Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit zumindest zwei Wagen, welche
über jeweilige Kommunikationsvorrichtungen miteinander kommunizieren können. Weiterhin
wird eine Schienenfahrzeug-Anordnung beschrieben, welche das Schienenfahrzeug und
eine weitere Einheit aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kommunizieren
zwischen einer ersten Kommunikationsvorrichtung eines ersten Wagens und einer zweiten
Kommunikationsvorrichtung eines zweiten Wagens eines Schienenfahrzeugs.
[0002] Die Erfindung kann sich somit auf das technische Gebiet von Schienenfahrzeugen, insbesondere
in Hinblick auf (drahtlose) Kommunikation beziehen.
Technischer Hintergrund
[0003] Schienenfahrzeuge, insbesondere Züge, weisen gewöhnlich eine Mehrzahl von Wagen auf,
welche in verschiedener Weise gekoppelt miteinander werden können. Eine solche Kopplung
beinhaltet eine mechanische Wagenkopplung und in den meisten Fällen auch eine elektrische
Kopplung, insbesondere über ein Stromkabel. Heutzutage sind die mechanische und elektrische
Verbindung aber oftmals nicht mehr ausreichend, denn auch eine kommunikative Kopplung
zur Datenübertragung kann erwünscht bzw. notwendig sein.
[0004] Es existiert mittlerweile eine Vielzahl von Signalen, welche zwischen den Wagen eines
Zuges ausgetauscht werden (müssen).
[0005] Diese umfassen beispielsweise fahrzeuginterne Netzwerke, insbesondere MVB (Multi-Vehicle-Bus)
und WTB (Wire-Train-Bus), Ethernet Verbindungen, oder Kommunikation-basierte Zugsteuerung,
z.B. TrainguardMT.
[0006] Bei der kommunikativen Kopplung zweier Wagen kommt es aber oftmals zu dem Problem,
dass nicht genug Kontakte/Anschlüsse oder nicht die richtigen Kontakte zur Verfügung
stehen und dann mit einem großen Aufwand nach einer technischen Lösung gesucht werden
muss. Zusätzlich kann die technische Realisierung von Kommunikationsverbindungen,
welche zwischen Wagen ausgetauscht werden, technisch komplex, aufwändig und Kosten-intensiv
sein. Diese Problematik kann ganz besonders bei sanierten ("refurbished") spurgebundenen
Fahrzeugen auftreten.
[0007] Figur 2 zeigt ein konventionelles Beispiel einer kommunikativen Kopplung zwischen zwei Wagen
210, 220 eines Zuges 200. Der erste Wagen 210 weist eine erste Kommunikationsvorrichtung
212 auf, während der zweite Wagen 220 eine zweite Kommunikationsvorrichtung 222 hat.
In diesem exemplarischen Beispiel wird eine TrainguardMT Kommunikation-basierte Zugsteuerung
eingesetzt, hier als OCN (OnBoard Communication Network) A und OCN B schematisch dargestellt.
[0008] Eine drahtlose Kommunikation (z.B. über WLAN) zwischen den Wagen wird hier nicht
durchgeführt, denn zu groß ist das Risiko, dass eine weitere Einheit, also z.B. ein
weiterer Wagen eines anderen Zuges auf einem benachbarten Gleis, in die Kommunikation
miteinbezogen wird. Aus diesem Grund wird zur Datenübertragung auf eine Stromleitung
250 zurückgegriffen, welche eigentlich zur Übertragung höherer Ströme eingerichtet
ist (in diesem Beispiel liegen 110 Volt an der Stromleitung an). Somit wird hier eine
Kopplung über eine Hardware Drahtschnittstelle mit Hilfe von PLC (Power Line Communication)
Technik eingesetzt.
[0009] Dennoch kann der Einsatz einer Stromleitung zur Datenübertragung unsicher, unflexibel,
und auch Kosten-intensiv sein.
Zusammenfassung der Erfindung
[0010] Es könnte ein Bedarf bestehen, zwei Wagen eines Schienenfahrzeugs auf effiziente
und sichere Weise kommunikativ zu koppeln.
[0011] Ein Schienenfahrzeug, eine Schienenfahrzeug-Anordnung, ein Verfahren, und ein Verwenden
werden im Folgenden beschrieben.
[0012] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Schienenfahrzeug (insbesondere ein
Zug) beschrieben, welches aufweist:
- i) einen ersten Wagen (z.B. Fahrzeugteil), welcher eine erste Kommunikationsvorrichtung
(z.B. einen WLAN Router) aufweist; und
- ii) einen zweiten Wagen, welcher eine zweite Kommunikationsvorrichtung aufweist.
[0013] Der erste Wagen ist mit dem zweiten Wagen derart gekoppelt (insbesondere benachbart,
insbesondere mechanisch gekuppelt), dass die erste Kommunikationsvorrichtung mit der
zweiten Kommunikationsvorrichtung (zumindest zeitweise) über einen physikalischen
(insbesondere elektrisch leitfähigen) Kontakt (beispielsweise drahtgebunden oder durch
sich kontaktierende Metallflächen) miteinander verbunden sind.
