[0001] Die Erfindung betrifft ein Scharnier zur schwenkbaren Verbindung eines Schließelements,
insbesondere einer Tür, mit einem Rahmen, insbesondere einem Türrahmen, mit einem
ersten Scharnierelement zur Anordnung an dem Schließelement, einem zweiten Scharnierelement
zur Anordnung an dem Rahmen und einem zwischen einer Verriegelungsstellung und einer
Entriegelungsstellung bewegbares Verriegelungselement, wobei das Verriegelungselement
die beiden Scharnierelemente in der Verriegelungsstellung gelenkig miteinander verriegelt
und wobei die beiden Scharnierelemente in der Entriegelungsstellung voneinander lösbar
sind. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Schließvorrichtung mit einem Schließelement,
welches über ein Scharnier schwenkbeweglich an einem Rahmen angeordnet ist.
[0002] Scharniere werden bereits seit langem eingesetzt, um zwei Elemente gelenkig miteinander
zu verbinden. Typischerweise werden Schließelemente, wie bspw. Türen, Luken, Klappen,
Fenster oder Deckel, über ein Scharnier gelenkig an einem feststehenden Rahmen befestigt,
so dass die Schließelemente gegenüber dem Rahmen verschwenkt und so wahlweise geöffnet
und geschlossen werden können.
[0003] Um eine entsprechende gelenkige Verbindung zwischen dem Schließelement und dem Rahmen
zu ermöglichen, weisen Scharniere in der Regel zwei Scharnierelemente auf, wobei eines
der Scharnierelemente mit dem Schließelement und das andere Scharnierelement mit dem
Rahmen verbunden ist. Durch eine gelenkige Verbindung der beiden Scharnierelemente
sind dann entsprechend auch das Schließelement und der Rahmen gelenkig miteinander
verbunden.
[0004] Um die beiden Scharnierelemente entsprechend miteinander zu verbinden, können neben
einfachen Steckverbindungen auch Verriegelungselemente zum Einsatz kommen. Diese sind
in der Regel zwischen einer Verriegelungsstellung, in welcher die beiden Scharnierelemente
gelenkig miteinander verriegelt bzw. verbunden sind, und einer Entriegelungsstellung,
in der die beiden Scharnierelemente nicht miteinander verriegelt bzw. verbunden sind,
so dass die Scharnierelemente voneinander getrennt werden können, hin- und herbewegbar.
In der Entriegelungsstellung kann das Schließelement dann bspw. von dem Rahmen abgenommen
werden.
[0005] Ein entsprechendes Scharnier ist in der
DE 20 2011 103 492 U1 gezeigt. Bei diesem Scharnier ist zur wahlweisen Verriegelung der beiden Scharnierelemente
ein Verriegelungselement in Form einer drehbaren Zunge vorgesehen. Zwar lassen sich
über die Zunge die beiden Scharnierelemente gelenkig miteinander verbinden, allerdings
hat sich eine solche Zungenverriegelung in der Praxis als weniger praktikabel herausgestellt,
da im Bereich des Scharniers oftmals beengte Platzverhältnisse vorherrschen, die das
Drehen der Zunge erschweren können und oft auch den Einsatz eines Werkzeugs erforderlich
machen.
[0006] Davon ausgehend stellt sich die Erfindung die
Aufgabe, ein Scharnier anzugeben, welches sich durch eine vereinfachte Ver- und Entriegelung
der beiden Scharnierelemente auszeichnet.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Scharnier der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass das Verriegelungselement zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung
linear hin- und herbewegbar ist.
[0008] Durch die lineare Bewegung des Verriegelungselement wird eine sehr einfache Möglichkeit
sowohl zur Verriegelung als auch zur Entriegelung der beiden Scharnierelemente geschaffen.
Wenn das Schließelement bzw. an einem Rahmen montiert werden soll, muss nach der Ausrichtung
des Schließelements und damit auch der Ausrichtung der Scharnierelemente das Verriegelungselement
lediglich in linearer Richtung bewegt und von der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung
überführt werden. Die beiden Scharnierelemente sind dann gelenkig miteinander verriegelt,
so dass diese um die Scharnierachse relativ zueinander verschwenkt, jedoch nicht voneinander
getrennt werden können. Wenn das Schließelement von dem Rahmen demontiert werden soll,
muss dafür lediglich das Verriegelungselement in entgegengesetzter Richtung aus der
Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführt werden. In dieser sind
die beiden Scharnierelemente nicht mehr miteinander verbunden bzw. miteinander verriegelt,
so dass das Schließelement von dem Rahmen abgenommen werden kann.
[0009] Im Hinblick auf die Bewegung des Verriegelungselements zwischen der Verriegelungsstellung
und der Entriegelungsstellung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die
lineare Bewegung des Verriegelungselements begrenzt ist. Das Verriegelungselement
ist insofern nur zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung
hin- und herbewegbar und nicht darüber hinaus, was eine wohldefinierte Bewegung des
Verriegelungselements ermöglicht. Die Verriegelungs- und die Entriegelungsstellung
können insofern jeweils eine Endstellung darstellen. Aufgrund der Begrenzung wird
die Montage und die Demontage des Schließelements vereinfacht, da das Verriegelungselement
auf einfache Weise zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung
hin- und herbewegt werden kann.
[0010] In konstruktiver Hinsicht hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn zur Begrenzung
einer linearen Bewegung des Verriegelungselements zwei Anschläge vorgesehen sind.
Über die Anschläge kann eine über die Verriegelungsstellung oder die Entriegelungsstellung
hinausgehende Bewegung zuverlässig verhindert werden. Ein Anschlag kann der Verriegelungsstellung
und der andere Anschlag kann der Entriegelungsstellung zugeordnet sein. Die Anschläge
können Teil des ersten Scharnierelements oder auch Teil des Verriegelungselements
sein, so wie dies nachfolgend noch weiter beschrieben werden wird.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das
zweite Scharnierelement ein Führungselement, insbesondere einen Führungsstift, zur
Führung des Verriegelungselement aufweist. Das Führungselement verhindert, dass sich
das Verriegelungselement bei einer linearen Bewegung zwischen der Verriegelungsstellung
und der Entriegelungsstellung verkantet und stellt somit eine zuverlässige Funktionsweise
sicher.
[0012] Im Hinblick auf das Führungselement hat es sich ferner als vorteilhaft herausgestellt,
wenn sich dieses durch das Verriegelungselement hindurcherstreckt. Diese Ausgestaltung
sorgt für eine ausreichende Stabilität, die wiederum eine zuverlässige Funktionsweise
bzw. Bewegung des Verriegelungselements sicherstellt. Ferner kann das Führungselement
auch zur Begrenzung einer Bewegung des Verriegelungselements in dieses eingreifen
und insofern eine Bewegung über die Verriegelungsstellung bzw. die Entriegelungsstellung
hinaus verhindern. In konstruktiver Hinsicht kann das Führungselement als Führungsstift,
insbesondere als durchgängiger Führungsstift, ausgestaltet sein. Das Führungselement
kann sich durch das Verriegelungselement hindurch erstrecken und der an seinen beiden
Enden im ersten Scharnierelement gelagert sein kann, so dass das Führungselement zusammen
mit dem ersten Scharnierelement in Relation zum Schließelement feststehend ausgestaltet
sein kann. Der Führungsstift kann einen runden Querschnitt aufweisen, gleichwohl sind
jedoch auch andere Querschnittsformen möglich.
