[0001] Die hier beschriebene Verpackung aus einem faserbasiertem Verpackungselement kann
zur Verpackung verschiedenster Packgüter verwendet werden. Die Verpackung ist insbesondere
zur Verpackung einer Vielzahl von Portionen eines Produktes in voneinander getrennten
Aufnahmekavitäten geeignet. Eine mögliche Anwendung ist beispielsweise die Verpackung
von Medikamenten bzw. insbesondere Tabletten, die jeweils einzeln aus der Verpackung
entnommen werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn weitere Portionen in der Packung
verbleiben und durch die Verpackung auch nach der Entnahme einzelner Portionen noch
wie ursprünglich geschützt sind. Solche Verpackungen werden regelmäßig auch als "Blister"
oder "Blisterverpackung" bezeichnet.
[0002] Verpackungen aus faserbasierten Packmaterialien (insbesondere aus Naturfasern, bspw.
aus Papier oder Karton) haben gegenüber Verpackungen aus Kunststoffmaterialien regelmäßig
beachtliche Vorteile hinsichtlich der Umweltverträglichkeit und der Möglichkeiten
des Recyclings.
[0003] Die Herstellung solcher Verpackungen erfordert jedoch andere Ansätze als die Herstellung
von Verpackungen aus Kunststoff. Grundsätzlich ist die Formung von Verpackungen aus
flachen Ausgangsmaterialien (bspw. von der Rolle) sehr effizient umsetzbar. Dies gilt
insbesondere für flache Ausgangsmaterialien aus Kunststoff, die beispielsweise mit
Tiefziehverfahren sehr präzise und mit großen Formgestaltungsfreiheiten geformt werden
können. Insbesondere sind beim Tiefziehen von Kunststoffmaterialien gegenüber einer
Grundebene der Verpackung sehr steile Flanken formbar, die eine präzise Anpassung
der Form der Verpackung an die Form des zu verpackenden Packgutes ermöglichen.
[0004] Verfahren zum Formen von Verpackungen aus faserbasierten Packmaterialien sind ebenfalls
verfügbar. Beispielsweise können auch faserbasierte Packmaterialen (und insbesondere
auch Packmaterialien aus Naturfasern) mit Tiefziehen geformt werden. Allerdings ist
die Formung von faserbasierten Packmaterialien gegenüber den Möglichkeiten der Formung
von Kunststoffen mit Einschränkungen verbunden. Steile Flanken können bspw. nicht
hergestellt werden bzw. bergen das Risiko, dass die Packmaterialien instabil werden
oder sogar reißen können.
[0005] Eine weitere besondere Herausforderung bei solchen Verpackungen ist es die Möglichkeit
zum Öffnen der einzelnen Aufnahmekavitäten zu gewährleisten, die eine Entnahme der
einzelnen Portionen aus der Verpackung ermöglicht, ohne dass der Schutz anderer Portionen
durch die Verpackung beeinträchtigt wird. Bekannte Verpackungen sind häufig mit einer
durch Umformen hergestellten Kunststoffstruktur ausgeführt, welche von einer metallischen
Folie verschlossen ist. Durch die Verformbarkeit des Kunststoffes und die sehr gut
kalkulierbaren Eigenschaften einer metallischen Folie beim Zerreißen ist eine Entnahme
von Portionen aus einzelnen Aufnahmekavitäten der Verpackung problemlos möglich. Wenn
vergleichbare Eigenschaften oder zumindest für einen Benutzer gut anwendbare Alternativeigenschaften
mit einer Verpackung aus faserbasierten Packmaterialien erreicht werden sollen, sind
neue Konzepte notwendig.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den
Stand der Technik geschilderten Probleme wenigstens teilweise zu lösen. Diese Aufgabe
wird gelöst mit der Verpackung gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
sowie mit einem Verfahren zur Herstellung einer solchen Verpackung wie es in den Patentansprüchen
beschrieben ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängig formulierten
Patentansprüchen sowie in der Beschreibung und insbesondere auch in der Figurenbeschreibung
angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass der Fachmann die einzelnen Merkmale in
technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert und damit zu weiteren Ausgestaltungen
der Erfindung gelangt.
[0006] Hier beschrieben werden soll eine Verpackung umfassend zwei Verpackungselemente,
die in einer Kontaktebene aneinander anliegen, wobei die Verpackungselemente jeweils
mit einem flächigen faserbasierten Packmaterial ausgebildet und jeweils mindestens
zwei Formungen aufweisen, wobei jeweils eine Formung eines ersten Verpackungselementes
mit einer Formungen eines zweiten Verpackungselementes korrespondiert und korrespondierende
Formungen dazu eingerichtet sind zusammen mindestens zwei Aufnahmekavitäten für mindestens
zwei Packgüter zu bilden und wobei die Formungen des ersten Verpackungselementes und
die Formungen des zweiten Verpackungselementes mit einem Umformverfahren aus dem faserbasierten
Packmaterial hergestellt sind.
[0007] Die hier beschriebene Verpackung umfasst zwei Verpackungselemente, die an einer Kontaktebene
aneinander liegen. Beide Verpackungselemente sind mit einem faserbasierten Packmaterial
gebildet. In bevorzugten Ausführungsvarianten bestehen die Verpackungselemente vollständig
aus dem faserbasierten Packmaterial. Es sind auch Ausführungsvarianten möglich, bei
welchen das faserbasierte Packmaterial zusammen mit weiteren Materialien in den Verpackungselementen
verarbeitet ist. Beispielsweise kann das faserbasierte Packmaterial mit einem weiteren
Material beschichtet sein oder es kann mit einem weiteren Material getränkt sein.
