(19)
(11) EP 2 989 388 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.03.2024  Patentblatt  2024/13

(21) Anmeldenummer: 14719341.1

(22) Anmeldetag:  25.04.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F23G 5/16(2006.01)
F23G 5/027(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F23G 5/16; F23N 2900/05002; F23B 10/02; F23B 90/06; F23G 5/50; F23G 5/027
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2014/058521
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2014/174104 (30.10.2014 Gazette  2014/44)

(54)

HÄUSLICHE KLEINFEUERUNGSANLAGE MIT VERBESSERTER LÜFTUNG

DOMESTIC SMALL FIRING SYSTEM WITH IMPROVED VENTILATION

DISPOSITIF DOMESTIQUE DE COMBUSTION DE TAILLE RÉDUITE À VENTILATION AMÉLIORÉE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 26.04.2013 DE 102013207724

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.03.2016  Patentblatt  2016/09

(73) Patentinhaber: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.
80686 München (DE)

(72) Erfinder:
  • ALEYSA, Mohammadshayesh
    70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 2 078 555
WO-A1-02/29326
DE-A1-102010 021 370
US-A1- 2008 035 137
EP-A2- 2 426 414
WO-A1-2008/068781
US-A- 4 545 360
US-A1- 2012 125 241
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Anmeldung betrifft eine verbesserte Kleinfeuerungsanlage.

    [0002] Aus der EP 2 426 414 A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verbrennen fester Brennstoffe bekannt. Dabei wird eine Vorrichtung verwendet, die eine Brennerkammer besitzt, in der auf einem Vorschubrost eine Primärverbrennung ausgeführt wird. Oberhalb der Brennerkammer ist eine Zyklonkammer angeordnet, in welcher eine Zyklonverbrennung ausgeführt wird. In der Zyklonkammer wird eine Drehbewegung der Rauchgase und in diesen enthaltener Feststoffe bewirkt, wodurch Feststoffe nach außen gedrückt werden und gegebenenfalls, wenn sie nicht in der Zyklonverbrennung verbrennen, teils direkt und teils über Leitungen zurück in die Brennerkammer geleitet werden bzw. als Staubabscheidung dienen. Dazu wird die Flugasche tangential aus der Brennerkammer herausgezogen und direkt in die Primärverbrennungskammer, unter den Rost oder über eine separate Aschenlogistik abtransportiert.

    [0003] Aus Holzvergaser-Forum - Thema: Lambdacheck + PelletkesseL URL:http://www.holzvergaser-forum.de/index.php/forum/lambdacheck/8195-lambdacheck-pelletkessel
    und Holzvergaserforum- Home. März 2012. URL: https://web.archive.org/web/20130312090416/http:l/holzvergaser-forum.de/ sowie Haustechnik-Dialog - Holzvergaser: Optimaler Restsauerstoffgehalt, Lambdasonde, FHG 3000 turbo. URL: http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/55364/Holzvergaser-Optimaler- Restsauerstoffgehalt-Lambdasonde-FHG-3000-turbo [alle abgerufen am 16.1.2014] ist eine Regelung von Kleinfeuerungsanlagen zum erreichen eines gewünschten Sauerstoffgehalts bekannt.

    [0004] Aus der bereits erwähnten Quelle Holzvergaserforum- Home. März 2012. URL: https://web.archive.org/web/20130312090416/http:l/holzvergaser-forum.de/ ist auch bekannt die Optimierung der Primär- und Sekundärluftzufuhr getrennt vorzunehmen.

    [0005] Aus der EP 0 289 355 A2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbrennung organischen Materials bekannt, bei der ein Gas und Luft in eine Verbrennungskammer geführt werden. Die Verbrennungskammer weist eine durch Drehung um eine Längsachse gebildete Oberfläche auf.

    [0006] Aus der DE 195 25 106 C1 ist eine Großfeuerungsanlage für festes Brenngut mit einem das Brenngut fortlaufend umschichtenden und durch verschiedene Zonen führenden Vorschubrost bekannt.