[0013] Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Verriegelungselements hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn dieses eine Ausnehmung, insbesondere ein Langloch, aufweist, in die
sich das Führungselement hinein erstreckt. Bei einer Bewegung des Verriegelungselements
gegenüber dem ersten Scharnierelement kann sich insofern die Ausnehmung gegenüber
dem feststehenden Führungselement bewegen, wobei sich das Führungselement relativ
zur Ausnehmung in dieser bewegen kann. Die Ausgestaltung als Langloch hat sich konstruktiver
Hinsicht bewährt, da diese eine zuverlässige Führung des Verriegelungselements gewährleistet
und vergleichsweise einfach herzustellen ist.
[0014] Im Hinblick auf die Ausnehmung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese
zur Führung einer linearen Bewegung des Verriegelungselements als Führung ausgestaltet
ist. Durch die Ausgestaltung als Führung kann eine zuverlässige lineare Bewegung des
Verriegelungselements zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung
gewährleistet werden. Eine Verkantung oder Verkeilung des Verriegelungselements im
ersten Scharnierelement kann somit zuverlässig verhindert werden.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Ausnehmung zur Begrenzung der linearen Bewegung des Verriegelungselements zwei Anschläge
aufweist. Die Anschläge können die beiden Enden der Ausnehmung darstellen, so dass
das Führungselement in der Verriegelungsstellung an dem einen Anschlag und in der
Entriegelungsstellung an dem anderen Anschlag anliegt. Eine darüberhinausgehende Bewegung
wird dann durch die Anschläge unterbunden. Bei einem Langloch können die beiden runden
Enden die Anschläge bilden. Das Führungselement kann in der Verriegelungsstellung
an dem einen Anschlag und in der Entriegelungsstellung an dem anderen Anschlag anliegen.
Bei einer linearen Bewegung des Verriegelungselements kann sich das Führungselement
relativ zum Verriegelungselement zwischen den Anschlägen hin- und herbewegen bzw.
kann das Verriegelungselement derart in linearer Richtung bewegt werden, dass sich
die Ausnehmung zwischen den beiden Anschlägen um das feststehende Führungselement
bewegt.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das
Verriegelungselement um eine Kippachse zwischen der Entriegelungsstellung und einer
Kippstellung hin und herkippbar ist. Das Verriegelungselement kann zur Entriegelung
der beiden Scharnierelemente zunächst in linearer Richtung von der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung bewegt und dann aus der Entriegelungsstellung in die
Kippstellung verkippt werden. In der Kippstellung die beiden Scharnierelemente weiterhin
entriegelt sein, so dass sich das Verriegelungselement auch in der Kippstellung in
einer die beiden Scharnierelemente entriegelnden Stellung befindet.
[0017] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn sich die Kippachse parallel zur
Scharnierachse erstreckt. Diese Ausgestaltung erfordert nur einen geringen Bauraum
und sie zeichnet sich insofern durch eine kompakte Bauweise aus. Die Kippachse kann
sich durch das Führungselement bzw. den Führungsstift erstrecken. Sowohl die Scharnierachse
als auch die Kippachse können sich parallel zum Schließelement bzw. zur Schließelementoberfläche
erstrecken. Die Bewegungsrichtung des Verriegelungselement kann sich senkrecht zur
Scharnierachse erstrecken, so dass das Verriegelungselement bei einer Bewegung zwischen
der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung senkrecht auf die Scharnierachse
zu bzw. von dieser wegbewegt wird.
[0018] Zur Gewährleistung einer zuverlässigen Kippbewegung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn das Verriegelungselement um das Führungselement hin- und herkippbar ist. Dem
Führungselement kann insofern eine Doppelfunktion zukommen und dieses kann sowohl
zur Gewährleistung einer zuverlässigen linearen Bewegung als auch zur Gewährleistung
einer zuverlässigen Kippbewegung dienen. Das Verriegelungselement kann aus der Verriegelungsstellung
zunächst in die Entriegelungsstellung überführt werden, in welcher das Führungselement
an einem der beiden Anschläge der Ausnehmung des Verriegelungselements anliegt, und
in einem nächsten Schritt kann das Verriegelungselement dann um die Kippachse bzw.
um das Führungselement in die Kippstellung überführt werden.
[0019] Im Hinblick auf die Kippstellung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn
das Verriegelungselement in der Kippstellung gegen eine lineare Bewegung gesichert
ist. Das Verriegelungselement kann insofern aus der Kippstellung nicht direkt in die
Verriegelungsstellung überführt werden, sondern dieses muss, um die beiden Scharnierelemente
miteinander zu verriegeln, zunächst aus der Kippstellung in die Entriegelungsstellung
verkippt und dann von dort in linearer Richtung zurück in die Verriegelungsstellung
überführt werden. Das Verriegelungselement kann in der Kippstellung insofern festgestellt
sein. Die Verhinderung einer direkten Überführung des Verriegelungselements aus der
Kippstellung in die Verriegelungsstellung verhindert ein ungewolltes Verriegeln des
Verriegelungselements. Zudem kann, da eine direkte Überführung aus der Kippstellung
in die Verriegelungsstellung nicht möglich ist, das Verriegelungselement in der Kippstellung
gegen eine unbeabsichtigte Bewegung, insbesondere in die Verriegelungsstellung, gesichert
sein.
[0020] In konstruktiver Hinsicht hat es sich zur Verhinderung einer entsprechenden Bewegung
des Verriegelungselements als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verriegelungselement
in der Kippstellung mit dem zweiten Scharnierelement verrastet ist. Durch eine entsprechende
Verrastung wird das Verriegelungselement in der Kippstellung gehalten bzw. gesichert
und kann insofern nicht selbstständig oder unbeabsichtigt in die Verriegelungsstellung
überführt werden. Konstruktiv kann das Verriegelungselement dabei formschlüssig mit
dem ersten Scharnierelement verbunden sein, bspw. indem das Verriegelungselement in
der Kippstellung in oder an dem ersten Scharnierelement verrastet. Gerade wenn das
Schließelement über mehrere Scharniere an einem Rahmen befestigt ist, ist dies vorteilhaft,
da es nicht erforderlich ist, die verschiedenen Verriegelungselement der Scharniere
in der Entriegelungsstellung zu halten, sondern diese können von der Entriegelungsstellung
in die Kippstellung überführt werden. Das Verriegelungselement verbleibt somit auch
ohne andauernde Krafteinwirkung in der Kippstellung, in welche die beiden Scharnierelemente
voneinander gelöst werden können.
[0021] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verriegelungselement
über eine Feder in die Verriegelungsstellung vorgespannt ist. Die Feder kann für eine
sichere Verriegelung der beiden Scharnierelemente sorgen, da das Verriegelungselement
durch die Feder entsprechend in die Verriegelungsstellung vorgespannt ist. Bei einer
unbeabsichtigten Bewegung des Verriegelungselements in Richtung der Entriegelungsstellung
sorgt die Feder somit dafür, dass das Verriegelungselement selbstständig in die Verriegelungsstellung
zurückkehrt. Erst durch eine Überführung des Verriegelungselements aus der Entriegelungsstellung
in die Kippstellung wird erreicht, dass das Verriegelungselement nicht mehr aktiv
entgegen der Kraft der Feder gehalten werden muss. In der Kippstellung sorgt die Feder
im Zusammenspiel mit der Verrastung vielmehr dafür, dass das Verriegelungselement
in der Kippstellung gehalten wird. Der Feder kommt insofern eine Doppelfunktion zu.
