[0001] Die Erfindung betrifft einen Tübbing aus bewehrtem Beton, wobei der Tübbing eine
Lastübertragungsfläche für eine Längsfuge aufweist.
[0002] Tunnelröhren werden oft im Schildvortrieb mit Tübbingringen hergestellt. Die Tunnelröhre
besteht bei der Anwendung dieses Bauverfahrens aus in Tunnellängsrichtung hintereinander
angeordneten Tübbingringen. Jeder Tübbingring besteht aus beispielsweise sechs bis
zehn über den Umfang des Tübbingrings verteilten einzelnen Tübbingen. Die Tübbinge
werden in der Nähe der Tunnelröhre als Fertigteile aus Stahlbeton hergestellt. Zwischen
zwei benachbarten Tübbingringen befindet sich die sogenannte Ringfuge. Zwischen den
Tübbingen eines Tübbingrings befindet sich die sogenannte Längsfuge.
[0003] Die Tunnelröhre wird durch ihr Eigengewicht und durch in radialer Richtung einwirkende
Druckkräfte aus dem an die Tunnelröhre angrenzenden Gebirge bzw. Bodenmaterial belastet.
In der Baupraxis treten die radialen Druckkräfte entlang der Längserstreckung der
Tunnelröhre oft in unterschiedlicher Größe auf. Die Tübbinge weisen in der Regel eine
konstante Dicke in einer Tunnelröhre auf. Die Dimensionierung der Dicke der Tübbinge
erfolgt demnach für den Größtwert der radialen Druckkräfte oder es werden in den höher
belasteten Abschnitten der Tunnelröhre Sondertübbinge aus Stahl eingesetzt. Tübbinge
aus Stahl sind jedoch erheblich teurer als Tübbinge aus Stahlbeton.
[0004] Die Lastübertragungsfläche in der Längsfuge zwischen zwei Tübbingen aus Stahlbeton
ist kleiner als die Querschnittsfläche der Tübbinge. Die Querschnittsfläche eines
Tübbings in einem Radialschnitt ergibt sich aus dem Produkt der Breite b
1 und der Dicke d
1. Die Breite b
1 eines Tübbings bzw. eines Tübbingrings in Tunnellängsrichtung liegt in der Regel
zwischen 1,5 m und 2,5 m. Die Dicke d
1 eines Tübbings liegt in der Regel zwischen 0,2 m und 0,7 m.
[0005] Um Abplatzungen an den Kanten der vorgefertigten Tübbinge aus Stahlbeton zu vermeiden
und um eine bessere Einbaubarkeit der Tübbinge zu ermöglichen, wird die für die Übertragung
der Druckkraft in Ringrichtung erforderliche Lastübertragungsfläche in einer Längsfuge
mit einer Breite b
0, die kleiner ist als die Breite bi, und einer Dicke d
0, die kleiner ist als die Dicke d
1, hergestellt. In der Lastübertragungsfläche in den Längsfugen steht deshalb nur eine
Fläche, die sich aus dem Produkt der Breite b
0 und der Dicke d
0 ergibt, zur Verfügung.
[0006] Die Breite b
0 beträgt ungefähr 85 % bis 95 % der Breite b
1. Die Dicke d
0 beträgt ungefähr 45 % bis 55 % der Dicke d
1. Um eine Abschätzung der Querschnittsreduktion in der Längsfuge zu ermöglichen, wird
die Größe der Lastübertragungsfläche mit den Mittelwerten der oben angegebenen Bandbreiten
(90 % und 50 %) berechnet. Damit ergibt sich, dass die Lastübertragungsfläche nur
45% der Querschnittsfläche des Tübbings beträgt. Bei der Berechnung der von der Lastübertragungsfläche
aufnehmbaren Druckkraft darf die einaxiale Bemessungsdruckfestigkeit f
cd des Betons gemäß den Angaben der ÖNORM EN 1992-1-1, Abschnitt 6.7 mit dem Faktor
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2024/14/DOC/EPNWB1/EP20705273NWB1/imgb0001)
vergrößert werden. Dieser Faktor ist gleich 1,49 für das oben angegebene Beispiel
bei dem die Lastübertragungsfläche b
0 · d
0 gleich 45 % der Querschnittsfläche b
1 · d
1 ist.
[0007] Die in der Längsfuge übertragbare Druckkraft für eine Längsfuge mit einer einaxialen
Bemessungsfestigkeit des Betons gleich f
cd bei einer zentrischen Belastung ist dann gleich
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2024/14/DOC/EPNWB1/EP20705273NWB1/imgb0002)
[0008] Das entspricht 67 % der Druckkraft, die in den von der Längsfuge entfernten Querschnitten
des Tübbings aufgenommen werden kann. Für die Dimensionierung der Dicke d
1 eines Tübbings ist deswegen der Nachweis der Lastübertragung in der Längsfuge maßgebend.
[0009] In der Vergangenheit sind deshalb zahlreiche Vorschläge ausgearbeitet worden, um
die in einer Längsfuge zwischen zwei Tübbingen aus Stahlbeton aufnehmbare Druckkraft
zu vergrößern.
[0010] Eine Möglichkeit zur Steigerung der in einer Längsfuge aufnehmbaren Druckkraft wird
in der
AT 518 840 A1 beschrieben. In einem ersten Tübbing und in einem zweiten Tübbing, die im eingebauten
Zustand durch eine Druckkraft in der Lastübertragungsfläche der Längsfuge beansprucht
werden, werden Verstärkungskörper in den an die Längsfuge angrenzenden Bereichen der
Tübbinge eingebaut. Die Verstärkungskörper bestehen aus Stahl oder aus Edelstahl.
Die Abmessung eines Kraftübertragungskörpers in der Richtung der Dicke des Tübbings
entspricht der Tübbingdicke d
1. Die Höhe der Kraftübertragungskörper wird so groß gewählt, dass die Druckkraft von
der Lastübertragungsfläche bis zu der Unterseite des Kraftübertragungskörpers ausgebreitet
werden kann und der Beton an der Unterseite des Kraftübertragungskörpers mit den Flächen
b
1 mal d
1 gleichmäßig beansprucht wird. Damit wird das Kraftübertragungsproblem in der Längsfuge
gelöst. Nachteilig bei der in der
AT 518 840 A1 gezeigten Lösung ist, dass
- die Verstärkungskörper aus Stahl oder Edelstahl bestehen und deshalb teuer in der
Herstellung sind,
- die Verstärkungskörper aus Stahl an der Außenseite der Tunnelröhre korrodieren können
und der Fortschritt des Korrosionsprozesses von der Tunnelinnenseite nicht beurteilt
werden kann und
- die Verstärkungskörper im Brandfall rasch ihre Tragfähigkeit verlieren werden.
[0011] In der
EP 1 243 753 A1 werden Kopplungselemente aus Stahl beschrieben, die in einer Ringfuge und in einer
Längsfuge angeordnet werden können. Die Kopplungselemente ermöglichen eine formschlüssige
Verbindung mit einem über den Großteil der Länge des zweiten Tübbings verlaufenden
Federelement als Komplementärkopplungselement. Auch kann eine Stahleinlage in die
längsfugenseitige Oberfläche eines erfindungsgemäßen Tübbings einbetoniert werden.
Ferner kann die gesamte längsfugenseitige Oberfläche des Tübbings von der Stahleinlage
gebildet werden. Nachteilig bei der in der
EP 1 243 753 A1 gezeigten Lösung ist, dass
- die Kopplungselemente aus Stahl bestehen und deshalb teuer in der Herstellung sind,
- die in der Längsfuge angeordneten Kopplungselemente aus Stahl korrodieren können und
- die Kopplungselemente im Brandfall rasch ihre Tragfähigkeit verlieren werden.
[0012] In der
DE 25 22 789 C3 werden Tübbinge mit einer Bewehrung aus länglichen Elementen aus duktilem Gusseisen
beschrieben. Eine Druckkraft wird von einem Element aus duktilem Gusseisen über ein
Bindemittel, das in einen Zwischenraum eingebracht wird, auf ein Lager und von diesem
auf ein Endelement übertragen. Nachteilig bei der in der
DE 25 22 789 C3 gezeigten Lösung ist, dass
- die Endelemente und die Lager aus einem metallischen Werkstoff bestehen und deshalb
teuer in der Herstellung sind,
- die in der Längsfuge angeordneten Endelemente korrodieren können und
- die Endelemente im Brandfall rasch ihre Tragfähigkeit verlieren werden.