[0014] Die erste Kommunikationsvorrichtung und die zweite Kommunikationsvorrichtung sind
ferner eingerichtet einen (initialisierenden) Signalaustausch (insbesondere Datenaustausch)
über den physikalischen Kontakt zu betreiben mittels derart niedriger Energie, dass
eine Sendefunktion von dem physikalischen Kontakt zu einer weiteren Einheit (z.B.
eine weitere Kommunikationsvorrichtung eines weiteren Schienenfahrzeuges) verunmöglicht
wird.
[0015] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Schienenfahrzeug Anordnung beschrieben,
aufweisend:
- i) ein Schienenfahrzeug wie oben beschrieben; und
- ii) die weitere Einheit, welche einen weiteren Wagen aufweist, welcher an das Schienenfahrzeug
gekoppelt ist oder sich in der Umgebung des Schienenfahrzeugs befindet, und welcher
eine weitere Kommunikationsvorrichtung aufweist, welche nicht über einen physikalischen
Kontakt mit der ersten Kommunikationsvorrichtung und der zweiten Kommunikationsvorrichtung
gekoppelt ist.
[0016] Der Datenaustausch über den physikalischen Kontakt wird mit derart niedriger Energie
betrieben, dass eine Sendefunktion (bzw. drahtlose Kommunikation) von dem physikalischen
Kontakt zu der weiteren Kommunikationsvorrichtung verunmöglicht ist.
[0017] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren beschrieben zum Kommunizieren
zwischen einer ersten Kommunikationsvorrichtung eines ersten Wagens und einer zweiten
Kommunikationsvorrichtung eines zweiten Wagens eines Schienenfahrzeugs, das Verfahren
aufweisend: Betreiben eines Signal- /Datenaustauschs zwischen der ersten Kommunikationsvorrichtung
und der zweiten Kommunikationsvorrichtung über den physikalischen Kontakt mittels
derart niedriger Energie, dass eine Sendefunktion von dem physikalischen Kontakt zu
einer weiteren Einheit verunmöglicht wird.
[0018] Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verwenden beschrieben eines physikalischen
Kontakts zwischen Kommunikationsvorrichtungen zweier gekoppelter Wagen eines Schienenfahrzeugs,
um mittels eines Niedrigenergie-Signals eine weitere Kommunikation zu initiieren.
[0019] Im Kontext des vorliegenden Dokuments kann der Begriff "Kommunikationsvorrichtung"
insbesondere jegliche Vorrichtung bzw. Einheit bezeichnen, welche eingerichtet ist
Signale bzw. Daten zu senden und/oder zu empfangen. Die Kommunikation kann drahtgebunden
oder drahtlos sein. Bevorzugt ist die Kommunikationsvorrichtung für beide Betriebsarten
konfiguriert. Für den drahtlosen Betrieb kann die Kommunikationsvorrichtung eine oder
mehr Antennen aufweisen. Bezüglich des drahtgebundenen Betriebs kann die Kommunikationsvorrichtung
ein oder mehr Anschlüsse (z.B. Ethernet, Stromkabel, USB, etc.) aufweisen. In einem
Beispiel kann die Kommunikationsvorrichtung als Radiosender-/empfänger vorgesehen
sein. In einem weiteren Beispiel kann die Kommunikationsvorrichtung als Router, insbesondere
WLAN-Router, ausgestaltet sein.
[0020] Im Kontext des vorliegenden Dokuments kann sich der Begriff "physikalischer Kontakt"
insbesondere darauf beziehen, dass die Kommunikationsvorrichtungen (zeitweise) physikalisch,
also körperlich, miteinander verbunden werden. In einem einfachen Beispiel kann dies
mittels eines Drahts bzw. Kabels verwirklicht werden. In einem weiteren Beispiel können
Oberflächen (z.B. der mechanischen Wagenkupplung) der benachbarten Wagen in physikalischen
Kontakt miteinander gebracht werden. In einem anderen Beispiel ist der physikalische
Kontakt in einer vorhandenen Verbindung, z.B. einer Stromleitung, eingebaut. In einem
bevorzugten Beispiel kann der physikalische Kontakt elektrisch leitfähig sein, insbesondere
aus Metall bestehen.
[0021] Im Kontext des vorliegenden Dokuments kann sich der Begriff "niedrige Energie" insbesondere
darauf beziehen, dass eine Niedrigenergie oder extrem niedrige Energiemenge verwendet
wird, welche deutlich geringer ist als eine hohe Energie. Bereiche für Niedrigenergie
und Hochenergie hängen von dem jeweils verwendeten System ab. Aus diesem Grund kann
der Begriff "Signalübertragung mit niedriger Energie" so verstanden werden, dass die
Energie der Signalübertragung derart niedrig gewählt wird, dass diese nicht ausreichend
ist, um eine drahtlose Kommunikation mit einer weiteren (nicht physikalisch gekoppelten)
Einheit (außerhalb des Schienenfahrzeugs, insbesondere außerhalb der beiden Wagen)
zu ermöglichen.