[0008] Die Kontaktebene ist bevorzugt eben. Bevorzugt haben beide Verpackungselemente Bereiche,
welche die Formungen bzw. die Aufnahmekavitäten jeweils einschließen und die jeweils
ebenfalls eben sind und die insbesondere eine durchgängige Ebene bilden, die (nur)
durch die einzelnen Formungen unterbrochen wird und die auch als "Grundebene" des
jeweiligen Verpackungselementes bezeichnet wird. Bevorzugt erstrecken sich die Formungen
ausgehend von dieser Grundebene des jeweiligen Verpackungselements weg. Bevorzugt
liegen die beiden Grundebenen der Verpackungselemente in der Kontaktebene aneinander
an. In bevorzugten Ausführungsvarianten können auch in den ebenen, in der Grundebene
liegenden Bereichen Strukturierungen des Verpackungselemente vorliegen, die bevorzugt
(im Vergleich zu den Formungen) Mikrostrukturierungen bilden. Beispielsweise kann
hier eine Waffelstrukturierung vorgesehen sein. Es können auch Stabilitätssicken oder
Anlagekanten ausgebildet sein. Die Höhe solcher Strukturierungen ausgehend von der
Grundebene ist bevorzugt gering gegenüber der Höhe der Formungen und beträgt beispielsweise
maximal 5 Prozent. Solche Strukturierungen werden bevorzugt mit dem selben Herstellungsschritt
zusammen mit der Formung ausgebildet. Solche Strukturierungen dienen insbesondere
zur Ausbildung der Verbindung zwischen den beiden Verpackungselementen der Verpackung
und bilden beispielsweise ein Reservoir für Verbindungsmittel, Klebstoffe etc.
[0009] Das zumindest eine erste Verpackungselement und das zumindest eine zweite Verpackungselement
können Teil eines einstückigen Verpackungselements sein und/oder ein einstückiges
Verpackungselement bilden. Hierdurch kann die Verpackung insbesondere nach Art einer
Clamshell-Verpackung ausgebildet sein. Das einstückige Verpackungselement kann entlang
einer (insbesondere einzigen und/oder geraden) Knickkante gefaltet bzw. gefalzt sein.
Das zumindest eine erste Verpackungselement und das zumindest eine zweite Verpackungselement
können in und/oder entlang der Knickkante stoffschlüssig miteinander verbunden sein.
Das zumindest eine erste Verpackungselement und das zumindest eine zweite Verpackungselement
können sich jeweils von der Knickkante erstrecken und in der Verbindungsebene zumindest
teilweise aufeinanderliegen.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Formungen durch ein Tiefziehverfahren geformt
sind. Grundsätzlich können die beschriebene Verpackung bzw. die Verpackungselemente
der beschriebenen Verpackung aber auch mit anderen Umformverfahren hergestellt werden,
beispielsweise mit Freiformen, Drücken, Weiten etc.
[0011] Die Aufnahmekavitäten bilden bevorzugt eine muschelförmige Schale, welche die Packgüter
jeweils umschließen. Die Formungen und damit die Aufnahmekavitäten sind bevorzugt
durch ein Umformverfahren gebildet. Die Kavität ist bevorzugt ausgehend von der Kontaktebene
von dem anderen Verpackungselement weg ausgewölbt. Die Formungen sind bevorzugt als
(lokal begrenzte) Auswölbungen ausgeführt. Solche Auswölbungen haben bevorzugt Wandungen,
die sich an einen umlaufenden Randbereich anschießen und einen Boden, der die tiefste
Stelle der Auswölbung bildet. Bevorzugt gehen die durchgängige Ebene der Verpackungselemente
(in der Kontaktebene) sanft in die Wandungen der Auswölbungen/Formungen über. Genauso
ist der Übergang von Wandungen der Auswölbungen/Formungen zu dem Boden ebenfalls jeweils
mit (sanften) Krümmungsradien des faserbasierten Packmaterials ausgeführt. Bevorzugt
sind solche Krümmungsradien nicht kleiner als ein Grenzwert, der beispielsweise größer
als 0,5 mm [Millimeter] oder größer als 2 mm [Millimeter] sein kann. Wandungen der
Formungen bilden bevorzugt relativ flache erste Flanken, die einen relativ kleinen
maximalen ersten Neigungswinkel zu einer Grundebene der Verpackung bzw. zu der Kontaktebene
aufweisen. Der maximale erste Neigungswinkel beträgt beispielsweise weniger als 75
Winkelgrad und bevorzugt sogar weniger als 60 Winkelgrad oder sogar weniger als 45
Winkelgrad. Solche Auswölbungen/Formungen sind mit Herstellungsverfahren zur Herstellung
von faserbasierten Packmaterialien herstellbar. Das faserbasierte Packmaterial aus
dem die Verpackungselemente hergestellt sind, hat insbesondere ein Flächengewicht
von zwischen 100 g/m
2 [Gramm/Quadratmeter] und 800 g/m
2 [Gramm/Quadratmeter]. Besonders bevorzugt liegt das Flächengewicht zwischen 100 g/m
2 [Gramm/Quadratmeter] und 300 g/m
2 [Gramm/Quadratmeter].
[0012] Das faserbasierte Packmaterial ist insbesondere ein Papier oder ein Karton. Je nach
Stärke/Dicke und Aufbau spricht man auch von einem Verpackungskarton oder einem Verpackungspapier.
Umformverfahren für Papier oder Karton sind verfügbar und ermöglichen eine Umformung,
wobei insbesondere gegenüber einer Grundebene des Papiers oder der Verpackung steil
ausgebildete Flanken nur eingeschränkt herstellbar sind.
[0013] Der Begriff "Karton" bezeichnet einen flächigen Werkstoff, der im Wesentlichen aus
Fasern (insbesondere Fasern aus pflanzlicher Herkunft) besteht. Insbesondere handelt
es sich um einen Werkstoff aus Zellulosefasern. Ein solcher Werkstoff wird bevorzugt
durch Entwässerung einer Fasersuspension gebildet. Ein "Karton" weist gegenüber einem
Papier insbesondere eine erhöhte mechanische Festigkeit auf. Bevorzugt hat der "Karton"
ein Mindestgewicht pro Quadratmeter Kartonfläche von 130 g/m
2 [Gramm/Quadratmeter]. Materialien mit einem geringeren Gewicht pro Fläche werden
häufig als Papier bezeichnet. Ein Karton kann auch ein Verbundwerkstoff aus mehreren
Schichten Papier mit einem Gewicht pro Fläche unterhalb von 130 g/m
2 [Gramm/Quadratmeter] sein. Gegebenenfalls kann ein solcher Verbundwerkstoff auch
Luft enthalten und beispielsweise mit einer gewellten Papierschicht ausgeführt sein.