    [0007] Aus der US 2008/0035137 A1 ist ein Sauerstoffzufuhrmechanismus bekannt, welcher ausgebildet ist, kontrolliert Sauerstoff in die erste und zweite Verbrennungskammer der Feuerungsanlage zu leiten. Bei der Regelung des Sauerstoffgehalts gemäß US 2008/0035137 A1 handelt es sich um eine Regelung der Verbrennungsleistung der Feuerungsanlage. So wird in [0049] der US 2008/0035137 A1 die Regelung der Sauerstoffzufuhr mittels eines Thermostats beschrieben, welche anhand der gewünschten Temperatur die Sauerstoffzufuhr erhöht, um das Feuer anzufachen, oder die Sauerstoffzufuhr verringert, um das Feuer zu verringern oder zu erlöschen.

    [0008] Häusliche Kleinfeuerungsanlagen sind eine wesentliche Quelle für Emissionsbelastungen für Feinstaub und gasförmige Schadstoffe. Problematisch hierbei ist zusätzlich, dass diese Emissionsbelastungen in Wohngebieten auftreten. Aufgabe der Erfindung ist es daher Kleinfeuerungsanlagen bereitzustellen, die mit begrenztem apparativem Aufwand eine reduzierte Schadstoffbelastung aufweisen.

    [0009] Es wurde erkannt, dass eine Kleinfeuerungsanlage zur Verbrennung von festen Brennstoffen mit einer Vergasungszone zur Erzeugung von Brenngas und einer Verbrennungszone zur Verbrennung von Brenngas bereitzustellen ist. Dabei ist ein erstes Gebläse zur Zufuhr von Primärluft in die Vergasungszone und ein zweites Gebläse zur Zufuhr von Sekundärluft in die Verbrennungszone vorzusehen. Dabei ist das erste Gebläse in Abhängigkeit von der gewünschten Leistung der Kleinfeuerungsanlage regelbar und/oder das zweite Gebläse ist in Abhängigkeit von einem gewünschten Sauerstoffgehalt in der Abluft der Verbrennungszone regelbar.

    [0010] Bei bisherigen derartigen Anlagen, die eine Vergasungszone und eine Verbrennungszone aufweisen, ist ein Saugzuggebläse in der Abluft der Verbrennungszone üblich, aber keine zwei getrennten Gebläse. Die Aufteilung der Primärluft und der Sekundärluft erfolgt über Klappen die motorisch angesteuert sind oder manuell betrieben werden. Dies gestattet nur eine unzureichend genau dosierte Luftzufuhr. Dies soll anhand des nachfolgenden Beispiels näher erläutert werden: Beim Vergasungsprozess kann fester Brennstoff in der Vergasungszone abstürzen. Dies gilt für feste Brennstoffe allgemein. Wichtige Beispiele sind Scheitholz und Briketts. Damit ändert sich der Durchströmungswiderstand in der Vergasungszone. Dies kann dazu führen, dass etwa bei absinkendem Strömungswiderstand zu wenig Luft in die Vergasungszone und zu viel Luft in die Verbrennungszone geführt wird. Der daraus folgende Luftüberschuss in der Verbrennungszone führt zu einem Absinken der Verbrennungstemperatur, wodurch sich die Verbrennung verschlechtert und sowohl CO-Werte als auch Feinstaubwerte ansteigen können. Dies wird verschärft durch den Umstand, dass die abgesenkte Luftzufuhr in die Vergasungszone die Brenngasproduktion senkt. Dies trägt ebenfalls zum Luftüberschuss und zu den genannten Problemen bei.

    [0011] Bei den hier beschriebenen Kleinfeuerungsanlagen handelt es sich um Vergasungskessel, also um Anlagen, in denen fester Brennstoff zunächst zur Bereitstellung von Brenngas vergast wird und das Brenngas nachfolgend verbrannt wird. Verbrennungsanlagen gelten nach in Deutschland zum Anmeldezeitpunkt gültigen gesetzlichen Bestimmungen bis zu einer Leistung von 1 MW als Kleinfeuerungsanlagen. Im Regelfall beträgt die Leistung etwa 100 kW bis 200 kW, wobei auch Anlagen mit einer Leistung von etwa 400 kW noch verbreitet sind.

    [0012] Vollständigkeitshalber wird erwähnt, dass als Primärluft und als Sekundärluft normalerweise Umgebungsluft aus dem Freien dient. Eine Vorwärmung von Primärluft und Sekundärluft ist normalerweise sinnvoll und kann etwa durch Wärmeübertragung aus Abluft in einem Wärmetauscher erfolgen.