[0022] In einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können Energiebereiche beispielsweise
wie folgt definiert sein:
- Hochenergie (high power) mit einer Empfangsleistung von - 100 dBm (Dezibel Milliwatt)
oder mehr (insbesondere -90 dBm oder mehr, weiter insbesondere -80 dBm oder mehr).
- Niedrigenergie (low power) mit einer Empfangsleistung im Bereich -110 dBm bis -80
dBm.
- Extrem niedrige Energie (extrem low power) mit einer Empfangsleistung von -90 dBm
oder weniger (insbesondere -100 dBm oder weniger, weiter insbesondere -110 dBM oder
weniger).
[0023] Im Kontext des vorliegenden Dokuments kann sich der Begriff "weitere Einheit" insbesondere
auf eine Einheit (z.B. ein weiterer Wagen, ein weiterer Zug) beziehen, welche nicht
Teil der Einheit "Schienenfahrzeug" ist. Während also das Schienenfahrzeug die weitere
Einheit in einem Beispiel nicht aufweist, so können Schienenfahrzeug und weitere Einheit
aber Teil einer Schienenfahrzeug Anordnung sein. In einer solchen Anordnung können
Schienenfahrzeug und weitere Einheit innerhalb einer gewissen räumlichen Nähe zueinander
angeordnet sein. Der Begriff "räumliche Nähe" kann sich in diesem Zusammenhang insbesondere
darauf beziehen, dass eine drahtlose Kommunikation zwischen Schienenfahrzeug und weiterer
Einheit prinzipiell ermöglicht ist, insbesondere bei einer Hochenergie Datenübertragung.
Eine gewisse Energie ist für eine solche Datenübertragung (insbesondere zu einer Kommunikationsvorrichtung
der weiteren Einheit) allerdings notwendig, so dass die beschriebene niedrige Energie
in einem Beispiel nicht ausreichend für eine Signalübertragung ist. In einem Beispiel
ist die weitere Einheit nicht physikalisch mit dem Schienenfahrzeug gekoppelt. In
einem weiteren Beispiel ist die weitere Einheit nicht physikalisch mit den beschriebenen
Wagen gekoppelt.
[0024] Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Erfindung auf der Idee basieren,
dass zwei Wagen eines Schienenfahrzeugs auf sichere und zuverlässige Weise kommunikativ
gekoppelt werden können, wenn über einen physikalischen Kontakt zwischen den Kommunikationsvorrichtungen
der Wagen eine Signalübertragung stattfindet mittels derart niedriger Energie, dass
eine Sendefunktion zu einer weiteren Einheit verunmöglicht wird.
[0025] Konventionell werden Wagen zur kommunikativen Kopplung verdrahtet, denn im Bereich
Schienenfahrzeuge spielt Sicherheit eine besonders wichtige Rolle und drahtlose Übertragungen
können fehleranfälliger sein, insbesondere wenn sie eine unerwünschte Kommunikation
zu weiteren Einheiten aufbauen. Verdrahtungen können aber technisch herausfordernd
sein, beispielsweise bei sanierten Wagen, denen schlicht die notwendigen Anschlüsse
fehlen. Wie in Figur 2 gezeigt, kann die Datenübertragung notfalls über eine Stromleitung
realisiert werden, was aber unflexibel ist und unnötig viel Energie verbrauchen kann.
[0026] Es wurde nun erkannt, dass eine überraschend effiziente und sichere Kommunikation
etabliert werden kann, wenn eine erste kurze Signalübertragung (bzw. Initialisierung)
drahtgebunden stattfindet, während die weitere Datenübertragung drahtlos erfolgt.
Die Energie für die erste kurze Signalübertragung wird hierbei so niedrig eingestellt,
dass keine betriebstypische Datenmenge übertragen und keine Sendefunktion erhalten
werden kann. Entsprechend wird auf diese Weise kein drahtloses Signal erzeugt, welches
zu einer weiteren Einheit eine Kommunikation aufbauen könnte.
[0027] Die beschriebene Kommunikationsfunktion kann sich auf einfache Weise in bestehende
Systeme integrieren lassen. Besonders effektiv kann eine Verwendung in sanierten Wagen
sein, aber auch Neuwagen können von der Verbindung aus Energieeffizienz und Kommunikationssicherheit
profitieren.
Exemplarische Ausführungsbeispiele
[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist der Signal- /Datenaustausch über den physikalischen
Kontakt eine Initialisierung auf. Insbesondere besteht der Datenaustausch über den
physikalischen Kontakt aus einer Initialisierung. Dies kann den Vorteil haben, dass
eine effiziente, sichere, und Kosten-günstige Möglichkeit geschaffen ist den Datenaustausch
zu beginnen, wobei die eigentliche Datenübertragung dann über einen anderen Kanal
durchgeführt wird.