Ein solcher flächiger Werkstoff kann auch aus einem Faserverbund gebildet sein oder
einen Faserverbund umfassen, welcher nicht kompakt ist, sondern offene oder geschlossene
Poren aus Luft umschließt.
[0014] Die Möglichkeiten mit Umformverfahren steilere Flanken als die hier beschriebenen
Flanken in ein Verpackungsmaterial einzubringen sind bei faserbasierten Packmaterialien
eingeschränkt.
[0015] Formungen in beiden Verpackungselementen der Verpackung vorzusehen, welche jeweils
miteinander korrespondieren, eröffnet die Möglichkeit Aufnahmekavitäten mit einem
relativ großen Verhältnis von Höhe der Kavität und kleinster Erstreckung in Richtung
der Kontaktebene herzustellen. Bevorzugt entspricht eine Höhe der Aufnahmekavitäten
mindestens 20% der kleinsten Erstreckung der Aufnahmekavitäten. Bevorzugt entspricht
die Höhe darüber hinaus mindestens 10% der größten Erstreckung. Höhen, die mehr als
120% der kleinsten Erstreckung oder der größten Erstreckung entsprechen sind bei Verpackungselementen
aus faserbasierten Packmaterialien nur sehr schwer herstellbar. Insofern kann eine
Höhe, die 120% der kleinsten Erstreckung oder der größten Erstreckung der Aufnahmekavität
in der Kontaktebene entspricht als maximale Höhe angenommen werden. Die Erstreckung
(egal ob kleinste Erstreckung oder größte Erstreckung) wird bevorzugt in der Kontaktebene
jeweils bis zum Beginn einer Siegelung gemessen, in welcher die beiden Verpackungselemente
miteinander verbunden sind. Dadurch das Formungen in beiden Verpackungselementen zur
Ausbildung der Höhe beitragen, können im Verhältnis zur kleinsten Erstreckung und
zur größten Erstreckung relativ große Höhen von mehr als 20% erreicht werden. Die
Formungen der beiden Verpackungselemente müssen jeweils nur so tief geformt sein,
dass sie zur Hälfte zur Ausbildung der Höhe beitragen. Aus diesem Grund ist es durch
die hier beschriebene Verpackung möglich, relativ große Höhen im Verhältnis zur kleinsten/größten
Erstreckung auch mit Verpackungselementen zu erreichen, die aus faserbasierten Packmaterialien
gefertigt sind.
[0016] Bevorzugt existiert eine Abweichung zwischen der größten Erstreckung und der kleinsten
Erstreckung der Aufnahmekavitäten in Richtung der Kontaktebene. Bevorzugt beträgt
die größte Erstreckung 120% bis 250% der kleinsten Erstreckung. Die Aufnahmekavität
ist also bevorzugt etwas länglich geformt. Durch eine solche Gestaltung ist eine Anpassung
der Form der Aufnahmekavitäten an die Form von darin enthaltenen Packgütern möglich.
Eine Abweichung zwischen der größten Erstreckung und der kleinsten Erstreckung der
Aufnahmekavitäten in Richtung der Kontaktebene bietet darüber hinaus Vorteile für
die Herstellung der Formungen, welche die Aufnahmekavitäten bilden. Dies gilt insbesondere,
weil Umformverfahren zur Herstellung der Formungen bei einer Abweichung zwischen der
größten Erstreckung und der kleinsten Erstreckung mit mehr Freiheitsgraden eingerichtet
werden können.
[0017] Mit einem "Korrespondieren" der Formungen an den beiden Verpackungselementen der
Verpackung ist gemeint, dass jeweils genau eine Formung an einem ersten Verpackungselement
genau einer Formung an einem zweiten Verpackungselement zugeordnet ist. Jede Formung
an einem Verpackungselement hat eine korrespondierende Formung an dem weiteren Verpackungselement,
mit welcher zusammen es eine Aufnahmekavität bildet. Bevorzugt existieren an beiden
Verpackungselementen gleich viele Formungen.
[0018] Packgüter, die in den Aufnahmekavitäten der beschriebenen Verpackung aufgenommen
sind, können grundsätzlich alle portionsweise benötigten Güter sein, die jeweils eigenständig
durch eine Verpackung geschützt sein sollen. Hierzu zählen beispielsweise Medikamente
(insbesondere Tabletten oder Kapseln), Laborutensilien, Gewürze etc.
[0019] Besonders vorteilhaft ist, wenn an mindestens einem der Verpackungselemente eine
Struktur ausgebildet ist, welche das unabhängige Öffnen und/oder Herauslösen einer
der mindestens zwei Aufnahmekavitäten ermöglicht.
[0020] Eine solche Struktur kann beispielsweise durch Schnitte oder Perforationen an einem
der Verpackungselemente oder an beiden Verpackungselementen realisiert sein. Die Struktur
kann eine abschnittsweise vollständige (das heißt sich durch die gesamte Dicke/Stärke
des faserbasierten Packmaterials des Verpackungselements erstreckende Struktur (bspw.
ein Schnitt oder eine Perforation) sein. Eine solche Struktur kann genauso eine auch
nur lokale/bereichsweise Schwächung des faserbasierten Packmaterials sein.
[0021] Eine solche Struktur kann auf zwei unterschiedliche Arten wirken. Eine solche Struktur
kann einerseits dem Effekt dienen, eine Öffnenbarkeit einer einzelnen Aufnahmekavität
der Verpackung zu verbessern, so dass beim Öffnen der Aufnahmekavität geringere Kräfte
auf die Verpackungselemente wirken und somit eine Beeinträchtigung weiterer (benachbarter)
Aufnahmekavitäten der Verpackung vermieden wird. Eine solche Struktur kann alternativ
oder zusätzlich den Effekt haben eine (mechanische) Abkoppelung bzw. Vereinzelung
von Aufnahmekavitäten voneinander zu bewirken, so dass ein Öffnen einer Aufnahmekavität
ebenfalls eine geringere Auswirkung auf weitere (benachbarte) Aufnahmekavitäten hat.