[0022] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verriegelungselement
zum Verrasten mit dem zweiten Scharnierelement einen Rücksprung aufweist, in den das
zweite Scharnierelement eingreifen kann. Durch die Verkippung des Verriegelungselements
kann der Rastrücksprung derart positioniert werden, dass dieser hinter das zweite
Scharnierelement greift, so dass das zweite Scharnierelement im Grunde in den Rücksprung
eingreift. Das Verriegelungselement oder der Rücksprung kann dabei eine Verriegelungskontur
aufweisen, die in der Kippstellung mit einer scharnierseitigen Gegenkontur zusammenwirken
kann, so dass das Verriegelungselement in der Kippstellung gehalten bzw. gesichert
ist und eine Bewegung des Verriegelungselements in die Verriegelungsstellung verhindert.
Durch die nachfolgend noch näher beschriebene Feder kann das Verriegelungselement
bzw. die Verriegelungskontur oder der Rücksprung gegen das zweite Scharnierelement
gedrückt werden. Insbesondere aufgrund der entstehenden Reibkräfte kann die Vorspannkraft
der Feder somit dafür sorgen, dass das Verriegelungselement zuverlässig in der Kippstellung
gehalten wird.
[0023] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Verrastung des Verriegelungselements
bei einer Überführung des Verriegelungselements aus der Kippstellung in die Entriegelungsstellung
gelöst wird, so dass das Verriegelungselement aufgrund der Druckkraft der Feder selbstständig
in die Verriegelungsstellung überführt wird. Es ist insofern nur eine kleine Kippbewegung
des Verriegelungselements aus der Kippstellung in die Entriegelungsstellung erforderlich,
um das Verriegelungselement durch die Kraft der Feder selbstständig in die Verriegelungsstellung
zu überführen. Vorteilhaft ist der Kippwinkel, um den das Verriegelungselement zwischen
der Entriegelungsstellung und der Kippstellung hin- und hergekippt werden kann, klein.
Dieser Kippwinkel liegt bevorzugt unter 30 Grad, besonders bevorzugt unter 20 Grad
und ganz besonders bevorzugt unter 10 Grad. Sobald die Rastverbindung zwischen dem
Verriegelungselement und dem zweiten Scharnierelement aufgehoben ist, kann das Verriegelungselement
aufgrund der Feder selbstständig zuschnappen. Es muss insofern zur Verriegelung das
Verriegelungselement nur um einen kleinen Kippwinkel aus der Kippstellung in die Entriegelungsstellung
verkippt werden. Gerade wenn das Schließelement über eine Vielzahl von Scharnieren
mit dem Rahmen verbunden ist, ist diese sehr einfache Verriegelung der beiden Scharnierelemente
vorteilhaft und erfordert nur eine sehr kurze Zeit.
[0024] Im Hinblick auf das zweite Scharnierelement hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn dieses einen eine Scharnierachse bildenden Scharnierbolzen aufweist. Das erste
Scharnierelement bzw. das Schließelement kann um die Scharnierachse gegenüber dem
zweiten Scharnierelement bzw. gegenüber dem Rahmen verschwenkt werden, beispielsweise
um das Schließelement zu öffnen oder zu schließen. Der Scharnierbolzen kann sich in
vertikaler Richtung erstrecken, so dass dann auch entsprechend die Scharnierachse
vertikal und beispielsweise entlang der Längsseite der Tür verläuft. Gleichwohl ist
aber auch eine andersartige Ausrichtung des Scharnierbolzens bzw. der beiden Scharnierelemente
denkbar.
[0025] In Weiterbildung des ersten Scharnierelements hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn dieses eine Scharnierbolzenaufnahme zur Aufnahme des Scharnierbolzens aufweist.
Im verriegelten Zustand der beiden Scharnierelemente kann die Scharnierachse mittig
durch die Scharnierbolzenaufnahme verlaufen. Die Scharnierbolzenaufnahme kann U-förmig
ausgestaltet sein und den Scharnierbolzen zumindest abschnittsweise umgreifen. Der
Scharnierbolzen kann in einer Richtung in die Scharnierbolzenaufnahme einbringbar
sein bzw. kann das erste Scharnierelement in einer Richtung auf den Scharnierbolzen
aufgebracht werden, so dass dieser in der Scharnierbolzenaufnahme angeordnet ist.
[0026] Es hat sich zur Gewährleistung einer zuverlässigen Verriegelung der beiden Scharnierelemente
als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verriegelungselement den Scharnierbolzen
in der Verriegelungsstellung in der Scharnierbolzenaufnahme sichert. Wenn der Scharnierbolzen
entsprechend gesichert ist, sind die beiden Scharnierelemente miteinander verriegelt
und diese können dann nur noch relativ zueinander gedreht werden. Eine translatorische
Relativbewegung der beiden Scharnierelemente ist dann nicht mehr möglich.
[0027] Zur Sicherung des Scharnierbolzens hat es sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt,
wenn dieser von der Scharnierbolzenaufnahme und dem sich in der Verriegelungsstellung
befindlichen Verriegelungselement formschlüssig umgriffen ist. Diese Ausgestaltung
gewährleistet eine zuverlässige Sicherung des Scharnierbolzens, so dass die beiden
Scharnierelemente gelenkig miteinander verbunden sind. Der Umschlingungswinkel der
Scharnierbolzenaufnahme und des Verriegelungselements ist dabei vorteilhaft größer
als 180 Grad, so dass die beiden Scharnierelemente nicht mehr voneinander gelöst werden
können.
[0028] Im Hinblick auf das Verriegelungselement hat es sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt,
wenn dieses zur Sicherung des Scharnierbolzens in der Scharnierbolzenaufnahme eine
Verriegelungskontur aufweist. Die Verriegelungskontur kann endseitig angeordnet sein
und in der Verriegelungsstellung den Scharnierbolzen zumindest teilweise umgreifen
und diesen in der Entriegelungsstellung und auch in der Kippstellung nicht umgreifen.
[0029] Im Hinblick auf die Ausgestaltung der Verriegelungskontur hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn diese im Wesentlichen U-förmig ausgestaltet ist. In Relation
zur Scharnierbolzenaufnahme kann die Verriegelungskontur um 90 Grad gedreht sein,
so dass der von der Scharnierbolzenaufnahme und der Verriegelungskontur des Verriegelungselements
gebildete Umschlingungswinkel möglichst groß ist. Bevorzugt ist der Umschlingungswinkel
größer als 270 Grad. Die Verriegelungskontur kann maulförmig ausgestaltet sein und
durch eine lineare Bewegung des Verriegelungselements auf die Scharnierbolzenaufnahme
zu- oder von dieser wegbewegbar sein. Sowohl die Scharnierbolzenaufnahme als auch
die Verriegelungskontur können zumindest abschnittsweise rund ausgestaltet und insofern
an die Form des Scharnierbolzens angepasst sein.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Verriegelungskontur derart ausgestaltet ist, dass diese bei der Überführung des Verriegelungselements
von der Entriegelungsstellung in die Kippstellung das erste Scharnierelement vom Scharnierbolzen
wegdrückt. Durch die Kippbewegung kann das Verriegelungselement bzw. die Verriegelungskontur
mit dem feststehenden Scharnierbolzen in Kontakt kommen und dann das erste Scharnierelement
vom zweiten Scharnierelemente bzw. vom Scharnierbolzen wegdrücken. Durch diese Ausgestaltung
wird insofern eine translatorische Bewegung der beiden Scharnierelemente initiiert
und insofern eine Lösungshilfe zum Lösen der beiden Scharnierelemente bereitgestellt.