[0029] Die niedrige Energie, welche über den physikalischen Kontakt übertragen wird, kann
derart vorgesehen werden, dass sie nicht ausreichend ist, um eine effiziente Datenübertragung
zwischen den Kommunikationsvorrichtungen bereitzustellen. Dies ist aber auch nicht
beabsichtigt, denn in diesem Ausführungsbeispiel ist der Datenaustausch über den physikalischen
Kontakt lediglich als Initialisierung vorgesehen, der eigentliche Datenaustausch zwischen
den Kommunikationsvorrichtungen erfolgt danach über einen anderen Kanal, z.B. drahtlos/WLAN.
[0030] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die erste Kommunikationsvorrichtung
und die zweite Kommunikationsvorrichtung eingerichtet nach der Initialisierung in
eine drahtlose Kommunikation, insbesondere über ein drahtloses lokales Netzwerk (wireless
local area network, WLAN), umzuschalten. Dies hat den Vorteil, dass eine robuste Datenübertragung
bereitgestellt wird, welche auf sichere Weise initialisiert wurde.
[0031] Der Beginn der Datenübertragung wird bevorzugt über den physikalischen Kontakt hergestellt,
wobei die folgende Kommunikation bevorzugt drahtlos erfolgt. Eine Hochenergie Datenübertragung,
welche über einen ganzen Zug hinweg geführt werden könnte, ist in einem Beispiel aber
nicht beabsichtigt. Stattdessen kann in diesem Beispiel die Übertragungsenergie ausreichend
sein, welche ausreichend ist, um die Kommunikationsvorrichtungen zweier benachbarten
Wagen kommunikativ zu koppeln. Dies kann beispielsweise im Niedrigenergie-Bereich
geschehen und dabei Kosten sparen bei vergleichbarer Zuverlässigkeit.
[0032] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die erste Kommunikationsvorrichtung
und die zweite Kommunikationsvorrichtung eingerichtet nach der Initialisierung eine
drahtgebundene Kommunikation über den physikalischen Kontakt fortzusetzen. Hierdurch
kann eine besonders kostengünstige Datenübertragung im Niedrigenergiebereich umgesetzt
werden. Insbesondere bei kleinen Datenmengen kann dies eine effiziente Betriebsfunktion
sein.
[0033] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die erste Kommunikationsvorrichtung
eine erste Antenne auf und/oder die zweite Kommunikationsvorrichtung weist eine zweite
Antenne auf. Die Kommunikationsvorrichtungen können eingerichtet sein über die Antennen
drahtlos zu kommunizieren. Dies kann den Vorteil haben, dass eine effiziente Datenübertragung
ohne zusätzlichen Aufwand sicher umgesetzt werden kann. Insbesondere kann eine drahtlose
Kommunikation es ermöglichen auf (spezielle) Kontakte/Anschlüsse zum Koppeln von Kommunikationsvorrichtungen
zu verzichten.
[0034] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Schienenfahrzeug ferner eingerichtet,
eine drahtlose Übertragung von Hochenergie Signalen zwischen den Kommunikationsvorrichtungen
zumindest während des Datenaustauschs zu reduzieren, insbesondere abzuschalten. Dies
kann den Vorteil haben, dass Energiekosten gespart werden.
[0035] Es hat sich in einem Beispiel herausgestellt, dass auch Niedrigenergie Signale ausreichend
sein können, insbesondere wenn die Kommunikation zwischen benachbarten (gekoppelten)
Wagen stattfindet und nicht über eine Mehrzahl von Wagen hinweg.
[0036] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der physikalische Kontakt eine Drahtverbindung
auf. Bevorzugt ist der physikalische Kontakt elektrisch leitfähig ausgebildet. Um
die Zuverlässigkeit zu erhöhen kann die elektrisch leitfähige Verbindung (direkt)
von einer zur anderen Kommunikationsvorrichtung als Draht bzw. Kabel verwirklicht
werden. In einem Beispiel ist hierfür eine eigenständige Drahtverbindung vorgesehen.
In einem weiteren Beispiel kann die Drahtverbindung in einer weiteren elektrisch leitfähigen
Verbindung vorgesehene werden. Beispielsweise kann eine Stromleitung auch als physikalischer
Kontakt eingesetzt werden.
[0037] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der physikalische Kontakt eine Berührung
von zumindest zwei, insbesondere elektrisch leitfähigen, Oberflächen auf. Zusätzlich
oder alternativ zu der Drahtverbindung kann auch eine Oberfläche des ersten Wagens
mit einer Oberfläche des zweiten Wagens in Berührung (zeitweiser physikalischer Kontakt)
kommen. Bevorzugt können hierbei Metalloberflächen sein, insbesondere solche die bereits
am Wagen verbaut sind wie z.B. die mechanische Wagenkupplung.