[0013] Eine weitere Ausführungsform für einen Tübbing mit Elementen aus Stahl in einer Längsfuge
ist in der
JP 1 502 207 aus dem Jahr 1975 beschrieben. Die im modernen Tunnelbau mit Tübbingen übliche Reduktion
der Querschnittsfläche in den Längsfugen ist in der
JP 1 502 207 nicht dargestellt. Kastenförmige Aussparungselemente aus Stahl werden in den an die
Längsfuge angrenzenden Seiten der Tübbinge eingebaut. Diese Aussparungselemente ermöglichen
das Verbinden von zwei benachbarten Tübbingen mit einer Schraubverbindung. Zudem wird
offenbart, dass an die Aussparungselemente Bewehrungsstäbe angeschweißt sind. Diese
Bewehrungsstäbe dienen in erster Linie zur Befestigung der Aussparungselemente im
Tübbing. Sie werden aber bei der Übertragung einer Druckkraft in der Längsfuge einen
Teil der Druckkraft aufnehmen und in den Beton des Tübbings weiterleiten. Nachteilig
bei der in der
JP 1 502 207 gezeigten Lösung ist, dass
- die Aussparungselemente aus Stahl bestehen und deshalb teuer in der Herstellung sind,
- die in der Längsfuge angeordneten Aussparungselemente korrodieren können und
- die Aussparungselemente im Brandfall rasch ihre Tragfähigkeit verlieren werden.
[0014] Eine weitere Ausführungsform für einen Tübbing mit Elementen aus Stahl in einer Längsfuge
ist in der
JP 11 287 093 A beschrieben. Die im modernen Tunnelbau mit Tübbingen übliche Reduktion der Querschnittsfläche
in den Längsfugen ist in der
JP 11 287 093 A nicht dargestellt. In den an die Längsfugen angrenzenden Seiten der Tübbinge werden
C-förmige Stahlelemente, die mit eingeschraubten Bewehrungsstäben im Tübbing verankert
sind, eingebaut. Bei der Montage der Tübbinge werden Verbindungselemente aus Stahl
in die C-förmigen Stahlelemente eingeschoben. Die
JP 11 287 093 A zeigt überdies, dass die Stirnseiten der C-förmigen Stahlelemente im eingebauten
Zustand einen Abstand S, der dem zweifachen Abstand T entspricht, aufweisen. Eine
Druckübertragung in den Längsfugen über die C-förmigen Stahlelemente ist deshalb in
einem Tübbingring nicht möglich.
[0015] Eine weitere Ausführungsform für einen Tübbing mit Bewehrungsstäben im Bereich der
Längsfuge ist in der
US 1,969,810 beschrieben. Die Tübbinge sind mit in Ringrichtung angeordneten Bewehrungsstäben
bewehrt. Zum Zeitpunkt dieser Offenbarung im Jahr 1931 waren nur Bewehrungsstäbe mit
glatten Oberflächen verfügbar. Um eine bessere Verankerung der Bewehrungsstäbe im
Beton zu erreichen, wird deshalb vorgeschlagen, die Enden der Bewehrungsstäbe aufzuweiten
oder eine V-förmige Verankerung herzustellen. Ferner wird vorgeschlagen, die Längsfugen
der Tübbinge in benachbarten Tübbingringen gegeneinander zu versetzen, um zu erreichen,
dass die Drucknormalkraft in einem Tübbingring im Bereich der Längsfuge über die Ringfuge
in den benachbarten Tübbingring geleitet wird und dort teilweise vom Bewehrungsstab
aufgenommen wird. Dieser Lastabtragungsmechanismus wird als "circumferential zig-zag
path" bezeichnet.
[0016] Dieser Lastabtragungsmechanismus funktioniert in der Realität nicht, weil sich die
Ringfugen infolge des Schwindens des Betons öffnen können. Über das Schwindverhalten
des Betons lagen in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts noch keine ausreichenden
Erkenntnisse vor.
[0017] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Tübbing zu schaffen, welcher
gegenüber den derzeit im modernen Tunnelbau verwendeten Tübbingen eine höhere Tragfähigkeit
aufweist und welcher gegenüber den bekannten Tübbingen günstiger herstellbar ist sowie
eine höhere Dauerhaftigkeit und eine höhere Brandwiderstandsdauer aufweist.
[0018] Diese Aufgabe wird durch einen Tübbing aus bewehrtem Beton gelöst, wobei der Tübbing
eine Lastübertragungsfläche für eine Längsfuge aufweist, wobei im Tübbing mindestens
ein Stahlstab mit einer Stirnfläche eingebaut ist, wobei der Stahlstab derart im Tübbing
angeordnet ist, dass eine Tangente an eine Schwerachse des Stahlstabs in der Stirnfläche
mit einer Normalen auf die Lastübertragungsfläche einen Winkel zwischen 0° und 45°
einschließt, und wobei die Stirnfläche in einem Abstand zur Lastübertragungsfläche
angeordnet ist, der zwischen 0 mm und 50 mm, bevorzugt zwischen 0 mm und 10 mm, liegt.
[0019] Durch die erfindungsgemäß angeordneten Stahlstäbe im Tübbing - die vorteilhaft zusätzlich
zur Bewehrung des Betons vorliegen - kann dieser gegenüber den Tübbingen des Standes
der Technik günstiger hergestellt werden und dennoch eine höhere Dauerhaftigkeit und
Brandwiderstandsdauer aufweisen. Durch die Stahlstäbe des Tübbings wird zudem eine
besonders gute Kraftübertragung an der Lastübertragungsfläche erzielt, die sich zwischen
dem Tübbing und einem zu einem selben Tübbingring zugehörigen weiteren Tübbing befindet.
[0020] Versuche mit dem erfindungsgemäßen Tübbing haben ergeben, dass eine Lastübertragung
durch die Stahlstäbe selbst dann noch gegeben ist, wenn der genannte Abstand größer
als 0 mm ist und sich zwischen der Stirnfläche des Stahlstabs und der Lastübertragungsfläche
beispielsweise Beton befindet. Besonders bevorzugt wird insbesondere, wenn zwei oder
mehr Stahlstäbe in der erfindungsgemäßen Anordnung im Tübbing vorgesehen sind.
[0021] Bevorzugt ist der Stahlstab ein gerippter Bewehrungsstab, wodurch eine verbesserte
Kraftübertragung auf den Beton im Bereich der Längsfuge erzielt wird. Alternativ ist
auch ein Stahlstab ohne Rippen einsetzbar.
[0022] In einem Beispiel könnte der Stahlstab gerade sein, z.B. wenn dieser eine Länge hat,
die weniger als ein Drittel der Länge des Tübbings in Umfangsrichtung beträgt. Bevorzugt
weist der Stahlstab eine Krümmung auf, die im Wesentlichen einer Krümmung des Tübbings
entspricht, um eine verbesserte Einbaubarkeit zu ermöglichen.
[0023] Bevorzugt werden die Stahlstäbe in einem Abstand von der Mittelebene des Tübbings
eingebaut. Dadurch kann in der Lastübertragungsfläche in der Mittelebene des Tübbings
ein Führungsstab eingebaut werden.
[0024] Vorteilhaft ist, wenn der Stahlstab derart im Tübbing eingebaut ist, dass eine Betondeckung
zwischen einer Oberfläche des Stahlstabs und einem Rand eines überdrückten Bereichs
der Lastübertragungsfläche vorgesehen ist, wodurch der Stahlstab im Vergleich zu einer
Anordnung außerhalb des überdrückten Bereichs eine größere Dauerhaftigkeit aufweist.
Bevorzugt weist der Stahlstab einen Durchmesser zwischen 10 mm und 100 mm, besonders
bevorzugt zwischen 20 mm und 50 mm, auf, wodurch ein guter Kompromiss zwischen der
Eignung für die Kraftübertragung und Gewicht bzw. Kosten erzielt wird.
[0025] Wie bereits ausgeführt kann im genannten Abstand beispielsweise jener Beton angeordnet
sein, aus dem der Großteil des Tübbings gefertigt ist. Alternativ kann jedoch auch
vorgesehen werden, dass angrenzend an den genannten Abstand eine Aufweitung des Stahlstabs
vorgesehen ist, was eine noch bessere Kraftübertragung mit sich bringt.
[0026] Die Aufweitung kann beispielsweise ein aufgeschraubtes Endstück, eine angeschweißte
Stahlplatte oder eine Verdickung des Stahlstabs sein. Die Aufweitung kann aus demselben
Material gefertigt werden wie der Stahlstab.