Bevorzugt unterstützt eine solche Struktur beide beschriebenen Effekte. Die mechanische
Abkopplung bzw. Vereinzelung von Aufnahmekavitäten kann in Ausführungsvarianten ein
Aufteilen der Verpackung in verschiedene Verpackungsabschnitte ermöglichen. Dann sind
die Strukturen beispielsweise als durchlaufende Trennlinien zwischen Reihen und Spalten
einer Matrix aus Aufnahmekavitäten angeordnet. Die mechanische Abkopplung bzw. Vereinzelung
von Aufnahmekavitäten kann in weiteren Ausführungsvarianten auch ein Herauslösen von
Aufnahmekavitäten aus der Verpackung ermöglichen. Dann sind die Strukturen bevorzugt
umlaufend jeweils um einzelne Aufnahmekavitäten herum ausgebildet. In bevorzugten
Ausführungsvarianten können an der Verpackung bzw. den Verpackungselementen auch verschiedene
Strukturen vorgesehen sein, die jeweils das unabhängige Öffnen einer der mindestens
zwei Aufnahmekavitäten unterstützen und zusammen gewährleisten, dass das unabhängige
Öffnen für einen Anwender der Verpackung problemlos realisierbar ist.
[0022] Außerdem vorteilhaft ist, wenn mindestens eines der Verpackungselemente mindestens
zwei durch ein Umformverfahren geformte Formungen aufweist, welche von dem anderen
Verpackungselement weg ausgewölbt sind und so ein Innenvolumen der Aufnahmekavitäten
zur Aufnahme der Packgüter bereitstellt.
[0023] Mit einer Formung/Auswölbung von dem anderen Verpackungselement weg ist jeweils eine
Formung/Auswölbung von der Kontaktebene weg gemeint. Besonders bevorzugt sind die
Formungen/Auswölbungen beider Verpackungselemente jeweils gleich ausgeführt. Das erste
Verpackungselement und das zweite Verpackungselement sind bevorzugt gleich ausgeführt.
Zusätzlich zu der Ausführung als Auswölbung kann die Formung noch weitere Formgestaltungen
aufweisen, wie bspw. Rillen, Kanten etc. die beispielsweise als das Öffnen unterstützende
Struktur wirken und/oder die zur Fixierung des Packguts dienen.
[0024] Außerdem vorteilhaft ist, wenn das erste Verpackungselement und das zweite Verpackungselement
jeweils einen um die Formungen umlaufenden Randbereich aufweist, in welchem eine Verbindung
zwischen dem ersten Verpackungselement und dem zweiten Verpackungselement ausgebildet
ist.
[0025] Bevorzugt sind umlaufende Randbereiche um jede einzelne Formung jeweils mit einer
Verbindung ausgeführt. Besonders bevorzugt sind die umlaufenden Randbereiche und Verbindungen
der Verpackungselemente für jede Aufnahmekavität von den umlaufenden Randbereichen
und Verbindungen weiterer (benachbarter) Aufnahmekavitäten unabhängig. Bevorzugt existiert
jeweils ein Abstand zwischen den umlaufenden Randbereichen und Verbindungen von zueinander
benachbarten Aufnahmekavitäten. Dadurch kann ein voneinander unabhängiges Öffnen der
Aufnahmekavitäten unterstützt werden.
[0026] Die Verbindung ist bevorzugt eine feste (dauerhafte) Verbindung der beiden Verpackungselemente
zueinander. Eine solche Verbindung kann beispielsweise mit üblichen Siegelverfahren
für faserbasierte Materialine Einwirkung von Feuchtigkeit, Druck, Wärme mit üblichen
Papiersiegelverfahren hergestellt werden kann
[0027] Die Verbindungen können wahlweise zerstörungsfrei (das heißt ohne Zerstörung der
Verpackungselemente) öffnenbar sein oder nur durch eine Zerstörung der Verpackungselemente
lösbar sein. In diesem Fall ist die ausgebildete Verbindung bevorzugt stabiler als
die Verpackungselemente. Ein Öffnen einer Aufnahmekavität umfasst dann bevorzugt ein
Durchtrennen des flächigen Fasermaterials von zumindest einem der Verpackungselemente
im Bereich der Formung bzw. der Aufnahmekavität benachbart zur Verbindung
[0028] Die Verbindung kann auch mit Kleber oder Haftmittel ausgebildet sein. Bevorzugt sind
allerdings Verbindungen ohne zusätzliche Materialien, die eine stoffschlüssige Verbindung
der faserbasierten Packmaterialien der beiden Verpackungselemente umfasst. Gegebenenfalls
können an den Verpackungselementen in den umlaufenden Randbereichen auch Formelemente
eingeformt sein, die die Ausbildung der Verbindung unterstützen, beispielsweise Einraststrukturen
oder die oben bereits beschriebenen Strukturierungen an beiden Verpackungselementen
oder an einem der Verpackungselemente gebildet sein.
[0029] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn eine Vielzahl von Aufnahmekavitäten, die
jeweils durch Formungen der Verpackungselemente gebildet sind, wobei die Aufnahmekavitäten
in Form einer Matrix angeordnet sind.
[0030] Mit einer Matrix ist bevorzugt eine gleichmäßige Anordnung von Reihen und Spalten
von Aufnahmekavitäten bzw. Formungen an der Verpackung gemeint. Eine solche Anordnung
ermöglicht es dem Benutzer der Verpackung und des darin enthaltenen Packguts immer
gut den Überblick zu erhalten wie viele Packgüter (Tabletten, Medikamente etc.) bereits
aus der Verpackung entnommen wurden. Außerdem ist eine Anordnung von Aufnahmekavitäten/Formungen
als Matrix platz- und Materialsparend und gut herstellbar.
[0031] Außerdem vorteilhaft ist, wenn Formungen eines der Verpackungselemente und Aufnahmekavitäten
jeweils einheitlich ausgeführt sind.
[0032] Eine einheitliche Ausführung von Formungen und Aufnahmekavitäten bietet Vorteile
bei der Aufnahme gleichartiger Packgüter, wie beispielsweise Medikamente, Kapseln
oder Tabletten.
[0033] Besonders vorteilhaft ist, wenn zumindest eines der Verpackungselemente mindestens
einen Schnitt aufweist, welcher in einem Nebenbereich einer Formung angeordnet ist.