[0038] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Schienenfahrzeug ferner auf: einen
Signaldämpfer, welcher eingerichtet ist, die Signalenergie des Datenaustausches über
den physikalischen Kontakt zu dämpfen (um zu verhindern, dass ein Signal eines Zuges
des benachbarten Gleis zum Kommunikationsaufbau führt). Um sicherzustellen, dass die
Energie der Signalübertragung über den physikalischen Kontakt derart niedrig ist,
dass keine Funkverbindung zu einer weiteren Einheit aufgebaut werden kann, können
ein oder mehr Signaldämpfer eingesetzt werden. Beispielsweise können diese in der
Drahtverbindung des physikalischen Kontakts angeordnet werden. Mittels dieser Maßnahme
kann sichergestellt werden, dass die Übertragungsenergie in dem beschriebenen niedrigen
Energiebereich eingestellt ist.
[0039] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Niedrigenergie Signal ein Extremniedrigenergie,
ELP (extreme low power), Signal. Durch diese Maßnahme kann besonders viel Energie
eingespart werden, während die Sicherheit (keine unerwünschte Kommunikationsverbindung
aufzubauen) weiter erhöht werden kann.
[0040] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Datenaustausch zumindest eines
der folgenden auf: Austauschen einer Identifizierung zwischen den Kommunikationsvorrichtungen,
Verschlüsseln, Kodieren, Verifizieren einer Kupplung zwischen den Kommunikationsvorrichtungen,
Detektieren einer Kommunikationsvorrichtung.
[0041] Dies kann den Vorteil haben, dass die Datenübertragung besonders sicher und zuverlässig
ausgestaltet ist. Im Bereich der Schienenfahrzeuge kann das Thema Sicherheit eine
übergeordnete Rolle spielen, da die Folgen eines Unfalls besonders schwerwiegend sein
können. Aus diesem Grund können die Sicherheitsanforderungen bei Schienenfahrzeugen
deutlich höher angesetzt sein als in anderen technischen Bereichen.
[0042] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist zumindest einer der Wagen zumindest
einen Sanierungsprozess auf. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird das Verfahren
bei oder nach der Sanierung zumindest eines der Wagen eingesetzt.
[0043] Wie eingangs bereits erwähnt, kann es insbesondere bei sanierten/renovierten Wagen
zu Schwierigkeiten bei der kommunikativen Wagenkopplung kommen, denn benötigte Kontakte,
z.B. Ethernet Anschluss, fehlen dann häufig. Es kann in einem Beispiel nun aber ein
Schienenfahrzeug bereitgestellt werden, welches zumindest einen sanierten Wagen aufweist,
welcher ohne nennenswerten zusätzlichen Aufwand zuverlässig und sicher in die Kommunikation
mit einem benachbarten Wagen eingebunden werden kann.
[0044] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Verfahren ferner auf: Durchführen
einer Kompensationsaktion, insbesondere einer Notbremsung, in Erwiderung darauf, dass
der Signal-/Datenaustausch ein betriebsrelevantes Kriterium nicht erfüllt.
[0045] Der Begriff "betriebsrelevantes Kriterium" kann sich in diesem Zusammenhang auf ein
Kriterium beziehen, welches für einen sicheren Betrieb des Schienenfahrzeuges notwendig
ist. Beispielsweise kann es ein betriebsrelevantes Kriterium sein, dass eine stabile
Kommunikation zwischen den beiden Wagen etabliert ist. In einem anderen Beispiel kann
es ein betriebsrelevantes Kriterium sein, dass eine sichere Datenübertragung, insbesondere
mit einer Mindestgeschwindigkeit, stattfindet. Im Falle, dass ein solches Kriterium
nicht erfüllt ist, z.B. wenn sich keine Kommunikation einstellen lässt, kann es aus
sicherheitstechnischen Gründen notwendig sein, die Kompensationsaktion zu initiieren.
[0046] Eine solche Kompensationsaktion kann eine Reaktion zum Garantieren der Sicherheit
des Schienenfahrzeuges sein, beispielsweise wird die Geschwindelt gedrosselt, ein
Notruf wird abgesetzt, oder eine Notbremse wird aktiviert.
[0047] In einem exemplarischen Ausführungsbeispiel wird eine Lösung vorgeschlagen, wo die
Initialisierung für eine Signalübertragung zwischen unterschiedlichen spurgebundenen
Fahrzeugteilen über eine Drahtverbindung (bzw. einer
drahtähnlichen Verbindung) zwischen zwei WLAN-Routern oder ähnlichem erfolgt und nachträglich
über eine drahtlose Verbindung, z.B. WLAN-Verbindung 2,4 GHz, stattfindet.
[0048] In einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das beschriebene Schienenfahrzeug
bzw. das beschriebene Verfahren folgende Vorteile aufweisen:
- 1. Realisierbarkeit der Datenübertragung für "refurbishment" spurgebundene Fahrzeuge
mit einer Kuppelfunktion durch eine Datenübertragung mittels Drahtverbindung zwischen
WLAN-Routern oder Vergleichbarem.
- 2. Möglichkeit der Nutzung der existierenden Hardware (HW) seitens des Schienenfahrzeugs
oder eine minimale Anpassung, somit keine umfangreiche HW Anpassung an bereits vorhandenen
Elementen.
