lanzenförmige Zuleitung umfasst, welche
zueinander windschief angestellt sind, ist in dem Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad
derart angeordnet, dass über die lanzenförmigen Zuleitungen Nachbehandlungsmittel
dem Nachbehandlungsmittel-Behälter zugeführt und Nachbehandlungsmittel über einen
Auslass aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter abgeführt wird. Die Mischeinheit mit
den windschiefen Zuleitungen kann in eine Öffnung des Nachbehandlungsmittel-Behälters
von oben eingesetzt werden und wieder entfernt werden.
[0021] Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Mischeinheit ein an dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
befestigbares Montageteil aufweist, welches derart ausgebildet ist, dass die lanzenförmigen
Zuleitungen in einer Betriebsstellung, in der die lanzenförmigen Zuleitungen windschief
zueinander angeordnet sind, an dem Montageteil befestigbar sind, und in einer Transportstellung
an dem Montageteil befestigbar sind, in der die Zuleitungen parallel ausgerichtet
sind. Wenn die Mischeinheit nicht gebraucht wird, können die Zuleitungen somit platzsparend
an dem Montageteil befestigt werden.
[0022] Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt darin, dass der Nachbehandlungsmittel-Behälter
als eine austauschbare Einheit ausgebildet ist, welche an einem am Maschinenrahmen
vorgesehenen Sockelteil befestigbar ist. Der Nachbehandlungsmittel-Behälter kann ein
handelsüblicher IBC (Intermediate Bulk Container)-Kanister sein, welcher auf Baustellen
ohnehin zum Einsatz kommt. Wenn Nachbehandlungsmittel auf der Baustelle in einem IBC-Tank
bereitsteht, kann das Mittel im Befüll-Modus von diesem Tank in den auf der Nachbehandlungsmaschine
befindlichen Tank einfach umgepumpt werden. Da beide Tanks dasselbe Füllvolumen haben,
kann der eine Tank in einem Pumpvorgang vollständig entleert und der andere Tank vollständig
befüllt werden. Ein Umpumpen von Nachbehandlungsmittel ist aber nicht notwendig, da
der Nachbehandlungsmittel-Behälter als eine austauschbare Einheit ausgebildet ist.
Folglich kann der leere Behälter einfach durch einen gefüllten Behälter ausgetauscht
werden.
[0023] Die mindestens eine Pumpe ist vorzugsweise eine von einem Hydraulikmotor angetriebene
Kreiselpumpe und/oder die Absperrorgane sind vorzugsweise elektromagnetisch betätigbare
Absperrorgane. Die Pumpe kann aber auch eine elektrisch angetriebene Pumpe sein und
die Absperrorgane können auch hydraulisch oder pneumatisch betätigte Absperrorgane
sein.
[0024] Zur Vereinfachung der Fertigung können einzelne Baugruppen der Sprüheinrichtung vormontierte
Einheiten sein, welche auf den Maschinenrahmen aufgesetzt und an dem Maschinenrahmen
befestigt werden können.
[0025] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Nachbehandlungsmaschine
unter Bezugnahme auf die Figuren im Einzelnen beschrieben.
Es zeigen:
[0026]
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Nachbehandlungsmaschine in perspektivischer
Darstellung, wobei eine aktivierte Quersprüheinrichtung dargestellt ist,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäßen Nachbehandlungsmaschine in perspektivischer Darstellung, wobei
eine aktivierte Längssprüheinrichtung dargestellt ist,
- Fig. 3A
- einzelne Komponenten der Sprüheinrichtung der Nachbehandlungsmaschine in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 3B
- eine Frontansicht einzelner Komponenten der Sprüheinrichtung der Nachbehandlungsmaschine,
- Fig. 3C
- eine Seitenansicht einzelner Komponenten der Sprüheinrichtung der Nachbehandlungsmaschine,
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer abgenommenen Mischeinheit der Sprüheinrichtung,
- Fig. 5
- einen Hydraulikschaltplan der Sprüheinrichtung der Nachbehandlungsmaschine und
- Fig. 6
- eine Tabelle mit den Schaltstellungen der Absperrorgane der Sprüheinrichtung der Nachbehandlungsmaschine.
[0027] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Nachbehandlungsmaschine
10 zum Nachbehandeln von frisch gefertigten Betondecken, insbesondere sich in Arbeitsrichtung
A längserstreckenden Betonfahrbahnen, in perspektivischer Darstellung.