[0034] Mit einem Nebenbereich ist hier insbesondere ein benachbart zu einer Formung bzw.
benachbart zu einer Aufnahmekavität angeordneter Bereich gemeint, der insbesondere
zwischen zwei benachbarten Formungen/Aufnahmekavitäten angeordnet ist. In einem solchen
Bereich kann ein Schnitt beispielsweise zur Ausbildung einer Struktur dienen, welche
das unabhängige Öffnen einer der mindestens zwei Aufnahmekavitäten ermöglicht.
[0035] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn zwischen den Aufnahmekavitäten eine Perforation
vorgesehen ist an welcher Aufnahmekavitäten von der Verpackung abtrennbar sind.
[0036] Eine solche Perforation kann insbesondere von einer Vielzahl von (Teil-) Schnitten
gebildet sein. Eine Perforation bzw. ein Schnitt kann sich über die gesamte Dicke/Stärke
des flächigen Fasermaterials erstrecken.
[0037] Außerdem vorteilhaft ist es, wenn die beiden Verpackungselemente aus dem gleichen
faserbasierten Packmaterial hergestellt sind.
[0038] Bevorzugt sind beide Verpackungselemente komplett gleich. Die beiden Verpackungselemente
können auch mit der selben Vorrichtung zur Herstellung von Verpackungselementen hergestellt
worden sein.
[0039] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn die beiden Verpackungselemente aus verschiedenen
faserbasierten Packmaterialien hergestellt sind.
[0040] Eine solche Ausführungsvariante ist für verschiedene Anwendungen vorteilhaft, beispielsweise,
wenn bspw. eines der faserbasierten Packmaterialien bzw. eines der Verpackungselemente
bedruckt ist bzw. zum Bedrucken vorgesehen ist und das andere nicht. Dann kann das
eine Verpackungselement aus einem zum Bedrucken geeigneten faserbasierten Packmaterial
hergestellt sein, während das andere Verpackungselement aus einem (bspw. kostengünstigeren)
faserbasierten Packmaterial hergestellt sein, welches für das Bedrucken weniger geeignet
ist. Ein anderer Anwendungsfall kann beispielsweise sein, dass das eine Verpackungselement
aus einem anderen faserbasierten Packmaterial gefertigt ist, welches ein besseres
Öffnen der Aufnahmekavitäten begünstigt.
[0041] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das faserbasierte Packmaterial von mindestens
einem der beiden Verpackungselemente auf einer zu den Aufnahmekavitäten hin ausgerichteten
inneren Oberfläche eine Barriereschicht aufweist.
[0042] Eine Barriereschicht kann beispielsweise eine polymere Beschichtung, eine Lackierung,
eine Lasur oder eine ähnliche Behandlung der Oberfläche des faserbasierten Packmaterials
beinhalten, welche auf der inneren Oberfläche der Verpackungselemente aufgebracht
ist und so die zum Packgut hin ausgerichtete Innenoberfläche der Aufnahmekavitäten
bildet.
[0043] Eine Struktur, welche das unabhängige Öffnen einer der mindestens zwei Aufnahmekavitäten
ermöglicht, bzw. insbesondere Schnitte/Perforationen zur Ausbildung einer solchen
Struktur erstrecken sich vorzugsweise nicht bis in die Barriereschicht. Solche Strukturen
bilden bevorzugt (nur) eine lokale Schwächung des flächigen Fasermaterials. Eine Barriereschicht
zur Ausbildung einer Barriere um das Packgut lässt sich durch eine solche Struktur
bevorzugt leichter durchtrennen - ist aber selbst durch eine solche Struktur bevorzugt
nicht schon von vorne herein geschwächt.
[0044] Eine in einem umlaufenden Randbereich (beispielsweise als Siegelung) ausgebildete
Verbindung verbindet bevorzugt die Barriereschichten, die auf den beiden faserbasierten
Packmaterialien ausgebildet sind. Bevorzugt sind dann die Barriereschichten jeweils
mit dem faserbasierten Packmaterial der Verpackungselemente verbunden. Bevorzugt ist
die Barriereschicht so ausgebildet, dass sie eine Doppelfunktion hat: Die Ausbildung
der Barriere zum Schutz des Packguts und die Bereitstellung von Eigenschaften, zur
Ausbildung der Siegelung.
[0045] Hier auch beschrieben werden soll ein Verfahren zur Herstellung mindestens eines
Verpackungselementes für eine beschriebene Verpackung, aufweisend folgende Schritte:
- a) Behandeln eines faserbasierten Packmaterials, um Strukturen zum Öffnen eines aus
dem faserbasierten Packmaterial geformten Verpackungselementes bereitzustellen;
- b) Anwenden eines Umformverfahrens auf das faserbasierten Packmaterial um mindestens
zwei Formungen in dem faserbasierten Packmaterial herzustellen.
[0046] Es soll darauf hingewiesen werden, dass die im Zusammenhang mit der vorstehend beschriebenen
Verpackung geschilderten besonderen Vorteile und Ausgestaltungsmerkmale auch für das
im Folgenden beschriebene Verfahren anwendbar und übertragbar sind.
[0047] Das beschriebene Verfahren wird bevorzugt mit einer Fertigungsmaschine/Vorrichtung
zur Herstellung von beschriebenen Verpackungen ausgeführt. Eine solche Fertigungsmaschine
ist bevorzugt mit verschiedenen Bearbeitungsstationen ausgeführt, die nacheinander
ein von der Rolle (ggf. als Endlosmaterial) bereitgestelltes faserbasiertes Packmaterial
bearbeiten, um daraus die beschriebenen Verpackungselemente und die am Ende die beschriebenen
Verpackungen herzustellen. Bevorzugt ist eine solche Fertigungsmaschine gleichzeitig
auch dazu eingerichtet die beschriebenen Verpackungen bei der Herstellung direkt auch
mit dem Packgut zu befüllen. Grundsätzlich ist das Verfahren auch mit anderen, nicht
von der Rolle bereitgestellten Materialien durchführbar - beispielsweise mit Zuschnitten
von faserbasiertem Packmaterial, die jeweils einzeln verarbeitet werden.