- 3. Datensicherheit gegenüber einer Funkübertragung von einem Fahrzeugteil zu anderem
Fahrzeugteil.
- 4. Flexibilität durch eine mögliche Erweiterung der Lösung.
- 5. Hohe Robustheit gegenüber EMV (elektromagnetische Verträglichkeit) Einwirkung.
[0049] Es ist zu beachten, dass Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf verschiedene
Gegenstände beschrieben wurden. Insbesondere wurden einige Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf Verfahrensansprüche beschrieben, während andere Ausführungsformen unter
Bezugnahme auf Vorrichtungsansprüche beschrieben wurden. Ein Fachmann wird jedoch
aus dem Vorstehenden und der folgenden Beschreibung entnehmen, dass, sofern nicht
anders angegeben, neben jeder Kombination von Merkmalen, die zu einer Art von Gegenstand
gehören, auch jede Kombination von Merkmalen, die sich auf verschiedene Gegenstände
beziehen, als von diesem Dokument offenbart gilt. Dies insbesondere auch zwischen
Merkmalen der Verfahrensansprüche und Merkmalen der Vorrichtungsansprüche.
[0050] Die oben definierten Aspekte und weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus den nachstehend zu beschreibenden Beispielen der Ausführungsformen und werden
unter Bezugnahme auf die Beispiele der Ausführungsformen erläutert. Die Erfindung
wird im Folgenden unter Bezugnahme auf Ausführungsformen, auf die die Erfindung jedoch
nicht beschränkt ist, näher beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0051]
Figur 1 zeigt ein Schienenfahrzeug mit zwei kommunikativ gekoppelten Wagen gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 2 zeigt ein konventionelles Beispiel eines Zuges mit zwei über eine Stromleitung
kommunikativ gekoppelten Wagen.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0052] Die Darstellung in den Zeichnungen sind schematisch. Es wird darauf hingewiesen,
dass in unterschiedlichen Abbildungen ähnliche oder identische Elemente oder Merkmale
mit den gleichen Bezugszeichen oder mit Bezugszeichen versehen sind, die sich von
den entsprechenden Bezugszeichen nur innerhalb der ersten Ziffer unterscheiden. Um
unnötige Wiederholungen zu vermeiden, werden Elemente oder Merkmale, die bereits in
Bezug auf eine zuvor beschriebene Ausführungsform erläutert wurden, an einer späteren
Stelle der Beschreibung nicht noch einmal erläutert.
[0053] Darüber hinaus werden räumlich relative Begriffe wie "vorne" und "hinten", "oben"
und "unten", "links" und "rechts" usw. verwendet, um die Beziehung eines Elements
zu einem anderen Element zu beschreiben, wie in den Abbildungen dargestellt. So können
die räumlich relativen Begriffe auf verwendete Orientierungen zutreffen, die von der
in den Abbildungen dargestellten Orientierung abweichen. Offensichtlich beziehen sich
diese räumlich relativen Begriffe lediglich auf eine Vereinfachung der Beschreibung
und die in den Abbildungen gezeigte Orientierung und sind nicht notwendigerweise einschränkend,
da eine Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung andere Orientierungen
als die in den Abbildungen dargestellten annehmen kann, insbesondere wenn sie verwendet
wird.
[0054] Figur 1 zeigt ein Schienenfahrzeug 100 mit zwei kommunikativ gekoppelten Wagen 110, 120 gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der erste Wagen 110 weist
eine erste Kommunikationsvorrichtung 112 auf, welche als WLAN-Router ausgestaltet
ist und zur Datenübertragung Antennen 113 aufweist. In gleicher Weise ist eine zweite
Kommunikationsvorrichtung 122 mit zweiten Antennen 123 des zweiten Wagens 120 ausgestaltet.
[0055] Der erste Wagen 110 ist mit dem zweiten Wagen 120 derart gekoppelt, dass die erste
Kommunikationsvorrichtung 112 mit der zweiten Kommunikationsvorrichtung 122 über einen
physikalischen Kontakt 130 miteinander verbunden sind. In diesem Beispiel ist der
physikalische Kontakt 130 über einen Draht bzw. ein Kabel realisiert, welches die
erste Kommunikationsvorrichtung 112 und die zweite Kommunikationsvorrichtung 122 direkt
elektrisch leitfähig miteinander verbindet. In dieser Drahtverbindung 130 werden Signaldämpfer
135 vorgesehen, welche das übertragene Signal derart dämpfen, dass die oben beschriebene
niedrige Energie vorliegt.
[0056] Eine (optionale) Stromleitung 150 verbindet ebenfalls die beiden Kommunikationsvorrichtungen
112, 122 miteinander. Im gezeigten Beispiel ist der physikalische Kontakt 130 zur
Datenübertragung von der Stromleitung 150 separat ausgebildet, beide können in einem
anderen Beispiel aber auch als eine Leitung bereitgestellt werden.
[0057] Die erste Kommunikationsvorrichtung 112 und die zweite Kommunikationsvorrichtung
122 sind eingerichtet einen Signal- /Datenaustausch bzw. die Datenübertragung über
den physikalischen Kontakt 130 zu betreiben mittels derart niedriger Energie, dass
eine Sendefunktion von dem physikalischen Kontakt 130 zu einer weiteren Einheit (einer
weiteren Kommunikationsvorrichtung eines weiteren Wagens/Zuges, nicht gezeigt) verunmöglicht
wird. Durch die besonders niedrige Energie, mit welcher keine Funkverbindung möglich
ist, wird aber dennoch eine Kommunikation zwischen den Kommunikationsvorrichtungen
112, 122 gestartet bzw. initialisiert.
[0058] Diese Initialisierung ermöglicht das Einrichten der weiteren Datenübertragung, welche
dann auf drahtlose Weise 140, z.B. als WLAN-Verbindung 2,4 GHz, umgesetzt wird. Hierfür
können die WLAN-Router 112, 122 in Normalbetrieb gehen und über Funk die weitere Datenübertragung
140 betreiben. Die drahtlose Kommunikation kann in einem niedrigen Bereich (z.B. um
1 mW) stattfinden und benötigt keinen hohen Energiebereich (z.B. 100 mW).
[0059] Der Ablauf von Kopplungsmanöver und Verbindungaufbau kann im gezeigten Beispiel wie
folgt implementiert werden (siehe Nummerierung der Schritte in Figur 1):
- 1. Detektieren von Kommunikationsvorrichtungen 112, 122 an beiden Wagen 110, 120,
dass Kopplungsmanöver erfolgt. Dies wird im Beispiel über die Stromleitung 150 realisiert.
- 2. Abschalten von drahtloser Hochenergie (high power) Kommunikation 160, welche über
die Radioantennen 113, 123 der Wagen 110, 120 stattfinden kann.
- 3. Initialisieren der Kommunikation/Datenübertragung durch ein Signal mit einer niedrigen
Sendeleistung 130, so genannter extremly low power (ELP), zwischen den Wagen 110,
120. Durch die niedrige Energie wird ausgeschlossen, dass nicht gekuppelte/benachbarte
Fahrzeuge in die Kommunikation aufgenommen werden.
[0060] Für die ELP-Verbindung kann für die kurze Distanz über der Kupplung eine Drahtverbindung
verwendet werden, welche ansonsten aufgrund der hohen Dämpfung, z.B. für ein 2,4GHz
Signal, nicht geeignet wäre. Alternativ kann die kurze Distanz auch über andere Verfahren
(z.B. Übertragung an Oberflächen) realisiert werden. In Laufe der Initialisierung
werden die IDs von Kommunikationsvorrichtungen 112, 122 ausgetauscht (z.B. MAC Adressen,
o.ä.), um dafür zu sorgen, dass zu den richtigen Teilnehmern verbunden wurde.
4. Auf Basis der ausgetauschten eindeutigen IDs kann die Kommunikation zwischen den
beiden gekoppelten Wagen 110, 120 über die vorgesehenen Radioantennen 113, 123 mit
einer niedrigen Energieleistung (low power) erfolgen.
[0061] Es sei darauf hingewiesen, dass der Begriff "aufweisend" andere Elemente oder Schritte
nicht ausschließt und die Verwendung des Artikels "ein" eine Vielzahl nicht ausschließt.
Auch Elemente, die in Verbindung mit verschiedenen Ausführungsformen beschrieben werden,
können kombiniert werden. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass Bezugszeichen in den
Ansprüchen nicht so ausgelegt werden sollten, dass sie den Umfang der Ansprüche einschränken.
Bezugszeichen
[0062]
- 100
- Schienenfahrzeug
- 110
- Erster Wagen
- 112
- Erste Kommunikationsvorrichtung
- 113
- Erste Antenne
- 120
- Zweiter Wagen
- 122
- Zweite Kommunikationsvorrichtung
- 123
- Zweite Antenne
- 130
- Physikalischer Kontakt
- 135
- Signaldämpfer
- 140
- Drahtlose Kommunikation, Niedrigenergie
- 150
- Stromleitung
- 160
- Drahtlose Kommunikation, Hochenergie
- 170
- Kommunikation-basierte Zugsteuerung
Konventionelles Schienenfahrzeug
[0063]
- 200
- Zug
- 210
- Erster Wagen
- 212
- Erste Kommunikationsvorrichtung
- 220
- Zweiter Wagen
- 222
- Zweite Kommunikationsvorrichtung
- 250
- Stromleitung
1. Ein Schienenfahrzeug (100) aufweisend:
einen ersten Wagen (110), welcher eine erste Kommunikationsvorrichtung (112) aufweist;
und
einen zweiten Wagen (120), welcher eine zweite Kommunikationsvorrichtung (122) aufweist;
wobei der erste Wagen (110) mit dem zweiten Wagen (120) derart gekoppelt ist, dass
die erste Kommunikationsvorrichtung (112) mit der zweiten Kommunikationsvorrichtung
(122) zumindest zeitweise über einen physikalischen Kontakt (130) miteinander verbunden
sind; und
wobei die erste Kommunikationsvorrichtung (112) und die zweite Kommunikationsvorrichtung
(122) eingerichtet sind einen Signalaustausch, insbesondere Datenaustausch, über den
physikalischen Kontakt (130) zu betreiben mittels derart niedriger Energie, dass eine
Sendefunktion von dem physikalischen Kontakt (130) zu einer weiteren Einheit verunmöglicht
wird.
2. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß Anspruch 1,
wobei der Signalaustausch über den physikalischen Kontakt (130) eine Initialisierung
aufweist, insbesondere aus einer Initialisierung besteht.
3. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß Anspruch 2,
wobei die erste Kommunikationsvorrichtung (112) und die zweite Kommunikationsvorrichtung
(122) eingerichtet sind, nach der Initialisierung in eine drahtlose Kommunikation,
insbesondere über ein drahtloses lokales Netzwerk, weiter insbesondere WLAN, umzuschalten.
4. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die erste Kommunikationsvorrichtung (112) eine erste Antenne (113) aufweist,
wobei die zweite Kommunikationsvorrichtung (122) eine zweite Antenne (123) aufweist,
und
wobei die Kommunikationsvorrichtungen (112, 122) eingerichtet sind, über die Antennen
(113, 123) drahtlos zu kommunizieren.
5. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche,
ferner eingerichtet, eine drahtlose Übertragung von Hochenergie Signalen (160) zwischen
den Kommunikationsvorrichtungen (112, 122) zumindest während einem Datenaustauschs
zu reduzieren, insbesondere abzuschalten.
6. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der physikalische Kontakt (130) eine drahtgebundene Verbindung aufweist und/oder
wobei der physikalische Kontakt (130) eine Berührung von zwei, insbesondere elektrisch
leitfähigen, Oberflächen aufweist.
7. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche, ferner
aufweisend:
einen Signaldämpfer (135), welcher eingerichtet ist, die Energie des Signalaustausch
über den physikalischen Kontakt (130) zu dämpfen.
8. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Niedrigenergie Signal ein Extremniedrigenergie, ELP, Signal ist.
9. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Datenaustausch zumindest eines der folgenden aufweist: Austauschen einer
Identifizierung zwischen den Kommunikationsvorrichtungen (112, 122), Verschlüsseln,
Kodieren, Verifizieren einer Kupplung zwischen den Kommunikationsvorrichtungen (112,
122), Detektieren einer Kommunikationsvorrichtung (112, 122).
10. Das Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zumindest einer der Wagen (110, 120) zumindest einen Sanierungsprozess aufweist.
11. Eine Schienenfahrzeug Anordnung, aufweisend:
ein Schienenfahrzeug (100) gemäß einem beliebigen der vorhergehenden Ansprüche;
die weitere Einheit, welche einen weiteren Wagen aufweist, welcher an das Schienenfahrzeug
gekoppelt ist oder sich in der Umgebung des Schienenfahrzeugs befindet, und welcher
eine weitere Kommunikationsvorrichtung aufweist, welche nicht über einen physikalischen
Kontakt mit der ersten Kommunikationsvorrichtung (110) und der zweiten Kommunikationsvorrichtung
(120) gekoppelt ist;
wobei der Signalaustausch über den physikalischen Kontakt (130) mit derart niedriger
Energie betrieben wird, dass eine Sendefunktion von dem physikalischen Kontakt (130)
zu der weiteren Kommunikationsvorrichtung verunmöglicht ist.
12. Ein Verfahren zum Kommunizieren zwischen einer ersten Kommunikationsvorrichtung (112)
eines ersten Wagens (110) und einer zweiten Kommunikationsvorrichtung (122) eines
zweiten Wagens (120) eines Schienenfahrzeugs (100), das Verfahren aufweisend:
Betreiben eines Signalaustauschs zwischen der ersten Kommunikationsvorrichtung (112)
und der zweiten Kommunikationsvorrichtung über den physikalischen Kontakt (130) mittels
derart niedriger Energie, dass eine Sendefunktion von dem physikalischen Kontakt (130)
zu einer weiteren Einheit verunmöglicht wird.
13. Das Verfahren gemäß Anspruch 12, ferner aufweisend:
Durchführen einer Kompensationsaktion, insbesondere einer Notbremsung, in Erwiderung
darauf, dass der Signalaustausch ein betriebsrelevantes Kriterium nicht erfüllt.
14. Das Verfahren gemäß Anspruch 12 oder 13, wobei das Verfahren bei oder nach der Sanierung
zumindest eines der Wagen (110, 120) eingesetzt wird.
15. Verwenden eines physikalischen Kontakts (130) zwischen Kommunikationsvorrichtungen
(112, 122) zweier gekoppelter Wagen (110, 120) eines Schienenfahrzeugs (100), um mittels
eines Niedrigenergie Signals eine Kommunikation zu initiieren.