    [0013] Der oben geschilderte Aufbau gestattet in einfacher Weise Abhilfe und führt zu einer spürbaren Reduktion der Emissionsbelastung. Zum gewünschten Sauerstoffgehalt ist auszuführen, dass ein für eine möglichst emissionsarme Verbrennung, die zugleich hohen Wirkungsgrad liefert, günstiger Sauerstoffgehalt zu wählen ist. Der gewünschte Sauerstoffgehalt ist ein Erfahrungswert, der sich vor allem aus dem Wirkungsgrad und einem angestrebten niedrigen CO-gehalt im Abgas ergibt. Der CO-Gehalt ist ein guter Indikator für die Qualität der Verbrennung.

    [0014] Es ist auch denkbar weitere Parameter für die Regelung der Luftzufuhr in die Verbrennungszone heranzuziehen. Zu denken ist an die Temperatur im Abgas und/oder die Temperatur in der Verbrennungszone. Dabei ist denkbar die Temperatur an verschiedenen Stellen der Verbrennungszone zu erfassen. Auch kann der COe-Gehalt im Abgas herangezogen werden. Beim Coe -Gehalt handelt es sich um die Summe von CO, CH4 und anderer nicht vollständig verbrannter kohlenstoffhaltiger Verbrennungsprodukte.

    [0015] Zur verbesserten Abgasförderung ist ein Saugzuggebläse vorhanden. Dabei ist zu beachten, dass das Saugzuggebläse hier nicht die Regelung der Luftzufuhr in die Verbrennungszone und/oder Vergasungszone übernehmen soll. Dies wird wie dargestellt durch das erste Gebläse und das zweite Gebläse und die zugehörigen Regelungsparameter übernommen. Allerdings kann das Saugzuggebläse in die Regelung des ersten und zweiten Gebläses indirekt einfließen, da vor allem das zweite Gebläse mit niedrigerer Leistung denselben Volumenstrom liefern kann, wenn das Saugzuggebläse in Betrieb ist. Das Saugzuggebläse ist hierbei im Regelfall so geregelt, dass ein gewünschter Unterdruck im Abgaskanal gehalten wird.

    [0016] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der gewünschte Sauerstoffgehalt zwischen 4% und 6% beträgt. Bei den Angaben handelt es sich um Volumenprozent, also den prozentualen Anteil des Sauerstoffvolumenstroms am gesamten Volumenstrom.

    [0017] Der gewünschte Sauerstoffgehalt ist dabei vom Aufbau der Kleinfeuerungsanlage abhängig.

    [0018] In einer Ausführungsform ist die Verbrennungszone mehrstufig ausgeführt, wobei insbesondere eine Hauptverbrennungsstufe und eine Nachverbrennungsstufe vorhanden sind. Dies kann in Form einer Etagenbrennkammer verwirklicht werden, in der die verschiedenen Verbrennungsstufen übereinander angeordnet sind.

    [0019] Eine wichtige Ausführungsform der Erfindung, die aber auch unabhängig von der oben beschriebenen Erfindung zweier getrennter Gebläse für Primärluft und Sekundärluft bedeutsam ist, sieht als Hauptverbrennungsstufe eine Brennkammer in Form eines Zyklons vor. Zyklonkammern sind zur Entstaubung, auch zur Nachverbrennung bekannt. Bei Kleinfeuerungsanlagen der hier beschriebenen Art ist es jedoch nicht bekannt, eine Brennkammer in Form eines Zyklons vorzusehen. Eine solche Brennkammer erlaubt eine gute Durchmischung von Luft und Brenngas und damit eine gute Verbrennung, so dass die Brennkammer sowohl als Hauptverbrennungsstufe wie zugleich auch als Nachverbrennungsstufe dienen kann, wodurch ein Bauteil entfallen kann. Die Brennkammer in Form eines Zyklons muss normalerweise hohen Temperaturen von bis zu 1400 °C standhalten. Daher sind die Brennkammern im Regelfall aus Stein aufgebaut, wobei auch andere Materialien, die hohen Temperaturen standhalten, in Frage kommen. Die bekannten Zyklone zur Entstaubung sind regelmäßig aus Metall und würden meist den Temperaturen bei der Nutzung als Brennkammer nicht standhalten. Bei guter Verbrennungsführung und geeigneter Brennkammer in Form eines Zyklons ist kann oft auch die Nachbehandlungsstufe entfallen.