[0027] Vorteilhaft ist, wenn der Stahlstab eine Länge hat, die einer abgewickelten Länge
des Tübbings abzüglich des zweifachen Abstands entspricht. Der Stahlstab kann somit
durch die gesamte Länge des Tübbings verlaufen und eine Kraftübertragung an beiden
Enden des Tübbings bewirken. Alternativ könnten kürzere Stahlstäbe jeweils gesondert
in der erfindungsgemäßen Anordnung an beiden Enden des Tübbings vorgesehen werden.
[0028] Wenn die Länge des Stahlstabs einer abgewickelten Länge des Tübbings abzüglich des
zweifachen Abstands entspricht, ist besonders bevorzugt, wenn die Aufweitung des Stahlstabs
angrenzend an einen der Abstände vorgesehen ist. Derartige Tübbinge können in einem
Tübbingring so verbaut werden, dass ein Ende des Stahlstabs ohne Aufweitung jeweils
zu einem Ende eines Stahlstabs mit Aufweitung ausgerichtet wird. Für derartige Konstruktionen
müssen somit nicht zwei verschiedene Arten von Tübbingen herangezogen werden.
[0029] Weiters bevorzugt sind im Tübbing zumindest zwei der genannten Stahlstäbe eingebaut,
wobei die beiden Stahlstäbe auf einer gemeinsamen Platte angeordnet sind, die eine
höhere Druckfestigkeit als der Beton des Tübbings aufweist. Die Kraftübertragung von
zwei oder mehreren Stahlstäben kann somit flächig bewirkt werden, was zwar die Konstruktion
des Tübbings erschwert, aber die Kraftübertragung weiter verbessert.
[0030] Die Platte ist bevorzugt aus Stahl gefertigt und beide Stahlstäbe sind an die Platte
angeschweißt, womit die Stahlplatte besonders dauerhaft ausgebildet und mit den Stahlstäben
verbunden sein kann.
[0031] Vorteilhaft ist, wenn die Stirnfläche des Stahlstabs einen Winkel mit der Schwerachse
des Stahlstabs einschließt, der zwischen 60° und 90°, bevorzugt zwischen 75° und 90°,
liegt. Somit kann der Stahlstab eine bezüglich der Schwerachse schräge Stirnfläche
aufweisen, um den zwischen der Lastübertragungsfläche und der Stirnfläche eingeschlossenen
Raum individuell anzupassen.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich im genannten Abstand ein erhärteter
Mörtel, der eine höhere Druckfestigkeit als der Beton des Tübbings aufweist, wobei
sich der Mörtel besonders bevorzugt in einer Ausnehmung befindet, die durch ein nach
dem Erhärten des Betons entferntes Füllmaterial gebildet wurde. Dadurch kann der Abstand
derart ausgefüllt werden, dass die Lastübertragungsfläche beständiger ausgebildet
wird.
[0033] Bevorzugt weist der Tübbing während der Herstellung eine Schalung auf, die in einem
Abstand von 0,1 mm und 50 mm, bevorzugt 0,1 mm und 10 mm, zu der Stirnfläche des Stahlstabs
liegt.
[0034] Weiters bevorzugt ist der Stahlstab ein gerippter Bewehrungsstab, der in Ringrichtung
auf der Innenseite und/oder der Außenseite des Tübbings angeordnet ist und mit zwei
Biegungen im Bereich der Längsfuge hergestellt ist, sodass zwei unterschiedliche Abschnitte
des Stahlstabs parallel zu einer Umfangsrichtung des Tübbings verlaufen. Mit dieser
Konstruktion des Tübbings kann ein ohnehin für den Tübbing vorgesehener Bewehrungsstab
adaptiert werden, um diesen als erfindungsgemäßen Stahlstab auszubilden. Dies hat
den Vorteil, dass keine zusätzlichen Stahlstäbe in den Tübbing eingebracht werden,
sodass Gewicht und Kosten gespart werden können.
[0035] Die erfindungsgemäßen Vorteile des einzelnen Tübbings treten insbesondere dann auf,
wenn mehrere dieser Tübbinge zu einem Tübbingring zusammengesetzt werden. Ein besonders
bevorzugter Tübbingring kann dadurch erzielt werden, indem dieser zumindest einen
ersten Tübbing und einen zweiten Tübbing gemäß der oben aufgeführten Ausführungsformen
umfasst, wobei sich die Lastübertragungsflächen der Tübbinge zumindest teilweise gegenüberliegen,
sodass zwischen diesen eine Längsfuge ausgebildet ist,
wobei sich die Tangente an die Schwerachse in der Stirnfläche des Stahlstabs des ersten
Tübbings mit der Lastübertragungsfläche in einem ersten Schnittpunkt schneidet und
wobei sich die Tangente an die Schwerachse in der Stirnfläche des Stahlstabs des zweiten
Tübbings mit der Lastübertragungsfläche in einem zweiten Schnittpunkt schneidet,
wobei der erste und der zweite Schnittpunkt in einem Abstand zueinander liegen, der
kleiner als 50 mm, bevorzugt kleiner als 10 mm, ist. Bei diesem Tübbingring werden
somit zwei erfindungsgemäße Tübbinge mit Stahlstäben derart angeordnet, dass eine
Kraftübertragung vom Stahlstab eines Tübbings auf den Stahlstab des anderen Tübbings
bewirkt wird.
[0036] Bei dem genannten Tübbingring ist vorteilhaft, wenn der Stahlstab des ersten Tübbings
einen anderen Durchmesser aufweist als der Stahlstab des zweiten Tübbings. Die Tübbinge
können hierbei an ihren Enden unterschiedlich dicke Stahlstäbe aufweisen, sodass der
Tübbingring beispielsweise aus identischen Tübbingen hergestellt werden kann.
[0037] Weiters bevorzugt sind der erste und der zweite Tübbing derart zueinander angeordnet,
dass die Montageungenauigkeiten in einer zwischen ihnen gebildeten Längsfuge kleiner
sind als 20 mm, bevorzugt kleiner als 10 mm, was in der Praxis eine ausreichende Genauigkeit
für den erfindungsgemäßen Tübbingring liefert.
[0038] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten, nicht
einschränkenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen jeweils in schematischen
Darstellungen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Tunnelröhre mit sechs Tübbingen;
Fig. 2 das Detail Ader Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2;
Fig. 4 ein der Fig. 2 entsprechendes Detail mit Tübbingen, die einen gegenseitigen
Versatz in der Richtung der Dicke aufweisen;
Fig. 5 einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt mit Tübbingen, die einen gegenseitigen
Versatz in der Richtung der Breite aufweisen;
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI der Fig. 4 und der Fig. 5;
Fig. 7 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen
Tübbing hergestellte Längsfuge;
Fig. 8 den Schnitt VIII-VIII der Fig. 7;
Fig. 9 einen abgewickelten Tübbingring mit Längsfugen, die mit dem Tübbing hergestellt
wurden;
Fig. 10 das Detail B der Fig. 9;
Fig. 11 ein der Fig. 9 entsprechendes Detail einer mit dem Tübbing hergestellten Längsfuge;
Fig. 12 den Schnitt XII-XII der Fig. 11;
Fig. 13 einen der Fig. 12 entsprechenden Schnitt durch eine mit dem Tübbing hergestellte
Längsfuge;
Fig. 14 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt durch eine mit dem Tübbing hergestellte
Längsfuge;
Fig. 15 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen
Tübbing hergestellte Längsfuge gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 16 einen der Fig. 14 entsprechenden Schnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen
Tübbing hergestellte Längsfuge gemäß einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 17 eine Ansicht eines in einer Schalung eingebauten ersten Stahlstabs oder eines
zweiten Stahlstabs für eine mit dem erfindungsgemäßen Tübbing herzustellende Längsfuge;
Fig. 18 eine der Fig. 17 entsprechende Ansicht nach dem Einbau eines Füllmaterials;
Fig. 19 eine der Fig. 18 entsprechende Ansicht nach dem Entfernen des Füllmaterials;
Fig. 20 eine der Fig. 19 entsprechende Ansicht nach dem Verfüllen des Hohlraums mit
Mörtel;
Fig. 21 eine der Fig. 20 entsprechende Ansicht nach dem Verfüllen des Hohlraums mit
Mörtel durch eine mit dem erfindungsgemäßen Tübbing herzustellende Längsfuge gemäß
einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 22 einen der Fig. 16 entsprechenden Schnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen
Tübbing hergestellte Längsfuge gemäß einer weiteren Ausführungsform; und
Fig. 23 einen der Fig. 4 entsprechenden Schnitt durch eine mit dem erfindungsgemäßen
Tübbing hergestellte Längsfuge.