[0028] Die Nachbehandlungsmaschine 10 weist einen langgestreckten Maschinenrahmen 11 auf,
welcher von in Arbeitsrichtung A linksseitigen Hubeinrichtungen 12 und rechtsseitigen
Hubeinrichtungen 13A, 13B getragen wird, an denen linkseitige Bodenaufstandseinrichtungen
14A, 14B und rechtsseitige Bodenaufstandseinrichtungen 15A, 15B, beispielsweise Kettenlaufwerke,
befestigt sind, so dass der Maschinenrahmen 11 gegenüber der Betondecke in der Höhe
verstellbar ist. Die Arbeitsbreite des Maschinenrahmens 11 ist ein Vielfaches der
Arbeitstiefe.
[0029] Der Maschinenrahmen 11 weist in Arbeitsrichtung A verlaufende Längsträger 16 und
quer zur Arbeitsrichtung verlaufende Querträger 17 auf, wobei die Querträger 17 zur
variablen Einstellung der Arbeitsbreite teleskopierbar sind. Die Arbeitsbreite kann
auch durch Einsatz von zusätzlichen, nicht dargestellten Rahmenelementen vergrößert
werden.
[0030] Die Antriebseinheit 18 der Nachbehandlungsmaschine 10 ist auf der in Arbeitsrichtung
A linken Seite des Maschinenrahmens 11 angeordnet. Neben der Antriebseinheit 18 befindet
sich ein Bedienpult 19 mit einem Bedienfeld 19A. Antriebseinheit 18 und Bedienpult
19 sind auf einer Plattform 20 des Maschinenrahmens 11 angeordnet, welche von dem
Maschinenführer oder der Maschinenführerin begehbar ist.
[0031] Die Nachbehandlungsmaschine 10 verfügt über eine Arbeitseinrichtung zum Aufbringen
einer Texturierung auf die frische Betondecke. Diese Arbeitseinrichtung kann eine
Einrichtung 21 zum Aufbringen einer Texturierung in Querrichtung und/oder eine nicht
dargestellte Einrichtung um Aufbringen einer Texturierung in Arbeitsrichtung A umfassen,
welche einzelnen aktiviert werden können. Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit
einer aktivierten Einrichtung 21 zum Aufbringen einer linienförmigen Texturierung
in Querrichtung mit einem sich in Arbeitsrichtung A erstreckenden Bürstenaggregat
22A, welches an einem Schlitten 22B quer zur Arbeitsrichtung verfahrbar ist.
[0032] Darüber hinaus umfasst die Arbeitseinrichtung eine Sprüheinrichtung 23 zum Ausbringen
eines flüssigen Nachbehandlungsmittels, beispielsweise einer Dispersion, auf die frische
Betondecke, welche verschiedene, einzeln aktivierbare Sprühaggregate zum Ausbringen
eines Nachbehandlungsmittels umfassen kann. Fig. 1 zeigt ein aktiviertes sich in Arbeitsrichtung
A erstreckendes Sprühaggregat 24 der Sprüheinrichtung 23, welches eine oder mehrere
einzeln zuschaltbare Gruppen von im Abstand zueinander angeordneter Sprühdüsen 25
umfassen kann. Dieses Sprühaggregat 24 ist an einem Schlitten 26 quer zur Arbeitsrichtung
A verfahrbar. Fig. 2 zeigt ein weiteres durch Herunterklappen aktiviertes Sprühaggregat
27, welches eine oder mehrere einzeln zuschaltbare Gruppen von in Querrichtung angeordneten
Sprühdüsen aufweisen kann.
[0033] Das Nachbehandlungsmittel wird in einem austauschbaren Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 bereitgestellt, welcher auf der in Arbeitsrichtung A rechten Seite des Maschinenrahmens
11 angeordnet ist. Der Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 ist ein konventioneller IBC
(Intermediate Bulk Container)-Kanister mit einem Füllvolumen von 1000 I, welcher einen
Kunststofftank 29A aufweist, der von einem Metallkorb 29B umschlossen wird. Der Kunststofftank
29A weist an der Oberseite eine Öffnung 29C auf, die mit einem Schraubdeckel 29D verschlossen
ist, und weist am Boden einen Auslass 29E auf.
[0034] Die Figuren 3A bis 3C zeigen zur Veranschaulichung den Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 zusammen mit weiteren Komponenten der Sprüheinrichtung 23. Der Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 steht als austauschbare Einheit auf einem Sockelteil 30. Unterhalb des Sockelteils
30 für den Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 befindet sich ein Reinigungsmittel-Behälter
31 zur Aufnahme eines Reinigungsmittels, in dem ein nicht dargestellter Wärmetauscher
angeordnet ist, welcher von Hydrauliköl der Antriebseinheit 18 durchflossen wird,
um das Reinigungsmittel, insbesondere Wasser, zu erwärmen. Neben dem Sockelteil 30
befindet sich ein Schrank 32 zur Aufnahme von nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig.