    [0020] In einer Ausführungsform der Brennkammer in Form eines Zyklons ist ein Tauchrohr vorhanden, so dass eine hinreichende Durchmischung von Brenngas und Sekundärluft sowie eine hinreichende Verweilzeit des Brenngases in der Brennkammer in Form eines Zyklons erzwungen wird. Zum besseren Verständnis eine kurze Darstellung der Funktionsweise an einem Beispiel: Das Zyklon hat einen runden Querschnitt, der sich nach unten hin verjüngt. Das Tauchrohr ragt von oben in die Brennkammer hinein und ist zentrisch angeordnet. Das Brenngas und die Luft, genauer gesagt die Sekundärluft, werden oben seitlich in die Brennkammer eingeblasen. Dabei wird eine Strömung um die Achse der Brennkammer erzwungen, die an der Wand der Brennkammer entlangführt. Die Strömung erhält auch eine Bewegungskomponente nach unten, so dass das Brenngas und die Sekundärluft gleichsam auf einer Schraubenlinie nach unten strömen. Dabei erfolgt eine gute Durchmischung von Brenngas und Sekundärluft. Da das Gasgemisch mindestens bis zum unteren Ende des Tauchrohrs strömen muss, um durch das Tauchrohr hindurch als - bis dahin verbranntes - Abgas abströmen zu können, wird eine sogenannte Kurzströmung verhindert, bei der das einströmende Gas auf kurzem Weg, also weitgehend ohne Umwege, die Brennkammer wieder verlässt. Diese Gefahr bestünde ansonsten besonders bei niedrigen Brenngasvolumenströmen, welche bei niedrigen Leistungen auftreten. Eine Brennkammer in Form eines Zyklons, vor allem Ausführungsformen mit einem Tauchrohr haben also insbesondere Vorteile beim Betreib im niedrigen Leistungsbereich.

    [0021] In einer Ausführungsform ist eine Zufuhr von Tertiärluft in die Verbrennungszone möglich. Damit kann die Verbrennung weiter verbessert werden. Die Tertiärluft wird in der Regel erst zugeführt, nachdem Brenngas und Sekundärluft einen gewissen Weg in der Brennkammer zurückgelegt haben. Bis dahin kann durch die Verbrennung der Sauerstoffgehalt schon abgefallen sein, so dass eine Zufuhr von Tertiärluft die Verbrennung verbessert. Die Tertiärluft kann dabei aus der Sekundärluft abgezweigt werden, es ist aber auch möglich, ein separates Gebläse für die Tertiärluft vorzusehen. Normalerweise ist es sinnvoll vorgewärmte Sekundärluft und Tertiärluft einzusetzen, um eine Abkühlung an der Einspeisestelle und eine damit einhergehende schlechtere Verbrennung zu vermeiden.

    [0022] In einer Ausführungsform ist eine Nachbehandlungsstufe vorhanden. Diese kann thermisch oder katalytisch arbeiten. Bei einer thermischen Nachbehandlungsstufe lagert sich bei niedrigen Temperaturen Ruß an, der bei hohen Temperaturen wieder freigebrannt wird. Damit wird die Menge an nicht verbranntem Ruß, der bei niedrigen Temperaturen emittiert würde, reduziert. Ebensolches wird mit einer katalytisch arbeitenden Nachbehandlungsstufe erreicht. Dabei wird mit Hilfe eines Katalysators bewirkt, dass unvollständig verbrannter Ruß auch bei niedrigeren Temperaturen verbrannt wird.

    [0023] In einer Ausführungsform ist die Nachbehandlungsstufe durch eine durchströmbare Struktur mit einer hohen Oberfläche gebildet wird, wobei bevorzugt keramische Bauteile verwendbar sind. Da sowohl bei thermischer Arbeitsweise als auch bei katalytischer Arbeitsweise die Oberfläche eine entscheidende Rolle spielt, ist eine große Oberfläche sinnvoll.

    [0024] In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass eine seitliche Brenngaszufuhr, welche Brenngas und Sekundärluft in die Brennkammer in Form eines Zyklons fördern soll, als Venturikanal ausgebildet ist. Dadurch erfolgt eine verbesserte Durchmischung von Brenngas und Sekundärluft.

    [0025] In einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tauchrohr als Venturikanal ausgebildet ist. Dies gestattet eine bessere Durchmischung der Strömung im Tauchrohr. Insbesondere kann Tertiärluft, die häufig ins Tauchrohr eingeblasen wird, besser mit dem Abgas vermischt werden, wodurch im Tauchrohr eine verbesserte Nachverbrennung stattfinden kann.