[0031] Um eine Verrieglung der beiden Scharnierelemente zu vereinfachen, hat es sich als
vorteilhaft herausgestellt, wenn die Verriegelungskontur derart ausgestaltet ist,
dass diese beim Zusammenstecken der Scharnierelemente mit dem Scharnierbolzen in Kontakt
kommt und dadurch das Verriegelungselement von der Kippstellung in die Entriegelungsstellung
überführt wird. Wenn das Schließelement von dem Rahmen gelöst ist, können sich das
oder die Verriegelungselemente in der Kippstellung befinden. Wird dann das Schließelement
derart positioniert, dass die Scharnierbolzen in den Scharnierbolzenaufnahmen angeordnet
sind, können die Scharnierbolzen die Verriegelungskontur des Verriegelungselements
kontaktieren und dieses um die Kippachse aus der Kippstellung in die Entriegelungsstellung
verkippen. Aufgrund der Druckkraft der Feder kann das Verriegelungselement dann selbstständig
in die Verriegelungsstellung überführt werden und die beiden Scharnierelemente miteinander
verriegeln. Eine manuelle Überführung des Verriegelungselements von der Kippstellung
in die Entriegelungsstellung ist dann nicht erforderlich.
[0032] In konstruktiver Hinsicht hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Verriegelungskontur
zur Kontaktierung des Scharnierbolzens eine Drucknase aufweist. Bei der Lösung der
beiden Scharnierelemente und bei der Überführung des Verriegelungselements von der
Entriegelungsstellung in die Kippstellung kann über die Drucknase eine Radialkraft
auf den Scharnierbolzen ausgeübt werden, so dass das Verriegelungselement bzw. das
erste Scharnierelement vom Scharnierbolzen bzw. dem zweiten Scharnierelement weggedrückt
wird. Die Druckkraft kann in Richtung der Öffnung der Scharnierbolzenaufnahme wirken.
Beim Zusammenstecken der beiden Scharnierelemente bzw. beim Verriegeln kann die Drucknase
durch den Scharnierbolzen in entgegengesetzter Richtung bewegt werden und dadurch
das Verriegelungselement um die Kippachse in die Entriegelungsstellung verkippt werden.
[0033] Im Hinblick auf die Drucknase hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese
als einseitige Verriegelungskonturverlängerung ausgebildet ist. In der Entriegelungsstellung
kann die Drucknase zunächst neben dem Scharnierbolzen angeordnet sein und durch eine
Überführung des Verriegelungselements in die Kippstellung kann die Drucknase das erste
Scharnierelement dann vom Scharnierbolzen wegdrücken. Die Drucknase und der Rastrücksprung
können sich im Hinblick auf das Führungselement gegenüberliegen, so dass das Führungselement
den Drehpunkt bzw. die Drehachse des Verriegelungselements darstellt. Das Verriegelungselement
kann insofern nach Art einer Wippe ausgestaltet sein.
[0034] Im Hinblick auf das zweite Scharnierelement hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn dieses mindestens ein, insbesondere zwei, Lageraugen aufweist, in denen der Scharnierbolzen
aufgenommen ist. Der Scharnierbolzen kann in den beiden Lageraugen befestigt bzw.
gehalten sein. Die beiden Lageraugen können am oberen und am unteren Ende des Scharnierbolzens
angreifen und diesem insofern eine ausreichende Stabilität verleihen. Wenn die beiden
Scharnierelemente miteinander verriegelt sind kann das Verriegelungselement zwischen
den beiden Lageraugen angeordnet sein
[0035] Um eine zuverlässige Abstützung des Schließelements gegenüber dem Rahmen zu gewährleisten,
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn sich das erste Scharnierelement auf
einem der beiden Lageraugen abstützt. Vorteilhaft kann sich das erste Scharnierelement
auf dem unteren der beiden Lageraugen abstützen, so dass die Gewichtskraft von dem
ersten Scharnierelement bzw. die Gewichtskraft von der Tür über das entsprechende
Lagerauge in das zweite Scharnierelement und damit in den Rahmen eingeleitet werden
kann.
[0036] Da bei einer Öffnungs- oder Schließbewegung des Schließelements Reibkräfte zwischen
dem ersten und dem zweiten Scharnierelement entstehen, kann eine die Reibung zwischen
den beiden Scharnierelementen verringernde Unterlegscheibe vorgesehen sein. Die Unterlegscheibe
kann zwischen den beiden Scharnierelementen angeordnet sein. Vorteilhaft ist die Unterlegscheibe
auf dem Scharnierbolzen und zwischen dem unteren Lagerauge und dem ersten Scharnierelement
angeordnet, so dass die Unterlegscheibe im Kraftfluss vom ersten Scharnierelement
zum zweiten Scharnierelement liegt.
[0037] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verriegelungselement
in einem der beiden Scharnierelemente geführt ist. Insbesondere kann das Verriegelungselement
in dem zweiten Scharnierelement geführt sein, welches insofern als Linearführung für
das Scharnierelement dient. Zusammen mit dem Führungselement kann insofern das erste
Scharnierelement für eine zuverlässige Bewegung des Verriegelungselements sorgen,
so dass sich dieses nicht verkanten kann. Das erste Scharnierelement kann eine Ausnehmung
für das Verriegelungselement aufweisen, durch die das Verriegelungselement hindurchgesteckt
werden kann.
[0038] Im Hinblick auf die Feder hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn diese
auf der einen Seite an dem ersten Scharnierelement und auf der anderen Seite an dem
Verriegelungselement anliegt. Durch die Feder kann das Verriegelungselement insofern
gegenüber dem ersten Scharnierelement in Richtung der Verriegelungsstellung vorgespannt
sein. Das Verriegelungselement kann eine sich senkrecht zur Bewegungsrichtung erstreckende
Anlagefläche aufweisen, gegen die die Feder zur Vorspannung des Verriegelungselements
drücken kann. Über die Anlagefläche kann die Feder ihre in Richtung der Verriegelungsstellung
wirkende Druckkraft aufbringen.
[0039] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verriegelungselement
entgegen der Kraft der Feder in die Entriegelungsstellung bewegbar ist. Das Verriegelungselement
kann entgegen der Kraft der Feder zurückgezogen und so in die Entriegelungsstellung
verbracht werden.
[0040] Zur entsprechenden Bewegung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das
Verriegelungselement einen Handhabungsbereich aufweist, über den das Verriegelungselement
per Hand von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar ist.
Das Verriegelungselement kann insofern per Hand entgegen der Kraft der Feder bewegt
werden und auch per Hand aus der Entriegelungsstellung in die Kippstellung überführt
werden. Der Handhabungsbereich in dem der Verriegelungskontur gegenüberliegenden Endbereich
des Verriegelungselement angeordnet sein. Über den Handhabungsbereich kann das Verriegelungselement
auch zuverlässig um das Führungselement bzw. um die Kippachse verkippt werden.
[0041] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine Außenbetätigung vorgeschlagen,
über welche das Verriegelungselement hin- und herbewegbar ist. Über die Außenbetätigung
kann das Verriegelungselement zusätzlich auch von der Außenseite des Schließelements
her betätigt werden. Die Außenbetätigung stellt insofern eine alternative oder eine
zusätzliche Möglichkeit zur Bewegung des Verriegelungselements und zur Ver- bzw. Entriegelung
der beiden Scharnierelemente bereit. In konstruktiver Hinsicht kann die Außenbetätigung
über Getriebekomponenten mit dem Verriegelungselement gekoppelt sein und dieses bewegen.
[0042] Die Außenbetätigung kann bspw. einen manuell bewegbaren Schieber aufweisen, der direkt
oder indirekt mit dem Verriegelungselement gekoppelt ist und über den das Verriegelungselement
in linearer Richtung hin- und herbewegt werden kann. Alternativ kann die Außenbetätigung
auch ein drehbares Betätigungsmittel aufweisen, welches bspw. per Hand oder auch über
ein Werkzeug gedreht werden kann. Dieses drehbare und von der Außenseite des Schließelements
her zugängliche Betätigungsmittel kann dann bspw. über Getriebekomponenten mit dem
Verriegelungselement verbunden sein, so dass eine Drehbewegung eine lineare Bewegung
des Verriegelungselements initiiert. Das Schließelement kann eine Ausnehmung für die
Außenbetätigung aufweisen, so dass sich das Verriegelungselement nicht nur von der
Innenseite des Schließelements, sondern entsprechend auch von der Außenseite des Schließelements
betätigen bzw. zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung hin-
und herbewegen lässt.
[0043] Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Scharnier als Scharnierverschluss
ausgestaltet ist. Wenn sich das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung
befindet, kann das Scharnier sowohl als Scharnier als auch als Verschluss fungieren,
je nachdem, ob sich das Schließelement um die Scharnierachse verschwenken lässt oder
nicht. Sofern das Scharnier als Scharnierverschluss ausgestaltet ist, werden in der
Regel auf gegenüberliegenden Seiten des Schließelements entsprechende Scharnierverschlüsse
angeordnet, so dass das Schließelement dann wahlweise entweder nach links oder nach
rechts geöffnet werden kann, je nachdem welche Scharniere bzw. welche Verriegelungselemente
der Scharniere gerade entriegelt oder verriegelt sind. Sind alle Verriegelungselemente
entriegelt und befinden sich in der Entriegelungsstellung bzw. in der Kippstellung,
kann das Schließelement vom Rahmen abgenommen werden.
[0044] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass das erste Scharnierelement am Rahmen und
das zweite Scharnierelement am Schließelement angeordnet ist. Auch bei einer derartigen
Ausgestaltung können die Scharnierelemente in der vorstehend beschriebenen Weise gelenkig
miteinander verbunden und das Schließelement entsprechend gegenüber dem Rahmen bewegt
werden. Sofern sich bei den vorstehenden Erläuterungen auf eine Relation zum Rahmen
oder zum Schließelement bezogen wurde, gilt diese dann für eine umgekehrte Scharnieranordnung
entsprechend ebenfalls umgekehrt.
[0045] Im Hinblick auf die eingangs genannte Aufgabe wird ferner eine Schließvorrichtung
mit einem Schließelement und einem Rahmen vorgeschlagen, wobei das Schließelement
über ein Scharnier schwenkbeweglich an dem Rahmen angeordnet ist und wobei das Scharnier
in der vorstehend beschriebenen Weise ausgestaltet ist. Es ergeben sich die im Hinblick
auf das Scharnier bereits beschriebenen Vorteile.
[0046] Vorteilhaft können die Scharnierelemente jeweils lösbar mit dem Schließelement bzw.
mit dem Rahmen verbunden sein. Die Scharnierelemente können dafür jeweils entsprechende
Montagebohrungen aufweisen, über welche sie lösbar, insbesondere über Schraub- oder
Bolzenverbindungen, mit dem Schließelement bzw. mit dem Rahmen verbunden werden können.
Die Scharniere können derart angeordnet sein, dass sich die Scharnierachse längs des
Schließelements erstreckt. Je nach Größe des Schließelements können dabei mehrere
Scharniere vorgesehen angeordnet sein.
[0047] Weitere Einzelheiten und Vorteile sollen nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert werden. Darin zeigen:
- Fig. 1
- ein Scharnier in einer Explosionsansicht;
- Fig. 2a bis 2c
- ein Scharnier in verschiedenen Stellungen;
- Fig. 3a bis 3e
- eine über ein Scharnier an einem Rahmen angeordnete Tür in verschiedenen Positionen;
- Fig. 4a, 4b
- eine geschnittene Draufsicht auf zwei Scharnierelemente, wobei sich das Verriegelungselement
in verschiedenen Stellungen befindet;
- Fig. 5a, 5b
- eine über ein Scharnier an einem Rahmen angeordnete Tür mit einer Außenbetätigung.
[0048] Die Darstellung der Fig. 1 zeigt ein Scharnier 10 in einer Explosionsansicht, über
welches ein Schließelement 30, wie bspw. eine Tür, an einem feststehenden Rahmen 20
gelenkig befestigt werden kann, so dass das Schließelement 30 gegenüber dem Rahmen
20 verschwenkt und dieses geöffnet und geschlossen werden kann. Das Schließelement
30 und der Rahmen 20 sind in der Darstellung der Fig. 1 nicht mit dargestellt. Die
beiden Scharnierelemente 1, 2 weisen jeweils Montagebohrungen 1.2, 2.3 auf, über die
sie lösbar mit dem Rahmen 20 bzw. mit dem Schließelement 30 verbunden werden können.
[0049] Das Scharnier 10 besteht im Wesentlichen aus drei Elementen, nämlich einem ersten
Scharnierelement 1, welches an dem Schließelement 30 angeordnet wird, einem zweiten
Scharnierelement 2, welches an dem Rahmen 20 angeordnet wird und einem Verriegelungselement
3, über welches die beiden Scharnierelemente 1, 2 wahlweise miteinander verriegelt
werden können.
[0050] Wenn die beiden Scharnierelemente 1, 2 über das Verriegelungselement 3 miteinander
verriegelt sind, können diese relativ zueinander um eine Scharnierachse A gedreht
bzw. verschwenkt werden. Die beiden Scharnierelemente 1, 2 sind dann also gelenkig
miteinander verbunden, im Grunde wie bei einem handelsüblichen Scharnier. Eine Lösung
der beiden Scharnierelemente 1, 2 voneinander bzw. eine translatorische Relativbewegung
der beiden Scharnierelemente 1, 2 ist jedoch nicht möglich. Entsprechend ist das Schließelement
30 gegenüber dem Rahmen 20 bewegbar und kann geöffnet und geschlossen, jedoch ist
das Schließelement 30 am Rahmen 20 gesichert und es kann nicht ohne Weiteres von diesem
abgenommen werden.
[0051] Wenn die beiden Scharnierelemente 1, 2 nicht verriegelt sind, sind diese auch translatorisch
gegeneinander bewegbar, so dass die beiden Scharnierelemente 1, 2 voneinander getrennt
werden können. In dieser Entriegelungsstellung E des Scharniers 10 bzw. der Scharnierelemente
1, 2 ist dann auch das Schließelement 30 nicht mehr am Rahmen 20 gesichert, sondern
das Schließelement 30 kann vom Rahmen 20 abgenommen werden.
[0052] Um die beiden Scharnierelemente 1, 2 entsprechend zu verriegeln oder zu entriegeln,
ist das Verriegelungselement 3 zwischen einer Verriegelungsstellung V und einer Entriegelungsstellung
E hin- und herbewegbar, so wie dies nachfolgend noch näher erläutert wird.
[0053] Die Fig. 2a bis Fig. 2c zeigen zunächst verschiedene Stellungen des Scharniers 10.
In der Fig. 2a befindet sich das Scharnier 10 in einer geschlossenen Stellung, bei
der das Schließelement 30 umfangsseitig am Rahmen 20 anliegt. Diese Stellung ist auch
in der Fig. 3a zu erkennen, in der auch das Schließelement 30 und der Rahmen 20 mit
dargestellt sind. In der Fig. 2b ist eine gegenüber der Stellung gemäß Fig. 2a verschwenkte
Stellung zu erkennen. Die beiden Scharnierelemente 1, 2 wurden relativ zueinander
um die Scharnierachse A gedreht, sind jedoch im Übrigen weiterhin fest miteinander
verbunden. In dieser Stellung wurde insofern das Schließelement 30 gegenüber dem Rahmen
20 bewegt und ein Stück geöffnet. Dies ist auch in der Darstellung der Fig. 3b zu
erkennen.
[0054] Da sowohl bei der Fig. 2a als auch bei der Fig. 2b die Scharnierelemente 1, 2 zwar
gelenkig miteinander verbunden, jedoch auch miteinander verriegelt sind, ist das Schließelement
30 gelenkig am Rahmen 20 angeordnet. Das Verriegelungselement 3 befindet sich entsprechend
im beiden Stellungen in der Verriegelungsstellung V.
[0055] Die Fig. 2c zeigt nun eine Stellung, bei der die beiden Scharnierelemente 1, 2 nicht
mehr miteinander verriegelt, sondern voneinander gelöst sind. Insofern ist in dieser
Konfiguration auch das Schließelement 30 nicht mehr mit dem Rahmen 20 verbunden. Dies
ist auch in der Darstellung der Fig. 3e ersichtlich, bei der das Schließelement 30
vom Rahmen 20 entfernt wurde.
[0056] Die Funktionsweise der Ent- bzw. Verriegelung der beiden Scharnierelemente 1, 2 über
das Verriegelungselement 3 sowie die konstruktive Ausgestaltung der Elemente soll
nun nachfolgend, insbesondere anhand der Fig. 1 sowie der Fig. 4a und 4b, näher erläutert
werden, die die beiden voneinander getrennten Scharnierelemente 1, 2 in einer geschnittenen
Draufsicht zeigen.
[0057] Das rahmenseitige zweite Scharnierelement 2 weist zwei Lageraugen 2.2 auf, die einen
Scharnierbolzen 2.1 in vertikaler Ausrichtung halten. Der Scharnierbolzen 2.1 ist
dafür am oberen und am unteren Ende jeweils in den Lageraugen 2.2 eingespannt und
dann zusammen mit den übrigen Komponenten des zweiten Scharnierelements 2 feststehend
gegenüber dem Rahmen 20 angeordnet. Zwischen den beiden Lageraugen 2.2 ist das erste
Scharnierelement 1 mit dem Scharnierbolzen 2.1 gelenkig verbunden, so dass das erste
Scharnierelement 1 um den Scharnierbolzen 2.1 bzw. um die mittig durch den Scharnierbolzen
2.1 verlaufende Scharnierachse A gegenüber dem zweiten Scharnierelement 2 drehbar
ist.
[0058] Das erste Scharnierelement 1 stützt sich dabei auf dem unteren Lagerauge 2.2 ab.
Zur Verringerung der Reibung ist das zweite Scharnierelement 2 mit einer Unterlegscheide
6 ausgestattet, die in der Darstellung der Fig. 1 zu erkennen ist. Diese Unterlegscheibe
6 ist auf dem Scharnierbolzen 2.1 und zwischen dem unteren Lagerauge 2.2 und dem ersten
Scharnierelement 1 angeordnet. Die Gewichtskraft des Schließelements 30 kann somit
über das erste Scharnierelement 1 und über die dann auf Druck belastete Unterlegscheibe
6 in das Lagerauge 2.2 und damit in den feststehenden Rahmen 20 eingeleitet werden.
[0059] Zur gelenkigen Verbindung der beiden Scharnierelemente 1, 2 weist das erste Scharnierelement
1 eine Scharnierbolzenaufnahme 1.1 auf, die einen U-förmigen Querschnittschnitt aufweist
und die insofern an die Geometrie des Scharnierbolzens 2.1 angepasst ist. Wenn die
beiden Scharnierelemente 1, 2 zusammengesteckt sind, liegt der Scharnierbolzen 2.1
in der Scharnierbolzenaufnahme 1.1, so wie dies auch in den Darstellungen der Fig.
3a bis 3c ersichtlich ist. Über das als Riegel ausgestaltete Verriegelungselement
3 kann der Scharnierbolzen 2.1 dann im ersten Scharnierelement 1 bzw. in der Scharnierbolzenaufnahme
1.1 gesichert werden, so dass die beiden Scharnierelemente 1, 2 unlösbar, jedoch gelenkig
miteinander verbunden sind.
[0060] Das Verriegelungselement 3 ist im ersten Scharnierelement 1 geführt und in linearer
Richtung zwischen der Verriegelungsstellung V und der Entriegelungsstellung E hin-
und herbewegbar. Wie dies anhand der Darstellung der Fig. 4b gut zu erkennen ist,
ist das Verriegelungselement 3 dabei über eine als Druckfeder ausgestaltete Feder
4 in die Verriegelungsstellung V vorgespannt. Das Verriegelungselement 3 weist eine
sich senkrecht zur Bewegungsrichtung erstreckende Anlagefläche 3.6 auf, über die die
Feder 4 ihre das Verriegelungselement 3 in die Verriegelungsstellung V vorspannende
Kraft aufbringt.
[0061] Um die Feder aus der Verriegelungsstellung V in die Entriegelungsstellung E entgegen
der Kraft der Feder 4 zu ziehen, weist das Verriegelungselement 3 endseitig einen
Handhabungsbereich 3.5 auf, der in den Darstellungen der Fig. 4a und 4b zu erkennen
ist. Über den Handhabungsbereich 3.5 kann das Verriegelungselement 3 per Hand entsprechend
zurückgezogen werden. Auf der dem Handhabungsbereich 3.5 gegenüberliegenden Seite
weist das Verriegelungselement 3 eine Verriegelungskontur 3.7 auf. Wenn sich das Verriegelungselement
3 in der Verriegelungsstellung V befindet, sichert die Verriegelungskontur 3.7 den
Scharnierbolzen 2.1 im ersten Scharnierelement 1 bzw. in der Scharnierbolzenaufnahme
1.1 des ersten Scharnierelements 1. Der Scharnierbolzen 2.1 wird dabei dann von der
Scharnierbolzenaufnahme 1.1 und von der Verriegelungskontur 3.7 umgriffen, so dass
dieser formschlüssig im ersten Scharnierelement 1 gesichert ist.
[0062] Auch die Verriegelungskontur 3.7 weist einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt
auf, der jedoch gegenüber dem Querschnitt der Scharnierbolzenaufnahme 1.1 um 90 Grad
gedreht ist, so wie dies bspw. anhand der vergrößerten Schnittansicht der Fig. 4b
gut zu erkennen ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung kann der Scharnierbolzen 2.1 zuverlässig
umgriffen und die beiden Scharnierelemente 1, 2 gelenkig miteinander verriegelt werden.
[0063] So wie dies anhand der Fig. 1 zu erkennen ist, ist das Verriegelungselement 3 nicht
nur im ersten Scharnierelement 1 geführt, sondern es ist zudem auch noch ein Führungselement
in Form eines Führungsstiftes 5 vorgesehen, der das Verriegelungselement 3 beweglich
im ersten Scharnierelement 1 hält. Der Führungsstift 5 ist dafür in seinen beiden
Endbereichen mit dem ersten Scharnierelement 1 verbunden und dieser erstreckt sich
durch das Verriegelungselement 3. Das Verriegelungselement 3 weist eine Ausnehmung
in Form eines Langlochs 3.1 auf, in welchem der der Führungsstift 5 geführt ist, bzw.
über welches das Verriegelungselement 3 gegenüber dem in Relation zum ersten Scharnierelement
1 feststehenden Führungsstift 5 geführt ist.
[0064] Durch den Führungsstift 5 und das Langloch 3.1 wird das Verriegelungselement 3 jedoch
nicht nur in linearer Richtung geführt, sondern der Führungsstift 5 und das Langloch
3.1 sorgen auch dafür, dass das Verriegelungselement 3 nur in vorbestimmten Grenzen,
also zwischen der Verriegelungsstellung V und der Entriegelungsstellung E, linear
hin- und herbewegbar ist. Die beiden Enden des Langlochs 3.1 fungieren dabei als Anschläge
3.2, 3.3, so dass der Führungsstift 5 in der Verriegelungsstellung V an einem der
Anschläge 3.3 und in der Entriegelungsstellung E entsprechend an dem anderen Anschlag
3.2 anliegt.
[0065] Neben der linearen Bewegung des Verriegelungselements 3 von der Verriegelungsstellung
V in die Entriegelungsstellung E kann das Verriegelungselement 3 in der Entriegelungsstellung
E zudem auch noch um eine Kippachse P in eine Kippstellung K verkippt werden. Diese
Kippstellung K ist in der Darstellung der Fig. 4a zu erkennen. Die Kippachse K verläuft
dabei durch den Führungsstift 5, der insofern auch als Drehpunkt bzw. Drehgelenk für
das Verriegelungselement 3 fungiert.
[0066] In der Regel werden Schließelemente 30 nicht nur über ein einziges Scharnier 10 mit
einem Rahmen 20 verbunden, sondern über mehrere. Es ist insofern zur Demontage des
Schließelements 30 erforderlich, zunächst die Verriegelungselemente 3 sämtlicher Scharniere
10 in die Entriegelungsstellung E zu verbringen. Zwar ist dies für ein einzelnes Scharnier
10 kein Problem und dies ist per Hand auf sehr einfache Weise möglich, allerdings
ist das Verriegelungselement 3 durch die Feder 4 in die Verriegelungsstellung V vorgespannt.
Das heißt, dass die Verriegelungselemente 3 dann in der Entriegelungsstellung E per
Hand festgehalten werden müssten, damit diese nicht wieder selbstständig zurück in
die Verriegelungsstellung V schnappen.
[0067] Um die Verriegelungselemente 3 nicht in der Entriegelungsstellung E festhalten zu
müssen, können diese aus der Entriegelungsstellung E in die Kippstellung K verkippt
werden. In der Kippstellung K können die Verriegelungselemente 3 sich nicht zurück
in die Verriegelungsstellung V bewegen, so dass die Scharnierbolzenaufnahme 1.1 vielmehr
offengehalten wird. Auch in der Kippstellung K befindet sich das Verriegelungselement
3 somit in einer zurückgezogenen und entriegelnden Position.
[0068] Um eine Rückbewegung des Verriegelungselements 3 in der Kippstellung K zu verhindern,
ist das Verriegelungselement 3 in der Kippstellung K mit dem ersten Scharnierelement
1 verrastet. Das Verriegelungselement 3 weist dafür einen Rastrücksprung 3.4 auf,
der in der Darstellung der Fig. 4a zu erkennen ist. Der Rastrücksprung 3.4 ist nach
Art einer rückspringenden Schulter ausgestaltet und dieser kann in der Kippstellung
K hinter das erste Scharnierelement 1 greifen. Das Verriegelungselement 3 und das
erste Scharnierelement 1 sind dann in der Kippstellung miteinander verrastet, bzw.
formschlüssig derart miteinander verbunden, so dass eine lineare Bewegung des Verriegelungselements
3 in Richtung der Verriegelungsstellung V unterbunden bzw. verhindert wird.
[0069] Aufgrund der Druckkraft der Feder 4 wird der Rastrücksprung 3.4 derart gegen das
erste Scharnierelement 1 gedrückt, dass eine zuverlässige Verrastung sichergestellt
ist. Um das Verriegelungselement 3 wieder in die Verriegelungsstellung V zu überführen,
muss die Verrastung aufgehoben werden. Gemäß der Darstellung der Fig. 4a ist es dafür
lediglich erforderlich, das Verriegelungselement 3 über den Handhabungsbereich 3.5
aus der Kippstellung K um die Kippachse P zurück in die Entriegelungsstellung E zu
verbringen. Aufgrund der Vorspannkraft der Feder 4 wird dann das Verriegelungselement
3 selbstständig in die Verriegelungsstellung V überführt.
[0070] Die Verriegelung der beiden Scharnierelemente 1, 2 ist somit sehr einfach. Wenn ein
Schließelement 30 am Rahmen 20 befestigt werden soll, werden zunächst sämtliche Verrieglungselemente
3 in die Entriegelungsstellung E verbracht und diese dann in der Kippstellung K festgestellt.
Wenn das Schließelement 30 derart positioniert ist, dass die Scharnierbolzen 2.1 der
zweiten Scharnierelemente 2 in den Scharnierbolzenaufnahmen 1.1 der ersten Scharnierelemente
1 angeordnet sind, genügt es, die Verriegelungselemente 3 leicht zu verkippen, um
die die Rastverbindung zu lösen. Die Verriegelungselemente 3 schnappen dann selbstständig
zu und verriegeln die beiden Scharnierelemente 1, 2 miteinander.
[0071] Um unter anderem eine Lösung der beiden Scharnierelemente 1, 2 voneinander zu vereinfachen,
ist die Verriegelungskontur 3.7 einseitig verlängert. Diese Verlängerung bildet eine
Drucknase 3.71, die in der Darstellung der Fig. 4a zu erkennen ist und die sich bei
einer Kippbewegung des Verriegelungselements 3 in Richtung der Öffnung der Scharnierbolzenaufnahme
1.1 bewegt. Dies ist in der Fig. 4a erkennbar. Wenn das Verriegelungselement 3 somit
in die Kippstellung K überführt wird, drückt die Drucknase 3.71 gegen den feststehenden
Scharnierbolzen 2.1, was dazu führt, dass das gesamte erste Scharnierelement 1 vom
Scharnierbolzen 2.1 und damit auch von dem zweiten Scharnierelement 2 weggedrückt
wird.