[0039] In den Fig. 1 bis Fig. 23 sind die bei der Herstellung von Tunnelröhren 11 im Schildvortrieb
mit Tübbingen 12 üblicherweise erforderlichen Dichtungen, Befestigungsmittel, Zentriermittel
und Injektionsleitungen sowie die in den Tübbingen 12 eingelegte Bewehrung der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Die Bewehrung in einem Tübbing 12 kann aus Betonstahl, Stahlfasern,
Kunststofffasern und aus einer Edelstahlbewehrung bestehen.
[0040] Im Folgenden wird zunächst auf die Fig. 1 bis Fig. 6 Bezug genommen, in denen die
Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit einem erfindungsgemäßen Tübbing
12 gemäß einer ersten Ausführungsform beschrieben ist.
[0041] Die Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Tunnelröhre 11, die aus sechs Tübbingen
12 besteht. Die Tübbinge 12 weisen eine Dicke d
1 auf. Zwischen den Tübbingen 12 sind Längsfugen 13 angeordnet. Die sechs Tübbinge
12 bilden einen Tübbingring 17. Der Tübbingring 17 wird vorwiegend durch Drucknormalkräfte
belastet. Durch Montageungenauigkeiten bei der Herstellung des Tübbingrings 17 und
durch die Belastung infolge von Eigengewicht werden Biegemomente im Tübbingring 17
verursacht.
[0042] Die Fig. 2 zeigt, dass in der Längsfuge 13 zwischen einem ersten Tübbing 1 und einem
zweiten Tübbing 2, die nachfolgend auch als Tübbinge 12 bezeichnet werden, die Dicke
d
1 der Tübbinge 12 auf die Dicke d
0 in der Lastübertragungsfläche 14 reduziert wird. Bei der Herstellung eines Tübbings
12 werden die äußeren Bereiche der Stirnseiten bei den Längsfugen 13 um beispielsweise
3 bis 5 mm gegenüber der Lastübertragungsfläche 14 verschoben. Dadurch entstehen in
der Längsfuge 13 Aussparungen 28 mit einer Höhe von beispielsweise 6 bis 10 mm.
[0043] Die Fig. 3 zeigt, dass die Breite b
1 der Tübbinge 12 im Bereich der Längsfuge 13 auf die Breite b
0 reduziert wird. Die Lastübertragungsfläche 14 ergibt sich aus dem Produkt der Breite
b
0 und der Dicke d
0. Die Lastübertragungsfläche 14 ist kleiner als die Querschnittsfläche eines Tübbings
12, die sich aus dem Produkt der Breite b
1 und der Dicke d
1 ergibt.
[0044] Um die in der Lastübertragungsfläche 14 aufnehmbare Drucknormalkraft zu vergrößern,
werden im ersten Tübbing 1 erste Stahlstäbe 3 und im zweiten Tübbing 2 zweite Stahlstäbe
4 eingebaut. Die Tangente 9 an die Schwerachse 7 in der Stirnfläche 5 eines ersten
Stahlstabs 3 und die Tangente 10 an die Schwerachse 8 in der Stirnfläche 6 eines zweiten
Stahlstabs weisen dieselben Schnittpunkte 19 mit der Lastübertragungsfläche 14 auf,
weil bei diesem Beispiel die ersten Stahlstäbe 3 und die zweiten Stahlstäbe 4 genau
gegenüberliegend eingebaut werden und während der Montage der Tübbinge 1 und 2 kein
Versatz in der Längsfuge 13 auftritt. Die Stahlstäbe 3 und 4 weisen eine gekrümmte
Form auf und bestehen aus gerippten Bewehrungsstäben 20.
[0045] Die Stirnfläche 5 des ersten Stahlstabs 3 und die Stirnfläche 6 des zweiten Stahlstabs
4 weisen von der Lastübertragungsfläche 14 jeweils den Abstand a auf. Zwischen den
Stirnflächen 5, 6 befindet sich deshalb eine Betonschicht mit der Höhe 2a. Eigene
Versuche haben gezeigt, dass es möglich ist, die Kraft eines ersten Stahlstabs 3,
die sich aus der Fläche des ersten Stahlstabs 3 und der Fließspannung des Stahls ergibt,
über die Betonschicht in den zweiten Stahlstab 4 zu übertragen. In der dünnen Betonschicht
entstehen durch diese Kraftdurchleitung dreiaxiale Druckspannungen, die viel höher
sind als die maximal aufnehmbare einaxiale Druckspannung des Betons.
[0046] Die Fig. 4 zeigt ein der Fig. 2 entsprechendes Detail mit einem ersten Tübbing 1
und einem zweiten Tübbing 2, die infolge von Montageungenauigkeiten einen gegenseitigen
Versatz v in Richtung der Dicke aufweisen. Die Fig. 5 zeigt einen der Fig. 3 entsprechenden
Schnitt mit einem ersten Tübbing 1 und einem zweiten Tübbing 2, die infolge von Montageungenauigkeiten
einen gegenseitigen Versatz w aufweisen.
[0047] Die Fig. 6 zeigt, dass infolge dieser Montageungenauigkeiten die Schnittpunkte 19
der Tangenten 9 an die Schwerachsen 7 in den Stirnflächen 5 der ersten Stahlstäbe
3 mit der Lastübertragungsfläche 14 und die Schnittpunkte 19 der Tangenten 10 an die
Schwerachsen 7 in den Stirnflächen 6 der zweiten Stahlstäbe 4 mit der Lastübertragungsfläche
14 einen Abstand b aufweisen.
[0048] Die in der Betonschicht übertragbare Kraft ist von der Höhe 2a der Betonschicht und
von der Querschnittsfläche der Stahlstäbe abhängig. Wenn das Verhältnis von der Höhe
2a der Betonschicht und dem Durchmesser der Stahlstäbe 3, 4 größer ist als 0,15, kann
nicht mehr die volle Tragkraft eines ersten Stahlstabs 3 in einen zweiten Stahlstab
4 übertragen werden. Auch die in der Fig. 4 bis Fig. 6 dargestellte Anordnung der
Stahlstäbe 3, 4 mit einem gegenseitigen Abstand b reduziert die über die Betonschicht
übertragbare Kraft.
[0049] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem erfindungsgemäßen Tübbing
12 ist in Fig. 7 und Fig. 8 erläutert
[0050] Die Fig. 7 zeigt, dass ein erster Stahlstab 3 und ein zweiter Stahlstab 4 so eingebaut
werden, dass sich die Stirnfläche 5 und die Stirnfläche 6 berühren. Die Schnittpunkte
19 der Tangenten 9 und 10 mit der Lastübertragungsfläche 14 sind an derselben Stelle.
[0051] Die in Fig. 7 und Fig. 8 dargestellte Längsfuge wird durch eine Drucknormalkraft
und ein Biegemoment beansprucht. Deswegen ist der überdrückte Bereich 15, der in Fig.
8 schraffiert dargestellt ist, kleiner als die Lastübertragungsfläche 14, die sich
bei einer zentrischen Belastung der Längsfuge 13 mit einer Drucknormalkraft einstellen
würde.
[0052] Für die Dauerhaftigkeit der Stahlstäbe 3 und 4 ist es besonders vorteilhaft, dass
eine Betonüberdeckung c zwischen dem Rand 16 des überdrückten Bereichs 15 und der
Oberfläche der Stahlstäbe 3 und 4 vorhanden ist.
[0053] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem Tübbing 12 ist in Fig.
9 und Fig. 10 erläutert.
[0054] Die Fig. 9 zeigt die Abwicklung eines Tübbingrings 17, der aus sechs Tübbingen 12
besteht.
[0055] Die Tübbinge 12 weisen in dieser Ansicht eine rautenförmige oder trapezförmige Form
auf.
[0056] Die Längsfugen 13 sind deshalb nicht parallel zur Längsachse der Tunnelröhre 11.
[0057] Die Fig. 10 zeigt, dass wegen der in Fig. 9 dargestellten Anordnung der Längsfugen
13 ein Winkel α zwischen den Schwerachsen 7 und 8 der Stahlstäbe 3 und 4 und der Normalen
18 auf die Lastübertragungsfläche 14 auftritt, weil die Stahlstäbe 3 und 4 parallel
zu den in den Ringfugen angeordneten Seitenflächen der Tübbinge 12 eingebaut werden.
[0058] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die Stahlstäbe 3 und 4 unter einem Winkel α
zu den Schwerachsen 7 und 8 abgesägt. Die Stirnflächen 5 der ersten Stahlstäbe 4 schließen
demnach einen Winkel α mit den Schwerachsen 7 ein. Die Stirnflächen 6 der zweiten
Stahlstäbe 4 schließen einen Winkel α mit den Schwerachsen 8 ein. Dadurch wird ein
Kontaktstoß zwischen den ersten Stahlstäben 3 und den zweiten Stahlstäben 4 in der
Längsfuge 13 hergestellt. Ein Kontaktstoß gewährleistet eine besonders effektive Übertragung
der Druckkräfte zwischen den ersten Stahlstäben 3 und den zweiten Stahlstäben 4.
[0059] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem Tübbing 12 ist in Fig.
11 und Fig. 12 erläutert.
[0060] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die Stahlstäbe 3 und 4 so eingebaut, dass die
Tangenten 9 und 10 parallel zur Normalen 18 auf die Lastübertragungsfläche 14 sind.
Die Fig. 11 und die Fig. 12 zeigen, dass neben den Stirnflächen 5 und 6 der Stahlstäbe
3 und 4 Aufweitungen 21 hergestellt worden sind. Die Aufweitungen 21 können beispielsweise
aus Endstücken 26 aus Stahl bestehen, die auf die mit einem Gewinde versehenen Enden
der Stahlstäbe 3 und 4 aufgeschraubt werden. Es wäre auch möglich Stahlplatten an
die Enden der Stahlstäbe 3 und 4 anzuschweißen, um eine Aufweitung 21 herzustellen.
Es wäre auch möglich durch thermische und/oder mechanische Prozesse eine Verdickung
in und neben den Stirnflächen 5 und 6 der Stahlstäbe 3 und 4 anzubringen, um eine
Aufweitung herzustellen.
[0061] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem Tübbing 12 ist in Fig.
13 erläutert.
[0062] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird mindestens ein erster Stahlstab 3 mit einer Aufweitung
21 hergestellt und so in einem ersten Tübbing 1 eingebaut, dass der gegenüberliegende
mindestens eine zweite Stahlstab 4 einen konstanten Durchmesser aufweist.
[0063] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem Tübbing 12 ist in Fig.
14 erläutert.
[0064] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die ersten Stahlstäbe 3 und die zweiten Stahlstäbe
4 so eingebaut, dass die Stahlstäbe 3 und 4 einen Abstand zu den Mittelebenen der
Tübbinge 1 und 2 aufweisen. Der Durchmesser der ersten Stahlstäbe 3 ist größer als
der Durchmesser der zweiten Stahlstäbe 4.
[0065] Die ersten Stahlstäbe 3 werden so eingebaut, dass die Stirnflächen 5 direkt in der
Ebene der Lastübertragungsfläche 14 liegen. Die zweiten Stahlstäbe 4 werden so eingebaut,
dass sie einen Abstand a zwischen den Stirnflächen 6 und der Lastübertragungsfläche
14 aufweisen. Die Länge der zweiten Stahlstäbe 4 entspricht der abgewickelten Länge
des Tübbings 2 abzüglich des zweifachen Abstandes a. Das planmäßige Einhalten des
Abstandes a zwischen der Lastübertragungsfläche 14 und den Stirnflächen 6 dient zum
Ausgleich von Herstellungstoleranzen.
[0066] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem erfindungsgemäßen Tübbing
12 gemäß einer Ausführungsform ist in Fig. 15 erläutert.
[0067] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden mindestens zwei erste Stahlstäbe 3 auf einer
Platte 27 befestigt. Die Platte 27 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus Stahl
und die Befestigung der Stahlstäbe 3 erfolgt durch einen Schweißvorgang. Die Platte
27 könnte auch aus einem anderen metallischen Baustoff, ultrahochfestem Beton, einem
keramischen Baustoff oder aus einem Kunststoff hergestellt werden. Bei diesem Beispiel
ist vorteilhaft, dass die Stirnflächen 6 der durch einen Versatz v verschobenen zweiten
Stahlstäbe 4 nur um das Maß a von der Oberfläche der im ersten Tübbing 1 eingebetteten
Platte 27 aus Stahl entfernt sind. Wie eigene Untersuchungen gezeigt haben, ist die
Übertragung der Druckkräfte durch die zwischen den Stirnflächen 5 und 6 von ersten
Stahlstäben 3 und zweiten Stahlstäben 4 angeordnete Betonschicht effektiver, wenn
der Abstand a klein ist. Weil bei diesem Beispiel die Stirnflächen 6 der zweiten Stahlstäbe
4 auch bei einem Versatz v nur um das Maß a von der Stahlplatte entfernt sind, stellt
dieses Beispiel eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dar.
[0068] Bei diesem Ausführungsbeispiel weisen die zweiten Stahlstäbe 4 eine Länge auf, die
der abgewickelten Länge des zweiten Tübbings 2 abzüglich des zweifachen Abstandes
a entspricht. Wenn der Tübbingring 17 beispielsweise aus sechs Tübbingen 12 besteht,
werden drei erste Tübbinge 12 mit Platten 27 aus Stahl in den Längsfugen 13 ausgeführt
und drei zweite Tübbinge 2 mit zweiten Stahlstäben 4, die eine Länge aufweisen, die
der abgewickelten Länge der zweiten Tübbinge 2 abzüglich des zweifachen Abstandes
a entspricht.
[0069] Bei der Dimensionierung der Länge und der Breite einer Platte 27 ist, falls die Platte
aus einem korrosionsgefährdeten Baustoff wie zum Beispiel Stahl hergestellt wird,
darauf zu achten, dass die Platte 27 im überdrückten Bereich 15 der Lastübertragungsfläche
14 angeordnet werden kann.
[0070] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind mindestens zwei, in Dickenrichtung des Tübbings
1 angeordnete, erste Stahlstäbe 3 auf einer gemeinsamen Platte 27 befestigt. Es wäre
auch möglich mindestens zwei in Richtung der Breite des Tübbings 1 angeordnete Stahlstäbe
3 auf einer gemeinsamen Platte 27 anzuordnen.
[0071] Die Befestigung von mindestens zwei ersten Stahlstäben 3 auf einer Platte 27 und
die Befestigung von mindestens zwei zweiten Stahlstäben 4 auf einer weiteren Platte
27 wäre möglich, würde aber einen erhöhten Aufwand in der Tübbingproduktion bedeuten
und nur eine unwesentliche Vergrößerung der Tragfähigkeit der Tübbinglängsfuge 13
bewirken, weil die grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung ist, dass die Druckkraft
aus einem ersten Stahlstab 3 entweder direkt oder durch eine dünne Betonschicht in
einen zweiten Stahlstab 4 übertragen werden kann. Eine notwendige Voraussetzung für
diesen Tragmechanismus ist, dass die Dicke a bzw. 2a der Betonschicht zwischen den
Stirnflächen 5 und 6 der Stahlstäbe 3 und 4 klein oder gleich Null ist.
[0072] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 14 mit dem erfindungsgemäßen Tübbing
12 gemäß einer weiteren Ausführungsform ist in Fig. 16 erläutert.
[0073] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die in Ringrichtung auf der Innenseite und
der Außenseite verlegten gerippten Bewehrungsstäbe 20, die einen Teil der Bewehrung
des Tübbings 12 bilden, in der Nähe der Längsfuge 13 mit jeweils zwei Biegungen 29
mit einem Radius r ausgestattet, so dass sich die gerippten Bewehrungsstäbe 20 von
der Innenseite bzw. der Außenseite des Tübbings 12 entfernen, wodurch zwei unterschiedliche
Abschnitte des Stahlstabs 3 parallel zu einer Umlaufrichtung des Tübbings 1 verlaufen.