    [0026] Weitere Einzelheiten sollen nachfolgend anhand der Figuren beschrieben werden.

    [0027] Dabei zeigen
    Fig. 1
    einen systematischen Aufbau einer Kleinfeuerungsanlage
    Fig. 2
    eine Darstellung einer Etagenbrennkammer
    Fig. 3
    eine Brennkammer in Form eines Zyklons
    Fig. 4
    eine Brennkammer in Form eines Zyklons mit Venturikanälen


    [0028] In Fig. 1 ist eine Kleinfeuerungsanlage 1 zu erkennen. In dem umrandeten Bereich ist eine Vergasungszone 2 gezeigt. Durch eine Primärluftzufuhrleitung 3 gelangt Primärluft in die Vergasungszone 2. Wie durch die Pfeile angedeutet strömt die Primärluft von verschiedenen Seiten in die Vergasungszone. Dies wird durch ein erstes Gebläse 4 bewirkt. Das erste Gebläse 4 wird dabei abhängig von der gewünschten Leistung der Kleinfeuerungsanlage 1 geregelt. In der Vergasungszone 2 wird mit Hilfe von Pyrolyse in üblicher Weise aus der Primärluft und eingesetztem Brennstoff, häufig Scheitholz, als Brenngas dienendes Schwelgas erzeugt. Das Brenngas strömt durch ein Verteilungssystem 5 in eine Verbrennungszone 6. Der Massenstrom des durch das Verteilungssystem 5 strömenden Brenngases wird entscheidend durch die Primärluftzufuhr und damit durch den geeigneten Betrieb des ersten Gebläses 4 beeinflusst.

    [0029] Die Verbrennungszone 6 weist eine Zufuhrleitung 7 auf, in der sich ein zweites Gebläse 8 zur Zufuhr der Sekundärluft befindet. Das zweite Gebläse dient zugleich zur Zufuhr von Tertiärluft, wie unten noch genauer erklärt wird. Das bei der Verbrennung entstehende Abgas strömt in einen Abgaskanal 9. Dies wird maßgeblich unterstützt durch ein Saugzuggebläse 10, welches so geregelt ist, dass im Abgaskanal 9 ein gewünschter Unterdruck besteht, so dass das Abgas aus der Verbrennungszone 6 in den Abgaskanal 9 strömt.

    [0030] Fig. 2 zeigt die Verbrennungszone 6 detaillierter. Eingesetzt wird hier eine Etagenbrennkammer. Unten ist eine Hauptverbrennungsstufe11 gezeigt. Rechts ist das Verteilungssystem 5 dargestellt, durch die das Brenngas in die Hauptverbrennungsstufe 11 gelangt. Durch die links liegende Zufuhrleitung 7 wird die Sekundärluft und die Tertiärluft gefördert. Zur Vorwärmung der Sekundärluft und der Tertiärluft verläuft der Kanal 7 in hier nicht dargestellter Weise an einer die Verbrennungszone 6 umgebenden Brennkammer oder an einer die Vergasungszone 2 umgebenden Vergasungskammer entlang. Durch die Vorwärmung der Sekundärluft wird die Verbrennung durch eine geringe Abkühlung der Reaktionszonen und eine bessere Durchmischung der Verbrennungsluft mit dem Brenngas deutlich verbessert. Die Sekundärluft gelangt durch eine Sekundärluftleitung 12 in die Hauptverbrennungsstufe 11. Hierzu dient eine Reihe von Düsen, die in verschiedenen Ebenen in den Innenwänden der die Hauptverbrennungsstufe 11 umgebenden Kammer angeordnet sind. In der Hauptverbrennungsstufe 11 findet die Verbrennung im Wesentlichen statt. Das die Hauptverbrennungsstufe 11 verlassende Abgas enthält noch eine beachtliche Menge unverbrannter Bestandteile. In einer Nachverbrennungsstufe 13 erfolgt eine weitere Verbrennung. Um diese optimal ablaufen zu lassen, wird über eine Tertiärluftleitung 14 Tertiärluft zugeführt. Sekundärluft und Tertiärluft unterscheiden sich also nur darin, in welchem Bereich der Verbrennungszone die Zufuhr erfolgt.