[0048] Es hat sich herausgestellt, dass es zur Herstellung von Verpackungen für eine Mehrzahl
von Packgütern jeweils in getrennten Aufnahmekavitäten aus faserbasierten Packmaterialien
sehr relevant ist, dass Strukturen bereitgestellt werden, die ein Öffnen von Aufnahmekavitäten
der Verpackung derart ermöglichen, dass andere (benachbarte) Aufnahmekavitäten verschlossen
bleiben bzw. nicht beeinträchtigt werden. Das Öffnen der Aufnahmekavitäten funktioniert
hier grundsätzlich anders als bei klassischen Blisterverpackungen mit einem Verpackungselement
aus Kunststoff und einer metallischen Folie. Aus diesem Grund muss in den Herstellungsprozess
der Schritt a) zum Einbringen von Strukturen zum Öffnen zusätzlich zum Umformverfahren
(Schritt b)) integriert werden. Die Schritte a) und b) können in verschiedenen Reihenfolgen
und/oder auch gleichzeitig oder überlappend ausgeführt werden. Bevorzugt können in
einer Fertigungsmaschine zur Herstellung von Verpackungselementen für beschriebene
Verpackungen einzelne oder miteinander kombinierte Bearbeitungsstationen für die Durchführung
der Schritte a) und b) vorgesehen sein.
[0049] Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn die Herstellung der Strukturen vorgelagert
zur Verbindung der beiden Verpackungselemente zur Ausbildung der Verpackungselemente
erfolgt.
[0050] Besonders vorteilhaft ist, wenn das Umformverfahren zumindest eines der folgenden
Verfahren umfasst:
- Tiefziehen;
- Prägen;
- Pressformen; und/oder
- Hydroformen.
[0051] Diese Umformverfahren werden bevorzugt alle mit einer Matrize und einem Stempel ausgeführt
zwischen denen das faserbasierte Packmaterial geformt wird, um die Formung des Verpackungselementes
herzustellen.
[0052] Hier ebenfalls beschrieben werden soll eine Verwendung einer beschriebenen Verpackung
als Blister, insbesondere zur Aufnahme von Tabletten und/oder Kapseln in den Aufnahmekavitäten.
[0053] Die hier beschriebene Verpackung ist besonders zur Ausbildung eines Blisters für
Tabletten, Medikamente und/oder Kapseln geeignet.
[0054] Die Erfindung sowie das technische Umfeld der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf
welche die Erfindung nicht beschränkt ist. Es ist insbesondere darauf hinzuweisen,
dass die Figuren und insbesondere die in den Figuren dargestellten Größenverhältnisse
nur schematisch sind. Es zeigen:
- Fig.1:
- eine schematische Darstellung einer beschriebenen Verpackung im Querschnitt;
- Fig. 2:
- eine schematische Darstellung der Verpackung aus Fig. 1 in einer Ansicht von oben;
- Fig. 3:
- eine weitere schematische Darstellung einer beschriebenen Verpackung im Querschnitt;
- Fig. 4.
- Eine schematische Darstellung der Verpackung aus Fig. 3 in einer Ansicht von oben;
und
- Fig. 5a bis 5c:
- verschiedene Verfahrensweisen zur Herstellung einer beschriebenen Verpackung.
[0055] Fig. 1 und 2 zeigen eine beschriebene Verpackung 1 in einem Querschnitt und in einer
Ansicht von oben. Zu erkennen ist jeweils, dass die Verpackung aus zwei Verpackungselementen
2a und 2b besteht, die jeweils zueinander korrespondierende Formungen 5 aufweisen,
die in einer Matrix 12 angeordnet sind. Die beiden Verpackungselemente 2a und 2b liegen
an einer Kontaktebene 3 aneinander an und die Formungen 5 der beiden Verpackungselemente
2a und 2b bilden zusammen Aufnahmekavitäten 6 zur Aufnahme von Packgütern 7 aus. In
Fig. 1 und 2 jeweils noch dargestellt sind eine kleinste Erstreckung 22 und eine größte
Erstreckung 23 der Aufnahmekavitäten 6 entlang der Kontaktebene 3 sowie eine Kavitätshöhe
21 der Aufnahmekavitäten 6 senkrecht bzw. in normaler Richtung zu der Kontaktebene
3.
[0056] Fig. 3 und 4 zeigen besondere Merkmale einer solchen Verpackung 1 im Detail. Die
in den Fig. 3 und 4 dargestellten Merkmale müssen nicht in Ihrer Gesamtheit alle gemeinsam
realisiert werden. Fig. 3 und 4 sind hier vielmehr als Beispiele für die einzelnen
möglichen Merkmale und deren mögliche Ausführung zu verstehen.
[0057] Zu erkennen ist (wie auch gemäß den Fig. 1 und 2), dass die Verpackung 1 aus einem
ersten Verpackungselement 2a und einem zweiten Verpackungselement 2b gebildet ist,
die jeweils aus dem faserbasierten Packmaterial 4 gebildet sind und welche an einer
Kontaktebene 3 aneinander anliegen und welche jeweils Formungen 5 ausbilden, wobei
jeweils Formungen 5 des ersten Verpackungselementes 2a und Formungen 5 des zweiten
Verpackungselementes 2b miteinander korrespondieren, um Aufnahmekavitäten 6 auszubilden,
in denen jeweils das Packgut 7 angeordnet ist. Um jede Aufnahmekavität 6 herum existiert
bevorzugt ein umlaufender Randbereich 10, der insbesondere durchgängig (das heißt
ohne Unterbrechungen) ausgebildet ist. In dem umlaufenden Randbereich 10 ist eine
Verbindung 11 ausgebildet, die bevorzugt ebenfalls durchgängig (das heißt ohne Unterbrechungen)
ausgebildet ist, so dass keine Lücke existiert. Die Aufnahmekavitäten 6 sind damit
bevorzugt vollständig von dem ersten Verpackungselement 2a und dem zweiten Verpackungselement
2b sowie der Verbindung umschlossen. Die Verpackungselemente 2a, 2b haben jeweils
eine innere Oberfläche 20, die hin zu den Aufnahmekavitäten 6 ausgerichtet ist. Die
innere Oberfläche 20 kann von dem faserbasierten Packmaterial 4 selbst gebildet sein.
Hier zusätzlich dargestellt ist eine (optionale) Barriereschicht 16, die auf der inneren
Oberfläche 20 ausgebildet ist und die das in den Aufnahmekavitäten 6 enthaltende Packgut
7 von der Umgebung und insbesondere auch von dem faserbasierten Packmaterial 4 abtrennt.