[0072] Weiterhin erleichtert die Drucknase 3.71 nicht nur die Trennung der beiden Scharnierelemente
1, 2 sondern diese vereinfacht auch die Montage des Schließelements 30. Denn wenn
der Scharnierbolzen 2.1 in die Scharnierbolzenaufnahme 1.1 hineinbewegt wird bzw.
wenn das erste Scharnierelement 1 derart angeordnet und bewegt wird, dass der Scharnierbolzen
2.1 in die Scharnierbolzenaufnahme 2.1 hineinbewegt wird und dieser mit der Drucknase
3.71 in Kontakt kommt, wird dadurch das Verriegelungselement 3 um die Kippachse P
aus der Kippstellung K in die Entriegelungsstellung E verkippt, in der das Verriegelungselement
3 dann selbstständig zuschnappt. Wenn der Scharnierbolzen 2.1 somit mit der Drucknase
3.71 in Kontakt kommt und das Verriegelungselement 3 dadurch verkippt wird, werden
die beiden Scharnierelemente 1, 2 selbstständig miteinander verriegelt. Insofern vereinfacht
die Drucknase 3.71 auch die Verriegelung der beiden Scharnierelemente 1, 2 bzw. die
Montage des Schließelements 30 an Rahmen 20.
[0073] Die Fig. 5a und Fig. 5b zeigen schließlich eine Weiterbildung des Scharniers 10,
bei der das Verriegelungselement 3 nicht nur über den Handhabungsbereich 3.5 von innen,
sondern zudem auch über eine Außenbetätigung 9 von außen bewegt werden kann. Das Schließelement
30 weist für die Außenbetätigung 9 eine Ausnehmung auf, so dass die Außenbetätigung
9 von der Außenseite 30.1 des Schließelements 30 her zugänglich ist, und das Verriegelungselement
3 auch bei geschlossenem Schließelement 30 von außen bewegt werden kann.
[0074] Um das Verriegelungselement 3 entsprechend zu bewegen, kann die Außenbetätigung 9
bspw. einen Schieber aufweisen, der in der Darstellung der Fig. 5a zu erkennen ist,
oder eine drehbare Betätigung, die in der Darstellung der Fig. 5b dargestellt ist.
Je nachdem, welche Form der Außenbetätigung vorgesehen ist, können dann verschiedene
Getriebekomponenten vorgesehen sein, um die entsprechende Bewegung auf das Verriegelungselement
3 zu übertragen und dieses von der Verriegelungsstellung V in die Entriegelungsstellung
E zu überführen.
Bezugszeichen:
[0075]
- 1
- erstes Scharnierelement
- 1.1
- Scharnierbolzenaufnahme
- 1.2
- Montagebohrung
- 2
- zweites Scharnierelement
- 2.1
- Scharnierbolzen
- 2.2
- Lagerauge
- 2.3
- Montagebohrung
- 3
- Verriegelungselement
- 3.1
- Langloch
- 3.2
- Anschlag
- 3.3
- Anschlag
- 3.4
- Rastrücksprung
- 3.5
- Handhabungsbereich
- 3.6
- Anlagefläche
- 3.7
- Verriegelungskontur
- 3.71
- Drucknase
- 4
- Feder
- 5
- Führungsstift
- 6
- Unterlegscheibe
- 9
- Außenbetätigung
- 10
- Scharnier
- 20
- Rahmen
- 30
- Schließelement
- 30.1
- Außenseite
- A
- Scharnierachse
- P
- Kippachse
- E
- Entriegelungsstellung
- V
- Verriegelungsstellung
- K
- Kippstellung
1. Scharnier zur schwenkbaren Verbindung eines Schließelements (30), insbesondere einer
Tür, mit einem Rahmen (20), insbesondere einem Türrahmen, mit einem ersten Scharnierelement
(1) zur Anordnung an dem Schließelement (30), einem zweiten Scharnierelement (2) zur
Anordnung an dem Rahmen (20) und einem zwischen einer Verriegelungsstellung (V) und
einer Entriegelungsstellung (E) bewegbaren Verriegelungselement (3), wobei das Verriegelungselement
(3) die beiden Scharnierelemente (1, 2) in der Verriegelungsstellung gelenkig miteinander
verriegelt und wobei die beiden Scharnierelemente (1, 2) in der Entriegelungsstellung
(E) voneinander lösbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungselement (3) zwischen der Verriegelungsstellung (V) und der Entriegelungsstellung
(E) linear hin- und herbewegbar ist.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Scharnierelement (2) ein Führungselement, insbesondere einen Führungsstift
(5), zur Führung des Verriegelungselements (3) aufweist, wobei das Verriegelungselement
(3) eine Ausnehmung, insbesondere ein Langloch (3.1), aufweist, in die sich das Führungselement
hinein erstreckt.
3. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Verriegelungselement (3) über eine Feder (4) in die Verriegelungsstellung (V) vorgespannt
ist.
4. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (3) um eine Kippachse (P) zwischen der Entriegelungsstellung
(E) und einer Kippstellung (K) hin- und herkippbar ist.
5. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (3) um das Führungselement hin- und herkippbar ist.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (3) in der Kippstellung (K) gegen eine lineare Bewegung
gesichert ist.
7. Scharnier nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (3) in der Kippstellung (K) mit dem zweiten Scharnierelement
(2) verrastet ist.
8. Scharnier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrastung des Verriegelungselement (3) bei einer Überführung aus der Kippstellung
(K) in die Entriegelungsstellung (E) gelöst wird, so dass das Verriegelungselement
(3) aufgrund der Druckkraft der Feder (4) selbstständig in die Verriegelungsstellung
(V) überführt wird.
9. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Scharnierelement (1) eine Scharnierbolzenaufnahme (1.1) zur Aufnahme des
Scharnierbolzens (2.1) aufweist, wobei das Verriegelungselement (3) den Scharnierbolzen
(2.1) in der Verriegelungsstellung (V) in der Scharnierbolzenaufnahme (1.1) sichert.
10. Scharnier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (3) zur Sicherung des Scharnierbolzens (2.1) in der Scharnierbolzenaufnahme
(1.1) eine Verriegelungskontur (3.7) aufweist, wobei die Verriegelungskontur (3.7)
derart ausgestaltet ist, dass diese bei der Überführung des Verriegelungselements
(3) von der Entriegelungsstellung (E) in die Kippstellung (K) mit dem Scharnierbolzen
(2.1) in Kontakt kommt und das erste Scharnierelement (1) vom Scharnierbolzen (2.1)
wegdrückt.
11. Scharnier nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskontur (3.7) derart ausgestaltet ist, dass diese beim Zusammenstecken
der Scharnierelemente (1, 2) mit dem Scharnierbolzen (2.1) in Kontakt kommt und dadurch
das Verriegelungselement (3) von der Kippstellung (K) in die Entriegelungsstellung
(E) überführt wird.
12. Scharnier nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskontur (3.7) zur Kontaktierung des Scharnierbolzens (2.1) eine Drucknase
(3.71) aufweist, wobei die Drucknase (3.71) als einseitige Verriegelungskonturverlängerung
ausgebildet ist.
13. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Verriegelungselement (3) in einem der beiden Scharnierelemente (1, 2) geführt ist.
14. Scharnier nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Außenbetätigung (9), über welche das Verriegelungselement (3) hin- und herbewegbar
ist.
15. Schließvorrichtung mit einem Schließelement (30) und einem Rahmen (20), wobei das
Schließelement (30) über ein Scharnier (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
schwenkbeweglich an dem Rahmen (20) angeordnet ist.