    [0031] Bei der Nachverbrennungsstufe 13 handelt es sich um ein kompakt konstruiertes Modul, das in mehreren Sektoren unterteilt ist. In jedem Sektor befindet sich ein Turbulator für die Intensivierung der Durchmischung mit der Tertiärluft und Abscheidung von Staubpartikel, die die poröse Struktur blockieren können. Durch die kompakte Bauweise der Nachverbrennungsstufe13 kann weniger Wärmeverlust auftreten. Dadurch werden die oxidierbaren Bestanteile des Abgases in der effektiven Reaktionszone länger verweilen und somit wird eine bessere Oxidation gewährleistet. Die Turbulatoren werden manuell mit einem Hebel oder automatisch durch einen Vibrator von den abgeschiedenen Stäuben gereinigt.

    [0032] Das Abgas verlässt die Nachverbrennungsstufe 13 und gelangt in eine Nachbehandlungsstufe 15. Bei der Nachbehandlungsstufe 15 handelt es sich um eine dreidimensionale poröse Struktur, die aus losen Materialen besteht und je nach Material und Betriebsphase bzw. vorhandenen Bedingungen thermisch und/oder katalytisch funktioniert. Die Nachbehandlungsstufe 15 sorgt sowohl für die weitere Behandlung der schwer oxidierbaren Komponenten, die die Hauptverbrennungsstufe 11 und die Nachverbrennungsstufe 13 passieren können, als auch für die Abscheidung und Sammlung von organischen Partikeln, wie etwa Ruß, in den Betriebsphasen, bei denen die Temperatur für eine vollständige Oxidation nicht ausreichend ist. Diese Partikel werden später bei Erreichen einer günstigen Temperatur vollständig oxidiert und dadurch wird die Struktur ohne zusätzliche Energie regeneriert. Ein besonderer Vorteil der Nachbehandlungsstufe 15 ist, dass die heiße Struktur die Aktivierungsenergie für die Reaktion wie z.B. bei der Ausbrandphase bereitstellen kann. Außerdem werden die anorganischen Feinstäube in dieser Struktur durch verschiedene Effekte, wie z. B. Sperrung, Sedimentation und Diffusion, gefiltert. Dadurch steigt der Druckverlust an. Daher muss die Struktur von Zeit zu Zeit mechanisch durch Rütteln von den anorganischen Stäuben gereinigt werden. Das Rütteln kann manuell erfolgen oder automatisch durch einen Vibrator.

    [0033] Anstelle der Hauptverbrennungsstufe 11 und der Nachverbrennungsstufe 13 kann eine in Fig. 3 gezeigte Brennkammer 16 in Form eines Zyklons eingesetzt werden. Das aus der hier nicht dargestellten Vergasungszone 2 kommende Brenngas wird durch das Verteilungssystem 5 zur Brennkammer 16 geführt. In einem Zumischungsbereich 17 wird erhitzte Sekundärluft zugemischt. Das Gemisch aus Sekundärluft und Brenngas strömt von der Seite in den oberen Bereich 18 der Brennkammer 16 ein. Dadurch wird eine Zirkulation des Gemischs einhergehend mit einer weiteren Vermischung bewirkt. Das Gemisch strömt gleichsam auf einer Schraubenlinie weiter nach unten in der sich verjüngenden Brennkammer 16 in einen unteren Bereich 19 der Brennkammer 16. Im unteren Bereich 19 erfolgt im Wesentlichen die Verbrennung, so dass dieser der Hauptverbrennungsstufe entspricht. Vom unteren Bereich 19 strömt das bei der Verbrennung entstehende Abgas in ein in von oben in die Brennkammer eintauchendes Tauchrohr 20. Im Tauchrohr 20 erfolgt unter Zufuhr von vorgewärmter Tertiärluft eine weitere Verbrennung, die derjenigen in der Nachverbrennungsstufe entspricht. Das Abgas strömt von dort weiter in die Nachbehandlungsstufe 15, die angesichts der guten Verbrennung in der Brennkammer 16 oft entfallen kann.

    [0034] Durch die rotierende Strömung in der Brennkammer 16 werden feste Bestandteile nach außen geschleudert und fallen in den Aschekasten 21

    [0035] Die in Fig. 4 gezeigte Brennkammer 16 unterscheidet sich von der in Fig. 3 gezeigten Brennkammer dadurch, dass zur verbesserten Strömungsführung das Verteilungssystem 5 strömungsabwärts vom Zumischungsbereich 17 als Venturi-Kanal 22 ausgeführt ist. Ebenso ist das Tauchrohr 20 als Venturi Kanal 23 ausgeführt.