Die Verbindung 11 kann insbesondere eine mit einem Siegelverfahren hergestellte Verbindung
11 sein. Sofern eine innere Oberfläche 20 des ersten Verpackungselementes 2a und/oder
des zweiten Verpackungselementes 2b mit einer Barriereschicht 16 versehen ist, kann
die Verbindung 11 eine Verbindung der Barriereschichten 16 auf den beiden Verpackungselementen
2a,2b sein. Sofern keine Barriereschicht auf den inneren Oberflächen 20 der Verpackungselemente
2a,2b ausgeführt ist, kann die Verbindung auch eine direkte Verbindung der faserbasierten
Packmaterialen 4 der beiden Verpackungselemente 2a, 2b sein, die bspw. unter Einwirkung
von Feuchtigkeit, Druck, Wärme mit üblichen Siegelverfahren für faserbasierte Materialien
hergestellt werden kann.
[0058] Bevorzugt sind die umlaufenden Randbereiche 10 und die Verbindungen 11 für jede Aufnahmekavität
6 so ausgeführt, dass einzelne Aufnahmekavitäten 6 unabhängig von anderen Aufnahmekavitäten
6 der Verpackung 1 geöffnet werden können, um das jeweils enthaltene Packgut 7 zu
entnehmen. Besonders bevorzugt haben die umlaufenden Randbereiche 10 und die Verbindungen
11 einzelner Aufnahmekavitäten 6 keine direkte Verbindung zueinander. Besonders bevorzugt
existieren jeweils Nebenbereiche 15 zwischen umlaufenden Randbereichen 10 und Verbindungen
11 benachbarter Aufnahmekavitäten 6, die die umlaufenden Randbereiche 10 und die Verbindungen
11 voneinander trennen. Hierdurch kann ein Schutz der Verbindungen 11 benachbarter
Aufnahmekavitäten 6 erreicht werden, wenn eine Aufnahmekavität 6 geöffnet wird.
[0059] In weiteren Ausführungsvarianten können Strukturen 8 vorgesehen sein, die ein Öffnen
bzw. Abtrennen einzelner Aufnahmekavitäten 6 von der Verpackung 1 begünstigen. Solche
Strukturen 8 können beispielsweise durch Schnitte 13 oder Perforationen 14 realisiert
sein.
[0060] Die Fig. 5a bis 5c zeigen schematisch verschiedene Vorrichtungen mit denen beschriebene
Verpackungen bzw. Verpackungselemente 2a,2b bzw. faserbasierte Packmaterialien 5 für
beschriebene Verpackungen 1 bearbeitet werden können. Solche Vorrichtungen können
Teil einer Fertigungsmaschine oder Fertigungsstraße zur Herstellung von beschriebenen
Verpackungen 1/Verpackungselementen 2a,2b sein. Der Fokus der Fig. 5a bis 5c liegt
dabei jeweils auf der Reihenfolge der Durchführung der Verfahrensschritte a) und b).
In Verfahrensschritt a) werden Strukturen 8 zum Öffnen der Verpackung in das faserbasierte
Packmaterial 4 bzw. in das bereits geformte Verpackungselement 2a,2b eingebracht.
In Verfahrensschritt b) erfolgt die Formung des Verpackungselementes 2a,2b aus dem
faserbasierten Packmaterial 4. Grundsätzlich sind verschiedene zeitliche Ansätze möglich,
um beide Verfahrensschritte auszuführen. Die in den Fig. 5a bis 5c dargestellten Vorrichtungen
sind jeweils ausschnittsweise dargestellt. Eine Vorrichtung zur Herstellung von beschriebenen
Verpackungselementen weist vorzugsweise noch weitere, hier nicht dargestellte Mittel
auf, wie beispielsweise Fördereinheiten, zur Förderung des faserbasierten Packmaterials,
Vereinzelungsstationen zum Abtrennen von Verpackungselementen aus dem Band, Befüllstationen
zur Befüllung der aus den Verpackungselementen hergestellten Verpackung mit dem Packgut
etc. Die in den Fig. 5a bis 5c dargestellten Vorrichtungen sind jeweils dazu eingerichtet
eine Mehrzahl von Formungen und Aufnahmekavitäten parallel zu bearbeiten. Bevorzugt
bearbeiten die in den Fig. 5a bis 5c dargestellten Vorrichtungen alle Formungen/Aufnahmekavitäten
eines Verpackungselementes gleichzeitig.
[0061] Gemäß Fig. 5a ist eine Vorrichtung bzw. ein Werkzeug gezeigt, bei welchem die Einbringung
von Strukturen mit einem dafür vorgesehenen Strukturierungswerkzeug 17 bevorzugt an
dem unverformten faserbasierten Packmaterial 4 erfolgt. Das unverformte faserbasierte
Packmaterial 4 ist in diesem Stadium noch flächig bzw. flach. Beispielhaft ist hier
gezeigt, dass das Strukturierungswerkzeug 17 Schneidkanten 19 aufweist, mit welchem
bspw. Schnitte oder Perforationen als Strukturen in das faserbasierte Packmaterial
4 eingebracht werden können. In dieser Ausführungsform des Verfahrens erfolgt Schritt
a) zeitlich vor Schritt b) bspw. an nacheinander angeordneten Bearbeitungsstationen
einer (hier nicht vollständig dargestellten) Fertigungsmaschine zur Herstellung der
Verpackungselemente 2a,2b.
[0062] Gemäß Fig. 5b ist ein kombiniertes Umformwerkzeug 18 und Strukturierungswerkzeug
17 einer Vorrichtung gezeigt, welches bevorzugt ebenfalls Schneidkanten 19 aufweist,
um Strukturen zu erzeugen. Das Werkzeug weist darüber hinaus Umformabschnitte 24 auf,
mit welchem Formungen für die Aufnahmekavitäten erzeugt werden. Bei einer solchen
Ausführungsform des Verfahrens werden die Schritte a) und b) gleichzeitig bzw. miteinander
integriert ausgeführt, bspw. auf einer (gemeinsamen) Bearbeitungsstation einer (hier
nicht vollständig dargestellten) Fertigungsmaschine zur Herstellung der Verpackungselemente.