5 noch beschriebenen Komponenten der Sprüheinrichtung 23, wie Flüssigkeitsleitungen
43A, 43B, 48, 52, 55, 57 zum Leiten von Flüssigkeiten, eine Kreiselpumpe 38 zum Fördern
von Flüssigkeiten in den Flüssigkeitsleitungen 43A, 43B, 48, 52, 55, 57 und Absperrorgane
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 zum Absperren einzelner Flüssigkeitsleitungen.
[0035] Darüber hinaus verfügt die Sprüheinrichtung 23 über eine abnehmbare Mischeinheit
33 zum Mischen von Nachbehandlungsmittel in dem Nachbehandlungsmittel-Behälter 29,
welche in die Öffnung 29C des Nachbehandlungsmittel-Behälters 29 eingesetzt werden
kann, wenn der Schraubdeckel 29D abgeschraubt ist.
[0036] Fig. 4 zeigt die abgenommene Mischeinheit 33 in der Transportstellung, welche ein
flaches, rahmenförmiges Montageteil 33A aufweist, welches mit an dessen Schmalseiten
vorgesehenen seitlichen Befestigungselementen 33B an dem Metallkorb 29B des Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 befestigt werden kann. An den Breitseiten des Montageteils 33A befinden sich Befestigungsmittel
33C zum lösbaren Befestigen einer ersten lanzenförmigen Zuleitung 33D und einer zweiten
lanzenförmigen Zuleitung 33E in der Transportstellung, in der die lanzenförmigen Zuleitungen
parallel zueinander ausgerichtet sind. Im Zentrum des Montageteils 33A befinden sich
weitere Befestigungsmittel 33F, beispielsweise Hülsen, zum Befestigen der lanzenförmigen
ersten Zuleitung 33D und zweiten Zuleitung 33E in der Betriebsstellung, in der die
Zuleitungen zueinander windschief angeordnet sind. Wenn die Mischeinheit 33 in den
Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 eingesetzt ist, erstrecken sich die Zuleitungen
33D, 33E bis nahe an den Behälterboden (Figuren 3A bis 3C).
[0037] Nachfolgend wird Aufbau und Funktion der Sprüheinrichtung 23 beschrieben. Fig. 5
zeigt den Hydraulikschaltplan der Sprüheinrichtung 23 und Fig. 6 zeigt eine Tabelle
mit den Schaltstellungen deren Absperrorgane. Die Sprüheinrichtung 23 sieht einen
Befüll-Modus A, Sprüh-Modus B, Misch-Modus C und Reinigungs-Modus D vor. Das Flüssigkeitssystem
34 der Sprüheinrichtung 23 weist mehrere nachfolgend noch beschriebene Flüssigkeitspfade
auf, welche wiederum mehrere Flüssigkeitsleitungen umfassen.
[0038] Die Sprüheinrichtung 23 verfügt über eine Steuereinrichtung 35 und eine mit der Steuereinrichtung
zusammenwirkende Bedieneinheit 36. Die Bedieneinheit 36 weist für jeden Betriebsmodus
ein Bedienelement 36A, 36B, 36C, 36D auf, beispielsweise einen Taster, Schalter oder
eine Schaltfläche eines Touchscreens. Durch Betätigung eines Bedienelements 36A, 36B,
36C, 36D wird einer der oben genannten Betriebsmodi ausgewählt, wobei der jeweilige
Betriebsmodus automatisch durchgeführt wird.
[0039] Die Steuereinrichtung 35 ist über in Fig. 5 nicht dargestellte Steuerleitungen mit
den nachfolgend beschriebenen Absperrorganen verbunden. Die Steuereinrichtung 35 kann
eine selbstständige Baugruppe bilden oder zumindest teilweise Bestandteil der nicht
dargestellten zentralen Steuer- und Recheneinheit der Baumaschine sein. Die Steuereinrichtung
35 kann beispielsweise einen allgemeinen Prozessor, einen digitalen Signalprozessor
(DSP) zur kontinuierlichen Bearbeitung digitaler Signale, einen Mikroprozessor, eine
anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), einen aus Logikelementen bestehenden
integrierten Schaltkreis (FPGA) oder andere integrierte Schaltkreise (IC) oder Hardware-Komponenten
aufweisen. Auf den Hardware-Komponenten kann ein Datenverarbeitungsprogramm (Software)
laufen, um die einzelnen Komponenten der Sprüheinrichtung 23 anzusteuern. Die Steuereinrichtung
35 ist derart konfiguriert, dass zur Aktivierung der Betriebsmodi, einzelne Absperrorgane
geöffnet bzw. geschlossen werden.
[0040] Der Hydraulikschaltplan zeigt zwei Sprühaggregate 24, 27 mit jeweils zwei Gruppen
24A, 24B, 27A, 27B von Sprühdüsen 25 zum Ausbringen eines Nachbehandlungsmittels.
Den Gruppen 24A, 24B, 27A, 27B von Sprühdüsen 25 sind jeweils ein Sprühdüsen-Absperrorgan
37A 37B, 37C, 37D, beispielsweise ein stromlos federrückgestelltes, elektromagnetisch
betätigtes 2/2-Wegeventil, zugeordnet, so dass die Flüssigkeitszufuhr zu den Sprühdüsen
25 unterbrochen werden kann. Durch Öffnen bzw. Schließen der jeweiligen Sprühdüsen-Absperrorgane
kann Nachbehandlungsmittel mit einem der Sprühaggregate 24, 27 über eine bestimmte
Arbeitsbreite auf die frische Betondecke aufgebracht werden. Die Sprühdüsen-Absperrorgane
werden nachfolgend auch als Absperrorgane 8 bezeichnet (Fig. 6).
[0041] Die Flüssigkeiten werden in dem Flüssigkeitssystem 34 mit nur einer einzigen Hydraulik-Pumpe
38 gefördert, welche von einem einzigen Hydraulikmotor 39 angetrieben wird. Es können
aber auch mehrere Pumpen vorgesehen sein. Zum Betrieb des Hydraulikmotors 39 strömt
Hydraulikflüssigkeit aus einem Hydraulikflüssigkeitstank 40 zu dem Hydraulikmotor
und von dem Hydraulikmotor in den Hydraulikflüssigkeitstank. Die von dem Hydraulikflüssigkeitstank
40 zu dem Hydraulikmotor 39 führenden Leitungsabschnitte 41 sind der Einfachheit halber
in Fig. 5 nur teilweise dargestellt. Zur Regelung des Volumenstroms ist eine dem Fachmann
bekannte Stromregelventileinrichtung 42 vorgesehen, deren weitere Beschreibung sich
erübrigt.
[0042] Das Nachbehandlungsmittel wird in dem austauschbaren Nachbehandlungsmittel-Behälter
29, insbesondere IBC (Intermediate Bulk Container)-Behälter, bereitgestellt (Fig.
3). Während des Sprühmodus B strömt Nachbehandlungsmittel über einen Nachbehandlungsmittel-Zuleitungspfad
43, welcher eine zu dem Einlass der Pumpe 38 führende Flüssigkeitsleitung 43A und
eine von dem Auslass der Pumpe abgehende Flüssigkeitsleitung 43B umfasst, aus dem
Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 zu den Einlässen der Sprühdüsen-Absperrorgane 37A
37B, 37C, 37D (8), an deren Auslässen die Sprühdüsen 25 angeschlossen sind. In die
zu dem Einlass der Pumpe 38 führende Flüssigkeitsleitung 43A, welche an dem Auslass
29E des Nachbehandlungsmittel-Behälters 29 angeschlossen ist, ist ein erstes Absperrorgan
1 beispielsweise ein stromlos federrückgestelltes, elektromagnetisch betätigtes 2/2-Wegeventil,
geschaltet, welches auch in der Tabelle mit "1" bezeichnet ist. In die von dem Auslass
der Pumpe 38 abgehende Flüssigkeitsleitung 43B ist ein Druckbegrenzungsventil 44 geschaltet,
welches sich bei einem einstellbaren
[0043] Überdruck öffnet. Darüber hinaus sind in dem Nachbehandlungsmittel-Zuleitungspfad
43 stromauf und stromab der Pumpe 38 Flüssigkeitsfilter 45, 46, 47, beispielsweise
austauschbare Filterkartuschen, vorgesehen. Von der von dem Auslass der Pumpe 38 abgehenden
Flüssigkeitsleitung 43B zweigt eine Flüssigkeitsleitung 48 ab, welche zu dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 führt. In diese Flüssigkeitsleitung 48 ist ein Absperrorgan 7, insbesondere ein
elektromagnetisch betätigtes 2/2-Wegeventil, geschaltet. Von dem Auslass der Druckbegrenzungsventils
44 führt eine Flüssigkeitsleitung 49 zu dem Nachbehandlungsmittel-Behälter 29, in
welche ein Absperrorgan 3, insbesondere ein elektromagnetisch betätigtes 2/2-Wegeventil,
geschaltet ist.
[0044] Wenn das Bedienelement 36A für den Sprüh-Modus B betätigt wird, öffnet die Steuereinrichtung
35 das Absperrorgan 1 und die jeweiligen Sprühdüsen-Absperrorgane 8 (37A 37B, 37C,
37D) sowie das Absperrorgan 3 und setzt den Hydraulikmotor 39 der Pumpe 38 in Betrieb,
so dass Nachbehandlungsmittel zu den Sprühdüsen 25 der jeweiligen Düsengruppe 24A,
24B, 27A, 27B strömt. Das Absperrorgan 7 ist geschlossen. Da das Absperrorgan 3 im
Sprüh-Modus geöffnet ist, kann bei Überschreiten eines Drucks Nachbehandlungsmittel
zurück in den Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 strömen. Fig. 6 zeigt in einer Tabelle
die Schaltstellungen der jeweiligen Absperrorgane, wobei ein offenes Absperrorgan
mit "O" und ein geschlossenes Absperrorgan mit "X" dargestellt ist.
[0045] Die Befüllung des Nachbehandlungsmittel-Behälters 29 mit Nachbehandlungsmittel erfolgt
in dem Befüll-Modus A, wobei Nachbehandlungsmittel mit einer externen Nachbehandlungsmittelquelle
50, beispielsweise in einem externen Nachbehandlungsmittel-Behälter, insbesondere
einem IBC-Behälter, bereitgestellt wird. Das Nachbehandlungsmittel strömt über einen
Versorgungsleitungspfad 51 aus dem externen Nachbehandlungsmittel-Behälter 50 in den
am Maschinenrahmen 11 angeordneten internen Nachbehandlungsmittel-Behälter 29. Der
Versorgungsleitungspfad 51 umfasst eine Flüssigkeitsleitung 52, welche von dem externen
Nachbehandlungsmittel-Behälter 50 abgeht und zu der zu dem Einlass der Pumpe 38 führenden
Flüssigkeitsleitung 43A führt, die zu dem Einlass der Pumpe 38 führende Flüssigkeitsleitung
43A und die Flüssigkeitsleitung 48, die von der von dem Auslass der Pumpe 38 abgehenden
Flüssigkeitsleitung 43B abzweigt und zu dem Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 führt.
Im Befüll-Modus A setzt die Steuereinrichtung 35 die Pumpe 38 in Betrieb und öffnet
die Absperrorgane 6 und 7. Das Absperrorgan 1 ist geschlossen (Fig. 6).
[0046] Wenn der Reinigungs-Modus D aktiviert wird, strömt ein Reinigungsmittel in einem
Reinigungsmittelpfad 53. Das Reinigungsmittel wird in einem Reinigungsmittel-Behälter
54 bereitgestellt, wobei das Reinigungsmittel warmes Wasser sein kann. Von dem Reinigungsmittel-Behälter
54 führt eine Reinigungsmittel-Zuführleitung 55 zu der zu dem Einlass der Pumpe 38
führenden Flüssigkeitsleitung 43A und von der an dem Überdruckanschluss des Druckbegrenzungsventils
44 angeschlossenen Flüssigkeitsleitung 49 zweigt eine Reinigungsmittel-Abführleitung
56 ab, die wieder zurück zu dem Reinigungsmittel-Behälter 54 führt. In die Reinigungsmittel-Zuführleitung
55 ist ein Absperrorgan 2, insbesondere ein stromlos federrückgestelltes, elektromagnetisch
betätigtes 2/2-Wegeventil geschaltet, und in die Reinigungsmittel-Abführleitung 56
ist ein Absperrorgan 5, insbesondere ein elektromagnetisch betätigtes 2/2-Wegeventil,
geschaltet. Im Reinigungs-Modus D setzt die Steuereinrichtung 35 die Pumpe 38 in Betrieb
und öffnet die Absperrorgane 2, 5, 8 und lässt die Absperrorgane 1, 3, 4, 6, 7 (Fig.
6) geschlossen, so dass warmes Wasser in dem Reinigungsmittelpfad 53 zu den Sprühdüsen
25 strömt. Es sei bemerkt, dass die Absperrorgane 1, 3, 4, 6, 7 nicht durch Anlegen
einer Steuerspannung aktiv geschlossen werden müssen, da diese Absperrorgane federrückgestellt
sind. Bei Überschreiten eines Überdrucks strömt Reinigungsmittel durch die Reinigungsmittel-Abführleitung
56 zurück in den Reinigungsmittel-Behälter 54. Wenn der Reinigungs-Modus D auch das
Spülen der Sprühdüsen 25 umfassen soll, wozu die Absperrorgane 8 geöffnet werden,
muss verhindert werden, dass Reinigungsmittel auf die frische Betondecke gelangt.
Dies kann bei den Sprühdüsen zum Längssprühen, welche quer zur Arbeitsrichtung angeordnet
sind, mit einer unter den Sprühdüsen angeordneten Auffangwanne erfolgen. Die in Längsrichtung
angeordneten Sprühdüsen zum Quersprühen werden im Reinigungs-Modus D auf die eine
oder andere Seite der Baumaschine in eine Position am Fahrbahnrand verfahren. Wenn
die Sprühdüsen nicht gespült werden sollen, werden die Absperrorgane 8 geschlossen.
[0047] Wenn der Misch-Modus C aktiviert wird, zirkuliert Nachbehandlungsmittel in einem
Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad 57, um das Nachbehandlungsmittel in dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 durchzumischen. Die Durchmischung des Nachbehandlungsmittels im Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 erfolgt also nicht durch den Einsatz eines Rührwerks, sondern dadurch, dass Nachbehandlungsmittel
durch den Behälter strömt.
[0048] Der Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad 57 umfasst die zu dem Einlass der Pumpe
38 führende Flüssigkeitsleitung 43A und einen Leitungsabschnitt der von dem Auslass
der Pumpe abgehenden Flüssigkeitsleitung 43B, eine Bypassleitung 58, die von der Pumpe
38 abgehenden Flüssigkeitsleitung 43B abzweigt und über einen Leitungsabschnitt der
Reinigungsmittel-Abführleitung 56 zu der an dem Überdruckanschluss des Druckbegrenzungsventils
44 angeschlossenen Flüssigkeitsleitung 49 führt. In die Bypassleitung 57 ist ein weiteres
Absperrorgan 4, insbesondere ein stromlos federrückgestelltes, elektromagnetisch betätigtes
2/2-Wegeventil, geschaltet, welches von der Steuereinrichtung 35 angesteuert wird.
Im Misch-Modus C setzt die Steuereinrichtung 35 die Pumpe 38 in Betrieb und öffnet
die Absperrorgane 1, 3, 4 und lässt die Absperrorgane 2, 5, 6, 7, 8 (Fig. 3) geschlossen,
so dass Nachbehandlungsmittel durch den Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad 57
strömt, wobei Nachbehandlungsmittel aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 zu der
lanzenförmigen, ersten und zweiten Zuleitung 33E, 33D, durch die windschiefen Zuleitungen
33E, 33D in den Nachbehandlungsmittel-Behälter 29 und durch den Auslass 29E am Boden
des Behälters 29 wieder aus dem Behälter strömt. Die Zuleitungen 33E, 33D erstrecken
sich vorzugsweise bis nahe an den Behälterboden. Dadurch wird in dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
29 eine Flüssigkeitsströmung erzeugt, die zu einer Bewegung der Flüssigkeit in dem
Behälter und somit zu einem Vermischen der Flüssigkeit führt. Die Flüssigkeit wird
in dem Behälter umgewälzt oder verwirbelt. Es hat sich in Versuchen gezeigt, dass
die Zufuhr der Flüssigkeit mit den beiden windschiefen Leitungen zu einer verbesserten
Vermischung führt.
[0049] Die Steuereinrichtung 35 bzw. die Bedieneinheit 36 kann derart konfiguriert sein,
dass nur ein einziger Betriebsmodus ausgewählt und somit aktiviert werden kann. Dadurch
werden Fehlbedienungen vermieden. Es ist aber auch möglich, dass mehrere, d. h. mindestens
zwei Betriebsmodi gleichzeitig ausgeführt werden können, wenn dies möglich sein soll.
1. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine zum Nachbehandeln von frisch gefertigten Betondecken,
insbesondere sich in Arbeitsrichtung längserstreckenden Betonfahrbahnen, wobei die
Nachbehandlungsmaschine aufweist:
einen von Laufwerken getragenen Maschinenrahmen (11),
eine am Maschinenrahmen vorgesehene Sprüheinrichtung (23) zum Ausbringen eines Nachbehandlungsmittels,
welche ein Flüssigkeitssystem (34) aufweist, welches eine Mehrzahl von Flüssigkeitsleitungen
(43A, 43B, 48, 52, 55, 57) zum Leiten von Flüssigkeit, eine Mehrzahl von Absperrorganen
(1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) zum Absperren einzelner Flüssigkeitsleitungen, mindestens
eine Pumpe (38) zum Fördern einer Flüssigkeit in den Flüssigkeitsleitungen, mindestens
einen Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) zur Aufnahme eines Nachbehandlungsmittels,
mindestens einen Reinigungsmittel-Behälter (54) zur Aufnahme eines Reinigungsmittels
und mindestens eine Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B) von Sprühdüsen (25) zum Sprühen von
Nachbehandlungsmittel auf eine Betondecke umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine mit einer Bedieneinheit (36) zusammenwirkende Steuereinrichtung (35) zur automatischen
Betätigung der mindestens einen Pumpe (38) und der Absperrorgane (1, 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8) vorgesehen ist, wobei die Steuereinrichtung (35) derart konfiguriert ist, dass
durch manuelle Betätigung der Bedieneinheit (36) mindestens zwei Betriebsmodi aus
der Gruppe umfassend:
i. einen Befüll-Modus (A), wobei das Flüssigkeitssystem (34) für einen Befüll-Modus
(A) derart ausgebildet ist, dass in dem Befüll-Modus (A) der Nachbehandlungsmittel-Behälter
(29) mit einem Nachbehandlungsmittel befüllt wird,
ii. einen Sprüh-Modus (B), wobei das Flüssigkeitssystem (34) für einen Sprüh-Modus
(B) derart ausgebildet ist, dass in dem Sprüh-Modus (B) Nachbehandlungsmittel mit
der mindestens einen Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B) von Sprühdüsen (25) versprüht wird,
iii. einen Misch-Modus (C), wobei das Flüssigkeitssystem (34) für einen Misch-Modus
(C) derart ausgebildet ist, dass in dem Misch-Modus (C) Nachbehandlungsmittel in dem
mindestens einen Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) in Bewegung versetzt wird und
iv. einen Reinigungs-Modus (D), wobei das Flüssigkeitssystem (34) für einen Reinigungs-Modus
(D) derart ausgebildet ist, dass in dem Reinigungs-Modus (D) eine Reinigungsflüssigkeit
zu der mindestens einen Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B) von Sprühdüsen (25) geleitet wird,
ausgewählt werden können,
wobei nach Auswahl eines Betriebsmodus die mindestens eine Pumpe (38) und die dem
gewählten Betriebsmodus zugeordneten Absperrorgane (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) derart
angesteuert werden, dass der ausgewählte Betriebsmodus ausgeführt wird.
2. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (35) derart konfiguriert ist, dass durch manuelle Betätigung
der Bedieneinheit (36) mindestens drei Betriebsmodi aus der Gruppe umfassend den Befüll-Modus
(A), Sprüh-Modus (B), Misch-Modus (C) und Reinigungs-Modus (D) ausgewählt werden können,
wobei nach Auswahl eines Betriebsmodus die mindestens eine Pumpe (38) und die dem
gewählten Betriebsmodus zugeordneten Absperrorgane (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) derart
angesteuert werden, dass der ausgewählte Betriebsmodus ausgeführt wird.
3. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (35) derart konfiguriert ist, dass durch manuelle Betätigung
der Bedieneinheit (36) sämtliche Betriebsmodi aus der Gruppe umfassend den Befüll-Modus
(A), Sprüh-Modus (B), Misch-Modus (C) und Reinigungs-Modus (D) ausgewählt werden können,
wobei nach Auswahl eines Betriebsmodus die mindestens eine Pumpe (38) und die dem
gewählten Betriebsmodus zugeordneten Absperrorgane (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) derart
angesteuert werden, dass der ausgewählte Betriebsmodus ausgeführt wird.
4. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (35) derart konfiguriert ist, dass nicht mehrere Betriebsmodi
gleichzeitig auswählbar sind.
5. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Flüssigkeitsleitungen (43A, 43B, 48, 52, 55, 57) des Flüssigkeitssystems (34) einen
Versorgungsleitungspfad (51) zum Leiten von Flüssigkeit aus einer externen Nachbehandlungsmittelquelle
(50) in den Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) bilden, wobei die Steuereinrichtung
(35) derart konfiguriert ist, dass die mindestens eine Pumpe (38) in dem Befüll-Modus
(A) aktiviert wird, so dass Flüssigkeit aus der externen Nachbehandlungsmittelquelle
(50) in den Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) gepumpt wird.
6. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Flüssigkeitsleitungen (43A, 43B, 48, 52, 55, 57) des Flüssigkeitssystems (34) einen
Nachbehandlungsmittel-Zuleitungspfad (43) zum Leiten von Flüssigkeit aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
(29) zu der mindestens einen Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B) von Sprühdüsen (25) bilden,
wobei die Steuereinrichtung (35) derart konfiguriert ist, dass die mindestens eine
Pumpe (38) in dem Sprüh-Modus (B) aktiviert wird, so dass Flüssigkeit aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
(29) zu der mindestens einen Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B) von Sprühdüsen (25) gepumpt
wird.
7. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Flüssigkeitsleitungen (43A, 43B, 48, 52, 55, 57) des Flüssigkeitssystems (34) einen
Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad (53) zum Leiten von Flüssigkeit aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
(29) zurück in den Nachbehandlungsmittel-Behälter bilden, wobei die Steuereinrichtung
(35) derart konfiguriert ist, dass die mindestens eine Pumpe (38) in dem Misch-Modus
(C) aktiviert wird, so dass Flüssigkeit aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter (29)
zurück in den Nachbehandlungsmittel-Behälter gepumpt wird.
8. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Flüssigkeitsleitungen (43A, 43B, 48, 52, 55, 57) des Flüssigkeitssystems (34) einen
Reinigungsmittelpfad (53) zum Leiten von Reinigungsmittel aus dem Reinigungsmittel-Behälter
(29) zu der mindestens einen Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B) von Sprühdüsen (25) bilden,
wobei die Steuereinrichtung (35) derart konfiguriert ist, dass die mindestens eine
Pumpe (38) in dem Reinigungs-Modus (D) aktiviert wird, so dass Flüssigkeit aus dem
Reinigungsmittel-Behälter (29) zu der mindestens einen Gruppe (24A, 24B, 27A, 27B)
von Sprühdüsen (25) gepumpt wird.
9. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigkeitssystem (34) derart ausgebildet ist, dass zum Fördern von Flüssigkeit
in dem Befüll-Modus (A), Sprüh-Modus (B), Misch-Modus (C) und Reinigungs-Modus (D)
nur eine einzige Pumpe (38) vorgesehen ist.
10. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die einzige Pumpe (38) in einem gemeinsamen Leitungsabschnitt des Versorgungsleitungspfads
(43), Nachbehandlungsmittel-Zuleitungspfads (56), Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfads
(53) und Reinigungsmittelpfads (53), angeordnet ist.
11. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Flüssigkeitssystem für den Misch-Modus (C) eine Mischeinheit (33) aufweist, welche
eine erste lanzenförmige Zuleitung (33D) und eine zweite lanzenförmige Zuleitung (33E)
umfasst, welche zueinander windschief gestellt sind, wobei die Mischeinheit (33) in
dem Nachbehandlungsmittel-Zirkulationspfad (53) derart angeordnet ist, dass über die
lanzenförmigen Zuleitungen (33D, 33E) Nachbehandlungsmittel dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
(29) zugeführt und Nachbehandlungsmittel über einen Auslass (29E) aus dem Nachbehandlungsmittel-Behälter
abgeführt wird.
12. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischeinheit (33) derart ausgebildet ist, dass die Mischeinheit (33) mit der
ersten lanzenförmigen Zuleitung (33E) und der zweiten lanzenförmigen Zuleitung (33D)
in eine Öffnung (29C) des Nachbehandlungsmittel-Behälters (29) einsetzbar ist.
13. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischeinheit (33) ein an dem Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) befestigbares
Montageteil (33A) aufweist, welches derart ausgebildet ist, dass die erste lanzenförmige
Zuleitung (33E) und zweite lanzenförmige Zuleitung (33D) in einer Betriebsstellung,
in der die Zuleitungen (33D, 33E) windschief zueinander angeordnet sind, an dem Montageteil
(33A) befestigbar sind, und in einer Transportstellung an dem Montageteil (33A) befestigbar
sind, in der die Zuleitungen (33D, 33E) im Wesentlichen parallel ausgerichtet sind.
14. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) als eine austauschbare Einheit ausgebildet
ist, welche an einem am Maschinenrahmen (11) vorgesehenen Sockelteil (30) befestigbar
ist, insbesondere der Nachbehandlungsmittel-Behälter (29) ein IBC (Intermediate Bulk
Container)-Kanister ist.
15. Selbstfahrende Nachbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Pumpe (38) eine Kreiselpumpe und/oder die Absperrorgane (1, 2,
3, 4, 5, 6, 7, 8) elektromagnetisch betätigbare Absperrorgane sind.