    Bezugszeichenliste



    [0036] 
    1
    Kleinfeuerungsanlage
    2
    Vergasungszone
    3
    Primärluftzufuhrleitung
    4
    erstes Gebläse; Primärluftgebläse
    5
    Verteilungssystem
    6
    Verbrennungszone
    7
    Zufuhrleitung für Sekundärluft und Tertiärluft
    8
    zweites Gebläse
    9
    Abgaskanal
    10
    Saugzuggebläse
    11
    Hauptverbrennungsstufe
    12
    Sekundärluftleitung
    13
    Nachverbrennungsstufe
    14
    Tertiärluftleitung
    15
    Nachbehandlungsstufe
    16
    Brennkammer in Form eines Zyklons
    17
    Zumischungsbereich
    18
    oberer Bereich der Brennkammer 16
    19
    unterer Bereich der Brennkammer 16
    20
    Tauchrohr
    21
    Aschekasten
    22
    Venturikanal in der Brenngaszufuhr
    23
    Venturikanal im Tauchrohr 20



    Ansprüche

    1. Kleinfeuerungsanlage (1) zur Verbrennung von festen Brennstoffen mit einer Vergasungszone (2) zur Erzeugung von Brenngas und einer Verbrennungszone (6) zur Verbrennung von Brenngas, mit einem ersten Gebläse (4) zur Zufuhr von Primärluft in die Vergasungszone (2), wobei das erste Gebläse (4) in Abhängigkeit von der gewünschten Leistung der Kleinfeuerungsanlage (1) regelbar ist, und wobei

    ein zweites Gebläse (8) zur Zufuhr von Sekundärluft in die Verbrennungszone (6) vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das

    zweite Gebläse (8) in Abhängigkeit von einem gewünschten Sauerstoffgehalt in der Abluft der Verbrennungszone (6) regelbar ist, wobei zur verbesserten Abgasförderung ein Saugzuggebläse (10) vorhanden ist.


     
    2. Kleinfeuerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gewünschte Sauerstoffgehalt abhängig vom Aufbau der Kleinfeuerungsanlage (9) zwischen 4% und 6% beträgt.
     
    3. Kleinfeuerungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungszone (6) mehrstufig ausgeführt ist, wobei insbesondere eine Hauptverbrennungsstufe (11) und eine Nachverbrennungsstufe (13) vorhanden ist.
     
    4. Kleinfeuerungsanlage, insbesondere Kleinfeuerungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Hauptverbrennungsstufe eine Brennkammer (16) in Form eines Zyklons vorgesehen ist.
     
    5. Kleinfeuerungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Brennkammer (16) in Form eines Zyklons ein Tauchrohr (20) vorhanden ist, so dass eine hinreichende Durchmischung von Brenngas und Sekundärluft sowie eine hinreichende Verweilzeit des Brenngases in der Brennkammer (16) in Form eines Zyklons erzwungen wird.
     
    6. Kleinfeuerungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zufuhr von Tertiärluft in die Verbrennungszone (6) möglich ist.
     
    7. Kleinfeuerungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nachbehandlungsstufe (15) vorhanden ist.
     
    8. Kleinfeuerungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlungsstufe (15) durch eine durchströmbare Struktur mit einer hohen Oberfläche gebildet wird, wobei bevorzugt keramische Bauteile verwendbar sind.
     
    9. Kleinfeuerungsanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine seitliche Brenngaszufuhr (5, 17) als Venturikanal (22) ausgebildet ist.
     
    10. Kleinfeuerungsanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (20) als Venturikanal (23) ausgebildet ist.
     


    Claims

    1. Small firing system (1) for the combustion of solid fuels, having a gasification zone (2) for generating combustion gas, and a combustion zone (6) for combusting combustion gas, having a first fan (4) for supplying primary air into the gasification zone (2), wherein the first fan (4) is able to be feedback-controlled as a function of the desired output of the small firing system (1), and wherein there is a second fan (8) for supplying secondary air into the combustion zone (6),
    characterized in that
    the second fan (8) is able to be feedback-controlled as a function of a desired oxygen content in the exhaust air of the combustion zone (6), wherein there is an induced-draught fan (10) for improved conveyance of exhaust gas.
     