[0063] Fig. 5c zeigt eine Vorrichtung mit einem Strukturierungswerkzeug 17 welches mit beispielhaft
dargestellten Schneidwerkzeugen 19 zur Herstellung von Strukturen ausgeführt ist.
Die in Fig. 5c dargestellte Vorrichtung verarbeitet ein bereits zuvor geformtes Verpackungselement
2a,2b. In bevorzugten Ausführungsformen hat das Strukturierungswerkzeug 17 Halteabschnitte
25, mit denen die bereits erstellten Formungen des Verpackungselementes 2a,2b in Position
gehalten werden können, während das Strukturierungswerkzeug 17 die Strukturen in das
Verpackungselement 2a,2b bzw. in das faserbasierte Packmaterial 4 einbringt. Der Fig.
5c zeigt entsprechend eine Vorgehensweise bei welcher zunächst Schritt b) durchgeführt
wird und anschließend Schritt a) zeitlich danach, bspw. an nacheinander angeordneten
Bearbeitungsstationen einer (hier nicht vollständig dargestellten) Fertigungsmaschine
zur Herstellung der Verpackungselemente.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 1
- Verpackung
- 2a
- erstes Verpackungselement
- 2b
- zweites Verpackungselement
- 3
- Kontaktebene
- 4
- faserbasiertes Packmaterial
- 5
- Formung
- 6
- Aufnahmekavität
- 7
- Packgut
- 8
- Struktur
- 9
- Innenvolumen
- 10
- umlaufender Randbereich
- 11
- Verbindung
- 12
- Matrix
- 13
- Schnitt
- 14
- Perforation
- 15
- Nebenbereich
- 16
- Barriereschicht
- 17
- Strukturierungswerkzeug
- 18
- Umformwerkzeug
- 19
- Schneidkante
- 20
- Innere Oberfläche
- 21
- Kavitätshöhe
- 22
- kleinste Erstreckung
- 23
- größte Erstreckung
- 24
- Formungsabschnitte
- 25
- Halteabschnitte
1. Verpackung (1) umfassend zwei Verpackungselemente (2), die in einer Kontaktebene (3)
aneinander anliegen, wobei die Verpackungselemente (2) jeweils mit einem flächigen
faserbasierten Packmaterial (4) ausgebildet und jeweils mindestens zwei Formungen
(5) aufweisen, wobei jeweils eine Formung (5) eines ersten Verpackungselementes (2a)
mit einer Formung (5) eines zweiten Verpackungselementes (2b) korrespondiert und korrespondierende
Formungen (5) dazu eingerichtet sind zusammen mindestens zwei Aufnahmekavitäten (6)
für mindestens zwei Packgüter (7) zu bilden und wobei die Formungen (5) des ersten
Verpackungselementes (2a) und die Formungen (5) des zweiten Verpackungselementes (2b)
mit einem Umformverfahren aus dem faserbasierten Packmaterial (4) hergestellt sind.
2. Verpackung (1) nach Anspruch 1, wobei an mindestens einem der Verpackungselemente
(2a,2b) eine Struktur (8) ausgebildet ist, welche das unabhängige Öffnen und/oder
Herauslösen einer der mindestens zwei Aufnahmekavitäten (6) ermöglicht.
3. Verpackung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei mindestens eines der Verpackungselemente
(2a) mindestens zwei durch ein Umformverfahren geformte Formungen (5) aufweist, welche
von dem anderen Verpackungselement (2b) weg ausgewölbt sind und so ein Innenvolumen
(9) der Aufnahmekavitäten (6) zur Aufnahme der Packgüter (7) bereitstellt.
4. Verpackung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenn das erste Verpackungselement
(2a) und das zweite Verpackungselement (2b) jeweils einen um die Formungen (5) umlaufenden
Randbereich (10) aufweist, in welchem eine Verbindung (11) zwischen dem ersten Verpackungselement
(2a) und dem zweiten Verpackungselement (2b) ausgebildet ist.
5. Verpackung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend eine Vielzahl von
Aufnahmekavitäten (6), die jeweils durch Formungen (5) der Verpackungselemente (2a,
2b) gebildet sind, wobei die Aufnahmekavitäten (6) in Form einer Matrix (12) angeordnet
sind.
6. Verpackung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Formungen (5) eines
der Verpackungselemente (2a,2b) und Aufnahmekavitäten (6) jeweils einheitlich ausgeführt
sind.
7. Verpackung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eines der
Verpackungselemente (2a, 2b) mindestens einen Schnitt (13) aufweist, welcher in einem
Nebenbereich (15) einer Formung (5) angeordnet ist.
8. Verpackung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwischen den Aufnahmekavitäten
(6) eine Perforation (14) vorgesehen ist an welcher Aufnahmekavitäten (6) von der
Verpackung (1) abtrennbar sind.
9. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die beiden Verpackungselemente
(2a,2b) aus dem gleichen faserbasierten Packmaterial (4) hergestellt sind.
10. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die beiden Verpackungselemente
(2a,2b) aus verschiedenen faserbasierten Packmaterialien (4) hergestellt sind.
11. Verpackung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das faserbasierte Packmaterial
(4) von mindestens einem der beiden Verpackungselemente (2a, 2b) auf einer zu den
Aufnahmekavitäten (6) hin ausgerichteten inneren Oberfläche eine Barriereschicht (16)
aufweist.
12. Verfahren zur Herstellung mindestens eines Verpackungselementes (2a,2b) für eine Verpackung
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend folgende Schritte:
a) Behandeln eines faserbasierten Packmaterials (4), um Strukturen (8) zum Öffnen
und/oder Herauslösen/Abtrennen einer aus dem faserbasierten Packmaterial (4) geformten
Verpackung (1) bereitzustellen;
b) Anwenden eines Umformverfahrens auf das faserbasierten Packmaterials (4) um mindestens
zwei Formungen (5) in dem faserbasierten Packmaterials (2a,2b) herzustellen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Umformverfahren in Schritt b) mindestens eines
der folgenden Umformverfahren für faserbasierte Packmaterialien (4) umfasst:
- Tiefziehen;
- Prägen;
- Pressformen: oder
- Hydroformen.
14. Verwendung einer Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als Blister, insbesondere
zur Aufnahme von Tabletten und/oder Kapseln in den Aufnahmekavitäten (6).