Die Stirnflächen der Stahlstäbe 3 und 4 werden in der Lastübertragungsfläche 14 der
Längsfuge 13 angeordnet. Bei dieser Ausführungsform wird die ohnehin vorhandene Längsbewehrung
des Tübbings 12, die bei der üblichen Ausführungsform in der Nähe der Längsfuge 13
für die Tragfähigkeit der Tübbinge 12 keine Rolle spielt, dazu verwendet, um die Tragfähigkeit
der Längsfuge 13 zu vergrößern. Ein Abplatzen der Ecken der Tübbinge 12 kann durch
die Anordnung von bügelförmigen Bewehrungsstäben mit kleinen Durchmessern verhindert
werden. Diese bügelförmigen Bewehrungsstäbe sind der Übersichtlichkeit halber in der
Fig. 16 nicht dargestellt.
[0074] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem erfindungsgemäßen Tübbing
12 gemäß einer neunten Ausführungsform ist in Fig. 17 bis Fig. 20 erläutert.
[0075] Die Fig. 17 zeigt, dass in einer Schalung 22 für einen Tübbing 12 ein erster Stahlstab
3 oder ein zweiter Stahlstab 4 so eingebaut wird, dass er einen Abstand a zur Lastübertragungsfläche
14 aufweist.
[0076] Die Fig. 18 zeigt, dass vor oder nach dem Einbau des Stahlstabes 3 oder 4 zwischen
den Stirnflächen 5 oder 6 und der Schalung 22 ein Füllmaterial 23 eingebaut wird.
Das Füllmaterial 23 kann beispielsweise aus extrudiertem Polystyrol, einem Elastomer
oder aus Holz bestehen.
[0077] Die Fig. 19 zeigt, dass nach dem Erhärten des Betons des Tübbings 12 die Schalung
22 und das Füllmaterial 23 entfernt werden, so dass ein Hohlraum 24 entsteht.
[0078] Die Fig. 20 zeigt, dass anschließend ein Mörtel 25 in den Hohlraum 24 eingebracht
wird.
[0079] Der Mörtel 25 kann beispielsweise aus einem spachtelfähigen Mörtel bestehen, der
im erhärteten Zustand eine Festigkeit von 50 N/mm
2 bis 200 N/mm
2 und vorzugsweise von 60 N/mm
2 bis 120 N/mm
2 aufweist.
[0080] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem erfindungsgemäßen Tübbing
12 gemäß einer weiteren Ausführungsform ist in Fig. 21 erläutert.
[0081] Die Fig. 21 zeigt, dass ein Stahlstab 3 oder 4 so eingebaut wird, dass die Tangente
9 oder 10 einen Winkel α zur Normalen 18 auf die Lastübertragungsfläche 14 aufweist
und dass die Stirnfläche 5 oder 6 die Lastübertragungsfläche berührt. Die Dicke der
Schicht aus Mörtel 25, die den Hohlraum 24 verfüllt, ist deshalb nicht konstant.
[0082] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge 13 mit dem erfindungsgemäßen Tübbing
12 gemäß einer weiteren Ausführungsform ist in Fig. 22 erläutert.
[0083] Bei diesem Ausführungsbeispiel werden auf der Innenseite und der Außenseite der Tübbinge
12 in Ringrichtung Stahlstäbe 3 oder 4 so eingebaut, dass die von der Längsfuge 13
weiter entfernten Bereiche der Stahlstäbe 3 oder 4 in derselben Lage wie die Längsbewehrung
der Tübbinge 12 liegen. Die Stahlstäbe 3 oder 4 weisen jeweils eine Biegung 29 mit
einem Radius r auf. Dadurch wird erreicht, dass die Stirnflächen 5 oder 6 der Stahlstäbe
3 oder 4 in der Nähe der Lastübertragungsfläche 14 angeordnet sind. Die Tangenten
9 oder 10 an die Schwerachsen 7 oder 8 in den Stirnflächen 5 oder 6 der Stahlstäbe
6 oder 4 weisen bei diesem Beispiel einen Winkel α von 30 Grad zu der Normale 18 auf
die Lastübertragungsfläche 14 auf. Die Stahlstäbe 3 oder 4 werden bei diesem Beispiel
zusätzlich zu der in der Fig. 22 nicht dargestellten Längsbewehrung eingebaut. In
den Stirnflächen 5 und 6 werden die Drucknormalspannungen der Stahlstäbe 3 und 4 in
den Beton der Tübbinge 12 übertragen. Die Drucknormalspannungen der Stahlstäbe 3 und
4 können vom Beton aufgenommen werden, weil der Beton in den Tübbingen 1 und 2 in
der Nähe der Lastübertragungsfläche 14 eine Bewehrung aufweist, die in Richtung der
Tübbingdicke und in Richtung der Tübbingbreite verlegt ist und die in mehreren Ebenen,
die parallel zur Lastübertragungsfläche 14 positioniert sind, angeordnet ist. Eine
derartige in einer Ebene parallel zur Lastübertragungsfläche 14 verlegte Bewehrung
wird als Leiterbewehrung bezeichnet. Üblicherweise werden zwei bis vier Leiterbewehrungen
in einem Tübbing 12 in der Nähe der Lastübertragungsflächen 14 angeordnet. Diese Leiterbewehrungen
bewirken, dass bei einer Belastung des Tübbingrings 17 in der Nähe der Lastübertragungsfläche
14 ein dreiaxialer Durchspannungszustand entsteht. Es ist bekannt, dass dreiaxial
auf Druck beanspruchter Beton Druckspannungen aufnehmen kann, die viel höher sind
als die in einen einaxialen Druckversuch aufnehmbaren Betondruckspannungen. In der
Nähe der Biegungen 29 entstehen Querzugkräfte in Dickenrichtungen, die durch Spaltzugbewehrungen
aufzunehmen sind. Je größer der Winkel α ist desto größer sind die aufzunehmenden
Querzugkräfte. Der Winkel α beträgt bei diesem Beispiel 30 Grad und liegt damit in
einem günstigen Bereich. Ein Winkel α von 45 Grad wird die Obergrenze für eine ausführbare
Spaltzugbewehrung darstellen.
[0084] Die Herstellung einer beispielhaften Längsfuge mit dem erfindungsgemäßen Tübbing
12 ist in Fig. 23 erläutert.
[0085] Bei diesem Ausführungsbeispiel weisen der erste Stahlstab 3 und der zweite Stahlstab
4 infolge von Herstellungstoleranzen und Lageabweichungen, die während des Einbaus
der Tübbinge 12 und durch Druckbeanspruchungen aus dem Gebirge auf den Tübbingring
17 auftreten können, einen so großen gegenseitigen Versatz auf, dass die Stirnflächen
5 und 6 der Stahlstäbe 3 und 4 in der Lastübertragungsfläche 14 nebeneinander zu liegen
kommen. Eine direkte Kraftübertragung von dem ersten Stahlstab 3 über eine Kontaktspannung
auf den zweiten Stahlstab 4 ist deshalb bei diesem Beispiel nicht möglich. Experimentelle
Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass es auch in diesem Fall möglich ist,
die Kraft des ersten Stahlstabs 3 in den Beton des zweiten Tübbings 2 und die Kraft
des zweiten Stahlstabs 4 in den Beton des ersten Tübbings 1 zu übertragen, wenn der
Beton in der Nähe der Lastübertragungsfläche 14 im ersten Tübbing 1 und im zweiten
Tübbing 2 durch jeweils zwei bis vier Leiterbewehrungen umschnürt ist. Die vom Beton
über Spitzendruck aufnehmbare Kraft ist abhängig von den Querschnittsflächen der Bewehrungsstäbe
der Leiterbewehrungen und kann bei idealen Voraussetzungen einen Anteil von über 90%
der Fließkraft eines ersten Stahlstabs 3 oder zweiten Stahlstabs 4, die sich aus dem
Produkt der Fläche und der Fließspannung der Stahlstäbe 3 oder 4 ergibt, erreichen.
[0086] Die Länge eines Stahlstabes 3 oder 4 kann vorteilhaft so gewählt werden, dass die
Tragkraft des Stahlstabes 3 oder 4 über Verbundspannungen entlang der Länge des Stahlstabes
3 oder 4 in den Beton des Tübbings 12 eingeleitet werden kann.
[0087] Die Fließgrenze eines Stahlstabes kann vorteilhaft zwischen 200 N/mm
2 und 1200 N/mm
2 und vorzugsweise zwischen 500 N/mm
2 und 700 N/mm
2 liegen.
[0088] In den Ausführungsbeispielen wurde die Übertragung von einer Drucknormalkraft über
eine Längsfuge 13 zwischen zwei Tübbingen 12 mit dem erfindungsgemäßen Tübbing 12
gezeigt. Die Übertragung von Drucknormalkräften über die Ringfuge zwischen zwei Tübbingen
12 ist mit dem erfindungsgemäßen Tübbing 12 auch möglich.
Liste der Bezugszeichen:
[0089]
- 1
- erster Tübbing
- 2
- zweiter Tübbing
- 3
- erster Stahlstab
- 4
- zweiter Stahlstab
- 5
- Stirnfläche des ersten Stahlstabs
- 6
- Stirnfläche des zweiten Stahlstabs
- 7
- Schwerachse des ersten Stahlstabs
- 8
- Schwerachse des zweiten Stahlstabs
- 9
- Tangente an die Schwerachse des ersten Stahlstabs
- 10
- Tangente an die Schwerachse des zweiten Stahlstabs
- 11
- Tunnelröhre
- 12
- Tübbing
- 13
- Längsfuge
- 14
- Lastübertragungsfläche
- 15
- überdrückter Bereich der Lastübertragungsfläche
- 16
- Rand des überdrückten Bereichs
- 17
- Tübbingring
- 18
- Normale auf die Lastübertragungsfläche
- 19
- Schnittpunkt
- 20
- gerippter Bewehrungsstab
- 21
- Aufweitung
- 22
- Schalung
- 23
- Füllmaterial
- 24
- Hohlraum
- 25
- Mörtel
- 26
- Endstück
- 27
- Platte
- 28
- Aussparung
- 29
- Biegung
1. Tübbing (12) aus bewehrtem Beton, wobei der Tübbing (12) eine Lastübertragungsfläche
(14) für eine Längsfuge (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass im Tübbing (12) mindestens ein Stahlstab (3) mit einer Stirnfläche (5) eingebaut
ist,
wobei der Stahlstab (3) derart im Tübbing (12) angeordnet ist, dass eine Tangente
(9) an eine Schwerachse (7) des Stahlstabs (3) in der Stirnfläche (5) mit einer Normalen
(18) auf die Lastübertragungsfläche (14) einen Winkel (α) zwischen 0° und 45° einschließt,
und
wobei die Stirnfläche (5) in einem Abstand (a) zur Lastübertragungsfläche (14) angeordnet
ist, der zwischen 0 mm und 50 mm, bevorzugt zwischen 0 mm und 10 mm, liegt.
2. Tübbing (12) nach Anspruch 1, wobei der Stahlstab (3) ein gerippter Bewehrungsstab
(20) ist.
3. Tübbing (12) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Stahlstab (3) eine Krümmung aufweist,
die im Wesentlichen einer Krümmung des Tübbings (12) entspricht.
4. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Stahlstab (3) in einer Mittelebene
des Tübbings (12) eingebaut ist.
5. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Stahlstab (3) derart im Tübbing
(12) eingebaut ist, dass eine Betondeckung (c) zwischen einer Oberfläche des Stahlstabs
(3) und einem Rand eines überdrückten Bereichs (16) der Lastübertragungsfläche (14)
vorgesehen ist.
6. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Stahlstab (3) einen Durchmesser
zwischen 10 mm und 100 mm, bevorzugt zwischen 20 mm und 50 mm, aufweist.
7. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei angrenzend an den genannten Abstand
(a) eine Aufweitung (21) des Stahlstabs (3) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die
Aufweitung (21) ein aufgeschraubtes Endstück (26), eine angeschweißte Stahlplatte
oder eine Verdickung des Stahlstabs (3) ist.
8. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Stahlstab (3) eine Länge
hat, die einer abgewickelten Länge des Tübbings (12) abzüglich des zweifachen Abstands
(a) entspricht.
9. Tübbing (12) nach Anspruch 8 in Verbindung mit Anspruch 7, wobei die Aufweitung (21)
des Stahlstabs (3) nur angrenzend an einen der Abstände (a) vorgesehen ist.
10. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei im Tübbing (12) zumindest zwei
der genannten Stahlstäbe (3) eingebaut sind, wobei angrenzend an den Abstand (a) eine
gemeinsame Platte (27) angeordnet ist, die eine höhere Druckfestigkeit als der Beton
des Tübbings (12) aufweist, wobei vorzugsweise die Platte (27) aus Stahl gefertigt
ist und beide Stahlstäbe (3) an die Platte angeschweißt sind.
11. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Stirnfläche (5) des Stahlstabs
(3) einen Winkel mit der Schwerachse (7) des Stahlstabs (3) einschließt, der zwischen
60° und 90°, bevorzugt zwischen 75° und 90°, liegt.
12. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Stahlstab (3) ein gerippter
Bewehrungsstab (20) ist, der in Ringrichtung auf der Innenseite und/oder der Außenseite
des Tübbings (12) angeordnet ist und mit zwei Biegungen (29) im Bereich der Längsfuge
(13) hergestellt ist, sodass zwei unterschiedliche Abschnitte des Stahlstabs (3) parallel
zu einer Umfangsrichtung des Tübbings (12) verlaufen.
13. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei sich im genannten Abstand (a)
ein erhärteter Mörtel (25) befindet, der eine höhere Druckfestigkeit als der Beton
des Tübbings (12) aufweist, wobei sich der Mörtel (25) besonders bevorzugt in einer
Ausnehmung befindet, die durch ein nach dem Erhärten des Betons entferntes Füllmaterial
(23) gebildet wurde.
14. Tübbing (12) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Tübbing (12) während der
Herstellung eine Schalung (22) aufweist, die in einem Abstand von 0,1 mm und 50 mm,
bevorzugt 0,1 mm und 10 mm, zu der Stirnfläche (5) des Stahlstabs (3) liegt.
15. Tübbing (12) nach einen der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Stahlstab (3), der in Ringrichtung
auf der Innenseite und/oder Außenseite des Tübbings (12) angeordnet ist und mit einer
Biegung (29) im Bereich der Längsfuge (13) hergestellt ist, sodass die Stirnfläche
(5) des Stahlstabes (3) einen Abstand a zu der Längsübertragungsfläche aufweist.
16. Tübbingring (17) umfassend zumindest einen ersten Tübbing (1) und einen zweiten Tübbing
(2), jeweils nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei sich die Lastübertragungsflächen
(14) der Tübbinge (1, 2) zumindest teilweise gegenüberliegen, sodass zwischen diesen
eine Längsfuge (13) ausgebildet ist,
wobei sich die Tangente (9) an die Schwerachse (7) in der Stirnfläche (5) des Stahlstabs
(3) des ersten Tübbings (1) mit der Lastübertragungsfläche (14) in einem ersten Schnittpunkt
(19) schneidet und
wobei sich die Tangente (10) an die Schwerachse (8) in der Stirnfläche (6) des Stahlstabs
(4) des zweiten Tübbings (2) mit der Lastübertragungsfläche (14) in einem zweiten
Schnittpunkt (19) schneidet,
wobei der erste und der zweite Schnittpunkt (19) in einem Abstand (b) zueinander liegen,
der kleiner als 50 mm, bevorzugt kleiner als 10 mm, ist.
1. A tunnel lining segment (12) made of reinforced concrete, wherein the tunnel lining
segment (12) has a load transfer area (14) for a longitudinal joint (13), characterized in that at least one steel bar (3) with an end face (5) is installed in the tunnel lining
segment (12), the steel bar (3) being arranged in the tunnel lining segment (12) in
such a way that a tangent (9) to a centroidal axis (7) of the steel bar (3) encloses
an angle (α) of between 0° and 45° in the end face (5) with a normal (18) to the load
transfer area (14), and wherein the end face (5) is arranged at a distance (a) from
the load transfer area (14) which is between 0 mm and 50 mm, preferably between 0
mm and 10 mm.
2. A tunnel lining segment (12) according to claim 1, wherein the steel bar (3) is a
corrugated reinforcing bar (20).
3. A tunnel lining segment (12) according to claim 1 or 2, wherein the steel bar (3)
has a bend which essentially corresponds to a bend of the tunnel lining segment (12).
4. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 3, wherein the steel
bar (3) is installed in a centre plane of the tunnel lining segment (12).
5. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 4, wherein the steel
bar (3) is installed in the tunnel lining segment (12) in such a way that a concrete
cover (c) is provided between a surface of the steel bar (3) and an edge of an overpressed
zone (16) of the load transfer area (14).
6. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 5, wherein the steel
bar (3) has a diameter of between 10 mm and 100 mm, preferably of between 20 mm and
50 mm.
7. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 6, wherein an expansion
(21) of the steel bar (3) is provided adjacent to the specified distance (a), wherein
preferably the expansion (21) is an end piece (26) that has been screwed on, a steel
plate that has been welded on or a thickening of the steel bar (3).
8. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 7, wherein the steel
bar (3) has a length which corresponds to a developed length of the tunnel lining
segment (12) minus twice the distance (a).
9. A tunnel lining segment (12) according to claim 8 in combination with claim 7, wherein
the expansion (21) of the steel bar (3) is provided only adjacent to one of the distances
(a).
10. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 9, wherein at least two
of the aforementioned steel bars (3) are installed in the tunnel lining segment (12),
with a common plate (27) being arranged adjacent to the distance (a), which plate
has a higher compressive strength than the concrete of the tunnel lining segment (12),
wherein preferably the plate (27) is made of steel and both steel bars (3) are welded
to the plate.
11. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 10, wherein the end face
(5) of the steel bar (3) encloses an angle with the centroidal axis (7) of the steel
bar (3), which ranges between 60° and 90°, preferably between 75° and 90°.
12. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 11, wherein the steel
bar (3) is a corrugated reinforcing bar (20) which is arranged in the ring direction
on the inside and/or the outside of the tunnel lining segment (12) and is manufactured
with two bends (29) in the area of the longitudinal joint (13) so that two different
sections of the steel bar (3) run parallel to a circumferential direction of the tunnel
lining segment (12).
13. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 12, wherein a hardened
mortar (25), which has a higher compressive strength than the concrete of the tunnel
lining segment (12), is located at the specified distance (a), the mortar (25) being
particularly preferably located in a recess which was formed by a filling material
(23) that was removed after the concrete had hardened.
14. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 13, wherein, during manufacture,
the tunnel lining segment (12) has a formwork (22) which is at a distance of 0.1 mm
and 50 mm, preferably 0.1 mm and 10 mm, from the end face (5) of the steel bar (3).
15. A tunnel lining segment (12) according to any of claims 1 to 14, wherein the steel
bar (3), which is arranged in the ring direction on the inside and/or the outside
of the tunnel lining segment (12), is manufactured with a bend (29) in the area of
the longitudinal joint (13) so that the end face (5) of the steel bar (3) is at a
distance a from the load transfer area.
16. A tunnel lining segment ring (17) comprising at least a first tunnel lining segment
(1) and a second tunnel lining segment (2), each according to any of claims 1 to 15,
the load transfer areas (14) of the tunnel lining segments (1, 2) being located, at
least partially, opposite one another so that a longitudinal joint (13) is formed
between them,
wherein the tangent (9) to the centroidal axis (7) in the end face (5) of the steel
bar (3) of the first tunnel lining segment (1) intersects with the load transfer area
(14) at a first point of intersection (19) and
wherein the tangent (10) to the centroidal axis (8) in the end face (6) of the steel
bar (4) of the second tunnel lining segment (2) intersects with the load transfer
area (14) at a second point of intersection (19),
with the first and the second points of intersection (19) being at a distance (b)
from one another which is less than 50 mm, preferably less than 10 mm.
1. Voussoir de tunnel (12) en béton armé, lequel voussoir de tunnel (12) comporte une
surface de transfert de charge (14) pour un joint longitudinal (13),
caractérisé en ce qu'au moins une barre d'acier (3) dotée d'une face frontale (5) est intégrée dans le
voussoir de tunnel (12),
laquelle barre d'acier (3) est disposée dans le voussoir de tunnel (12) de telle sorte
qu'une tangente (9) à un axe de gravité (7) de la barre d'acier dans la face frontale(5)
forme un angle (α) de 0° à 45° avec une normale (18) à la surface de transfert de
charge (14) et
laquelle face frontale (5) est disposée à un intervalle (a) de la surface de transfert
de charge (14) qui est de 0 mm à 50 mm, de préférence de 0 mm à 10 mm.
2. Voussoir de tunnel (12) selon la revendication 1, dans lequel la barre d'acier (3)
est une barre d'armature nervurée (20).
3. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 ou 2, dans lequel la barre
d'acier (3) présente une courbure qui correspond sensiblement à la courbure du voussoir
de tunnel (12).
4. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 3, dans lequel la barre d'acier
(3) est intégrée dans un plan médian du voussoir de tunnel (12).
5. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 4, dans lequel la barre d'acier
(3) est intégrée dans le voussoir de tunnel (12) de telle sorte qu'une couverture
de béton (c) est prévue entre une face supérieure de la barre d'acier (3) et un bord
d'une zone en surpression (16) de la surface de transfert de charge (14).
6. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 5, dans lequel la barre d'acier
(3) présente un diamètre de 10 mm à 100 mm, de préférence de 20 mm à 50 mm.
7. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 6, dans lequel une extension
(21) de la barre d'acier (3) est prévue à l'intervalle (a) susmentionné, laquelle
extension (21) est de préférence un embout vissé (26), une plaque d'acier soudée ou
un épaississement de la barre d'acier (3).
8. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 7, dans lequel la barre d'acier
(3) a une longueur qui correspond à la longueur développée du voussoir de tunnel (12)
moins le double de l'intervalle (a).
9. Voussoir de tunnel (12) selon la revendication 8 en lien avec la revendication 7,
dans lequel l'extension (21) de la barre d'acier (3) est prévue uniquement de façon
adjacente à une des intervalles (a).
10. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 9, au moins deux des barres
d'acier (3) susmentionnées étant intégrées dans ce voussoir de tunnel (12), une plaque
commune (27) qui offre une plus grande résistance à la pression que le béton du voussoir
de tunnel (12) étant disposée de façon adjacente à l'intervalle (a), cette plaque
(27) étant de préférence fabriquée en acier et les deux barres d'acier (3) étant soudées
à la plaque.
11. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 10, dans lequel la face frontale
(5) de la barre d'acier (3) forme avec l'axe de gravité (7) de la barre d'acier un
angle qui est de 60° à 90°, de préférence de 75° à 90°.
12. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 11, dans lequel la barre
d'acier (3) est une barre d'armature nervurée (20) qui est disposée dans la direction
circonférentielle sur la face intérieure et/ou la face extérieure du voussoir de tunnel
(12) et est fabriquée avec deux flexions (29) dans la zone du joint longitudinal (13)
de telle sorte que deux sections différentes de la barre d'acier (3) courent parallèlement
à une direction périphérique du voussoir de tunnel (12).
13. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 12, dans lequel dans l'intervalle
susmentionné (a) se trouve un mortier durci (25) qui présente une plus grande résistance
à la pression que le béton du voussoir de tunnel (12), lequel mortier (25) se trouve
de façon particulièrement préférée dans une cavité qui a été formée par un matériau
de remplissage (23) enlevé après le durcissement du béton.
14. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 13, lequel voussoir de tunnel
(12) comporte pendant la fabrication un coffrage (22) qui se trouve à une distance
de 0,1 mm à 50 mm, de préférence de 0,1 mm à 10 mm, de la face frontale (5) de la
barre d'acier (3).
15. Voussoir de tunnel (12) selon une des revendications 1 à 14, dans lequel la barre
d'acier (3) qui est disposée dans la direction circonférentielle sur la face intérieure
et/ou la face extérieure du voussoir de tunnel (12) et est fabriquée avec un coude
(29) dans la zone du joint longitudinal (13) de sorte que la face frontale (5) de
la barre d'acier (3) présente un intervalle a par rapport à la surface de transfert
longitudinale.
16. Anneau de cuvelage (17) comprenant au moins un premier voussoir de tunnel (1) et un
deuxième voussoir de tunnel (2), chacun selon une des revendications 1 à 15, les surfaces
de transfert de charge (14) de ces voussoirs de tunnel (1, 2) étant disposés au moins
partiellement en face l'une de l'autre de sorte qu'un joint longitudinal (13) est
formé entre elles, la tangente (9) à l'axe de gravité (7) dans la face frontale (5)
de la barre d'acier (3) du premier voussoir de tunnel (1) croisant la surface de transfert
de charge (14) à un premier point d'intersection (19) et la tangente (10) à l'axe
de gravité (8) dans la face frontale (6) de la barre d'acier (4) du deuxième voussoir
de tunnel (2) croisant la surface de transfert de charge (14) à un deuxième point
d'intersection (19),
les premier et deuxième points d'intersection (19) se trouvant à une distance (b)
l'un de l'autre qui est inférieure à 50 mm, de préférence inférieure à 10 mm.