    2. Small firing system according to Claim 1, characterized in that the desired oxygen content is between 4% and 6%, depending on the construction of the small firing system (9).
     
    3. Small firing system according to one of the preceding claims, characterized in that the combustion zone (6) is embodied in multiple stages, there being in particular a main combustion stage (11) and a post-combustion stage (13).
     
    4. Small firing system, in particular small firing system according to one of the preceding claims, characterized in that a combustion chamber (16) in the form of a cyclone is provided as the main combustion stage.
     
    5. Small firing system according to Claim 4, characterized in that there is an immersion pipe (20) in the combustion chamber (16) in the form of a cyclone, so as to enforce sufficient mixing of combustion gas and secondary air, and a sufficient dwell time of the combustion gas, in the combustion chamber (16) in the form of a cyclone.
     
    6. Small firing system according to one of the preceding claims, characterized in that a supply of tertiary air into the combustion zone (6) is possible.
     
    7. Small firing system according to one of the preceding claims, characterized in that there is a post-treatment stage (15).
     
    8. Small firing system according to Claim 7, characterized in that the post-treatment stage (15) is formed by a structure which is able to be passed through by a flow and has a great surface area, wherein ceramic components are preferably able to be used.
     
    9. Small firing system according to one of Claims 4 to 8, characterized in that a lateral combustion gas supply (5, 17) is configured as a Venturi duct (22).
     
    10. Small firing system according to one of Claims 5 to 9, characterized in that the immersion pipe (20) is configured as a Venturi duct (23).
     


    Revendications

    1. Installation de combustion (1) de taille réduite pour la combustion de combustibles solides, comprenant une zone de gazéification (2) pour la production de gaz combustible et une zone de combustion (6) pour la combustion de gaz combustible, avec un premier ventilateur (4) pour l'amenée d'air primaire dans la zone de gazéification (2), le premier ventilateur (4) étant réglable en fonction de la puissance souhaitée de l'installation de combustion (1) de taille réduite, et un deuxième ventilateur (8) étant présent pour l'amenée d'air secondaire dans la zone de combustion (6), caractérisée en ce que
    le deuxième ventilateur (8) est réglable en fonction d'une teneur en oxygène souhaitée dans l'air évacué de la zone de combustion (6), un ventilateur de tirage par aspiration (10) étant présent pour améliorer le transport des gaz évacués.
     
    2. Installation de combustion de taille réduite selon la revendication 1, caractérisée en ce que la teneur en oxygène souhaitée est comprise entre 4% et 6% en fonction de la structure de l'installation de combustion de taille réduite (9).
     
    3. Installation de combustion de taille réduite selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la zone de combustion (6) est réalisée en plusieurs étages, avec notamment un étage de combustion principal (11) et un étage de post-combustion (13).
     
    4. Installation de combustion de taille réduite, en particulier installation de combustion de taille réduite selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'il est prévu comme étage de combustion principal une chambre de combustion (16) sous la forme d'un cyclone.
     
    5. Installation de combustion de taille réduite selon la revendication 4, caractérisée en ce qu'un tube plongeur (20) est présent dans la chambre de combustion (16) sous forme de cyclone, de manière à imposer un mélange suffisant du gaz combustible et de l'air secondaire ainsi qu'un temps de séjour suffisant du gaz combustible dans la chambre de combustion (16) sous forme de cyclone.
     
    6. Installation de combustion de taille réduite selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'un apport d'air tertiaire dans la zone de combustion (6) est possible.
     
    7. Installation de combustion de taille réduite selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'il existe une étape de traitement ultérieur (15).
     
    8. Installation de combustion de taille réduite selon la revendication 7, caractérisée en ce que l'étage de post-traitement (15) est formé par une structure apte à être traversée par un écoulement et présentant une grande surface, des composants céramiques étant de préférence utilisables.
     
    9. Installation de combustion de taille réduite selon l'une des revendications 4 à 8, caractérisée en ce qu'une alimentation latérale en gaz combustible (5, 17) est réalisée sous la forme d'un canal venturi (22).
     
    10. Installation de combustion de taille réduite selon l'une des revendications 5 à 9, caractérisée en ce que le tube plongeur (20) est réalisé sous la forme d'un canal venturi (23).
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




    In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur